Zum Inhalt der Seite




Schlagworte
[Alle Einträge]

Top 15

- Comic (294)
- Film (235)
- Review (161)
- Trailer (148)
- Stuff (147)
- Videospiele (113)
- Weihnachten (96)
- Meme (76)
- Solicitations (53)
- Serie (50)
- Top 10 (48)
- Mützen-Kalender (45)
- DC (40)
- Marvel (34)
- Batman (32)

Die Legende von Aang – The Last Airbender avatar, Film, M. Night Shyamalan, Review

Autor:  paptschik

Nicht ein Avatar im Titel, egal wohin man schaut. Das war von Anfang an ein böses Omen. Aber hey, es ist nur ein Name. Dann kamen die Darstellerankündigungen. Okay, man hat viel an den Hautfarben rumgedreht, aber damit konnte ich auch leben, zu einem gewissen Grad zumindest. Ich bin kein Freund von sowas, aber ich hab auch schon weit schlimmere Verbrechen in diese Richtung erlebt. Zukos Narbe war sehr dezent, hat mich aber kein bissel gestört. Die Haare hätten nicht da sein sollen, das kommt ja erst später, aber...wenn sie meinen, auch wenn mir dann was fehlt woran ich den Unterschied zwischen lästigem Erste-Staffel-Zuko und unterhaltsamen Staffel 2+3-Zuko festmachen kann. Das Outfit des ersten Zuko Bildes ging noch. Gewisser Mangal an rot, aber es sah gut aus.
Dann kam der erste Trailer. Wow, sah der GEIL aus. Ich war überwältigt – die Action sah gut aus, das Bändigen sah gut aus und an einigen Stellen machte es wirklich den Eindruck als wäre es 1:1 aus dem Cartoon übernommen worden. YES! Dann gab es auch noch Bilder von Appa und Momo. APPA UND MOMO! Wenn sie die richtig übernehmen, was kann dann denn noch schief gehen?
Und dann fing es an...das Grauen...
Okay, der Fairness wegen, die ersten Sekunden des Films sind nett. Man hat den Anfang des Cartoons direkt übernommen, sehr schön. Dann sieht man Katara und Sokka das erste mal und ab hier geht es nur noch steil bergab. Das Problem ist nicht ihre Haut, ich mein, der schwarze Kingpin war auch der einzige im Daredevil Film der seiner Figur so halbwegs gerecht wurde. Nein, das Problem ist ihr Schauspiel. Die beiden wissen scheinbar nicht einmal wie das geht. Selten eine so talentfreie Zone gesehen wie die Gesichter der beiden. Katara wirkt durchgehend als würde sie gleich heulen und das auf recht erzwungene Weise. Sie versucht zu spielen, scheitert aber kläglich. Sokka? Sokka versucht nicht einmal DAS. Der gibt uns seine beste, charmlose Keanu Reeves Imitation indem er durchgehend das gleiche erschrockene Gesicht hat und im Verlauf des Films kaum auch nur einmal damit zuckt. Boah, der Kerl war die schauspielerische Tiefsleistung des Films. Man muss aber auch sagen, mit ihren gefühlten fünf Minuten im Film hatten sie auch nie Zeit mehr zu werden als glorifizierte Statisten. Gott sei dank?
Dann kommt ein kurzer, netter Effekt und Aang wird aus dem Eis geholt. An der Stelle sei gesagt, die Effekte sind nett. Wirklich, manchmal sind sie toll, manchmal ein wenig schlechter, aber generell durchgehend nett, das ist einer der Pluspunkte des Films. Anyway, Aang kommt raus und hier sieht man das erste mal auch bei den Darstellern verschenktes Potential – Aang wäre PERFEKT, wenn er einen Regisseur hätte, der ihn richtig lenken würde. Der Junge tut sein Bestes, ja, man merkt, dass er unerfahren ist, aber er legt weit mehr Talent an den Tag als die meisten Leute in diesem Film und in ein paar Szenen in denen er die kindliche Unschuld Aangs zeigen darf und auch mal lächeln und blödeln darf, da ist das schon recht stimmig. Nur bekommt er die Gelgenheit halt nie. Meistens steht er stumm rum und muss möglichst ernst schaun. Why? I have no idea. Blöde Sache.
Gemäß der Story taucht dann Zuko auf. Oh boy, ab hier wird es richtig lustig. Dev Patel kann weit besser spielen als hier, das wissen wir schon, also kann man zumindest teilweise seine furchtbare Leistung auf die Regie schieben. Irgendwer muss ja die Idee gehabt haben, dass er ständig nur rumschrein soll. Aber ignorieren wir sein Spiel, bei Zuko ist eine andere Sache viel wichtiger – seine deutsche Synchronstimme! Oh man, was ist die geil. XD Es ist als ob James Earl Jones nen kleinen Jungen sprechen würde. Herrlich!
Es folgen ein paar Szenen in denen sowohl Katara als auch Sokka als weit unfähiger und lästiger dargestellt werden als im Cartoon sowie die Enthüllung das Onkel Iroh eigentlich Jude ist, was faszinierend ist da sein Bruder Inder ist (seriously, wie funktioniert DASS denn bitte?). Auch lernen wir das der Avatar ein Magnet für Elemente kriegt, weshalb ich mich frage wieso er nicht regelmäßig Steine in die Fresse kriegt. Anyway, man entkommt und fliegt mit Appa zu einem Lufttempel wo man Momo findet, ein paar Leichen und den Avatarzustand. Akzeptabler Effekt.
Danach geht es zum Glück nicht zu den Kyoshi Kriegerinnen, die wurden rausgeschnitten obwohl sie in manchen Trailern waren. Umso besser, ich freu mich, dass meiner Lieblingsfigur (Suki) diese Qual erspart blieb.
Aus dem Cartoon fehlen ohnehin Unmengen an wirklich wichtigen Dingen. Wie...Szenen mit Katara und Sokka. Oder Charakterentwicklung für Zuko. Gerade was das angeht blamiert sich der Film, da man unendlich viel Zeit dafür verschwendet, aber nichts erreicht. Etwa mit der total verkorksten Blauer Geist Szene, die nie näher behandelt wird und fast unlogisch ist ohne auf den Konflikt zwischen Zuko und Zhao mehr einzugehen. Hierfür hätte ihr Duell nicht geschadet, aber das fehlt ja auch und Irohs Szene in der er Zhao lächerlich macht wurde ans Ende verlegt, wo das ganze schlicht nicht die gleiche Wirkung hat, da Zhao fünf Minuten später eh tot ist.
Ich muss aber sagen – ich LIEBE Zhao im Film. Weil es mit Aasif Mandvi einer meiner Lieblingskorrespondent (sprich: Komiker) der Daily Show mit Jon Stewart in den Film geschafft hat. Und das geilste: Er spielt Zhao so wie er eine Rolle in der Daily Show spielen würde. Lächerlich, übertrieben, wie ein Komiker eben. Ja, das passt nicht in den Film, aber ist der Film erst scheiße, freut man sich über jeden, der einen zum Lachen bringt. Ich frag mich ja ohnehin ob das geplant war und irgendwo ein Video existiert darüber wie Mandvi den Film sabotiert hat, das lauft dann in der Daily Show wenn die DVD rauskommt. Hey, es ist ne genauso gute Erklärung wie jede andere!
Irgendwann landet man dann in einem Dorf unterdrückter Erdbändiger. Ein Dorf Erdbändiger, unterdrückt von vier oder fünf Feuerbändigern, die sofort weglaufen nachdem man ihnen ein paar Steine an den Kopf geworfen hat. Ich weiß, Aang motiviert Leute, blabla, aber....haben diese Typen überhaupt gekämpft? Oder wieder nur ihre Tanzchoreographie aufgeführt? Überhaupt, wenn fünf Leute ne Ewigkeit rumhüpfen und dann taucht nur ein Steinchen auf, dann ist da was ein wenig erbärmlich. Das ist generell ein Problem im Film – ja, Bändigen erfordert Bewegungen, fließende bevorzugt. Aber hier dauert das ja EWIG bis IRGENDWAS passiert. Bei ein paar Szenen (etwa die am Fluss) kam im Endeffekt sogar GAR NICHTS. „Lächerlich“ drückt es nicht ganz aus. Aber da hören Probleme mit dem Bändigen sowieso nicht auf, am schlimmsten ist es ja bei Feuerbändigern. Die brauche eine Feuerquelle, okay. Wieso kommen die Wasserbändiger nie auf die Idee selbige Quelle zu löschen?! Nur einer von vielen Logikfehlern den dieser Änderungen in den Gesetzen der Welt von Avatar verursacht hat.
Was mir grad eingefallen ist, riiendwann im Film kommen Feuerlord und Azula auch vor. Letztere ist belanglos, erster ist....er ist jedenfalls kein Jude, soviel ist sicher.
Bevor der Film dann irgendwann beim nördlichen Wasserstamm ankommt, darf Aang noch in einer sehr seltsamen Sequenz entführt und gerettet werden. Die Sache mit dem blauen Geist hat hierbei wie erwähnt jedoch nicht mal ansatzweise die Wirkung die es haben sollte, also ignorieren wir es.
Am nördlichen Wasserstamm lernen wir dann Yue mit dem Penishaar kennen, schon im Cartoon eine der schwächeren Figuren, hat sie doch nur drei Episoden in denen sie plötzlich einen Hauptfigurenstatus haben soll. Im Film kommt sie noch weniger vor und die Beziehung zwischen ihr und Sokka wird auch nur in einem Nebensatz erwähnt. Übrigens sind die Helden hier wohl einige Wochen am Nordpol. Wie die Feuernation in der Zeit nicht angreifen konnte ist mir ein Rätsel, aber hey, wenn sie meinen.
Die finale Schlacht gibt uns schließlich die eine gute Szene des Films – Aang kämpft sich durch mehrere Gegner und bändigt in fließenden Bewegungen, ohne lange Pausen und vor allem KREATIV. Das macht die Szene zu einem Unikat in diesem Film. Anyway, die Kämpfe gehen recht schnell und langweilig vorüber, bis schließlich der Fisch getötet wird. Im Cartoon war dies ein dramatischer Moment. Im Film war dies allein durch die Tötungsart nur noch ein Witz. Wie es kommen musste opfert sich Yue und das Fischi lebt wieder. Man mag sich nun Fragen – sollte Aang nicht durch diesen Vorfall in den Avatarzustand versetzt werden und Chaos unter den Schiffen der Feuernation und generell ihren Soldaten verursachen? Ja. Sollte es. Tut es im Film aber nicht. Schlimmer noch ist, als Aang durch die Kräfte eines Plot-Flashbacks in den Avatarzustand verfällt, scheint er diesen kontrollieren und eigenständig verlassen zu können, ohne wirklich Schaden unter der Flotte der Feuernation zu verursachen. WHAT?! THE?! FUCK?! Unter diesen Bedingungen fehlt nicht nur ein zentrales, dramatisches Element, nein, die weiteren Handlungsstränge rund um den Avatar Zustand werden entweder langweilig oder unrealisierbar und als wäre all das nicht genug, wird die erste Szene des Films mit dem Avatarzustand damit auch effektiv überflüssig. Da war jemand richtig gescheit.
Reichlich blöd war ja auch die Erklärung, dass der Avatar nicht töten soll. Falsch. Aang ist Pazifist, er WILL nicht töten, er will nicht mal kämpfen – er bekommt aber von den Geistern vorhergehender Avatare sehr wohl erklärt, dass man wenn es nötig ist töten muss und dass sie es praktisch alle getan haben. Bin ich der einzige der hier ein Problem für den Film sieht sollte man je zu Buch 3 kommen, was sowieso nicht der Fall sein wird?
Schließlich endet der Film dann damit, dass alle vor Aang knien. Auch Sokka. Und an dieser Stelle wurde ich komisch angesehen für mein lautes „NEIN! BÖSER FILM! AUS! BÖSER FILM!“ im Kinosaal.
Was kann man über Die Legende von Aang/The Last Airbender schon großartig sagen? Der Film ist ein Stück scheiße. Effekte sind nett, aber alles andere ist furchtbar. Die Action ist schwach, das Drehbuch eine Katastrophe, die Regie noch viel schlechter, die Musik nicht mal halb so gut wie in der Serie, zu kurz ist das ganze, es ist gleichermaßen als eigenständiger Film wie als Adaption untragbar schlecht und zwischen all dem gibt es fast keine Szene in der man sich mal kurz die Zeit für etwas Humor nimmt. Ich mochte Dragonball Evolution, einen anderen angeblich ach so katastrophalen Film, weil er viel von dem hatte was ich an DB immer mochte – banalen, stupiden, niveaulosen Humor etwa. Die Legende von Aang kann nicht mal das bieten. Der Film nimmt sich viel zu ernst und macht bis auf vereinzelte Szenen zu keiner Zeit wirklich Spaß. Zum Glück habe ich auf einer 2D Vorstellung bestanden und konnte so dem 3D entgehen.
Gesehen sollte man den Film aber vielleicht doch haben. Man will doch den vielleicht schlechtesten Film der letzten Jahre nicht verpasst haben, oder?

1/10