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Mosmian

von

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Erinnerung

Ein lautes Hämmern an der Tür ließ de Familie hochschrecken. Der kleine Junge saß oben in seinem Zimmer und drehte seine Musik leiser, um herauszufinden, wer zu dieser späten Stunde und mit dieser Lautstärke, an ihre Tür klopfte. Er konnte hören wie die Stimme seiner Mutter immer lauter wurde, während sie Richtung Tür ging und weiter mit dem Vater sprach. Er konnte hören, wie sie die Tür öffnete.
 

Vor ihr stand eine aufgebrachte, mit Zähnen gefletschte MeMosmian. Die Frau machte einen Schritt zurück und hielt für einen Augenblick die Luft an. Schnell stammelte sie die geheimen Worte, die nur Menschen kannten, die in das Geheimnis der Mosmian eingeweiht waren. Ohne weiter zu zögern, trat das andere Wesen ein.

"Wo ist er? Es gibt einen Jüngling in diesem Haus!" schrie sie fast schon. Wobei sie sich mit ihren gehetzten Augen umblickte.

Inzwischen war auch der Vater aus dem Wohnzimmer getreten und hatte sofort die Gefahr erkannt. Dieser Mosmian befand sich im Blutrausch. Er schluckte schwer, als die wilden Augen auf ihn fielen.

"Ich will den Jüngling. Sofort!" In ihrer Stimme lag eine Drohung, die nicht ausgesprochen werden musste.

Noch bevor einer der Erwachsenen etwas gesagt hatte, stand der Junge unten auf der Treppe. Noch nie zuvor hatte er eine weibliche Mosmian gesehen. Sie war so perfekt. Doch trotz allem bereitete ihr Anblick ihm Angst. Große sogar. Doch hatte er gelernt, dass es sehr viel klüger war einen Mosmian nicht zu verärgern. Daher stand er ihrem musterndem Blick. Die Verwunderung in ihren Augen und das kurze Schnauben ihrer Nasenflügel, verrieten ihm, dass etwas nicht stimmte. Er konnte das Zittern nicht unterdrücken, als die Enttäuschung aus ihrem Gesicht wich und ein Lächeln ihre scharfen Zähne preisgab. Er konnte die Lust in ihren Augen sehen, als die Verkrampfungen nachliesen und ihre Fratze wieder zu einem Gesicht wurde, als sie zu der Mosmianstufe wandelte.

"Sehr schön." gab sie dann schließlich von sich und machte einen Schritt auf ihn zu. "Du gefällst mir."

Augenblicklich reagierte der Vater. "Nein! Bitte. Lass den Jungen zufrieden."

Als Antwort erhielt er nur ein missbilligendes Knurren und einen Blick in dem sich Mordlust widerspiegelte. Er erstarrte vor Angst. Die Mosmian packte den Jungen und schleifte ihn mit sich nach oben. Die Mutter musste einen Schrei unterdrücken und der Vater drückte ihre Schultern, während er sie in das Wohnzimmer beförderte.

"Warum? Warum nur? Wieso muss ausgerechnet uns das passieren? Wo ist nur unser Junge? Sie verstößt doch gegen die Regeln. Hilf ihm doch einer!" Sie brach in den Armen ihres Mannes zusammen. Sie hatte schon oft genug Eindrücke sammeln können, von wie ein Mosmian am Tag danach aussah, dass sie wusste, dass das Liebesspiel dieser Wesen nicht gerade zärtlich vorgehen konnte. Sie schreckte auf, als sie die Gestalt draußen an einem der Fenster erblickte.

Der dunkelblonde Junge steckte sich sein fast schulterlanges Haar hinter die Ohren, während er die Mosmian so fest an das Bett band, wie er nur konnte, damit sie in ihrer Lust ihn nicht aus der Haut schälen würde. Doch kam es ihm gar nicht erst in den Sinn zu versuchen zu fliehen, da er wusste, dass sie sich ohne Problem, sofort los machen konnte. Die Tränen rannen ihm über das Gesicht und er versuchte verzweifelt das Schlurzen zu unterdrücken, während er ihren weiteren Anweisungen folgte. Seine Hand zitterte, als er sie an Stellen berührte, die sie dazu brachten sich zu wenden. "Komm her", hauchte sie auffordernd, was ihm einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Vorsichtig näherte er sein Gesicht des ihrem, wobei er sich stark zusammenreißen musste, nicht die Augen zusammenzukneifen. Er konnte ihren heißen Atem auf seinen Lippen spüren. Er zögerte. Sein ganzer Körper zitterte. Auf einmal löste sie eine ihrer Hände von dem Knoten und drückte mit dieser seinen Kopf hinunter. So, dass sich ihre Lippen trafen. Er musste einen Aufschrei unterdrücken, als sie vor Verlangen ihre Fingernägel in seinen Nacken grub. Ihre Zunge strich über seine Lippen und war kurz davor sich gewaltsam einen Weg in seinen Mund freizumachen, als die Tür aufflog. Mit einem Wutschrei, da man es wagte ihr Spiel zu stören, drückte sie den Dunkelblonden von sich, dass er zu Boden fiel. Die Mosmian erstarrte jedoch sofort bei dem Anblick. Der Junge saß total verstört auf dem Boden und starrte die Umrisse der weiblichen Gestalt, die eben das Zimmer betreten hatte, an. Er konnte spüren, wie ihr Blick die Situation überprüfte und dann auf ihm weilte. Mit einer Kopfbewegung deutete sie ihm nach draußen. "Verschwinde! Ich werde mich hierum kümmern."

Der Junge zögerte nicht, bevor er aufsprang und aus dem Zimmer stolperte. Er stürmte die Treppen hinunter ins Wohnzimmer, wo er seiner Mutter, die mit weit aufgerissenen Augen und Tränen im Gesicht dastand, direkt in die Arme lief. Die nächste Stunde saßen sie auf dem Sofa und versuchten die erlösenden Schreie, die oft in Schmerzensschreie übergingen, zu ignorieren. Irgendwann hörten sie auf. Es dauerte einen Moment, bevor sich die Tür oben öffnete. Keiner der drei wagte es auch nur zu atmen. Die Schritte auf der Treppe, brachten sie dazu sich zur Tür umzuwenden.

Dem Jungen schoss das Blut ins Gesicht, als sie das Zimmer betrat. Es war nicht die gleiche, wie die, die ihn nach oben geschleppt hatte, doch sie war auch eine Mosmian. Er konnte nicht genau sagen, wie alt sie war, doch er schätzte in etwa in seinem Alter. Also an die 12 Jahre. Sie war wunderschön. Ihr Haar fiel ihr bis unter die Schultern, jede ihrer noch so jungen Kurven waren perfekt und ihre grauen Augen schienen das ganze Zimmer zu erhellen. Für einen kurzen Augenblick dachte er sogar er hätte etwas goldenes gesehen. Doch strahlten sie eine gewisse Kälte und Schmerz aus. Ihr Blick wanderte über sie alle und verharrte dann auf ihm. Erst als seine Mutter ihn antippte, begriff er und stammelte die geheimen Worte. Ihre Augen lösten sich von den seinen und sie schloss sie für einen Moment, in dem ihr ein Seufzer entglitt. "Es tut mir leid, was hier vorgefallen ist. Mann hätte sich schon vorher um sie kümmern müssen." Ihr Blick wurde etwas ernster. "Doch meinte sie, dass sie eigentlich gehofft hatte, hier wen anders vorzufinden." Alle in dem Raum verspannten sich. Es dauerte einen Moment, ehe die Mosmian wieder zu reden begann. "Trotzdem kam sie nicht ohne Bestrafung davon." Leichte Nervosität spiegelte sich in ihrem Gesicht wieder. "Es tut mir leid, für die Unanemlichkeiten, welche die Reinigung des Zimmers wohl mit sich bringen wird." Der Junge musste schwer schlucken. Erst jetzt bemerkte er das Blut, das an ihren Händen klebte. Doch das war nicht der einzige Grund. Zwar hatte er noch nicht mit vielen Mosmian Kontakt gehabt, doch kannte er nur einen, der sonst so diszipliniert über sie sprach. Oder überhaupt den Kontakt zu den Menschen pflegte. Obwohl sich inzwischen eine unerträgliche Hitze in dem Raum breit gemacht hatte, bekam er eine Gänsehaut. Konnte das sein? Sie? Hier, in diesem Haus? Oder war dies nur reine Einbildung? Niemand sagte etwas. Und sie wandte sich ab und ging.

Stunden später saß der Dunkelblonde noch da, als endlich der andere in das Zimmer getorkelt kam. Er musste es ihm sagen. Auch wenn er sich nicht sicher war. Doch als er ihn ansah, die Überraschung in den Augen und wie erschöpft er war, begleitete er ihn nach oben, half ihm in sein Bett - und schwieg.



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