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Home Sweet Home

Die Akatsuki-WG
von

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Deidara

„Wo ist denn der Zucker?“, murmelte Deidara vor sich hin als er den Küchenschrank der WG durchwühlte. „Tobi hat ihn bestimmt wieder verplempert...“, fluchte er leise und überlegte, wo er jetzt noch Zucker her bekommen würde. „Zum Einkaufen habe ich keine Zeit mehr, also muss ich Chiyo fragen! Hoffentlich ist sie da.“ Er ging ins Treppenhaus und klingelte eine Etage tiefer bei Chiyo. Sie öffnete die Tür und begrüßte den Blondschopf fröhlich. „Hallo Deidara! Was kann ich denn für dich tun?“ „Ich brauche Zucker. Tobi hat ihn wieder einmal leer gemacht und da morgen sein Geburtstag ist, will ich ihm einen Kuchen backen. Aber ohne Zucker geht das leider nicht.“ „Ach das ist mal wieder typisch für ihn. Ich sehe mal nach, ob ich noch eine Packung da habe.“ Chiyo ging zurück in ihre Wohnung und kam wenig später mit einer Packung Zucker wieder. „Hier, das war meine letzte Packung. Bring mir doch den Rest wieder.“ „Ich danke dir vielmals!“
 

Beschwingt ging Deidara wieder ans Werk. Er mischte die Zutaten für den Teig zusammen und füllte den Teig in eine Backform, die er danach in den Ofen stellte. Etwas später nahm er den Teig-Rohling aus dem Ofen und verschnitt ihn zu einem Oval. „Und jetzt die Glasur!“, murmelte er fröhlich und rührte flüssiges Kokosfett unter den Puderzucker und mischte orangene Lebensmittelfarbe dazu. Als die Glasur schön cremig war, verteilte er es auf dem Teig und stellte den Kuchen kalt. „Sehr schön. Jetzt nur noch verzieren und...“ „DEIDEI <3!“, brüllte es aus dem Flur und die Tür zur WG knallte laut zu. Deidara war sichtlich erschrocken. Eigentlich hatte er vor dem Abend niemanden in der WG vermutet. Schon gar nicht Sasori, der lauthals auf ihn zugestürmt kam. „Was machst du denn schon hier, Sasori? Ich habe gerade den Kuchen für Tobi in den Kühlschrank gepackt.“ „Die Abendvorstellung heute fällt aus. Der Gast-Puppenspieler hat vorhin abgesagt. Kann ich den Kuchen sehen?“ „Klar!“ Deidara öffnete den Kühlschrank und verwies auf den noch unfertigen Kuchen. „Das sieht ja schon gut aus, Deidei!“, lobte Sasori und klopfte seinem besten Freund auf die Schulter. „Ich fahre gleich noch einkaufen Deidei, brauchen wir noch etwas?“ „Eine neue Packung Zucker für Chiyo und für uns auch. Tobi hat mal wieder alles verbraucht.“ „Geht klar. Ich mach dann mal los.“ Der Rothaarige verließ die WG und Deidara machte sich daran, die Schokolade zu schmelzen. Die flüssige Schokolade füllte er in eine Spritztüte und holte dann den kaltgestellten Kuchen aus dem Kühlschrank. Nun verzierte er den Kuchen mit der flüssigen Schokolade so, dass dieser wie die Maske von Tobi aussah. „Fertig!“ Zufrieden nahm er den Kuchen und ging wieder eine Treppe nach unten zu Chiyo. Immerhin sollte Tobi seinen Kuchen ja nicht schon vorher sehen.
 

Chiyo öffnete die Tür. „Hallo Deidara, der Kuchen ist ja toll geworden!“, sagte sie begeistert und bat Deidara hinein. Sie stellte den Kuchen in ihren Kühlschrank und kam zurück zu Deidara, der sich ein Bild von Sasori und ihm aus Kindertagen ansah.

„Sasori bringt dir neuen Zucker mit.“, meinte Deidara als er bemerkte, dass Chiyo wieder neben ihm stand. „Dankesehr. Möchtest du einen Tee?“ „Nein, ich werde gleich wieder nach oben gehen. Ich muss noch dekorieren!“ „Ist in Ordnung. Viel Vergnügen dabei!“

Deidara machte sich wieder auf den Weg in die WG und begann damit diese Tobis Geburtstag entsprechend umzudekorieren.

Tobi

Gerade hatte er sein Fahrrad im Keller abgestellt und diesen wieder verlassen, als er im Treppenhaus Sasori traf, der gerade mit dem Fuß die Haustür schloss und versuchte dabei keine der Einkaufstüten fallen zu lassen, die er in den Armen hielt. „Hey, soll ich dir was abnehmen?“ Er wartete gar nicht erst auf die Antwort des Rothaarigen, sondern griff einfach nach einer Tüte und ging dann die Treppe hoch. Als er vor der Wohnungstür in seiner Tasche nach dem Schlüssel kramte, holte Sasori ihn ein und murrte gedämpft: „Du hättest ruhig mehr als die eine Tüte nehmen können, Tobi.“ Er zuckte mit den Schultern und sagte fröhlich: „Warum denn? Du machst das doch auch alleine ganz gut. Und mal ehrlich: Die Tüten stehen dir richtig gut, da muss ich mal nicht dein nerviges Gesicht sehen.“ „Ich hasse dich auch, Kleiner.“ „Hey, ich bin mindestens genauso groß wie du.“ „Träum weiter. Und jetzt mach endlich die Tür auf. So langsam werden die Tüten schwer.“ „Jaja, bin ja schon dabei.“ Er stieß die Tür auf und rannte in die Küche, stellte die Tüte ab und rief laut: „DEIDEI, WO BIST DU?“ Da er keine Antwort bekam, rannte er in Deidaras Zimmer und riss ihn zu Boden. Der Blonde war so in seine Arbeit vertieft gewesen, dass er den Maskenträger erst bemerkte als dieser ihm bereits um den Hals gefallen war. „Ich hab dich so vermisst.“ Schnaubend schob Deidara den Maskenträger von sich und sah sich das Chaos an, das auf dem Fußboden entstanden war. „Musst du das jeden Tag wieder machen?“ „Ja!”, lachte Tobi und fiel dem Blonden ein weiteres Mal um den Hals. „Immerhin bist du doch mein allerliebster Lieblings-Deidei.“ „Ich bin ja auch der Einzige, den du kennst.“ „Na und? Deswegen hab ich dich doch trotzdem lieb.“ Bei diesen Worten drückte er den Blonden wieder fest an sich und schob ihm unbemerkt etwas in die Gesäßtasche der Jeans. „Jetzt ist aber gut, Tobi.“ „Oh… Na gut.“ Er ließ gespielt enttäuscht den Kopf hängen und drehte sich um, wollte das Zimmer verlassen. „Wir können ja nachher noch-“ „Au ja!“, rief Tobi und rannte in sein eigenes Zimmer zurück. Dabei stieß er noch mit Sasori zusammen, rief noch „Sorry“ und war schon in seinem eigenen Zimmer verschwunden. Aus seinem Schrank holte er ein Notizbuch hervor und schrieb etwas hinein. Als er einen lauten Aufschrei hörte, schnappte er sich seine Kamera und lief zurück zu Deidara.
 

„Tobi, verdammt! Was ist das?“, fauchte der Blondschopf und deutete auf einen großen roten Fleck auf dem Fußboden. Sofort zückte Tobi seine Kamera und fing an Fotos von dem Fleck zu machen. „Dreh dich mal, Deidei.“, sagte er, wobei das unterdrückte Lachen in seiner Stimme deutlich zu hören war. „Warum?“ „Ich will nur etwas wissen.“ „Tobi…“, knurrte Deidara, der schon wieder kurz davor war zu schreien. Da er jedoch auf seinem Platz stehen blieb, umrundete Tobi ihn und machte dann lachend noch ein paar weitere Fotos. Schnell flitzte er zurück zur Tür und blieb im Türrahmen stehen. „Du solltest dir vielleicht etwas Anderes anziehen.“, sagte er lachend und verschwand bevor Deidara wirklich realisierte was Tobi damit gemeint hatte.
 

Zurück in seinem Zimmer schaltete Tobi seinen Rechner an und kopierte die neuen Bilder auf seine Festplatte. Lachend sah er sich die Bilder von Deidaras Zimmer an und als er bei denen von Deidaras Hose angekommen war, auf der ebenfalls ein großer roter Fleck war, fiel er vor Lachen vom Stuhl. In nicht mal 5 Minuten hatte er das Bild noch ein wenig bearbeitet und ausgedruckt. Jetzt hängte er es, noch immer darüber lachend, zu den Anderen an die Wand gehängt. Tobi ging einen Schritt zurück und begutachtete sein Werk. Die Bilder zeigten hauptsächlich Deidara, nachdem Tobi ihm wieder einen Streich gespielt hatte. Es fanden sich auch vereinzelte Bilder von Sasori und Itachi, doch Deidara dominierte das Gesamtbild.
 

Mit einem Mal wurde laut gegen seine Tür gehämmert und gedämpft war die Stimme Deidaras zu hören, doch Tobi konnte den Blonden nicht verstehen, weil dieser einfach zu sehr gegen das Holz hämmerte.

Sasori

„Was ist denn bei euch los?“, fragte Sasori aus der Küche rufend. „Immer muss ich den Einkauf allein einräumen. Tobi hätte mir echt helfen können!“ Aus dem Flur hörte er Deidara laut fluchen. „TOBI! Verdammt! Was soll die Sch...“ „Deidara, was ist denn los?“, unterbrach Sasori den Blondschopf und schaute ihn danach ruhig und schmunzelnd an. „Ehrlich? Herzchen?“, brachte er Deidara entgegen und konnte es sich nicht verkneifen laut zu lachen. „Was... Sasori! Man! Tobi hat mir wieder einen dieser dämlichen Streiche gespielt und meine Hose mit roter Farbe versaut und hör endlich auf zu lachen!“ Inzwischen hatte Tobi die Tür geöffnet, da Deidara aufgehört hatte, gegen seine Tür zu pochen. Wortlos stand er vor ihm, schnappte sich seine Kamera und machte ein Foto von Deidara. „TOBI! Lass den Quatsch!“, fluchte Deidara und schmiss Tobi seine Hose entgegen. „So, DU kümmerst dich darum, dass die wieder sauber wird.“ Sichtlich gereizt ging Deidara zurück in sein Zimmer und verschloss es. Ein lautes Knallen war aus seinem Zimmer zu hören.
 

Leise klopfte Sasori an die Tür des Blondschopfes. „Deidei? Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt, bekam aber nur ein „Lasst mich alle in Ruhe!“, entgegen geworfen. Er seufzte und dachte bei sich: „Was für ein dämlicher Tag...“ Er räumte die letzten Einkäufe auf und machte sich auf den Weg zu seiner Oma.
 

„Hey Oma! Ich hab den Zucker mitgebracht, den Deidara sich geborgt hatte.“ Chiyo freute sich über den Besuch ihres Enkels und räumte den Zucker auf. „Was ist denn los mit dir? Du siehst so niedergeschlagen aus!“, fragte sie besorgt und setzte sich zu Sasori an den Küchentisch. „Heut läuft alles schief. Der blöde Gast-Puppenspieler hat mir abgesagt, dann musste ich die ganzen Reservierungen absagen, mein Auto hatte einen Platten und jetzt macht Tobi oben schon wieder Mist.“ „Das geht auch wieder vorbei, Sasori. Möchtest du einen Tee?“ „Ja, den kann ich gut gebrauchen.“ „Was hat Tobi eigentlich angestellt?“ Chiyo schenkte Sasori eine Tasse Tee ein. „Er hat Deidara einen Farbbeutel in die Hose getan und die ist jetzt mit einem großen Farbfleck, wie auch der Boden in Deideis Zimmer, versehen. Und weil ich über Deideis Herzchen-Unterhose lachen musste, ist er jetzt auch sauer auf mich.“ „Ach Sasori-chan!“ Chiyo stellte ihm seinen Tee hin und sagte: „Das wird schon wieder. Du und Deidara hattet doch immer wieder mal eine kleine Meinungsverschiedenheit. Also wird das jetzt nicht der Auslöser für den Weltuntergang sein.“ „Du hast ja Recht, Oma. Danke für den Tee.“
 

Etwas später ging Sasori wieder in die WG und schaute sich nach Deidara um. „Deidei? Bist du da?“ „Er ist unterwegs. Sah ziemlich genervt aus.“, entgegnete ihm Itachi, der plötzlich neben ihm stand. „Wie lange bist du denn schon da?“, fragte Sasori. „Vor einer halben Stunde bin ich vom Dienst zurück gekommen. Was war denn los hier?“, fragte Itachi und nahm einen Schluck von seinem Kaffee.

Itachi

Gerade als er die Wohnungstür öffnen wollte, wurde diese aufgerissen und ein ziemlich genervter Deidara kam ihm entgegen. Der Blonde rannte an ihm vorbei und Itachi rief ihm noch ein „Hat mich auch gefreut dich zu sehen.“ Er betrat die Wohnung und glaubte Tobi in seinem Zimmer lachen zu hören, was mit Sicherheit der Fall war, so wie Deidara gerade abgerauscht war.
 

Für’s Erste schob er die Probleme seiner Freunde Beiseite und entledigte sich erstmal des Anzugs, den der heutige Termin vor Gericht erfordert hatte. Nachdem er den Anzug wieder in den Schrank gehängte hatte, ging er in die Küche und machte sich einen Kaffee. Mit der Tasse in der Hand, ging er ins Wohnzimmer und ließ sich auf das Sofa fallen. Es dauerte nicht lange bis er die Wohnungstür hörte und aufstand um nachzusehen wer da gerade wieder gekommen war.
 

„Deidei? Bist du da?“ Itachi trat neben Sasori und sagte leise: „Er ist unterwegs. Sah ziemlich genervt aus.“ Sasori zuckte kurz zusammen und sah den Schwarzhaarigen fragend an. „Wie lange bist du denn schon da?“ „Vor einer halben Stunde bin ich vom Dienst zurück gekommen. Was war denn los hier?“ Itachi nahm einen Schluck von seinem Kaffee und sah den Rothaarigen abwartend an. Dieser seufzte und ging ins Wohnzimmer, wo er sich auf das Sofa fallen ließ, während Itachi es sich in einem Sessel gemütlich machte. „Ich höre.“, sagte Itachi und nahm einen weiteren Schluck von seinem Kaffee. „Hör auf damit, Ita. Du bist nicht mehr im Dienst und ich bin keiner deiner Verdächtigen.“ „Entschuldige, ich kann manchmal einfach nicht aus meiner Haut.“ Ein kurzes Lächeln zeigte sich auf Itachis Gesicht und Sasori seufzte leise. „Du darfst dreimal raten, was passiert ist.“ Itachi legte den Kopf in den Nacken und meinte dann: „Ok, dann sage ich mal zwei Worte: Typisch Tobi?“ „Richtig… Du kennst Deidei ja, manchmal regt er sich einfach zu schnell auf. Und dann hab ich auch noch Mist gebaut…“ „Ok, das musst du mir genauer erklären. Was hast du denn bitte damit zu tun? Und sag mir jetzt nicht, dass du die Seite gewechselt hast und nun Tobi unter die Arme greifst.“ Sasori warf Itachi einen bösen Blick zu und ließ diesem eins der Sofakissen folgen. Itachi duckte sich und verschüttete dabei ein wenig seines Kaffees. Murrend stellte er die Tasse auf dem Couchtisch ab und wischte mit der Hand über seine Hose. „Alles ok?“, fragte Sasori und Itachi nickte kurz. „Jaja, ich bin ja nicht aus Zucker. Aber du wolltest mir was erzählen.“ „Ja. Na gut… Also Tobi hat Deidei mal wieder einen seiner Streiche gespielt.“ „Was war es denn diesmal?“, fiel Itachi ihm ins Wort. „Er hat unserem Künstler einen Farbbeutel in die Hose gesteckt und ich konnte einfach nicht anders als über seine Shorts zu lachen.“ „Du hast ihn ausgelacht?“ Sasori senkte verlegen den Blick und murrte: „Ich konnte einfach nicht anders. Kannst du dich an diese verdammt hässliche Short erinnern, die Deidei letztes Jahr zu Weihnachten von Tobi bekommen hat?“ „Was die mit den Herzchen? Die, bei der wir gewettet haben, dass er sie nie anziehen würde?“ „Genau die.“ „Ach du…“ „Ja, also was hätte ich machen sollen?“ „Nun, ich denke, dass du sobald er wieder da ist zu Kreuze kriechen solltest. Und zwar richtig.“ Itachi grinste den Rothaarigen an, der ihn mit leicht offenem Mund anstarrte. „Ich soll was?“ „Ach komm schon. Deidei ist dein bester Freund. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass er lange sauer auf dich ist. Du musst ihm nur einen kleinen Schubs in die richtige Richtung geben.“ „Und wie soll ich das bitte machen?“ „Das musst du schon selber wissen, immerhin geht es hier um DEINEN besten Freund und nicht um meinen.“ Seufzend senkte Sasori den Blick und Itachi murrte leise. „Während du nachdenkst, geh ich mich umziehen und den Fleck hier entfernen.“, damit deutete er auf den braunen Fleck auf seinem Oberschenkel und verließ dann das Wohnzimmer.
 

Vor der Tür sah er wie Tobi in sein Zimmer flüchtete und beschloss kurzerhand ihm zu folgen. Ohne zu klopfen öffnete die Tür zum Zimmer des Maskenträgers, welcher so tat als würde er schlafen. „Versuch es gar nicht erst, Tobi. Ich hab dich gesehen und du bist ein nur halb so guter Schauspieler wie du denkst. Also seit wann hast du es nötig deine Freunde zu belauschen?“ „Hab ich gar nicht.“ „Und warum tust du es dann?“ „Weil ich es wollte.“ Seufzend schüttelte Itachi den Kopf und verließ das Zimmer wieder.
 

Als er die Tür zu seinem Zimmer schloss, glaubte er noch zu hören wie die Wohnungstür geöffnet wurde, doch er ignorierte es.

Deidara

Nach einem kurzen Spaziergang und einem Abstecher beim Künstlerbedarf ging es Deidara schon wieder besser. Auch, wenn er noch ein wenig sauer auf Sasori war. „Warum lacht er mich aus?“, dachte er und öffnete die Wohnungstür. Er hatte gerade noch gehört, wie Itachis Tür zu ging. „Itachi ist auch noch da. Dann ist wenigstens ein Vernünftiger in der WG da.“, dachte er weiter und ging in sein Zimmer, um die neuen Pinsel aufzuräumen. Der Farbfleck auf dem Boden war noch immer zu sehen. Deidara dachte nun laut: „Vielleicht sollte ich das in meine Zimmerdekoration integrieren, wobei es alles zerstört.“ Er seufzte und ließ sich auf sein Bett fallen. „Ach Sasori...“, sagte er leise und schloss seine Augen.
 

Ein leises Klopfen an seiner Zimmertür weckte ihn wenig später aus seinem Schlaf. „Wer stört?“, sagte er so mürrisch er konnte. „Ich bins. Sasori. Deidei, darf ich rein kommen?“ Deidara setzte sich auf und überlegte kurz. „Was willst du?“, fragte er dann, noch immer darauf bedacht, möglichst unfreundlich zu klingen. „Ich will mit dir reden, Deidei. Mich entschuldigen wegen vorhin. Bitte.“ „Na gut. Du darfst rein kommen.“ Sasori öffnete glücklich die Tür und betrat das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Erwartungsvoll blickte Deidara seinen besten Freund an. Es tat ihm selbst Leid, dass er auf ihn sauer war, aber er konnte einfach nicht anders. „Deidei, hör mal. Ich hatte einen verdammt schlechten Tag und das letzte was ich will, ist mich mit dir zu streiten. Es tut mir Leid, dass ich vorhin lachen musste. Aber die Shorts waren in dem Moment einfach zu komisch. Entschuldige bitte.“ Hoffnungsvoll stand Sasori vor dem Blonden und versuchte auszumachen, was ihn ihm vor ging. Deidara stand auf und fiel Sasori in die Arme. „Tu das bitte nie wieder, Sasori-chan!“, flüsterte er leise. „Ach und zu den Shorts. Die sind furchtbar bequem. Außerdem fand ich es passend sie zur Vorbereitung für Tobis Geburtstag zu tragen.“ Sasori fiel ein Stein vom Herzen. „Ich verspreche es, Deidei!“
 

Die beiden lösten ihre Umarmung und Deidara ging zu seinem Schreibtisch. „Schau mal. Ich habe mir vorhin neue Pinsel gekauft.“, sagte Deidara sichtlich froh und deutete auf die Pinsel. „Oh, die scheinen teuer zu sein. Aber die Firma verspricht eine gute Qualität.“, merkte Sasori an und fragte weiter: „Aber der Fleck auf deinem Boden ist noch da. Kann ich dir helfen, den weg zu machen?“ „Wenn du ein Wundermittel hast, gern.“ „Oma hat bestimmt was da. Ich gehe zu ihr und frage mal nach.“ „Danke.“ Sasori verließ den Raum und traf im Flur auf Tobi und erwischte, wie dieser erschrockener weise versuchte in sein Zimmer zu flüchten. „TOBI!“, sagte Sasori laut. „Warum hast du uns belauscht?“ Itachi wurde in seinem Zimmer hellhörig und trat nun auch auf den Gang. „Hast du schon wieder gelauscht, Tobi? Was ist heut los mit dir?“ Tobi konnte einer Konfrontation nicht mehr aus dem Weg gehen. Er stand zwischen Sasori und Itachi, die ihm jegliche Fluchtmöglichkeit absperrten.

Tobi

„Phh, als ob ich euch belauschen würde.“, schnaubte der Maskenträger und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich hab besseres zu tun als das.“ Itachi legte Tobi eine Hand auf die Schulter und sah ihn mit einem Blick an wie ein Vater seinen Sohn ansieht, wenn er ihn bei einer Lüge erwischt. „Lass das, Ita. Gut, dann hab ich euch eben belauscht, na und? Ist das denn so schlimm?“ „Ja, ist es.“, mischte sich Sasori ein und Tobi schnaubte wieder. „Ach, so interessant sind eure Gespräche gar nicht, also braucht ihr euch nichts darauf einzubilden.“ Trotzig hob er den Kopf und wandte den Blick ab. „Tobi… Du kannst nicht einfach hingehen und die Leute belauschen.“, sagte Itachi belehrend, doch Tobi weigerte sich den Schwarzhaarigen anzusehen. „Warum hast du uns überhaupt belauscht?“ „Das sag ich nicht!“ „Du bist also neugierig. Und das hat nicht zufällig etwas mit dem morgigen Tag zu tun, oder?“, fragte Itachi und da tauchte auch Deidaras Kopf im Türrahmen seines Zimmers auf. „Wieso? Ist morgen was Besonderes?“ „Soweit ich weiß nicht. Ita, was ist denn morgen?“ „Naja, ich muss morgen noch mal zum Gericht, wegen einer Aussage, aber sonst… Nein, sonst ist glaub ich nichts.“, antwortete er Sasori und lächelte als der Rothaarige ihn angrinste. „Ph, ihr wollt mich doch nur verarschen.“, gab Tobi kleinlaut von sich und sah seine drei Mitbewohner an. „Naja, ich werd‘ dann mal.“, grinste Deidara und schloss die Tür hinter sich. „Stimmt, ich wollte auch los.“, meinte Sasori und verließ die Wohnung, um zu Chiyo zu gehen.
 

Tobi sah Itachi an und fragte: „Ihr macht nur Spaß, oder?“ Itachi zwinkerte ihm zu und sagte: „Wer weiß. Lass dich doch einfach mal überraschen.“ „Aber-“ „Nix aber, Tobi. So und jetzt ist Ruhe hier. Hör auf fremde Gespräche zu belauschen.“ „Ita…“, setzte Tobi an, doch der Größere war bereits wieder in seinem Zimmer verschwunden. So stand Tobi alleine im Flur und ließ den Kopf hängen. „Die wollen mich doch nur verarschen…“, flüsterte Tobi, schlurfte in sein Zimmer zurück und schloss die Tür sogar ab, etwas was er sonst so gut wie nie tat.
 

Nach ein paar Minuten entschied Tobi, dass er sich ablenken musste und so setzte er sich auf sein Bett, kramte einen Beutel unter diesem hervor und schüttete den Inhalt auf das Bett. Zum Vorschein kamen Luftballons, verschiedene Farben, ein paar Formen und ein Messbecher. Er nahm seine Maske ab und legte sie neben sich, griff dann nach den Farben und suchte einen passenden Farbton. Immerhin brauchte er ja etwas womit er Deidara morgen wieder ärgern konnte. Tobi griff ein weiteres Mal unter sein Bett und holte einen Kanister, der mit Wasser gefüllt war, hervor. Nachdem er die richtige Menge Wasser abgefüllt hatte, nahm er wieder die Farben zur Hand und entschied sich dafür ein leuchtendes Orange zu mischen. Er beobachtete wie sich das Wasser erst gelb und als er rot dazu gab orange wurde. Als er mit der Farbe zufrieden war, nahm er sich einen Trichter und füllte mehrere Luftballons mit dem gefärbten Wasser. Er griff sich eine kleinere Tüte und packte die Wasserbomben diesen, verstaute sie dann unter seinem Bett, wo kurz darauf auch der Beutel mit den Zutaten für seine Bomben verschwand.
 

Ein Blick auf die Uhr sagte Tobi, dass er doch länger für das Herstellen seiner nächsten Geheimwaffe gebraucht hatte, als er zuerst glaubte. Gähnend streckte er sich und beschloss dann, dass es wohl Zeit war ins Bett zu gehen. „Und wenn sie mich wirklich vergessen, dann werden sie ihr blaues Wunder erleben…“, nuschelte Tobi, bevor er sich unter seine Decke kuschelte und die Augen schloss.

Sasori

Mitten in der Nacht kam Sasori von Chiyo zurück in die WG. Er hatte neben dem Putzzeug auch den Kuchen mitgebracht und stellte ihn in den Kühlschrank. Leiser als sonst klopfte er bei Itachi und Deidara an. Diese verstanden das leise Signal und fanden sich im Wohnzimmer ein. „Er schläft?“, fragte Deidara. „Er hat sogar die Tür abgeschlossen. Falls er uns belauschen will, sollten wir es merken.“, antwortete Itachi und stellte sein Päckchen auf den Tisch. „Was hast du für ihn, Ita?“ „Ein Buch über gutes Benehmen.“ Sasori und Deidara schmunzelten, als sie das hörten. „Und was habt ihr?“, fragte Itachi. „Ich habe die Torte gebacken und organisiert, dass Pain da ist. Ihr wisst ja, wie er sich immer freut, wenn Pain zu Besuch kommt.“ Sasori deutete auf eine kleine Puppe hin, die wie Tobi aussah. „Tobi bekommt sich selbst geschenkt. Deidei, der passt gut zu deiner Torte!“ Sie lachten leise und knobelten aus, wer den Geschenktisch bewachen sollte. „Stein, Schere, Papier!“ Sasori hatte Papier, Itachi und Deidara Schere genommen. Damit war klar, dass Sasori ran musste. Er seufzte und sagte: „Ich wünsche euch eine gute Nacht. Zumindest muss ich nur wenige Stunden ausharren. Gegen 8 wecke ich euch, falls ihr noch nicht wach seid. Danach wecken wir gemeinsam Tobi.“ „In Ordnung. Ich muss gegen 10 im Gericht sein. Daher werde ich mich gleich verziehen. Ich kann nicht verschlafen dort auftauchen.“, verabschiedete sich Itachi und Sasori blieb mit Deidara allein auf dem Sofa zurück. Der Rothaarige gähnte und sagte verschlafen: „Bleibst du mit wach, Deidei-chan?“ Deidara grinste und sagte leise: „Na klar, Sasori.“ „Ich habe übrigens von Chiyo etwas für deinen Fußboden bekommen. Damit sollte der Farbfleck weggehen.“ „Danke, un.“
 

Wenige Stunden später war es soweit. Es war kurz vor 8 und Sasori ging zu Itachis Zimmer. Er klopfte leise und ein „Bin gleich da“, signalisierte, dass Itachi offenbar wach war. Deidara hatte in der Zwischenzeit den Kuchen auf den Tisch gestellt und kam mit auf den Flur, wo Itachi und Sasori bereits warteten. Itachi klopfte an Tobis Tür und sagte laut: „Tobi? Bist du schon wach? Ich muss mit dir reden! Es ist wichtig!“ Aus Tobis Zimmer kam ein hellwaches: „Oh, Itachi! Was ist denn los?“ „Komm ins Wohnzimmer. Ich muss gleich zum Gericht also beeil dich!“ „Na gut. Ich komm ja schon.“ Tobi steckte sich einen der Farbbeutel ein und schloss seine Tür auf. Als er den Flur betrat war niemand zu sehen. Die anderen drei hatten sich im Wohnzimmer auf der Couch versammelt und warteten auf das Geburtstagskind.
 

Als Tobi in Richtung Wohnzimmer trat, lauschte er noch kurz, als er aber nichts hörte ging er langsam hinein und fragte: „Itachi, was gibt es denn so...“ „ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG TOBI!“, brüllten die drei Jungs und Deidara ließ Konfetti regnen.

Itachi

Itachi grinste, während Deidara und Sasori lachten, da Tobi im ersten Moment ein paar Schritte nach hinten stolperte. „Ich hätte nicht gedacht dass ich das noch mal erlebe, aber dir scheint es ja tatsächlich die Sprache verschlagen zu haben.“, grinste der Schwarzhaarige und ging im nächsten Moment in Deckung, da Tobi etwas nach ihm geworfen hatte, dass hinter Itachi an der Wand platzte und einen orangenen Fleck hinterließ. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass das so einfach ist, oder?“ „Ihr seid doof!“, rief Tobi und fiel einem nach dem Anderen um den Hals. „Ich weiß, Tobi und damit du auch richtig sauer auf uns bist, feiern wir erst heut Nachmittag.“, grinste Deidara und Tobi murrte leise. „Sieh’s doch mal so: Du hast jetzt etwas worauf du dich den ganzen Tag lang freuen kannst.“, warf Sasori ein und nach kurzem Zögern nickte der Maskenträger. „Aber wehe ihr seid dann nicht da, dann werde ich alle eure Sachen Orange färben.“ „Das würdest du nicht wagen…“, sagte Deidara, dem in dem Moment der Mund aufgeklappt war. „Doch würde ich.“, lachte das Geburtstagskind und wollte sich auf den Kuchen und die Geschenke stürzen, doch seine Mitbewohner versperrten ihm den Weg. „Hey, das ist unfair.“ „Nein, alles zu seiner Zeit. Und da ich jetzt keine mehr habe, wirst du ein lieber Junge sein und mit deinen Geschenken warten bis ich wieder da bin.“ „Menno…“, fing Tobi an zu quengeln, doch Itachi schob ihn aus dem Wohnzimmer. „Deidara, hast du den Schlüssel?“, fragte Sasori nachdem die Beiden das Wohnzimmer ebenfalls verlassen hatten. „Klaro, Moment.“ Und schon hatte der Blonde die Tür zum Wohnzimmer, unter lautstarkem Protest von Tobi, abgeschlossen. Dann wollte Deidara den Schlüssel wieder in seine Hosentasche stecken, doch Itachi schnappte ihm den Schlüssel aus der Hand und grinste: „Den nehme besser ich. Du lässt ihn dir doch nur wieder von Tobi abnehmen.“ „Gib mir den Schlüssel!“, forderte Tobi, aber Itachi ignorierte es und verschwand in seinem Zimmer, um sich für’s Gericht fertig zu machen. Kurz darauf wollte er schon aus der Wohnung verschwinden, natürlich wurde er von Tobi aufgehalten.
 

„Komm schon, gib mir den Schlüssel, bitte Ita…“, fing der Kleinere an, doch Itachi schüttelte den Kopf. „Nein, du bekommst den Schlüssel frühestens heut Nachmittag, wenn überhaupt.“ „WAS?! Aber ihr habt gerade meine Geschenke weg geschlossen…“ „Ich weiß.“, erwiderte Itachi knapp und grinste über den weinerlichen Ton mit dem Tobi versuchte ihm dem Schlüssel zu entlocken. „Ita… Bitte, bitte gib mir den Schlüssel… Du kannst doch nicht so herzlos sein…“ „Ich bin nicht herzlos, sondern konsequent. Denn wer sich wie ein kleines Kind benimmt, muss auch Grenzen bekommen und die kriegst du jetzt auch.“ Tobi faltete die Hände vor seinem Gesicht und jammerte: „Bittebittebittebittebittebittebittebitte…“ „Es reicht jetzt Tobi. Du kriegst den Schlüssel nicht. Und ich muss jetzt auch los. Bis heut Nachmittag.“, grinste Itachi und verließ die Wohnung. Von drinnen konnte er noch ein lautes „NEIN“ von Tobi hören, doch er drehte sich nicht um. Die Wohnungstür wurde wieder geöffnet und dann erklang noch einmal Tobis Stimme: „Ita… Du kannst mich doch jetzt nicht einfach so stehen lassen… Das kannst du einfach nicht machen!“
 

„IST JETZT ENDLICH MAL RUHE HIER?! IHR KÖNNT EURE BESCHISSENEN BEZIEHUNGSPROBLEME AUCH IN DER WOHNUNG UND VOR ALLEM IN RUHE KLÄREN!!!!!!!!“, schallte die Stimme von Hidan, der in der Wohnung über ihnen wohnte, durch das Treppenhaus. „Ist ja schon gut und außerdem sind das keine Beziehungsprobleme.“, entgegnete Itachi, woraufhin der Grauhaarige wieder schrie: „IST MIR DOCH EGAL!! HALTET EINFACH DIE KLAPPEN!!!!!!“ Mit einem lauten Knall hatte Hidan seine Wohnungstür wieder geschlossen und Itachi drehte sich jetzt doch zu Tobi um. „Du gehst jetzt wieder rein und gibst Ruhe. In ein paar Stunden kannst du deine Geschenke ja aufmachen, so lange wirst du es wohl aushalten. Und außerdem musst du nicht nachher auch noch arbeiten?“ „Was?! Ah, verdammt! Das hatte ich vollkommen vergessen!“ Stürmisch wie immer rannte Tobi in die Wohnung und Itachi konnte endlich zum Gericht aufbrechen.

Deidara

„Deidei! HILFE!“, schrie Tobi laut aus seinem Zimmer. „Komm bitte ganz schnell her!“ Deidara fragte misstrauisch: „Damit ich einen Farbbeutel auf meine Kleidung bekomme?“ „Nein! Wirklich! Es ist ernst! Du musst mir helfen!“ „Nagut. Was ist denn passiert?“, fragte Deidara weiter und ging zu Tobi ins Zimmer. „Reingelegt!“, kicherte Tobi und holte aus, um einen weiteren Farbbeutel zu werfen, doch Deidara konnte gerade noch ausweichen und auch im Flur klaffte nun ein orangener Fleck an der Wand. „Das war dafür, dass du das Wohnzimmer abgeschlossen hast! So und jetzt lass mich durch, ich muss auf Arbeit!“ Tobi schubste Deidara aus seinem Zimmer heraus und rannte aus der Wohnung. Der Blonde fiel mit einem lauten Knall zu Boden. „Alles in Ordnung, Deidei?“, sagte Sasori verdutzt, als er seinen besten Freund auf dem Boden liegen sah. „Ja ja... Tobi hat mich wieder einmal reingelegt.“, seufzte Deidara und stand wieder auf. „Hör mal, kannst du Pain später vom Bahnhof abholen?“ „Klar, kann ich machen.“ „Danke. Ich muss jetzt auch noch mal los. Ich habe noch in meinem Atelier zu tun.“ „Tschüss!“ „Tschau Sasori, bis später!“
 

Deidara warf sich in seine Motorradmontur und setzte sich auf sein Motorrad, um in sein Atelier zu fahren. Dort angekommen legte er seinen Helm ab und betrachtete sein aktuelles Projekt. Es war eine große Katzenstatue aus Stein, welche mit Löchern ausgestattet war, in die später Feuerwerkskörper hinein sollten.
 

Als er gerade Hammer und Meißel angesetzt hatte, klingelte sein Handy. «Tobi ruft an», stand auf dem Display. „Oh man, Tobi! Einmal verarschen für einen Tag reicht!“, knurrte er und wies den Anruf ab. Er legte das Handy wieder weg und setzte erneut seinen Meißel an die Statue an. Wieder klingelte sein Handy und wieder war es Tobi. „Ehe er mich weiter nervt...“, sagte er leise und ging an sein Telefon. „Hey Tobi, was gibt’s denn? Ich arbeite! Und EIGENTLICH solltest du das auch gerade.“ „Hallo Deidei! Ich habe heute frei bekommen! Weil ich Geburtstag habe. Machst du was mit mir?“ „Tobi, ich ARBEITE!“ „Aber Deidei! Ich habe Geburtstag! Bitte!“ „Nein! Außerdem hab ich noch ein wenig Arbeit vor mir. Mein Projekt muss fertig werden für das Fest am kommenden Wochenende!“ „Och menno! Du bist doof, Deidei!“ Tobi hatte einfach aufgelegt. Deidara erhoffte sich dadurch etwas Ruhe und widmete sich wieder seiner Arbeit.
 

Wenig später klingelte sein Handy erneut. Ohne darauf zu achten, was darauf stand nahm er ab und sagte: „Tobi ich habe keine Zeit für dich! Nerv mich nicht!“ Sein Gesprächspartner schwieg für einen Moment. „Hallo? Tobi? Bist du dran?“, fragte Deidara etwas verwirrt. „Nein... Deidara, hier ist Pain. Ich komme schon etwas eher an. Ich wollte dir nur Bescheid sagen.“ „Oh sorry! Tobi hat mich vorhin schon genervt.“ „Ich konnte es mir denken. Holst du mich vom Bahnhof ab? Ich bin in einer halben Stunde da.“ „Sasori holt dich. Ruf ihn doch bitte an. Ich habe noch im Atelier zu tun. Ich würde das nicht schaffen.“ „Ist in Ordnung. Bis später!“ „Ja, tschüss!“ Deidara legte sein Handy abermals weg und widmete sich wieder seiner Skulptur.

Tobi

Leise murrend saß Tobi auf der Treppe vor dem Theater in dem er arbeitete und starrte Löcher in die Luft. „Wie kann er mir das nur antun? Lässt mich einfach an meinem Geburtstag alleine…“, brummte er und stand schließlich auf. Das schrie doch geradezu nach Rache. Jetzt musste er sich nur noch einen guten Plan überlegen. Er holte sein Fahrrad und beeilte sich nach Hause zu kommen. Vor der Haustür kam ihm Sasori entgegen, den er einfach mal gekonnt ignorierte. „Hey, Tobi, du bist ja schon wieder da.“, sagte der Rothaarige, doch Tobi lief einfach an ihm vorbei, wofür er nur einen verwirrten Blick von dem Anderen bekam.
 

Schnell war Tobi in seinem Zimmer verschwunden, legte seine Maske zur Seite und kramte sein Farbbomben-Bastelset unter dem Bett vor. Er warf die Sachen auf sein Bett und ging zu seinem Sessel, öffnete die Riegel unter den Armlehnen und klappte dann die Sitzfläche hoch. Nachdem er die Sitzfläche mit Hilfe eines Bandes an der Rückenlehne fixiert hatte, fing er an in seinem Geheimversteck zu wühlen. Da er sich nicht entscheiden konnte räumte er einfach alles auf sein Bett und setzte sich dann im Schneidersitz an das Kopfende seines Bettes.
 

Die Arme hatte er hinter seinem Kopf verschränkt und seine Nase kräuselte sich leicht, während er angestrengt nachdachte. Langsam breitete sich ein Grinsen in seinem Gesicht aus und er griff nach einem Beutel voller Gummibänder. Mit diesem bewaffnet ging er rüber in das Zimmer des Blonden und sah sich erstmal ausgiebig um. Langsam ging er zum Kleiderschrank Deidaras und verband erstmal jeden der Schals mit einer Hose, natürlich so dass es nicht sofort zu sehen war. Dann nahm er sich den Lieblingspulli des Blonden vor, befestigte ein Gummiband an diesem, legte ihn wieder ordentlich zusammen und steckte ihn unter alle anderen Pullover. Das Gummiband befestigte der Schwarzhaarige dann an der Schranktür, hielt dabei jedoch den Pullover-Stapel fest, damit nicht ihm alles um die Ohren flog. Schnell schloss er die Schranktür und wandte sich der anderen Tür zu. Dort hing Deidaras Mantel und Tobi kratzte sich kurz an der Nase. Kurz lief er zurück in sein Zimmer und holte eine der noch fertigen Farbbomben, kehrte damit in Deidaras Zimmer zurück. Tobi nahm weitere Gummibänder aus dem Beutel und band sie an die Farbbombe. Diese befestigte er vorsichtig so, dass sie platzen würde, wenn man die Schranktür öffnete, jedoch so dass man nicht sah, dass sie geplatzt war. Als er damit fertig war schloss Tobi auch die zweite Schranktür und kehrte erstmal schnell in sein eigenes Zimmer zurück.
 

Doch kaum hatte er sein Zimmer betreten und war dabei über einen seiner Schuhe gestolpert, rannte er grinsend zurück in Deidaras Zimmer. Er suchte die Hausschuhe des Blonden und griff sich zwei der Farbtuben, die noch immer auf dem Fußboden lagen. Mit Beidem bewaffnet flitzte er in sein Zimmer zurück, griff nach der Angelschnur, die auf seinem Bett lag, und nach einer Schere und band vorsichtig die Farbtuben an die Sohlen der Schuhe. Dann legte er die Schuhe in Deidaras Zimmer zurück und betrachtete das Chaos, welches aus den Zeichensachen des Blonden bestand. Er setzte sich auf den Fußboden griff nach ein paar alten Pinseln und fummelte in mühevoller Kleinarbeit ein paar der Borsten heraus, beschloss dann aber dass das doch zu umständlich war und er sich etwas anderes einfallen lassen musste. Doch der Schwarzgrinste fing unwillkürlich an zu grinsen rannte in sein Zimmer und kam mit einer Tube Sekundenkleber zurück. Er grinste bei dem Gedanken daran, was er Deidara damit schon für Streiche gespielt hatte. Während er fröhlich vor sich hin summte, verklebte er die Borsten aller Pinsel, die er finden konnte und klebte dann auch noch ein paar aneinander. Zufrieden mit seinem Werk räumte er den Kleber wieder weg und dachte darüber nach, was er noch machen könnte.
 

Tobi setzte sich auf Deidaras Bett und dann kam ihm eine weitere Idee. In seinem Zimmer fand er schnell was er gesucht hatte und ging mit einer Handvoll tennisballgroßer Kugeln zum Bett des Blonden. Er drückte auf eine der Kugeln, die ihre Form änderte und ihn in die Hand piekte. Zwei Kugeln steckte Tobi dem Blonden ins Kopfkissen und vier weitere fanden ihren Weg in die Bettdecke.
 

Zufrieden mit seiner Arbeit verließ er das Zimmer Deidaras und räumte noch schnell in seinem Zimmer alles wieder in den Sessel, verschloss diesen und warf sich auf sein, nun wieder leeres, Bett und setzte seine Maske wieder auf, als er Geräusche von der Wohnungstür her hörte.

Sasori

„So, da sind wir. Du kannst leider nicht ins Wohnzimmer, da Ita den Schlüssel mitgenommen hat. Geh doch schon mal in mein Zimmer. Er braucht noch nicht zu wissen, dass du da bist.“, sagte Sasori leise zu Pain, welcher sich mit einem kurzen Nicken in Sasoris Zimmer schlich. Sasori ging derweil in die Küche und holte zwei Gläser und eine Flasche Wasser. Auf dem Weg in sein Zimmer hörte er es aus Tobis Zimmer rascheln. Er ging in sein Zimmer und schloss es von innen ab. „Warum schließt du ab?“, fragte Pain verwirrt. „Der ist heut sowas von dämlich drauf, da will ich nicht unbedingt, dass er was mit meinem Zimmer anstellt. Wobei ich heute wohl nicht sein Opfer bin, sondern eher Deidei.“ „Er hat mich vorhin am Telefon auch schon davon in Kenntnis gesetzt.“ Sasori schenkte die Gläser mit Wasser ein. „Danke!“, sagte Pain und trank einen Schluck. Sasoris Handy klingelte. „Entschuldige mich kurz, Pain.“ Er nahm seinen Hörer ab und hörte Itachi am anderen Ende der Leitung. „Hey Sasori! Ich kann schon früher nach Hause kommen. Einige der Zeugen sind nicht erschienen und der Prozess wurde vertagt. Ich bin in einer halben Stunde bei euch. Steht die Bude noch und ist Pain schon da?“ „Hey Itachi! Ja, ich habe ihn vorhin vom Bahnhof geholt. Noch steht die Wohnung. Aber wie lange noch... Ich habe es in Tobis Zimmer rascheln gehört. Das heißt nichts Gutes.“ „Kannst du Deidara erreichen? Er geht nicht an sein Handy. Wenn er auch eher nach Hause kommt, bringen wir das ganze etwas eher hinter uns und vielleicht wird Tobi ja dann ein wenig vernünftiger und lässt diese albernen Streiche.“ „Ich versuch‘s. Bis später.“
 

Sasori legte sein Telefon weg. „Los, wir fahren Deidara abholen. Ich glaub, mit dem Telefon erreiche ich Deidara nicht. So wie ich ihn kenne wird er es wohl ignorieren. Bei Itachi hat er auch schon den Anruf ignoriert. Also statten wir ihm einen Besuch ab. So laufen wir auch keine Gefahr, dass Tobi dich schon sieht.“ „Ist gut. Dann machen wir uns auf den Weg.“ Sasori schloss sein Zimmer nachdem sie es verlassen hatten wieder ab und machte sich mit Pain zusammen auf den Weg zu Deidaras Atelier.
 

Dort angekommen klopfte Sasori an die Tür des Ateliers und bekam mit einem „Herein!“ signalisiert, dass die Tür offen war. „Sasori, Pain! Was macht ihr denn hier?“, fragte Deidara verdutzt, als er die beiden erblickte. „Itachi kommt gleich nach Hause und da wollten wir dich abholen. Wir hoffen damit die Gefahr zu bannen, dass Tobi wieder Unfug anstellt.“, antwortete Sasori. „Hm, ich habe das dumme Gefühl, dass es dafür bereits zu spät ist.“, seufzte Deidara und legte sein Arbeitswerkzeug auf den Tisch. „So, jetzt begrüße ich euch erst mal. Hallo Pain! Wie geht es dir?“ Pain sagte gut gelaunt: „Mir geht’s prima! Kann mich nicht beklagen!“ „Das freut mich zu hören. Na gut. Ich komme auch nach Hause. Fahrt schon mal voraus, ich komme mit dem Motorrad nach.“ Sasori und Pain verließen das Atelier und machten sich wieder auf den Heimweg.
 

Als sie vor der Haustür standen trafen sie auf Itachi, der auch gerade angekommen war.

Itachi

„Na, ihr beiden. Habt ihr Deidei erreicht?“ „Wir waren gerade bei ihm und er hat gesagt, dass er gleich nach kommt.“ Kaum hatte Sasori seinen Satz beendet, hörten sie schon ein lauterwerdendes Motorengeräusch und schon parkte Deidara sein Motorrad vor Sasoris Auto. „Da bist du ja. Seid ihr bereit?“ Als die anderen Drei auf seine Frage hin nickten, ging Itachi vorweg nach oben in ihre Wohnung. Itachi schloss die Tür zum Wohnzimmer auf und die Vier schlichen ins Wohnzimmer. Deidara huschte in die Küche, um Kaffee zu kochen und Sasori folgte ihm, um Gabeln für den Kuchen zu holen. Pain und Itachi deckten den Tisch und setzten sich dann aufs Sofa, warteten auf die anderen Beiden. „Und wie war die Fahrt?“, fragte Itachi und Pain lächelte. „Zum Glück nicht so lang. Es gab diesmal keine Verspätung.“ „Wow, ich bin beeindruckt. Wie oft ist das bisher passiert?“ „Ich glaube… Noch nie.“ Die Beiden grinsten sich an und dann tauchte auch schon Sasori wieder auf. „Hey, was ist denn so lustig?“ „Ach nichts. Wir lästern nur grad über euch.“, erwiderte Pain und Sasori verstand im ersten Moment nicht, was man seinem verwirrten Blick auch ansah. Erst als Itachi leise lachte, schien der Groschen bei dem Rothaarigen gefallen zu sein. Er grummelte leise, doch konnte er sich nicht gegen das Grinsen wehren, dass sich auf sein Gesicht schlich. „Seid ihr soweit?“, fragte Deidara, dessen Kopf in der Tür erschien, und als die anderen Drei nickten, verschwand er wieder und dann hörten sie ihn rufen: „TOBI!! KOMMST DU MAL BITTE IN DIE KÜCHE?!“ Die Tür zum Wohnzimmer hatte der Blonde wieder geschlossen und so konnten sie nur hören wie Tobis Zimmertür geöffnet und kurz darauf wieder geschlossen wurde. „DEIDEI!!!“, erklang Tobis Stimme und sie hörten ein leises Scheppern, gefolgt von einem Murren des Blonden.
 

„Er hat wieder versucht Deidei über den Haufen zu rennen.“, grinste Itachi und dann flog die Tür auf. „Na endlich!“, rief Tobi und stürmte ins Wohnzimmer. Dabei ignorierte er erstmal die drei Personen, die dort auf ihn warteten, doch die drei lächelte nur über das Verhalten des Maskenträgers. „Alles Gute zum Geburtstag, Tobi.“, sagte Pain leise und sofort drehte sich Tobi um und fiel dem Ältesten in der Runden um den Hals. Dabei war es Pains Glück, dass er saß, sonst hätte er jetzt wohl am Boden gelegen. „PAIN!“, rief der Maskenträger und klammerte sich so fest er konnte an Pain. „Tobi… Du zerquetscht mich…“, gab der Orangehaarige von sich, doch Tobi reagierte gar nicht. „Ich freu mich, dass du da bist.“, lachte der Maskenträger und fing an Pain zu knuddeln wie ein Kuscheltier. „Könntest du mich bitte loslassen, Tobi? Du drückst mir die Luft ab.“ Als Tobi ihn wiederum ignorierte, sah Pain hilfesuchend zu den Anderen. „Tobi, willst du nicht deine Geschenke auspacken?“, fragte Itachi und sofort ließ Tobi Pain los und saß vor dem Tisch mit einem seiner Geschenke im Schoß.
 

Ungeduldig riss er das Geschenkpapier ab und betrachtete das Buch, das darunter zum Vorschein kam. „Was ist das?“, fragte er mit der Stimme eines Kindes, das sich ein Rennauto gewünscht hatte und eine Modelleisenbahn dafür bekam. Seine Freunde fingen an zu lachen und Tobi murrte leise: „Ich find das nicht lustig…“ „Doch, Tobi, das ist lustig.“, grinste Deidara und ging schnell hinter Sasori in Deckung als Tobi das Buch nach ihm warf. „Was soll ich damit, Itachi?“, fragte Tobi und Itachi lachte. „Du sollst das Buch lesen und nicht Deidei damit bewerfen.“ „Aber wenn ich das Buch auf Deidei werfe hab ich viel mehr Spaß als wenn ich es lesen würde…“, widersprach Tobi und klang dabei als würde er schmollen. „Wenn du das Buch noch mal nach mir wirfst, ess ich deinen Kuchen alleine.“, brummte Deidara und kam wieder hinter Sasori vor. „WAS?! Nein, Deidei, bittebitte nicht…“ Deidara fing an zu lachen und die Anderen stimmten mit ein, außer Tobi, leise vor hin brummte. „Hier.“, sagte Sasori und warf Tobi ein anderes Päckchen hin, woraufhin Tobi sofort wieder jubelte: „Ja, mehr!“ Eilig riss er das Papier ab und enthüllte eine Puppenversion von sich selbst, woraufhin er Sasori um den Hals fiel und lachte: „Juhu, jetzt gibt es mich zweimal!“ „Ohje, hast du dir das wirklich gut überlegt, Saso?“ „Wir werden sehen.“, grinste der Rothaarige seinen besten Freund an und warf einen Blick auf Tobi, der mit seiner Puppe auf dem Boden saß und leise vor sich hin murmelte.

Deidara

“Möchtest du Kaffee, Pain?”, fragte Deidara als er den anderen Kaffee eingoss. “Klar! Immer her damit!” Deidara füllte alle Tassen und in diesem Moment schreckte Tobi auf und schaute erwartungsvoll zu Deidara. “Deidei?”, fragte er skeptisch. “Was ist denn Tobi?” “Hast du... gar kein Geschenk... für mich?” “Kein Geschenk?” Deidaras Reizpegel für diesen Tag war eindeutig an der Grenze angelangt. “Ja! Von dir hab ich noch nichts bekommen!”, festigte Tobi seinen Standpunkt. “Reicht es denn nicht, dass ich trotz deiner ganzen Dummheiten eine Torte für dich gebacken habe, die wie deine Maske aussieht und Pain hier her gebracht habe? Ich habe mehr als nur einen Tag dafür investiert!” “Aber... ich hab nix zum Auspacken! Ich will etwas zum Auspacken, Deidei!” Deidara wollte aufstehen, um Tobi eine Kopfnuss zu verpassen, wurde aber dann von Sasori zurückgehalten. “Deidei-chan, ganz ruhig. Es ist sein Geburtstag.”, versuchte der Rothaarige seinen besten Freund zu beruhigen. Deidara seufzte. Er kippte seinen Kaffee hinter und schnitt den Kuchen an. “Will jemand ein Stück Kuchen?”, überspielte er und versuchte Tobi zu ignorieren. Nachdem er Itachi, Sasori, und Pain ein Stück Kuchen gab, legte er sich auch eines auf den Teller und wünschte allen einen guten Appetit. Tobi konnte es nicht fassen, dass sein Kuchen einfach ohne ihn gegessen wurde. “Und was ist mit mir, Deidei? Das ist immerhin MEIN Kuchen!”, fragte er sichtlich erschüttert. “Ach was. Ich denke du willst was zum Auspacken haben. Da das leider nicht auszupacken geht, bekommst du den Kuchen also auch nicht.”, ärgerte Deidara und streckte Tobi die Zunge raus. Die anderen drei mussten ein wenig über Deidaras Bemerkung schmunzeln. “Der Kuchen ist echt gut, Deidara!”, sagte Itachi fröhlich. “Danke, Ita!” “Jetzt gib unserem kleinen Störenfried doch aber auch etwas vom Kuchen ab. Sonst wirst du am Ende noch mit Farbe bombardiert.”, meinte Itachi darauf und blickte zu Tobi, welcher mittlerweile wieder auf einem Stuhl Platz genommen hatte. “Nagut. Also, welches Stück willst du haben, Tobi?”, fragte der Blonde freundlich. Tobi zeigte auf die Stelle mit dem Auge und Deidara schnitt ihm ein Stück ab und legte es auf Tobis Teller. “Wow! Sogar mein Lieblings-Kuchen!”, bemerkte er begeistert. “Ich esse es später.”, sagte er nachdenklich, da er seine Maske nicht abnehmen wollte. Deidara seufzte wieder. “Nicht einmal bedanken kann er sich.”, murmelte er leise und stand auf. “Wenn mich jemand sucht, ich bin in meinem Zimmer. Ich hab erst mal genug von Tobis Eigenarten.”, verabschiedete er sich und verließ das Wohnzimmer. “Aber Deidei!”, rief ihm Sasori hinterher, doch der Blonde ignorierte es und öffnete die Tür zu seinem Zimmer.
 

Er zog seine Straßenschuhe aus und schlüpfte in seine Hausschuhe. Nachdem er zu seinem Schreibtisch gegangen war, grübelte er: “Irgendwie laufen sich die Schuhe heute komisch.” Als er nach unten sah, bemerkte er, dass er Farbflecke hinterlassen hatte, wo er lang gelaufen war. Er zog seine Schuhe aus und hob einen der Schuhe hoch. Dort bemerkte er eine Farbtube. “TOBI!”, knurrte er wütend und suchte auf seinem Schreibtisch nach einem Tupflappen, um die Flecke vom Boden zu entfernen. Dabei fiel ihm auf, dass seine Pinsel komisch aussahen. Als er diese genauer betrachtete, stellte er fest, dass die Borsten mit Leim zusammengeklebt waren. Das Schlimmste ahnend, nahm er seine teuren neuen Pinsel und musste feststellen, dass auch diese nicht mehr zu gebrauchen waren. Sein Reizpegel war nun mehr als überschritten. “Und für so einen Vollpfosten stellt man sich also den ganzen Tag in die Küche und lädt einen seiner liebsten Freunde ein.”, knurrte er noch wütender als vorher und beschloss der Feier zu entfliehen. Vielleicht gab es in seinem Atelier ja doch noch etwas zu tun. Er öffnete den Schrank um sich um zuziehen und da schnappte auch schon die nächste Falle seines Mitbewohners zu. Kaum hatte er die Tür geöffnet flogen ihm auch schon seine Pullover um die Ohren und sein Lieblings-Pulli landete direkt in seinem Gesicht. Deidara stieß einen Schrei aus. Die Pullover waren auf den noch nassen Farbflecken gelandet, die Deidaras Schuhe hinterlassen hatten. Als Deidara seinen Lieblings-Pullover aufhob bemerkte er ein Gummiband daran. “Zumindest ist er nicht kaputt, auch wenn die anderen Pullover vermutlich nicht mehr zu retten sind.”, seufzte er vor sich hin und zog sich um. Er öffnete die andere Schranktür und nahm seinen Mantel aus dem Schrank, zog ihn an und verließ sein Zimmer. Entgegen der Gewohnheit schloss er sein Zimmer ab und verschwand wortlos mit seinem Motorradhelm in der Hand aus der WG, um sich auf den Weg zu seinem Atelier zu machen.

Tobi

Tobi, der seit Deidara das Wohnzimmer verlassen hatte die Ohren gespitzt hatte, grinste hinter seiner Maske und als er den Schrei des Blonden hörte, fiel er vor Lachen von seinem Stuhl. „Tobi?“, fragte Pain und auch Sasori und Itachi sahen ihn fragend an, doch der Maskenträger war viel zu sehr mit Lachen beschäftigt als das er hätte antworten können. „Würdest du uns jetzt mal erklären was hier so komisch ist?“, murrte Sasori und Tobi richtete sich langsam wieder auf, sagte noch immer lachend: „Deidara…“ „Wieso? Was ist mit Deidei?“, fragte nun Itachi und brummte leise als Tobi daraufhin wieder laut zu lachen anfing. „TOBI!“, versuchte Pain ihn zu beruhigen, doch schließlich lag das Geburtstagskind wieder auf dem Boden und kugelte sich vor Lachen. „Er…hat…wohl…grad…sein…Zimmer…versaut…“, brachte Tobi atemlos und immer wieder von seinem eigenen Lachen unterbrochen hervor, wofür er nichts mehr als verwirrte Blicke bekam. „Was hast du gemacht?“, fragte Sasori, doch Tobi schüttelte den Kopf. „Jetzt sag schon.“, dränge der Rothaarige weiter und Tobi setzte sich auf, sah den Rothaarigen an und sagte mit seiner besten Unschuldsstimme: „Ich hab gar nichts gemacht, das war Deidei alles selber.“ „Das glaubst du doch wohl selber nicht…“ „Doch Saso, wenn du mir nicht glaubst, dann frag den kleinen Tobi, der würde dich NIE anlügen.“ Mit diesen Worten griff Tobi nach seiner Puppe und hielt sie in Sasoris Richtung. „Genau, Tobi hat gar nichts gemacht, dass kann ich bezeugen.“, sagte der Maskenträger mit einer leicht veränderten Stimme und Sasori seufzte. „Die Puppe kann nicht sprechen.“ „Kann sie wohl! Hast du doch gehört, oder bist du etwa taub?“ „Das warst du Tobi.“ „Nein, Ita, das stimmt nicht! Klein-Tobi kann sehr wohl alleine reden!“ „Klein-Tobi?“, fragte Pain ungläubig und bekam sofort die volle Aufmerksamkeit des Maskenträgers. „Ja, so heißt er. Gefällt dir der Name?“ „Naja…“, setzte der Orangehaarige an, doch fast sofort fiel ihm Tobi mit der Puppenstimme ins Wort: „Also ich find den Namen toll! Lass uns was machen, Tobi. Mir ist langweilig.“ „Au ja!“, rief Tobi jetzt wieder mit seiner normalen Stimme und rannte mit der Puppe im Arm aus dem Wohnzimmer bevor ihn noch einer der Anderen hätte aufhalten können.
 

„So hier wohnst du ab jetzt.“, grinste Tobi und zeigte seinem kleineren Abbild sein Zimmer. „Cool, hier gefällt’s mir!“, kam die prompte Antwort und Tobi setzte die Puppe grinsend auf seinem Schreibtisch ab. Schnell hatte er seine Kamera geholt ein Foto von der Puppe gemacht. Dann griff er sie sich und verließ sein Zimmer, wollte sich ansehen, was er in Deidaras Zimmer Schönes gezaubert hatte, doch die Tür nicht auf. „Verdammt…“, grummelte Tobi und ging murrend wieder in sein Zimmer zurück. Kurz dachte er darüber nach, ob er nicht aus dem Fenster klettern und von außen nachsehen sollte, doch da Deidaras Zimmer auf der anderen Seite war, konnte er das nicht von seinem Zimmer aus machen. Schnell huschte Tobi über den Flur und drückte die Klinke zu Sasoris Zimmer nach unten, aber auch die Tür war verschlossen. „Mennosch, warum schließen die heut alle ihre Türen zu? Das ist doch gemein…“ „Genau, das können die doch nicht mit uns machen! Lass uns ihnen eine Lektion erteilen.“ „Au ja, gute Idee, Klein-Tobi. Na dann schnell.“ Tobi huschte wieder in sein Zimmer und setzte sich mit seiner Puppe auf das Bett.
 

„Und was machen wir nun mit unseren bösen Mitbewohnern?“, fragte Tobi mit der Puppenstimme und kratzte sich am Hinterkopf. „Hm… Momentan können wir nur in Itas Zimmer…“ „Na dann fangen wir mit ihm an!“ „Nein, Klein-Tobi. Das können wir nicht machen. Wenn ich Itas Zimmer noch mal verwüste, will er mich kopfüber an der Decke aufhängen…“ „Ach, das macht der doch nicht.“ „Ich weiß nicht…“ „Und wenn wir es so machen, dass wir es gar nicht gewesen sein können?“ „Wie meinst du das?“ „Wir dürfen nur keine Spuren hinterlassen.“ Tobi grinste und drückte seine Puppe an sich. „Das ist genial! Also müssen wir uns jetzt etwas aussuchen, was wir auf keinen Fall gewesen sein können.“
 

Schnell schloss er die Tür ab und fing dann an in seinem Sessel zu graben. „Hey, ich will mitmachen!“ „Entschuldige Klein-Tobi, ich hab dich vollkommen vergessen.“, lachte Tobi, holte die Puppe vom Bett und setzte sie auf den Rand der Sitzfläche, damit er trotzdem beide Hände zum Suchen frei hatte.

Sasori

“Ich ahne das Schlimmste!”, seufzte Sasori und blickte besorgt in Richtung Itachi und Pain. “Ich gehe lieber mal nach Deidara sehen. So wie Tobi gelacht hat, kann da nichts Gutes dabei rausgekommen sein.” Sasori verließ das Wohnzimmer und ging zu Deidaras Zimmer. Als er klopfte und keine Antwort bekam, drückte er die Klinke und musste feststellen, dass sein Zimmer verschlossen war. “Na klasse!”, sagte er leise und ging zurück ins Wohnzimmer. “Und, was ist mit ihm?”, fragte Pain. “Nicht da. Sein Zimmer ist verschlossen. Er ist sicher mit dem Motorrad weg gefahren.”, antwortete Sasori und sprach weiter: “Ich kann euch allein lassen mit Tobi? Ich werde ihn suchen fahren. Sein Telefon wird er sicher nicht benutzen und ich kann mir denken, dass er in sein Atelier gefahren ist.” Itachi nickte und sagte weiter: “Kein Problem, Sasori. Schau lieber nach ihm.” “Danke. Tut mir Leid, dass du so ein Chaos miterleben musst, Pain.” Sasori seufzte und verließ dann die Wohnung und machte sich auf den Weg zu Deidaras Atelier.
 

Dort angekommen, sah er schon Deidaras Motorrad vor dem Atelier stehen und klopfte an die Tür. “Deidara, ich bin es, Sasori.” “Komm rein, die Tür ist offen.”, antwortete der Blonde der auf seinem Stuhl saß und ein Glas Wein trank. “Alles in Ordnung mit dir?”, fragte Sasori besorgt und setzte sich neben Deidara auf einen Hocker. “Wenn das so weiter geht, zieh ich aus. Oder Tobi fliegt raus, was mir wesentlich lieber wäre!” “Was hat er denn angestellt, Deidei?” “Er hat Farbtuben an meine Schuhe gebunden, die meinen Fußboden versaut haben. Außerdem hat er meine teuren Pinsel - auch meine Neuen von gestern - alle mit Leim verklebt und damit unbrauchbar gemacht. Aber das Beste kommt noch: Er hat meinen Lieblings-Pullover mit einem Gummiband an der Schranktür befestigt und als ich die geöffnet habe, sind alle Pullover auf den Boden gefallen und wurden mit der Farbe versaut, die meine Hausschuhe hinterlassen haben. Und wenn das nicht schon genug wäre habe ich vorhin festgestellt, dass mein teurer Lieblings-Mantel auch mit einer von seinen Farbbomben versaut wurde.” Deidara nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Glas und schaute Sasori traurig und wütend zugleich an. “Dieses Mal hat er wirklich mehr als übertrieben. Kann ich denn etwas für dich tun, Chan?” “Ich glaube, ich muss dich demnächst zu einer großen Shopping-Tour bitten, weil du im Gegensatz zu mir ja ein Auto hast.” “Klar. Das ist das Mindeste was ich tun kann. Ich werde dir auch helfen das Chaos zu beseitigen, dass Tobi angerichtet hat.” “Danke Saso-chan.” “Soll ich dich dann mitnehmen mit dem Auto? Ich meine, weil du gerade Wein trinkst.” “Von mir aus. Weißt du, mir ist das gerade vollkommen egal. Alles!” “Ich kann verstehen, dass du sauer bist. Aber mach trotzdem keine Dummheiten, ja?” Sasori schaute ihn besorgt an. “Versprochen, Sasori!” Er trank seinen Wein aus und füllte das Glas erneut. Sasori bemerkte, dass die Flasche bereits fast leer war, als er das Glas füllte. “Hast du die Flasche jetzt gerade geleert?”, fragte er schockiert. “Ja. Bleibt mir ja nichts anderes über, als mir den Frust wegzutrinken. Und hier her zu kommen, war das Beste was ich tun konnte. Hier habe ich meine Ruhe und meine Kunst. Mein aktuelles Projekt geht auch gut vorran. Ein Glück kommt Tobi nicht hier rein.” “Wohl wahr. Wollen wir wieder nach Hause fahren, oder willst du noch etwas anderes machen? Egal wofür du dich entscheidest, ich lass dich jetzt nicht allein, wenn du eine Flasche Wein getrunken hast. Ich kann nicht verantworten, dass du Motorrad fährst.” “Ja, schon gut. Ich fahre nicht. Und genau genommen wäre es mir am Liebsten, wenn wir einfach hier bleiben, ok?” “Klar. Ich rufe nur eben bei Itachi an und sage ihm Bescheid, dass ich erst mal bei dir bleibe.”
 

Sasori zückte sein Telefon und rief Itachi an. “Hallo Sasori hier. Ich bin jetzt bei Deidei und werde auch erst mal eine Weile bei ihm bleiben. Tobi hat ziemlich großen Mist gebaut - ich bin froh, dass ich mein Zimmer abgeschlossen habe! Wenn ich du wäre, würde ich das mit meinem Zimmer auch tun.”

Itachi

„Was hat er denn angestellt?“ „Später. Vielleicht kriegst du ja aus Tobi noch was raus, aber wie gesagt: Schließ lieber dein Zimmer ab.“ „Ok, dann bis später.“ Itachi legte sein Handy auf den Tisch und sah Pain an. „Warte mal einen Moment. Bin gleich wieder da.“ Pain nickte und Itachi ging kurz zu seinem Zimmer, warf einen Blick hinein und als er sah, dass es so wie immer aussah und niemand darin war, schloss er die Tür und verriegelte sie auch gleich. Als er zu Pain ins Wohnzimmer zurückkehrte sah dieser ihn fragend an: „Und was hat Sasori gesagt?“ „Was auch immer Tobi angestellt hat es muss schlimm gewesen sein. Sasori bleibt jetzt erstmal bei Deidara, aber was Genaueres hat er nicht gesagt. Vielleicht sollten wir mal versuchen mit Tobi zu reden.“ „Meinst du das bringt was?“ „Ich weiß nicht. Aber einen Versuch ist es wert. Ich kann das auch alleine machen, wenn du dich da lieber raushalten willst.“ Pain lächelte und erhob sich. „Ich denke, ihr solltet das unter euch ausmachen. Sollte irgendwas sein, könnt mich ja anrufen.“ „Ok, na dann komm gut nach Hause.“ Die Beiden reichten sich kurz die Hand und dann verließ Pain die WG. Itachi schloss die Wohnungstür, genauso wie die Küchen- und Wohnzimmertür ab. Nachdem er auch noch das Bad verschlossen hatte und so auch der letzte Fluchtweg abgeschnitten war, ging Itachi zum Zimmer des Maskenträgers und klopfte fest gegen die Tür.
 

„TOBI, MACH DIE VERDAMMTE TÜR AUF!“ „Neihein, keine Lust.“ „MACH DIE TÜR AUF ODER ICH SCHLAG SIE EIN!“ Nach kurzem Zögern wurde die Tür aufgeschlossen und Itachi griff blitzschnell nach Tobis Arm, zog ihn aus seinem Zimmer und drückte ihn gegen die Wand im Flur. „Was hast du mit Deideis Zimmer angestellt?“, knurrte der Größere der Beiden, woraufhin Tobi zusammen zuckte. „Tobi… Muss ich erst böse werden?“ „Du tust doch nur so.“, wandte der Maskenträger ein und drehte trotzig den Blick weg. „Gut, wenn du nicht freiwillig reden willst, muss ich dir wohl Klein-Tobi wegnehmen.“ „WAS?! Das würdest du nicht… Das kannst du nicht…“ „Ich würde und ich werde, außer du fängst an zu reden.“ „Ach menno…“, murrte Tobi fing dann jedoch an Itachi alles zu erzählen. Ungläubig weiteten sich die Augen des Größeren und er schob Tobi in dessen Zimmer zurück.
 

„Wo hast du das ganze Zeug?“ „Nein, nein, Ita, bitte… Du darfst mir nicht meine Sachen wegnehmen…“ Itachi griff nach der Puppe und hielt sie hoch, damit Tobi sie nicht mehr erreichen konnte. „NEIN! Nein, nein, nein, nein, nein… Ita… Bitte gib ihn mir zurück…“ „Du hast die Wahl: Entweder du verrätst mir deine Verstecke oder ich behalte deine Puppe und du siehst sie nie wieder.“ Es klang als würde Tobi Schluchzen und er streckte ein wenig hilflos die Hand nach seinem kleineren Ebenbild aus. „Na gut… Ich zeig’s dir…“, murmelte Tobi und ging zu seinem Bett. Dort holte er den Beutel mit den Sachen für seine Farbbomben vor und ging dann unter dem strengen Blick Itachis zu seinem Sessel und räumte diesen leer. Nachdem alle seine Sachen auf dem Bett lagen, wandte er sich wieder Itachi zu und streckte wieder die Hand nach der Tobi-Puppe aus. „War das alles?“ Tobi nickte. „Gib mir Klein-Tobi wieder…“, jammerte er und Itachi warf ihm die Puppe zu. Dann nahm er die Sachen vom Bett und schaffte sie in den Flur, griff dann schnell nach Tobis Schlüssel, der noch immer im Schlüsselloch steckte, zog ihn ab und sagte dann: „Du bleibst jetzt hier drin und benimmst dich. Und damit du das auch wirklich machst.“, damit machte er die Tür zu und schloss sie ab. Von drinnen wurde gegen die Tür gehämmert und Tobi rief mit weinerlicher Stimme: „Ita! Du kannst mich doch nicht hier einsperren!“ „Ich mache das, damit du mal darüber nachdenkst, was du mit deinen Scherzen immer anrichtest. Denn falls es dir nicht aufgefallen ist: Sowohl Deidara als auch Sasori sind grade nicht hier und das nur wegen DIR.“
 

Itachi nahm die Utensilien Tobis an sich und brachte sie in sein eigenes Zimmer. Dort breitete er die Sachen auf dem Fußboden aus und nahm sie ein wenig genauer unter die Lupe. Als er eine Tube Sekundenkleber fand fing er unwillkürlich an zu grinsen. Er legte die Tube zur Seite und sah sich die Farben an, die Tobi für seine Bomben benutzt hatte. Auch diese legte er nachdem er sie gründlich untersucht hatte zur Seite. Sofort griff er nach seinem Handy und wählte Sasoris Nummer.
 

„Hey, Saso. Gib mir mal bitte Deidara.“ „Ok…“ „Deidei?“ „Ja, was willst du Ita?“ „Ich hab mir Tobi mal vorgenommen und ich glaube, dass wir deine Pinsel und deinen Mantel noch retten können.“ „Wie kommst du darauf?“ Itachi lächelte vor sich hin, während er weitersprach: „Wir waren einfach nur ziemlich dumm.“ „Wieso?“ „Weil wir nie versucht haben die Farbflecke einfach raus zu waschen.“

Deidara

“Was sagst du da?” Deidara war völlig aus dem Häuschen. “Das sind alles wasserlösliche Materialien, Deidei. Also kein Grund zur Sorge.”, beruhigte Itachi den Blonden. “Wasserlöslich? Zu mir hat dieser Vollpfosten gesagt, dass er Acrylfarbe genommen hat, als ich ihn das letzte Mal gefragt habe, womit er das macht und die geht bekanntlich nicht so gut aus Kleidung raus. Das kann man eigentlich sogar vergessen, das rauszumachen.” “Ich habe seine Utensilien bei mir. Alles einfache Wasserfarben. Deinen Mantel kriegen wir wieder hin. Und was deine Pinsel betrifft.” Deidaras Gesicht wurde deutlich heller. “Erzähl weiter Ita!”, sprach er begeistert ins Telefon. “Selbst sein Sekundenkleber, den er da verwendet hat ist löslich, wenn wir ein wenig Spiritus drüber schütten, sollte das alles kein Problem sein. Ich helfe dir auch dabei, die ganzen Pinsel wieder in Ordnung zu bringen.” “Danke, Itachi. Du hast gerade meinen Tag gerettet. Ist Pain noch da?” “Nein. Der hat sich auf den Heimweg begeben.” “Oh. Geschieht Tobi recht! Was macht er eigentlich?” “Vermutlich nachdenken. Ich habe ihn in sein Zimmer gesperrt. Ohne den Schlüssel kommt er da nicht mehr heraus. Und den habe ich.” Deidara lachte auf. “Geschieht ihm Recht!” “Ach Deidara, eines solltest du noch wissen, wenn du in dein Zimmer kommst.” “Was denn noch? Was hat er noch angestellt?” “Er hat Stachelkugeln in dein Kopfkissen und die Bettdecke gestopft. Ich empfehle dir, diese vorher rauszunehmen.” “Oh man. Danke für den Hinweis.” “Gut, ich werde erst mal aufräumen und später sehen, ob Tobi zur Besinnung gekommen ist.” “Ja. Danke noch mal Itachi!”
 

Deidara blickte erleichtert zu Sasori und sagte: “Ich glaube unsere Shopping-Tour wird etwas kleiner ausfallen. Itachi hat mir gerade sehr erfreuliche Dinge mitgeteilt.” “Das freut mich Deidei. Was hältst du davon, wenn ich dich erst mal auf ein Eis einlade? Danach fahren wir nach Hause, ok?” “Nagut. Überredet. Zu einem leckeren Eis kann ich nicht nein sagen.” Deidara trank den letzten Schluck seines Weines direkt aus der Flasche aus und schloss danach sein Atelier ab. “Deidara?”, fragte der Rothaarige. “Hm?” “Ich habe noch eine Überraschung für dich.” “Eine Überraschung?” “Ja. Ich wollte dir das eigentlich erst zu deinem Geburtstag geben, aber da der Tag für dich heute so schlecht gelaufen ist, dachte ich, dass dich das vermutlich aufmuntern wird.” Deidara lächelte. Sie stiegen in Sasoris Auto ein und fuhren zur nächsten Eisdiele. “Was ist denn deine Überraschung, Saso?”, fragte Deidara neugierig auf der Fahrt. “Das wirst du zu Hause sehen. Ich habe deine Überraschung in meinem Zimmer.”
 

Nachdem die beiden ein Eis gegessen hatten fuhren sie wieder Richtung nach Hause. “Das Eis war eine sehr gute Idee!”, sagte Deidara fröhlich als er ausgestiegen war und ging guter Laune zur Haustür hinein. Sasori lächelte und ging mit Deidara zurück in die WG. “Ita, wir sind wieder Zuhause!”, rief Sasori, als er die WG betrat. Itachi kam aus dem Wohnzimmer und begrüßte die beiden. “Na, wieder in Ordnung, Deidara?”, fragte der Schwarzhaarige und lächelte. “Deine Nachricht und ein leckeres Eis haben die Sorgen geschmälert, ja.” Er lächelte. “Ist Tobi noch eingesperrt?”, wollte Deidara wissen. “Ja. Ich habe ihn noch nicht raus gelassen. Mein letztes Rufen hat er ignoriert, also ignoriere ich ihn jetzt auch erst einmal.” Sie lachten kurz und Sasori sagte: “Deidara? Kommst du eben mit? Du weißt schon, wegen der Überraschung.” “Klar! Itachi, du entschuldigst uns?” Itachi nickte den beiden zu und sie gingen gemeinsam in Sasoris Zimmer.
 

Sasori kramte in seinem Schrank und holte eine kleine Schachtel heraus. “Es ist jetzt nicht verpackt. Aber ich denke, du wirst dich trotzdem darüber freuen.”, sagte Sasori froh und übergab Deidara die Schachtel. Er öffnete sie und seine Augen strahlten. “Woher...” Deidara fehlten die Worte. Er fiel Sasori um den Hals. “Danke, Tausend Dank!” “Ich wusste, dass du dich darüber freuen würdest. Ich habe sie gefunden, als ich für Oma Chiyo etwas auf den Dachboden geräumt habe. Da bin ich über eine Kiste gestolpert in der noch viele andere Dinge sind, über die du dich freuen wirst.” “Ich weiß gar nicht was ich sagen soll.” Deidara nahm die Kette aus der Schachtel und betrachtete den Anhänger der einen großen Vogel darstellte. “Ich dachte, ich hätte sie auf Ewig verloren.” Er legte sich die Kette um und ließ sich überglücklich auf Sasoris Bett fallen. “Da bin ich ja froh, dass du wieder lachen kannst.”, sagte der Rothaarige. Vom Flur her hörten sie ein lautes Pochen.
 

“LASST MICH RAUS!”, brüllte Tobi so laut er konnte. “ICH MUSS MAL!” Itachi ging zu seiner Tür und brüllte eben so laut zurück: “Nein! Du lügst uns doch bestimmt an, um raus zu kommen.” “Aber Ita! Ich muss wirklich aufs Klo! Ehrlich!” “Und wenn du mich doch anlügst?” “Das ist gemein! Ita!” Tobi pochte wieder gegen seine Zimmertür. Plötzlich klingelte es an der Tür der WG. Itachi ging zur Tür und sah durch den Türspion einen sehr gereizten Hidan, der durch nochmaliges Klingeln unterstrich, dass er es ernst meinte.

Tobi

Während er weiter an die Tür hämmerte hörte er gedämpft die Stimme Itachis durch seine Tür dringen: „Ist ja schon gut, Tobi. Ich lass dich raus, aber dafür hältst du jetzt mal die Klappe, verstanden?“ „Ja, ja, ich verspreche es, aber bittebitte lass mich raus.“ Tobi hörte wie der Schlüssel im Schloss gedreht wurde und im nächsten Moment warf er sich gegen die Tür, welche Itachi ins Gesicht schlug und diesen ein paar Schritte zurück taumeln ließ. „Verdammt, Tobi! Pass doch auf!“, fluchte der Schwarzhaarige, doch Tobi reif nur: „Ich hab doch gesagt, dass ich mal muss!“ und rannte ins Bad.

Kaum hatte er die Badtür geschlossen hörte er es erneut klingeln und dann erklang die laute Stimme Hidans: „VERDAMMTE IDIOTEN!!!! MACHT ENDLICH DIE VERFICKTE TÜR AUF!!!!!! ICH WEISS, DASS IHR DA SEID!! IMMERHIN KANN MAN EUCH DURCH DAS GANZE HAUS BRÜLLEN HÖREN!!!!!“ „Ich komm ja schon.“, rief Itachi und Tobi wusch sich schnell die Hände, wollte die Chance nutzen und durch den Besuch Hidans verhindern, dass er wieder eingesperrt wurde. Doch kaum hatte Itachi die Wohnungstür geöffnet als Hidan auch schon in die Wohnung stürmte und den Schwarzhaarigen am Kragen packte. „KÖNNT IHR NICHT WENIGSTENS EINMAL RUHIG SEIN?! STÄNDIG IST BEI EUCH IRGENDWELCHER TUMULT!!!!!!!!!! ICH KANN ES NICHT MEHR HÖREN!!!!!!!!!“, brüllte der Grauhaarige los und Tobi gab ein Quietschen von sich und flüchtete in Sasoris Zimmer.
 

„Was willst du hier?!“, bluffte Deidara den Maskenträger an, welcher sich an die Tür lehnte und sagte: „Deidei, Saso ihr müsst mich beschützen. Hidan schreit so…“ „Na und? Das geschieht dir doch Recht. Und außerdem können wir ihn hier drin auch sehr gut hören.“ „Aber Saso…“ „Nachdem was du dir heute geleistet hast, kannst du froh sein, dass ich dich nicht auf der Stelle grün und blau schlage.“, knurrte Deidara und sprang im nächsten Moment schon auf. „Deidei, nicht!“ Doch es war schon zu spät. Der Blonde hatte sich auf den Maskenträger gestürzt und schlug immer wieder auf ihn ein. Sasori war ebenfalls vom Bett aufgesprungen, aber er wusste nicht so recht wie er seinen besten Freund davon abhalten sollte weiter auf Tobi einzuschlagen. Vorsichtig näherte er sich dem Blonden und legte ihm eine Hand auf die Schulter, doch Deidara ruckte nur ein wenig zur Seite und schlug Tobi wieder in die Seite. „DEIDEI!“, rief Sasori und dieser zuckte zusammen, wandte seinen Blick langsam zu dem Rothaarigen, der seine Hände an die Wangen seines besten Freundes legte und sagte: „Ist gut, Deidei. Ich glaube er hat es verstanden.“ Langsam nickte Deidara und ließ sich wieder auf die Füße ziehen. Tobi murrte leise: „Deidei, du bist gemein…“ „Tobi, halt die Klappe.“, unterbrach Sasori ihn und sofort schwieg der Maskenträger. Sasori verfrachtete Deidara wieder auf sein Bett und Tobi richtete sich auf, bekam einen wütenden Blick von Deidara, der ihn gegen die Tür taumeln ließ. „Wenn du nicht willst, dass ich dir wirklich weh tue, dann solltest du dich jetzt in dein eigenes Zimmer verziehen.“, brummte Deidara und Tobi nickte kurz, verließ das Zimmer und im nächsten Moment gab er einen lauten Schrei von sich. „Was ist?“, fluchte Deidara als Tobi wieder in Sasoris Zimmer stolperte. Der Maskenträger deutete auf den Flur und versuchte etwas zu sagen, bekam aber kein Wort heraus. Seufzend erhob sich Deidara und ging zu Tobi an die Tür. „Wehe, wenn es nicht wichtig ist…“, knurrte der Blonde und schob den Maskenträger zur Seite. „Oh, Scheiße!“, gab Deidara von sich und verschwand im Flur. „Was ist denn?“, fragte Sasori und ging ebenfalls an Tobi vorbei.
 

Der Maskenträger folgte den beiden Anderen langsam und wandte den Blick nur zögerlich in Richtung Wohnungstür. Die Tür war offen und mittig im Flur lag Itachi in einer größer werdenden Blutlache. Tobi wandte den Blick ab und zuckte erschrocken zusammen als Deidara plötzlich schrie: „Verdammt, das ist alles deine Schuld! Scheiße!“ Der Blonde schien sich wieder in Rage reden zu wollen, doch Sasori legte ihm eine Hand auf die Schulter und schüttelte den Kopf: „Nicht jetzt, Deidei.“ Tobi sank langsam an der Wand zu Boden und konnte den Blick einfach nicht von seinen Mitbewohnern abwenden.

Sasori

Deidara verstummte und Sasori zückte sein Handy und rief den Notarzt. Wenige Minuten später lag Itachi bereits im Krankenwagen und wurde notversorgt. Tobi saß noch immer auf dem Boden und starrte an die Stelle, wo Itachi vorher lag. “Ita...”, schluchzte er leise. Sasori hockte sich zu ihm. “Tobi, Itachi wird jetzt im Krankenhaus versorgt. Nachdem ich die Polizei angerufen habe, fahren wir gemeinsam hin und besuchen Itachi. Also beruhige dich.” Tobi nickte Sasori zu und Deidara sah noch immer wütend zu Tobi hin. “Deidara, komm mal bitte mit.”, sagte Sasori ruhig und zeigte in Richtung seines Zimmers. Der Blonde ging schweigend hinein und setzte sich auf Sasoris Bett. “Ich verstehe ja, dass du sauer auf Tobi bist. Aber musstest du ihn auch fast Krankenhaus reif schlagen? Es ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, Moralpredigen zu halten, aber ich möchte dann mit euch gemeinsam ins Krankenhaus fahren. Außerdem hast du getrunken. Also bitte beruhige dich jetzt, ok? Ich werde jetzt die Polizei anrufen und Anzeige gegen Hidan erstatten.” Deidara schaute nachdenklich zu Boden und sagte leise: “Ist gut, Sasori.”
 

Sasori rief bei der Polizei an und schilderte, was passiert war. Danach ging er in Tobis Zimmer und schnappte sich Klein-Tobi und gab ihn Tobi. “Klein-Tobi passt auf dich auf. Wir fahren jetzt ins Krankenhaus.”, sagte er ruhig und ging zu Deidara, der noch immer nachdenklich auf seinem Bett saß. “Wir fahren jetzt los. Komm Deidei.” “Okay.” Sie fuhren mit Sasoris Auto zum Krankenhaus und Sasori erkundigte sich bei der Information, wo sie Itachi finden konnten und machten sich dann auf den Weg in das Zimmer, in welches Itachi in der Zwischenzeit gebracht wurde. Itachi schlief. Er wirkte mitgenommen und wurde über einen Tropf mit Schmerzmitteln versorgt. “Ita?”, fragte Tobi besorgt. “Geht es dir gut?” Itachi schlief jedoch weiter und Sasori legte Tobi eine Hand auf die Schulter. “Ich glaube, Itachi braucht jetzt viel Ruhe. Wir sollten lieber erst einmal in den Aufenthaltsbereich gehen. Wenn er noch aufwacht, können wir ja hin gehen, ansonsten lassen wir ihn lieber schlafen, ok?” Tobi nickte und Deidara sagte: “Ich möchte noch kurz hier bleiben. Ich will mich zu ihm setzen.” “In Ordnung. Gib uns ein Zeichen, falls er wach wird.” “Ja.” Tobi und Sasori verließen das Zimmer und setzten sich auf dem Gang auf ein paar Stühle. Tobi hielt Klein-Tobi fest in seinen Händen und fragte dann mit der Stimme von Klein-Tobi: “Wird Ita wieder gesund, Sempai?” Sasori legte einen freundlichen Blick auf und sagte: “Ja, Itachi wird wieder gesund. Er braucht jetzt nur viel Ruhe.” “Dann ist ja gut. Ich mache mir Sorgen um ihn.”
 

Etwas später kam die Stationsschwester vorbei und ging in Itachis Zimmer. Sie sprach mit Deidara. “Hallo, ich bin Schwester Sakura. Ihrem Freund geht es gut. Er hat eine leichte Stichverletzung, aber großes Glück, dass seine Organe unversehrt sind. Ich denke, dass er in wenigen Tagen wieder nach Hause kann. Allerdings sollten wir morgen die Visite von Dr. Tsunade abwarten. Dann können wir Ihnen genaueres sagen.” Sasori und Tobi waren in der Zwischenzeit mit ins Zimmer gekommen und hatten mitverfolgt, was Sakura gesagt hatte.
 

Itachi blinzelte. “Wo bin...”, begann er leise zu sagen, wurde allerdings durch Sakura unterbrochen: “Schhh. Sie sind im Krankenhaus. Haben Sie noch Schmerzen?” Itachi formte ein leises nein und erblickte dann seine Mitbewohner, die ihn allesamt besorgt anblickten. “Danke, dass ihr da seit.”, sagte er leise und Sasori antwortete ihm: “Ich habe schon mit der Polizei gesprochen und Anzeige erstattet. Ich denke, dass dich morgen ein Ermittler kontaktieren wird und du eine Aussage machen musst. Hidan scheint allerdings geflüchtet zu sein. Sein Auto war weg, als wir los sind.” Tobi nutzte die kurze Pause und fragte: “Ita! Wie geht es dir? Klein-Tobi und ich machen uns große Sorgen.” “Ich werd schon wieder.”, versuchte Itachi mit einem leichten Lächeln zu sagen, verzog im nächsten Moment aber wieder sein Gesicht vor Schmerz und Schwester Sakura hakte noch einmal in das Gespräch ein: “Ich denke, es ist für den Moment besser, wenn Sie Herrn Uchiha etwas Ruhe gönnen. Wir kümmern uns hier gut um ihn. Morgen zur Besuchszeit können Sie gern wieder vorbei kommen.” Sasori antwortete ihr freundlich: “Kein Problem. Wir machen uns gleich auf den Weg. Gute Besserung Itachi. Wir kommen dich morgen besuchen.” Deidara, der noch immer auf dem Stuhl neben Itachi saß sagte: “Bis morgen, Ita. Tut mir Leid, dass das alles so gelaufen ist.” “Du kannst nichts dafür.”, sagte Klein-Tobi besorgt und Deidara blickte Tobi verwundert an. “Ich denke, wir sollten jetzt gehen.”, merkte Sasori an und winkte Itachi zum Abschied. Die drei verließen das Krankenhaus und schwiegen sich auf der Autofahrt an.

Itachi

Als seine drei Mitbewohner das Krankenzimer verlassen hatten, wandte sich Sakura noch einmal an Itachi: „Ich weiß aus Erfahrung, dass man Freunde nicht beunruhigen will, deswegen muss ich das jetzt noch mal fragen: Haben Sie noch Schmerzen?“ Ein schwaches Lächeln zeigte sich bei Itachi und er nickte: „Das kommt mir bekannt vor… Aber es geht mir wirklich gut.“ Sakura nickte kurz und wollte das Zimmer wieder verlassen, wandte sich jedoch dann wieder Itachi zu. „Sie sollten sich erstmal so wenig wie möglich bewegen und wenn die Schmerzen schlimmer werden, dann rufen Sie einfach jemanden, über den Knopf an Ihrem Bett. Ach und was ich Sie noch fragen wollte: Soll ich noch jemanden für Sie benachrichtigen? Irgendwelche Verwandten vielleicht?“ „Nein, das ist nicht nötig. Aber vielen Dank.“ „Gut, dann ruhen Sie sich jetzt am Besten noch ein wenig aus.“ Itachi nickte und daraufhin verließ Sakura das Krankenzimmer. Der Schwarzhaarige seufzte und schloss die Augen, schlief auch recht schnell wieder ein.
 

Geweckt wurde er am nächsten Morgen durch Sakura, die zur Visite vorbei kam. „Guten Morgen.“, sagte sie fröhlich und Itachi gähnte unterdrückt. „Guten Morgen.“, brummte er und Sakura lachte kurz. „Und wie geht es Ihnen heute?“ „Besser. Wann kann ich denn wieder gehen?“ „Sie müssen auf jeden Fall noch warten bis Dr. Tsunade Sie noch mal durchgecheckt hat. Sie wird Ihnen dann sagen, ob Sie wieder gehen können.“ „Und wann-?“ „Guten Morgen, Herr Uchiha. Ah Sakura, wie ich sehe bist du auch gerade hier.“ „Guten Morgen, Dr. Tsunade.“ „Guten Morgen.“ „Nun, wollen wir mal sehen wie es Ihnen geht.“ Kurz verdrehte Itachi die Augen. So langsam wurde er den Gedanken nicht mehr los, dass er mal die Kollegen vom Drogendezernat hier vorbei schicken sollte. Wie konnte man am frühen Morgen, wenn man nicht Tobi hieß, so gute Laune haben? Er ließ die Untersuchung über sich ergehen und murrte leise als Tsunade ihm am Ende dieser erklärte: „Nun, ich denke es ist alles in Ordnung, aber ich würde Sie gerne noch bis Morgen zur Beobachtung hier behalten. Einfach nur um auf Nummer sicher zu gehen.“ „Muss das wirklich sein?“ „Ja, auch wenn Sie wirklich verdammtes Glück hatten und die Wunde nicht so schlimm ist, wollen wir doch nichts überstürzen.“ „Wenn es sein muss.“ Tsunade klatschte in die Hände und schenkte Itachi noch ein Lächeln. „Gut, nachdem das geklärt ist, lass ich Sie jetzt mal in Ruhe frühstücken.“ Itachi nickte und zusammen mit Sakura verließ Tsunade das Zimmer.
 

Gerade hatte Itachi sein Frühstück beendet als es kurz an die Tür klopfte und diese gleich darauf geöffnet wurde. „Hallo Kakashi.“ „Hallo.“, erwiderte der Grauhaarige und betrat das Zimmer. Ihm folgte ein braunhaariger Mann, der Itachi anlächelte und meinte: „Dich kann man wirklich keine drei Minuten aus den Augen lassen.“ Itachi schnaubte leise und die beiden Polizisten setzten sich an sein Bett. „Na dann erzähl man, Ita.“ „Was hat Sasori euch denn schon erzählt?“ „Nicht viel.“, erwiderte Kakashi und Iruka fiel ihm ins Wort: „Genau genommen hat er uns nur erzählt, dass es ein gewisser Hidan war, aber mehr hat er nicht mitbekommen.“ Seufzend richtete Itachi sich ein wenig auf und verzog kurz das Gesicht. „Mach langsam, Kleiner.“ „Jaja, Kakashi, ich weiß schon was ich tue.“ Der Grauhaarige verdrehte die Augen und klopfte Itachi auf den Oberschenkel. „Gut, dann kommen wir zurück zum Wesentlichen.“ „Genau, wie geht’s dir denn?“ „Iruka…“, brummte Kakashi, doch der Braunhaarige ignorierte ihn. „Es geht schon. Mir würde es allerdings besser gehen, wenn ich wieder nach Hause könnte.“ Die beiden Polizisten grinsten und Kakashi fügte noch hinzu: „Typisch Itachi, stürmisch wie immer. Gut, dann sag uns mal was gestern passiert ist.“ „Ok, also wir wollten gestern Tobis Geburtstag feiern und er hat sich mal wieder total daneben benommen. Deswegen hab ich ihm zum Abkühlen Zimmerarrest verpasst. Daraufhin hat er so einen Radau veranstaltet, dass Hidan bei uns geklingelt hat, um sich zu beschweren. Ich hab ihm die Tür aufgemacht, um ihn zu beruhigen, aber er war so auf 180, dass er gar nicht erst zugehört hat. Er hat mich ein wenig überrascht, deswegen hat er mich überhaupt zu fassen bekommen. Am Anfang hat er mich nur angeschrien und ich dachte, dass es einfach nur einer seiner typischen Anfälle ist, aber als ich versucht hab ihn zu beruhigen hat er ein Messer gezogen. Ich konnte gar nicht so schnell reagieren wie zugestochen hatte. Danach hat er mich fallen gelassen und ist abgerauscht. Mehr weiß ich auch nicht.“ Kakashi nickte, während Iruka sich Notizen machte. „Gut, die Fahndung nach ihm läuft schon und ich denke mal, dass wir ihn bald haben werden. Was ist eigentlich mit deiner Familie? Hast du sie schon benachrichtigt?“ „Phh, Kakashi, glaubst du im Ernst, dass es meinen Vater interessiert, dass ich im Krankenhaus bin?“ „Ihn vielleicht nicht, aber deine Mutter und Sasuke bestimmt.“ Itachi verdrehte die Augen und murrte leise.

Deidara

Deidara lag auf seinem Bett und starrte an die Decke. Der vergangene Tag steckte ihm noch in den Knochen und sein Zimmer trug noch immer die Spuren von Tobis Streich. Es klopfte an seiner Tür. Sasori kam ins Zimmer und setzte sich an Deidaras Bettrand. “Deidei, willst du denn wirklich nichts essen? Du hast seit gestern nichts mehr gegessen.” “Nein. Ich will nichts.” “Aber du musst etwas essen. Wenigstens eine Suppe?” “Ich will nichts, hab ich doch schon gesagt!” Er drehte seinen Kopf von Sasori weg. “Kann ich sonst etwas für dich tun? Soll ich hier etwas aufräumen, dass das Chaos wegkommt?” “Nein. Ich möchte erst einmal allein sein. Danke trotzdem.” “Wir wollen in einer Stunde zu Itachi. Ich komme dich dann abholen, okay?” “Okay.” Sasori verließ das Zimmer des Blonden und schloss leise dessen Tür.
 

“Wenn ich nicht so ausgetickt wäre, hätte Tobi nicht so einen Rabatz gemacht und Hidan hätte Itachi nicht ins Krankenhaus befördert.”, warf sich Deidara selbst vor und ihm lief eine Träne über das Gesicht. Wieder klopfte es an seiner Tür. “Sempai?”, fragte Tobi vorsichtig. “Darf ich rein kommen?” Der Blonde überlegte kurz und stimmte dann zu. “Komm rein.”, sagte er und wischte sich die Träne weg. Tobi setzte sich auf den Boden neben Deidaras Bett und setzte Klein-Tobi neben Deidara auf das Bett. “Entschuldigung, Deidei. Tobi wollte das alles nicht.”, sprach Klein-Tobi und Deidara blickte zu Tobi und seiner Puppe. Er konnte seine Tränen nicht verbergen. “Sempai! Nicht weinen!”, sagte Tobi besorgt. “Es ist doch Tobis Schuld.”, fügte Klein-Tobi hinzu. Sasori, der in diesem Moment gerade an Deidaras Zimmer vorbei ging, hörte die Unterhaltung zwischen Tobi und Deidara, da Tobi in seinem Eifer die Tür ein Stück offen gelassen hatte. “Nicht weinen, Deidei. Sonst muss Tobi doch auch weinen.” Deidara richtete sich auf und setzte sich nun auf sein Bett. Er lächelte Tobi zu und wischte sich abermals die Tränen aus dem Gesicht. “Jaaa! Sempai lacht wieder!”, freute sich Tobi und sprang auf. Er schmiss sich zu Deidara aufs Bett und umarmte ihn. “Versprichst du mir, in Zukunft solche Dummheiten zu lassen, Tobi?”, fragte der Blonde und hielt Tobi noch immer im Arm. “Wir verprechen es. Klein-Tobi und ich machen nicht mehr ganz so viele Dummheiten. Nur ganz kleine Streiche, ab und zu. Aber nicht so, dass wieder soetwas schlimmes passiert.” Deidara lachte. “Was ist so komisch Deidei?”, fragte Tobi verwundert. “Du bist und bleibst eben ein kleiner Frechdachs. Auch wenn du mir ein wenig vernünftiger besser gefällst.” “Ach Sempai, ich wollte mich für den leckeren Kuchen bedanken. Ich habe vorhin ein Stück gegessen.” “Das freut mich, Tobi. Aber kannst du bitte wieder von mir runter gehen?” “Oh natürlich!” Tobi sprang auf und nahm Klein-Tobi zur Hand und sang: “Deidei-Sempai lacht wieder! Juhuuu!” Sasori lächelte erleichtert und ging weiter in sein Zimmer.
 

Tobi sprang auf und ab und sagte: “Deidei-Sempai? Essen wir zusammen ein Stück Kuchen?” “Tut mir Leid Tobi, aber ich habe keinen Hunger und auch keinen Appetit. Morgen vielleicht, ok?” “Hm, nagut. Aber wehe wenn nicht. Dann ess ich den Kuchen ganz alleine auf!” Deidara lächelte Tobi an und dieser machte sich zusammen mit seinem kleinen Ebenbild wieder auf den Weg in sein Zimmer.
 

Deidara stand auf und betrachtete das Chaos. Er fing an, die Sachen vom Boden aufzuheben und bildete einen kleinen Haufen an der Seite seines Zimmers und ging danach ins Bad, um sich das Gesicht zu waschen. “Wird unser kleiner Tobi doch noch vernünftig.”, dachte er mit einem Lächeln auf den Lippen und ging in die Küche um sich etwas zu Trinken zu holen. In diesem Moment kam Sasori ebenfalls in die Küche und fragte: “Na, hast du es dir anders überlegt und willst doch etwas essen?” “Nein. Hunger hab ich nicht, auch, wenn es mir jetzt ein wenig besser geht. Ich hatte gerade ein schönes Gespräch mit Tobi. Ich glaube, er wird langsam etwas vernünftiger und Klein-Tobi hilft ihm dabei.” “Das ist schön. Machst du dich dann fertig? Wir wollen dann gleich los. Ich sag noch Tobi Bescheid und dann fahren wir los zu Itachi.” “Ist in Ordnung.”
 

Wenig später waren die drei auf dem Weg zu Itachi.

Tobi

Während der Fahrt saß Tobi schweigend auf dem Rücksitz und ließ sein kleines Ebenbild von einem Bein auf das Andere hüpfen. „Sempai?“, erklang die Stimme von Klein-Tobi und Deidara drehte sich zu ihm um. „Was ist denn?“, fragte er, doch Tobi sowie Klein-Tobi sahen ihn einfach nur an, legten dann synchron den Kopf schief und starrten ihn weiter an, bis Deidara sich seufzend wieder nach vorn drehte.
 

„Sempai?“, kam es nach kurz darauf wieder von der Rückbank. „Was hast du denn, Tobi?“ Einen Moment war es ruhig, doch dann grinste Tobi, tippte Deidara auf die Schulter und lachte: „Du bist.“ „Wir sitzen grade in einem Auto und du willst fangen spielen?“ „Warum nicht?“ „Ach vergiss es.“
 

Als sie im Krankenhaus ankamen und auf dem Weg zu Itachis Zimmer waren, hörten sie lauter werdende Schritte und dann bekam Tobi einen Schubs. „Hey, was soll das?“, murrte der Maskenträger, bekam jedoch nur ein „Entschuldigung“ zu gerufen. Erstaunt beobachteten sie wie der Schwarzhaarige schlitternd vor Itachis Zimmer zum Stehen kam und dann unsicher an die Tür klopfte, bevor er das Zimmer betrat.
 

„Sempai, wer ist das?“ „Ich hab keine Ahnung, Tobi. Kennst du den, Saso?“ „Nein, aber wir werden es gleich erfahren. Kommt.“ Sasori klopfte an die Tür zu Itachis Zimmer und die drei traten ein.
 

„Verdammt, wie kannst du mir nur so einen Schreck einjagen?! Und Mutter erst!“, fluchte der schwarzhaarige Junge und Itachi lächelte ihn an, griff nach der Hand des Jungen, die sich neben dem Arm des Älteren ins Lacken krallte. „Sasu…“ „Warum hast du uns nicht Bescheid gesagt? Hätte Kakashi nicht bei uns angerufen…“ „Hey, Kleiner, ich wollte euch einfach nicht beunruhigen, deswegen sollte auch Kakashi euch nichts sagen.“ „Aber-“ „ITA! Es geht dir wieder besser!“, platzt Tobi plötzlich dazwischen und warf sich Itachi an den Hals. Erschrocken zuckten die Schwarzhaarigen zusammen und der Jüngere wich ein paar Schritte vom Bett zurück. „Hallo, Tobi.“, sagte Itachi und schob den Maskenträger vorsichtig von sich. Jetzt traten auch Deidara und Sasori ans Bett und beide grinsten. „Schön, dass du uns auch schon bemerkst.“ „Entschuldige Deidei, aber ich-“ „Wir haben schon gesehen, dass du beschäftigt warst.“ Tobi löste sich von Itachi und musterte den Jungen, der noch immer in einigem Abstand zu ihnen stand. „Wer bist du?“, fragte Klein-Tobi, den das Original in Richtung Sasuke hielt. Doch dieser antwortete nicht sah einfach nur erstaunt die beiden Tobis an. „Das ist mein kleiner Bruder Sasuke.“, beantwortete Itachi die noch immer im Raum stehende Frage und jetzt musterten auch Deidara und Sasori den Jüngsten in der Runde. „Sasu, das sind meine Mitbewohner.“ „Ich bin Tobi und das ist Klein-Tobi!“, fiel der Maskenträger Itachi ins Wort und hielt Sasuke eine Hand hin. Der musterte seinerseits die drei Neuankömmlinge und sah dann seinen großen Bruder wieder an. „Das sind Deidara und Sasori.“, vollendete Itachi die Vorstellung und die beiden nickten Sasuke kurz zu, was von diesem ebenso erwidert wurde. „Hey, du darfst mich nicht ignorieren!“, rief Tobi und klammerte sich an Sasukes linken Arm, woraufhin dieser erschrocken versuchte seinen Arm zurück zu ziehen.
 

„Tobi…“, murrte Itachi, doch der Maskenträger reagierte gar nicht. „Warum stehst du so weit weg?“, fragte Klein-Tobi und zog Sasuke wieder näher zu Itachis Bett, welcher nur leise seufzte und den Kopf schüttelte. Hilfesuchend sah Sasuke seinen großen Bruder an, wurde aber bevor Itachi etwas sagen konnte auf einen der Stühle neben Itachis Bett gedrückt. Tobi setzte sich auf den Stuhl daneben und ließ Klein-Tobi immer wieder von seinen Beinen auf die des jüngeren Uchihas hüpften. Sasuke murrte leise und versuchte nach der Puppe zu greifen, doch Tobi zog sie blitzschnell zur Seite und streckte dem Anderen die Zunge raus. „Könntest du das bitte lassen?“, brummte der Schwarzhaarige, aber Tobi sah überhaupt nicht ein, warum er das tun sollte. Also ließ er Klein-Tobi munter weiter hüpfen, bis schließlich Itachi sagte: „Tobi, lass das.“ Der Maskenträger hob den Blick und als er Itachis ernstes Gesicht sah, setzte er Klein-Tobi auf seinen Schoß. „Na gut…“, seufzte Tobi und begnügte sich damit den jüngeren Uchiha anzustarren. „Nii-chan?“ „Was ist denn, Sasu?“ „Ich sollte lieber gehen. Mum wird sicherlich wissen wollen wie es dir geht.“, sagte der Kleinere und erhob sich von seinem Stuhl, ging mit gesenktem Blick zur Tür.

Sasori

“Du brauchst, wegen uns nicht zu gehen. Wenn du mit Itachi allein sein möchtest, gehen wir in der Zwischenzeit in die Cafeteria und ihr macht euch erst mal eine schöne Zeit. Wir können später noch zu Itachi gehen.”, sagte Sasori als Sasuke vor ihm stand. Der Kleinere sah erstaunt zu Sasori und sagte: “Danke.” Sasori schaute zu Tobi und sagte: “Na los. Du hast mich doch gehört. Wir gehen erst mal einen Kaffee trinken und kommen später noch einmal zu Itachi.” Tobi stand auf und schaute Sasuke schief an, als er an ihm vorbei lief. Dann verließen die drei Mitbewohner Itachis das Zimmer und machten sich auf den Weg in die Cafeteria. “Nii-san, der mit der Maske ist komisch. Hat der einen an der Waffel? Ich meine, der spielt mit ner Puppe, die aussieht wie er selbst.” Itachi lachte leise.
 

In der Zwischenzeit waren die drei in der Cafeteria angekommen und Sasori versuchte Deidara davon zu überzeugen, jetzt endlich etwas zu essen. “Ich will nichts.”, sagte der Blonde und ein Bauchgrummeln verriet, dass sein Körper das anders betrachtete. Sasori sah mit einem leichten Grinsen zu Deidara und dieser rang sich endlich dazu durch, zumindest ein Brötchen zu essen. Sasori kaufte für alle etwas zu Essen und einen Kaffee und brachte alles auf einem Tablett an ihren Tisch. “Danke!”, sagten Deidara und Tobi gleichzeitig und Tobi dachte darüber nach, wie er nun sein Stück Kuchen essen sollte.
 

Sasori beobachtete Tobis Versuche sein Gesicht zu Verbergen, währen der das Stück Kuchen aß und seine Maske dabei ein Stück nach oben schob. “Er schien vorhin fast schon erwachsen und jetzt kommt wieder das Kleinkind in ihm durch.”, dachte Sasori und richtete seinen Blick dann zu Deidara, der sein Brötchen inzwischen aufgegessen hatte. Er lächelte ihn an. “Hat es dir geschmeckt?”, fragte Sasori und Deidara nickte. “War in Ordnung.” “Gut, dass du endlich etwas gegessen hast.”, sagte Sasori. Er lehnte sich an seinen Stuhl an und dachte weiter nach. “Hoffentlich renkt sich das wieder ein. Ansonsten muss ich auf die beiden hier noch länger ein Auge werfen.” Er seufzte und wurde durch Tobi unterbrochen, welcher wieder begann mit seiner Puppe zu spielen. “Deidei? Spielen wir ein Spiel?”, fragte der Maskenträger und richtete auch Klein-Tobi dem Blonden entgegen. “Wir können hier jetzt nicht spielen, Tobi.” “Aber das ist doof! Wenn ich schon nicht bei Ita sein kann, will ich wenigstens etwas spielen!” “Was willst du denn spielen?” “Ich will verstecken spielen!” “Das können wir hier nicht machen. Und Fangen geht auch nicht. Wenn du kein Spiel hast, was wir hier am Tisch spielen können, spiele ich nicht mit.” Diese Herausforderung nahm Tobi wohlwollend an und schlug “Ich sehe was was du nicht siehst” vor. Tobi richtete seinen Blick auf Sasori: “Sasori! Du musst anfangen!” Der Rothaarige verdrehte die Augen und sagte: “Ich sehe was was du nicht siehst und das ist orange.” “Das ist viel zu einfach, Sempai! Klein-Tobis Maske natürlich!” “Nein.”, antwortete Sasori und Deidara begann mitzuspielen: “Tobis Maske.” “Richtig. Denn die sieht er ja auch nicht.” Deidara und Sasori lachten. “Nagut. Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist rot.”, sagte Deidara und Tobi startete einen neuen Versuch: “Saso-chans Haare!” “Nein.” Sasori antwortete: “Die rote Wolke auf Tobis Mantel.” Stimmt genau“, sagte Deidara und Sasori war wieder an der Reihe. “Ich sehe was was du nicht siehst und das kommt gerade auf uns zu, um mit uns zu reden.” Tobi sagte empört: “Saso-chan! Das spiel geht anders! Du musst eine Farbe sagen!” “Entschuldigen Sie bitte!”, fragte eine Frauenstimme hinter Tobi. Er drehte sich um und sah Sakura verwundert an. “Herr Uchiha möchte, dass Sie zu ihm kommen.” “Juhuuu! Wir können wieder zu Itachi-Sempai!”, jubelte Tobi und Sakura merkte an: “Sein Bruder ist noch da, aber Sie können sich schon auf den Weg machen.”
 

Wenig später standen die drei wieder in Itachis Zimmer. Sasuke saß noch an Itachis Seite und musterte die drei Mitbewohner seines großen Bruders.

Itachi

Kaum hatten seine Mitbewohner das Krankenzimmer verlassen, setzte Sasuke sich wieder neben das Bett seines Bruders und griff nach dessen Hand. „Die drei beißen nicht.“, sagte Itachi und grinste als Sasuke die Augen verdrehte. „Also bei dem mit der Maske wär ich mir da nicht so sicher…“ „Bisher hat er noch keinen von uns gebissen.“ „Aber er guckt so komisch…“ „Sasu-Chan, meinst du nicht du übertreibst ein bisschen, immerhin trägt Tobi eine Maske und man kann seinen Blick nie wirklich sehen.“ „Nii-Chan… Du weißt was ich meine…“ „Nicht wirklich, Kleiner.“ Der schüttelte kurz den Kopf. „Ist ja auch egal. Also warum hast du dich so lange nicht gemeldet? Mum hat sich Sorgen gemacht!“, schimpfte der Jüngere und nuschelte dann noch: „Und ich auch…“ „Ach Sasu, ich hatte einfach viel zu tun und hab deswegen vergessen euch anzurufen. Das war keine Absicht.“ „Trotzdem…“, murrte Sasuke und wandte sich schmollend von Itachi ab. „Mein kleiner Dickschädel.“, grinste Itachi und piekte dem Jüngeren einen Finger in die Seite. Sasuke gab ein erschrockenes Fiepen von sich und sah seinen Bruder böse an. „Ich hasse es, wenn du das tust.“, knurrte Sasuke und Itachi grinste nur noch ein wenig breiter. „Nein, du hasst es wenn ich das hier tue.“, lachte Itachi und tippte Sasuke mit Zeige- und Mittelfinger gegen die Stirn. „Stimmt, weil ich mir dabei immer vorkomme wie ein kleines Kind.“ „Find dich damit ab, dass du immer mein kleiner Bruder sein wirst und deswegen darf ich das.“ „Phhh. Sei froh, dass du verletzt bist, sonst-“ „Sonst was, Sasu? Als ob du dich je dagegen gewehrt hättest. Gut, du versuchst es, aber bisher bist du immer gescheitert.“ Sasuke gab ein leises Schnauben von sich und wandte den Blick ab. „Hör auf zu schmollen: Das ist eine Tatsache an der du nichts ändern kannst.“ „Das denkst aber auch nur du.“, brummte Sasuke und Itachi setzte sich auf. Er ließ Sasukes Hand los und tippte ihm sacht auf die Schulter. Reflexartig drehte Sasuke sich zu ihm um, was Itachi ein weiteres Grinsen entlockte. „Außerdem stört es dich doch nicht wirklich, wenn ich dich ärger.“ Ach man… Wie machst du das nur jedes Mal wieder?“ „Was denn?“ „Dass ich nicht wirklich sauer auf dich sein kann.“ „Tja, ich kann’s eben.“, grinste der Ältere und stupste Sasuke noch einmal gegen die Stirn.
 

Ein leises Klopfen unterbrach den erneuten Einwand Sasukes und die beiden sahen zur Tür in der Sakuras Kopf soeben erschienen war. „Entschuldigen Sie, ich wollte fragen, ob Sie Kaffee und Kuchen wollen.“ Itachi sah Sasuke an, der kurz den Kopf schüttelte, und lächelte Sakura an. „Nein, danke. Aber könnten Sie meinen Freunden bitte sagen, dass sie wieder herkommen können?“ „Mach ich.“, damit verschwand sie wieder aus dem Zimmer und Sasuke fragte: „Nii-Chan?“ „Gib ihnen eine Chance, Sasu. Ich bin doch da und pass auf dich auf.“ Er zwinkerte Sasuke zu, der kurz murrte, aber nicht mehr dazu kam noch etwas zu erwidern, da die Tür bereits wieder geöffnet wurde.
 

Itachis Mitbewohner traten ein und Itachi grinste. „Na, wie geht’s dir?“, fragte Deidara und trat zu Itachi, gefolgt von Sasori, während Tobi sich wieder zu Sasuke gesellte. „Besser, aber Dr. Tsunade besteht darauf, dass ich über Nacht noch mal hier bleibe.“ „Hast du schon mit der Polizei geredet?“ „Ja, heut Vormittag schon. Das ist alles geklärt. Und wie ist es bei euch so?“ „Erklär mal Deidei, dass er wieder ordentlich essen soll. Er weigert sich nämlich immer.“ „Das stimmt doch gar nicht, Saso. Ich hab doch vorhin was gegessen.“, beschwerte sich der Blonde, doch bevor er weiter reden konnte, fiel ihm Tobi ins Wort: „Sempai, hat gestern gar nichts mehr gegessen und heute auch nur das Brötchen.“ „Deidei?“ „Ach lasst mich doch in Ruhe! Ich hatte einfach keinen Hunger, was ist daran so schlimm?“ „Deidei, du musst dir keine Vorwürfe machen, immerhin hättest du es nicht verhindern können.“ „Aber Ita…“ „Kein Aber, hör auf dich fertig zu machen, sonst rede ich kein Wort mehr mit dir.“ „Was?“ Itachi grinste den Blonden an, der leise murrte und von Sasori eine Hand auf die Schulter gelegt bekam.
 

„Könntest du das bitte lassen?“, murrte plötzlich Sasuke und Itachi sah zu seinem kleinen Bruder, der gerade von Tobi in den Arm genommen wurde. Sasuke schob den Maskenträger von sich, der jedoch schon im nächsten Moment wieder an dem Schwarzhaarigen hing. Klein-Tobi saß mittlerweile auf Sasukes Schoß und dieser wusste nicht so recht wie er mit der Situation umgehen sollte. Tobi legte seinen Kopf auf Sasukes Schulter und dieser zuckte erschrocken zusammen. „Verdammt lass das, ich bin doch kein Kissen.“ Knurrte Sasuke, aber Tobi ignorierte ihn gekonnt. „Ich fürchte so schnell wirst du ihn nicht wieder los.“, sagte Deidara und lächelte Sasuke an.

Deidara

Sasuke versuchte Tobi von sich weg zu drücken. “Wollen wir etwas spielen?”, fragte Tobi nun. “Wir haben vorhin ‘Ich sehe was, was du nicht siehst’, gespielt. Aber Sasori hat das durcheinander gebracht. Er hat keine Farbe...” “TOBI!”, mahnte Itachi. Der Maskenträger schaute gespannt zu Itachi. “Lass das doch bitte. Sonst bekommt Klein-Tobi Hausarrest.” “Was? Aber...” “Nichts aber.” Tobi ließ seinen Kopf hängen und nahm Klein-Tobi wieder zu sich. “Niemand will mit mir spielen.”, murmelte er Klein-Tobi zu.
 

Deidara schaute wieder zu Itachi. “Kann ich etwas für dich tun?” “Etwas essen. Und aufhören dir Vorwürfe zu machen. Damit ist mir mehr geholfen, als wenn du dir einredest Schuld daran zu sein. Wenn hier überhaupt jemand Schuld an der ganzen Sache hat, dann ist das niemand anderes als Hidan selbst.” Deidara nickte. “Ich kann es versuchen. Aber wenn dieser Mistkerl mir über den Weg läuft, dann...” Itachi fiel ihm ins Wort: “Mach keine Dummheiten Deidara! Er wird doch schon von der Polizei gesucht! Außerdem musst du nicht auch noch Probleme bekommen!” Tobi blickte zu Deidara und erinnerte sich, wie dieser ihn geschlagen hatte. “Deidei kann ganz schön zuhauen, wenn er wütend ist.”, murmelte er leise, sodass nur Sasuke es hörte. Dieser blickte verwirrt zwischen Deidara und dem Maskenträger hin und her. Der Aufenthalt in diesem Zimmer wurde Sasuke deutlich unangenehmer.
 

Deidara bemerkte das Unbehagen Sasukes und sagte: “Ich mache schon nichts Unüberlegtes. Außerdem sind es nur noch 2 Tage bis zu dem Fest und ich muss meine Skulptur noch fertigstellen. Bis dahin habe ich ohnehin keine Zeit auf Streife zu gehen. Mach dir also keine Sorgen. Und was das Essen anbetrifft. Irgendwann wird mir der Appetit schon wieder kommen. Aber im Moment steht mir einfach nicht der Sinn danach, etwas in mich hinein zu stopfen.” Itachis Blick wurde heller und er sagte: “Einen Gefallen kannst du mir noch tun.” “Ja?” “Wenn ich morgen nach Hause komme. Könntest du mir da Reisbällchen kochen? Ich habe das so lange nicht mehr gegessen und würde mich freuen. Bei dir schmeckt es so gut, wie bei keinem Anderen.” Er lächelte Deidara an und dieser sah sich in einer seiner Lieblingsbeschäftigungen bestätigt. “Natürlich. Dafür muss ich allerdings noch Einkaufen fahren. Wir haben nicht alles im Haus. Aber das soll kein Problem sein!” Sasori war erleichtert, dass das Gespräch diese Wendung bekommen hatte. “Wenn du magst, können wir auf dem Heimweg dann gleich einkaufen fahren.”, meldete er sich zu Wort und fragte in diesem Zuge: “Brauchst du noch etwas?” “Nein. Ich bin versorgt.” Tobi fiel den dreien ins Wort: “Tobi will Süßigkeiten!” “Du hast doch noch einen halben Kuchen Zuhause!”, sagte Sasori und Tobi: “Ja, aber wenn ich den morgen mit Deidei-Sempai aufesse, weil Sempai das versprochen hat, habe ich nichts mehr und dann brauch ich ja neues und deshalb...” “Ja ja, du bekommst was.”, fiel im Sasori ins Wort und Deidara merkte an: “Ich habe lediglich vielleicht gesagt. Falls ich hungrig bin.” “Aber du musst essen, sagen die anderen! Also kannst du auch mit mir Kuchen essen!” “Nagut.”, sagte Deidara und gab das Wortgefecht gegen Tobi auf. Dieser freute sich so sehr, dass er Sasuke wieder am Arm packte und sagte: “Hast du das gehört? Ich bekomme Süßkram!” Sasuke schüttelte Tobis Arm ab und blickte etwas unbeholfen zu seinem großen Bruder.
 

Deidara sagte: “Ich glaube, wir sollten lieber los fahren. Sonst gibt Tobi Sasuke nicht mehr her.” Sasori nickte zustimmend und fügte hinzu: “Ja, ich denke, dass das eine gute Idee ist. Ich rufe dich morgen an, Itachi. Dann komme ich dich abholen, wenn du raus kannst.” “Danke Sasori. Na dann bis morgen.” “Na los Tobi, verabschiede dich. Wir wollen dann los.”, sagte Deidara und Tobi sprang auf. “Bis morgen Ita! Und auf Wiedersehen Sasuke! Komm doch mal zum Spielen vorbei!” Sasuke schwieg und blickte Tobi etwas wirr an. Wenig später saßen sie wieder im Auto auf dem Weg zum Supermarkt. “Darf ich dann den Wagen holen?”, fragte Tobi. “Ja, darfst du.”, antwortete Deidara. “Willst du ihn auch schieben?” “Au ja! Das wär cool!” Sasori und Deidara grinsten. Als sie beim Supermarkt angekommen waren sprang Tobi aus dem Auto hinaus und rannte zu den Einkaufswagen.

Tobi

Nachdem er sich einen Wagen genommen hatte, rannte er zurück zu Deidara und Sasori, stellte dann seine Füße auf den Wagen und rollte auf die Beiden zu, bremste gerade noch rechtzeitig bevor er in Deidara prallen konnte. So stieß Tobi nur mit dem Wagen sacht gegen Deidaras Schienbein, doch dieser ließ es unkommentiert. „Ich bin ein Rennfahrer.“, grinste Tobi und nahm schon wieder Anlauf, rollte auf den Eingang des Supermarktes zu und fuhr ohne zu bremsen durch die Tür. Dabei hatte er Glück, dass die Automatik der Tür schneller war als er, sonst wäre es eine harte Bruchlandung gewesen.
 

Im Laden raste Tobi durch die Gänge und fuhr dabei immer mal wieder bei Deidara und Sasori vorbei, welche bei diesen seltenen Gelegenheiten die Sachen in den Wagen räumten. Einmal packte Sasori einfach den Wagen und brachte ihn so zum Stehen, weswegen Tobi fast kopfüber in den Wagen gefallen wäre. Deidara hatte sich am Wagen festhalten müssen, um nicht vor Lachen umzufallen. Daraufhin hatte Tobi geschmollt und war noch seltener bei den Beiden vorbeigefahren. Als er es doch wieder gemacht hatte, hatten Deidara und Sasori nach dem Wagen gegriffen und ihn gestoppt. Da sie den Wagen weiterhin festhielten konnte Tobi nicht mehr weiter rasen und musste normal schieben.
 

„Das ist langweilig… Ich will lieber Rennfahrer spielen.“ „Nein Tobi. Wir wollen in Ruhe einkaufen und wenn du mit dem Wagen immer bis sonstwohin verschwindest, können wir das nicht.“ „Aber Deidei, normal einkaufen ist langweilig…“, nörgelte Tobi und versuchte den anderen Beiden den Wagen wieder zu entreißen, doch er schaffte es nicht. Daraufhin ließ Tobi schmollend den Wagen los und rannte halt ohne ihn davon.
 

Als er das Süßigkeiten-Regal gefunden hatte lud er sich die Arme voll und rannte dann zurück zu seinen Mitbewohnern. Ohne etwas zu sagen, ließ er seine Süßigkeiten-Beute in den Wagen fallen und Deidara sagte: „Tobi! Wir haben zwar gesagt, dass du Süßigkeiten kriegst, aber doch nicht so viele!“ „Tobi will aber Süßigkeiten!“, entgegnete Klein-Tobi und Tobi nickte eifrig. „Du bist unmöglich… Aber du bezahlst das Zeug selber.“ „Sasori-Sempai ist sooo gemein zu mir…“, jammerte Tobi und seine Puppe klopfte ihm sacht auf die Schulter. Tobi drehte sich um und lief wieder weg, blieb dann in einem Gang mit Teigmischungen für Kuchen stehen und fing an eine Packung nach der Anderen aus dem Regal zu nehmen und die Rückseiten zu „lesen“.
 

Nach einer ganzen Weile, in der Tobi sich durch den halben Gang gearbeitet hatte, legte sich eine Hand auf seine Schulter und er drehte sich erschrocken um. „Komm jetzt, wir haben soweit Alles und wollen jetzt bezahlen gehen.“, grinste Deidara, der es sichtlich genoss, dass er Tobi erschreckt hatte. Der Maskenträger nickte und folgte dem Blonden zur Kasse, wo Sasori bereits damit beschäftigt war die ganzen Sachen auf das Band zu legen.
 

Mit dem vollen Wagen verließen sie den Supermarkt wieder und Tobi wurde dazu verdonnert die Sachen in den Kofferraum zu packen. Deidara lehnte an der Fahrertür und grinste als Tobi murrend den Kofferraum schloss und wortlos auf den Rücksitz kletterte.
 

Während der Fahrt hatten sie geschwiegen und Tobi musste zu Hause dann die Tüten hochtragen. Murrend schleppte Tobi die Tüten in die Küche und verzog sich dann mit Klein-Tobi in sein Zimmer. Seine Süßigkeiten hatte er alle mitgenommen und warf sie auf sein Bett. Er setzte sich mit Klein-Tobi ebenfalls auf das Bett und riss alle Verpackungen auf. Genüsslich fing er an einige der Süßigkeiten zu essen und warf das Papier achtlos auf den Boden.

Sasori

Sasori und Deidara saßen im Wohnzimmer auf dem Sofa. “Was ist eigentlich mit Tobi los?”, fragte Deidara nachdenklich. “Seit er deine Puppe hat und die Sache mit Itachi passiert ist, verhält er sich wie ein Kleinkind.” “Streiche hat er auch keine mehr seitdem gemacht.” “Ob alles mit ihm in Ordnung ist? Er hat sich sogar bei mir entschuldigt und für den Kuchen bedankt.” “Vermutlich nimmt ihn der Zwischenfall mit Itachi sehr mit. So habe ich ihn in der ganzen Zeit seit ich ihn kenne noch nicht erlebt.” “Ja, bestimmt. Aber so wie er Itachis Bruder heute umgarnt hat. Der tat mir richtig Leid.” “Und ich bin froh, dass er nichts umgefahren hat im Supermarkt. Das hätte uns gerade noch gefehlt.” “Stimmt.” Sie lachten kurz.
 

Es klingelte an ihrer WG-Tür. “Ich geh schon.”, sagte Sasori und ging zur Tür. Er blickte zunächst durch den Türspion und öffnete dann Chiyo die Tür. “Hallo Oma. Was gibt es denn?”, fragte Sasori. “Kann ich rein kommen? Ich habe noch etwas für Tobi. Außerdem möchte ich wissen, wie es Itachi geht.” “Klar. Geh doch schon mal ins Wohnzimmer. Ich hole Tobi aus seinem Zimmer. Chiyo ging zu Deidara ins Wohnzimmer und setzte sich auf den Sessel neben ihm. Sasori war in der Zwischenzeit zu Tobis Zimmer gegangen und klopfte an. “Tobi? Kannst du bitte mit ins Wohnzimmer kommen? Oma Chiyo ist da und hat dir etwas mitgebracht.” Man hörte es in Tobis Zimmer rascheln und er war wenig später mit Sasori gemeinsam ins Wohnzimmer gekommen. “OMAAAA!”, schrie Tobi aufgeregt und streckte ihr Klein-Tobi ins Gesicht und sagte: “Hallo! Ich bin Klein-Tobi!” Chiyo war ein wenig verwirrt, zeigte aber einen guten Willen und schüttelte Klein-Tobi die Hand und begrüßte ihn ebenfalls. Deidara beugte sich zu Sasori und flüsterte ihm ins Ohr: “Vielleicht sollten wir Tobi ab und an bei Chiyo spielen lassen. Sie kommt damit besser zurecht als wir.” “Ich glaub auch.”, flüsterte Sasori zurück und sie grinsten vor sich hin. “Oma Chiyo! Sasori hat gesagt, du hast was für mich!”, fragte Tobi aufgeregt. Chiyo nickte freundlich und reichte Tobi eine kleine Dose. “Was ist das?”, fragte Klein-Tobi. “Ich mach es ja schon auf. Gedulde dich doch mal, Klein-Tobi!” Tobi setzte sein Ebenbild auf Chiyos Schoß ab und öffnete die Dose. “WOOOW! Kekse!”, sagte Tobi begeistert. “Vielleicht hat er ja auch einfach nur einen Zucker-Flash.”, murmelte Sasori Deidara zu. Sasori kicherte. “Wer tuschelt, der lügt!”, hakte Tobi ein und schnappte sich Klein-Tobi um ihm die Keks-Dose zu zeigen. “Schau mal Klein-Tobi! Die ganzen Kekse sind für uns alleine!”
 

Chiyo wendete sich nun an ihren Enkel: “Wie geht es denn Itachi?” “Er wird morgen wohl entlassen. Das werde ich morgen früh erfahren. Ansonsten sagt er von sich selbst, dass es ihm gut geht.” “Das freut mich zu hören. Das hat mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Ich werde Hidan eine Kündigung des Mietvertrages ausschreiben. Jemanden wie ihn will ich nicht in meinem Haus wohnen haben.” “War er denn inzwischen Zuhause? Hast du etwas mitbekommen?” “Nein. Er ist noch nicht aufgetaucht.” “Die Polizei sucht nach ihm. Irgendwie wird man seinen Aufenthaltsort schon herausbekommen.” “Hoffentlich. Hast du die Puppe für Tobi gebaut?” “Ja. Die beiden sind seitdem unzertrennlich.” Er schmunzelte und beobachtete Tobi dabei, wie er mit seinem Ebenbild und der Keksdose spielte.
 

Einen Augenblick später klingelte Sasoris Telefon. “Es ist Itachi. Vielleicht weiß er etwas Neues.” Sasori ging ans Telefon und bevor er etwas sagen konnte, sprach Itachi auch schon: “Sasori? Ich habe ein Problem.” “Was ist los? Du bist ja ganz außer Atem!” “Ich war auf dem Gang eine Runde Laufen und habe dort von der Ferne Hidan entdeckt! Ich glaube, er hat mitbekommen, dass nach ihm gesucht wird und vermutlich will er jetzt mich suchen!” “Oh nein! Ich rufe Kakashi an und komme sofort zu dir!” “Bring lieber noch jemanden mit. Der sah nicht sehr fröhlich aus.” “Wo bist du jetzt?” “In meinem Zimmer.” “Gut, ich bin so schnell es geht bei dir!” Er legte auf.
 

Chiyo blickte entsetzt zu Sasori. “Was hat er gesagt? Und warum willst du Kakashi anrufen?” “Hidan ist dort und scheinbar auf der Suche nach ihm. Kannst du auf Tobi ein Auge werfen? Ich werde jetzt ins Krankenhaus fahren. Deidara, kommst du mit?” “Klar, ich passe auf ihn auf. Sag mir doch bitte Bescheid, wenn du etwas Neues weißt.” “Mach ich, Oma.” Deidara nickte Sasori zu und die beiden machten sich auf den Weg ins Krankenhaus. Auf der Fahrt alarmierte Deidara Kakashi. Auch dieser machte sich sofort mit Iruka auf den Weg.

Itachi

Sasuke war noch eine Weile bei Itachi geblieben, doch dann hatte ihr Vater angerufen und Sasuke nach Hause beordert. Itachi hatte beschlossen seinen kleinen Bruder noch ein Stück zu begleiten und war mit ihm in die Eingangshalle des Krankenhauses gegangen. Kurz zögerte Sasuke, doch dann fiel er seinem großen Bruder um den Hals und legte seinen Kopf auf die Schulter des Älteren. „Mach mir nie wieder so eine Angst…“, nuschelte Sasuke als Itachi seine Arme um ihn legte und ihm beruhigend über den Rücken strich. „Das war doch nicht mit Absicht, Kleiner.“ „Das will ich dir auch geraten haben.“ Sasuke löste sich von seinem Bruder und grinste ihn an. „Rufst du mich an, wenn du wieder zu Hause bist?“ Itachi lächelte und stupste seinem Bruder erneut gegen die Stirn. „Klar, mach ich das. Aber jetzt solltest du dich beeilen, bevor Vater dich noch einmal anruft.“ Seine Stimme hatte einen leicht wütenden Unterton und Sasuke lächelte ihn an. Er winkte dem Älteren noch einmal kurz zu als er die Tür erreicht hatte und verließ dann das Krankenhaus. Itachi sah seinem kleinen Bruder noch kurz hinterher und wandte sich dann ab, wollte wieder zurück in sein Zimmer gehen.
 

Doch gerade als er sich umdrehen wollte sah er etwas, was er nicht erwartet hätte. Ein grauer Haarschopf tauchte zwischen ein paar Besuchern auf und als er dann auch noch Hidans Gesicht sah, beeilte Itachi sich zurück in sein Zimmer zu kommen. Dort rief er Sasori an und zog sich einen Stuhl an das hintere Ende des Raumes. Er setzte sich auf diesen und wartete.
 

Es dauerte nicht lange bis er lauter werdende Schritte vom Gang aus hörte und sein ganzer Körper spannte sich an, während er weiterhin die Tür fixierte. Diese wurde im nächsten Moment geöffnet und Hidan betrat den Raum. Er schloss die Tür hinter sich wieder und grinste Itachi hinterhältig an. „Was willst du hier?“, fragte Itachi so ruhig wie möglich, auch wenn seine Nerven gerade bis zum Zerreißen gespannt war. „Ich wollte dir nur einen kleinen Besuch abstatten. Du weißt schon, sehen wie’s dir geht und fragen was du jetzt vorhast.“ „Dir ist bewusst, dass die Polizei bereits auf dem Weg hierher ist, oder?“ Hidans Augen blitzten bösartig und er näherte sich Itachi langsam. „Dann stellt sich jetzt wohl die Frage: Wer ist schneller die Polizei oder ich?“ Hidan kam noch ein Stück näher und sah Itachi unentwegt an. Dieser erwiderte den Blick und wog gerade seine Möglichkeiten ab. Er wusste nicht ob Hidan bewaffnet war und die Tatsache, dass er selbst keine Waffe hatte, beruhigte ihn nicht unbedingt. „Eigentlich wollte ich dich verprügeln bis du deine Anzeige zurückziehst, aber ich habe vorhin etwas gesehen, was mich auf eine andere Idee gebracht hat…“ „Wovon redest du?“ In Itachi keimte ein Verdacht auf, der ihm nicht gefallen wollte. „Ich rede von dir und dem kleinen Schwarzhaarigen.“ Itachi konnte sich gerade noch beherrschen und schaffte es seinem Gesicht einen neutralen Ausdruck zu geben. „War das dein Lover? Naja ist mir eigentlich auch egal. Viel wichtiger ist dass ich nicht will, dass mich die Polizei weiter verfolgt, und du willst doch bestimmt nicht, dass dem Kleinen was passiert.“ Itachi versuchte ruhig zu bleiben, doch es fiel ihm immer schwerer. „Na was sagst du? Ich lass deinen kleinen Lover in Frieden und dafür lassen die Polizei und du mich in Frieden.“ „Er ist nicht mein Lover!“, entkam es Itachi und Hidan grinste. „Ach nein? Dann also ein Verwandter?“ Sein Grinsen wurde breiter als ihm ein Gedanke kam. „Lass mich raten: Er ist dein kleiner Bruder. Ach, ist es nicht niedlich?“ „Wenn du ihn anrührst bring ich dich um.“, knurrte Itachi und seine Augen blitzten gefährlich. „Habe ich einen empfindlichen Nerv getroffen? Interessant, äußerst interessant. Nun, es ist deine Entscheidung: Entweder du gehst auf meinen Deal ein oder du musst mit den Konsequenzen leben.“
 

Hidan wandte den Blick zur Tür als er lauter werdende Sirenen und Menschen, die verwirrt durcheinander redeten, hörte. Itachi grinste. „Ich glaube meine Wahl hat sich gerade erledigt.“ „So spielen wir also? Nun gut, ich hatte dich für vernünftiger gehalten…“, damit wandte Hidan sich von Itachi ab und verließ schnell das Zimmer. Itachi starrte ihm hinterher und wusste nicht so wirklich was er davon jetzt halten sollte.
 

Kurz darauf wurde die Tür zu seinem Zimmer komplett geöffnet und Kakashi trat gefolgt von Iruka, Sasori und Deidara ein.

Deidara

“Itachi!”, rief Deidara und rannte auf den Schwarzhaarigen zu, der noch nicht ganz fassen konnte, was gerade passiert war. Er wusste nicht, wie er nun reagieren sollte. Ihn gruselte der Gedanke, dass Sasuke etwas zustoßen konnte, andererseits wollte er Hidan so schnell wie möglich das Handwerk legen. “Itachi, sag doch was!”, sprach Deidara weiter und schaute verwirrt zu Itachi. “Sasuke...”, murmelte Itachi und Deidara hakte weiter nach: “Was ist mit ihm? Hidan hat doch nicht etwa...” In diesem Moment schaltete sich Kakashi ein. “Itachi, sei vernünftig! Was ist passiert? Ich merke, dass hier irgendetwas faul ist!” “Hidan war hier.”, sagte Itachi. “Er ist gerade weg. Und er sagt, wenn er weiterhin gesucht wird, tut er Sasuke etwas an.” “Woher kennt er Sasuke?”, fragte Iruka nun. “Er hat uns gesehen. Er ist gerade eben weggerannt, als er euch gehört hat.” Deidara fragte Itachi weiter: “WAS? Verdammt! Wir müssen ihm hinterher! Und keine Sorge! Ich werde Sasuke beschützen! Das bin ich dir schuldig.” Iruka hakte ein: “Er kann noch nicht weit sein. Ich komme mit dir, Deidara!” Kakashi nickte und sagte: “Aber seid vorsichtig! Ich bleibe bei Itachi.”
 

Iruka und Deidara nickten und rannten aus dem Zimmer. “Wir sind von dieser Seite gekommen, er muss also die andere Richtung genommen haben.”, stellte Iruka fest und die beiden rannten in die entsprechende Richtung. Der einzige Weg, der sich ihnen bot, war das Treppenhaus, welches sie darauf aufsuchten und nach unten rannten. “Was meinst du, wo er hin ist?”, fragte Deidara.” “Er wird sicher durch das Kellergeschoss geflohen sein. Ich denke nicht, dass er vor hatte, gesehen zu werden.” Sie rannten bis zum Keller und fanden sich in der Tiefgarage des Krankenhauses wieder. “Verdammt! Er könnte überall hier sein und wir können uns nicht einmal sicher sein, ob er wirklich hier lang gelaufen ist.” Das Knallen einer Tür am anderen Ende der Tiefgarage gab ihnen das Zeichen, dass sie in diese Richtung mussten. Als sie die Garage ebenfalls durch die Tür verlassen hatten, konnten sie weit und breit niemanden mehr sehen. “Scheiße!”, fluchte Deidara. “Ich muss Sasuke ausfindig machen. Lass uns zurück zu Itachi gehen! Ich muss wissen, wo seine Familie wohnt!” Iruka rief Kakashi an: “Kakashi, er muss uns abgehängt haben. Kannst du Itachi fragen, wo seine Familie wohnt? Wir müssen sicher gehen, dass Sasuke heil dort angekommen ist!” Kakashi gab ihm die Adresse durch und Iruka machte sich gemeinsam mit Deidara auf den Weg zur Wohnung von Itachis Familie. Sie klingelten und Itachis Mutter öffnete ihnen die Tür. “Guten Tag Frau Uchiha. Ist Ihr Sohn Sasuke Zuhause?”, fragte Iruka. “Ja. Er ist gerade angekommen. Aber wer sind Sie und warum wollen Sie das wissen?” Deidara klinkte sich in das Gespräch ein: “Mein Name ist Deidara, ich wohne mit ihrem Sohn Itachi gemeinsam in einer WG und das hier ist Iruka, er ist von der Polizei. Es ist so, dass der Mann, der Itachi verletzt hat, es nun auf Sasuke abgesehen hat.” Sie wurde bleich und fragte entsetzt: “Wieso denn jetzt auch noch Sasuke?” “Er hofft Itachi damit erpressen zu können!”, merkte Iruka an. “Dürfen wir hinein kommen? Ich möchte mich gern mit Sasuke unterhalten.” “Aber natürlich. Kommen Sie.” Deidara und Iruka betraten die Wohnung der Uchihas und betraten Sasukes Zimmer. “Hallo Sasuke!”, begrüßte Deidara den Schwarzhaarigen, der verwirrt zu den beiden Männern sah. “Was macht ihr denn hier?”, fragte er verwirrt. Deidara antwortete: “Wir werden dich beschützen vor dem Mann, der deinem Bruder diese Verletzungen zugetragen hat.” “Wieso müsst ihr mich vor ihm beschützen?” Iruka meldete sich zu Wort: “Er will Itachi damit erpressen, dir etwas anzutun. Deshalb werden wir dich beschützen.” Deidaras Handy klingelte. “Es ist Itachi!”, merkte er kurz an und sprach mit diesem: “Deidara, wo seid ihr gerade?” “Wir sind bei Sasuke. Es geht ihm gut. Ich werde nicht von seiner Seite weichen, bis Hidan gefasst ist.” “Danke. Ich bin froh, dass er wohlbehalten ist.” “Gibt es von deiner Seite etwas Neues?” “Nein. Sasori ist noch bei mir und Kakashi macht sich jetzt auf den Weg zu euch. Wir haben beschlossen, dass Sasuke zur Sicherheit nicht bei unseren Eltern sein sollte. Daher wird er vorerst bei uns in die WG kommen. Kakashi erklärt euch dann genau, was wir geplant haben.” “Gut. Wir werden auf ihn warten.” Deidara legte auf und berichtete Iruka und Sasuke von dem Plan.
 

Wenig später war auch Kakashi eingetroffen und versuchte mit Sasukes Eltern die Situation abzuklären. “Das kommt gar nicht in Frage! Sasuke bleibt verdammt noch mal hier!”, wetterte Fugaku. „Ich lasse Sasuke nicht zu Itachi und schon gar nicht, wenn es ein Geisteskranker auf ihn abgesehen hat!” “Verstehen Sie doch”, versuchte Kakashi zu erklären, “Hidan wird zuerst hier nach ihm suchen! Nicht in der Wohnung von Itachi! Außerdem ist immer jemand von uns vor Ort, der sofort die notwendigen Maßnahmen einleiten kann!” “Meine Antwort ist und bleibt Nein!”
 

Der Streit war in Sasukes Zimmer deutlich zu hören und Sasuke wandte sich an Deidara: “Warum kann ich nicht einfach hier bleiben? Ich will nicht zu euch. Dieser Tobi ist komisch. Und es wäre doch auch gar kein Platz für mich!” “Du würdest bei Oma Chiyo unterkommen. Sie versorgt dich. Außerdem ist sie die letzte, bei der Hidan dich vermuten würde. Davon abgesehen, dass wir dich so besser beschützen können.”
 

Kakashi wurde lauter: “Wollen Sie etwa, dass auch Sasuke zu Schaden kommt? Was sind die für ein arrogantes …” “Fugaku, lass ihn doch bitte zu Itachi für die Zeit.”, hakte Mikoto ein. “Na gut. Aber wehe er kommt zu Schaden!” Wenig später machten sich Kakashi, Iruka und Deidara gemeinsam mit Sasuke auf den Weg. “Wir gehen am Besten gleich bei Chiyo vorbei und zeigen dir, wo du schlafen wirst. Sie hat ein schönes Gästezimmer.”, sagte Deidara aufmunternd als sie im Hausflur standen. Deidara klingelte bei Chiyo, doch an Stelle von ihr machte Tobi die Tür auf und konnte seine Freude nicht verbergen: “Oma Chiyo! Wir haben Besuch von Deidei-Sempai und seinen Freunden!”

Tobi

„Was machst du denn hier, Tobi?“, fragte Deidara sichtlich verwirrt und Tobi ließ den Kopf hängen. „Ich wollte zu Itachi, sie haben mich weggeschickt, weil sie irgendetwas besprechen wollten… Und da du ja auch nicht Zuhause warst bin ich halt zu Oma Chiyo gegangen.“ Plötzlich ging sein Blick an Deidara vorbei und dann fiel er Sasuke um den Hals. „Du bist wieder da!“, jubelte der Maskenträger und zog den Schwarzhaarigen mit sich in die Wohnung. Chiyo beobachtete die Szene lächelnd und deutete auf das Wohnzimmer. Nachdem Kakashi, Iruka und Deidara dort Platz genommen hatten und auch Tobi Sasuke in einen Sessel verfrachtet hatte, nur um sich dann selbst auf dessen Lehne zu setzen, erhob Deidara die Stimme: „Sasuke, das ist Sasoris Oma Chiyo. Chiyo, das ist Sasuke, Itachis kleiner Bruder.“ Die beiden nickten sich kurz zu und zu mehr wäre Sasuke auch nicht gekommen, da Tobi sich ihm wieder um den Hals warf und schon wieder zu plappern anfing: „Sei nicht traurig, Sasu-Chan. Ita wird bestimmt wieder gesund und dann wird alles gut.“ „Lass mich los.“, murrte der Jüngere und versuchte Tobi von sich zu schieben. Deidara räusperte sich und als das nichts half warf er ein Kissen nach dem Maskenträger, dieser murrte leise was Deidara geflissentlich ignorierte. „Wir müssen trotz allem vorsichtig sein, Hidan ist unberechenbar und kann jederzeit hier auftauchen.“ „Ach, was. Der kommt nie im Leben darauf, dass Sasuke hier ist, Kakashi.“ „Ich fürchte du bist ein wenig zu blauäugig, Deidara.“, wandte Iruka ein und der Blonde ließ den Kopf hängen. „Keine Sorge, es muss nichts passieren. Wir dürfen nur nicht zu leichtsinnig sein.“, versuchte Kakashi den Blonden zu beruhigen.
 

Plötzlich gab es einen dumpfen Knall und Tobi lag auf dem Fußboden. Er murrte, schüttelte den Kopf wie ein nasser Hund und sah Sasuke an. Der weigerte sich den Blick zu erwidern und sah trotzig in Richtung eines Fensters. „Sasu ist gemein zu mir…“, murrte der Maskenträger und piekte Sasuke ins Bein. „Ich will nicht hier bleiben.“ „Sasuke…“, setzte Kakashi an, doch dieser schüttelte den Kopf und fiel ihm ins Wort: „Nein, ich will nicht in einem Haus mit diesem Irren bleiben.“ Dabei deutete er auf Tobi, der erschrocken zurückschreckte und ein gespielt entsetztes Keuchen von sich gab. „Aber…“ Er schüttelte kurz energisch den Kopf. „Nein, ich bin nicht irre.“ „Und ob du das bist. Es ist ja echt nett, dass ihr helfen wollt, aber ich mach das nicht.“ Damit stand der Uchiha auf und wollte den Raum verlassen, doch Tobi packte ihn am Arm. „Bleib hier.“, sagte er schlicht und zog Sasuke zu sich auf den Boden. Zumindest versuchte er es, denn Sasuke sträubte sich dagegen und riss sich los. „Ich hab dir schon ein paar Mal gesagt, dass du mich in Ruhe lassen sollst.“ „Na und? Deidei-Sempai sagt auch immer, dass ich nicht in sein Zimmer gehen soll und ich mach es trotzdem.“, entgegnete Tobi lachend und ignorierte das leise Knurren, das Deidara bei diesen Worten von sich gab. „Ich bin aber nicht Deidara und außerdem nicht dein Kuscheltier.“ Wieder schubste er Tobi von sich, der sich ein weiteres Mal an Sasukes Arm geklammert hatte. „Ich geb Tobi zwar nur ungern Recht, aber es ist wirklich besser, wenn du hier bleibst.“ Ein trotziges Schnauben war die Antwort, doch Sasuke blieb sitzen. „Und was soll das bringen? Was, glaubt ihr, könnt ihr gegen Hidan ausrichten?“ „Sasuke…“, sagte Kakashi mit dem Ton eines Lehrers, der versucht einem bockigen Kind zu erklären, dass 1 und 1 2 ergibt. „Könnt ihr mich nicht einfach in Ruhe lassen?“, fauchte Sasuke und seine Augen schienen Funken zu sprühen. Tobi sprang auf und fiel Sasuke wieder um den Hals. „Warum sollte ich das machen? Ich will lieber mit dir spielen!“, rief er und verstärkte seine Umklammerung als Sasuke ihn von sich zu schieben versuchte. „Lass mich los, verdammt!“, fluchte der Schwarzhaarige, wurde aber von Tobi einfach von den Anderen weggezogen und zu Klein-Tobi bugsiert. „Hallo, spiel mit uns!“, rief Klein-Tobi und „sprang“ Sasuke ins Gesicht. Der wich erschrocken zurück, verlor dabei das Gleichgewicht und landete rücklings auf dem Fußboden. Tobi setzte Klein-Tobi auf Sasukes Brust und lachte: „Wir haben dich gefangen. Und jetzt musst du versuchen dich zu befreien.“ „Kann den mal jemand irgendwo festbinden?“, knurrte Sasuke, doch die Anderen waren so in ihr Gespräch vertieft, dass sie nicht mitbekamen was auf dem Fußboden passierte. Sasuke stieß den Maskenträger von sich, fluchte und schubste ihn noch einmal, aber Tobi ließ sich davon nicht beeindrucken und rückte dem Uchiha immer wieder auf die Pelle.
 

Schließlich rollten die Beiden über den Fußboden und erst als sie dabei gegen den Tisch stießen, bekamen sie wieder die Aufmerksamkeit aller.

Sasori

Sasoris Handy klingelte. “Ja, Deidara? Was gibt es neues?”, fragte er sichtlich gespannt. “Sasuke ist jetzt bei Chiyo und nach Tobis kleinem Exkurs ihn mal wieder zu bedrängen, haben wir ihn vorsichtshalber in der WG eingesperrt.” “Okay. Ich werde es Itachi ausrichten.” Sasori legte wieder auf und wandte sich wieder Itachi zu. “Er ist jetzt bei uns.”, flüsterte Sasori, da er nicht davon ausgehen konnte, dass Hidan nicht doch irgendwo in der Nähe war. “Gut.”, sagte Itachi und lächelte Sasori zu. “Passt gut auf ihn auf, ja?” “Klar! Keine Sorge!”, antwortete Sasori und blickte aus dem Fenster. “Es wird bald dunkel und die Besuchszeit geht vorbei. Kann ich dich allein lassen, Itachi?” “Geh ruhig. Du warst ja die ganze Zeit über da. Und ich werde ja hoffentlich bald entlassen. Da kann ich dann auf Sasuke aufpassen.” “Gut. Ich habe ein Auge auf Sasuke!” “Danke Sasori!”
 

Sasori verließ das Krankenhaus und setzte sich in sein Auto. “Warum muss nur alles auf einmal passieren...”, fragte er sich und wollte gerade seinen Motor an lassen, als er bemerkte, wie jemand an seiner Scheibe klopfte. “Was zum...”, dachte sich Sasori und wurde von Hidan angestarrt. “Verdammte Scheiße, was soll ich jetzt machen? Ich kann nicht nach Hause fahren. Er würde mir folgen.”, dachte Sasori und verriegelte die Türen. “Lass mich verdammt nochmal rein!”, brüllte Hidan und klopfte abermals an Sasoris Scheibe. Der Rothaarige ließ den Motor an und verschwand so schnell er konnte vom Parkplatz. Er setzte sein Headset auf und rief Itachi an: “Itachi, Hidan war auf dem Parkplatz vom Krankenhaus! Bereite dich lieber vor, dass er zu dir kommen könnte. Ich rufe Kakashi an, dass sie sofort zu dir kommen sollen! Ich muss derweil versuchen einen sicheren Ort zu finden, falls Hidan mich verfolgt!” Itachi stockte der Atem. “Oh nein, verdammt!”, sagte er ins Telefon und fügte noch hinzu: “Sei vorsichtig, Sasori!”
 

Sasori verständigte Kakashi und fuhr zu einem Waldgebiet am Stadtrand. “Er ist mir scheinbar nicht gefolgt.”, dachte Sasori und stellte den Motor ab. Er rief Kakashi an: “Kakashi, ich bin jetzt am Stadtwald. Wie ist die Lage bei euch?” “Es ist ruhig hier. Hidan ist noch nicht aufgetaucht. Und bei dir?” “Er scheint mir nicht gefolgt zu sein. Ich werde erst mal eine Weile hier bleiben und warte auf Nachricht von euch!” “Verstanden!”
 

“Wieso läuft das alles nur so aus dem Ruder?”, dachte sich Sasori und stieg aus seinem Wagen aus. “Ein kurzer Spaziergang wird mir etwas Zeit bringen, mir einen Plan auszudenken, wie wir Hidan schnappen können.”, dachte er weiter und lief in Richtung Waldinneres. Plötzlich wurde er von hinten gepackt und spürte ein Messer an seiner Kehle. “Sasori, wo willst du denn hin? Du versuchst doch nicht etwa zu flüchten, oder?”, hauchte ihm Hidan ins Ohr und Sasori spürte wie ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief. “Verdammt. Ich kann Kakashi nicht verständigen, ohne dass Hidan es mitbekommt.”, dachte Sasori und versuchte Hidan von sich los zu drücken. “Na na! Nicht so stürmisch!”, knurrte Hidan und drückte Sasori noch fester an sich. “Was willst du von mir?”, fragte Sasori und versuchte Hidans Messer von sich fern zu halten. “Ich brauche dich! Da ihr ja nicht auf mich hört, wirst du jetzt meine Geisel!” “Du verläufst dich da in eine ziemlich blöde Angelegenheit, Hidan! Lass den Mist!” “Sag du mir nicht was ich zu tun habe!” Sasori schluckte. “Ich habe nur eine Chance. Ich muss Kakashi anrufen.”, dachte Sasori und griff in seine Hosentasche und versuchte einen Anruf zu starten. “Was wird das, wenn es fertig ist?”, fragte Hidan und riss Sasori das Handy aus der Hand. “Oh, du willst also Hilfe rufen, was? Zu blöd, dass du damit nicht weit kommen wirst, jetzt wo ich dein Handy habe!” Hidan warf das Handy zu Boden und trat darauf ein.
 

“Was hast du jetzt vor, Hidan?” “Ich bin es, der hier die Fragen stellt! Und jetzt halt die Klappe!” Hidan verpasste Sasori einen harten Schlag auf den Hinterkopf und Sasori hing reglos in Hidans Arm. Der Grauhaarige lachte boshaft und schleifte Sasori zu seinem Wagen und verfrachtete diesen in dessen Kofferraum. “Du machst mir keine Probleme mehr!”, lachte Hidan und fuhr davon.

Itachi

Kakashi hatte gerade noch Iruka am Telefon als die Tür zu Itachis Zimmer aufgerissen wurde und der Schwarzhaarige im Türrahmen erschien. „Ich ruf dich gleich zurück.“, sagte der Grauhaarige und sah Itachi fragend an. „Ist was passiert?“, konterte Itachi und verließ das Zimmer nun endgültig, ließ die Tür hinter sich zufallen. „Wo willst du hin?“ „Wonach sieht es denn aus? Ich entlasse mich jetzt aus diesem verfluchten Krankenhaus.“ „Itachi, die Ärztin hat gesagt, dass du dich ausruhen sollst und das kannst du zu Hause nicht.“ „Ich werde aber mit Sicherheit nicht den ganzen Tag hier rumsitzen und abwarten was passiert.“ „Das wäre aber ausnahmsweise mal etwas Vernünftiges.“ Itachi schnaubte und ging in Richtung des Schwesternzimmers, dort schnappte er sich Sakura, die gerade auf den Flur getreten war und erklärte: „Ich werde jetzt gehen. Den Papierkram komme ich mir morgen abholen.“ Bevor Sakura noch etwas dazu sagen konnte, war Itachi bereits auf dem Weg nach draußen. Kakashi warf Sakura im Vorbeigehen noch ein kurzes Lächeln zu und schaffte es tatsächlich Itachi einzuholen, aber auch nur, weil dieser am Wagen des Grauhaarigen wartete.
 

„Und was hast du jetzt vor?“ „Jetzt will ich nach Hause und sichergehen, dass Tobi sich benimmt.“ „Du wirst keine Ruhe geben bis ich dich gefahren habe, oder?“ „Richtig. Du kannst dich natürlich auch weigern mich zu fahren, dann lauf ich eben. Aber ich werde jetzt auf jeden Fall nach Hause gehen.“ Seufzend gab sich Kakashi geschlagen und fuhr mit Itachi zurück in die WG. Dort wurde ihnen die Tür von einem sehr verwunderten Deidara geöffnet, der Itachi anstarrte als hätte er einen Geist gesehen. „Was machst du denn hier?“, fragte er und trat einen Schritt zur Seite, um die beiden Neuankömmlinge einzulassen. „Irgendjemand muss doch aufpassen, dass ihr euch nicht gegenseitig an die Gurgel geht.“, sagte der Schwarzhaarige grinsend und verfrachtete seine Tasche in sein Zimmer. „Leben Tobi und Sasu noch?“ Bevor Deidara antworten konnte, hörten sie ein lautes Klopfen und dann Tobis Stimme: „Lasst mich hier raus.“ Itachi griff nach dem Schlüssel und öffnete die Tür zu Tobis Zimmer. „ITAAAA!“, rief der Kleinere und fiel Itachi um den Hals. „Du bist wieder da!“ „Tobi du erwürgst mich.“ Widerwillig ließ der Maskenträger sein Opfer wieder gehen, klammerte sich jedoch an den Arm des Größeren. „Tobi lass Itachi los, er muss sich noch ausruhen.“ Damit schob Deidara Itachi in dessen Zimmer und schloss die Tür hinter ihm.
 

Itachi ließ sich auf sein Bett fallen und starrte an die Decke. Eigentlich hatte er überhaupt keine Lust jetzt sinnlos in seinem Zimmer rumzuliegen, aber irgendwie befürchtete er, dass Deidara ihn nicht gehen lassen und im Zweifelsfall sogar die Tür abschließen würde. Also schloss er die Augen und ließ die letzten Tage noch einmal Revue passieren. Über seine Grübeleien war der Schwarzhaarige schließlich eingeschlafen und als er eine sachte Berührung an seiner Wange spürte, setzte er sich ruckartig auf und umschloss das fremde Handgelenk mit festem Griff. Ruckartig zog er an dem Handgelenk und hatte im nächsten Moment seinen kleinen Bruder auf dem Schoß liegen, hatte ihm in derselben Bewegung den Arm auf den Rücken gedreht. „Sasu?“, fragte der Ältere erschrocken und betrachtete den Rücken des Kleineren. „Ita, du tust mir weh…“, murmelte der Angesprochene und sofort entließ Itachi den Arm Sasukes aus seinem Griff. „Entschuldige, aber du hast mich erschreckt.“ „Deidara hat gesagt, dass ich mal nach dir sehen sollte… Hätte ich gewusst, dass du mir halb den Arm brichst, nur weil ich dich wecken wollte…“ „Jetzt übertreib mal nicht.“ „Tu ich auch gar nicht. Du bist einfach viel zu verkrampft.“ Itachi gab Sasuke einen leichten Schubs und der Kleinere rollte vom Bett, blieb auf dem Boden neben diesem sitzen und streckte seinem älteren Bruder die Zunge raus. „Deidara wollte dich sehen, nur damit ich es dir auch wirklich gesagt habe.“ Damit erhob sich Sasuke und verließ das Zimmer wieder. Itachi sah dem Kleineren hinterher und seufzte leise. Eigentlich hatte Sasuke Recht, aber das musste er ihm ja nicht auf die Nase binden und wenn man bedachte was in den letzten Tagen passiert war dann war es doch eine nachvollziehbare Reaktion.
 

Gähnend betrat Itachi das Wohnzimmer in dem die Anderen bereits saßen und scheinbar nur noch auf ihn warteten. „Da bist du ja endlich. Wir können Sasori nicht erreichen und wollen ihn jetzt suchen gehen.“, erklärte Deidara ohne zwischendurch auch nur ein Mal zu atmen. „Er geht nicht an sein Handy und hat sich seit 5 Stunden nicht gemeldet.“ „Ihr glaubt, dass ihm etwas passiert ist?“ Kakashi seufzte leise und sah Itachi direkt an während er sprach: „Sasori hatte die Befürchtung, dass Hidan ihm gefolgt ist und davon müssen wir im schlimmsten Fall ausgehen. Da wir aber nicht sicher sein können, wirst du hierbleiben für den Fall, dass Sasori doch noch nach Hause kommt.“ „Was? Ihr wollt, dass ich hier rumsitze und Däumchen drehe? Bestimmt nicht, ich werde mitgehen.“ „Nein, du bleibst hier und dafür gehe ich mit.“ „Sasu?“ Der Kleinere grinste und zuckte mit den Schultern. „Warum nicht?“ „Ich will mit Sasu zusammen suchen!“, rief Tobi und sprang auf. „Ja, ich auch!“, stimmte Klein-Tobi zu und Itachi sah zweifelnd von Tobi zu Sasuke.
 

Schließlich verließen Kakashi, Iruka, Deidara, Tobi und Sasuke die WG, ließen die besorgte Chiyo und einen wie auf glühenden Kohlen sitzenden Itachi zurück.

Deidara

Sie hatten sich gemeinsam in Kakashis Dienstwagen gezwängt und fuhren nun in Richtung des Waldes, welchen Sasori zuvor Kakashi am Telefon genannt hatte. Kakashi und Deidara saßen vorn, Iruka hatte sich zwischen Tobi und Sasuke gesetzt, um den beiden einen gewissen Abstand zu verschaffen. “Wo fahren wir hin, Kakashi?”, fragte Tobi neugierig. “Zum Wald. Sasori hat mir gesagt, dass er dort war. Also suchen wir zuerst dort.” “Und wenn er nicht dort ist?” “Dann suchen wir die Umgebung ab und schauen, ob wir Hinweise finden, wo er sein könnte.” “Ok!” Tobi gab sich zufrieden und spielte weiter mit Klein-Tobi. Deidara dachte währenddessen angespannt nach. “Verdammt Sasori. Wehe du bist nicht dort. Warum ist dein Handy aus? Hoffentlich ist dir nichts passiert.”
 

Als sie am Waldrand angekommen waren rief Deidara: “Seht, da steht Sasoris Wagen!” Kakashi hielt auf den Wagen zu und parkte davor. Sie stiegen aus und Deidara schrie: “SASORI! Wo bist du?” Doch bekam er keine Antwort. Er ging ein paar Schritte ins Waldinnere und rief ihn erneut. Als sein wiederholtes Rufen unerhört blieb, blickte er betrübt zu Boden und erschrak. “Kakashi! Ich habe Sasoris Handy gefunden!” Kakashi rannte zu Deidara und hob das Handy auf. “Kein Wunder, dass er nicht erreichbar ist. Sein Handy sieht aus, als hätte jemand gewollt, dass es kaputt geht.”, meinte Kakashi und sah sich weiter auf dem Boden um. Dabei entdeckte er Schleifspuren, die Zweifellos ein Mensch hinterlassen hatte. “Verdammt. Ich glaube, das wird kein Spaß...”, murmelte er und Deidara wurde hellhörig. “Was ist los, Kakashi!”, erkundigte er sich und verfolgte seine Blicke. Schließlich stieß auch er auf die Schleifspuren. “Nein... das... kann nicht... ” Deidara sackte zusammen. Iruka, der von weitem sah, was passiert war, rief: “Kakashi, ist alles in Ordnung mit Deidara? Ich habe hier Reifenspuren entdeckt, die vom Wald wegführen und gleich daneben sind Schleifspuren.” “Verstanden. Wie weit kannst du den Spuren folgen?” “Nicht sehr weit. Aber sie führen in Richtung des Industriegebietes. Dadurch, dass der Boden recht matschig ist an manchen Stellen, hat das Auto zumindest eine kleine Spur hinterlassen.” “Gut, wir werden dort hin fahren.” Kakashi richtete seine Aufmerksamkeit nun auf Deidara. “Ist alles ok mit dir?” Deidara starrte auf den Boden und antwortete leise: “Ist er... t...” “Nein. Das glaube ich nicht. Hier gibt es keine Anzeichen von Blut. Ich denke nicht, dass er verletzt ist. Vermutlich wurde er irgendwie bewusstlos gemacht.” “Wir müssen ihn retten, Kakashi!”, sagte Deidara nun etwas entschlossener und blickte zu Kakashi. “Natürlich. Und jetzt los! Lass uns keine Zeit verlieren!” “Was geschieht mit Sasoris Wagen?”, warf Sasuke ein. “Stimmt. Iruka, schau doch bitte, ob sein Schlüssel irgendwo in der Nähe ist.” “Verstanden.” Iruka versuchte die Fahrertür zu öffnen und hatte Glück. “Der Schlüssel steckt!”, bemerkte Iruka und fügte hinzu: “Soll ich den Wagen zur WG fahren?” “Nein. Schließ ihn erst mal ab, wir machen das später. Ich denke, wir können jede Unterstützung brauchen.” Iruka nickte, schloss den Wagen ab und die fünf Männer zwängten sich wieder in Kakashis Auto.
 

“Mach dir nicht zu viele Sorgen, Deidara. Wir finden Sasori.”, versuchte Kakashi den Blonden zu beruhigen, der nervös aus dem Fenster schaute. Er gab nichts zur Antwort und grübelte vor sich hin. “Wenn Hidan dir auch nur ein Haar gekrümmt hat, bring ich ihn eigenhändig um!” Wut kochte in Deidara.
 

“Wo genau wollen wir jetzt eigentlich suchen?”, fragte Sasuke. “Wir fahren ins Industriegebiet. Die Reifenspuren führten in diese Richtung. Wenn wir Glück haben, finden wir dort eine Spur.”, antwortete ihm Iruka. “Wäre es nicht gut, wenn wir uns aufteilen? Dann hätten wir eine höhere Chance ihn zu finden!”, meinte Sasuke weiter. “Die Idee ist zwar nicht schlecht, aber ich denke, dass es besser wäre, wenn wir erst einmal eine geschlossene Gruppe bleiben. Kakashi, was meinst du?” “Die Idee von Sasuke ist nicht schlecht. Aber wie sollen wir uns aufteilen? Ich will auf jeden Fall bei Deidara bleiben. Haltet ihr drei es miteinander aus?” “Jaa!”, gab Tobi froh zu verstehen und Sasuke verzog sein Gesicht: “Warum muss ich mit Tobi mit?” “Es ist besser, wenn du zwei Begleitpersonen hast, Sasuke. Hidan war immerhin auch hinter dir her.” “Aber...” Sasukes Protest ging in Tobis Worten unter: “Klein-Tobi!”, verkündete er laut: “Du und ich passen auf, dass Sasuke nichts passiert und wir sorgen dafür, dass Deidei-chan wieder lacht und Sasori-Sempai wieder auftaucht! Im Verstecken spielen sind wir Profis, also finden wir auch Sasori!” Die anderen waren von Tobis ernster und entschlossener Stimme überrascht und Deidara sagte leise: “Danke, Tobi.”

Tobi

Den Rest der Fahrt verbrachten die Fünf schweigend. Kakashi hielt auf dem Vorplatz einer schon vor Jahren stillgelegten Fabrik und Tobi sprang als Erster aus dem Wagen. Im nächsten Moment war er schon um das Auto herum geflitzt und zog Sasuke ebenfalls aus diesem. „Du bleibst jetzt bei mir.“, erklärte der Maskenträger und ignorierte das leise Murren, das er dafür von Sasuke bekam. Kakashi lächelte schwach und zeigte dann auf die einzelnen Fabrikhallen. „Deidara und ich nehmen uns die linke Straßenseite vor und Iruka, Tobi und Sasuke ihr seht euch auf der rechten Seite um. Iruka wir bleiben über Funk in Kontakt und ihr habt eure Handys dabei?“ Nachdem sowohl Tobi als auch Sasuke und Deidara genickt hatten, verteilte Kakashi ein paar Taschenlampen und danach teilte sich die Gruppe auf. Tobi hatte nach Sasukes Arm gegriffen und hielt ihn fest, während er Klein-Tobi in der Anderen hatte.
 

Die drei liefen die Straße entlang, suchten nach einer Lichtquelle, welche nicht da sein sollte, doch das einzige Licht, das sie sahen, kam von ihren Taschenlampen. „Wo willst du hin?“, fragte Tobi als Sasuke sich aus seiner Umklammerung löste. „Wir werden Sasori bestimmt nicht finden, wenn wir nur sinnlos die Straße lang latschen.“ Damit ging der Schwarzhaarige weiter auf eine der Fabriken zu und versuchte die Tür zu öffnen. „Das wird nichts bringen, die Türen sollten alle verschlossen sein.“, warf Iruka ein als er zu Tobi und Sasuke aufgeschlossen hatte. „Gut dann geh ich eben durch ein Fenster rein.“ „Sasuke nicht-“, setzte der Polizist an, doch Sasuke hatte bereits mit Hilfe seiner Taschenlampe eines der Fenster eingeschlagen und war auf dessen Sims geklettert. Er stieß mit dem Fuß die Bruchstücke der Scheibe nach innen und verschwand in der Fabrik. Tobi kletterte hinter Sasuke her bevor Iruka noch etwas dazu sagen konnte und nach kurzem Zögern gab sich der Braunhaarige geschlagen und folgte seinen Begleitern.
 

„Wir müssen hier drin wirklich vorsichtig sein und auf jeden Fall zusammen bleiben.“, mahnte Iruka, doch Sasuke war bereits durch eine weitere eigentlich verschlossene Tür verschwunden. Tobi inspizierte eine der Maschinen und Iruka fluchte leise. „Sasuke!“, rief er und im nächsten Moment drang die Stimme des Angesprochenen dumpf zu ihnen herüber: „Was denn? Also hier drin ist nichts außer Aktenschränken voller…“ Eine kurze Stille entstand und dann hörten sie ein leises Klicken gefolgt von einem lauteren Quietschen. „Sasu?“, fragte Tobi und stieß die Tür auf hinter der der Jüngste sich befand. Dieser war im ersten Moment gar nicht zu sehen, da der gesamte Raum voller Rauch war. „Was?“ „Verdammt… Die könnten hier ruhig auch malsaubermachen.“, fluchte Sasuke hustend und als sich die Sicht im Raum wieder klärte, sahen sie Sasuke am Fenster stehen und mit einem improvisierten Fächer aus losen Blättern den Rauch zum Fenster raus wedeln. „Was machst du da?“, fragte Tobi mit schräg gelegtem Kopf und beobachtete Sasuke. „Wonach sieht es denn aus? Ich versuche diesen ganzen Staub hier wieder raus zu bekommen.“, knurrte dieser und warf als Tobi leise lachte eine Papierkugel nach dem Maskenträger. Der duckte sich gerade noch rechtzeitig, stolperte dabei jedoch und stieß gegen einen zweiten Aktenschrank aus dem eine weitere riesige Staubwolke kam. „Verdammt!“, fluchte Sasuke, während Tobi hustend am Boden saß und Iruka einen Schritt rückwärts gegangen war. „Ihr solltet da einfach raus kommen.“ Sofort huschte Tobi aus dem Zimmer und Sasuke folgte ihm ein wenig langsamer, warf die Tür hinter sich zu. „Können wir jetzt wieder gehen? Es ist ja wohl offensichtlich, dass weder Sasori noch Hidan hier ist.“ „Kannst du eigentlich nur jammern?“, brummte Sasuke und Iruka sah ihn für einen Moment mit einer Mischung aus Verwirrung und Entsetzen an. Tobi sah von einem zum anderen, packte dann kurzentschlossen Sasukes Arm und zog ihn wieder zurück zur Eingangstür.
 

„Wir müssen Saso suchen, danach könnt ihr streiten.“, erklärte der Maskenträger und Iruka und Sasuke folgten ihm aus der Fabrik, wobei der Jüngere es sich nicht nehmen ließ noch einmal genervt die Augen zu verdrehen. Schweigend liefen die drei weiter die Straße entlang und widerwillig beobachtete Iruka wie Sasuke und Tobi nach Wegen in die Fabrikhallen suchten und sie im Notfall auch selbst erschufen. Stundenlang streiften sie durch die Fabriken und Lagerhallen ohne auch nur den kleinsten Anhaltspunkt auf Sasori oder Hidan zu finden und langsam glaubten sie nicht mehr daran, dass sie noch etwas finden würden. Endlich hatten sie auch das Ende ihrer Straßenseite erreicht und Iruka kontaktierte Kakashi um ihn zu fragen, ob sie etwas gefunden hatten. Während Tobi gleichzeitig mit Itachi telefonierte, lehnte Sasuke gelangweilt an der Hausmauer und starrte in den Himmel. Ganz plötzlich wandte der junge Uchiha sich von seinen Begleitern ab und ging um die Hausecke, verschwand damit aus dem Blickfeld der Beiden.
 

„Ita? Was ist denn zu Hause los?“, fragte Tobi als er im Hintergrund ein lautes Klopfen hörte. „Ich weiß nicht. Das kommt von der Tür.“ Das Klopfen wurde lauter, was Tobi damit begründete dass Itachi nachsehen gegangen war und dann hörte er wie der Andere scharf die Luft einzog. „Ita? Was ist los?“ „Gleich Tobi. Verdammt, was ist passiert?“, fragte Itachi, doch Tobi war sich sicher, dass diese Frage nicht an ihn ging. Ungeduldig wartete der Maskenträger darauf, dass Itachi ihm erzählte was gerade in ihrer WG ablief. Er war so sehr darin vertieft zu lauschen, dass er nicht mitbekam wie eine dunkle Gestalt im Schatten der Fabrik verschwand. Iruka, dem Tobis unruhige Bewegungen aufgefallen war, sah den Maskenträger fragend an. Doch der bekam es nicht mit, weil er immer noch versuchte aus den leisen Geräuschen schlau zu werden, die aus seinem Handy drangen.

Sasori

Um ihn herum war alles dunkel und sein Kopf schmerzte. Er versuchte sich an den Kopf zu fassen, konnte sich jedoch nicht bewegen. “Verdammt, wo bin ich und was ist eigentlich passiert?”, fragte sich der Rotschopf und versuchte aus den Geräuschen schlau zu werden, die er hörte. “Das klingt nach einem Motor und dem Platz zu urteilen, den ich hier habe, muss ich wohl in einem Kofferraum sein.” Ein schweres Ruckeln schüttelte Sasori durch und der Wagen kam zum stehen. “Was ist denn jetzt passiert?”, dachte er als er ein lautes: “Fuck!” vernahm, welches er zweifelsfrei Hidan zuordnete. “Scheiß Karre! Und das Mitten in der Pampa! Was mach ich jetzt mit dem Typen? Ach verdammt. Ich lass ihn einfach im Kofferraum. Hier wird ihn sicher niemand finden.” Hidan trat wütend gegen sein Auto und dieser zweite Ruck löste das Schloss des Kofferraumes. Hidan hatte den Kofferraum nur schwer schließen können, da Sasori viel Platz einnahm. Außerdem war sein Auto so alt, dass er es ohnehin seiner Altersschwäche bald zum Opfer gefallen wäre.
 

Sasori lauschte dem Geschehen. Er hörte, wie Hidan sich eine Zigarette anzündete und vor sich hin fluchte. Einige Minuten später entfernte sich Hidan offenbar vom Wagen und Sasori wartete bis er nichts mehr hören konnte. Dann versuchte er mit dem Fuß gegen die Kofferraumklappe zu treten und hatte Erfolg. Die Klappe ließ sich nach oben drücken. “Wenigstens etwas Glück habe ich. Hidan hat mich nicht mal gefesselt.” Etwas später war er aus dem Kofferraum geklettert. “Na klasse. Hidans Beschreibung trifft wirklich zu.” Sasoris Kopf schmerzte wieder stärker. Reflexartig hob er die Hand an seinen Hinterkopf, auf den er den Schlag bekommen hatte und spürte, dass er eine Platzwunde haben musste. Er hielt sich seine blutigen Hände vor sein Gesicht und fluchte vor sich hin. “Ich muss irgendwie nach Hause.”, sagte Sasori vor sich hin und machte sich auf den Weg in Richtung Stadt.
 

Eine Stunde später stand Sasori erschöpft vor der Haustür und tastete nach seinen Schlüsseln. “Mist! Die müssen noch in meinem Auto sein.” Er versuchte die Tür aufzudrücken und freute sich, dass die Tür geöffnet war. Er schleppte sich bis zur WG-Tür und klopfte an. “Hey, jemand da?”, schrie er und pochte weiter an die Tür, bis er vor Erschöpfung zu Boden sank und vor der Tür saß. Dann öffnete sich die WG-Tür und Itachi, der gerade telefonierte sah entsetzt zu Sasori. “Gleich Tobi. Verdammt, was ist passiert?” Itachi reichte Sasori eine Hand und half ihm hoch. “Ich erzähle es gleich. Erst einmal brauche ich etwas für die Wunde an meinem Kopf.” “Klar! Chiyo! Komm bitte her und bring Verbandszeug mit! Sasori ist wieder da!” Am anderen Ende der Handyleitung fragte Tobi: “Itachi? Sasori ist bei euch? Ist alles in Ordnung mit ihm?” “Ich erzähle es später. Kommt am besten schnell zur WG.” Itachi legte auf und ging zu Sasori, der mittlerweile von Chiyo mit einem Verband um den Kopf verarztet wurde. Er lag in seinem Bett und verzog das Gesicht vor Schmerzen. “Danke Chiyo.”, sagte Itachi und Chiyo betrachtete besorgt ihren Enkel. “Was ist passiert, Sasori?”, fragte Itachi erneut. “Hidan hat mich im Waldstück überrascht und von hinten mit einem Messer bedroht. Als ich Kakashi anrufen wollte, hat er mein Handy geschnappt und auf dem Waldboden kaputt getreten. Wenig später hat er mir die Platzwunde hier verpasst und dann bin ich etwas später in seinem Kofferraum wieder zu mir gekommen.” “Dieses verdammte... Aber wie bist du hier her gekommen?”, erkundigte sich Itachi und Sasori berichtete weiter: “Wir sind vermutlich durch ein Schlagloch gefahren, wodurch Hidans Auto außer Gefecht gesetzt wurde. Er hat gegen sein Auto getreten, etwas geflucht und ist dann weg gegangen. Bei seinem Tritt gegen das Auto hat sich dann vermutlich der Kofferraum geöffnet und da er mich nicht gefesselt hat, konnte ich fliehen. Der Weg war wegen der Verletzung allerdings recht beschwerlich. Naja und jetzt bin ich hier.” “Ein Glück. Die anderen waren schon auf der Suche nach dir, nachdem wir dein Handy nicht erreichen konnten. Aber sie kommen gleich wieder. Sie wissen Bescheid, dass du wieder da bist.” “Okay. Aber, warum bist du schon aus dem Krankenhaus zurück?” “Ich habe mich selbst entlassen. Als ich erfahren habe, dass du nicht erreichbar bist, konnte ich doch nicht einfach im Krankenhaus Däumchen drehen.” “Ich hätte es nicht anders gemacht.” Sasori lächelte und sagte dann etwas ernster: “Aber ich möchte jetzt erst mal meine Ruhe, wenn es euch nichts ausmacht. Ein wenig Schlaf wird mir gut tun.” “Vermutlich auch ein Arzt, Sasori.”, setzte Chiyo an. “Soll ich einen Arzt hier her rufen?” Sasori nickte seiner Oma zu und schloss seine Augen. Chiyo rief den Notarzt und wenige Minuten später sah auch schon ein Arzt nach Sasori.

Itachi

Der Notarzt war bereits wieder gegangen als die Wohnungstür geöffnet wurde und mit einem dumpfen Knall gegen die Wand im Flur krachte. „Saso!“, erklang Deidaras besorgte Stimme und Itachi versperrte ihm gerade noch rechtzeitig den Weg bevor er in das Zimmer des Rothaarigen stürmen konnte. „Er schläft. Wir gehen ins Wohnzimmer, ok?“ Der Blonde nickte und als die Gruppe im Wohnzimmer saß, erzählte Itachi ihnen knapp was Sasori passiert war. „Der Notarzt hat gesagt, dass die Platzwunde schlimmer aussah als sie ist. Aber Saso soll trotzdem das Bett hüten und sich möglichst nicht aufregen.“ Deidara nickte und erst jetzt fiel Itachi auf, dass einer von ihnen fehlte. „Wo ist eigentlich Sasuke?“, fragte er auch sofort und Tobi ließ den Kopf hängen. „Er ist uns entwischt…“, antwortete Klein-Tobi und sah kurz zu Itachi, ließ dann aber ebenfalls den Kopf hängen. „Was?“ „Während du mit Tobi telefoniert hast, muss er verschwunden sein. Zumindest habe ich ihn kurz vorher das letzte Mal gesehen.“, erklärte Iruka und bekam dafür einen wütenden Blick von Itachi. „Habt ihr ihn wenigstens gesucht?“ „Natürlich haben wir das, aber er war nicht mehr da.“ Itachi knurrte, was seinen Freunden einen leichten Schauer über den Rücken jagte.
 

Der Schwarzhaarige war schon an der Tür als Deidara ihm eine Hand auf die Schulter legte und ihn zurückhielt. „Itachi nicht. Du sollst dich auch nicht aufregen, schon vergessen?“ Mit einem Ruck riss Itachi sich los und fauchte: „Ich soll mich nicht aufregen?! Ein Verrückter hat es auf meinen kleinen Bruder, meine Freunde und mich abgesehen und dann soll ich mich nicht aufregen, wenn Sasuke einfach so verschwindet??“ „Itachi…“, setzte Kakashi an, doch der Schwarzhaarige fluchte erneut und stürmte dann in sein Zimmer. Die Tür warf er mit einem lauten Knall ins Schloss und rammte seine Faust mit aller Macht in die Wand. Der Schmerz in seiner Hand half ihm dabei sich ein wenig zu beruhigen, doch er brauchte noch zwei weitere Schläge bis er wieder klarer denken konnte. Ohne auf die Uhr zu sehen griff Itachi nach seinem Handy und wählte eine Nummer. Es dauerte eine ganze Weile bis sich jemand am anderen Ende der Leitung meldete: „Was fällt dir ein um diese Uhrzeit hier anzurufen?!“ „Ist Mom auch da?“, fragte Itachi und ignorierte den wütenden Tonfall seines Vaters. „Deine Mutter schläft wie alle normalen Menschen. Also was willst du?“, knurrte Fugaku und Itachi seufzte leise. Er atmete ein paar Mal tief durch bevor er fragte: „Ist Sasuke nach Hause gekommen?“ „Warum sollte er-? Moment mal, soll das heißen, dass du nicht mal in der Lage bist auf deinen kleinen Bruder aufzupassen?! Ich wusste von Anfang an, dass es eine schlechte Idee war Sasuke in deine Obhut zu geben. …“ Itachi legte auf. Im nächsten Moment warf er sein Handy wütend auf sein Bett und nur das Kissen verhinderte, dass es ernsthaften Schaden nahm. Kurz darauf fing es an zu klingeln, doch Itachi ignorierte es. Er wollte sich nicht von seinem unnützen Vater vorwerfen lassen, dass er ein schlechter Bruder war. Vorwürfe machte er sich selber bereits genug.
 

Erst nach zehn Minuten kam Itachi der Gedanke, dass es gar nicht sein Vater gewesen sein könnte und sofort griff er wieder nach seinem Handy und kontrollierte den letzten Anrufer. Doch zu seinem Missfallen war es tatsächlich sein Vater, der versucht hatte ihn weiter zu beschimpfen. Während er auf sein Handy starrte kam ihm ein Gedanke und er schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Ich bin so ein Idiot!“, fluchte Itachi und wählte die Nummer seines kleinen Bruders. „Komm schon, Sasu, geh ran. Ich weiß, dass du dein verfluchtes Handy immer einstecken hast, also komm schon…“ Wie ein Mantra wiederholte Itachi diese Worte immer wieder, während ein beständiges Tuten an sein Ohr drang. Er legte erst auf als die Stimme Sasukes ihn dazu aufforderte eine Nachricht zu hinterlassen oder es später noch mal zu versuchen. Erneut fluchend trat Itachi gegen seinen Stuhl, der ein Stück weit durch das Zimmer geschleudert wurde und unsanft mit der Wand zusammenstieß. Itachi fluchte, diesmal aber weil er zu fest gegen den Stuhl getreten hatte und ihm nun der Fuß wehtat. Um seinen Frust abzubauen trat Itachi gegen sein Bett, was zur Folge hatte, dass ihm sein Fuß nur noch mehr wehtat. Itachi versuchte noch insgesamt drei Mal Sasuke zu erreichen, doch jedes Mal antwortete ihm nur die Mailbox.
 

Ein leises Klopfen an seiner Zimmertür riss Itachi aus seinen Grübeleien und er wandte den Blick vom Fenster ab, aus dem er die letzte halbe Stunde gestarrt hatte. „Ja?“, murrte er und Deidara öffnete die Tür. „Ita? Ist alles ok?“ Itachi warf dem Blonden einen todbringen Blick zu und sofort verstummte dieser. Nach einer kurzen Pause, in der eine bedrückende Stille entstand, sprach Itachi mit leiser vor unterdrückter Wut zitternder Stimme: „Natürlich ist alles in Ordnung… Sasuke ist ja wahrscheinlich auch nur-“
 

Gerade als Itachi anfangen wollte zu schreien, klingelte es an der Wohnungstür und im selben Moment fing auch Itachis Handy an zu klingeln.

Deidara

Deidara ging zur Tür und hatte ein ungutes Gefühl. Er wusste nicht, ob er tatsächlich öffnen sollte. Er blickte durch den Türspion und sah einen wütenden Fugaku vor der Tür, der abermals auf die Klingel drückte. “Macht auf, verdammt!”, brüllte er lauthals. Deidara ging zu Itachis Zimmer und hörte ihn sprechen: “Was will er von mir? Ich glaube er ist schon da, Mutter!” Der Blonde öffnete Itachis Tür und fragte leise: “Ita, was soll ich tun? Dein Vater steht wütend vor der Tür... soll ich ihn rein lassen?” Itachi zögerte. “Mutter, ich rede mit ihm. Und wenn ich ihm eine Tracht Prügel verpassen muss, dass er zur Vernunft kommt.” Itachi wartete die Antwort seiner Mutter nicht ab sondern legte auf und ging zu Deidara. “Ich lasse ihn rein. Du hast mich ja gehört.” “Itachi! Sei du aber auch vernünftig! Es bringt nichts, wenn ihr euch die Köpfe einrennt! Du musst dich genau so schonen, wie auch Sasori! Außerdem kommt davon Sasuke auch nicht hier her!” Deidara erntete einen erstaunten Blick von Itachi, welcher kurz darauf jedoch Deidara zur Seite drückte und zur Tür ging. Itachi öffnete sie und bekam augenblicklich einen Hieb von seinem Vater verpasst, welcher Itachi einige Schritte zurück taumeln ließ. “Itachi!”, schrie Deidara und stellte sich vor ihn, den Blick zu Fugaku gewandt. “Scher dich weg, Blondie! Ich muss etwas mit meinem unfähigen Sohn besprechen!” “Nein! Wenn Sie Itachi noch ein Mal schlagen, dann bekommen Sie es auch mit mir zu tun! Und ehe Sie Itachi etwas antuen, müssen Sie an mir vorbei!”
 

Es herrschte kurz Stille im Raum. Dann legte Itachi Deidara eine Hand auf die Schulter und sagte: “Danke. Aber das ist eine Sache, die muss ich mit meinem Vater klären.” “Aber Itachi...” “Bitte versteh mich.” Deidara wich nicht zur Seite. “Das geht nicht Itachi. Ich kann dich nicht vorbei lassen. Wir haben genug Verletzte!”
 

Fugaku, der sich das Gespräch zwischen Deidara und Itachi nicht länger anhören wollte, ergriff das Wort: “Ihr zwei Idioten habt später noch Zeit euch über eure Unfähigkeit zu unterhalten. Ich will jetzt endlich wissen was hier abgeht! Wieso ist Sasuke nicht mehr bei euch?” “Er ist ausgerissen, als wir nach Sasori gesucht haben. Hidan hatte ihn entführt und eine Platzwunde am Hinterkopf verpasst.”, antwortete Deidara und Fugaku wurde noch wütender: “Warum war er da überhaupt dabei? Könnt ihr euch nicht denken, dass das nichts für einen Jungen in seinem Alter ist?” “Er wollte unbedingt mit. Und da Itachi …” “Was Itachi? Der ist doch nicht mal fähig auf sich selbst aufzupassen! Warum sollte er sonst im Krankenhaus gewesen sein?” Fugaku machte einen kräftigen Satz nach vorn und drückte Deidara beiseite. “Hey, was soll das?”, fauchte der Blondhaarige und konnte nur noch zusehen, wie Fugaku seinen Sohn am Kragen packte.
 

“Au!”, murrte Fugaku als er plötzlich einen großen Farbklecks im Gesicht hatte. “Was zum Teufel...”, fauchte Fugaku als Tobi aus seinem Versteck kam und sagte: “Lass Itachi in Ruhe! Sonst verpassen Klein-Tobi und ich dir noch mehr von den Farbbomben!” Deidara war völlig perplex. Er dachte bei sich: “Wer hätte gedacht, dass diese nervigen Farbbeutel noch mal zu was gut sein würden.” Der Blonde lächelte schwach und nutzte die Gelegenheit Fugaku von Hinten zu packen und zog ihn von Itachi weg. “Lass mich los, du Vollidiot!”, murrte Fugaku und versuchte sich zu befreien. “Soweit kommts noch!”, sagte Deidara.
 

Tobi hielt eine weitere Farbbombe griffbereit und zielte auf Fugaku. Itachi holte aus und schlug seinem Vater direkt in den Magen. “Itachi! Was tust du da?”, fragte Deidara entsetzt, doch Itachi konnte sich nicht mehr beherrschen und schlug weiter in das Gesicht seines Vaters. Blut spritzte von Fugakus Gesicht auf den Boden. Itachi hatte seinem Vater die Nase gebrochen. Fugaku verzog sein Gesicht vor Schmerz und Deidara ließ von ihm ab. Entgegen Itachis Erwartung tat sein Vater nichts. “Was stellst du dir vor, der Polizei zu sagen, Itachi? Warum du mich verprügelt hast? ” Ein leises Lachen entfuhr Fugaku. “Tobi! Ruf Kakashi an!”, rief Itachi und wandte sich danach an seinen Vater: “Das werden wir gleich herausfinden, Vater!”
 

Deidara hörte ein Geräusch, dass aus Sasoris Zimmer kam. “Verdammt, das braucht er nicht mitzubekommen.”, dachte Deidara und wandte sich an Itachi: “Könnt ihr das ins Wohnzimmer verlagern? Ich hole das Verbandszeug und rufe einen Notarzt, damit wir deinen Vater versorgen können. Danach sehe ich nach Sasori!” Itachi nickte ihm zu und schob seinen Vater in Richtung Wohnzimmer. Einen Augenblick später hatte Fugaku einige Kompressen, und einen Eisbeutel, der ihm das Gesicht kühlte. “Der Arzt ist unterwegs. Ich werde nach Saso sehen gehen.” Itachi nickte Deidara zu und Deidara betrat leise Sasoris Zimmer.
 

“Deidei?”, fragte Sasori leise und wendete seinen Blick zu Deidara. “Ich bin bei dir.”, antwortete der Blonde und setzte sich neben Sasoris Bett. “Ich hatte Angst um dich, Sasori-chan.”, flüsterte Deidara und hielt seine Kette fest. “Ich weiß. Aber ich bin wieder bei dir. Was ist draußen los? Ich habe euch streiten gehört.” “Sasuke ist verschwunden. Jetzt ist sein Vater hier und Itachi hat ihn gerade verprügelt. Kakashi und ein Notarzt sind gerade auf dem Weg hierher.” “Was?” Sasori wirkte erschrocken und setzte sich auf. “Du musst liegen bleiben Saso!” “Aber ich muss euch helfen, Sasuke zu finden!” “Du musst erst einmal deine Verletzung kurieren! Ich kann nicht zulassen, dass dir noch mehr zustößt!” Deidara wirkte streng. “Außerdem ist es mitten in der Nacht. Wir hätten jetzt ohnehin keine Chance.”
 

Tobi betrat Sasoris Zimmer ebenfalls und sagte dann: “Kakashi ist da. Und der Notarzt auch. Sie bringen Fugaku in die Notaufnahme.” “Danke für die Nachricht. Was geschieht mit Itachi?” “Kakashi meint, dass es nicht ohne Folgen für Itachi ausgehen wird.” “Verstehe.”, seufzte Deidara leise und blickte zu Boden.

Tobi

Nachdem er zusammen mit Deidara noch etwa eine halbe Stunde an Sasoris Bett gesessen und darauf gewartet hatte, dass der Rothaarige wieder einschlief, war Tobi in sein Zimmer gegangen und hatte es gerade noch geschafft sich auf sein Bett zu werfen bevor er einschlief.
 

Es war spät am Nachmittag als der Maskenträger durch die Türklingel geweckt wurde. Er hörte die laute Stimme Itachis und als er ganz begriff mit wem der Uchiha sprach, war er sofort auf den Beinen. Mit einem Ohr an seiner Zimmertür lauschte Tobi und wartete bis die Schritte leiser und die Tür zu Itachis Zimmer wieder geschlossen wurde. Leise huschte Tobi zu besagtem Zimmer und presste ein Ohr an die Tür.
 

„Sagst du mir jetzt was mit dir passiert ist?“, kam es dumpf von drinnen. Die Tür zu Sasoris Zimmer wurde geöffnet und Deidara streckte den Kopf raus: „Wer war denn da an der Tür?“ „Pscht, sonst versteh ich doch nicht worüber Sasuke und Itachi reden…“, flüsterte Tobi und Deidara sah ihn erstaunt an. „Sasuke ist wieder da?“, fragte er und trat nun endgültig in den Flur. Tobi nickte und bevor er noch etwas sagen konnte, hatte Deidara bereits an Itachis Tür geklopft und diese geöffnet. „Was ist denn mit dir passiert?“, fragte der Blonde und Tobi schielte an ihm vorbei.
 

Sasuke, der auf Itachis Bett eben diesem gegenüber saß, hatte ein blaues Auge und sah allgemein ziemlich fertig aus. „Sag mal weinst du?“, fragte Tobi das Offensichtliche und setzte sich neben Sasuke, platzierte Klein-Tobi auf seinem Schoß. Auch Deidara war zu den Brüdern gegangen und knurrte leise: „War das Hidan?“ Einen Moment lang sah Sasuke den Blonden verwirrt an, doch dann schüttelte er langsam den Kopf, zuckte bei der Bewegung trotzdem leicht zusammen. Itachi legte seinem kleinen Bruder eine Hand an die Wange und brachte ihn so dazu den Blick wieder zu heben. „Sasu rede mit mir…“ In seiner Stimme lag nicht sein üblicher Befehlston, den Tobi nur zu gut kannte und doch seufzte Sasuke, bevor er kaum hörbar sagte: „Als ich nach Hause gekommen bin, ist Vater ausgerastet…“ „Das war euer Vater?“, entkam es Deidara leicht geschockt, während Tobi sprachlos neben dem jüngeren Uchiha saß. „Das reicht! Jetzt ist er fällig!“, fauchte Itachi und war bereits an der Tür als Sasuke ihn einholte und am Arm zurückhielt. Ohne darauf zu achten wen er traf schlug Itachi kräftig nach wem-auch-immer und Sasuke gab ein schmerzvolles Keuchen von sich als ihn Itachis Schlag im Gesicht traf. Er ließ den Älteren sofort los und wich ein paar Schritte vor ihm zurück. „Itachi!“, fluchte Deidara und trat hinter Sasuke, legte ihm die Hände auf die Schultern. „Was?!“, fragte Itachi noch immer schäumend vor Wut, während er sich ruckartig wieder umdrehte. Tobi zuckte erschrocken zusammen als er den eiskalten roten Augen des sonst so ruhigen Uchihas sah und unbewusst rückte er ein wenig weiter auf das Bett. Auch Deidara war bei Itachis Anblick alles andere als wohl, doch er schluckte sein Unbehagen sofort runter als ihm auffiel, dass Sasuke vor ihm zitterte. Gerade hatte Deidara den Kleineren in die Arme nehmen und ihm stärkend zur Seite stehen wollen, doch da veränderte sich Itachis Miene plötzlich und mit zwei großen Schritten hatte er den Raum durchquert und Sasuke an sich gezogen. „Entschuldige Sasu… Das wollte ich nicht…“ Den Moment, den die vier brauchten um die letzten 5 Minuten zu verarbeiten, zerstörte die Türklingel auf ihre, nur ihr vorbehaltene, Art.
 

Tobi hüpfte vom Bett, lief in den Flur und riss die Tür auf, hörte nur gedämpft und eine Sekunde zu spät die Einwände von Itachi und Deidara. Doch bevor er noch hätte reagieren können war der Neuankömmling bereits in die Wohnung eingedrungen und im Flur mit Deidara zusammengestoßen. „Geh mir aus dem Weg, du elende Missgeburt!“, fauchte Fugaku und in dem Moment trat Itachi ihm entgegen. „Was willst du hier?“, knurrte Itachi und sein Blick war todbringend. Hinter ihm stand Sasuke im Türrahmen und hatte eine Hand auf Itachis Rücken gelegt. „Sasuke, komm sofort her!!“ Der jüngste Uchiha zuckte zusammen, zögerte einen Moment und schob sich dann an Itachi vorbei. Der streckte jedoch den linken Arm aus und versperrte dem Kleineren den Weg. „Ita…“, flüsterte Sasuke, doch dieser schüttelte den Kopf und sagte ohne den Blick von seinem Vater abzuwenden: „Sasuke bleibt hier und DU gehst jetzt.“ Itachis Stimme war eiskalt, sein Blick fixierte Fugaku und sein Arm blieb direkt vor Sasuke in der Luft. „Geh mir aus dem Weg. Du warst schon immer eine furchtbare Enttäuschung.“ „Glaubst du wirklich, dass ich einfach zusehe wenn du meinen kleinen Bruder schlägst?“ „Was willst du schon dagegen tun?“, schnaubte Fugaku und schob Itachi zur Seite, packte Sasuke und zog ihn grob in Richtung Wohnungstür. Itachi machte einen blitzschnellen Schritt nach vorne und schlug seinem Vater so fest in den Rücken, dass dieser das Gleichgewicht verlor und zu Boden ging. Dabei zog er Sasuke mit sich, welcher mit einem leisen Keuchen gegen die Wand prallte. Bevor Deidara und Tobi reagieren konnten, hatte Itachi sich auf seinen Vater gestürzt und schlug auf ihn ein. Der Maskenträger saß mittlerweile wie gelähmt vor der geschlossenen Wohnungstür und beobachtete entsetzt wie Itachi sich mit seinem Vater prügelte. Auch Deidara stand wie angewurzelt im Flur und konnte weder den Blick von den beiden Uchihas abwenden noch in das Geschehen eingreifen.
 

„Hört auf!“, versuchte Sasuke seine Verwandten zu erreichen, doch die Älteren ignorierten ihn und obwohl sowohl Itachi als auch Fugaku bereits etliche Blessuren vorzuweisen hatten, ließen sie nicht voneinander ab. „Ita, bitte…“ Sasukes Stimme war nicht mehr als ein leises Flehen und Itachi war geistig so weit weg, dass er seinen kleinen Bruder nicht hören konnte. Er reagierte auch nicht als der Jüngere ihn am Arm packte und versuchte von ihrem Vater wegzuziehen. Statt dem Drängen des Kleineren nachzugeben, schlug Itachi wieder auf seinen Vater ein, der ihn überwältigte und ihm einen weiteren kräftigen Schlag verpasste. Die kurze Unaufmerksamkeit ihres Vaters, der seine Umgebung scheinbar auch komplett vergessen hatte, nutzte Sasuke um ihn von Itachi weg zu ziehen oder dies zumindest zu versuchen. Denn gerade als er dazu angesetzt hatte Fugaku von Itachi abzubringen, packte dieser Sasuke und schleuderte ihn gegen die Wand. Sasuke gab ein schmerzvolles Keuchen von sich, rappelte sich jedoch fast sofort wieder auf und versuchte erneut seinen Vater und Itachi zu trennen. Fugaku ging in Deckung und so traf der Schlag Itachis, der eigentlich für ihn bestimmt war Sasuke und dieser wurde so stark zurückgeworfen, dass er wieder gegen die Wand prallte und an dieser zu Boden ging. Itachi fluchte und packte seinen Vater, der sich jetzt doch erst Sasuke zuwenden wollte am Kragen und hielt ihn fest.
 

Ein lautes Klopfen an der Wohnungstür riss Tobi aus seiner Trance und er öffnete die Tür, ließ Kakashi und Iruka ein. Die Beiden kümmerten sich darum, dass sowohl Itachi als auch Fugaku Handschellen bekamen und sprachen erst als Tobi sie fragte: „Woher wusstest ihr das?“ Kakashi zeigte ein mattes Lächeln und drückte Fugaku weiterhin nach unten auf die Knie. „Sasori hat mich angerufen.“ Deidara und Tobi drehten sich um und sahen ihren rothaarigen Mitbewohner ebenfalls im Flur stehen.

Sasori

Er schwieg und sah sich das Elend auf dem Flur an, als sich Deidara und Tobi zu ihm umdrehten. “Danke Kakashi.”, sagte er knapp und ging einige Schritte nach vorn und blieb neben Sasuke stehen. Sein ernster Blick musterte Sasuke, dessen Gesicht schmerzverzerrt und verheult war. Ein leises Seufzen Sasoris unterbrach die Stille und er wandte sich schließlich an Sasuke: “Sasuke, kannst du aufstehen?” Der Schwarzhaarige sah Sasori verwundert an, erhob sich jedoch und stützte sich an der Wand ab. “Gut. Komm doch bitte mit mir in die Wohnstube.” Sasuke nickte und machte einen großen Bogen um seinen Vater. Itachis Blick streifte den Sasukes und hatte eine Spur von Traurigkeit und Wut in sich. “Du kannst später mit Itachi reden, komm bitte erst einmal mit mir mit.”, sagte Sasori ruhig und öffnete die Tür zum Wohnzimmer. “Setze dich doch schon ein Mal auf das Sofa, ich bin gleich bei dir.”
 

“Saso, was hast du vor?”, fragte Deidara, der ihn fragend anblickte. “Ich muss mich mit dem Kleinen unterhalten.” “Ich will mitmachen!”, warf Tobi begeistert ein, doch Sasori schüttelte den Kopf: “Nein Tobi. Ich muss allein mit ihm reden. Kakashi, Iruka, ich denke es ist das Beste, wenn ihr Fugaku in Gewahrsam nehmt und Itachi vielleicht auch für ein paar Stunden außer Gefecht setzt, damit er sich ein wenig beruhigen kann. Es bringt uns nichts, wenn wir uns hier sinnlos schlagen und gegenseitig zu Grunde richten.” “Ich denke, dein Vorschlag ist gut, Sasori.”, erwiderte Kakashi und machte sich mit Iruka und den beiden Uchihas in Gewahrsam auf den Weg zur Polizei. Deidara machte einen Schritt auf Sasori zu, als dieser gerade ins Wohnzimmer gehen wollte. “Was ist los, Deidara?”, fragte Sasori ernst. “Ich dachte, du schläfst? Wie hast du es mitbekommen, dass Fugaku...” Sasori unterbrach Deidara: “Ich konnte die ganzen Tage nicht richtig schlafen. Aber weil du an meinem Bett wachst, wollte ich, dass du auch zur Ruhe kommst, also muss ich mich manchmal eben schlafend stellen. Ich habe Kakashi gleich angerufen, als du aus meinem Zimmer gegangen bist und ich mitbekommen habe, dass Sasuke da ist.” Deidara blickte ruhig zu Sasori und stieß einen Seufzer aus. “Na los, lass Sasuke nicht warten.” Deidara wandte sich an Tobi: “Tobi, komm, wir gehen eine Runde spazieren.” “Au ja, Deidei-Sempai!” Deidara verließ mit Tobi die WG und Sasori wandte sich nun zu Sasuke ins Wohnzimmer.
 

“Möchtest du etwas trinken?”, fragte Sasori freundlich und Sasuke nickte. Sasori brachte dem Kleinen ein Glas Wasser und stellte es auf den Couchtisch vor ihm ab. “Danke”, sagte Sasuke, “was möchtest du denn mit mir bereden?” “Ich möchte dich fragen, ob du es für möglich hältst, noch ein paar Tage bei Oma Chiyo zu wohnen. Ich verspreche dir, Tobi im Zaum zu halten und Oma kann sich auch um dich kümmern, wenn ich meine Ruhe brauche. Von der Schule werden wir dich frei stellen und wenn du irgendwas brauchst, kannst du dich jederzeit an uns wenden.” Sasuke blickte stumm zu Sasori. Der Rothaarige lächelte ihm zu und fügte an: “Itachi kommt natürlich auch wieder in die WG. Nur jetzt ist es besser, wenn er erst einmal zur Vernunft kommt.” “Okay.”, sagte Sasuke plötzlich. “Aber du musst mir eins versprechen!”, mahnte Sasori: “Du haust bitte nicht mehr ohne Vorwarnung ab. Du siehst ja, was dabei raus kommt.” “Versprochen.” “Warum bist du eigentlich so plötzlich verschwunden?” Sasuke schwieg und wandte seinen Blick ab. “Ich habe Hunger.”, sagte er schließlich und wich der Frage aus. “Du bekommst etwas zu Essen, wenn Deidara wieder da ist. Er ist der beste Koche der Welt. Aber nur, wenn du mir sagst, warum du weggelaufen bist.” “Ich habe eine SMS bekommen von einer mir unbekannten Nummer. Ich sollte zum alten Spielplatz kommen. Die SMS war mit dem Namen eines Klassenkameraden unterschrieben. Er merkte an, dass er eine neue Nummer hat.” “Aber, warum bist du einfach hingegangen?” “Er ist mein bester Freund und er war so lange weg zu einem Austausch-Programm. Ich wollte ihn unbedingt wieder sehen.” “Aber warum hast du nichts gesagt?” “Ich hätte nicht einfach weg gekonnt. Ich musste mich davonschleichen.” “War es wenigstens schön?” “Nein.”, antwortete er knapp und nahm einen Schluck von dem Wasser. “Was ist passiert?” “Er war nicht da. Ich glaube auch jemanden gesehen zu haben, aber es war nicht mein Freund. In seiner Wohnung war auch alles dunkel. Die Post war nicht geleert - danach fiel mir auf, dass sein Austauschprogramm noch ein paar Wochen andauert. Als ich zu der Erkenntnis kam, lief ich aus Reflex nach Hause und dort...” Sasuke brach in Tränen aus. “Du brauchst nicht weiter zu erzählen. Den Rest kann ich mir denken. Möchtest du eine heiße Schokolade?” Sasuke nickte und Sasori ging in die Küche.
 

Etwas später ging die Wohnungstür wieder auf und Sasori, der mittlerweile mit Sasuke zusammen auf der Couch eingeschlafen war, bemerkte nicht, wie Itachi das Wohnzimmer betrat. Mit einem sanften Lächeln blieb er in der Wohnzimmertür stehen und beobachtete die beiden. Sasuke hatte sich an Sasoris Schulter gelehnt und Sasori hatte seinen Arm um Sasuke gelegt. Einen Sekundenbruchteil später kamen auch Deidara und Tobi von ihrem Ausflug wieder und schauten erstaunt zu Itachi. “Was machst du denn schon hier?”, fragte Deidara und Itachi legte einen Finger auf den Mund: “Schhh. Die beiden schlafen. Ihr solltet sie nicht wecken.” Deidara lächelte.

Itachi

„Oh, wie süß. Tobi will mitkuscheln.“, kam es begeistert von dem Maskenträger, doch er wurde von Deidara und Itachi am Kragen gepackt und zurückgehalten bevor er das Wohnzimmer auch nur betreten konnte. Mit einigem Widerstand wurde Tobi in sein Zimmer verfrachtet und dort erstmal zur Verwahrung abgesetzt. Vor der Tür wandte Deidara sich wieder an Itachi: „Also wieso bist du schon wieder hier? Ich meine nicht, dass ich etwas dagegen hätte, aber es wundert mich einfach.“ Itachi lächelte kurz und sein Blick wanderte wieder zur Tür Richtung Wohnzimmer. „Ich habe Kakashi versprochen mich zusammenzureißen und da Vater noch in Gewahrsam ist…“ „Bist du dir sicher, dass das ok ist?“ „Ja ist es. Außerdem lass ich Sasu bestimmt nicht noch mal alleine.“ „Ita… Wir sind doch auch noch da.“ „Na und? Ich bin sein großer Bruder, verdammt. Es ist meine Aufgabe mich um ihn zu kümmern und was passiert? Erst verschwindet Sasu ohne dass es jemand merkt und dann lass ich auch noch zu, dass unser Vater ihn so zurichtet.“ „Du kannst nicht immer auf Sasu aufpassen…“ „Du hast doch keine Ahnung!“ „Stimmt, ich habe keine Geschwister, aber ich weiß sehr wohl, dass man auch mal loslassen können muss.“ „Hör bloß auf mit diesem Klugscheißer-Gelaber! Du hast nicht mal ansatzweise eine Ahnung davon, was ich schon alles verbockt habe!“ „So schlimm kann es doch gar nicht gewesen sein.“ „Oh natürlich nicht: Ich hab nur dafür gesorgt, dass Sasu mehrere Wochen lang im Krankenhaus lag. Und jetzt läuft da draußen noch ein Bekloppter rum, der meinetwegen hinter ihm her ist. Du hast Recht: Ich bin der perfekte große Bruder.“ Itachis Stimme triefte nur so vor Sarkasmus und Deidara schwieg für einen Moment, wusste nicht was er dazu sagen sollte. Doch er kam auch nicht dazu etwas zu sagen, denn Itachi sprach einfach weiter: „Jedes Mal wenn Sasu irgendwas passiert bin ich daran schuld. Manchmal denke ich, dass ich mich einfach von ihm fernhalten sollte, aber ich kann es nicht. Ich bin extra ausgezogen als ich alt genug war, nur um Sasu zu beschützen, aber ihn nicht zu sehen hab ich auf Dauer einfach nicht ausgehalten und jetzt sieh dir an was passiert ist.“ Deidara legte Itachi eine Hand auf die Schulter und lächelte ihn aufmunternd an. „Sieh es mal so: Jetzt ist Sasuke hier bei uns und euer Vater kann ihm erstmal nichts mehr tun. Und was Hidan angeht… Der ist zwar nicht der Hellste, aber selbst er wäre nicht dumm genug zu versuchen an Sasu heranzukommen, solange wir dabei sind.“ „Du hast gut reden… Hast du eigentlich eine Ahnung davon was man sich für Sorgen macht, wenn jemandem etwas passieren könnte, der einem am Herzen liegt?“ Kurz blitzte etwas in den Augen des Blonden auf, doch er schluckte es runter und sagte nur mit einem leichten Unterton in der Stimme: „Ja, das kann ich mir vorstellen. Und du solltest vielleicht einfach ins Bett gehen und dich mal richtig ausschlafen. Die letzten Tage waren für uns alle sehr anstrengend.“ Als Deidara in Itachis Gesicht sah und dort nur Schmerz und Verzweiflung lesen konnte, seufzte er, doch dann kam ihm eine Idee. Ein Grinsen breitete sich in Deidaras Gesicht aus und er nahm Itachi an der Hand und zog ihn ins Wohnzimmer. „Damit du keine Dummheiten machst und dir wirklich mal ein wenig Ruhe gönnst, solltest du Sasu mit in dein Zimmer nehmen. Er braucht die Ruhe genauso wie du. Und ich denke, dass es euch beiden gut tun wird, wenn ihr mal einfach nur zusammen seid.“ Itachi sah Deidara fragend an, doch der Blonde ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen, sondern schob ihn ins Wohnzimmer und löste vorsichtig Sasoris Arm von Sasuke. Zögernd nahm Itachi Sasuke auf seine Arme und es brauchte einen Wink von Deidara bevor sich Itachi in Bewegung versetzte. Langsam und darauf bedacht Sasuke weder zu wecken noch ihm Schmerzen zu bereiten, trug Itachi seinen kleinen Bruder in sein Zimmer und legte ihn dort vorsichtig auf dem Bett ab. Danach ging er noch einmal zu Deidara ins Wohnzimmer und half ihm dabei Sasori ebenfalls ins Bett zu bringen. Kaum war der Rothaarige in seinem Bett wurde Itachi von Deidara aus dem Zimmer und zurück in sein eigenes gescheucht. Dort ließ sich der Schwarzhaarige vorsichtig auf der Bettkante nieder und strich seinem kleinen Bruder zögernd eine verirrte schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht. Der Jüngere gab ein leises Seufzen von sich und Itachi gab sich geschlagen. Wahrscheinlich hatte Deidara Recht, doch das musste er ihm ja nicht gleich auf die Nase binden. Itachi legte sich vorsichtig zu Sasuke ins Bett und zog ihn in seine Arme. Erst jetzt fiel ihm auf wie müde er eigentlich war und es dauerte keine 5 Minuten bis Itachi eingeschlafen war.
 

Als er am nächsten Morgen aufwachte lag Sasuke noch immer in seinen Armen und ein Lächeln breitete sich auf Itachis Gesicht aus. Er vergrub sein Gesicht in den kurzen schwarzen Haaren des Kleineren und seufzte leise, schloss seine Augen wieder und driftete noch einmal ins Traumland ab. Er wurde geweckt als sich Sasuke in seinen Armen bewegte und sah den Kleineren an. „Guten Morgen, Sasu-Chan.“ „Morgen und du sollst mich nicht Chan nennen.“ „Du bist mein kleiner Bruder, also darf ich dich nennen wie ich will. Außerdem klingt es süß.“ „Ich bin nicht süß.“, murrte Sasuke und boxte Itachi schwach in die Seite. Dieser grinste und zog Sasuke ein wenig näher an sich. „Ita was-?“ „Du darfst mir nie wieder so einen Schrecken einjagen. Weißt du eigentlich was ich mir für Sorgen gemacht habe?“ „Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst, aber ihr hättet mich doch nicht gehen lassen…“ „Wo warst du eigentlich?“ „Eigentlich dachte ich, dass sich ein Freund von mir, der aber gerade im Ausland ist, mit mir treffen wollte und weil wir uns schon lange nicht mehr gesehen haben wollte ich unbedingt da hin.“ „Aber du hättest mir wenigstens Bescheid sagen können.“, mahnte der Ältere mit leicht vorwurfsvoller Stimme. Sasuke senkte den Blick und sagte nichts mehr. Itachi strich ihm sacht durch die Haare und ließ die Stille sich ein wenig ausbreiten.
 

Erst ein leichtes Klopfen an der Tür unterbrach die Ruhe im Zimmer.

Deidara

“Itachi?”, fragte Deidara leise und bekam ein leises “Mhh?” von der anderen Seite der Tür als Antwort. “Ich habe Frühstück vorbereitet. Ihr habt doch bestimmt Hunger, oder?” Das Bauchgrummeln Sasukes bestätigte die Frage. “Wir sind gleich da.”, sagte Itachi und Deidara ging zurück in die Küche, wo Sasori und Tobi bereits am Tisch saßen und sich unterhielten. “Sempai, wie machst du eigentlich diese Puppen? Und kann ich noch eine haben? Ich will eine Puppe von allen von euch haben! Damit ich immer mit euch spielen kann!” Tobi klang wie ein kleines begeistertes Kind. “Mal sehen. Wenn du dich benimmst, dann denke ich mal darüber nach.” Sasori grinste zu Tobi und dieser sagte begeistert: “Ich verspreche es dir, Sempai! Ich werde ganz lieb sein!” Deidara lächelte den beiden zu und goss den Kaffee in die Tassen.
 

Wenig später saßen alle am Frühstückstisch und die Pancakes von Deidara waren fast alle aufgegessen worden. Als Sasuke zum letzten Pancake greifen wollte, hatte auch Tobi den Entschluss gefasst, sich diesen zu krallen. Zeitgleich stachen ihre Gabeln zu und zerrten an dem Pancake. “Tobi, lass doch Sasuke den Letzten. Er ist unser Gast und wenn du willst, mache ich dir ein ander Mal welche nur für dich allein.”, sagte Deidara und Tobi nahm seine Gabel zurück. “Wirklich, Deidei-chan?” Der Blonde nickte und Sasuke verputzte den letzten Pancake. “Das war lecker!”, sagte Sasuke und bedankte sich für das Essen.
 

Deidara räumte den Tisch ab und zuckte zusammen, als Sasori plötzlich neben ihm stand. “Du hast mich ganz schön erschreckt.”, beschwerte sich Deidara und lächelte dann aber seinen besten Freund an. “Das wollte ich nicht. Kann ich dir denn helfen?” “Nein. Ich bin ja quasi schon fertig. Wie geht es dir? Du siehst erholter aus als gestern.” “Mir geht es auch besser. Ich habe gestern Abend endlich mal wieder richtig schlafen können.” “Das freut mich.” Deidara nahm Sasori ruckartig in den Arm und drückte ihn fest an sich. Itachis Worte schossen durch seinen Kopf und er spürte, wie ihm das Herz stach. “Verdammt, Itachi! Natürlich weiß ich wie das ist!”, nuschelte er unverständlich. Anstatt nachzufragen, was Deidara gesagt hatte, schloss auch Sasori seine Arme fester um Deidara. “Schön, dass du wieder hier bist.”, sagte Deidara nun etwas verständlicher und löste seine Umarmung wieder.
 

“Sasori-Sempai? Kommst du mal mit in mein Zimmer? Ich muss dir was ganz tolles zeigen!”, schallte es plötzlich von Tobi, der in die Küche gestürmt kam. “Was willst du mir denn zeigen?”, erkundigte sich der Rothaarige. “Ich habe etwas gebaut! Das musst du dir einfach anschauen!” “Nagut. Aber wenn du Quatsch machst, bekommst du keine weiteren Puppen von mir.” “Das wird kein Quatsch!”, beschwerte sich Tobi und war schon wieder im Flur. “Sempai! Los! Ich will dir das unbedingt zeigen!” Sasori lächelte Deidara zu und ging dann mit zu Tobi.
 

Etwas später setzte sich der Blonde aufs Sofa, schaltete den Fernseher ein und wurde dann aber von der Müdigkeit übermannt und begann zu träumen.
 

“Deidara!”, rief es aus allen Richtungen. “Wo bist du? Du musst mir helfen!” Um Deidara herum war alles schwarz. Er konnte nichts sehen, doch die Stimmen um ihn herum wurden immer lauter. “Wer spricht da?”, fragte der Blonde panisch. “Sasori! Itachi! Sasuke!”, brüllte es zeitgleich aus allen Richtungen. Dann sah er plötzlich alle drei vor sich und lief in Richtung Sasori, doch je näher er ihm kam, umso weiter schien er weg zu sein. “Hilf mir!”, schrien alle drei. Plötzlich tauchte Hidan auf. Er war doppelt so groß wie Deidara selbst und hatte glühend rote Augen. Er lachte finster und hatte einen Säbel bei sich. “Lass sie in Ruhe!”, brüllte Deidara und Hidan schwang seinen Säbel in die Luft und setzte zum Hieb an. “NEIIN!”, schrie Deidara.
 

Er wurde durchgeschüttelt. “Wach auf! Deidei, wach auf!” Deidara schreckte auf und sah Itachi vor sich, der ihn erschrocken anblickte. “Du hast geschrien, also bin ich her gekommen. Was ist passiert?” Dem Blonden lief ein kalter Schauer den Rücken herunter und plötzlich hatte er wieder alles aus seinem Traum vor Augen. “Du wirst ja ganz blass!”, bemerkte Itachi besorgt und fügte an: “Ich hole wohl besser Sasori, er ist da sicher kompetenter, sich um dich zu kümmern.” Itachi ging zu Tobis Zimmer und klopfte an.

Tobi

Als es an der Tür klopfte, zuckte Tobi erschrocken zusammen und stieß aus Versehen gegen seine selbstgebastelte Sasuke-Puppe. Schnell versteckte Tobi die Puppe unter der Bettdecke da Sasori angefangen hatte zu lachen. Die Tür ging auf und Itachi sagte: „Saso, Deidei braucht dich.“ Sasori nickte und verließ den Raum, klopfte Itachi im Vorbeigehen kurz aufmunternd auf die Schulter. Itachi seufzte, wandte sich ohne ein weiteres Wort zu sagen von Tobi ab und schloss die Tür hinter sich. Eine Weile war Tobi zu verwirrt von dem seltsamen Benehmen Itachis, doch dann stand er auf, räumte seine (mittlerweile) halb zerstörte Puppe weg und verließ dann ebenfalls sein Zimmer.
 

Auf dem Flur sah er noch wie Sasuke die Wohnungstür hinter sich schloss. „Verdammt!“, fluchte Itachi und schlug mit der flachen Hand gegen die Wand. „Ita?“, fragte Tobi leise und nur langsam drehte sich der Uchiha zu ihm um. „Was ist?“, murrte dieser und in seinem Blick lag eine Wut, deren Ursprung der Maskenträger sich nicht erklären konnte. „Was hast du denn?“ „Nichts, vergiss es einfach.“, brummte Itachi und wollte schon wieder in sein Zimmer gehen als von der Wohnzimmertür her Sasoris Stimme erklang: „Du bleibst schön hier.“ „Nein, du kommst jetzt ins Wohnzimmer und erzählst uns was los ist.“, mischte sich Deidara ein und murrend folgte Itachi den beiden ins Wohnzimmer, gefolgt von Tobi, der grinsend hinter dem Uchiha her hüpfte. Itachi ließ sich in einen freien Sessel fallen und wartete darauf, dass seine Mitbewohner sich ebenfalls setzten. Tobi flitzte noch einmal zurück in sein Zimmer und kehrte kurz darauf mit Klein-Tobi ins Wohnzimmer zurück.
 

„Jetzt erzähl schon, Ita.“, sagte Sasori und sah den Schwarzhaarigen auffordernd an. Der Angesprochene seufzte leise und betrachtete den Teppich unter seinen Füßen. „Du kommst nicht drumrum, egal wie lange du schweigst.“, erklärte Deidara grinsend und erneut entkam Itachi ein leises Seufzen. „Es ist wegen Sasu…“ „Was ist denn mit ihm?“, fiel Tobi dem Uchiha ins Wort und bekam dafür einen bösen Blick von Deidara, welcher ihn sofort wieder verstummen ließ. „Ich hab mal wieder Mist gebaut…“, murrte Itachi und die Anderen warteten darauf, dass er weitersprach, doch der Schwarzhaarige schwieg. „Ach Ita, so schlimm war es doch bestimmt nicht.“, versuchte Deidara Itachi ein wenig aufzumuntern, leider ohne Erfolg. „Sasu und ich haben uns gestritten, nicht so wie sonst. Es war keine von unseren früher üblichen Kabbeleien, sondern ein handfester Streit. Ich weiß nicht mal genau warum, aber ich war richtig fies und hab Sachen gesagt, die ich gar nicht so gemeint habe… Und jetzt ist Sasu weg. Er hat gesagt, dass er lieber wieder nach Hause geht als zurück zu kommen. Ach verdammt!“ Bei seinen letzten Worten hatte Itachi mit der Hand auf die Armlehne seines Sessels geschlagen und seine Finger in dem weichen Polster vergraben. „Mach dir keine Sorgen Itachi, euer Vater ist doch noch bei der Polizei, also kann Sasu zu Hause nichts passieren.“ „Du verstehst das nicht, Sasori. Es ist nicht so einfach.“ „Dann erklär es uns.“, warf Deidara ein und Itachi knurrte leise: „Das letzte Mal, als wir uns ernsthaft gestritten haben, ist Sasuke von einem Auto angefahren worden, nur weil ich einfach keine Ruhe geben wollte. Danach hat er monatelang im Krankenhaus gelegen und ich hab mir geschworen, dass ich es nie wieder so weit kommen lasse…“ „Ita-“, setzte Sasori an, doch Itachi fiel ihm ins Wort. „Ich will jetzt nicht hören, dass alles wieder gut wird. Dafür kenne ich diese blöde Phrase gut genug. Wisst ihr eigentlich wie oft wir das den Angehörigen von mutmaßlichen Opfern erzählen, die wir am Ende nicht mehr retten können?! Also spart euch das.“ „Sasu passiert nichts.“, sagte Tobi voller Überzeugung und für einen Moment wusste keiner etwas darauf zu erwidern.
 

„Erzähl doch mal noch ein bisschen was. Immerhin wussten wir bisher nicht mal, dass du einen kleinen Bruder hast.“, brach Deidara die entstandene Stille nach ein paar Minuten mit einem leicht vorwurfsvollen Unterton in der Stimme. „Was soll ich denn groß erzählen?“ „Irgendwas, ist doch egal. Aber ich fänd’s toll mal etwas mehr über deine Vergangenheit zu wissen.“ Sasori nickte zustimmend und auch Tobi schien hellauf begeistert von dieser Idee Deidaras. Itachi seufzte, lehnte sich in seinem Sessel zurück und schien einen Moment lang nachzudenken, bevor sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen legte und er erneut zu sprechen begann: „Ich weiß noch genau wie Sasus Gesicht früher immer angefangen hat zu strahlen, wenn ich von der Schule nach Hause gekommen bin. Jedes Mal kam er zur Tür gerannt und ist mir um den Hals gefallen, kaum das ich das Haus betreten hatte. Damit hat er aufgehört als er in die Schule kam, weil sich das laut Vater nicht gehört. Mich hat das nie gestört und irgendwie fand ich es auch schade, fragt mich nicht warum, es war einfach so. Das war auch in etwa die Zeit in der unser Verhältnis anfing zu bröckeln. Als Sasu noch kleiner war, sind wir oft am Wochenende unterwegs gewesen, aber dann wollte er das auf einmal nicht mehr. Irgendwann kam mir dann der Gedanke, dass Vater etwas damit zu tun haben könnte, aber ich habe ihn nie danach gefragt. Statt darüber zu reden wie ein Erwachsener, habe ich reagiert wie ein trotziges Kind und Vater immer wieder angemotzt. Deswegen hat er auch so eine hohe Meinung von mir.“ Kurz verzog Itachi das Gesicht zu einer Grimasse, doch er ging nicht weiter darauf ein. Für einen Moment schwieg Itachi, dann lächelte er wieder. „Ich weiß noch wie ich Sasu zu seinem 2. Geburtstag einen grünen Plüschdinosaurier geschenkt habe… Den hat Sasu daraufhin immer mit sich durch die Gegend geschleppt und Mutter musste ihn mehr als einmal reparieren, weil er so in Mitleidenschaft gezogen wurde. Das kleine Monster hat sogar die Grundschule noch überdauert.“ Da Itachi in Gedanken verloren zu sein schien und schwieg, fragte Deidara: „Wie meinst du das?“ „Naja, als Sasu damals im Krankenhaus war, hat er mich als wir allein waren gefragt, ob ich ihm den bei meinem nächsten Besuch mitbringen könnte.“ Itachi lächelte und malte mit seinen Fingern undefinierte Muster auf die Armlehne des Sessels. „Er musste ihn immer verstecken, wenn Vater und Mutter da waren, weil Vater es kindisch gefunden hätte. Ihr müsst verstehen, dass Sasu immer versucht hat Vater zu gefallen, aber der hat ihn die meiste Zeit ignoriert… Außer wenn er etwas falsch gemacht hat, dann war Vater immer sofort zur Stelle.“ Seine letzten Worte wurden von einem leisen Knurren begleitet und Itachi atmete ein paar Mal tief durch um sich wieder zu beruhigen.
 

„Ich find es ziemlich unfair, dass du diese Story nach all der Zeit wieder ausgräbst, Nii-chan.“ „Sasu? Gott bin ich froh, dass du doch wieder gekommen bist.“ Itachi war aufgestanden und zog den Kleineren, der noch immer im Türrahmen stand, in seine Arme. „Es tut mir leid, Nii-chan…“, kam es leise von Sasuke und er erwiderte die Umarmung seines Bruders.

Sasori

Sasori wirkte erleichtert, als er sah, wie sich Itachi und Sasuke umarmten. Auch auf dem Gesicht von Deidara zeichnete sich Beruhigung ab. Sogar Tobi hielt still und blickte ruhig zu den Brüdern. Als die beiden ihre Umarmung lösten setzte sich Sasuke neben Itachi auf die Lehne und murmelte etwas in Itachis Ohr, woraufhin dieser schmunzelte. “Na klar bekommst du etwas.”, antwortete Itachi und wandte seinen Blick an Deidara. “Sasuke hat Appetit auf deine Reisbällchen. Meinst du das wär drin?” Deidara schmunzelte und nickte. “Magst du mir helfen, Sasuke?”, fragte Deidara und nach der Zustimmung Sasukes verschwanden die beiden in der Küche.
 

“Itachi, was war vorhin los? Du meintest, dass Deidara mich braucht? Er hat gar nichts gesagt.” “Das fragst du ihn lieber selbst. Er hat mir nichts erzählt. Ich habe ihn schreien hören und er war sehr blass.” Sasori blickte nachdenklich. “Hat er wieder seine Albträume?”, murmelte er vor sich hin und Tobi meldete sich nun auch zu Wort: “Was ist denn mit Deidei-Sempai? Soll ich Deidei-Sempai zum Lachen bringen?” “Ich mach das schon, keine Sorge. Zeige doch Itachi, was du gebastelt hast.” Itachi blickte verwirrt zu Sasori und dann zu Tobi. “Au ja! Itaa! Du musst dir das unbedingt anschauen! Warte, ich bring es her! Gib mir fünf Minuten!” Tobi verschwand in seinem Zimmer Itachi blickte fragend zu Sasori: “Was hat er denn gebastelt?” “Keine Sorge, nix schlimmes. Ist für den ersten Versuch sogar gar nicht mal schlecht.” “Da bin ich ja mal gespannt. Aber was meinst du mit ‘Wieder seine Albträume’? Hat er das schon länger?” Sasoris Blick wurde ernster. “In seiner Kindheit ist viel geschehen, was ihn sehr mit genommen hat. Darum war er auch den Großteil seiner Kindheit bei Oma. Für ihn sind Chiyo und ich eine kleine Familie, die er... “ “ITAAAA!”, brüllte Tobi dazwischen. Der Maskenträger sürmte zu Itachi und drückte ihm die Sasuke-Puppe in die Hände. Verdutzt blickte Itachi auf das Abbild seines kleinen Bruders und musste danach anfangen zu lachen. “Was ist so witztig daran, Ita!?”, fragte Tobi verärgert. “Warum lacht ihr alle darüber?” “Hey, ich lache dich doch nicht aus. Es schaut einfach nur irgendwie … komisch aus. Aber man erkennt ihn. Sasori hat recht, nicht schlecht, für deinen ersten Versuch.” “Danke Ita!”, sagte Tobi, schnappte sich die Puppe und stürmte wieder in die Küche. “Deidei, Sasu! Schaut mal!” Ein lautes Lachen und ein entsetzer Schrei waren zu hören. Sasori und Itachi kicherten.
 

Itachi wurde wieder ernst. “Was wolltest du vorhin berichten, als Tobi dazwischen gefunkt hat?” “Er hat seine Familie recht zeitig verloren. Oma hat ihn daraufhin aufgenommen und so sind er und ich beste Freunde geworden.” Itachi nickte und schaute auf ein Foto, dass an der Wand hing. “Wie alt wart ihr da?” “Zehn Jahre war ich da. Da war Deidei schon vier Jahre bei uns. An diesem Tag waren wir mit Chiyo im Zoo.” “Hat er denn sonst keine Angehörigen mehr?” “Nein. Nur Chiyo und mich.” Itachi schwieg und dachte darüber nach, was er in seiner Wut zu Deidara gesagt hatte. “Ich verdammter Idiot!”, brummte er leise und nahm sich vor, bei der nächsten ruhigen Gelegenheit mit Deidara zu unterhalten.
 

In der Küche roch es mittlerweile nach Reisbällchen und Tobi unterhielt sich angeregt mit Klein-Tobi und Klein-Sasuke, wie er ihn genannt hatte, was sie als nächstes spielen würden. “So, du kannst die nächsten in die Pfanne legen, Sasuke.”, leitete Deidara fröhlich seinen neuen Kochgehilfen an und Deidara schüttete ein wenig Sojasoße auf die Bällchen. Sasori lächelte Itachi zu. “Ich glaub unsere beiden Brüder verstehen sich gut, wenns ums kochen geht.” Itachi wirkte erst ein wenig verdutzt über Sasoris Wortwahl, stimmte ihm dann aber zu und stand aus seinem Sessel auf. “Möchtest du auch etwas zu trinken?”, fragte er und Sasori verneinte. “Gut, ich bin gleich wieder da, ok? Ich gehe eben in den Keller und hole dort etwas rauf.” “Geht klar.”
 

Itachi verließ das Wohnzimmer und wenig später saß Sasuke begeistert vor seinem Teller mit Reisbällchen und mampfte los. Deidara blickte sichtlich erfreut zu Sasori und setzte sich zu ihm auf die Couch. “Wo ist Itachi?”, fragte er neugierig. “Er holt im Keller etwas zu Trinken.” “Ah ok. Hätte ich gewusst, dass er in den Keller geht, hätte ich ihm sagen können, dass er mit noch eine Flasche Sojasoße mit hoch bringen soll. Ach ich geh ihm eben nach.” “Mach das.” Deidara verließ ebenso das Wohnzimmer in Richtung des Kellers und Tobi nutzte die Chance, sich neben Sasori auf das Sofa zu setzen. “Saso-chan! Als nächstes bastel ich eine Puppe von Deidei-Sempai!”, sprudelte er los. “Oh, weiß er schon davon, dass er der nächste Glückliche ist?” “Nein, das wird eine Überraschung!” Sasori lächelte. “Schmeckt es dir, Sasuke?”, fragte der Rothaarige und Sasuke nickte. “Das ist echt das beste Essen, dass es gibt! Nur bei Mutti schmeckts noch besser!” “Das hat ja auch Deidei-Sempai gekocht!”, fügte Tobi hinzu und sprang im Nächsten Moment schon wieder auf. “Ich werde jetzt in mein Zimmer gehen und eine Deidei-Puppe bauen! Aber wehe ihr verratet ihm das!” “Keine Sorge, wir sagen nichts.”, versprachen Sasori und Sasuke und für Tobi war das das Zeichen, sich an die Arbeit zu machen.

Itachi

Itachi hatte bereits den halben Kasten gefüllt, den er aus den Untiefen des Kellers ausgegraben hatte, als er leise Schritte auf der Treppe hörte. Für einen Moment hielt er inne und lauschte, versuchte anhand der Schritte zu erkennen wer da zu ihm hinunter kam.
 

„Sasu?“, fragte er schließlich und wartete darauf, dass der schwarze Haarschopf seines Bruders auftauchte, doch statt diesem erschien Deidaras blonde Mähne in Itachis Sichtfeld. „Nicht ganz. Versuch’s nochmal.“ „Hey, Deidei. Ist was passiert?“ „Nein, warum sollte es?“ „Weil du auch hier unten bist.“ Deidara sah für einen Moment verwirrt aus, doch dann verstand er. „Achso, nein, ich bin nur hier unten, weil ich neue Sojasoße brauche. Und du warst schon hier unten, deswegen konnte ich dich nicht mehr fragen, ob du mir welche mitbringst.“ Ein Lächeln begleitete seine Worte und Itachi beobachtete schweigend wie Deidara zu einem der Regale ging und mit sicherem Griff die Sojasoße herausfischte.
 

„Deidei?“ Als der Blonde sich zu dem Uchiha drehte, senkte dieser den Blick und musste schlucken, da ihm ein größer werdender Kloß die Kehle zu verstopfen schien. „Was hast du denn, Ita?“ „Deidei, ich…“ „Ita?“, besorgt trat Deidara zu dem Schwarzhaarigen und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
 

„Ich… wollte mich entschuldigen, Deidei…“, flüsterte der Größere ohne sein Gegenüber anzusehen. „Was? Aber wofür?“ „Dafür, dass ich dich so angefahren habe, weil ich mir Sorgen um Sasu gemacht habe… Ich wusste ja nicht, dass du…“ „Das ich was? Jetzt red‘ doch endlich normal mit mir, ich versteh überhaupt nichts.“ „Saso hat mir erzählt, dass du nur noch ihn und Chiyo hast… Und dann komme ich und schnauze dich so an… Es tut mir ehrlich leid…“ Deidara sah den Schwarzhaarigen erstaunt an, bis ihm die volle Tragweite von Itachis Worten bewusst wurde. Für einen Moment verfinsterte sich sein Blick, doch als Itachi ihn doch endlich wieder ansah, waren seine Züge bereits wieder normal. „Ist schon gut, Ita. Das konntest du nicht wissen, weil ich eigentlich nicht wollte, dass es jemand weiß. Und jetzt hör auf dich zu entschuldigen, ich weiß doch, dass du dir einfach nur Sorgen gemacht hast.“ Langsam nickte Itachi und Deidara grinste ihn an. „Na los, lass uns wieder hoch zu anderen gehen, die warten bestimmt schon.“
 

Itachi folgte Deidara zurück nach oben und verstaute den gefüllten Kasten in der Küche, nahm eine der Flaschen heraus und ging mit dieser in der Hand ins Wohnzimmer. Dort saßen bereits Sasori, Deidara und Tobi auf dem Sofa, wobei der Maskenträger zwischen Saso und Deidei gefangen war. Sasuke saß auf einem der Sessel, in großzügig bemessenem Sicherheitsabstand zu Tobi. Itachi ließ sich in den zweiten Sessel fallen und stellte die Flasche auf den Couchtisch.
 

„Ich weiß auch nicht was wir machen sollen.“ „Worum geht’s, Saso?“ „Naja, Ita, wir haben gerade darüber geredet, was wir jetzt wegen Hidan unternehmen sollen.“ „Nun, als erstes Mal sollten wir nicht mehr alleine unterwegs sein. Und du, Sasu, ziehst am Besten hier mit ein.“ „WAS?! Itachi, du bist doch verrückt geworden!“, fauchte der jüngere Uchiha und war dabei sogar von seinem Sessel aufgesprungen. „Bin ich mit Sicherheit nicht. Sasu, du bleibst hier.“ „Das werde ich bestimmt nicht!“ „Oh doch, du bleibst hier! Und wenn ich dich an einem Stuhl festbinden muss, dann muss ich das wohl machen. Aber du bleibst hier, basta.“ „Nein, ich werde nicht hier bleiben! Ich gehe zurück zu Mutter!“ „Nein, du bleibst bei mir. Mutter kann dich nicht vor Hidan beschützen.“ „Ist mir egal! Ich lasse sie jetzt bestimmt nicht alleine! Es reicht doch, dass Vater jetzt weg ist, da muss ich nicht auch noch verschwinden!“ „Sasu…“, knurrte Itachi, krallte sich in die Armlehnen seines Sessels um sich zu beruhigen. Mit letzter Willenskraft hielt er sich noch auf seinem Sessel, doch als Sasuke sich umdrehte und Anstalten machte aus dem Wohnzimmer zu stürmen, sprang er auf und packte seinen kleinen Bruder am Arm.
 

„Au, du tust mir weh!“, fauchte der Kleinere und versuchte seinen Arm aus dem festen Griff Itachis zu befreien. Doch der Ältere machte keine Anstalten sich von Sasuke zu lösen, verstärkte seinen Griff nur noch und zog ihn an sich, schlang dabei seinen zweiten Arm um die Taille des Kleineren und brummte ihm ins Ohr: „Ich will nur nicht, dass dir etwas passiert, Kleiner.“ „Du machst es schon wieder!“ „Was?“, verwirrt ließ Itachi nun doch etwas lockerer und sah Sasuke in die Augen. „Es geht schon wieder nur um dich! Was ich will ist dir vollkommen egal! Lass mich in Ruhe!“, damit stieß Sasuke den Älteren so heftig von sich, dass dieser ihn überrascht endgültig losließ und rannte aus der Wohnung, ließ die Tür mit einem lauten Knall hinter sich ins Schloss fallen.
 

Es dauerte ein paar Minuten bis alle im Raum begriffen hatten, was soeben passiert war und keiner wagte es die entstandene Stille zu unterbrechen.

Deidara

Er hörte das laute Knallen der Tür, zuckte in sich zusammen und merkte, wie ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief. Die Stille im Raum bedrückte ihn zunehmend und er betrachtete Itachis starres Gesicht. Deidara sprang auf und rannte ebenfalls aus der Tür. “Deidara...”, flüsterte Itachi, der noch ein wenig ungläubig im Raum stand.
 

In der Ferne sah Deidara Sasuke rennen und nahm Kurs auf Sasuke. Mit großen Schritten näherte sich Deidara dem mittlerweile langsamer werdenden kleinen Uchiha und rief: “Sasu, bleib doch stehen.” “Lass mich in Ruhe Itachi... ich.. “ Sasuke stockte und drehte sich dann zu seinem Verfolger um. “Deidara... warum folgst gerade DU mir?” Der Blondschopf hielt an und blickte entschlossen zu Sasuke. “Ich kann nachvollziehen, wie du dich fühlen musst. Aber eben auch wie sich Itachi fühlt.” “Du? Aber du hast doch gar keine Ahnung wie sich das anfühlt!” “Wirklich? Wie willst du das wissen, Sasuke?” Sasuke schwieg. “Komm, lass uns ein Stück spazieren gehen. Ich werde dir etwas erzählen, was ich niemanden bisher anvertraut habe. Vielleicht verstehst du mich dann.” “Aber in die WG will ich nicht!” “Wir gehen nicht in die WG.” “Na gut. Was willst du mir erzählen?” Deidara fasste seine Kette an und schwieg für einen Moment.
 

“Lass uns dort lang gehen. Da gibt es eine gute Eisdiele. Ich geb was aus.”, sagte Deidara mit einem kleinen Lächeln und sie machten sich auf den Weg. Nach einer Weile hatten sie ihr Eis aufgegessen und liefen quer durch die Stadt. “Was wolltest du mir denn nun erzählen?”. fragte Sasuke neugierig. “Als ich noch sehr klein war, passierte etwas Schreckliches. Ich habe meine gesamte Familie verloren. Überall war Blut. Es stank nach Verwesung. Ich sah die erschrockenen Gesichter meiner Eltern, spürte ihre Angst. Noch heute habe ich deshalb Alpträume. Das heißt, bis vor kurzem waren sie weg. Weißt du, Sasori und Chiyo. Sie sind meine Familie. Sie haben mir das Gefühl von Geborgenheit wiedergegeben, das mir in meiner Kindheit entrissen wurde. Daher kann ich nicht mit ansehen, wie du und Itachi euch streitet. Wie ihr euch gegenseitig immer wieder einen Grund gebt, sich um den anderen Sorgen zu machen.” Deidara machte eine kurze Pause und blieb stehen. “Deshalb musste ich auch dir hinterher rennen. Einfach nur, damit Itachi sich keine Sorgen machen braucht und du nicht allein bist und auch bei deiner Mutter ankommst.” Sasuke blickte erschrocken zu Deidara und wusste nicht was er auf diesen Schock hin antworten sollte. “Ist es weit bis zu deiner Mutter? Ich bringe dich nach Hause. “ “Ich.. wo sind wir eigentlich?” Deidara blickte sich um. Um sie herum fanden sich Ruinen von Häusern, ein Hund bellte in der Ferne und ihn bedrückte ein ungutes Gefühl. “Sasu, wir sollten hier verschwinden. Ich habe ein ganz ungutes Gefühl.
 

Eine dunkle Gestalt bog in die Straße ein und blieb erstaunt stehen, als sie die beiden Spaziergänger entdeckte. Er schlich sich an die beiden heran und überwältigte Deidara und hielt ihm ein Messer an die Kehle. “So Freundchen! Du tust schön was ich sage, ansonsten muss Blondie sterben!” Deidara stockte der Atem. “Das kann nicht sein. Hidan ist hier.”, dachte er bei sich und stand regungslos da. “Lass Deidara in Ruhe!”, brüllte Sasuke und Hidan lachte hämisch. “Sonst was? Schlachte ich dich auch ab? Dummes Kind! Los, jetzt ruf schon deinen Bruder an und sag ihm, dass er verdammt noch mal seine Anzeige zurück ziehen soll.” “Sasuke, hör nicht auf ihn!” Hidan drückte die Klinge näher an Deidaras Hals und brummte: “Du bist mal schön ruhig, klar? Und wir gehen jetzt erst mal an einen anderen Ort, bevor du mir noch abhaust. Wenn du es doch versuchst, beißt Blondie ins Gras!”
 

Sasuke schüttelte den Kopf. “Ich hau nicht ab und du lässt dafür Deidara in Ruhe!”, sagte Sasuke willensstark und holte sein Handy aus der Tasche. Hidan grinste und verpasste Deidara einen kräftigen Schlag, der ihn zu Boden sinken lies. “Was soll das?”, kreischte Sasuke. “Handy her!” “Nein!” “Dann halt auf die harte Tour. Ich hab dir die Wahl gelassen!” Hidan trat plötzlich einen Schritt auf Sasuke zu und verpasste ihm einen kräftigen Tritt in die Magengegend. Der Kleine fiel zu Boden und ließ sein Handy fallen. Hidan sammelte erst das Handy auf, packte dann Sasuke und Deidara und schleifte sie in die Ruine, die gleich neben ihm war. In einem heruntergekommenen Raum verfrachtete er sie nahe eines Heizungsrohres und durchsuchte die kaputten Schränke. Er fand Kabelbinder und kettete damit die bewusstlosen Sasuke und Deidara an das Heizungsrohr.
 

“Idioten.”, murmelte er und trat vor die Tür. Er wählte Itachis Nummer und an der anderen Seite meldete sich aufgeregt Itachi: “Sasu! Wo bist du? Mutter sagt, dass du noch nicht zu Hause bist! Ich mache mir langsam Sorgen um dich!” Hidan lachte laut auf. “Dein kleiner Sasu und dieser Blondie sind bei mir. Wenn du die beiden also irgendwann noch mal wieder sehen willst, dann lass die verdammte Anzeige sein. Außerdem will ich eine Entschädigung für den ganzen Ärger! Bis in drei Tagen will ich 10.000 auf die Kralle haben, sonst siehst du die beiden nie wieder!” “Was zum...” “Überleg‘s dir gut! Du hast drei Tage! Und keine von diesen nervigen Polizeideppen!” Hidan legte auf und zertrat Sasukes Handy. Die Überreste schmiss er in ein Gebüsch.
 

Itachi brüllte in sein Telefon: “Du Schwein!” und lies sein Telefon fallen. “Was ist passiert?”, fragte Sasori erschrocken. “Hidan. Er hat Sasu und Deidei. Den Arsch schnappe ich mir!” Sasori stockte der Atem. “Den Kerl leg ich um!” Itachi wollte gerade zur Tür stürmen, als Sasori ihn packte und sagte: “Jetzt mach mal halb lang! Er hat die beiden, ja! Das heißt aber nicht, dass wir etwas überstürzen sollten!” “Aber ich muss etwas tun. Das ist immerhin meine Schuld!” “Ich will es dir nicht ausreden, weil es ohnehin nichts bringt. Aber du setzt dich jetzt erst mal wieder hin und beruhigst dich, kapiert?” Sasoris Worte saßen und Itachi war von sich selbst überrascht, dass er Sasoris Befehl folgte. “Ich rufe jetzt Kakashi an, dann sehen wir weiter.”, sagte Sasori und schnappte sich Itachis Handy. “Kakashi, wir haben ein Problem. Komm bitte schnell mit Iruka vorbei.”

Sasuke

Als das Ziehen in seinem Magen unerträglich wurde, öffnete er langsam die Augen. Bevor er seine Umgebung richtig wahrnahm sah er Deidara, der direkt neben ihm hockte und sich mit einer Hand den Kopf hielt. „Deidei?“, fragte Sasuke und benutzte reflexartig den Spitznamen, den der Blonde von Sasori bekommen hatte. Vorsichtig hob der Angesprochene den Blick und versuchte ein Lächeln, welches ihm mehr oder weniger gelang. „Alles ok. Wie geht’s dir?“ „Besser als dir auf jeden Fall.“ Deidara zeigte ein kurzes Grinsen und wollte schon dazu ansetzen zu widersprechen, doch Sasuke fiel ihm ins Wort noch bevor er Luft geholt hatte: „Du brauchst gar nicht versuchen mich anzulügen. Ich kann genau sehen, dass es dir nicht gut geht.“ „Ist schon gut, ich hab nur ein bisschen Kopfschmerzen. Nichts Ernstes. Mach dir keine Sorgen, Kleiner.“
 

„Och, ist das nicht rührend? Versuch nur weiter den Kleinen aufzumuntern, ich finde das Ganze hier äußerst amüsant.“, lachte Hidan und ruckartig lagen die Blicke seiner Gefangenen auf ihm. „Du~“, fauchte Sasuke, doch Hidan war bei ihm noch ehe er sich wirklich überlegt hatte, was er sagen wollte. „Ja, ich. Und du bist besser ein lieber kleiner Junge, sonst lernst du mich noch richtig kennen.“, brummte Hidan dem Uchiha ins Ohr und bekam dafür einen Tritt von Deidara. „Lass ihn in Ruhe, Hidan. Er hat dir gar nichts getan.“ Es gab einen lauten Knall als Deidaras Kopf schwungvoll zur Seite geschleudert wurde. Auf der linken Wange des Blonden prangte ein glühendroter Handabdruck, der durch die Ohrfeige entstanden war, die Hidan ihm verpasst hatte. „Halt dich da raus, Blondie! Das geht dich gar nichts an. Wenn dann geht es den Kleinen, seinen verdammten Bruder und mich etwas an, aber bestimmt nicht dich.“ „Wenn du Sasu anrührst…“ „Was willst du dagegen machen, Blondie? Mich giftig anstarren? Oh bitte, da hab ich aber Angst.“ Hidan lachte und legte eine Hand an Sasukes Kinn, woraufhin dieser kurz zusammenzuckte, sich dann aber nicht mehr rührte. „Na, Blondie, was machst du jetzt? Ich fass den Bengel an. Uhhhhh.“ Deidara starrte Hidan mit einem Blick an, der töten konnte, doch als er versuchte sich dem Silberhaarigen zu nähern kam er nicht weit, da ihn der Kabelbinder zurück an das Heizungsrohr zwang. „Lass Sasu sofort los.“, knurrte er stattdessen, während Sasuke starr an die verdreckte Wand sah und versuchte Hidans Hand an seinem Kinn zu ignorieren. „Und was wenn nicht? Was machst du wenn ich das hier mache?“, fragte Hidan, fixierte Deidaras Gesicht und hob die andere Hand, in der die Klinge eines Messers aufblitzte. „Nimm deine Pfoten von mir.“, fauchte jetzt Sasuke, der sich einfach nicht mehr beherrschen konnte. „Halt die Klappe, Zwerg.“, knurrte Hidan und drückte die Klinge einmal fest gegen Sasukes rechte Schläfe, sodass ein langer Schnitt entstand aus dem sich langsam mehrere Tropfen Blut lösten. „Nein!“, rief Deidara und trat erneut nach Hidan, welcher durch den Schubs abrutschte und einen weiteren Schnitt auf dem Gesicht des Uchihas hinterließ. Dieser kommentierte das Ganze mit einem schmerzvollen Keuchen, welches er zu unterdrücken versuchte, indem er sich auf die Lippe biss. Hidan lachte und drehte Sasukes Gesicht so dass Deidara die beiden Schnitte genau sehen konnte. „Ich warte immer noch darauf, dass du etwas machst, Blondie. Oder soll ich weitermachen?“ Er hob das Messer wieder und fast sofort rief Deidara: „Nein!“ Während er das Messer wieder ein wenig sinken ließ, beobachtete Hidan jede noch so kleine Regung im Gesicht des Blonden und grinste böse als er die Erleichterung in diesem sah.
 

Ohne Vorwarnung schlug Hidan nach Deidara und verpasste diesem einen Schnitt quer über den Unterschenkel, zog sich sofort aus der Reichweite der Beine des Blonden zurück und hockte sich hinter Sasuke. Er legte dem Kleineren einen Arm um den Oberkörper und hielt das Messer gefährlich nahe an diesen. „Was soll das eigentlich?“ „Ach Blondie, das verstehst du doch sowieso nicht. Also überanstreng dein ohnehin schwaches Gehirn nicht mehr als nötig.“ „Du~“, knurrte der Blonde und machte eine unwillkürliche Bewegung in Richtung Hidan und Sasuke, woraufhin der Silberhaarige das Messer nach oben riss und einen weiteren Schnitt auf dem Körper des Schwarzhaarigen hinterließ. Sasuke konnte ein leises Keuchen nicht unterdrücken und als Deidara sich wieder in Richtung des Silberhaarigen bewegte, stürzte dieser sich auf den Blonden. Es gab ein lautes Geräusch, welches Sasuke im ersten Moment nicht einordnen konnte, doch Deidaras lauter Schrei machte dem Uchiha klar, dass das Geräusch von ihm gekommen war. Das Geräusch erklang ein zweites Mal und diesmal erkannte Sasuke, dass es ein Knochen war, der brach. Hidan ließ von Deidara ab und wandte sein Gesicht wieder Sasuke zu. „Du solltest lieber artig sein, sonst bist du der Nächste…“, knurrte Hidan und legte das Messer auf Sasukes noch heile Wange. „Hast du das verstanden, Kleiner?“ Einen Moment zögerte Sasuke, doch dann nickte er und sein Blick hing an Deidara, dessen freier Arm irgendwie seltsam neben seinem Körper hing und langsam wurde Sasuke bewusst, dass Hidan dem Blonden einfach so die Arme gebrochen hatte…

Sasori

Das Klingeln an der Tür löste die Spannung, die in der Luft lag ein wenig auf. Sasori eilte zur Tür und lies Iruka und Kakashi in die Wohnung. “Hallo Sasori, was ist los?”, fragte Kakashi und folgte mit Iruka Sasori ins Wohnzimmer, wo Itachi mit finsterem Blick in eine Tasse Kaffee starrte. Als Kakashi Itachi erblickte ahnte er, dass etwas größeren Ausmaßes im Busch war. “Setzt euch bitte.”, sagte Sasori ruhig und setzte sich auf das Sofa. “Hidan hat Sasuke und Deidara entführt.”
 

Kakashi und Iruka blickten entsetzt zu dem Rothaarigen. Dieser berichtete alles was sie wussten und Kakashi ergriff nach einer kurzen Pause das Wort: “Wir müssen jetzt systematisch vorgehen. Es bringt uns nichts, wenn wir wild drauf los stürmen. Zunächst müssen wir erst einmal alle Spuren nutzen, die wir haben. Iruka, leite alles in die Wege um die Handys zu orten.” “Jawohl.”, antwortete Iruka sofort und ging aus dem Raum um zu telefonieren. “Itachi, wir beide unterhalten uns jetzt noch ein mal genau darüber, was Hidan zu dir am Telefon gesagt hat. Jeder Fetzen ist wichtig!” Itachi nickte schweigend und Kakashi fragte weiter: “Wo ist eigentlich Tobi?” “In seinem Zimmer, aktuell. Ich werde ihn zu Chiyo bringen, ich denke, das ist das Beste für ihn. Er ist auch ganz aufgelöst.” “Gut, mach das. Ich unterhalte mich derweil mit Itachi.”
 

Sasori nickte und ging in den Flur wo er vor Deidaras Zimmer stehen blieb. Wut stieg in ihm auf. Er klinkte an der Tür seines besten Freundes, die allerdings verschlossen war. Mit einem leisen seufzen ging er zu Tobis Zimmer und klopfte an. “Tobi?” “Ja? Habt ihr sie gefunden?” “Nein. Komm, wir gehen zu Chiyo. Das lenkt dich ab. Ihr könnt ja Kekse backen. Wenn Deidei und Sasuke wieder da sind, könnt ihr sie gemeinsam essen.” Tobi schloss seine Tür auf und sagte: “Gut, ich komme mit. Da werden sich die beiden freuen, wenn sie wieder da sind!” Tobi elite an Sasori vorbei und stand schon in der Tür. “Wo bleibst du denn, Saso?” “Ich bin ja schon da.”
 

Nachdem er Tobi bei Chiyo untergebracht hatte ging er vor die Tür. “Ich finde dich, Deidei.”, flüsterte er und lief in Richtung von Deidaras Atelier. Den Weg lief er intuitiv, da er immer dort war, wenn er ihn suchte. Ihm war völlig klar, dass er ihn dort nicht finden würde und doch lief er dort hin. Der Weg zu Deidaras Atelier kam ihm länger als sonst vor. “Wo bist du nur?”, fragte er sich unentwegt und ein Funken von Hoffnung keimte in ihm als er von Weitem eine Gestalt sah, die lange blonde Haare hatte. Er rannte auf sie zu und kurz bevor er vor der Gestalt stand bemerkte er, dass das nicht Deidara sondern eine fremde Person war. “Fuck!”, sagte laut und setzte seinen Weg zum Atelier fort.
 

Wenig später saß er auf dem Stuhl im Atelier, wo er vor wenigen Tagen noch Deidara aufgegabelt hatte. Er fühlte sich hilflos und eine Träne verließ seine Augen. Er erschrak als er plötzlich das Klingeln von Deidaras Handy hörte. “Deidei? Bist du hier?”, rief er aus lauter Verzweiflung und suchte die Quelle des Klingelns. Er fang das Telefon letztlich auf Deidaras Zeichentisch und sah, dass Kakashi versuchte anzurufen. Schnell nahm er ab und hörte Kakashi am anderen Ende reden: “Ich bin durchgekommen! Deidara, bist du das?” “Ich... “ Sasori hatte nicht einmal die Chance seinen Satz weiterzuführen als Kakashi ihm ins Wort fiel: “Sasori? Bist du das? Warum hast du Deidaras Telefon? Wo bist du verdammt noch mal? Sind die beiden bei dir?” “Nein. Ich bin in Deidaras Atelier.” “Warum zum Teufel bist du dort? Komm wieder zu uns!” Kakashi legte sauer auf. Sasori blickte auf Deidaras Handy und sah ein Bild von den beiden. Die Wut und Verzweiflung wurden immer größer in ihm und er appelierte dennoch an seine Vernunft und machte sich auf den Weg zurück in die WG.
 

“Mach nie wieder so einen Alleingang!”, schimpfte Kakashi als Sasori wieder in der WG war. “Das bringt uns nichts! Außerdem brauchen wir nicht noch mehr vermisste!” Sasori schwieg und blickte angespannt zu Kakashi. Der Grauhaarige säufzte und legte Sasori eine Hand auf die Schulter. “Wir tun alles, damit wir die beiden wieder finden!” “Versprich es mir.”, sagte Sasori trocken und mit leerem Blick. “Das kann ich nicht, Sasori. Aber wir haben eine Chance, wenn wir zusammen arbeiten!” “Kakashi!”, fiel Iruka den beiden ins Wort. “Was gibt es?”, fragte Kakashi und nahm seine Hand von Sasoris Schulter. “Schlechte Neuigkeiten. Das Handy von Sasuke lässt sich nicht orten.” “Verdammt! Itachi, erinnerst du dich wirklich an nichts auffälliges von dem Telefonat?”, hakte Kakashi nach und Itachi schüttelte den Kopf.
 

“Ich mach mal das Fenster auf. Ich brauch frische Luft.”, sagte Itachi und als er das Fenster öffnete sah er wie der Bus an der Haltestelle auf der gegenüberliegenden Straßenseite losfuhr. Es durchfuhr ihn eiskalt als er das Geräusch hörte, das von dem Bus kam. “Itachi, was ist los?”, fragte Kakashi und der Uchiha antwortete: “Mir ist gerade etwas einfallen.”

Itachi

„Würdest du uns dann bitte erleuchten und deine Weisheit mit uns teilen?“, knurrte Sasori und sah den Schwarzhaarigen ungeduldig an. „Ganz ruhig, lass mich nachdenken. Als Hidan angerufen hat, habe ich im Hintergrund etwas gehört.“ „Ja und was? Jetzt sag schon endlich, Itachi.“ „Ich mach ja schon. Also ich glaube, dass ich im Hintergrund einen Bus gehört habe, aber es war nicht so deutlich wie jetzt hier am Fenster…“ „Weißt du auch warum? Versuch dich zu erinnern.“, sagte Iruka und warf gleichzeitig Sasori einen warnenden Blick zu, da dieser schon wieder etwas sagen wollte. „Da war noch etwas anderes… Lass mich kurz überlegen.“ Itachi schloss die Augen und blieb für ein paar Minuten wie versteinert stehen. Dann sagte er plötzlich: „Baustellenlärm!“
 

Kakashi, Iruka und Sasori zuckten erschrocken zusammen und sahen Itachi irritiert an. „Was?“, fragte der Grauhaarige und Itachi wandte sich ihm zu. „Da war eine Baustelle!“ „Na, das ist doch mal was. Dann versuch ich jetzt mal rauszufinden wo momentan überall gebaut wird.“ „Iruka beschränk dich auf Baustellen, die in der Nähe von Bushaltestellen sind.“ „Mach ich, Kakashi.“, damit verschwand Iruka aus dem Zimmer und ließ die anderen Drei allein zurück.
 

„Sasori? Habt ihr einen Stadtplan?“ „Ich geh mal nachsehen.“, sagte der Rothaarige, sprang fast schon auf und verließ das Zimmer so schnell wie möglich. „Itachi?“ „Ja?“, murrte der Schwarzhaarige und starrte wieder aus dem Fenster, weigerte sich Kakashi anzusehen. „Bist du okay?“ Itachi atmete tief durch, um zu verhindern, dass er Kakashi an die Gurgel ging. Unbewusst ballten sich seine Hände zu Fäusten und sein Blick verfinsterte sich. „Itachi, würdest du jetzt bitte endlich anfangen mich anzuschreien?“ „Was?“, fragte der Angesprochene ungläubig und im selben Moment entkrampften sich seine Hände wieder. „Ich seh doch, dass du kurz vorm Explodieren bist und glaub mir, ich kann es verstehen. Wenn es hier um meine Familie gehen würde, würde ich mich nicht anders verhalten. Also los, mach schon.“ Itachi schüttelte den Kopf und drehte sich jetzt doch wieder zu Kakashi um. „Nein, ist schon gut. Lass uns die Beiden einfach nur so schnell wie möglich wieder nach Hause holen, ok?“
 

„Das ist ganz meine Meinung. So hier ist der Stadtplan.“, unterbrach Sasori, der eben das Zimmer wieder betreten hatte, die beiden Polizisten. Er breitete den Stadtplan auf dem Couchtisch aus und sie fingen an die Bushaltestellen herauszusuchen. Ein paar davon strichen sie von Beginn an, weil Itachi sich sicher war, dass er keine anderen auffälligen Geräusche gehört hatte und dann warteten sie nur noch auf Iruka. Der kam auch eine knappe halbe Stunde später zurück ins Wohnzimmer, in der Hand eine Liste, welche er neben den Stadtplan legte. „So, das sind alle aktuellen Baustellen, passt eine davon?“ Itachi hatte den Zettel an sich gerissen und verglich schnell die Straßen mit den Stellen, die sie vorher bereits markiert hatten. Seufzend legte er den Zettel zur Seite und entfernte ein paar der Markierungen auf der Karte. Übrig blieben Markierungen, jeweils zwei davon im selben Gebiet. „So wie es aussieht müssen wir uns aufteilen…“, murrte Kakashi und lehnte sich auf dem Sofa zurück. „Nun, Iruka, du gehst mit Sasori und Itachi, du kommst mit mir.“ Er zeigte auf die verschiedenen Markierungen. „Ihr beide nehmt die beiden Baustellen und Itachi und ich die anderen.“ Sie nickten und still erhoben sich die vier um ihre Jacken anzuziehen und sich auf den Weg zu machen.
 

Stundenlang suchten Kakashi und Itachi aufs Genaueste die Umgebung ihrer ersten Anlaufstelle und schließlich knurrte Itachi: „Das bringt doch nichts! Hier sind sie nicht. Lass uns die zweite Stelle versuchen.“ Bevor Kakashi noch die Chance hatte einen Einwand zu erheben, war Itachi bereits zurück zum Auto gestürmt und hatte den Motor angelassen, sodass Kakashi gerade noch die Tür hinter sich schließen konnte ehe der Uchiha auch schon losfuhr.
 

„Das sieht doch schon eher nach einem Ort für Hidan aus…“, war Itachis erster Kommentar als sie einen ersten Blick auf die heruntergekommene Gegend warfen, in der sich die zweite Baustelle befand, die sie untersuchen wollten. Kakashi folgte dem Schwarzhaarigen, der zielstrebig auf das erste Haus zu ging. „Jetzt warte doch mal, Itachi… Du kannst doch da nicht einfach reinstürmen…“ Doch seine Warnung kam zu spät, denn der Angesprochene war bereits im Eingang des Hauses verschwunden und so beeilte sich der Grauhaarige ihm zu folgen.
 

Itachi hatte keine Zeit damit verschwendet nach oben zu gehen oder sich im ersten Stock umzusehen, denn ihm war sofort die leicht offene Kellertür aufgefallen und so führten ihn seine Füße direkt nach unten. „Scheiße!“, fluchte er und lief tiefer in den Raum. Er hatte etwas gesehen, was sich beim Näherkommen als Fuß entpuppt hatte und so beschleunigte der Schwarzhaarige seine Schritte noch ein wenig. „Sasu…“, es war mehr ein Flüstern als alles andere und schnell kniete Itachi neben seinem kleinen Bruder, welcher voller Schnittwunden und bewusstlos war. Ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein zog Itachi an den Fesseln des Kleineren und rüttelte gleichzeitig an dessen Schulter um ihn zu wecken.
 

„Deidara? Hey… Ganz langsam, Itachi…“, drang die Stimme Kakashis nur gedämpft zu Itachi durch.

Deidara

“Deidara?”, fragte Kakashi und fühlte Deidaras Puls. “Er scheint, wie Sasuke bewusstlos zu sein. Ich werde Iruka anrufen!”, sagte Kakashi weiter und noch bevor er sein Handy zücken konnte, hatte Hidan bereits ausgeholt und Kakashi einen kräftigen Schlag verpasst, wodurch dieser zu Boden ging. Hidan sah Kakashis Pistole, griff schnell danach und in diesem Moment bemerkte Itachi erst, was passiert war. Hidan hielt die Pistole in Richtung Sasuke und lachte böse auf. “Ich hätte euch gar nicht zugetraut, dass ihr so schnell hier sein würdet!” “Halt’s Maul und lass die Waffe fallen!”, antwortete Itachi wütend und Hidan lud die Waffe. “Halt, lass das! Lass Sasu in Ruhe, du hast ihm schon genug angetan!”, schrie Itachi. Doch Hidan ließ sich nicht von Itachis Worten beeindrucken und blaffte Itachi an: “Sonst was? Was willst du schon gegen mich ausrichten? Du bist allein und deine drei bewusstlosen Kumpane hier können dir auch nicht mehr helfen. Ich hab dich genau da, wo ich dich haben wollte!”
 

Wutentbrannt stürzte sich Itachi auf Hidan und versuchte ihm die Waffe abzunehmen. “Gib mir die Waffe!”, brüllte er. Alles was Hidan von sich gab war jedoch ein hämisches Grinsen und ein Tritt in Itachis Bauch. Dieser versetzte Itachi auf den Boden und er spürte, dass dieser Tritt seiner Wunde nicht gerade wohlgesonnen entgegen trat. “Fuck!”, stammelte er, rappelte sich auf und ging wieder auf Hidan los, als sich plötzlich ein Schuss aus der Waffe löste.
 

Ein quälender Schrei machte Itachi schmerzlich bewusst, dass diese Kugel ihr bestimmtes Ziel getroffen hatte. Sasuke, der mittlerweile wieder bei Bewusstsein war, schrie und hielt sich seine Schulter. “Sasu!”, schrie Itachi und lies Hidan für einen Moment links liegen. “Du verdammter Mistkerl, ich bring dich um!”, fügte Itachi wütend an und stürzte wieder auf Hidan und schaffte es, Hidan die Pistole zu entreißen. Der Uchiha hielt die Waffe auf Hidan und einen Moment später lachte der Grauhaarige auf. “Los, erschieß mich, wenn du kannst! Du traust dich doch eh nicht!” Itachi hielt die Waffe weiter auf Hidan und bemerkte, dass Kakashis Handy in Sasukes Reichweite lag. “Sasu, nimm Kakashis Handy und ruf Iruka an. Sag ihnen sie sollen schnell her kommen.” Sasuke nickte. Er versuchte nach Kakashis Handy zu greifen und suchte Irukas Telefonnummer. In diesem Moment klingelte Kakashis Handy und Sasuke erschrak. “Das ist Iruka.”, sagte Sasuke und nahm ab. “Kakashi, wir können sie nicht finden. Hattet ihr mehr Erfolg?” “Hier ist Sasuke.” Der kleine Uchiha hustete und ließ dabei fast das Telefon fallen. “Sasuke? Wo seid ihr? Wie geht es euch? Seid ihr verletzt? ... Warum bist du an Kakashis Handy?” “Kommt schnell her.” “Wohin?” Sasuke blickte zu Itachi und fragte: “Wohin sollen sie eigentlich kommen?” “Haltestelle 4.” Sasuke gab die Position durch und Iruka und Sasori machten sich sogleich auf den Weg.
 

“Oh, Verstärkung, wie?”, lachte Hidan und ging ein Paar Schritte auf Deidara und Sasuke zu. “Was hast du vor, Hidan?” “Blondie bekommt gar nichts mit! Ich wecke ihn nur auf.” Hidan trat Deidara gegen den Kopf und rief dabei “Aufwachen Blondie! Du verpasst doch alles!” Er trat noch ein Mal als Deidara plötzlich aufstöhnte und langsam die Augen öffnete. Er sah wie Itachi eine Waffe in seine Richtung hielt, bemerkte jedoch nicht, dass Hidan sich direkt neben ihm befand. “Itachi?”, keuchte Deidara ungläubig. Itachi sah sich gezwungen zu schießen, doch nachdem er abgedrückt hatte, passierte nichts. Deidaras Puls schoss in die Höhe und er zuckte zusammen. Hidan lachte laut auf. “Nicht mal das kannst du!”, bläkte er Itachi an und in diesem Moment begriff Deidara erst, dass Hidan neben ihm Stand. “Na Blondie? Begreifst du langsam, was los ist?”
 

Deidaras Herz pochte stärker. Er sah sich um und bemerkte neben sich einen Angsterfüllten und schwer verletzten Sasuke, vor sich Kakashi auf dem Boden liegend und neben ihm stand Hidan und grinste frech. “Verdammt. Und ich kann nichts ausrichten mit zwei gebrochenen Armen.”, dachte Deidara und erblickte am hinteren Ende des Raumes plötzlich eine vertraute Gestalt, die wieder Hoffnung in Deidara keimen lies. “Ich wusste, dass du da sein würdest.”, dachte Deidara und setzte ein schmerzverzerrtes Lächeln auf.
 

Sasori und Iruka betraten den Ort des grausamen Schauspiels und Hidan lachte. “Na, sind deine Freunde da? Sie können dir ohnehin nicht helfen!” Hidan zog ein Messer aus seinem Stiefel und hockte sich neben Deidara. “Ihr wollt doch nicht, dass unserem kleinen Blondchen noch mehr zustößt, oder? Den einen oder anderen Kratzer kann er sicher noch vertragen.” Sasori stürmte auf Hidan los, riss ihn von Deidara weg und drückte ihn auf den Boden. “Jetzt pass mal auf, du verdammtes Schwein!” Sasori erhaschte Hidans Messer und warf es hinter sich. Iruka schnappte sich das Messer und begann damit den Kabelbinder durchzuschneiden. Der erste Schlag traf Hidan ins Gesicht. “Was fällt dir eigentlich ein, alle Menschen, die mir etwas bedeuten, so dermaßen zu verletzen?” Der zweite Schlag traf Hidans andere Gesichtshälfte. “Besonders, was du Deidei angetan hast, werde ich dir nie verzeihen!” Der dritte Schlag traf Hidan so stark, dass er mit dem Kopf auf dem Boden aufprallte und für einen Moment seinen Widerstand aufgab. In seiner Rage verpasste Sasori ihm immer mehr Schläge, bis Hidan bewusstlos am Boden liegen blieb.
 

Deidara der das Schauspiel beobachtet hatte, atmete erleichtert auf, als er sah, dass Sasori den Kampf gewonnen hatte. “Danke Sasochan.”, flüsterte er und schloss mit einem Lächeln seine Augen. Er war so erschöpft, dass er nicht wach bleiben konnte.

Epilog

Es war ein typischer Samstag-Abend: Deidara saß mit einem Skizzenblock bewaffnet auf dem Sofa und zeichnete undefinierbare Sachen. Sasori bastelte an einer neuen Puppe und Itachi saß, leise vor sich hin murrend, auf einem Sessel und warf immer wieder böse Blicke in Richtung Wohnzimmer-Uhr. Und Tobi? Tobi hockte auf dem Fußboden eine ganze Reihe von Gegenständen vor sich ausgebreitet und sortierte sie grinsend zu kleinen Haufen zusammen. Die Anderen hatten es bereits aufgegeben ihn danach zu fragen, was genau er da eigentlich machte, denn Tobis Antworten waren immer mehr als kryptisch.
 

Wieder kam ein leises Knurren von Itachi, worauf Deidara, ohne von seinem Block aufzusehen, sagte: „Jetzt beruhige dich mal. Sasu wird schon rechtzeitig zu Hause sein oder zumindest Bescheid sagen, wenn etwas ist.“ „Ich will nicht, dass er Bescheid sagt, sondern dass er nach Hause kommt. Und zwar jetzt!“, fluchte der Ältere, woraufhin er nur einen leicht gereizten Blick von Deidara bekam. „Was ist?“, fauchte Itachi und Sasori seufzte leise. „Es ist immer dasselbe, jeden Samstag wieder. Nach allem was passiert ist, können wir ja verstehen, dass du dir Sorgen machst, aber dass du jedes Mal hier sitzt wie ein kurz vor dem ausbrechen-stehender Vulkan… Naja, das ist schon anstrengend.“, lenkte der Rothaarige ein, bevor Deidara die Situation noch schlimmer machte als sie ohnehin schon war. Der Blonde verzog hinter Sasori das Gesicht und Itachi stand ruckartig auf. „Ich geh euch also auf die Nerven, ist es das was du meinst?“ „Nein, Ita, ich-“ „Schon gut, ich hab’s verstanden.“, knurrte der Schwarzhaarige und stolzierte aus der WG. Lauter als nötig stampfte er die Treppen nach unten zu Hidans ehemaliger Wohnung, welche nun ihm gehörte. Mit einem lauten Knall ließ er die Wohnungstür wieder ins Schloss fallen und warf seinen Schlüssel auf die Kommode im Flur. Kurz hielt er inne als er an einem Foto vorbei kam und betrachtete es für einen Moment. Das Bild zeigte Sasori, der einen Arm um Deidaras Schultern gelegt hatte, neben Itachi stehend, welcher mit aufmerksamer Miene Tobi beobachtete. Dieser hatte sich Sasuke an den Hals geworfen und diesen dabei zu Boden gerissen, weshalb die Beiden den anderen Dreien zu Füßen lagen.
 

Seufzend löste Itachi seinen Blick von dem Foto und ging ins Wohnzimmer. Er griff nach seinem Handy und drückte die 1, seine Kurzwahltaste für Sasukes Handy. Es klingelte eine ganze Weile bevor eine Tonbandstimme Itachi mitteilte, dass er eine Nachricht hinterlassen könne. Fluchend legte der Uchiha auf und ließ sein Handy wenig sanft auf den Tisch fallen. Wieder warf er einen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass es kurz vor Elf war. Eigentlich müsste Sasuke jeden Moment zur Tür reinkommen, was Itachis Nerven nur noch angespannter werden ließ. Itachi behielt die Tür im Blick und wartete.
 

Doch Elf Uhr kam und ging, doch Sasuke kam nicht. Es ging bereits auf Zwölf zu, als es an der Tür klingelte. Sofort sprang Itachi, der die ganze Zeit wie auf glühenden Kohlen gesessen hatte, auf und riss die Tür so schwungvoll auf, dass Sasuke ihm in die Arme stolperte. Der jüngere Uchiha klammerte sich an seinen älteren Bruder und kicherte in dessen T-Shirt. Reflexartig schlang Itachi die Arme um den Kleineren und versuchte ihn in die Wohnung zu bugsieren, gab dann aber seufzend auf und nahm Sasuke kurzerhand auf die Arme, trug ihn erstmal ins Wohnzimmer, wo er ihn vorsichtig auf dem Sofa absetzte.
 

„Du bleibst einfach hier sitzen, ich bin gleich wieder da.“, sagte der Ältere und schloss erst die Wohnungstür, bevor er aus der Küche eine Flasche Wasser holte. Als er zurück ins Wohnzimmer kam, hatte Sasuke den Kopf in den Nacken gelegt und grinste immer noch. „Hier, trink.“ „Ja, Mama.“, grinste Sasuke, nahm die Flasche und trank, wobei er eine ganze Menge Wasser verschüttete. Itachi wartete noch einen Moment, um sich davon zu überzeugen, dass der Jüngere ihn auch wirklich verstand. „Weißt du eigentlich wie spät es ist?“, brummte Itachi, woraufhin Sasuke nur die Augen verdrehte und die Wasserflasche auf dem Tisch abstellte. „Jetzt fang nicht wieder damit an…“, seufzte Sasuke, wobei er langsam und mit Bedacht sprach. „Du bist betrunken.“, stellte der Ältere fest und wollte nach Sasukes Armen greifen, um ihn ins Bett zu verfrachten, doch dieser schlug Itachis Hände weg und erhob sich langsam. „Ich kann das alleine…“, seufzte Sasuke und stolperte in Richtung seines Zimmers, wobei er jedoch fast gegen die Wand lief und nur von Itachi daran gehindert wurde. Ohne auf die Proteste des Jüngeren zu achten, hob Itachi ihn wieder auf seine Arme und brachte ihn ins Bett, zog ihm die Decke über den Kopf und knurrte leise: „Dich will ich morgen erst wieder sehen, wenn du nüchtern bist.“ Von unter der Decke drang ein unverständliches Murmeln an Itachis Ohren und er seufzte, ließ seinen kleinen Bruder dann aber allein und ging ebenfalls zu Bett.
 

Am nächsten Vormittag hallten laute Stimmen durch das gesamte Haus und im Hausflur traf Chiyo auf Deidara, Sasori und Tobi, die gerade nach unten gehen wollten. „Wisst ihr was los ist?“, fragte sie und Deidara seufzte: „Wahrscheinlich dasselbe wie sonst auch…“ „Gehen wir lieber dazwischen, bevor es noch richtig knallt.“, sagte Sasori, der bereits die halbe Treppe nach unten gegangen war. In dem Moment hörte die Gruppe ein lautes Klatschen, gefolgt von einem lauten Poltern und einer Schimpftirade, die eindeutig von Sasuke kam. „Ich fürchte dafür ist es zu spät…“ „Beschrei es nicht Tobi…“ Sasori, der gerade auf die Klingel drücken wollte, verstummte als die Tür aufgerissen wurde und Sasuke, ohne sie auch nur anzusehen, aus dem Haus stürmte. Deidara brummte etwas Unverständliches und folgte dem jüngeren Uchiha, während die Anderen zu Itachi gingen.
 

„Was ist denn hier passiert?“; entfuhr es Sasori als er das Chaos im Wohnzimmer der beiden Uchihas sah. „Nichts. Was wollt ihr?“, knurrte Itachi, während er einige der runtergefallenen Bücher aufhob und wieder an ihren vorgesehenen Platz räumte. „Was wir hier wollen? Ihr habt mal wieder das ganze Haus zusammen geschrien, also was werden wir wohl wollen?“ „Sasori, ich hab grad wirklich keinen nerv für deine Ratespiele, also entweder du kommst zum Punkt oder du lässt es.“ Bevor der Rothaarige antworten konnte, betrat Deidara die Wohnung und betrachtete mit einem verärgerten Gesichtsausdruck das verwüstete Wohnzimmer und Itachi. „Was auch immer du gesagt hast hat gesessen. Sasu wird wohl erstmal nicht nach Hause kommen.“ „Na und? Könnt ihr mich nicht einfach in Ruhe lassen?“ Schweigend ließen sie Itachi alleine, welcher fluchend das Wohnzimmer wieder in Ordnung brachte und sich dann seufzend auf dem Sofa niederließ.
 

Eine Etage weiter oben saß Tobi auf seinem Bett und hatte vor sich eine ganze Reihe von Puppen aufgebaut. Er war stolz auf seine Sammlung und immer wenn er sich Sorgen machte, lenkte er sich mit ihr ab. Jetzt saß seine Itachi-Puppe vor ihm und direkt daneben hatte er die Sasuke-Puppe platziert. „Warum streitet ihr so oft?“, fragte Tobi die Puppen, so als könnten sie ihm wirklich antworten und ihm erklären, was sonst keiner verstand. „Sie sind Brüder.“, erklang plötzlich eine Stimme von der Tür her und Tobi zuckte erschrocken zusammen. Deidara und Sasori standen lächelnd in der Tür und betraten das Zimmer, setzten sich zu Tobi und betrachteten die Puppen auf dem Bett. „Wie meinst du das?“ Sasori lächelte: „Die beiden können einfach nicht anders. Itachi kann Sasuke nicht einfach so loslassen und Sasuke kann sich nicht einfach von Itachi beschützen lassen. Dafür sind sie beide zu stolz. Aber mach dir keine Sorgen, eigentlich ist es nur ein Beweis dafür wie wichtig sie einander sind.“ „Es wird alles wieder gut?“, fragte der Maskenträger und klang seit langem mal wieder wie vor der Sache mit Hidan. Deidara legte ihm eine Hand auf die Schulter und nickte: „Klar, die beiden raufen sich wieder zusammen. Das dauert nur ein bisschen.“ „Versprochen?“ Ohne zu zögern nickten Deidara und Sasori, woraufhin Tobi grinste und den Beiden um den Hals fiel.



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Kommentare zu dieser Fanfic (16)
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Von:  Medieval
2012-11-11T14:41:50+00:00 11.11.2012 15:41
Super Kapi ^^
freu mich schon auf das nächste :)
bin gespannt wie es nach der prügelei der beiden weiter gehen wird ^^
Von:  Medieval
2012-11-05T20:28:10+00:00 05.11.2012 21:28
Super Kapi ^^
Bin echt gespannt wie es weiter gehen wird ;)
Freu mich schon auf das nächste Kapi ^^
Hoffe es dauert nicht lange :)
Von:  Medieval
2012-10-23T20:32:49+00:00 23.10.2012 22:32
Super Kapis ^^
bin gespannt wie es weitergehen wir o.o
hoffe es geht sasori gut
freu ich schon auf die nächsten Kapis :)
Von:  Medieval
2012-10-12T12:01:25+00:00 12.10.2012 14:01
die ganze story wird ja langsam zu einem richtigen krimi ^^
freu ich schon aufs nächste Kapi :)
Von:  Medieval
2012-10-09T21:29:22+00:00 09.10.2012 23:29
Ich hoffe das Sasule nichts passiert :o
Bin auf das nächste kapi gespannt ;)
Von:  Medieval
2012-10-07T20:00:36+00:00 07.10.2012 22:00
mal wieder gut geworden ^^

hoffe nur das Hidan Itachi nicht vor Kakashi findet!

freu mich auf nächste Kapi :)
Von:  Medieval
2012-10-06T11:03:50+00:00 06.10.2012 13:03
super kapi ^^
freu mich aufs nächste :)
Von: abgemeldet
2012-09-30T15:26:21+00:00 30.09.2012 17:26
Mal wieder tolles kapi macht weiter so!! Was hat sauke denn klein-tobi ist doch nett
Von: abgemeldet
2012-09-29T21:41:04+00:00 29.09.2012 23:41
Wieder ein ganz tolles kapitel :DD Echt gut geworden besonders das mit deidei und tobi. Zum glück gehts ita ja wieder besser. Hoffentlich wird Hidan bald geschnappt. Macht weiter so!
Von: abgemeldet
2012-09-28T17:27:56+00:00 28.09.2012 19:27
Das ist ja ne tolle geschichte :D hoffentlich gehts itachi bald wieder besser :( ihr könnt echt toll schreiben weiter so


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