Seven Soldiers of Victory Vol. 2
Autor: paptschik
Shining Knight wird gekonnt zu Ende gebracht, obgleich das Ende kein endgültiger Abschluss ist. Viel ist noch offen, noch ungeklärt und vor allem ist die Bedrohung durch die Sheeda noch lange nicht beseitigt, Shining Knights persönlichster Kampf ist jedoch bestritten und sein größtes Geheimnis enthüllt. Vor allem die Art wie selbiges gegen Ende enthüllt wurde, es war exzellent gelöst, hat auch mich, der ich das Geheimnis schon kannte, überzeugt. Der abschließende Flashback noch vor den Anfang der ersten Ausgabe der Shining Knight Minireihe bringt diesen Abschnitt der Geschichte auf zufriedenstellende Weise zu seinem Ende.
In Klarion the Witch Boy lässt unsere Titelfigur seine alte Heimat hinter sich und entdeckt New York mit all seinen Wundern und Schrecken für sich. Diese zwei Kapitel seiner Geschichte sind weitaus gelungener als dies bei dem Anfang aus dem ersten band der Fall war. Es passiert einfach mehr, Klarion macht eine weit größere Entwicklung durch – in der nebenbei noch einmal unterstrichen wird, dass Klarion keines Wegs ein Held und eine rein positive Figur ist – und überhaupt zahlt sich die ganze Vorarbeit des ersten Kapitels hier dann endlich aus. Der Zeichenstil erscheint mir jedoch immer noch etwas eigenwillig und ist definitiv nicht für jeden Geschmack geeignet.
Guardian befindet sich in einer ähnlichen Situation wie Shining Knight. Es werden viele Geheimnisse enthüllt, man erhält den einen oder anderen Flashback und wird sehr ausgiebig mit der Bedrohung durch die Sheeda konfrontiert, bevor unser Held sich dieser jedoch wirklich stellen kann, findet auch diese Geschichte ihr voreiliges Ende.
Zatanna schließlich steht stellvertretend für das, was den gesamten Band auszeichnet – ein stärkeres Zusammenwachsen der im ersten Band noch so stark unabhängigen Geschichten. Im dritten Kapitel der Geschichte rund um Zatanna zeigt sich dies speziell auf zwei Arten. Zunächst spielt ein ganz bestimmter Magier eine große Rolle, den wir später auch in Guardian noch sehen, dort in Flashbacks und als Junge. Weitaus interessanter ist jedoch, dass ihr Weg Zatanna und ihren neuen Sidekick beziehungsweise eben ihre Schülerin an genau jenen Ort führt, wo die Geschichte von Shining Knight ihr Ende nahm – und die Spuren des Kampfes der Vornacht sind noch überall zu sehen. Die gegebenen Umstände und was Zatanna und ihre Schülerin in diesem Kontext für eine Rolle spielen werden enthüllt, während man auch dem Pegasus von Shining Knight einen äußerst großen Auftritt gönnt.
Diese und ähnliche Momente ziehen sich durch den gesamten Band und sind dabei weit offensichtlicher als ich erwartet hätte – was jedoch keineswegs negativ gemeint ist. Es hat etwas ehrliches und angenehmes, wenn derartige Verbindungen nicht immer nur in kleinen nichtssagenden Details versteckt sind. Sehr gefallen haben mir auch jene Momente in Klarion the Witch Boy, die direkten Bezug auf das letzte Guardian Kapitel des ersten Bandes genommen haben. So nah wie an dieser Stelle war sich bisher noch keiner der Seven Soldiers.
Der zweite Band von Seven Soldiers of Victory ist insgesamt nicht ganz so gut wie der erste. Aber wenn man sich in solchen qualitativen Höhen bewegt, macht das kaum noch einen Unterschied – genial bleibt genial, auch wenn der erste Band eben noch ein Stück genialer ist.
Zwei Bände gelesen, zwei noch vor mir.
10/10