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Zu den drei Linden

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Nach langen Zweifeln und reichlich Ablenkung hier der nächste kleine Happen der Geschichte!
Es steht noch immer der Wettbewerb um einen Namen für den 'Kleinen'.
Er ist Sanjis Kind, der aber lange nichts von ihm wusste.
Die Auswertung erfolgt mit dem nächsten Kapitel.
Und jetzt viel Spaß! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich habe beschlossen die Namenssuche jetzt abzubrechen.
Gewonnen hat anyadulacre mit dem Namen Aki.
flaschenbaby bekommt einen Trostpreis als einziger weiterer Teilnehmer.
Und jetzt viel Spaß mit dem nächsten Häppchen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses Hotelzimmer gehört allein mir. Ich habe noch nie darin geschlafen, es noch nie betreten, gesehen oder überhaupt gehört, dass es so etwas gibt. Sollte es jemand nachbauen wollen, kann er sich ja bei mir melden. Will jemand so einen Nachttisch, findet er im Internet sicher einige Anbieter, die es mit mehr Ahnung, als ich sie habe, füllt.
Sonstige Einwände und Kommentare nehme ich gern entgegen!
Und jetzt viel Spaß! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Nach der ausführlichen Zimmerbeschreibung im letzten Kapitel jetzt eine ausführliche Beschreibung der Vergangenheit. Wir nähern uns langsam wieder einer Handlung.
Viel Spaß! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Vielen Dank für die lieben Kommentare zu den letzten Kapiteln und für 15 Favoriten!
An alle, denen das letzte Kapitel zu redelastig war: Hier kommt der erste Kuss!
Und jetzt viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
An alle, die das letzte Kapitel nicht lesen konnten:
Sanji verwöhnt Zorro, wobei er dessen Kleidung dabei zerschneidet. Zorro lässt das zu und genießt einfach nur.
An alle anderen, denen das eigentlich zu kurz war:
Keine Angst, es kommt noch mehr!
Und jetzt viel Spaß! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Mir scheint, als sei die Zusammenfassung besser gewesen, als das letzte Kapitel. Deshalb hier noch mal für alle:
Diesmal hat Zorro die Oberhand.
Dabei nutzt er die Gegebenheiten des Bettes aus und auch einiges aus dem Nachtschränkchen.
Im Eifer des 'Gefechts' bekommt Sanji nicht nur Knutschflecke ab, sondern auch Kratzer, die mitunter recht tief sind.
Dennoch wird er eigentlich während der ganzen Zeit 'auf Händen' getragen, was heißen soll, dass Sanji weder unten noch liegt!
Die Spielzeuge sind einfach nur Hilfsmittel, damit die beiden sich unglaublich nah sein können und Zorro dennoch die Möglichkeit hat, Sanji während dessen Höhepunkt zu beobachten.
Mahlt es euch einfach richtig schön aus und vergesst nicht, dass Zorro ganz viel Liebe in die Sache legt, also weder Beschimpfungen noch rohe Gewalt!
An alle anderen: Ja, es ist ziemlich kurz, aber ich wollte es bewusst nicht mit in das Adultkapitel packen und das nächste ist dann schon der nächste Tag.
Also viel Spaß damit und ich verspreche, dass ich mit dem nächsten Kapitel nicht so lange warten werde! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Vielen Dank an meine lieben Kommi-Schreiber!
Extra für euch habe ich das nächste Kapitel schon heute hochgeladen.
Lasst Sanji einfach noch ein wenig schlafen und habt viel Spaß beim Lesen!
Liebe Grüße, Dasy! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Sorry, dass ihr so lange warten musstet, aber Wochenenden sind nicht immer planbar.
Hier also die Einleitung zum nächsten Adult-Kapitel. Wer dann eine Zusammenfassung haben möchte, sollte einfach einen Kommentar dalassen.
Vielen Dank an Nightcore_Zorro, Shakti-san und YuuKotake, die mir für das letzte Kapitel einen Kommentar geschrieben haben. Ich habe mich tierisch gefreut! Ja, Zorro einmal nackt sehen... Ich glaube, ich würde auch nur rot werden und nicht mehr reagieren können. Ab jetzt wird sie sich an die Regeln halten und die Tür erst aufschließen, wenn sie das Zimmer wieder verlässt!
Viel Spaß mit dem nächsten Kapitel! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo, da bin ich mal wieder! (Und wieder später als geplant)
Danke an die Kommischreiber! Ja, die Beiden hatten es ganz schön nötig ;) Aber ganau dafür hatte ich mir dieses Zimmer ja auch ausgedacht!
An alle, die das nicht lesen konnten:
Sanji ist sauer, weil Zorro nur ein Spielzeug entfernt hat. Aber Zorro ignoriert sein Schimpfen und streichelt ihn bis der Widerstand gebrochen ist.
Danach bietet er noch an den Rücken zu waschen, was Sanji aber ablehnt.
Um einem weiteren Streit aus dem Weg zu gehen, verlässt Zorro (wieder im Morgenmantel) das Bad.
Und jetzt viel Spaß mit dem nächsten Kapitel!
Liebe Grüße, Dasy Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Schön, dass ihr den romantischen Zorro so mögt!
Viel Spaß! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Vielen Dank für die Kommentare zu den letzten Kapiteln!
Hier kommt jetzt endlich der Teil mit dem REDEN.
Leider ist das auch das letzte Kapitel, das ich fertig habe, also kann das nächste dann doch etwas dauern.
Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem, Dasy Komplett anzeigen

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Allein

“Es ist immer dasselbe mit dir! Jeden Tag die gleiche Prozedur: Schlafen, arbeiten, trainieren, saufen, schlafen. Für uns nimmst du dir überhaupt keine Zeit mehr. Ich komm’ mir schon vor, wie deine Haushälterin: Ich darf für dich putzen, die Wäsche machen, kochen, was du dann noch nicht mal richtig genießt, und mich um den Kleinen kümmern. Warum wolltest du überhaupt ein Kind mit mir adoptieren, wenn du doch sowieso nie für ihn da bist? Hast du denn schon bemerkt, dass er inzwischen stehen und Papa sagen kann? Natürlich nicht, wann denn auch? Wenn du morgen nicht spätestens um vier zu Hause bist, siehst du uns nie wieder!”
 

Das war vor fünf Tagen gewesen. Einen Tag später, als er kurz nach sechs endlich von der Arbeit kam, blieb er vor dem leeren Kinderbettchen stehen. Das Bettchen war leer. Der kleine Teddy fehlte und Zorro war schlagartig klar geworden, dass die beiden wirklich weg waren.

Wie unter Schock blieb er stehen und schaute auf das nun ungenutzte Möbelstück. Er rührte sich nicht, blinzelte noch nicht einmal.

In seinem Kopf herrschte komplettes Chaos und absolute Leere gleichzeitig. Er hörte noch nicht einmal das Klingeln, als Ace, der sich versetzt fühlte, ihn abholen wollte.

Ins Schlafzimmer zu gehen traute er sich nicht, denn er wusste, dass der Kleiderschrank bis auf seine paar Sachen leer sein würde, ebenso, wie das Bett. Auch in der Küche musste er nicht nachsehen, denn Aki lag immer in seinem Bettchen, wenn Sanji kochte, das war einfach sicherer.

Stunde um Stunde stand er nur da und seine Gedanken kreisten um die eine Erkenntnis: ”Sie sind weg!”

Erst als der Wecker klingelte, der ihn täglich aus dem Schlaf- in den Arbeitsmodus wechseln lies, reagierte er mechanisch: Er zog sich aus, ging unter die Dusche, rasierte sich, zog sich einen frischen Anzug an, trank den Kaffee, den die Maschine (Hightech) immer um die selbe Zeit fertig hatte und setzte sich in den Wagen.

Den Weg zur Arbeit fuhr er praktisch im Autopilot, denn die Stimme des Navis hatte er so oft gehört, dass er sie auswendig konnte. Dann setzte er sich an seinen Schreibtisch und begann die erste Akte zu bearbeiten.

Als sein Chef vorbeikam und ihn ansprach, erschrak er richtig.

“Mensch Zorro, wie siehst du denn aus! Bist du krank? Bekommst du eine Krippe? Am besten du gehst jetzt gleich wieder heim und schläfst dich richtig aus. Dann sieht die Welt morgen gleich wieder ganz anders aus. Dann…”

Weiter kam er nicht, denn Zorro antwortete nur: ”Ich habe kein Zuhause mehr!”

Etwas verwirrt lies sein Chef ihn weiterarbeiten, denn er wollte sich niemandem aufzwingen.

Zorro machte pünktlich Feierabend und schreckte erst auf, als er den Wohnungsschlüssel ins Schloss steckte. Jetzt registrierte er, dass er am Morgen die Wahrheit ausgesprochen hatte: Er hatte kein Zuhause mehr. Ohne Sanji und ohne diesen kleinen Jungen war die Wohnung nur noch vier Wände mit Decke, Fußboden und nervigen Nachbarn.

Als erstes zog er den Stecker vom Telefon raus und stellte sein Handy ab. Er konnte jetzt einfach niemanden gebrauchen. Dann ging er in die Küche, machte sich ein Brot und legte sich aufs Bett, immer darauf bedacht, ja nicht zu dem leeren Kinderbettchen zu sehen, das sein Herz zum Stillstand bringen würde.

“Nie kommst du mal pünktlich heim, immer arbeitest du ewig und verschwindest dann auch gleich wieder zu deinem Training oder sonst wo hin”

Ja, Sanji hatte Recht, die Minuten, die er zu Hause im Wachzustand verbrachte, konnte er an einer Hand abzählen. Die Sekunden, in denen er nicht von seinem Liebsten angeschnauzt wurde, aber auch.

Völlig fertig mit den Nerven fiel er schließlich in einen unruhigen Schlaf. Er träumte von Autounfällen, an denen er Schuld war, die er nicht verhindern konnte, oder bei denen er das Opfer war. Jedes Mal endete es damit, dass er in Sanjis Augen sah, in denen nur noch Hass lag.

Völlig gerädert wurde er von seinem Wecker wieder in den Arbeitsmodus versetzt.

“Nie stellst du dein benutztes Geschirr in die Spülmaschine. Glaubst du wirklich, dass ich nur dazu da bin, dir nachzuputzen?”

Ja, er lies seine Tasse immer auf dem Tisch stehen, denn Sanji musste erst eine Stunde später auf Arbeit und er hatte mal gesagt, dass er die eine Minute lieber damit verbringen sollte, ihn anzulächeln, als Geschirr wegzuräumen, das er eh nicht da hinstellte, wo Sanji es hin haben wollte.

Aufwachen

Wieder verging der Tag im Blindflug, wieder konnte er an nichts anderes denken, als daran, dass er jetzt allein war.

Auf dem Nachhauseweg erschrak er plötzlich durch ein lautes Hupen. Er hätte tatsächlich beinahe einen Unfall verursacht.

Jetzt war er wach. Er sah sich in der Wohnung um. Es musste doch etwas geben, damit er wieder ein Zuhause hatte!

Zorro seufzte, rieb sich über die Augen und begann, seine Klamotten vom Fußboden aufzusammeln, nach Reinigung und Maschinenwäsche zu sortieren und machte eine Tüte fertig, die er morgen auf dem Weg zur Arbeit an der Wäscherei abgeben konnte.

Dann steckte er das Telefon wieder an, machte aber den Ton aus. Er konnte jetzt niemanden gebrauchen, der mit ihm reden wollte, aber wenn nicht mal der Anrufbeantworter ran ging, hätte er bald den einen oder anderen vor der Tür stehen.

Dann sah er in den Kühlschrank. OK, er würde bei seinem jetzigen Lebensstil nicht gleich verhungern, aber er brauchte spätestens übermorgen wieder Brot.

Bei der Gelegenheit wusch er auch die zwei Tassen und den einen Teller ab. Das in den Geschirrspüler zu stellen, fand er dann doch zu albern.

Jetzt hatte die Wohnung wieder eine gewisse Grundordnung. Wenn er die Augen schloss, etwas von Sanjis Aftershave versprühen würde und das Radio an wäre, könnte er sich glatt einbilden, die Welt wäre wieder, wie sie sein sollte. Aber Sanji hatte sein Aftershave mitgenommen und Zorro mochte kein Radio, also ging er ins Bett und dachte noch eine ganze Weile nach, was eigentlich alles schief gelaufen war bis zum heutigen Tag. Wo war der Punkt, an dem er versagt hatte, war es überhaupt ein Punkt und war es wirklich sein Versagen?
 

Am nächsten Morgen fühlte er sich etwas besser, bis er merkte, dass er Sanjis Kissen fest umklammert hielt, statt seines Liebsten. Der Anrufbeantworter verkündete, dass Ace sich endgültig auf die Suche nach ihm machen wollte, wenn er bis heute Nachmittag nicht ein Lebenszeichen von sich geben würde.

Aber mit seinem Kumpel reden wollte er noch nicht. Der würde sicher nur versuchen ihn aufzumuntern, und dazu fühlte sich Zorro noch nicht in der Lage. Also rief er Aces Nummer an, wissend dass der noch schlief und murmelte ein “Leb’ noch” auf den AB.

Nach der Arbeit suchte er sich einen Putzeimer und begann im Bad die Spiegel und die Dusche zu putzen. Leise hatte er die Hoffnung, dass sein Spiegelbild dadurch mehr Farbe bekam, und sei es durch die Erinnerung, dass er beim Duscheputzen immer nackt gewesen war und Sanji meist dazukam… bis er noch mal putzen musste.

Aber es half nichts.

So verlief auch der Rest der Woche. Er entstaubte alles, räumte alles auf und putzte alles, außer den Fenstern, denn er sah eh nie hinaus. Aber es half nichts. Ohne Sanji würde nie wieder ein Zuhause aus dieser Wohnung werden. Und ohne Sanji würde er nie wieder etwas ordentliches Essen.

Wieder am Leben

Heute war Samstag. Er hatte den Wecker vergessen abzustellen, war aber nach dem Duschen wieder ins Bett gegangen. Heute würde er nichts tun, denn egal, was er machte, es half ja doch nichts.

So lag er nur da, starrte die Zimmerdecke an und dachte nach. Vier Tage lang war er jetzt allein. Vier Tage hatte er sich an alles gehalten, was Sanji ihm je gepredigt hatte. Vier Tage war nichts passiert, was ihm das Leben zurück gebracht hätte…

Es klingelte. Zorro sprang auf, zog sich an und rannte zu Tür. Da stand Ace.

“Mann, wie siehst du denn aus? Ich suche dich in der ganzen Stadt, habe selbst bei deinem Schwiegervater schon gefragt, ob was passiert ist! Dieses ‘Leb noch’ kann man ja auch vergessen, wenn man sich Sorgen macht. Also, wo hast du die letzte Woche gesteckt? Was hast du getrieben? Warum hast du dich nicht gemeldet? W…”

Plötzlich schlug es bei Zorro wie ein Blitz ein! Warum hatte er nicht nach Sanji gesucht? Sanji war doch sein Zuhause! Warum also diese Bude auf den Kopf stellen, wenn seine heile Welt doch gar nicht hier war?

Mit einem “Danke!” schnappte er sich seinen Autoschlüssel und rannte an einem arg verwirrten Ace vorbei auf die Straße. Jetzt hatte er einen Plan, auch wenn der nicht ausformuliert war.

Der Plan lautete: ‘Mit Sanji reden’, was er sagen würde und wo er ihn finden sollte, waren doch nur nebensächliche Details, absolut nebensächlich, denn jetzt war er wenigstens erst mal wieder am Leben.

Der erste Anlaufpunkt war Jeff. Sanji hatte schließlich ein kleines Kind dabei und die Nächte waren schon kühl, also würde er wohl nicht auf irgend einer Parkbank schlafen, und wozu für eine Unterkunft zahlen, wenn der Opa sowieso gern mal seinen Enkel um sich haben will.

Natürlich lag das Navi noch in der Kommode im Flur, denn auf den Weg zur Arbeit brauchte er es nicht, und es sollte auch sonst keiner von seiner Orientierungsschwäche erfahren.

Also hielt er bei der Suche nach dem Haus seines Schwiegervaters an jeder Parkbank und vor jedem Hotel an, um nach Sanji zu fragen. Wenn man schon mal da war, konnte das ja nicht schaden.

Erst als er zum dritten Mal im “Drei Linden” erschien, bekam er vom Portier eine Wegbeschreibung, der sogar er folgen konnte.

Gefunden?

Jetzt stand er also vor seiner Tür. Er klingelte, ohne nachzudenken, denn sonst hätte er sich wahrscheinlich nie getraut.

Tatsächlich öffnete Sanji die Tür, mit dem Kleinen auf dem Arm.

“Was willst du denn hier? Habe ich dir nicht gesagt, dass es aus ist? Versinkst du inzwischen so tief im Dreck, dass du deine Putze endlich wieder sehen willst? Oder hast du in deiner Lieblingskneipe Hausverbot gekriegt…”

Da erschien Jeff und unterbrach die Schimpftirade mit den Worten: ”Aki ist gerade in einer wichtigen Phase der Beziehungsbildung. Also sucht euch einen Ort für euren Streit, an dem er euch nicht hören kann. Oder wollt ihr seine kleine heile Welt jetzt schon zerstören?” Dann nahm er Sanji das Kind vom Arm und schloss die Tür, beide aussperrend.

Zorro starrte auf den Punkt, wo eben plötzlich ein blonder Bart erschienen und wieder verschwunden war. Die Worte brauchten noch eine Weile, bis er sie ganz verarbeitet hatte, schließlich war noch kein Wort über seine Lippen gekommen. Auch Sanji war zu verblüfft, um etwas zu sagen.

Nach fünf Minuten erschien Jeff wieder, drückte seinem Ziehsohn einen Zettel in die Hand und sagte: ”Dort habe ich euch ein Zimmer reserviert, dort sind die Wände schalldicht. Kommt erst wieder her, wenn ihr wie Menschen mit einander umgehen könnt.”

Sanji schüttelte den Kopf, als die Tür genau so plötzlich wieder geschlossen war. Er hatte nur Hausschuhe und keine Jacke an. Seufzend drehte er sich zu Zorro um und murmelte: “Mir ist kalt, also lass mich fahren, sonst kommen wir da nie an!”

Dass sich die Tür so schnell nicht noch mal öffnen würde, war selbst dem Grünhaarigen klar. Und auch, dass es keine Sinn hatte seiner besseren Hälfte zu widersprechen, wenn er ihm jemals klar machen wollte, dass er ihn noch liebte.

Also fuhr Sanji sie einmal quer durch die Stadt zu dem “Drei Linden”.

Aussprache?

Der Empfangschef ignorierte galant, dass er Zorro schon dreimal gesehen hatte und fragte höflich: ”Sind Sie Herr Lorenor und Herr Blackleg? Ihr Zimmer wird gerade hergerichtet, bitte warten Sie so lange in unserem Restaurant. Der Kellner wird sie zu ihrem Tisch bringen!” Den letzten Satz hatte er sich mit Blick auf den Grünhaarigen nicht verkneifen können. Sanji bemerkte sein verschmitztes Lächeln, sagte aber nichts.

Auf dem Tisch standen eine Flasche schön gekühltes Wasser und zwei Gläser.

Die beiden setzten sich und es entstand ein bedrücktes Schweigen.

Schließlich räusperte sich Zorro und sagt: “Ich habe kein Zuhause mehr, wenn du nicht da bist!” Sofort wollte Sanji ihn unterbrechen, aber er hob die Hand und schüttelte den Kopf. “Nein, Sanji. Es liegt nicht daran, dass ich mich in der Wohnung nicht mehr wohlfühle. Du musst wissen, ich habe aufgeräumt, ich habe geputzt, ich habe sogar meine Anzüge reinigen lassen, aber die Wohnung ist kein Zuhause, wenn du nicht da bist.”

Wieder trat Stille ein. Irgendwann goss Sanji ihnen etwas Wasser ein. Er brauchte eine Beschäftigung, über die er nicht mehr nachdenken musste, die ihn aber von den Worten, die er gleich sagen würde, ablenkte.

“Ich habe andere Probleme, als mich 24 Stunden am Tag um dein Wohlbefinden zu sorgen. Ich habe jetzt ein Kind, das hat Vorrang. Hör auf, immer zuerst an dich zu denken, oder wir brauchen hier gar nicht erst weiterreden.”

Zorro seufzte. Natürlich hatte der andere ihn falsch verstanden. Auch Aki gehörte zu seinem Zuhause. Warum hatte er ihn in seiner kleinen Ansprache nicht mit erwähnt? Aber vermutlich wäre auch das fehlinterpretiert worden. Hätte er sich doch nur etwas Zeit genommen, sich zu überlegen, was er sagen sollte, wie er sich erklären, wie er um Entschuldigung bitten sollte. Die Erkenntnis, dass er erst mal mit Sanji reden musste, hatte ihn so sehr getroffen, dass der Inhalt des Gesprächs nebensächlich erschien.

Zum Glück kam in diesem Moment der Kellner und brachte Ihnen zwei Weingläser, schenkte geschickt ein und nahm die Flasche wieder mit.

Verblüfft sahen die beiden sich an. ”Ich habe keinen Wein bestellt!” Aber Sanji kostete und meinte: “Ein Grauburgunder, Jahrgang 1998 aus der Pfalz. Ich denke, Jeff hat den bestellt. Er will wohl, dass ich noch ein wenig deine Gegenwart ertrage.”

Zorro schluckte hart. Nein, darauf durfte er jetzt nichts erwidern, sonst würde der Streit eskalieren und er wollte doch eigentlich Frieden stiften. Also trank er auch einen Schluck Wein und fragte sich, warum sein Schwiegervater, wenn er hier schon den Friedensrichter spielte, nichts härteres oder wenigstens mehr spendiert hatte, als für jeden ein Glas von Sanjis Lieblingsgetränk. Ja, diese Tatsche war ihm durchaus bewusst.

Erneut erschien der Kellner und stellte ein Körbchen geschnittenes Baguette, ein Schälchen Butter und zwei Messer nebst Servietten auf den Tisch. “Ihr Zimmer dauert nur noch eine viertel Stunde, dann werde ich sie hinbringen”, sagte er und verschwand wieder mit einem Nicken.

Diesmal war es Zorro, der den ersten Bissen tat, hatte er doch seit gestern Abend nichts mehr zu sich genommen, außer der einen Tasse Kaffee, die der Automat immer hergab, und den er nicht hatte stehen lassen wollen. Sanji schüttelte den Kopf, als ob er einen Gedanken vertreiben wollte, und fragte dann: “Was hast du eigentlich die letzte Woche über gegessen?”

“Meistens die Pausenversorgung auf Arbeit und abends habe ich mir ein Brot gemacht.”

Der Blonde schaute skeptisch, bis Zorro ergänzte: “Nein, eigentlich habe ich die Pausenversorgung weggelassen, denn die ist nicht wirklich genießbar.”

“Junge, du siehst scheiße aus! Du siehst aus, als wenn du seit einer Woche nichts gegessen und auch nicht geschlafen hättest. Naja, immerhin bist du rasiert, geduscht und deine Klamotten sind sauber, sonst würden die Leute wahrscheinlich denken, deine Mutter hätte dich ohne Vorwarnung vor die Tür gesetzt. Wobei sie damit gar nicht so falsch liegen würden.”

Zorro schloss die Augen, seufzte und erwiderte: “Ja, Mama!” Darüber musste Sanji plötzlich laut loslachen und endlich löste sich die Stimmung zwischen ihnen etwas, als sie auch schon zu ihrem Zimmer gebracht wurden: oberste Etage, letztes Zimmer in einem langen nur dezent erleuchteten Gang.

Das Zimmer

‘Hier hört uns wirklich keiner!’, dachte Zorro und öffnete die Tür. Er staunte: in dem recht kleinen Zimmer stand ein ziemlich großes Bett. Die Wand an der Stirnseite des Bettes war mit schwerem roten Stoff verhangen, genau wie die Decke über dem Bett. ‘Lärmdämmung’ war das erste Wort, das Zorro in den Sinn kam. Die Pfosten am Fußende bestanden, wie das Gestell, aus dunklem Holz und reichten bis an die Decke. Dadurch wurde der Eindruck eines Himmelbettes erweckt.

Langsam ging der Grünhaarige darauf zu. Er berührte nur mit den Fingerspitzen den Bezug: Glanzsatin und ein Laken aus weichem Leinen, beides weiß.

Vorsichtig setzte er sich auf die vordere Kante des Bettes und betrachtete den Rest des Zimmers. An der Wand rechts von ihm war ein Fenster mit weißen Gardinen und roten Vorhängen, die noch nicht zugezogen waren. Draußen konnte er noch einen herrlichen Sonnenuntergang sehen, doch den beachtete er nicht weiter. Die Wände waren in einem hellen gelb oder grün gestrichen, so genau konnte er das nicht sagen. Die Wand vor ihm hatte in der rechten Ecke eine Tür, hinter der er das Bad vermutete. Mittig stand ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen und Gläsern sowie einer Wasserflasche. Er erschrak etwas, als er über der Sitzgruppe sein Spiegelbild erkennen konnte, ja, da war eine Spiegelwand. Einer spontanen Eingebung folgend, beugte er sich ein wenig zurück und betrachtete die Innenseiten der Bettpfosten. Er musste schmunzeln.

In der linken Ecke der Wand vor ihm befand sich die Eingangstür, in der noch immer ein geschockter Sanji stand. ‘So habe ich mir immer die Lustgemächer der Sultane vorgestellt’, stand in seinem Gesicht geschrieben.

Zorro stand auf und berührte ihn sanft an der Schulter, holte ihn so ins Zimmer und setzte ihn auf einen der Stühle. Der Kellner konnte so auch das Zimmer betreten und stellte eine Schale mit Naschereien, wie Datteln und Schokoapfelringe auf den Tisch. Er hängte den Zimmerschlüssel an den dafür vorgesehenen Haken neben der Tür und verabschiedete sich mit einem Kopfschütteln.

Sanji stand auf. “Ich gehe erst mal ins Bad.”, murmelte er und hoffte, diesem Zimmer irgendwie entkommen zu können. Er nahm einfach die nächste Tür, die er vor der Nase hatte. Sollte sie auf einen nicht vorhandenen Balkon führen, war es ihm auch recht. Nur erst mal raus hier!

Er fand tatsächlich das Bad. Es war nicht sehr groß, aber mit einer geräumigen Dusche, einem Waschbecken, Toilette und einem Hocker. Die Wände waren bis auf Schulterhöhe und in der Dusche weiß gefliest mit ein paar blauen Verzierungen, darüber gestrichen, in einem ähnlichen Farbton, wie das andere Zimmer. Der Boden weiß und dunkelblau kariert, mit irgendeinem Glitzereffekt. Vor dem Spiegel über dem Waschbecken stand ein Körbchen, in dem außer dem üblichen Shampoo auch zwei Reisezahnbürsten nebst Zahnpasta lagen. Er beschloss, beides zu nutzen und erst mal in Ruhe zu duschen. Das würde ihn entspannen und er könnte mit einem klaren Kopf in das Gespräch mit Zorro gehen.

Der dagegen setzte seine Erkundung des Zimmers fort. An der vierten Wand war noch eine Tür, die sich aber als abgeschlossen herausstellte. Auf dieser Seite des Bettes befanden sich auch ein Nachtschränkchen und drei Schalter. Da er die Dusche hörte, beschloss er, alles auszuprobieren, denn er würde dazu Zeit haben.

Er öffnete die Schubfächer des Schränkchens und fand jede Menge Spielzeug ordentlich in sterilen Tüten verpackt. Dazu auch ein paar Fläschchen Massageöl und Gleitcreme. ‘Dann weiß ich ja, auf welcher Seite des Bettes ich schlafen werde’, ging es ihm durch den Kopf, denn wenn sie sich nicht vertragen sollten, musste er seinen Liebsten unbedingt von diesen Dingen fern halten, sonst könnte das böse enden.

Der oberste der Schalter gehörte zu der Nachttischlampe, der zweite war ein Kippschalter, womit sich das Raumlicht dimmen lies und als er den dritten drückte, bewegten sich plötzlich alle Vorhänge im Zimmer: Die am Fenster schlossen sich und das Himmelbett gab eine weitere verspiegelte Wand sowie Deckenspiegel frei. Ja, er sollte eindeutig auf dieser Seite des Bettes schlafen, sonst standen ihm nicht nur sieben Tage, sondern sieben Jahre Unglück bevor. Schnell betätigte er den Schalter erneut, um das Zimmer zurück in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen.

Als er wieder zum Tisch ging, versuchte er noch einmal erfolglos die Tür zum Nebenzimmer zu öffnen. Dann kam auch schon Sanji aus dem Bad.

Monolog

Zorro trat auf ihn zu und berührte vorsichtig seine Haare. Die waren schon immer faszinierend für ihn gewesen. Er schaute ihm in die Augen uns sagte: ”Hör mal! Es tut mir leid, dass ich mich vorhin so blöd ausgedrückt habe, aber mir fehlten einfach die Worte, weil du, weil ihr mir so fehlt. Ich liebe dich. Ich liebe euch von ganzem Herzen. Ich liebe dich, weil du der erste und einzige Mensch bist, der mich jemals so tief berührte, weil du in der gesamten Zeit, die wir uns kennen, immer für mich da warst, weil du der eine bist, der mich nicht in meiner eigenen Trance versinken lässt. Und ich liebe deinen, unseren kleinen Sohn, weil er mich so stark an dich erinnert, weil er mich so lieb anlächeln kann und weil ich weiß, dass er das Kind ist, das wir immer wollten. Es ist in letzter Zeit einiges schief gelaufen: Zuerst mit unserer Hochzeit, als wir nicht heiraten durften und dann doch, und dann habe ich”

Plötzlich zuckte Zorro zusammen. Wieder hatte ihn ein Geistesblitz getroffen, die Erkenntnis, warum ihm das Zimmer so vertraut vorkam. Er packte Sanji etwas unsanft an den Schultern, drückte ihn auf den Stuhl, drehte sich einmal um sich selbst, als ob er die Orientierung verloren hätte, nur um dann beide Gläser mit Wasser zu füllen, seines auszutrinken und nachzuschenken. Dann setzte er sich ebenfalls hin.

“mich richtig reingehängt, damit die Feier und die Flitterwochen perfekt werden.”

Sanji war mehr erstaunt darüber, dass er den Satz perfekt beendete, als über die Aktion dazwischen. Er kannte Zorros Orientierungslosigkeit, die manchmal sogar beim Stillstehen auftrat, und wie dieser versuchte, sie zu verstecken. Dennoch hatte diese Aktion bewirkt, dass er jetzt genauer zuhören würde.

“Zwei Wochen vor unserer Hochzeit taucht dann plötzlich diese Tussi auf und verlangt von dir horrende Alimente. Dann kamen der Vaterschaftstest, die Gerichtsverhandlung, der Sorgerechtsstreit und schließlich dieser neue Typ von ihr, der ihr einredete, das Kind gar nicht zu wollen. Während der ganzen Zeit habe ich versucht, dich zu unterstützen. Ich habe dich getröstet, wenn sie dich beleidigt hatte, habe mit dir gehofft und gebangt, als wir auf irgendwelche Bescheide gewartet haben, habe die Hochzeit verschoben und schließlich, als du dachtest, dass das für das Sorgerecht günstiger wäre, sogar abgesagt.

Dann hatten wir plötzlich ein Baby. Wir mussten alles neu kaufen. Von Windeln und Kleidung bis hin zur Badewanne und zum Bettchen brauchten wir von heute auf morgen alles, was unsere Konten stark belastete, aber das habe ich dir nicht vorgehalten, denn du warst glücklich, wir waren glücklich.

Du hast deine Elternzeit genommen, also dachte ich, wenn ich länger arbeite, könnten wir das Überstundengeld gut gebrauchen. Aber du warst mit Aki hart an der Grenze zum Überfordertsein. Durch die Nahrungsumstellung hatte er Bauchschmerzen, was dich nicht schlafen lies. Du wolltest ihn nicht allein lassen, nahmst ihn mit ins Schlafzimmer, was mich nicht schlafen lies. Du wolltest dir nicht die Blöße geben, um Hilfe zu bitten, was uns Streitereien einbrachte, genau wie die genervten Nachbarn. Und als der Kleine sich dann mal gestoßen hatte, als wir miteinander spielten, hast du mir allen Ernstes Kontaktverbot zu ihm erteilt.

Es tut mir leid, dass ich in dem ganzen Stress nicht versucht habe mit dir zu reden und zu einer vernünftigen Lösung zu kommen, die auch Zeit nur für uns beide beinhaltet. Ich habe leider den falschen Weg gewählt, indem ich dir und deinen Schimpftiraden aus dem Weg gegangen bin. Aber immer, wenn ich mal zu Hause war, warst du sauer auf mich, egal, was ich getan habe oder nicht. Ich wollte dir mehr Zeit mit Aki einräumen, in der du nicht mit mir schimpfen musst, aber ich hätte dir wahrscheinlich mehr Zeit für dich allein einräumen sollen. Es tut mir leid. Ich hatte das Gefühl, ihr lebt in eurer eigenen Welt, in der ich nur ein Störfaktor bin.

Jeder Streit, dem ich versucht habe aus dem Weg zu gehen, tut mir leid, denn er hätte eine Lösung bringen können, die nicht mit fast einer Woche Hunger und Schlafentzug endet. Bitte verzeih mir, dass ich nicht für dich, für euch da war, als ihr mich gebraucht habt. Bitte gib mir noch eine Chance, denn ich liebe dich.

Bitte, kommt wieder mit in unsere Wohnung, in unser Zuhause!”

Versöhnung

Sanji hatte Tränen in den Augen, als ihm klar wurde, was es für Zorro bedeutet hatte, endlich heiraten zu dürfen, endlich offiziell zu ihm ja zu sagen und auch endlich eine komplette Familie mit Kind zu sein. In seiner gesamten Ansprache hatte sein Partner ihm nicht einmal den Seitensprung vorgeworfen, sondern immer beteuert, dass er den Kleinen auch liebt. Und Sanji wusste, dass das die Wahrheit war. Er hatte die kurzen Momente genossen, in denen er Zorro und Aki beim Spielen beobachten durfte, und das mit dem Umgangsverbot entsprach auch der Wahrheit.

“Sag mir nur eins! Was hast du mit Ace gemacht, wenn ihr euch jeden Tag abends getroffen habt?”

Zorro lächelte und schüttelte den Kopf: ”In seinem Fitnessstudio gibt es einen Kendoraum, da durfte ich trainieren mit der Bedingung, dass ich ein paar Leuten ab und an eine Übungsstunde gebe. Danach haben wir uns irgendwo hingesetzt und über alles Mögliche geredet. Ace ist inzwischen glücklich mit Robin verheiratet und sie erwarten auch ein Kind. Da habe ich versucht ihm Ratschläge zu geben. Naja, vielleicht war ich nicht der richtige dffp..” Weiter kam Zorro nicht, denn Sanji war aufgesprungen, ihm um den Hals gefallen und hatte ihn hart auf den Mund geküsst.

“Oh man, was bin ich für ein Idiot! Ich habe dich so vermisst, dabei hatte ich selbst dich weggeschickt. Es tut mir leid, dass ich dir für alles die Schuld gab. Es tut mir leid. Ich liebe dich. Es tut mir leid. Bitte verzeih mir. Ich wollte dich nicht verjagen, ich war nur so gestresst. Ich wusste doch nicht, wie wichtig dir die Hochzeit ist. Es tut…”

Zorro legte ihm einen Finger auf den Mund, um dieses Entschuldigungsgestammel zu stoppen, denn das passte irgendwie nicht zu dem Blonden, der doch sonst eigentlich immer ein Temperamentsbolzen war. “Scht!“ sagte er leise und küsste ihn sanft, “Jetzt haben wir ja die Zeit, alles zu besprechen und uns auszusöhnen.” dabei musste er an das Bett, den Nachttisch und ihre so eigene Form der Versöhnung denken. Er schmunzelte.

“Nach deinem Grinsen zu urteilen, verschieben wir das Reden wohl auf nach der Versöhnung, oder?” meinte Sanji und lächelte auch. Oh ja, das hatten sie schon viel zu lange nicht mehr gemacht und was wäre besser geeignet, als ein Hotelzimmer mit dem Ruf, schallgedämmt zu sein. Ohne sein Gesicht von Zorros wegzubewegen stand er auf, drehte Zorros Knie so, dass er sich breitbeinig auf dessen Schoß setzen konnte und tat das auch. Zu Hause hatten sie dafür extra ein paar Hocker platziert, dann konnte er immer gleich noch seine Beine um ihn schlingen, so dass sie sich unglaublich nah sein konnten ohne ihre Bewegungsfreiheit einzubüßen.

Als Zorro merkte, dass die Stuhllehne in ihrem Ritual etwas störte, fasste er seinem Liebsten unter dem Hintern und stand mit Sanji auf seinen Hüften auf. Ja, das Training in den letzten Monaten hatte sich gelohnt. Sofort fühlte er die Umklammerung der langen, sexy Beine und keuchte auf, als Sanjis Erregung gegen seine drückte.

Mit einem “Hmm” schnappte er wieder nach den Lippen des Blonden und ließ eine Hand den Rücken hinauf wandern, bis er ihn mit einem festen Griff in den Nacken packte.

Sanji kam sich vor, wie ein kleines Kind, dessen Köpfchen man halten musste, aber gleichzeitig wie der begehrenswerteste Mensch auf dieser Welt, der nun Gefahr lief gefressen zu werden. Er hatte keine Chance zu entkommen und wollte das auch nicht.

Vorsichtig und soweit es in seiner Lage möglich war, bewegte er sich gegen Zorro, wissend, dass es diesen um den Verstand bringen würde. Tatsächlich geriet der Grünhaarige leicht aus dem Gleichgewicht und beschloss lieber das Bett anzusteuern, denn die letzten Tage hatten ihm doch ziemlich viel Kraft gekostet und er wollte nicht einfach auf dem Boden… ‘zumindest jetzt noch nicht‘, dachte er schmunzelnd. Sanji hob skeptisch eine Augenbraue. Das Bett war Teil des Plans, aber was sollte jetzt schon wieder dieses Grinsen? Er drückte leicht gegen die Schulter, so dass sich der Kuss löste und sah ihn fragend an, erhielt aber nur ein Kopfschütteln als Antwort. Reden war also wirklich erst danach wieder drin.

Spielplatz

Vorsichtig legte Zorro seinen Schatz auf dem Bett ab und betrachtete ihn. Da hatte er schon einen tollen Fang gemacht: Eine schöne schlanke Gestalt, mit schmalen Hüften, nicht zu breiten Schultern, unglaublich langen Beinen, total ausdrucksstarken Augen und einem Temperament, nein einer Leidenschaft, die nur zu zügeln war, wenn er sie ausleben konnte. Und das Ausleben war, zumindest so wie er es in Erinnerung hatte, sehr gut gewesen.

Sanji beobachtete die Augen seines Gegenübers. Ein bisschen hatte er schon das Gefühl, eine Ware zu sein, die begutachtet wurde. Aber er wusste auch, dass es dazugehörte, dass Zorro ein sehr optischer Mensch war, der gern betrachtete, was er begehrte. Und wie dem Blonden früher häufig versichert wurde, brauchte er sich ja auch nicht zu verstecken oder zu schämen.

Er nutzte lieber die Zeit, in der Zorro allein mit seinem Anblick beschäftigt war und sah sich ein wenig um. Dieses riesige angedeutete Himmelbett machte noch immer den Eindruck eines Spielplatzes für sexuelle Ausschweifungen. Plötzlich wurde er rot. Waren dort an dem Pfosten wirklich Ringe in verschiedenen Höhen angebracht? Ringe groß und stabil genug, um jemanden daran festzubinden? Das machte eigentlich nur Sinn, wenn… Er zog eines der Kopfkissen bei Seite und tatsächlich waren auch am Kopfende des Bettes Ringe angebracht, nur neben, statt über einender.

Zorro folgte der unerwarteten Bewegung und meinte nur: “Ja, genau dass und genau dafür!”

Sanji hatte nicht mit Worten von Zorro gerechnet, nutzte aber die akustische Aufmerksamkeit, die ihm gerade zu Teil wurde und fragte: “Braucht man dann nicht auch noch Seile oder Handschellen?”

“Wer sagt denn, dass ich so etwas nicht habe?”

Wieder wurde Sanji skeptisch. Wo genau war er hier rein geraden? Und war das wirklich das Zimmer, das sei Ziehvater ihnen reserviert hatte? Obwohl, er traute dem Alten alles zu. Da hatte er einen doch recht erregenden Gedanken: “Fessel mich, ich bin dir schließlich abgehauen, da habe ich mir den Freiheitsentzug verdient!”

Zorro schüttelte den Kopf. “Oh nein, du kommst hier auch so nicht weg. Und ich habe mir verdient, dass ich dich spüren darf. Und ich will dich spüren. Überall sollst du mich berühren. Überall, mit deinen Händen, mit deinen Beinen, mit all deiner Beweglichkeit, die immer wieder zu faszinierend ist. Ich habe dich so lange nicht mehr gespürt, da will ich dich jetzt nicht einschränken… Zumindest noch nicht.”

Noch nicht? Armer Hintern. Aber überall berühren? Ja, da ließe sich etwas machen, etwas, das er sich noch nie herausgenommen hatte, etwas, das ihn schon bei der Vorstellung mehr als nur erregte.

Aktiv und passiv

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Zweitens

Sanji beobachtete fasziniert, wie die Gesichtszüge sich langsam von höchst erregt zu tiefst entspannt änderten. Jetzt wusste er, warum Zorro ihn immer ansah. Das Minenspiel war unbeschreiblich.

“Weißt du eigentlich, dass du unglaublich schön bist, wenn du so entspannt bist? Das solltest du öfter sein.”

“Spinner!” Zorro zog ihn in seine Arme und küsste ihn auf die Stirn. “Ich habe dich vermisst!”

Sanji kuschelte sich etwas näher an diese breite Brust und flüsterte: “Ich dich auch… Ich hätte nie gedacht, dass du mich das machen lässt.”

“Ich sagte doch, ich will dich überall spüren, also darf ich nicht meckern, wenn du mich berührst.”

“Spinner!” erwiderte diesmal Sanji und gab ihm einen Kuss auf den Mund, der vom Grünhaarigen sofort erwidert und vertieft wurde. Fast brutal griff er ihm in den Nacken und umfasste seinen Hintern. Jetzt gäbe es für den Blonden kein Entkommen mehr, selbst wenn er es gewollt hätte. Jetzt war also noch immer nicht die Zeit für ein Gespräch und irgendwie freute er sich auch auf eine zweite Nummer, die gewiss ganz anders werden würde, als die erste.

Zorro dirigierte die so sexy langen Beine, die noch immer in der schwarzen Hose steckten so, dass sie rechts und links neben ihm lagen. Ohne den Kuss zu lösen setzte er sich auf und rutschte in Richtung eines Bettpfostens, bis er mit den Füßen den Boden berührte und sein Opfer praktisch eingeklemmt war. Da kein Widerstand zu erwarten war, hatte er jetzt beide Hände frei, um Sanji von seinem Gürtel zu befreien, der gerade gierig über die große Narbe strich. Mit einer schnellen Bewegung fasste er diese Hände und band sie mit dem Lederriemen hinter dem Rücken des Blonden hinter dem Bettpfosten zusammen.

Erschrocken riss Sanji die Augen auf und unterbrach den Kuss. In dieser Stellung konnte er mit seinen Händen gar nichts anfangen, sie noch nicht mal als Stütze benutzen, um seinen Körper zu bewegen. Sollte Zorro noch irgend so eine Idee für seine Beine haben, wäre er total hilflos und unbeweglich.

Aber Zorro schmunzelte nur und befreite ihn von seiner Krawatte. Er verband ihm damit die Augen.

Irgendwie musste er noch die Hose loswerden, aber die Art, wie er seine verloren hatte, kam nicht in Frage, denn sicher müsste er sie sonst morgen wieder zusammennähen und das ging gar nicht. Also überlegte er, aus der Not eine Tugend zu machen und als er sich unter seinem Liebsten hervor schieben musste, dachte er an den Inhalt des Nachtschränkchens.

Sanji vermisste die Nähe seiner stetigen Wärmequelle. Wenn er ihn nicht spürte, nicht sehen oder nach ihm greifen konnte, fühlte er sich unwohl, denn wer wusste schon, was als nächstes kam. Er hörte ein Klappern wie von einer Tür, einem Schubfach, aber das Bett bewegte sich, also wurde er nicht einfach allein gelassen. Etwas leichtes landete auf dem Bett, denn die Decke raschelte leise, dann noch etwas und der dritte Gegenstand streifte sogar ein wenig sein Bein. ‘Schlecht gezielt?’, aber weiter nachdenken oder nach den Gegenständen tasten konnte er nicht, denn schon fühlte er Hände, die routinemäßig seine Hose öffneten und sie ihm auszogen, zumindest bis zu den Kniekehlen. ‘Also doch absolute Unbeweglichkeit?’ Er fühlte Zorro ganz nah, dessen Körperwärme, aber keine weitere Berührung. ‘Ein Geräusch über mir?’ Nur ganz sicher war er sich da nicht, denn Zorros Nähe und die ungewohnte Position, dazu die Ungewissheit und die Erinnerung an dieses merkwürdige Zimmer setzten ihn unter Anspannung, erregten ihn.

Zwei bis drei

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Aufräumen

Dann stand er auf und sah sich im Zimmer um. So konnte er selbst nicht schlafen gehen, also musste er doch noch etwas aufräumen. Er legte Sanjis Klamotten auf einen der Stühle. Dann besah er sich die Überreste seiner Sachen und musste grinsen. ‘Ja, ich sollte ihm öfter die Regie überlassen! Der Gute hat wohl mehr Fantasie, als ich ihm zugetraut hätte.’

Schließlich warf er auch diese Fetzen auf den Stuhl, räumte die Tube Gleitgel auf den Nachttisch und nahm sich die Zudecke von seiner Seite des Bettes. Er legte sich zu dem Blonden und deckte sie beide zu.

“Tut mir leid, dass ich dich verletzt habe”, nuschelte er in Sanjis Nacken und hauchte ein paar Küsschen auf die Kratzer, die aus dieser Perspektive nicht zu übersehen waren. Der Blonde drehte sich in der Umarmung um und antwortete: “Ich habe dich vermisst!”

“Ich dich auch! … Ich dich auch!”

“Nicht erst seit einer Woche.”

“Ich weiß…”

“Halt mich fest, dass ich endlich mal wieder schlafen kann!”

“Hmm… Komm her!” der Grünhaarige dachte noch kurz über diesen Satz nach. ‘Er hatte ja noch nicht mal ein Kopfkissen von mir’ Dann schloss er seine Arme noch etwas fester um seinen Partner, wobei ihm etwas auffiel.

“Zorro, lass das!”

“Ich will doch nur den Ring abmachen. Nachher bleibt der Blutstau noch. Oder ich werde mitten in der Nacht von dir geweckt, während du noch schläfst!”

“Spinner! Wart, ich helfe dir”

Zorro musste schmunzeln. Er flüsterte noch: ”Schlaf jetzt. Ich hab’ dich lieb!”, dann hörte er schon statt einer Antwort das leise gleichmäßige Atmen. Den Ring ließ er einfach hinter Sanji auf den Boden fallen, das andere Spielzeug ignorierte er gekonnt.

‘Sieht so aus, als ob du den Schlaf wirklich gebrauchen kannst.’

Dann schlief auch er ein.

Ein Brief

Ein Geräusch weckte ihn. Zorro drehte sich erst mal von seinem Aktivkuschler weg und setzte sich auf. Er brauchte einen Moment, um sich zu erinnern, wo, mit wem und was geschehen war. Noch einmal sah er sich ungläubig in dem Zimmer um, bis ihn ein neuerliches Geräusch daran erinnerte, warum er nicht mehr eng an seinen Liebsten gekuschelt schlief. Dennoch nahm er sich Zeit, Sanji zu betrachten: Die blonden Haare, die einen guten Teil seines Gesichts bedeckten, die kleine Nase, die schmale Hand, die die Zudecke bis zum Kinn hoch zog…

Wieder hörte er etwas. Es kam von der Tür, die gestern noch verschlossen war. Also stand der Grünhaarige auf und betätigte die Klinke, die nun auch ihren Dienst nicht mehr verweigerte. Möglichst leise schloss er die Tür wieder hinter sich und betrachtete den Raum.

Links an der Schmalseite war ein Fenster. Die Wand gegenüber, hinter der das nächste Hotelzimmer liegen musste, war durch eine Schrankwand mit Fernseher, Minibar und allem drum und dran verstellt. ‘Lärmschutz’, ging es Zorro mal wieder durch den Kopf. Auf der rechten Seite fand er eine Tür, die vermutlich zu einem Vorsaal und dann auf den Gang führte. Zumindest schätzte er das Zimmer als zu kurz ein.

An Möbeln gab es noch zwei Sessel und einen Tisch, auf den ein Zimmermädchen gerade Frühstück aufbaute. ‘Daher das Geräusch!’

Die junge Frau, leicht rot um die Nase nickte in Richtung eines der Sessel, auf dem zwei Morgenmäntel lagen. Erst jetzt wurde sich Zorro bewusst, dass er völlig nackt vor einer Fremden stand. ‘Das Personal ist in diesem Hotel wirklich nicht zu beneiden.’ Also zog er sich etwas über und setzte sich.

Auf dem Tisch vor ihm stand jetzt ein hübscher Blumenstrauß mit einem Brief, dazu zwei Gedecke, gekochte Eier in Bechern (inklusive Eierwärmer), frische Brötchen, verschiedene Marmeladen und eine kleine Platte mit diversen Wurst und Käsesorten.

Das Zimmermädchen schenkte ihm eine Tasse Kaffee ein, gab ihm den Brief in die Hand und verabschiedete sich mit einem Nicken.

Zorro fühlte sich noch nicht wach genug um nachzudenken. Er döste noch ein wenig mit offenen Augen, den Blick auf die Tür gerichtet, das letzte, was sich in diesem Raum bewegt hatte. Nur langsam erwachte auch sein Geist und er griff nach der Tasse mit dem heißen Muntermacher. Jetzt erst wurde er sich des Papiers in seiner Hand bewusst. Er öffnete den Umschlag und überflog die Zeilen.
 

“Guten Morgen Zorro!
 

Ich denke, selbst ein so verpeilter Chaot, wie Du es bist, hat die Chance dieses Hotelzimmer wieder zu erkennen. Keine Angst, ich weiß nicht wirklich, wo ich Euch da hingeschickt habe, aber ich denke, das Zimmer, das Du für Eure Hochzeitsnacht entworfen hast, war eine gute Wahl. (Wobei, sicher bin ich mir da nicht. Du hast es schon geschafft, ganz andere Dinge zu versauen!)

Ihr habt eine Woche Zeit, Euch auszusprechen und zu versöhnen. So lange habe ich das Zimmer bezahlt. Bei Deinem Chef habe ich auch angerufen, der meinte, so, wie Du in der letzten Woche ausgesehen hast, sollst Du es ja nicht wagen, vor nächstem Montag wieder bei ihm aufzukreuzen. Er erwähnte noch etwas von einer anderen Firma, die Leute zu Besuch oder so schickt.

Bitte nutzt die Zeit, in der Ihr von der Außenwelt unbeeinflusst reden, streiten und was auch immer sonst noch machen könnt.

Solltet Ihr Euch wirklich entschließen, dass nur einer dieses Hotel lebend verlässt, so könnt Ihr Euch sicher sein, dass ich das alleinige Sorgerecht für den Kleinen beantragen und auch bekommen werde. Der Überlebende von Euch Beiden wird meinen Enkel nie wieder sehen.

Zorro, Du kennst meinen Sanji! Ich bin mir nicht sicher, ob er selbst weiß, was er will und wie es weiter gehen soll. Mit Deiner Art, ihn herauszufordern und ihn zu unterstützen, bist Du wohl der einzige Mensch, auf den er sich dauerhaft in seinem Leben verlassen kann. Ich glaube, selbst ich würde die Nerven verlieren, wenn ich ihn noch lange in meiner Nähe ertragen müsste. Ohne Dich wird er eingehen, wie eine Primel ohne Wasser. Und ich bin mir fast sicher, dass es Dir ähnlich geht.

Ich habe Euch eine Woche für Euch eingeräumt. Bitte nutze sie, bitte! Klärt das, was zwischen Euch steht und macht einen Plan für die Zukunft, mit dem Ihr Beide oder vielmehr Ihr Drei gut leben könnt. Plant mich ruhig mit ein, dass ich den Kleinen auch mal nehme, aber nicht ständig und nicht unangemeldet. Auch sonst bin ich gern für Euch da, nur nicht als Exil!

Vielleicht schafft Ihr das mit der Hochzeit ja doch noch mal! Wünschen würde ich Euch das.
 

Viel Glück, Jeff!!”
 

Zorro musste schmunzeln. Sanjis Vater schrieb an IHN, nicht an seinen Sohn. Er bat IHN, die Geschichte wieder gerade zu biegen, nicht den Blonden.

‘Wer weiß, wie diese Giftnudel den Alten genervt hat! Ja, er kann ganz schön nervig sein, aber er kann auch ganz SCHÖN nervig sein. Jeff hat Recht. Ich liebe es mich mit ihm anzulegen und gerade diese Streitereien brauchen wir doch beide in gewissem Maß. Wahrscheinlich sind die letzten Monate so verlaufen, weil ich nicht zurückgepfeffert habe. Wahrscheinlich sollten wir uns öfter richtig streiten, damit wir nicht mehr das Gefühl haben, dem anderen egal zu sein.’

Er dachte noch eine Weile nach, bis er beschloss erst mal ins Bad zu gehen und ausgiebig zu duschen.

Frühstück?

Endlich fühlte er sich mal wieder richtig wohl in seiner Haut. Er hatte ausgiebig geduscht, nicht nur schnell, mit den Gedanken wo ganz anders. Er wusste, dass im Nebenzimmer ein ordentliches Frühstück wartete, mit allem, was dazu gehörte. Und sein Schatz lag friedlich schlafend in dem großen weichen Bett.

Schmunzelnd beobachtete er die leise schnarchende Gestalt und überlegte kurz, sich noch einmal mit hinzulegen. Dann kam ihm sein letzter Gedanke vorm Einschlafen wieder in den Sinn und er ging kopfschüttelnd eine Tasse Kaffee holen.

Mit dem Heißgetränk bewaffnet, kniete er sich vor das Bett und küsste seinem Blonden sanft auf die Stirn. Der murrte nur kurz und zog die Decke enger um sich. Wieder musste Zorro schmunzeln. Unter erneuten Küsschen flüsterte er leise: “Hey Dornröschen, aufwachen! Es gibt Kaffee und Brötchen!”

Wieder erhielt er keine wirklich wache Reaktion. Erst als er sagte: “Ich hab dich lieb!”, schlug Sanji die Augen auf und murmelte: ”Endlich hast du die richtigen Worte gefunden, ich dachte schon, ich müsste dir vorsagen.”

Er erwiderte den Kuss, der diesmal auch etwas länger dauerte und meinte dann: “Lass mich auch noch kurz duschen, das Frühstück wird schon nicht weglaufen.”

Trotz dieser Ansage nahm er ein paar Schluck aus der Tasse und brummte zufrieden, bevor er sich mit einem etwas merkwürdigem Gang in Richtung Bad bewegte.

Zorro setzte sich aufs Bett und sah ihm nach. Er nippte gedankenverloren an der braunen Brühe, bis seine Aufmerksamkeit auf einen kleinen Gegenstand auf dem Fußboden gelenkt wurde. Vorsichtig hob er den Ring auf, den er vor dem Einschlafen nicht mehr weggeräumt hatte. ‘Witziges kleines Teil. Und gigantische Wirkung’, ging es ihm durch den Kopf, als er sich Sanjis Gesichtsausdruck kurz vor dem Höhepunkt wieder ins Gedächtnis rief. Versuchsweise schaltete er ihn noch einmal ein und hätte ihn fast fallen lassen, da er nicht mit einer so starken Vibration gerechnet hatte. Nein, sichtbar mit auf den Nachttisch konnte er ihn nicht legen. ‘Besser, Sanji würde das Ding niemals sehen.’ Also steckte er ihn einfach in die Tasche seines Morgenmantels und brachte die inzwischen leere Tasse zurück auf den Tisch.

Das Rauschen der Dusche erklang hinter der Tür und Zorro beschloss, ins Bad zu gehen. Gemeinsam hatten sie schon ewig nicht mehr geduscht.

Leise schlüpfte er durch die Badtür und beobachtete seinen Liebsten. Die schlanke, fast schon dürre Gestalt stand da anmutig und grazil. Aber man konnte auch die Muskeln erkennen, die sich fein definiert unter der weichen Haut abzeichneten. Ohne sie wäre der Blonde sicher nur ein wandelndes Skelett, aber so konnte man ihn nur als unglaublich heiß und sexy bezeichnen.

Zorro leckte sich über die Lippen, ließ den Morgenmantel auf den Boden gleiten und trat in die Duschkabine hinter diesen, seinen Geliebten.

“Das hast du mit Absicht gemacht”, hörte er, überhörte es aber. Vorsichtig berührte er mit seinen Fingerspitzen die Schultern, fuhr über die Oberarme, wieder zu den Schultern, über die Brust, den Bauch, die Seiten…

Oder was Zorro unter Frühstück versteht!

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Liebe und Hass

Sanji stand fluchend vor dem Spiegel. Das mit dem nicht mehr weiten müssen war doch nicht ernst gemeint, und die Striemen auf seinem Rücken und Hintern taten höllisch weh, wenn da Seife ran kam oder das Handtuch darüber rubbelte.

Die Toilette konnte er erst mal auch vergessen, denn nach dem letzten Sex tat es schon weh, wenn er sich auf den Sitz setzte. Sicher meinte der Grüne es nicht böse, aber nach… Ja wie lange eigentlich? Wochen? Monate? Ein bisschen mehr Vorsicht wäre angebracht gewesen. ‘Aber wie schnell er mich heiß gemacht hat… Unglaublich, dass ich es so nötig hatte, so schnell angesprungen bin.’

Vorsichtig drehte er sich etwas, versuchte einen Blick auf seine Schultern und seinen Rücken zu erhaschen und fluchte wieder über die Markierungen, die er da sah: Striemen, die fast mehr als nur Kratzer waren, Knutschflecke, Bissspuren und das Schlimmste: er konnte sich an jede einzelne Verletzung erinnern und bei jeder Vorstellung davon lief ihm ein heißer Schauer über den Rücken.

Das musste aufhören. Sicher, sie waren hier, um sich zu versöhnen, aber wenn er sich nach jedem Wort von Zorro einwickeln ließ, würde sich nichts ändern, außer dass sie vermutlich wieder zusammen wohnten und er sich noch mehr nach der Nähe seines Liebhabers verzehrte, während der sonst wo in der Weltgeschichte unterwegs war. Allein die Vorstellung, wie er zusätzlich zu den Hausarbeiten auch noch eine Kette ans Bein bekam, um jederzeit auffindbar zu sein, damit Zorro sich an ihm befriedigen konnte, versetzte ihn in eine solch Wut, dass er sich das Handtuch von den Hüften riss und aus dem Bad stürmte.

“Ich bin also doch nur deine Hausfrau! Du hast mich also nur gesucht, um mal wieder mit mir ins Bett zu gehen. Ich bin für dich doch nicht mehr als eine billige Hure, die auch noch Kochen und Putzen kann…”

Völlig überrumpelt stand Zorro auf und ging einen Schritt auf die blonde Giftnudel zu. Gerade als er ihn zur Beruhigung berühren wollte, hörte er nur noch ein “Fass mich nicht an!”

Noch bevor er eine Chance hatte zu reagieren, fesselte Sanji bereits seine Hände an das Seil, dass Zorro in der Nacht nicht mehr weggeräumt hatte.

“Ich dachte eigentlich, dass wir reden, unsere Probleme klären wollten, aber das einzige, was von dir kommt, sind fadenscheinige Entschuldigungen und Gegrabsche. Sieh dich doch nur an: der feine Herr im seidenen Morgenmantel auf dem Glanzsatinbett. Und was bin ich für dich? Der Prügelknabe, das Maskottchen, der Sexsklave, die Putze? Was willst du eigentlich von mir? Soll ich dir auch noch die Füße waschen oder da du schon mal so großzügig bist, mich mit deiner Anwesenheit zu beehren, …”

Es schüttelte ihn. Er hatte sich in Rage geredet und wenn er jetzt nicht stoppte, würde er seine Tränen nicht mehr zurückhalten können. Mit dem letzten Rest Selbstbeherrschung verpasste er dem wehrlosen Zorro eine schallende Ohrfeige.

Er drehte sich um. Der Grüne sollte bloß nicht sehen, wie sehr er sich für diesen Ausbruch schämte, wie sich langsam doch die Tränen in seinen Augen sammelten und wie viele Gefühle jetzt auf einmal auf ihn einstürzten.

Aber Zorro sah es. Ein Blick in den Spiegel an der Wand gegenüber und er sah die Tränen. Ein Blick auf den bebenden Körper und er sah die Verwirrung, die vielen Gefühle. Ein Blick auf den nackten Rücken und er sah die blutroten Striemen, die leicht angeschwollen waren. Er wusste sehr genau, wie weh die taten und warum sein Gegenüber gerade einen solchen Hass verspürte.

Vorsichtig, um kein Geräusch zu machen, löste er die Fesseln um seine Hände. er zog sich den Mantel von der Schulter und hängte ihn dem Blonden über den Rücken. Er fuhr mit beiden Händen den Kragen entlang und verschloss ihn, indem er seinen Geliebten umarmte.

“Sanji! ”, sprach er ganz leise in dessen Ohr. “Du willst wissen, was du für mich bist? Du bist die Liebe meines Lebens. Du bist der Mensch, ohne den ich nicht existieren könnte. Du bist für mich der Eine. Ja, ich will dich. Fast jedes Mal, wenn ich dich sehe, stelle ich mir den Sex mit dir vor, aber das ist ein Kompliment. Du bist so unglaublich schön und sexy. Ich meine, sieh dir doch bloß mal deine ewig langen Beine an und stell dir dabei vor, was diese Beine alles können, wie sie mich in den Wahnsinn treiben, wie sie uns beide aneinander fesseln. Oder dein Körper: Du bist so schmal, so schlank, du wirkst so zerbrechlich, dass ich dich einfach ständig im Arm halten möchte. Aber wenn man dich mal genau betrachtet, sieht man auch, wie viele Muskeln unter deiner Haut spielen, wie stark du eigentlich bist. Und ich kann mir problemlos jeden Zentimeter deiner Haut in Erinnerung rufen, wie er schmeckt, wie er sich anfühlt und wie er dank dieser Muskeln unter deiner Lust erbebt. Du hast so schöne Augen, die so viele Gefühle ausdrücken können, selbst jetzt, wo du dich eigentlich beherrschen willst. Ich liebe deine Haare, die so weich sind und einen Duft haben, der mich die Außenwelt vergessen lässt. Und ganz ehrlich: den Sex mit dir genieße ich, weil ich weiß und weil ich will, dass du ihn auch genießt. Nicht du sollst mein Sexsklave sein, sondern ich will der sein, der dich erregt und befriedigt. Es tut mir jedes Mal sehr leid, wenn meine Leidenschaft mit mir durchgeht und ich dich verletze. Und es tut mir leid, dass ich heute Nacht dich schlafen lassen wollte und es nicht so wichtig fand, den Glasdildo noch zu entfernen und es tut mir leid, dass ich mich vorhin habe hinreisen lassen, obwohl du nein gesagt hast.”

Zorro küsste vorsichtig die Halsbeuge, der er so nahe war und spürte, wie der Körper in seinen Armen sich langsam entspannte.

“Dir tut der Rücken weh, stimmt ’s?” fragte er und erhielt ein Nicken als Antwort.

“Komm, ich schau, ob ich ihn dir eincremen kann.”

“Nein, lass uns erst frühstücken!” kam die prompte Antwort vom Blonden, die ihm ein Schmunzeln entlockte.

“Ich denke, es ist sinnvoller, erst deinen Rücken zu behandeln, mit Schmerzen schmeckt es nicht so gut. Und: nur eincremen! Versprochen!”

Jetzt lächelte auch Sanji und schmiegte sich kurz in die Umarmung. Ja, irgendwie fühlte er sich auch geborgen.

Spielzeug

Zorro zog ihn mit zu dem kleinen Nachtschränkchen.

Im oberen Schubfach befanden sich ordentlich sortiert noch zwei kleine Tuben Gleitcreme, ein paar Dildos und Vibratoren in den verschiedensten Ausführungen.

Im nächsten lagen einige Seile, Augenbinden und drei Paar Handschellen. Sanji griff nach einem Paar, das mit schwarzem Plüsch bezogen war. Versuchswiese machte er es sich um eine Hand und spürte die angenehme Polsterung, nicht wie bei denen, die sie zu Hause hatten. Zorro lachte leise auf und gab ihm den dazugehörigen Schlüssel.

Das dritte Fach war mit einem schwarzen Deckel abgedeckt. Vorsichtig hob der Blonde diesen an und staunte nicht schlecht, was darunter alles versteckt war: Masken, Oberschenkel-Hand-Fesseln, eine Anleitung für echt japanisches Bondage inklusive den dafür notwendigen Seilen und zwei verschiedene Peitschen. Dazu noch einige Gegenstände, die er eher in einem Operationssaal suchen würde.

Sanji wurde rot. “Warum haben die so etwas in einem Hotelzimmer?”

“Weil dieses Zimmer dafür gebaut und eingerichtet wurde. Hier kann man auch das mal ausprobieren, wofür man sich schon beim Kaufen schämen würde.”

Es folgte ein langer Blickwechsel, bei dem sich beide fragten, was der andere wohl dachte. Dann schloss Zorro das Fach wieder und öffnete das nächste.

Hier fanden sie endlich das Gesuchte: Eine Tube Wundsalbe, etwas zum Desinfizieren, einiges an Pflastern und Verbandszeug dazu noch verschiedene Massageöle jeweils in kleinen Fläschchen.

“Dafür ist die Hausapotheke auch ganz gut ausgestattet.”, meinte Sanji und dachte nach, was mit dem Fach darüber alles schief gehen konnte, auf das man das unterste benötigte.

Zorro griff schweigend nach der Salbe, schob vorsichtig den Morgenmantel von den Schultern des Blonden und begann die Striemen einzucremen. Ein Seufzen bestätigte ihm, dass er sanft genug war und sein Liebster die Berührungen genoss, vor denen er sich sicher ein wenig gefürchtet hatte.

“Ich denke, du musst das Ding ganz ablegen, denn da sind auch noch ein paar Schrammen auf deinem Hintern.” Sanji erschrak ein wenig, als er plötzlich angesprochen wurde. Zu sehr hatte er die Streicheleinheiten genossen, die ihm zart die Schmerzen wegmassierten. Mit einem “Hmm…” ließ er das Kleidungsstück in seine Hände gleiten, versuchte seine Gedanken wieder zu sammeln und zog sich, nachdem er von Zorro ein Küsschen auf den Nacken und ein “Fertig!” erhalten hatte, wieder an.

Der Grünhaarige schmunzelte und geleitete seinen Liebsten in den Nebenraum, wo er ihn auf einen Sessel setzte. Vom anderen nahm er den zweiten Morgenmantel und setzte sich ebenfalls an den Tisch.

Frühstück!

‘Brötchen, Eier, Käse Wurst, Marmelade, Nutella, Honig, Orangensaft, Milch, Kaffee, Salz, alles da!’, dachte Sanji bewundernd, als er sah, wie stilvoll der eigentlich recht kleine Tisch gedeckt war. Er goss sich eine Tasse ein und nahm sich die erste Semmel.

Als er sich kauend im Raum umsah, fiel ihm der Briefumschlag auf, der an der Blumenvase lehnte. “Wer hat denn da geschrieben? Und was steht drin?”

Zorro nutzte die Zeit, bis er hintergeschluckt hatte, um zu überlegen, was und wie viel er daraus sagen sollte. “Jeff meint, wenn nur einer von uns lebend dieses Hotel verlässt, will er das Sorgerecht beantragen und den anderen auf ewig hinter Gitter bringen.”

“Der Brief ist von meinem Vater? Hat er auch geschrieben, warum er ausgerechnet dieses Zimmer für uns gebucht hat?”

Diesmal nahm sich der Grünhaarige noch etwas mehr Zeit. Er aß erst genüsslich sein Salamibrötchen auf und nahm noch einen Schluck Kaffee, bevor er beschloss, die Wahrheit zu sagen: “Es ist das Zimmer, das ich für unsere Hochzeitsnacht entworfen habe.”

Das saß. Sanji war sprachlos. “D…” auch er trank erst mal noch einen Schluck, ehe er seine Worte wiederfand. “Wie, du hast ein Zimmer entworfen?”

“Eines Tages saß ich auf Arbeit in der Cafeteria und stocherte in meinem Essen rum, als sich ein Besucher mit an meinen Tisch setzte. Nach einer Weile schüttete er mir sein Herz aus: Der Innenarchitekt hat für den Plan der Hochzeitssuite das Budget um ein Vielfaches überschritten, dabei gefiel der Entwurf niemandem. Und für die baldige Eröffnung konnten sie auch keine weitere Verzögerung gebrauchen… Das war noch bevor wir die Heiratserlaubnis hatten. Ich sagte, dass ich für meine Hochzeitsnacht auf keinen Fall etwas mit Plüsch wollte, sondern vielmehr eine Spielwiese, wo man auch mal etwas ausprobieren kann, was man sich im normalen Leben nicht getraut. Dann nahm er einen Zettel und einen Stift aus der Tasche, und wir begannen zu spinnen. In den folgenden Wochen besuchte er mich noch ein paar Mal auf Arbeit und der Plan nahm Gestalt an, bis hin zu den Details, wie dem Inhalt des Nachttisches und dem getrennten Frühstücksraum, auf dass der Zimmerservice nichts sieht, was verborgen bleiben sollte. Jeff habe ich davon erzählt, als wir die Hochzeit durchplanten. Aber er weiß nicht, wie es hier genau aussieht. Er hofft nur, dass es uns die Möglichkeit bietet, uns auszusprechen und zu versöhnen.”

“Du hast echt ein Hotelzimmer entworfen und mir kein Wort davon gesagt?!”

Im folgenden Schweigen dachten beide nach und beendeten das Frühstück.

“Wir sollten langsam mal anfangen, uns wirklich Gedanken über unser weiteres Zusammenleben zu machen, schließlich ist morgen Montag und da musst du wieder früh auf Arbeit sein.”

“Nein, Jeff hat mich entschuldigt. Ich habe eine Woche frei.”

“Wie ‘frei’? Mein Vater ist Koch, nicht Arzt. Er kann dir keinen Krankenschein für eine Woche ausstellen…”

“Muss er auch nicht. Diese Woche kommt eine Delegation von einer anderen Firma, die mit uns zusammenarbeiten oder uns sogar übernehmen wollen. Bei solchen Verhandlungen will mich mein Chef gern auf einem anderen Kontinent wissen, denn ein Mitarbeiter mit grünen Haaren, der nie ein Blatt vor den Mund nimmt, macht sich nicht gut, wenn Diplomatie gefragt ist. Vor dem Abschluss bekomme ich die Papiere auf jeden Fall noch mal, denn meine Meinung ist ihm in solchen Dingen wichtig,. Aber ich denke, der Anruf, dass ich nicht zur Arbeit kann, hat ihm den Anruf erspart, dass ich nicht auf Arbeit soll.”

“Eine Woche? Armer Hintern!”, murmelte Sanji, was er eigentlich nur denken wollte. Zorro schmunzelte, erwiderte aber nichts.

Eine Weile nippten sie noch an ihrem Kaffee, bis es vorsichtig an der Tür klopfte und beide synchron antworteten: “Einen Moment bitte, wir gehen gleich!” Darüber lachend standen sie auf und verließen den Raum und hörten nur Sekunden später, wie sich der Schlüssel im Schloss umdrehte.

Verhandlungen

In der so gelösten Stimmung warfen sich beide einfach auf das Bett und kicherten noch eine Weile über die Welt, die ihnen so plötzlich eine solche Chance gab und über die überraschende Störung und darüber, dass sie in manchen Dingen doch so gleich tickten.

Bei dem Sprung aufs Bett hatte Sanji bemerkt, dass etwas in den Taschen seines Morgenmantels war. Jetzt nahm er die beiden Dinge, die ihn in der letzten Nacht so süß gequält hatten, heraus und spielte ein wenig damit. Auch den Schlüssel für die Handschellen fand er auf diesem Weg. Er dachte noch eine Weile nach, bis ihm eine Idee kam.

“Wir sollten trotzdem anfangen zu reden!”, sagte er, sich zu seinem Liebsten umdrehend. “Und damit du nichts anderes tust, als meine Fragen zu beantworten, werde ich die hier benutzen.”

Dabei legte er sich auf Zorro und räkelte sich noch ein bisschen, bis er die Handschellen auf dem Nachttisch erreichte. Ein Keuchen bestätigte ihm, dass die Provokation angekommen war. Also setzte er sich breitbeinig auf seinen Schoß und fädelte langsam die Fesselwerkzeuge in den dafür vorgesehenen Ring am Kopfende des Bettes. Dass sich dabei der Mantel öffnete und einen gewissen Einblick gewährte, war pure Absicht. Bestimmend, aber auch sanft fuhr er dann von der Schulter angefangen über die Arme bis zu den Händen, um die er dann die Schellen schloss. Natürlich musste er dafür noch etwas weiter nach oben rutschen, was wieder ein Keuchen erzeugte.

‘Und so will er sich mit mir unterhalten? Wenn er so weiter macht, vergesse ich noch, dass sich überhaupt reden kann! Mann, Sanji, denkst du wirklich, dass ich so auch nur ein vernünftiges Wort raus bringe?’

Als könnte er Gedanken lesen, rutschte der Blonde nach getaner Arbeit wieder in Richtung Knie und zog sich richtig an.

“Also: Ich will, dass du weiterhin einmal pro Woche das Bad putzt und im Schlafzimmer Ordnung hältst!”

Der Themenwechsel war jetzt überraschend. Mehr als eine Augenbraue hochzuziehen, brachte er als Antwort nicht zustande.

“Das soll heißen: Die Spiegel polieren, die Dusche putzen, die Spritzer von den Fließen entfernen und den Boden wischen.”

“Sanji, ich weiß, was du unter ‘Bad putzen’ verstehst!”, kam jetzt doch eine murrende Antwort.

“Und du sollst deine dreckigen Klamotten gleich beim Ausziehen in die Wäschebehälter sortieren und gegebenenfalls mit in die Reinigung nehmen!”

“Jaja, aber…”

“Und du sollst deine Hosentaschen über dem Mülleimer ausleeren und nicht jeden Kram auf deinem Nachttisch lagern.”

“Sanji!”

“Und du sollst ab und zu mal Staubsaugen!”

“Sanji, das ist Erpressung. Wenn du mich erst scharf machst und dann solche Versprechen von mir willst, ist das nicht fair.”

“Nicht fair wäre es, wenn ich, um die Zugeständnisse zu bekommen, das hier tun würde!”, erwiderte er und begann, Zorros Morgenmantel beiseite zu schieben und ihm kleine Küsse auf die nun nackte Brust zu hauchen.

“Hng… Bitte!”

“Die Antwort muss lauten: ’Ja, mein Liebster!’” Er näherte sich mit seinen Lippen immer mehr der so empfindlichen Narbe.

“Du spinnst!”, erwiderte Zorro unter einem Stöhnen.

“Falsche Antwort!”, murmelte Sanji und strich ihm, wie zur Strafe, sanft mit seinen Händen über die Seiten.

“Du… Das… Ja, O.K.!” Einen vollständigen Satz brachte der Grünhaarige nicht mehr zu Stande, zu sehr turnten ihn die Berührungen an.

Sanji schmunzelte, und ließ wieder von ihm ab. Er gab ihm einen Moment zum Durchatmen. “Außerdem will ich endlich wieder ein paar Stunden in der Woche arbeiten. Es macht mich wahnsinnig, wenn ich nur zu Hause sitze und gleichzeitig weiß, dass Jeff gerade vollen Stress hat!”

Geduldig wartete er, bis Zorro sich so weit erholt hatte, dass er antworten konnte.

“Also gut, ich rede mit meinem Chef, dass ich meine Wochenarbeitszeit auf den Anfang der Woche verschieben kann und so Donnerstags und Freitags schon um zwölf heim kann!”

“Nicht um zwölf, sondern um eins! Vorher ist das Mittagessen noch nicht fertig, und du sollst die anderen Tage schließlich auch irgendwann mal nach Hause kommen!”

“Hmm!”

Für dieses Zugeständnis bekam der gefesselte einen langen leidenschaftlichen Zungenkuss, der ihn erneut anregte, Appetit auf mehr machte. Aber er riss sich zusammen, verzichtete darauf, seine Hände zu befreien und sich zu holen, wonach ihm schon wieder der Sinn stand.

“Und an einem Tag in der Woche will ich ganz allein das Sagen haben. Du machst genau, was ich dir sage, und zwar nur das. Ich entscheide, wohin wir gehen, was wir tun und ob der kleine mal wieder einen Tag bei seinem Opa verbringt.”

Jetzt wurde Zorro hellhörig. Als ob der Kompromiss, den Sanji ihm gerade diktierte, nicht sowieso darauf hinauslief, dass er seinen freien Willen verlor, nun sollte er sich sogar einen Tag in der Woche nicht mal wehren dürfen? Andererseits, hatte er nicht gestern erst gemerkt, wie phantasievoll der Blonde in solchen Momenten werden konnte? Hatte er sich nicht vorgenommen, ihm öfter die Regie zu überlassen? Aber ein ganzer Tag pro Woche war ziemlich viel. Dafür musste er ein paar Dinge für sich einfordern!

“Gut, Du bekommst den Sonntag, aber dafür darf ich Montag, Mittwoch und Donnerstag trainieren gehen!”

“Wie stellst du Dir das vor, donnerstags trainieren gehen, wenn ich donnerstags arbeiten darf? Du willst doch nicht etwa den Kleinen mit ins Studio nehmen?”

“Doch, warum nicht? Ace kann dann schon mal etwas üben, es gibt eine Kinderecke, in der er spielen kann, ich würde sowieso nur an den Geräten trainieren, so dass er auch nicht durch eventuell scharfe Schwerter gefährdet ist. Wenn ich ihn mitnehme, lernt er von Anfang an, was ich gern tue und er weiß dann, dass es auch Sportarten gibt, bei denen es darauf ankommt, eine gewisse Balance zwischen Geschicklichkeit, Kraft, Technik und Vorsicht zu finden. Mein Sport ist nicht einfach nur brutales zuschlagen, sondern hauptsächlich Konzentration. Ich denke, wenn er frühzeitig mit ins Studio kommt, lernt er, sich zu verteidigen und gleichzeitig, wie er Konflikte vermeidet.”

“Das sind ja große Sprüche für einen Muskelprotz wie dich! Aber gut. Solange der Kleine nicht dagegen protestiert, darfst du ihn mitnehmen. Sollte er irgendwann einmal auch nur dem Anschein nach Angst vor dir oder dem Sport entwickeln, kannst du den Donnerstag vergessen. Aber bei drei Tagen Training pro Woche, musst du ihn auch dreimal pro Woche ins Bett bringen, mit Baden, Windeln wechseln, gute Nacht Geschichte und allem drum und dran!”

Jetzt hatte Zorro ein siegessicheres Lächeln auf den Lippen. Eigentlich war das dreimal nur eine Verhandlungsbasis gewesen. Mit zweimal hätte er sich immer noch als Sieger gefühlt. Dass er jetzt offiziell Zeit mit dem Kleinen verbringen durfte, ja sogar sollte, war nur ein zusätzlicher Bonus, über den er sich extra freute.

Das Grinsen machte Sanji skeptisch. Irgendwie war das gerade anders gelaufen, als er dachte. Hatte der Grüne, obwohl ans Bett gefesselt und mit Aufgaben und Bedingungen belangt, doch immer noch so etwas, wie einen Triumph errungen, zumindest dem Gesichtsausdruck nach. Irgendwie wurmte ihn das. Irgendwie musste sich dieses Grinsen doch aus seinem Gesicht entfernen lassen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja, Sanji ist viel zu emotional und Zorro redet zu viel!
Aber so sind die beiden nun mal in dieser Geschichte! Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (74)
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Von:  Agust_D
2013-10-24T08:45:10+00:00 24.10.2013 10:45
Erpressung! :D
Von:  Agust_D
2013-10-24T08:32:30+00:00 24.10.2013 10:32
Ja.... Zorro ist perfekt ^^
Von:  Agust_D
2013-10-24T08:28:54+00:00 24.10.2013 10:28
Zorro ist ja so niedlich ^^
Ich mag es wenn er so viel redet ^^
Von:  Agust_D
2013-10-24T08:18:40+00:00 24.10.2013 10:18
Jeiii! Nochmal ^^
Von:  Agust_D
2013-10-24T08:13:39+00:00 24.10.2013 10:13
Er hat es entworfen? GEIL! :D
Von:  Agust_D
2013-10-24T08:06:53+00:00 24.10.2013 10:06
Ich liebe kuscheln!
Von:  Agust_D
2013-10-24T07:43:27+00:00 24.10.2013 09:43
höhöhö ^^
Von:  Agust_D
2013-10-24T07:40:04+00:00 24.10.2013 09:40
Awww, so süß <3
Von:  Agust_D
2013-10-24T07:35:43+00:00 24.10.2013 09:35
Sanji, gib ihm die chance!
Von:  Agust_D
2013-10-24T07:30:15+00:00 24.10.2013 09:30
*sprachlos* ....... Geiles Zimmer


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