Zum Inhalt der Seite

For the longest time

Yuki x Shuichi endlich glücklich?
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die schreckliche Wahrheit

Titel: For the longest time

Kapitel 1: Die schreckliche Wahrheit

Autor: Trinithy

Mail: trinithy90@web.de

Genre: Drama und Romanze

Warnings für dieses Kapitel: lime und düster (armer Shuichi); ach ja, die ganze Geschichte ist Shonen ai und evtl Yaoi^^

Paring: Yuki x Shuichi

Inhalt: Yuki hat einen Verdacht, warum Shuichi in letzter Zeit so abweisend ist, er spricht ihn drauf an und macht sich auch selber Vorwüfe, als er merkt, wie sehr Shuichi seine kühle und deinteressierte Art zugesetzt hat.

Kommentar: Ich würde mich über Rewievs zu meiner Geschichte sehr freuen und hoffe, dass ich auch bald das zweite Kapitel fertig habe! Ach ja und verzeiht mir meine Tiippfehler, ich berichtige die bei Zeit mal
 

+ + + + + + + +

Kapitel 1- Die schreckliche Wahrheit
 

Schon ein wenig müde lag Yuki in seinem weichen Doppelbett. Er wartete auf seinen kleinen Geliebten, der sich noch im Bad befand. Es war ein sehr warmer Tag gewesen und Shuichi hatte sich noch schnell duschen wollen, bevor er ebenfalls ins Bett ging. Den Blonden fröstelte es leicht, da er nur noch mit Boxershorts bekleidet war und im Herbst, den sie nun hatten, gegen Abend die Luft doch wieder um einiges abkühlte. Er wickelte sich ein bisschen fester in die Decke und sehnte sich nach einer gewissen kleinen, lebendigen Wärmequelle.
 

In seinen Gedanken war er wieder bei dem, was ihn schon seit einiger Zeit beschäftigte. Im Bett lief bei ihnen überhaupt nichts. Ein Gute-Nacht-Kuss war das absolute Maximum was er von Shuichi bekam, vielleicht durfte er ihm dabei noch über den Oberkörper streicheln, aber mehr nicht. Sobald Yuki versuchte seine Hände auf Wanderschaft zu schicken und auch die unteren Regionen zu erkunden, blockte der Kleine ab und wirkte an machen Tagen regelrecht panisch. Noch nicht einmal beim einschlafen durfte er den kleinen allzu eng an sich drücken, es war als ob der Pinkhaarige jeglichen Körperkontakt und jegliche Nähe unterhalb des Bauchnabels verabscheute.
 

Der Blonde dachte immer wieder über die Gründe nach, woran es liegen könnte und immer kam er zu demselben Schluss. Es musste etwas mit dem Vorfall vor zwei Monaten zu tun haben, denn seit dem war Shuichi grundsätzlich sehr verändert. Nicht mehr so aufbrausend und emotional wie früher, nicht mehr so lustig und nervig, sondern schüchtern und irgendwie sogar ängstlich. Sicher, es war bestimmt schlimm für ihn gewesen so verprügelt zu werden und vielleicht auch noch beschimpft, Yuki hatte dem Kleinen ja auch Zeit gegeben, war- für ihn fast schon untypisch- sogar ziemlich fürsorglich gewesen, aber das Ganze war doch jetzt eben schon zwei Monate her. Außerdem wollte er seinen Geliebten ja nicht verprügeln, sondern lediglich ein wenig intim und zärtlich mit ihm werden. Er konnte sich einfach keinen Reim darauf machen, es sei denn…
 

Der Blonde hatte alle Original-Fotos beschafft, die diese Schläger gemacht hatten und sie, ohne einen weiteren Blick darauf zu werfen, verbrannt. Er dachte an diese Bilder und an das, was er möglicherweise darauf gesehen hätte, wenn er sie sich angeguckt hätte Es jagte ihm einen eiskalten Schauer über den Rücken und in ihm stieg Wut und Übelkeit auf, darüber was diese Tiere mit seinem Shuichi gemacht haben könnten. Es musste so sein, denn vor diesem Ereignis hatte der Kleine ganz wild darauf gewirkt endlich weiter mit ihm zugehen und jetzt grenzte er sich körperlich ganz klar von ihm ab.
 

Yuki seufzte leise. Wenn seine Vermutung stimmte, dann würde es eine ganze Menge an Zeit, Zärtlichkeit und vor allem Liebe kosten um sich Zugang zu Shuichi zu verschaffen, aber er war bereit das allen zu investieren. Er mochte es vielleicht viel zu selten –fast nie- zeigen, aber er liebte den Kleinen wirklich von ganzen Herzen. Innerlich nahm sich der Blonde vor Shuichi am besten noch heute Abend mal darauf anzusprechen und dabei möglichst viel Verständnis zeigen.
 

Da ging auch schon die Zimmer Tür auf und der Pinkhaarige betrat, nur in Boxershorts gekleidet, den Raum. Die Haare lagen, noch ein wenig feucht, total verstubbelt und der Kleiner strich sich einige einzelne Strähnen aus der Stirn. Lächelnd, als er zu Yuki ins Bett gekrochen kam, sagte er nur „Da bin ich mein Schatz!“
 

Es machte Yuki fast wahnsinnig wie der Kleine unter die Decke kroch und dabei ungewollt seinen schönen Körper zur Schau stellte. Die Shorts spannte über seinen knackigen Hintern und rutschte ein Stückchen hoch, die vom Waschen noch frische und weiche Haut lud gerade zu ein, zärtlich darüber zu streicheln, und Yuki musste sich enorm zusammenreißen um nicht ein seinem Verlangen, den Körper des Jüngeren zu spüren, nachzugeben. Bedauern schlich sich in seine Gefühle, dass Shuichi ihm nicht das gab, was er wollte, doch augenblicklich wich diese Empfindung wieder, denn sein Verstand schaltet sich ein.
 

Der Jüngere lächelte unschuldig „Schlaf schön!“, danach umarmte er Yuki und gab ihm einen, jedoch noch sehr verhaltenen Kuss auf die Lippen, wobei er jedoch seine Zunge aus dem Spiel ließ. Automatisch legte auch der Blonde seine Arme um Shuichi und streichelte ihm sanft über den Rücken. Wie gern hätte er den Kuss intensiviert und seinen Liebsten enger an sich gedrückt, doch er wollte, etwas wissen und dabei war es nicht hilfreich wenn er Shuichi jetzt wieder verschreckte.
 

Langsam löste er sich von dem Kleinen, der jetzt, mit dem kopf auf der Schulter des Blonden, neben ihm saß. Den einen Arm immer noch um Shuichi gelegt, streichelte er mit der anderen Hand dessen Wange und er wusste nicht wie er anfangen sollte. Yuki wusste nicht, wie er anfangen sollte, ohne dass es plump oder allzu direkt wirkte.
 

„Ähm…Shuichi“, begann er schließlich noch ein wenig zögerlich und drehte seinen Kopf so, dass er ihm in die Augen sehen konnte. „Vor zwei Monaten, also du weißt schon, …du hast mir nie richtig erzählt was da eigentlich genau passiert ist.“
 

Der Größere konnte in den Augen des Pinkhaarigen sehen, wie sich dessen Eingeweide verkrampften. Vielleicht hätte er doch anders anfangen sollen, dachte Yuki, doch für weitere Überlegungen blieb keine Zeit, denn ein nicht sehr glaubwürdiges
 

„Wieso? Das weißt du doch alles!“ holte ihn aus seinen Gedanken. Der Kleine war immer schon ein schlechter Lügner gewesen, man konnte ihm seine wahren Gefühle in den Augen ansehen und auch seine ganze Körpersprache offenbarte seine Gefühle, wie ein offenes Buch.
 

„Das meine ich nicht! Ich meine…naja…ist da vielleicht noch etwas passiert, von dem du mir nichts erzählt hast?“

„NEIN!“, die Antwort kam schnell und kurz angebunden, fast schon ein bisschen panisch.
 

Gut, anscheinend wollte er nicht darüber reden, doch so schnell würde Yuki nicht aufgeben, er musste es jetzt endlich wissen. Er würde es jetzt mal von der anderen Seite probieren.

„Ach so, na dann.“, kam es nur beifällig von dem Blonden, als wäre das Thema jetzt für ihm erledigt. „Und ich wollte noch über etwas anderes mit dir reden.“
 

„Worüber denn?“, fragte Shuichi jetzt neugierig aber immer noch ein bisschen aufgewühlt.

„Weißt du, wie sind jetzt schon seit fast 4 Monaten zusammen und, naja, wir schlafen zusammen im gleichen Raum, im gleichen Bett, aber irgendwie fehlt mir was zwischen uns.“ Yuki hielt kurz inne. Von jetzt an musste er seine Worte sehr sorgfältig wählen um seinen Geliebten nicht zu erschrecken, oder ihm ein falschen Bild zu vermitteln, ihm ginge es nur um Sex mit ihm. Er wusste, dass sich Shuichi immer sehr viele Gedanken um all das machte, was er sagte, und das letzte was er wollte, war ein unglücklicher Shuichi, der wieder einmal dachte Yuki würde aus irgendeinem Grund- in dem Fall Sex- mit ihm Schluss machen.
 

„Versteh mich nicht falsch, aber ich darf dich ja beim einschlafen nicht einmal in den Arm nehmen. Ich meine, mir fehlt die Zärtlichkeit, die zwischen uns sein könnte. Du weichst mir jedes Mal aus und ich frag mich halt warum.“
 

In den Augen des Pinkhaarigen glänzte etwas auf und Yuki sah wie sich mit Tränen füllten. Das Gesicht des Kleinen verriet, dass er Angst hatte und wahrscheinlich lieber das Thema gewechselt. Doch da er keine Anstalten machte etwas zu sagen, sprach Yuki weiter. „Vor zwei Monaten das, ich kann verstehen, dass dich das ziemlich mitgenommen hat und dass du danach erst einmal was Zeit gebraucht hast. Das war ja auch völlig okay, aber das ist doch jetzt eben schon wieder zwei Monate her und langsam sehne ich mich doch danach dich endlich so zu berühren wie ich es mir schon länger wünsche.“
 

Eine leichte Röte schlich sich in die ansonsten noch ziemlich ängstliche Miene des Kleinen, als er merkte, auf was Yuki da anspielte. Dem Größeren war dies keinesfalls entgangen und er legte ein mildes Lächeln auf und streichelte Shuichi einige störende Haarsträhnen aus der Stirn, bevor er fort fuhr „Oder war da vielleicht doch noch etwas mehr, was du mir noch nicht gesagt hast? Ich will doch einfach nur verstehen warum du so auf Abstand bist, Shuichi!“
 

Jetzt machte Shuichi den Mund auf, um etwas zu sagen, doch er musste erst tief Luft holen um seine Stimme einigermaßen zu festigen. Mit einem dennoch schwerlich zu überhörenden Zittern fiepte er „Yuki, ich …kann nicht! Ich….kann’s nicht…sagen! Es…geht einfach nicht!“ Einige Tränen kullerten ihm über die Wange und hinterließen eine nass glänzende Spur. Er lehnte seinen Kopf wieder gegen die Schulter des Blonden und schluchzte.
 

Dem Größeren tat es immer wieder weh, wenn er seinen kleinen Liebling weinen sah, auch wenn dieser es oft genug tat, nicht zuletzt wegen ihm. Beruhigend strich Yukis Hand ihm über den Rücken. „Also war da doch noch etwas anderes?“, fragte der Blonde vorsichtig.

Ein Nicken war die einzige Antwort, die er bekam, doch sie genügte. Aus den einzelnen Tränen, waren mittlerweile ganze Ströme geworden und das anfänglich noch leise Schluchzen war nun auch kaum mehr zu überhören.
 

„Sch…“, versuchte Yuki ihn zu beruhigen und streichelte ihm dabei weiter sanft den Rücken. „Mein kleiner Engel, du kannst mir doch alles erzählen. Vielleicht kann ich dir helfen und ich versteh dich endlich!“
 

„Es geht nicht!“, schluchzte Shuichi in seine Schulter, die schon recht feucht von den Tränen des Kleinen war. „Ich kann es einfach nicht!“
 

Die Arme des Blonden schlossen das kleine Häufchen Elend jetzt eng ein und drückten es eng an den Großen. Er achtete jedoch peinlichst genau darauf, dass sich ihre Körper nur oben berührten, denn er wollte Shuichi keine weiteres Unbehangen zuführen. Wenn ihm der Abstand helfen würde, dann würde Yuki ihn auch einhalten.
 

Außerdem beschloss der Blonde noch ein wenig nachzuhelfen, denn er spürte, dass Shuichi eigentlich gerne reden würde und den ganzen Kummer, den er anscheinend 2 Monate lang in sich rein gefressen hatte, endlich rauslassen wollte.

„Diese Typen haben dich nicht einfach nur verprügelt, oder?“ Wieder bekam er ein, diesmal aber weitaus zögerlicheres Nicken als Antwort.
 

Er hatte also Recht gehabt! Diese Schweine! Wut kochte in ihm hoch, wie hatte man seinem Liebling nur so etwas grauenvollen antun können? Shuichi schnappte jetzt nach Luft und versuchte ein kleines bisschen seine Fassung wiederzuerlangen. Es stand ihm regelrecht ins Gesicht geschrieben, dass er versuchte etwas zu sagen, doch es dauerte noch einige Augenblicke der Stille, in denen Yuki ihn weiterhin zärtlich streichelte, bis der Pinkhaarige endlich ansetzte „Die haben…“, doch abermals wurde er von einem Schluchzen unterbrochen, diesmal fasste er sich jedoch schnell wieder und redete weiter. „Die haben…mir verprügelt. Und danach….danach“ scharf zog er Luft ein und nahm noch einmal seinen ganzen Mut zusammen „Zwei haben mich festgehalten und der dritte hat….er hat…ich kann’s nicht! Yuki zwing mich nicht es auszusprechen! Er hat…!“ Jetzt versagte seine Stimme und Yuki konnte eine entsetzliche Angst in den Augen des Kleinen sehen.
 

„Oh Yuki, es tat so weh und ich wollte nicht, und die haben nicht aufgehört und ich hatte solche Angst!“, heulend brach Shuichi wieder zusammen und klammerte sich Halt suchend an den Blonden. Der Pinkhaarige schaffte es nicht mehr dem Blonden in die Augen zu gucken, er wollte nur noch weinen. „Du hast ja keine Ahnung wie schlimm das war.“
 

Doch, leider hatte Yuki sehr wohl Ahnung wie schlimm es war. Der Knoten war bei dem Kleinen geplatzt und jetzt sprudelten die Worte und Empfindungen nur so aus seinem Mund hervor. Er redete, oder vielleicht besser gesagt weinte sich seinen ganzen Frust von der Seele.

Währenddessen kamen dem Blonden seine eigenen schlechten Erinnerungen hoch. Er verstand nur zu genau wie Shuichi sich fühlen musste und für einen Moment war er drauf und dran selber in seinen schlechten Gedanken zu versinken. Vielleicht hätte er Shuichi sogar davon erzählt, wenn er sich nicht in diesem Moment selber zu Ordnung gerufen hätte. Zwar holte ihn seine Vergangenheit in diesem Augenblick wieder ein Stückchen mehr ein, aber er musste jetzt stark sein, für Shuichi. Denn wie wollte er seinem kleinen Liebling helfen, wenn er selber innerlich zusammenbrach? Yuki hatte gelernt damit umzugehen, damit zu leben, es zu verdrängen und zu vergessen- mehr oder weniger jedenfalls!
 

Sein Oberkörper war Tränennass, als der Kleine mit seinen Ausführungen endete. In Yuki war Wut und Zorn hochgestiegen und er hatte die Hände zu Fäusten geballt. Eigentlich hatte er sich geschworen nie wieder eine Waffe in die Hand zu nehmen, doch vielleicht sollte er ein letztes Mal eine Ausnahme machen, angesichts dessen, was diese Tiere gewagt hatten seinem Liebling anzutun.
 

Genauso schnell wie ihm dieser Gedanke gekommen war, verwarf er ihn auch schon wieder, und zwang sich zu Ruhe. Es brachte alles nicht, was passiert war, war passiert und seine Aufgabe war jetzt eine andere. Sein armer Shuichi klammerte sich immer noch völlig aufgelöst an ihn und wimmerte in Gedanken an dieses traumatische Erlebnis.
 

„Sch….“, Yuki flüsterte dem kleinen beruhigend ins Ohr und kraulte ihm durch die Haare und am Rücken. Jetzt fand der Blonde es an der Zeit, dass er etwas sagte. Irgendwie musste er Shuichi ja beruhigen. Auch wenn das hieß, dass er heute mal seine sonst so kühle und abweisende Fassade fallen lassen musste. „Sch…mein Kleiner!“ ein erneutes Schluchzen entfuhr Shuichi, aber er versuchte ernsthaft sich etwas zu fassen und sah den Blonden jetzt mit roten, verheulten Augen an. Er wartete darauf, dass dieser weiter sprach.
 

„Das war verdammt tapfer, dass du mir das erzählt hast!“, Yuki schluckte und musste kurz um seine eigene Fassung ringen. „Ach Shuichi, ich versteh nur nicht warum du mir das nicht alles früher erzählt hast. Oder nur was erwähnt, ich hätte dir doch auch schon viel früher geholfen.“, eigentlich hatte er gar nicht mit einer Antwort auf die Frage gerechnet und wollte schon fortfahren, als Shuichi sich verlegen räusperte und eine Antwort in seine Schulter nuschelte „Ich glaub mir was das einfach zu peinlich. Und ich irgendwie hatte ich….also…ich hatte irgendwie Angst vor deiner Reaktion. Ich dachte, du würdest mich vielleicht dafür verachten und mich wegschicken. Und ich will dich doch nicht verlieren!“
 

Diese Antwort machte dem Blonden zu schaffen. Shuichi verachten? Ihn nach so etwas wegschicken? Nie im Leben. Insgeheim nahm er sich vor ab sofort netter zu dem Pinkhaarigen zu sein, wenn der Kleine schon so einen Eindruck von ihm hatte, wie musste er sich da benommen haben? Warum musste er aber auch manchmal so ein Eisberg, so ein gefühlskaltes Eckel sein? Wieso konnte er sich einfach nicht dazu überwinden Shuichi zu sagen wie sehr er ihn liebte? Aber das würde er jetzt ändern, eindeutig!
 

„Oh Kleiner“ Denkst du wirklich so schlimm von mir? Du kannst doch überhaupt nicht dafür, wieso sollte ich dich dafür verachten? Wen ich verachte, ja abgrundtief hasse, sind solche Leute, wie die, die dir das angetan haben!“ schnell drückte er den Pinkhaarigen fest an sich, damit dieser, die einzelne Träne, die Yukis Wange runter lief nicht bemerkte. Es schmerzte den Blonden sehr, dass Shuichi anscheinend doch so wenig Vertrauen zu ihm hatte, aber er war es ja selber Schuld. Er mit seinen Launen, in denen er Shuichi mehr als nur einmal wieder vor die Tür geschmissen und somit gezwungen hatte, wieder einmal bei Hiro Unterschlupf zu suchen. Doch vielleicht war es ja noch nicht zu spät, dieses Vertrauen aufzubauen und zu gewinnen und Yuki würde jetzt wirklich alles dafür geben.
 

Mit weicher Stimme fuhr er fort „Ich will nicht, dass du dir jetzt Gedanken über das machst, was ich eben gesagt habe. Als ich meinte, dass mir die Zärtlichkeiten zwischen uns fehlen und ich mir irgendetwas fehlt, vergiss das bitte! Du hast einen mehr als ausreichenden Grund! Und jetzt wo ich alles weiß, kann ich dich auch verstehen. Alles hat seine Zeit und ich werde warten, solange wie du es willst. Du kannst alle Zeit haben die du brauchst, alle Zeit der Welt! Was dir passiert ist, ist schrecklich und ich will dich nicht zu irgendetwas drängen!“
 

Er machte eine kurze Pause und atmete noch einmal tief ein, was er jetzt sagen würde, was so untypisch für ihn. Ja, in seinen Büchern konnte er sich elegant ausdrücken und sparte nicht mit Kitsch, aber in der Wirklichkeit kostete es ihn Überwindung seine wahren Gefühle zu zeigen. Denn wahre Gefühle zeigen, hieß, sich selber verletzlich machen, doch jetzt musste er einfach damit raus. Als er merkte, wie sich die Anspannung in dem Kleinen allmählich löste und ihm seine Worte anscheinend gut getan hatten, entschloss er sich weiter zu reden
 

„Weißt du Shuichi, damit klar kommen musst du letzten Endes alleine, vergessen –falls so etwas möglich ist- musst du es ganz alleine, aber ich kann versuchen dir dabei zu helfen so gut es möglich ist! Vielleicht kann ich dir ja dabei helfen, all das zu verdrängen. Und ich will, dass du weißt, dass ich immer für dich da bin! Ich will dich nie wieder zu weinen bringen, Shuichi, nie wieder…niemals…denn…“, er legte abermals eine Pause ein „denn…ich liebe dich!“ Da waren sie, die magischen drei Worte, die solange nicht über seine Lippen gekommen waren, obwohl er sie schon so oft hatte sagen wollen. Shuichi schaute wieder zu ihm auf und seine Augen füllten sich erneut mit Tränen.
 

Der Blonde war ein wenig verwirrt, hatte er nicht gerade gesagt, der wolle ihn nie wieder zum weinen bringen, und jetzt heulte der Kleine schon wieder wegen ihm. Doch diesmal anscheinend eher vor Gerührtheit und ja...Freude, wie es Yuki schien. Denn die Angst und Verzweiflung war aus den großen, wässrigen Augen des Pinkhaarigen gewichen.
 

Jetzt fühlte der Größere sich erst recht schuldig. Er musste wirklich ziemlich abweisend und kühl zu dem Kleinen gewesen sein, wenn seine Worte bei ihm jetzt so einen Gefühlsausbruch auslösten.
 

Ein Schniefen durchzog den Raum und mit dem Handrücken wischte Shuichi sich die Tränen aus dem Gesicht. Seine Augen strahlten jetzt förmlich in Yukis Richtung. „Ich liebe dich auch, Yuki!“ Noch lange kuschelte er sich in die schützenden Arme des Größeren und wartete darauf, dass sich sein Gefühlsleben wieder einigermaßen beruhigte. Er war überrascht über Yukis fürsorgliche Seite und hoffte, dass er diese ab jetzt vielleicht noch öfter zu sehen bekam, denn endlich schien der Blonde seine Gefühle auch aktiv zu erwidern.
 

Völlig erschöpft vom weinen und vom denken, schließ der Kleine schließlich- immer noch in Yukis Armen- ein.
 

Wenn er schläft, sieht er ja noch niedlicher aus, dachte Yuki und er war fast ein wenig erleichtert darüber, dass er endlich mit Shuichi darüber geredet hatte. Jetzt lag es zu einem großen Teil an ihm, wie schnell Shuichi vergessen konnte und er hoffte auch, dass es vielleicht schon was geholfen hatte, dass der Blonde einfach drüber geredet hatte.
 

Auch er versank in seinen Gedanken, wie er weiter vorgehen sollte, doch schließlich überkam auch ihn eine Welle der Erschöpfung und ließ ihn die Augen schließen.

+ + + + +

so, das war das erste Kapitel^^ ich hoffe es hat euch gefallen, und cih würde mich natürlich sher freuen wenn ihr mir schreibt was euch gefallen hat oder was euch gar nicht gefallen hat
 

für produktive Kritik bin ich immer zu haben, dann weiß ich was ich noch verbessern kann
 

Liebe Grüße eure Trinithy

Kleine Schritte vorwärts

Warnings für dieses Kapitel: lime und ein bissle sap=)
 

Kommentar: Der liebe Yuki macht einen Sinneswandel durch...aber ich bin nun mal der Überzeugung, er ist gar nicht so kühl wie er immer tut! Oh man, ich glaub ich wred richitg kitschig...es fängt schon an, wie sol das bloß enden=) egal, ich hoffe es gefällt euch und ich würde mcih über kommis freuen!
 

+ + + + + +
 

Kapitel 2- Kleine Schritte vorwärts
 

Seit dem Abend waren jetzt fast 2 Wochen vergangen und die beiden hatte kein Wort mehr darüber verloren. Warum auch? Es war alles geklärt und jetzt sollte Shuichi einfach nur vergessen. Vielleicht hatte es ja schon etwas gebracht, dass er darüber geredet hatte, oder es lag einfach an Yukis Verhalten, denn der Kleine wirkte schon viel fröhlicher.
 

Ein wenig lustlos saß Yuki an diesem Nachmittag vor seinem Laptop und hatte den Kopf auf die rechte Hand gestützt. Müde starrte er die Worte auf dem Bildschirm an, bis sie begannen vor seinen Augen zu verschwimmen. Ein genervtes Stöhnen drang aus seinem Mund und er legte die Brille, die er immer anhatte, wenn er am Computer schrieb, neben sich. Mit zwei Fingern massierte er sich die Schläfen und suchte verzweifelt nach einem Anreiz weiter zu schreiben- eigentlich wollte er das Kapitel heute noch fertig bekommen, aber ihm fehlte die Inspiration. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass Shuichi ohnehin bald nach Hause kommen würde, und dann hatte er eh keine Ruhe mehr zum schreiben. Also könnte er ebenso gut jetzt schon aufhören. Während er zum Kühlschrank schlenderte, um zu gucken was noch an essbaren im Haus war, fuhr er sich einige Male durch die Blonden Haare, bis diese total verstrubbelt aussahen.
 

Das, was der Kühlschrank bot, war ziemlich mager. Eine Flasche Sake, eine Dose mit Reis vom Vortag, eine Flasche Wasser und noch eine Fertigpizza im Eisfach und sonst….ja sonst nichts. Oh man, für ein ordentliches Abendessen reichte das bei weitem nicht und der Supermarkt hatte vor 5 Minuten geschlossen, schoss es ihm durch den Kopf. Und jetzt? Doch da am ihm eine Idee. Was hinderte ihn daran seinen Shuichi heute Abend einfach zum Essen einzuladen? Das hatten sie schon lange nicht mehr gemacht. Um genau zu sein eigentlich noch nie, denn das einzige Mal, als er etwas Ähnliches vorgehabt hatte, hatte ihn Shuichi schon auf der Fahrt im Auto dermaßen genervt, dass Yuki es sich in letzter Minute doch noch anders überlegt hatte.
 

Zufrieden über seinen Einfall ging Yuki ins Bad um sich noch ein wenig frisch zu machen. Dem Kleinen würde es bestimmt gefallen. Ein weiterer Blick auf die Uhr und er beschloss am besten doch gleich loszufahren um Shuichi vorm Studio abzufangen. Wenn er sich ein bisschen beeilte würde er es bestimmt noch rechtzeitig schaffen.
 

~ ~ ~ ~ ~
 

Ungeduldig wartete Yuki in seinem Sportwagen gegenüber dem Studio. Das Fenster war runter gekurbelt und lässig lehnte er den Ellbogen darauf und rauchte eine Zigarette. Sehr darauf bedacht den Qualm, der dabei entstand nach draußen zu pusten, denn Shuichi hasste es wenn es irgendwo zu sehr nach dem dunklen Rauch stank. Dann war es ja das mindeste, wenn er wenigstens dafür sorgte, dass es ihm Haus und im Auto nicht zu sehr nach Zigaretten stank. Denn aus Langeweile du Nervosität schöpfte die Sucht nach Nikotin nun mal leider immer neue Kraft. Dann sah der Blonde seinen kleinen Liebling lachend und feixend mit Hiro das Gebäude verlassen.
 

„Schöne Wochenende Hiro! Ich werde jetzt zu Yuki gehen!“, flötete Shuichi seinem besten Freund entgegen. Seine Augen bekamen wieder diesen Glanz, wie immer wenn er von dem Blonden sprach. Er sah den Größeren mit einem unwiderstehlichen Dackelblick an und fragte dann ein wenig quengelig „Oooooder…würdest du mich hinbringen? Dann muss ich den ganzen Weg nicht laufen!“

Hiro musste über die kindliche Art des Kleinen schmunzeln und wollte schon zustimmen, als er Yuki in seinem Auto erblickte. „Ich glaube das mach ich lieber nicht. Sonst findest du nachher die Wohnung eh nur leer vor!“, er lachte und wartete auf Shuichis Reaktion, in dessen Gesicht Unverständnis widerspiegelte.

„Hä, wie meinst du das denn?“

„Na“, mit einem Nicken in Richtung des Sportwagens fuhr der Größere fort. „du wirst doch schon erwartet“ er zwinkerte vergnügt.

„Was?“, aber da hatte Shuichi auch endlich entdeckt was Hiro meinte und seine Augen weiteten sich vor Überraschung. Was tat Yuki hier? Aber die Frage beschäftigte ihn nicht wirklich, denn schon lief er freudestrahlend und wie ein Verrückter winkend über die Straße geradewegs auf seinen Liebsten zu. Das amüsierte „Dir auch ein schönes Wochenende“ das Hiro ihm noch hinterher rief, hatte der Kleine wahrscheinlich nicht einmal mehr gehört.
 

Bis über beide Ohren grinsend kam Shuichi vor dem Wagen zu stehen und warf Yuki einen fragenden Blick zu. Aufgeregt hibbelte er von einem Bein aufs andere und wusste nicht so richtig was er jetzt machen oder davon halten sollte. „Ähm…hi! Was machst du denn hier?“ die Freude wich augenblicklich aus seinem Gesicht, denn er erinnerte sich daran, was das letzte Mal passiert war, als Yuki ihn vom Studio abgeholt hatte. Shuichis ganzer Krempel hatte im Kofferraum gelegen und der Blonde ihn samt dem Zeug vor Hiros Haustür wieder abgeladen. Was so viel bedeutete wie er hatte ihn mal wieder aus der Wohnung geschmissen.
 

Yuki hatte Shuichis Gedanken anscheinend mitbekommen, denn er schnippte seine Zigarette weg und legte ein leichtes Lächeln auf. „Na komm schon Kleiner steig ein, oder willst du hier Wurzeln schlagen. Ich sag dir gleich wohin wir fahren“, und er zwinkerte dem Pinkhaarigen verschwörerisch zu.

Eigentlich fröhlich darüber, dass Yuki ihn abgeholt hatte, aber immer noch mit ein paar Bedenken wegen des Sinnes der ganzen Aktion, stieg Shuichi auf den Beifahrersitz. Auch den Größeren plagten einige Gedanken daran, was für ein Eckel er doch gewesen sein musste, wenn Shuichi sich nicht einmal richtig freuen konnte, dass er ihn abholte, sondern wieder irgendeine Gemeinheit erwartete.
 

Als sie ein paar Straßen weiter weg waren, fing der Kleine in seinem gewohnt, leicht kindischen, quengelnden Tonfall an „Oh Mensch Yuuuuuuuuuuuuki, jetzt sag schon, wohin fahren wir? Sag! Büüüüüüüüddeeee!“ Für gewöhnlich strapazierte eine Solche Quengel-Attacke die Nerven des Blonden schon äußerst, aber dieser störte sich nicht besonders daran. Ja, er genoss Shuichis Gesellschaft richtig und freute sich, denn das typische Gemaule war ein Zeichen dafür, dass er wieder heiterer wurde. „Jetzt sag schon! Bitte!“, damit wurde Yuki wieder aus seinen Gedanken gerissen.

„Na ja“, fing er an, „wir haben nicht zu Essen mehr im Haus und ich dachte mir, bevor du heute Abend verhungerst gehen wir eben essen!“ Die Augen des Kleinen weiteten sich und bekamen einen freudigen Glanz. „Wir gehen essen? In einem Restaurant?“, fragte er ungläubig aber nicht minder begeistert.

„Ja, ich kenn da ein ganz Nettes“ „Oh man, das ist gemein, warum hast du mir nicht vorher Bescheid gesagt, du konntest dich schick machen und ich…?“ Der Blonde musste unweigerlich über die Reaktion des Kleinen schmunzeln. So war sein kleiner Liebling nun mal, fröhlich und unbeschwert und es freute Yuki innerlich, dass es mit Shuichi anscheinend wirklich bergauf zu gehen schien.
 

Nach einer Weile parkte Yuki seinen Sportwagen vor einem ziemlich noblen und teuren Restaurant an der der Stadtgrenze. Kurz vor dem Eingang – Shuichi hatte bisher den Mund vor lauter Staunen gar nicht mehr zubekommen- zögerte der Pinkhaarige plötzlich und schaute seinen Freund etwas hilflos an. „Die lassen mich doch da bestimmt gar nicht rein mit dem was ich anhabe, das ist doch alles so vornehm hier. Er warf einen viel sagenden Blick zu Yuki, der in seinem hellrosa Hemd, dessen obersten Knopf er offen gelassen hatte, und dem schwarzen Anzug kühle Eleganz ausstrahlte.
 

Ein wenig überrascht von den Worten des Kleinen musterte der Blonde seinen Nebenmann eingehend und stellte amüsiert fest, dass Shuichi in seinen verdammt knappen Shorts und dem orangefarbenen Kapuzenpulli wirklich nicht so ganz in das Gesamtbild der Umgebung passte. Aber daraus machte sich der Größere wenig, denn so gefiel ihm der Kleine am besten und in seinem Lieblingsrestaurant würde man es bestimmt nicht wagen seine Begleitung wegen unpassender Kleidung rauszuschmeißen. Daher legte er noch demonstrativ seinen Arm um seinen kleinen Liebling uns flüsterte ihm zu „Wieso, du siehst doch einfach umwerfend aus, ich wüste nicht, was jemand dagegen sagen sollte.“ Und so betraten die beiden – Shuichi glücklich grinsend- das Restaurant.
 

~ ~ ~ ~ ~
 

Fast den ganzen Abend hatten die beiden in dem Restaurant verbracht. So eine lange Zeit am Stück hatte Shuichi ewig nicht mehr mit dem Blonden verbracht. Mittlerweile war es allerdings doch recht spät geworden und ein wenig erschöpft ließ sich der Pinkhaarige auf das gemütliche Doppelbett in Yuki Schlafzimmer fallen. Dieser stand noch im Türrahmen und tadelte den Kleinen gespielt vorwurfsvoll „Na du wirst doch wohl nicht mit Klamotten ins Bett gehen!“, dabei streifte er sich das Jackett von den Schultern und hängte es ordentlich über einen Stuhl, der in der Zimmerecke stand. Shuichi stöhnte genervt auf „Dann müsste ich mich ja noch mal bewegen!“ Der Größere schmunzelte darüber wie faul sein kleiner Freund doch manchmal sein konnte und wunderte sich insgeheim ein wenig über sich selber.
 

Nach all den Stunden mit Shuichi zusammen war er immer noch kein bisschen genervt, was nun wirklich ein kleines Wunder war, wenn man bedachte, dass er Shuichi noch vor knapp 4 Wochen schon nach 10 Minuten total entnervt weggeschickt hätte. Der Kleine hatte Yuki während dem ganzen Essen zugetextet – Yuki nahm an, dass er jetzt so ziemlich alles über Nittle Grasper und Bad Luck wusste, was es nur zu wissen gab, vielleicht sogar noch mehr- doch er hatte es sogar richtig genossen. Überhaupt hatte er feststellen müssen, wie gut es ihm selber tat endlich seine Gefühle gegenüber Shuichi in vollem Ausmaß zu zeigen und sich nicht mehr hinter einer kühlen Fassade zu verstecken.
 

Nur noch mit Boxershorts bekleidet, da er mittlerweile seine anderen Klamotten ebenfalls ordentlich über den Stuhl gelegt hatte, legte sich Yuki neben Shuichi aufs Bett und wartete bis dieser sich ein kleines Stückchen bewegen würde um unter die Decke schlüpfen zu können. „Wenn du dich nicht bewegen willst, dann kann ich dich ja ausziehen“, sagte der Größere eher scherzhaft als ernst, denn er hatte ja versprochen Shuichi zu nichts zu drängen, was er nicht von sich aus wollte. Und dazu gehörten eben alle vertraulichen und intimen Berührungen, die sich beim ausziehen einer anderen Person nicht vermeiden ließen. Da Yuki nicht wirklich mit einer Antwort gerechnet hatte schaute er doch ziemlich verdutzt, als der Kleine etwas verlegen seinem Blick auswich und mehr zur Bettdecke als zu ihm nuschelte „Ähm…okay, aber nur oben rum, ja? Ich glaube die Hose schaff ich noch alleine.“
 

Hatte er da gerade richtig gehört? Sein kleiner Liebling hatte zugestimmt, dass er ihn ausziehen durfte. Der Blonde beugte sich vor, über Shuichi und streichelte zärtlich über dessen Arme. „Ist das wirklich okay für dich?“, versicherte er sich lieber noch einmal bevor er irgendwas machte. Nachdem Shuichi nur ein wenig verlegen genickt hatte, ließ Yuki seine Hände langsam unter den orangefarbenen Pulli gleiten und streichelte zärtlich über die weiche Haut darunter. Der Pinkhaarige bekam eine leichte Gänsehaut, denn die Berührungen des Größeren riefen ein Kribbeln in seiner Magengegend hervor und er fragte sich insgeheim warum er sich so lange vor diesen Berührungen gescheut hatte.
 

Derweil hatte Yuki den Pullover schon ein gutes Stück hochgezogen, doch er dachte gar nicht daran ihn Shuichi jetzt einfach über den Kopf zu ziehen. Jetzt durfte er schon mal ein bisschen zärtlich sein und das würde er auch voll und ganz auskosten. Nicht zuletzt um seinen kleinen Liebling einfach mal ein bisschen zu verwöhnen und ihn vielleicht auf den Geschmack zu bringen. Er musste ihm zeigen wie schön so was sein konnte, dass Shuichi vielleicht, irgendwann einmal soweit war, dass sie miteinander schlafen konnten. Zwar hatte Yuki innerlich dieses Vorhaben wirklich in ferne Zukunft gestellt und er würde sich solange wie nötig gedulden, aber wenn es vielleicht doch ein wenig schneller ging als er gedacht hatte – was nicht heute und auch nicht morgen meinte- dann würde er sich natürlich freuen. Immerhin war er auch nur ein Mann.
 

Die Brust des Kleinen war ganz freigelegt und immer noch streichelte der Blonde zärtlich darüber, als er seinen Kopf absenkte und einige kleine Küsse oberhalb Shuichis Bauchnabel verteilte. Mal schauen wie der Kleine darauf reagierte.

Shuichi schauderte es leicht, als er die Lippen des Größeren auf seiner Haut merkte, aber er musste zugeben, dass ihm dieses Gefühl durchaus gefiel. Das Kribbeln breitete sich langsam von seinem Bauch auch auf die Lendengegend aus. Er spürte wie die weichen Lippen jeden Zentimeter seiner Haut kosteten und Yuki seine Zunge auch in seinen Bauchnabel eintauchen ließ. Solange er nicht mit dem Mund noch weiter runter wanderte genoss der Kleine das Ganze einfach.
 

Jetzt endlich streifte der Blonde ihm den Pulli über den Kopf, doch noch dachte er nicht im Traum daran nun von Shuichi abzulassen. Er wanderte mit seinen Küssen weiter nach oben und biss ganz zärtlich in Shuichis rechte Brustwarze. Ein leises Keuchen drang aus der Kehle des Pinkhaarigen. Yuki ließ sanft seine Hände über Shuichis Seite streicheln und knabberte jetzt mit dem Lippen an der weichen Haut am Hals des Kleinen. Shuichi hätte nicht gedacht, dass der Größere so zärtlich sein könnte, doch genau das war der Fall.

Der Blonde war erfreut darüber, dass es seinem Liebling anscheinend gefiel, zumindest hatte er bis jetzt noch nicht widersprochen. Am liebsten hätte Yuki, der mittlerweile über Shuichi kniete, einfach seine Hüfte abgesenkt um ihm zu zeigen wie sehr der Kleine ihn erregte oder um einfach zu spüren ob das Ganze den anderen auch nicht ganz kalt ließ. Doch er rief sich noch rechtzeitig innerlich zur Ordnung. Das hier war schon ziemlich viel für den Anfang.
 

Nach einer Weile legte er sich wieder neben seinen kleinen Liebling, der mittlerweile ein Lächeln des Wohlgefallens im Gesicht hatte und fast schon ein bisschen enttäuscht wirkte, als die Küsse und Streicheleinheiten des Blonden aufhörten. „So jetzt kannst du dir ja deine Hose selber ausziehen!“, sagte Yuki, der nicht weniger glücklich und zufrieden als der Pinkhaarige wirkte.

Schnell streifte Shuichi seine Shorts runter und kuschelte sich, nun nur noch in Boxershorts, wieder an Yuki, der sie beide zudeckte und seinen Arm um den Kleinen legte. Beide Männer spürten die Wärme des anderen und genossen diese neue Intimität zwischen sich. Shuichis Kopf ruhte auf der Brust des Blonden und er hörte den gleichmäßigen Herzschlag des anderen. Er hatte etwas Beruhigendes und als der Größere auch noch anfing ihn im Nacken zu kraulen spürte der Pinkhaarige wieder eine gewisse Hitze in sich aufsteigen.
 

In den letzen zwei Wochen war Yuki richtig nett zu ihm gewesen. Er hatte ihn nicht mehr genervt angeschrieen, nicht mehr vor die Tür gesetzt, sich nicht mehr jeden Abend bis Mitternacht in seinem Arbeitszimmer verschanzt, nein, er war… nun ja, er war eben einfach für ihn da gewesen. Und heute Abend hatte er ihn sogar in ein teures Restaurant eingeladen. Oder um es zusammenfassen, er benahm sich endlich so, wie Shuichi es sich solange erhofft hatte. Wie sich jemand seiner Meinung nach benehmen sollte, der behauptete ihn ebenfalls zu lieben. Nicht, dass es ihm um teure Restaurantbesuche ging, nein, er wollte einfach etwas Liebe entgegengebracht bekommen. Yuki hatte ihn zwar von Anfang an gewarnt, dass er noch nie überaus fürsorglich oder gefühlsduselig war, und Shuichi hatte auch noch gesagt, seine Liebe würde für sie beide reichen. Doch mit der Zeit hatte er sich eingestehen müssen, dass es immer schwerer geworden war, denn nichts- wirklich gar nichts- hatte auch nur ansatzweise darauf hingedeutet, dass der Blonde irgendwelche ernsthaften Gefühle für ihn hatte. In dieser Zeit hatte er sich immer häufiger bei Hiro ausgeheult, der ihm auch massig Verständnis entgegen brachte. Und nach DEM Ereignis vor ein paar Monaten hatte Shuichi gedacht er würde innerlich zerbrechen, denn nicht einmal mit Hiro hatte er darüber sprechen können und Yuki war so kühl gewesen wie immer. Aber anscheinend hatte der Größere ja doch gemerkt, wie schlecht es ihm ging.

Vielleicht hatte er sich ja doch nicht in Yuki getäuscht und die kalte Hülle um ihn herum endlich zum schmelzen gebracht.
 

Jetzt schlummerte der Kleine vor sich hin und war einfach nur noch glücklich. Es hatte schon wahnsinnig viel gebracht über dieses schlimme Ereignis zu reden und Yukis Reaktion darauf hatte es noch besser gemacht. Der heutige Abend war wirklich schön gewesen, doch jetzt kuschelte er sich müde an den Blonden. Schläfrig murmelte er noch ein „Ich liebe dich!“, bevor er endgültig ins Reich der Träume verschwand.
 

Yuki grinste vergnügt vor sich hin. Ja, das Glücklichsein stand seinem kleinen Liebling einfach besser als das ewige Trübsal blasen, an dem ja nicht ganz unschuldig gewesen war. Ja, so liebte er den Kleinen noch mehr, und er hoffte, dass er noch gerade so die Kurve gekriegt hatte um ihre Beziehung endlich zu einer richtigen, für sie beide schönen Beziehung zu machen. Er hauchte einen Kuss auf den Hinterkopf des anderen und murmelte „Ich dich auch!“

Regentag

So, da bin ich mal wieder, und hab auch direkt ein neues Kapitel für euch!

Es sind bestimmt noch viele Tippfehler drin, die werde ich bei Gelegenheit mal berichtigen, aber jetzt wollte ich zuerst mal das Kapi on stellen, damit ihr wisst, wie es weiter geht=)
 

ich hoffe es stört euch nicht, das mein Yuki ziemlich anders ist...so fürsorglich....tja, ich will eben ein Happy End für die beiden..mal schaun ob es so hinhauen wird=)
 

Inhalt: Ja, es ist wie im Titel schon gesagt ein Regentag, mal gucken was so alles passiert wenn es regnet=)

Warning: SAP ( aber so richtig^^)
 

und jetzt viel Spaß, an alle die meine Fanfic mögen..
 

+ + + + + + + + + +

Kapitel 3- Regentag
 

Am nächsten Morgen schlug Shuichi die Augen auf, da seine lebendige Wärmequelle verschwunden war und es ihn fröstelte. Schläfrig schaute er sich im Zimmer um und richtete dich langsam auf, als ein gewisser Blonder mit nassen Haaren und nur in ein Handtuch gewickelt das Zimmer betrat. „Morgen!“, nuschelte der Kleine noch müde. „Morgen mein Schatz!“, dabei zog Yuki sein Handtuch ein wenig enger um die Hüften. Er hatte nicht damit gerechnet, dass der Kleine schon wach sein würde, wenn er aus dem Bad kam und so hatte er diesmal keine frischen Sachen mitgenommen. Er selber hatte zwar kein Problem damit, sich einfach vor Shuichi umzuziehen, doch er wusste ja nicht ob es diesem vielleicht unangenehm wäre. Deshalb ging er eilig zum Kleiderschrank, drehte Shuichi den Rücken zu und zog sich hastig eine neue Shorts über.
 

Mit etwas weniger Hast fischte er noch ein eisblaues Hem und eine frische schwarze Hose aus den Untiefen seines penibel geordneten Kleiderschranks und fragte, während er sich noch das Hemd zuknöpfte „Sag mal, du hast doch heute frei, oder?“

„Ja“ kam es überrascht von dem Kleinen. Heute hatten sie keine Proben, also hatte er sich schon auf einen ziemlich langweiligen Tag gefasst gemacht, da Yuki sonst am Wochenende immer vor seinem Laptop saß und schrieb.

Im Plauderton fuhr der Blonde fort „Irgendeine Idee, was wie heute machen könnten?“

„Wir? Zusammen? Du meinst irgendwas unternehmen?“ Man konnte dem Pinkhaarigen seine Verwunderung nur zu gut ansehen, er hatte wohl mit allem gerechnet, aber nicht damit.

„Ja, das hab ich eigentlich gemeint. Also irgendeinen Wunsch? Ich war ewig nicht mehr weg, also keine Ahnung was man hier so machen kann.“
 

Wer war das und was hatte er mit Yuki gemacht, schoss es Shuichi durch den Kopf. Doch im Grunde war es ihm auch ziemlich egal, denn der ‚neue’ Yuki gefiel im richtig gut. „Lass doch einfach spazieren gehen! Der Stadtpark soll neu gestalten worden und jetzt richtig schön sein. Außerdem sollte man die letzten halbwegs warmen Tage genießen! Was meinst du?“, erwartungsvoll sah der Kleine den Blonden an. „Klingt gut. Aber beeil dich ein bisschen, wir haben nichts zu essen mehr, also dachte ich, wir könnten ja vorher frühstücken gehen. Das gibt’s aber nur bis 11, also hop!“ damit packte er Shuichi an den Armen und zog ihn schwungvoll aus dem Bett. Dieser landete auch auf seinen Füßen, hatte jedoch noch so viel Schwung, dass er geradewegs in die Arme des Größeren segelte.

„Ahh…Mensch Yuki, hättest du mich nicht vorwarnen können?“, schmollend schaute der Kleine auf, kuschelte sich aber instinktiv etwas enger an den Blonden. Der Angesprochene legte ein fieses Grinsen auf und mit einem frechen „Nein, dann wäre ja der Witz weg!“ pachte er Shuichi mit einem Arm unter den Kniekehlen, mit dem andern an den Schultern und hob ihn einfach hoch. Kreischend und zappeln quiekte der Pinkhaarige „Ah was machst du denn jetzt?“ „Wonach sieht’s denn aus? Ich trage dich ins Badezimmer, weil du faule Socke sonst heute Nachmittag noch nicht fertig bist!“ und damit Shuichi keine Widerworte geben konnte, versiegelte der Größere dessen Lippen mit einem Kuss.
 

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

„Oh nein, jetzt fängt’s auch noch an zu regnen. Menno, wie unfair!“ Schmollend flüchtete Shuichi sich unter einen kleinen Garten Pavillon im Stadtpark. Seinen blonden Freund zog er dabei am Arm gepackt hinter dich her. Es war gerade mal Mittag und der Pinkhaarige hatte sich nach einem leckeren und reichlichen Frühstück in seinem Lieblingscafé genügend gestärkt gefühlt um den ganzen Tag mit Yuki im Park zu verbringen. Doch das Wetter machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Es schüttete mittlerweile wie aus Eimern. Endlich hatte der Blonde mal freiwillig den ganzen Tagt mit ihm verbringen wollen und dann das. Wenn die jetzt nach Hause gehen würden, dann wäre das Wetter für Yuki wieder bestimmt ein Anlass sich den Rest des Tages in seinem Arbeitszimmer vor seinen Labtop zu verschanzen. Darauf hatte Shuichi nun gar keine Lust. Aber hier den ganzen Tag in einem mickrigen Pavillon zu sitzen und zu hoffen, dass es bald zu regnen aufhörte, war auch keine wirklich reizvolle Alternative. „Och menno“, murmelte der Kleine noch einmal leise und fand sich traurig damit ab, dass der Tag wohl doch langweilig werden würde.
 

Als hätte der Blonde jeden einzelnen Gedankengang des Anderen verfolgen können legte er jetzt einen Arm um den Kleinen und wuschelte ihm durch die pinken Haare. „Hm, mit spazieren gehen, das wird wohl nichts mehr heute, aber das könne wir ja auch nachholen. Bei dem scheiß Wetter will ich eigentlich nur nach Hause. Was meinst du, wir könnten ja DVDs gucken oder so. Das ist doch viel gemütlicher als hier weiterhin zu hocken!“ er zwinkerte und lächelte Shuichi an. Ja er lächelte schon mehr in den letzten Tagen, als die ganzen Jahre davor zusammen. Und es war auch noch dieses wirklich glückliche, verliebte Lächeln, das direkt vom Herzen auf die Lippen zu kommen schien. Shuichi hatte es doch tatsächlich geschafft Yukis kalte Schale zu durchbrechen und der genoss es endlich seit langem einfach mal nur glücklich zu sein. Doch was hatte erst schlimmes passieren müssen, damit Yuki begriff was Shuichi ihm bedeutete. Innerlich schämte er sich dafür doch jetzt wollte er ja alles besser machen.
 

Ein Funkeln strahlte ihn jetzt aus Shuichis Augen heraus an und der Kleine schien hellauf begeistert zu sein. „Au ja! Das wird gemütlich!“ „Dann geh doch schon mal vor, ich muss noch was erledigen. Wir haben ja immer noch nichts Essbares im Haus. Und bis wir zu Hause sind, sind wir eh klitschnass, also kannst du schon mal duschen oder doch sonst wie aufwärmen, während ich noch schnell einkaufe“, der Blonde drückte Shuichi einen zarten Kuss auf die Lippen bevor er weiter sprach „Ich beeil mich auch! Und danach hast du mich den ganzen Rest des Tages für dich alleine!“ Na das waren Aussichten, für die der Pinkhaarige auch gerne in Kauf nahm schon mal alleine zu Yukis Wohnung zu gehen. Vor Energie geradezu sprühend lief er jetzt raus in den Regen und drehte sich mit einem „Beeil dich aber wirklich!“ noch einmal zu den Blonden um, bevor er in Halben Laufschritt Richtung Yukis Wohnung verschwand. Der Größere zündete sich erst noch eine Zigarette an- schließlich musste er Shuichis Abwesenheit ausnutzen um seiner Sucht nachzugeben- ehe er schließlich auch schnellen Schrittes durch den Regen eilte.
 

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

Nicht allzu viel später stand Yuki in einer ätzend langen Schlange im Supermarkt. Und er stand auch noch ganz hinten. Jetzt hatte er sich so schön beeilt, wie er es versprochen hatte, und dann wurde seine ganze schöne Planung von einer lahmen Kassiererin durcheinander gebracht. Er fuhr sich durch die blonden Haare, wie immer wenn seine Nerven bis zum Zerreisen gespannt waren, und betrachtete noch einmal den Inhalt seines Einkaufswagens. Es war doch etwas mehr als beabsichtigt geworden. Ein paar Fertiggerichte, Reis, Brot, was Fleisch und Wurst, Marmelade und eben alles weitere was man so brauchte um ohne Kochkünste durch Leben zu kommen. Dann hatte er allerdings auch noch ein paar Sachen, wie zum Beispiel Kakao, frische Teeblätter und Vanillepudding geholt um ihnen den Nachmittag im wahrsten Sinne des Wortes zu versüßen. Yuki hoffte Shuichi so en wenig darüber hinweg zu trösten, dass ihr gemeinsamer Tag im Park ausfallen musste. Wobei er schon fast das Gefühl hatte, seine bloße Anwesenheit würde dem Kleinen schon darüber weghelfen. Der Blonde seufzte leise, es war so schön zu wissen, dass man ihn zu Hause schon freudig erwartete.
 

Nach etlichen Minuten war er dann auch endlich an der Reihe gewesen und verließ nun mit einer großen Tüte in der Hand den Laden. Er verfluchte das Wetter, es würde wohl alles nichts bringen, bis er jetzt zu Hause war, würde er total durchnässt sein. Zu allem Übel machten sich mittlerweile auch die alljährlichen Herbstürme bemerkbar und ließen einen, wegen der nassen Kleidung ordentlich frösteln. Yuki war nur froh, dass es ja zum Glück nicht allzu weit bis zu dem Mehrparteienhaus, in dem auch er seine Wohnung hatte, war. Allein schon bei der Vorstellung jetzt noch länger als nötig draußen zu verbringen sorgte ein kalter Schauer, der ihm den Rücken runter lief, für eine Gänsehaut. Er bog in die Einfahrt des Hauses und kramte derweil mit einer Hand nach seinem Schlüssel, als er eine kleine Person zusammengekauert unter dem mickrigen Vordach vor der Haustür sitzen sah. Bei näherem Hinsehen erkannte der die pinken Haare seines Freundes.
 

Die letzten Meter überwand der Blonde fast im Laufschritt. „Mein Gott! Shuichi!“ unachtsam stellte er die Einkaufstüte ab und kniete sich vor den Kleinen. Dieser hatte die Arme um die angewinkelten Beine gelegt und lehnte gegen die Hauswand. Er zitterte am ganzen Körper, was auch kein Wunder war, da seine kompletten Klamotten klitschnass waren und der kalte Wind ihm durch seine ebenfalls nassen Haare fegte. Bestürzt stellte Yuki auch noch fest, dass die Lippen des Pinkhaarigen schon recht blau wirkten. Schnell legte er die Arme um seinen halb erfrorenen Liebling und versuchte ihm auf die Beine zu helfen. „Mensch, warum sitzt du denn hier? Du wirst noch krank!“, kam es weniger vorwurfsvoll als ernsthaft besorgt. Yuki überlegte kurz, er hatte sich zwar beeilt, hatte allerdings trotzdem fast 45 Minuten gebraucht. Wenn Shuichi die ganze Zeit hier gesessen hatte, und danach sah es aus, dann konnte er froh sein, wenn er den kleinen heute Abend nicht noch mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus bringen müsste.
 

„Ich hab meinen Schlüssel vergessen“ antwortete Shuichi auf Yukis Frage. „Und warum hast du nicht bei wem anders geklingelt und dann wenigstens drinnen auf mich gewartet?“ Derweil schloss der Blonde mit einer Hand die Tür auf, während er mit dem anderen Arm den ziemlich mitgenommenen Shuichi stütze, der sich dankend an den Größeren klammerte. „Hab ich ja, aber es war keiner da!“ „Du hättest mich doch auch anrufen können, dann wär ich erst noch einmal hergekommen und hätte aufgeschlossen.“ Yuki hatte es geschafft den Kleinen zum Aufzug zu bugsieren und dabei auch noch irgendwie die Tüte mitzuschleppen.

„Handy ist auch in der Wohnung!“ Das hatte Shuichi jetzt von seiner Vergesslichkeit, aber Yuki konnte ihm nicht böse sein, dazu war er viel zu besorgt.
 

Irgendwie hatten die es wenig später bis zu Yuki Wohnung geschafft. Der Blonde schloss die Tür hinter sich und hatte die Tüte gerade noch rechtzeitig abgestellt, bevor Shuichis Knie nachgaben und er jetzt vollkommen in den Armen des Größeren hing. „Oh Gott, du bist ja eiskalt! Zieh erst mal die nassen Sachen aus und dann gucken wir mal wie wir dich wieder warm bekommen!“ Yuki setzte seinen kleinen Liebling auf den nächst besten Stuhl und eilte dann ins Schlafzimmer um Shuichi ein paar trockene Sachen zu holen. Immer noch zitternd versuchte der Pinkhaarige aufzustehen und ins Badezimmer zu gehen, denn er tropfte das ganze Parket voll und wenn er jetzt seine nassen Klamotten einfach auf das Parkett legen würde, war er sich sicher, dass Yuki einen ziemlichen Anfall bekommen würde. Doch seine Knie fühlten sich immer noch an wie Pudding.
 

Da kam der Blonde auch schon mit einem T-Shirt, einer Boxershorts, einer Jogging-Hose und einem dicken Pulli auf dem Arm wieder. Er hatte einfach Sachen von sich genommen, da er in Shuichis Unordnung auf die Schnelle nichts Brauchbares gefunden hatte. Als er jetzt sah, dass dem Kleinen erneut die Beine drohten wegzuknicken, packte er ihn an der Schulter und drückte ihn sanft zurück auf den Stuhl. „Was machst du denn? Hier zieh das an, ist zwar zu groß, aber wenigstens trocken. Wenn du deine nassen Sachen noch länger anlässt, kann ich dich auch direkt ins Krankenhaus fahren. Warte, ich hol dir noch schnell ein großes Handtuch!“ und schon verschwand Yuki ins Bad, er hatte anscheinend vergessen, dass auch seine Klamotten vor Wasser nur so trieften und er jetzt die ganzen Wohnung voll tropfte. Aber das war zweitrangig, jetzt musste er sich erst einmal um Shuichi kümmern.
 

Der Pinkhaarige schälte sich gleichzeitig langsam aus seinen Sachen und ließ sie einfach auf den Boden fallen. Verdammt war ihm kalt, dabei war es draußen nicht einmal so kalt von der Temperatur her, aber der Wind und der Regen hatten ihn dennoch ordentlich durchgekühlt. Dankbar nahm er das Handtuch entgegen, das Yuki ihm hinhielt. Dieser strich dem Kleinen sanft über die Wange und rubbelte mit dem Handtuch ihm einmal kräftig über den Rücken. 2Ich geh mich auch mal schnell umziehen. Zieh dich solange an und mach’s dir auf der Couch bequem, Decke liegt da, und dann mach ich dir einen heißen Kakao!“ er gab dem Kleinen noch einen flüchtigen Kuss auf die Wange und verschwand dann abermals im Schlafzimmer.
 

Yukis Klamotten waren dem Pinkhaarigen wirklich etwas groß, aber dafür waren sie warm und trocken. Und- was Shuichi mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen registrierte- sie rochen nach dem Blonden. Eingewickelt in eine Wolldecke saß Shuichi auf der Couch und beobachtete den Blonden dabei, wie er erst in der Küche den Kakao in die Mikrowelle stellte, dann heißes Wasser aufsetzte und schließlich die nassen Sachen und die Wasserlachen vom Boden entfernte. Yuki hatte sich eine weite Sporthose und einen schwarzen Rollkragenpullover angezogen, da er anscheinend nicht vorhatte die Wohnung heute noch einmal zu verlassen. Jetzt kam er mit zwei noch dampfenden Tassen ins Wohnzimmer. Eine war mit heißem Kakao für Shuichi und die andere mit Tee für ihn selbst. Yuki ließ sich neben den Pinkhaarigen fallen, nachdem er die Tassen auf den Couch-Tisch abgestellt hatte. „Und, ist dir schön wärmer? Na wenigstens sind deine Lippen nicht mehr blau!“, mit diesen Worten zog er den Kleinen etwas zu sich und hielt ihn fest umarmt um ihn zusätzlich zu wärmen. Shuichi konnte nicht anders als glücklich sein. Es tat ihm so gut von Yuki umsorgt zu werden und er konnte den gleichmäßigen Herzschlag des anderen vernehmen, was eine ungemein beruhigende Wirkung auf ihn ausübte.
 

Doch eine Frage brannte dem Kleinen schon seit Tagen auf der Zunge. Warum? Woran lag dieser plötzliche Sinneswandel des Blonden? Nicht dass es ihn auch nur im Geringsten stören würde, im Gegenteil, aber er wollte es trotzdem gerne wissen. Also drehte Shuichi sich so, dass er dem anderen in die Augen gucken konnte und fragte zögerlich. „Ähm Yuki, kann ich dich mal was fragen?“ etwas überrascht schaute der Blonde seinen kleinen Liebling an „Klar, was denn?“ „Ähm, also..“, Shuichi wusste nicht genau wie er es am besten ausdrücken sollte, ohne das es irgendwie komisch oder verletzend rüber kam. Im Endeffekt entscheid er sich für die direkte Variante. „Warum bist du so?“

„Warum bin ich wie?“, antwortete Yuki verwirrt mit einer Gegenfrage. „Naja. Du bist in den letzten Wochen so verändert. Versteh mich nicht falsch, das ist nicht schlecht, nein, eher richtig schön, aber ich würd gern wissen warum.“ „Warum?“, wiederholte der Größere nachdenklich und schaute dann verträumt in den Raum. „Ich nehme an, aus demselben Grund, aus dem du die ganze Zeit gehofft hast, ich würde mich ändern. Shuichi, ich liebe dich! Ich liebe dich über alles andere, aber ich habe, glaub ich, etwas länger gebraucht um es mir selber richtig einzugestehen. Erinnerst du dich noch daran, dass ich gesagt habe, ich will dich nie mehr zum weinen bringen, das ist der Grund.“ Zärtlich strubbelte er dem Kleinen durch die Haare bevor er weiter sprach. „Weißt du, irgendwann werd ich dir mal die ganze Geschichte erzählen, aber nicht jetzt. Was du nur wissen musst, ist, dass ich meine Gefühle eine ziemlich lange Zeit – vie zu lange- weggesperrt habe, deshalb hat es einfach länger gedauert bis sie sich wieder befreit hatten. Aber jetzt, wo ich endlich wieder lieben kann, wo ich dich liebe, fühl ich mich lebendiger und besser als je zuvor! Ich glaub ich muss mich bei dir bedanken und entschuldigen, Shuichi. Entschuldigen dafür, dass ich die Monate vorher immer so abweisend zu dir war. Ich muss ein ziemlicher Eisklotz gewesen sein, hm?“ Shuichi nickte nur sprachlos. Ann fuhr Yuki fort. „Und bedanken, dass du trotz allem bei mir geblieben bist!“
 

Wow, mehr fiel Shuichi im Moment dazu nicht ein. Er war total sprachlos, denn so viel hatte Yuki noch nie über seine Gefühle geredet. Hatte Yuki sich gerade ernsthaft dafür entschuldigt, den Kleinen so lange schlecht behandelt zu haben? Ja, hatte er und das rührte Shuichi fast zu Tränen. Einzelne, kleine Wassertropfen liefen ihm die Wangen runter. Yuki strich sanft per diese und ließ seine Hand ganz langsam in den Nacken des Kleinen wandern. Ganz langsam näherten sich ihre Gesichter und als sich ihre Lippen trafen, hatte Shuichi das Gefühl als hätte man irgendetwas in seinem Bauch explodieren lassen. Alles kribbelte und er schloss genießerisch die Augen um sich ganz dem Kuss hinzugeben. Zärtlich strich der Blonde mit seiner Zunge über die noch geschlossenen Lippen des anderen und bat so um Einlass, welcher ihm auch zugleich gewährt wurde. Er ließ seine Zunge auf Erkundungstour gehen und kraulte den Kleinen dabei mit der Hand im Nacken. Einzig und alleine der Luftmangel war dafür verantwortlich, dass sich die beiden schließlich wieder voneinander lösten.
 

„Jetzt hätte ich’s fast vergessen, ich hab ja noch Pudding für dich gekauft. Denn könnt ich noch schnell machen du dann können wir uns die DVD angucken, von der du letztens geredet hast.“, sagte der Blonde und erhob sich von der Couch. „Und wenn dir kalt ist, dann sag Bescheid, ich kann dir noch eine Wärmflasche machen.“

Die Augen des Kleinen fingen augenblicklich an zu funkeln „Du bist Wärmequelle genug! Also lass dir lieber nicht zu viel Zeit sonst erfriere ich vielleicht doch noch!“, freudig hibbelte der Pinkhaarige hin und her und grinste Yuki zufrieden an. Das was der Blonde eben gesagt hatte, hatte ihn mehr als glücklich gemacht, sodass er alles andere um sich herum vergessen hatte. Was waren schon so ein bisschen Kälte und Regen gegen Liebe?
 

Als der Größere schon in der Küche war, rief Shuichi quer durch die Wohnung. „Yuki?“ „Ja, was denn?“ „Ich liebe dich auch“

So simpel der Satz auch klang, er war wie Musik für Yukis Ohren. Fröhlich pfeifend kam er bald darauf auch schon mit einer noch dampfenden Schüssel Vanillepudding und zwei Löffeln wieder. „Das riecht köstlich!“, freute sich der Pinkhaarige und wartete ungeduldig, dass Yuki sich wieder zu ihm auf die Couch setzte. „Ist aber noch ein wenig heiß“, antwortete der Blonde, während er die Schüssel abstellte und noch schnell die DVD einlegte. Irgend so einen ein Liebesfilm, den Shuichi schon seit Ewigkeiten unbedingt gucken wollte und auf den der Größere eigentlich gar keine Lust hatte, aber was tat man nicht alles für seinen Freund?
 

Dann endlich kam er der stummen Bitte in den Blicken des Kleinen nach und gesellte sich zu ihm. Yuki zog ihn auf seinen Schoß und legte von hinten seine Arme um die Hüfte des anderen. Natürlich sorgte er auch dafür, dass Shuichi ausreichend mit der Decke bedeckt war. Daraufhin kuschelte er sich von hinten an seinen kleinen Liebling und ließ seinen Kopf auf dessen Schulter ruhen. „So ist doch gemütlich, oder?“ „Hm….mjaha…“, ein zufriedenes Grummeln war alles was ihm der kleine als Antwort gab, aber es genügte.
 

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

„Shuichi jetzt beruhig dich doch mal wieder, es war schließlich nur ein Film!“, etwas hilflos schaute Yuki zu dem flennenden Pinkhaarigen, der leise vor sich hin schluchzte. „Aber die sind doch jetzt beide tot und überhaupt…und…!“

Manchmal benahm sich der Kleine ziemlich merkwürdig, sie hatten einen schönen Nachmittag verbringen wollen – und bis jetzt nach Yukis Meinung auch gehabt- und trotzdem saß Shuichi jetzt da und heulte. Ganz toll, dachte sich Yuki. Er legte beruhigend den Arm und seinen Liebling und zog ihn zu sich. „Psst! Du siehst so viel schöner aus wenn du lachst!“ Yuki strubbelte dem anderen durch die Haare und wischte ihm die Tränen aus den Augenwinkeln. „Schon eine Idee, was wir jetzt machen könnten? Der Tag ist noch nicht rum und draußen regnet es immer noch. Also, was schlägst du vor?“ Shuichi sah zwar immer noch ein wenig verheult aus, lächelte aber schon wieder zufrieden und hauchte dem Größeren einen Kuss auf die Lippen, bevor er schelmisch antwortete „Kuscheln!“

Yuki musste unwillkürlich anfangen zu grinsen, so war der Pinkhaarige nun mal, und er sah wirklich viel süßer aus, wenn er lachte.

Und so lümmelten die beiden Liebhaber bis abends zusammen auf der Couch und kuschelten. Jeder ging seinen eigenen Gedanken nach, doch eins hatten sie beide gemeinsam: Sie waren glücklich zusammen zu sein!

Ein schwerwiegendes Missverständnis

So, hier ist es also, mein viertes Kapitel!

Ich hoffe es entspricht euren Erwartungen zumindest ein bisschen^^
 

Besondere Warings für dieses Kapitel gibt es nicht....
 

Inhalt: Shuichi hat es ziemlich erwischt und er liegt mit einer Erkältung im Bett, als er aufwacht bekommt er ein Gespräch zwischen Yuki und einer Frau mit, was ihm Tränen in die Augen stiegen lässt....
 

Viel Spaß und an alle, schreibt mir ruhig Kommis, ich vertrage auch Kritik!
 

+ + + + + + + + + + +
 

Kapitel 4 - Ein schwerwiegendes Missverständnis
 

„38,3! Ist zwar nicht besonders hoch, aber im Bett bleibst du trotzdem!“, beschloss Yuki, nachdem er Shuichi das Fieberthermometer aus dem Mund genommen hatte, damit dieser ihn nicht anschwindelte was die Temperatur betraf. Regen und Wind des Vortages hatten doch ihre Spuren in Form einer heftigen Erkältung hinterlassen. Schon nachts hatte der Kleine über heftige Kopfschmerzen geklagt. Jetzt saß er mit glasigen Augen und einer roten, wunden Nase inmitten von mehreren gebrauchten Tempos auf dem Bett und hatte keinerlei Widerworte für den Blonden, denn nach aufstehen war ihm eh gar nicht zumute. Mit einem ´Plumps´ ließ er sich einfach wieder nach hinten fallen und ächzte schmervoll auf. Sein Kopf hämmerte, als drohte er jeden Moment in tausend Teile zu zerspringen und seine Augen schmerzten. Von der ständig laufenden Nase ganz zu schweigen.
 

Er hustete kurz und mehr als ein resignierendes, genuscheltes „Is gut!“ brachte er nicht zustande. Der Blonde deckte den kleinen noch liebevoll zu und sagte „Ich mach dir mal einen Tee und eine Wärmflasche. Wenn du Hunger bekommst, dann sag es einfach, ich bin da. Und jetzt versuch am besten was zu schlafen!“, dann stand er auf und verließ das Schlafzimmer um das eben Gesagte zu erledigen. Von Shuichi hörte man nur noch ein „Hm“, da er anscheinend schon wieder so gut wie eingeschlafen war.
 

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

Es war irgendwann nachmittags, als Shuichi die Augen zum zweiten Man an diesem Tag aufschlug. Irgendwie tat ihm immer noch alles weh, aber wenigstens hatte das Pochen in seinem Kopf einigermaßen nachgelassen. Noch ziemlich verschlafen sah er sich in dem abgedunkelten Zimmer um, als er plötzlich Stimmen vernahm. Die eine gehörte Yuki, die andere war eindeutig eine Frauenstimme. Die beiden schienen gerade das Wohnzimmer betreten zu haben und da die Tür zum Schlafzimmer nur angelehnt war, verstand Shuichi jedes Wort klar und deutlich. Die Frau klang ziemlich aufgeregt und energisch als sie auf Yuki einzureden schien. „Eiri, ich bitte dich, du musst dich von ihm trennen, der Typ verhunzt dich noch total!“ Der Pinkhaarige konnte hören wie sie tief Luft holte und erneut ansetzte „Eiri…“ „Ich weiß! Also halt mir jetzt bitte keinen Vortrag.“, wurde sie von Yuki unterbrochen. Die Stimme des Blonden klang sehr reserviert und –kühl wäre untertrieben gewesen- eisig, traf es eher.

„Aber wenn du es doch weißt, warum hast du dem ganzen noch kein Ende gesetzt? Du hast den Typen auch noch belogen. Warum machst du das und hast es nicht längst beendet?“, die Stimme der Frau wirkte nicht weniger kühl als die Yukis.
 

Shuichi saß mittlerweile kerzengerade im Bett und fragte sich worum es in dem Gespräch der beiden eigentlich ging. Doch er hatte schon so einen schrecklichen Verdacht der sich mit jedem Satz, den er hörte, immer mehr erhärtete. Aber das konnte doch nicht sein, oder? Die beiden konnten doch nicht wirklich über ihn reden? Aber wen sonst sollte Yuki verlassen? Und wen sonst hatte er belogen? Das Gespräch musste um ihn gehen, es passte alles zu gut, oder nein, es passte eben nichts aber etwas anderes war doch gar nicht möglich. Der Tonfall in den Yuki sprach ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Vollkommen emotionslos.

„Ich hatte eben in den letzten Wochen wichtigeres im Kopf. Da ging es einfach schneller ihn anzuschwindeln. Hätte ich versucht ihn loszuwerden, hätte das bestimmt erst einmal wieder ein riesiges Tara gegeben.“, lautete die Antwort auf die Fragen der Frau. Die Augen des Pinkhaarigen füllten sich mit Tränen und es kostete ihn all seine Kraft nicht laut zu schluchzen. Es war also alles gelogen. ALLES!? Und warum? Wirklich nur weil Yuki keine Lust gehabt hatte sich sein Geheule anzuhören? Das konnte doch alles gar nicht sein. Es konnte nicht sein! Es war so unlogisch.
 

Shuichi fühlte sich innerlich zertrümmert. Ein Gefühl als hätte man ihm den Boden unter den Füßen weggezogen. Der Heulkrampf, der nun drohte den Kleinen zu überkommen, war so heftig, dass diesem ganz schlecht wurde bei dem Versuch ihn zu unterdrücken. Die eine Hälfte von ihm glaubte das alles nicht. Bilder vom Vortag schossen ihm durch den Kopf. Die Nacht davor. Yukis Worte hallten in ihm wider „Ich liebe dich, Shuichi!“, „ich will dich nie mehr zum weinen bringen.“ Alles gelogen? Aber warum? Warum nur? Wollte er ihm vielleicht nur Eins auswischen um ihm so noch mehr wehzutun? Wenn ja, dann war es dem Blonden eindeutig gelungen.
 

Die andere Hälfte in ihm hätte sich am liebten direkt aus dem Fenster gestürzt. Weg! Er wollte nur noch weg von hier, aber um raus aus der Wohnung zu kommen, musste er durch das Wohnzimmer und da wollte er jetzt ganz sicher nicht hin. Shuichi ließ sich bäuchlings aus Bett zurück fallen und vergrub seinen Kopf in einem der beiden Kopfkissen. Er hatte natürlich ausgerechnet Yukis erwischt und sog jetzt den Duft des Blonden ein. Augenblicklich verkrampfte sich sein Magen – falls das überhaupt möglich war- noch mehr. Den Stimmen im Wohnzimmer hörte er schon gar nicht mehr zu, sondern konzentrierte sich zu sehr darauf, nicht zu laut nach Luft zu keuchen. Seine Nase, die ohnehin schon verstopft gewesen war, hatte nun endgültig dicht gemacht und verstärkte nur noch mehr den Druck auf seinen Kopf. Dieser hämmerte wieder bestialisch und Shuichi hatte das Gefühl seine Augäpfel würden jeden Moment aus ihren Höhlen bersten. Er bekam kaum noch Luft, so sehr regte er sich auf und wurde daher immer kurzatmiger. Alles in allem fühlte er sich körperlich, als würde er jeden Moment sterben. Und auch seelisch passte deine Verfassung momentan dazu. Nach einer Weile waren die Tränenströme auf seine Wangen versiegt. Nicht etwa, weil wer sich wieder beruhigt hätte, sondern eher, weil er keine Tränen mehr zum weinen hatte. Völlig ausgepowert lauschte er jetzt wieder auf die Stimmen im Wohnzimmer.

„Ist ja schon okay! Ich trenn mich morgen von ihm, okay? Aber hör mal, lass uns bitte in der Küche weiterreden, Shuichi schläft nebenan ich will nicht, dass du ihn mit deinem hysterischen Rumgekeife noch aufweckst!“
 

Am liebsten hätte Shuichi laut aufgelacht bei so viel Ironie, aber zum lachen war ihm ganz und gar nicht zumute. Jetzt brauchte Yuki auch nicht mehr so scheinheilig tun, als ob es ihn kümmern würde ob er aufwachte oder nicht. Pah, auf den Gefühlen des Pinkhaarigen rumzutrampeln machte dem Blonden ja anscheinend nichts aus.

Aber Shuichi sah darin jetzt seine Chance. Wenn die beiden in die Küche gingen konnte er sich unbemerkt aus der Wohnung schleichen. Denn er wollte nur noch eins: weg! Und zwar so schnell wie möglich. Der Kleine wartete eine Weile bis er sicher sein konnte, dass die beiden anderen in der Küche waren und öffnete dann so leise wie möglich die Tür. Dass er nur mit T-Shirt und Jogginghose bekleidet war, störte ihn wenig. Zum Anziehen war jetzt keine Zeit, denn länger hielt er es hier einfach nicht mehr aus. Seine ganzen Gefühle waren komplett durcheinander gewirbelt. Nur ein einziger Gedanke schoss noch durch seinen Kopf. WEG!

- - - -

Zu der gleichen Zeit lehnte Yuki sich in der Küche gegen die Theke. In Seelenruhe zündete er sich eine Zigarette an schaute die Frau mit den braunen Locken kühl und durchdringend an. „Ich weiß wirklich nicht warum du dich so über die ganze Sache aufregst, Ayumi“ Die Angesprochene schaute ihn aufgebracht an und antwortete dann wild gestikulierend „Na weil ich deine Verlegerin bin. Und ich rege mich nun mal auf, wenn dein scheiß Lektor deine ganzen genialen Scripte verunstaltet und du es nicht einmal für nötig empfindest ihm deine Meinung zu sagen und ihn endlich zu feuern.
 

Der Blonde setzte gerade an etwas zu erwidern, als ein lautes „Krach!“ die Wohnung erschütterte. Yuki erkannte das Geräusch sofort, so hörte es sich an, wenn man seine Wohnungstür heftig zuschlug. Er selbst hatte sie oft genug zugeknallt, wenn er mal wieder sauer auf irgendwen war, daher kannte er diesen Ton nur zu genau. Aber von draußen konnte keiner rein gekommen sein, denn außer ihm und Shuichi hatte keiner einen Schlüssel und kein Einbrecher – so dumm er auch sein mochte- war lebensmüde genug in eine Wohnung einzubrechen, in der sich Leute befanden und keiner war dumm genug dann auch noch die Tür zu knallen. Also bedeutete das, dass irgendwer beim Rausgehen die Tür zugeschmissen haben musste. Da sich außer ihnen beiden nur noch eine weitere Person in der Wohnung aufhielt, fasste Yuki gedanklich zusammen, musste das heißen, die Person, die rausgestürmt war, war…. „SCHUICHI!“, schrie der Blonde fast augenblicklich und wie von der Tarantel gestochen riss er die Küchentür auf und lief ins Schlafzimmer. Leer! Shuichi war weg. „Scheiße!“, fluchte Yuki. Wahrscheinlich war der Kleine eben schon wach gewesen und hatte das Gespräch im Wohnzimmer mitbekommen. Für ihn musste es unweigerlich so geklungen haben, als ginge es um ihn. Verdammt, wenn Shuichi so, wie er war, weggelaufen war, dann konnte das übel enden. Draußen regnete und stürmte es immer noch genau wie am Vortag und Shuichi war doch eh schon krank. Außerdem war er nur in T-Shirt und Jogginghose. Er musste den Kleinen finden, schoss es Yuki durch den Kopf und zwar schnell, bevor er sich noch etwas Schlimmeres als eine Erkältung holte oder gar irgendwelche Dummheiten machte.
 

„Ayumi, du gehst jetzt besser. Schnell!“, fauchte Yuki während er an der Frau vorbei rauschte und seine Autoschlüssel vom Tisch nahm. Die Brünette wirkte mehr als nur verwirrt und wollte etwas fragen, doch dazu kam sie nicht mehr, denn der Blonde war schon wieder an ihr vorbei gerauscht, diesmal in Richtung Haustür. Hastig hatte er sich noch eine Jacke geschnappt und war dann auch gänzlich verschwunden. Ob die Wohnungstür noch offen stand oder ob seine Verlegerin noch in der Wohnung war oder nicht, war ihm zurzeit herzlich egal.
 

Keine fünf Minuten später saß Yuki in seinem Auto und war auf dem Weg zu Hiros Apartment. Der Musiker war Shuichis bester Freund und vielleicht hatte der Blonde ja Glück und sein kleiner Liebling war wirklich zu Hiro gerannt. Zumindest hatte er somit einen Anfang für seine Suche. Er fuhr so schnell wie möglich durch die verregneten Straßen und das er viel zu schnell durch mindestens eine Radarfalle raste kümmerte ihn wenig. Zu allem übel geriet Yuki auch noch in eine Baustelle, die fast den ganzen Verkehr lahm gelegt hatte. So ein Mist, daran hatte er in seiner Aufregung gar nicht gedacht und jetzt stand er hier. Er ging nichts mehr, weder vor noch zurück. Er konnte nichts weiter tun als warten, aber dieses untätige Rumsitzen machte ihn fast wahnsinnig. Er war schon kurz davor einfach auszusteigen und zu Fuß weiter zu gehen, als es nach 30 Minuten dann allmählich weiter ging.
 

Gehetzt kam er vor dem Haus in dem der Musiker wohnte zum stehen und stürmte kurz darauf auch schon die Treppen hoch um Sturm zu klingeln. Ein ziemlich mitgenommener Hiro öffnete die Tür, doch sein Blick verfinsterte sich schlagartig, als er den Blonden erkannte. In einem ziemlich unfreundlichen Tonfall der offensichtliches Missfallen widerspiegelte blaffte der Musiker Yuki an „Was wollen Sie denn hier?“

Im Normalfall hätte es Yuki aufgeregt, wie es sich dieser Dummkopf einbildete mit ihm zu reden, doch er hatte wichtigeres im Kopf. „War Shuichi hier? Ich muss ihn unbedingt finden!“
 

Das war zu viel für Hiro und man konnte die Wut die in ihm aufstieg förmlich lodern sehen. Keinen Wimpernschlag später verlor er schließlich seine Fassung und baute sich drohend vor dem Blonden auf. In einer ohrenbetäubenden Lautstärke schrie er „Was bilden Sie sich eigentlich ein? Was wollen Sie von Shuichi? Haben Sie ihm noch nicht genug wehgetan? Glauben Sie eigentlich, Sie können sich alles erlauben?“ Hiro war noch lange nicht fertig, doch Yuki unterbrach ihn gehetzt in seiner Schimpfarie. „Ich muss Shuichi finden, bitte! Das war alles nur ein großes Missverständnis. Also war er jetzt hier?“

„Ein Missverständnis???“ Hiro musste sich mächtig zusammenreißen um Yuki nicht einfach eine rein zu hauen. „Es war also nur ein Missverständnis, dass Shuichi eben nur im T-Shirt, klatschnass, durchgefroren und total verheult vor meiner Tür stand? Ein Missverständnis, dass total fiebrig war und sich am liebsten in das nächst beste Messer gestürzt hätte? Ein Missverständnis?!!“ Er redete sich immer mehr in Rage, doch Yuki versuchte diese Tatsache so gut es ging, nicht zu beachten. Aufgeregt fragte er nur noch einmal nach. „Er war also da, ja? Wo ist er jetzt? Immer noch da?“
 

Bei den Worten des Blonden schubste Hiro ihn an die Wand im Flur und packte ihn am Kragen. „Hör mir mal zu du Arschloch! Ich weiß nicht, warum es dir so viel Spaß macht mit anderer Leute Gefühle zu spielen, aber hör wenigstens damit auf, auf Shuichis rumzutrampeln. Der Kleine liebt dich verdammt noch mal von ganzem Herzen, ich weiß nicht warum, aber er tut’s, und in den letzten zwei Wochen war er so glücklich wie schon lange nicht mehr. Aber für dich ist das ja anscheinend alles nur ein Spiel gewesen. Und ich hatte echt gedacht du würdest ihn endlich glücklich machen. Bist du jetzt zufrieden, nach dem was du angerichtet hast? Shuichi hat es verdient glücklich zu sein, also verschwinde von hier und am besten auch aus seinem Leben! Sonst vergess ich mich!!!“
 

Yukis Verlangen Hiro ebenfalls an den Kragen zu springen und sein Knie tief in dessen Magengrube zu rammen wurde nur von dem Wunsch unterdrückt, endlich zu erfahren was mit Shuichi war. Und wo er war. „Es war wirklich nur ein Missverständnis. Shuichi muss ein Gespräch belauscht haben, als ich dachte er schläft noch. Aber wie es aussieht hat er nur die Hälfte mitbekommen, denn sonst hätte er auch gehört, dass es gar nicht um ihn ging. Also noch einmal, wo ist Shuichi, bitte, ich muss es wissen!“

Wirklich überzeugt hatten Hiro die Beteuerungen des Blonden nicht, aber immerhin ließ er den anderen wieder los. Er strafte Yuki noch mit einem verachtenden Blick bevor er kühl antwortete „Ja, er WAR hier. Und der einzige Grund warum ich noch hier bin ist, der, dass der Notarzt meinte ich könnte jetzt eh nichts für Shuichi tun. Ich wollte aber trotzdem gerade hinterherfahren, aber da kamst du ja!“
 

Dass der Musiker immer noch wütend war, erkannte man allein schon daran, dass er Yuki immer noch in diesem abwertenden Tonfall duzte. Der Blonde nahm dies gar nicht richtig war, wie im Schockzustand nuschelte er ein Wort vor sich hin „Notarzt?“ Dann löste er sich aus seiner Starre und schüttelte Hiro energisch an den Schultern. Fast panisch schrie er ihn an „Was ist passiert?“ Yukis Gesicht verlor immer mehr an Farbe und Panik stieg in ihm hoch. Was war mit Shuichi passiert? Wieso brauchte er einen Notarzt? Er würde doch nicht etwa… „Was ist passiert?“, wiederholte er sich und Hiro konnte sehen wie sich Tränen in den sonst so eiskalten Augen des anderen bildeten. Vielleicht, schoss es Hiro augenblicklich durch den Kopf, hatte er sich in Yuki doch getäuscht, denn diese Gefühle, diese Angst und Panik waren echt. Wäre Shuichi wirklich nur ein Zeitvertreib für den Blonden gewesen, dann würde er doch jetzt eine solche Angst empfinden. Innerlich nahm sich der Musiker vor die Sache mit dem Missverständnis irgendwann noch einmal zur Sprache zu bringen und sich gegebenenfalls bei Yuki entschuldigen, bis dahin würde er seine Wut einfach versuchen runterzuschlucken. Mit gespielt ruhiger Stimmer, er wollte den Blonden nicht noch mehr in Panik versetzen, sagte er nun „Shuichi war eben total ausgewühlt und dann auch noch das Fieber, die Nässe und Kälte, er hat mir alles ganz hektisch erzählt und war immer weiter am Heulen, bis er fast keine Luft mehr gekriegt hat. Das muss alles zu viel für ihn gewesen sein, denn er ist irgendwann einfach zusammengeklappt.“
 

Zu viel für ihn, zusammengeklappt….diese Worte hallten in Yuki Kopf wider und hinterließen einen stechenden Schmerz. Mit einer Mischung aus Hektik und Panik schnappte er Hiro am Arm und zerrte ihn hinter sich her, die Treppen runter. „Komm schon, wir fahren jetzt sofort zu Shuichi!“ mit den Worten hatte er den verstörten Musiker auch schon auf den Beifahrersitz seinen Autos gepfercht und preschte die Straße entlang Richtung Krankenhaus.
 

+ + + + + + + + + + +
 

Ich hoffe uch hat das Kapitel gefallen...

ich versuche auch so schnell wie möglich mit Kapitel 5 weiter zu kommen um euch nicht allzu lange warten zu lassen=)

Liebe Grüße, eure trinithy

Entschuldige!

Jubel bitte, ich habe es geschafft endlich das 5. Kapitel zu beenden....und dann hab ich noch eine schlehcte Nachricht..Kapitel 6 wird wohl leider etwas länger dauern als diese hier....sorry, aer ich habe jetzt leider zeimlich viel stress.....kann man nichts machen!
 

Inhalt: Yuki ist bei Shuichi im Krankenhaus, wird er die Gelegenheit bekommen das Missverständnis aufzuklären, und was genau hat Shuichi?? lest es selber=)
 

Warnings: In dem Kapitel sind einige Kommentare meinerseits....ich hoffe es stört euch nicht zu sehr
 

+ + + + + + + +
 

Kapitel 5- Entschuldige!
 

Im Krankenhaus angekommen stürmte Yuki zur Information und schrie die arme Schwester mit zitternder Stimme an „Shuichi Shindo! Wo ist er?“ „Ähm…Moment, da muss ich…ähm…gerade mal gucken“, stotterte die Frau erschrocken. Doch eine tiefe Männerstimme kam ihr zuvor. „Gehören sie zu Mister Shindo?“

Yuki und auch Hiro, der den Blonden mittlerweile wieder eingeholt hatte, drehten sich in die Richtung aus der sie Stimme gekommen war und erblickten einen schwarzhaarigen, stämmigen Mann in weißem Kittel. Beim näher kommen konnten die beiden den Namen, der auf einem kleinen Schildchen an der Brusttasche des Kittels stand, lesen ´Dr. Ken Iwamura, Oberarzt, Leiter der Notaufnahme´.

„Ja!“, antworteten Yuki und Hiro schließlich wie aus einem Mund auf die Frage des Mannes. Dessen Augen weiteten sich als er dem Blonden geradewegs ins Gesicht sah und ihn zu erkennen schien. „Sind sie Eiri Yuki?“, fragte er ein wenig überrascht.
 

„Ja, der bin ich!“, genervt starrte der Blonde seinem Gegenüber fest in die Augen. Lange hörte er sich dieses Geplänkel sicher nicht mehr an, er wollte wissen was mit seinem kleinen Liebling los war und zwar auf der Stelle. „Also stimmt es, was man in den Medien so über sie beide ließt und hört“, sagte Iwamura siegessicher „meine Frau, ein großer Fan ihrer Bücher übrigens, war sich ja sicher, dass…“, doch weiter kam er nicht, da wurde er von dem mehr als nur aufgeregten Yuki unterbrochen. „Ja, ja, das ist ja alles schön und gut“, böse funkelte er den Arzt an „aber würden sie mir jetzt endlich sagen was mit Shuichi ist!“ „Oh, ähm, klar, natürlich“, nuschelte der Schwarzhaarige entschuldigend. Mann konnte Yuki unschwer ansehen, dass ihm bald die Nerven rissen, denn diese waren zum zerreißen gespannt.
 

Außerdem spiegelte sich Angst in den Augen des Blonden wieder, Angst um seinen kleinen Liebling, denn Hiro hatte ihm auch nichts weiteres sagen können, da der Notarzt ohne große Worte den Pinkhaarigen einfach nur auf dem schnellsten Weg ins Krankenhaus haben wollte. Iwamura hatte offensichtlich endlich seine Professionalität wiedererlangt und sagte nun fachmännisch „Mister Shindo geht es den Umständen entsprechend gut. Ich selbst hab ihn eben untersucht und es könnte schlimmer sein. Er ist zwar ziemlich unterkühlt gewesen, was sein Körper augenblicklich mit hohem Fieber versucht hat zu kompensieren, doch das haben wir alles wieder in den Griff bekommen, da es noch nicht allzu schwerwiegend war. Ich nehme an, die Ursache für die Ohnmacht muss irgendetwas gewesen sein, was ihn ziemlich aufgeregt hat. In solchen Fällen ist eine Ohnmacht keine Seltenheit, die Aufregung kostest zu viel Kraft, die der Körper zur Zeit an anderer Stelle dringender benötigt, als weiß er sich nicht anders zu helfen als den Geist einfach ruhig zu stellen.“
 

Yuki fiel ein großer Stein vom Herzen, Shuichi war also nicht in Lebensgefahr. Allerdings fühlte der Blonde sich schuldig, da er ja der Auslöser der Misere war. Auch Hiro wirkte um einiges erleichtert und fragte „Ist er denn schon wieder aufgewacht?“ „Ja, eben ist er kurz aufgewacht, daraufhin aber wieder eingeschlafen, was aber nicht weiter bedenklich ist, denn jetzt schläft er lediglich. Der Kleine wirkte, was nicht verwunderlich ist, ziemlich erschöpft. Allerdings..“, die Miene des Arztes verfinsterte sich „hat er sich eine schwere Lungenetzündung zugezogen, mit der es nicht zu spaßen gilt. Bei zu viel Aufregung und körperlicher Anstrengung könnte es für Mister Shindo doch noch lebensgefährlich werden. Da er sich aber zurzeit in keinem akuten Zustand befindet habe ich ihn vor wenigen Minuten auf Station verlegen lassen.“
 

Eine erneute Panik stieg in dem blonden Autor hoch. Nein, sein Shuichi durfte nicht lebensgefährlich krank sein. Iwamura hatte die Ängste wohl erraten und fuhr beruhigend fort „Aber machen die sich keine Sorgen, bei uns ist er in besten Händen und solange keine weiteren Zwischenfälle auftreten dürfte er das Ganze problemlos überstehen. Wir würden ihn nur gerne solange noch hier behalten, bis wir sicher sein können, dass keine Komplikationen auftreten und er das ganze heil überstanden hat. Die weitere Behandlung übernimmt Dr. Kuroda. Ihn und ihren Lebensgefährten finden sie auf Station fünf.“

Wirklich beruhigt hatten ihn die Worte des Mannes noch nicht ganz, beruhigt wäre er erst, wenn er sich selber davon überzeugt hatte, dass es Shuichi halbwegs gut ging. Er musste zu ihm und zwar schnell. Noch während er dem Arzt, ohne sich allerdings noch einmal umzudrehen, ein „Danke“ zurief, eilte er schon zu den Aufzügen.
 

Verwirrt und stumm schweigend trabte Hiro hinter dem Blonden her. Er war einfach nur sprachlos, weniger wegen dem was der Arzt über Shuichis Zustand gesagt hatte – Hiro vertraute ganz auf die Worte Iwamuras, dass Shuichis alles gut überstehen würde- sondern viel mehr wegen dem, was der Arzt zu Yuki gesagt hatte. Um ganz genau zu sein, sogar eher wegen dem, was Yuki daraufhin NICHT gesagt hatte.

Der Schwarzhaarige hatte Shuichi eben Yukis ´Lebensgefährten´ genannt und der Blonde hatte nicht darauf erwidert. Der Yuki, den er kannte, hätte wild protestiert und versucht das ´Missverständnis´ schnellst möglich aufzuklären, dass Shuichi nicht sein Lebensgefährte war. Sein Spielzeug vielleicht, sein Zeitvertreib aber doch niemals so etwas wie sein Lebensgefährte.

Hiro war mittlerweile zu dem Entschluss gekommen, dass an der Variante des Blonden über den heutigen Vorfall doch etwas dran sein musste. Und nun glaubte er auch zum ersten Mal, dass, was Shuichi ihm schon seit einigen versuchte verständlich zu machen. Nämlich dass Yuki sich wirklich endlich geändert hatte.
 

So in seinen Gedanken versunken, hatte der Musiker mit den rot-braunen Haaren gar nicht registriert, dass der Fahrstuhl bereits bei ihnen angekommen war. Er wurde erst wieder in die Wirklichkeit zurückgeholt, als Yuki ihn sichtlich ungeduldig in die bereits geöffnete Kabine schubste. Die beiden Männer hüllten sich in Schweigen und starrten auf die gelb leuchtende Etagenanzeige. Als diese endlich bei fünf angelangt war und sich die Türen erneut mit einem leisen ´Pling´ öffneten, stürmte Yuki auch schon geradewegs auf das Büro der Stationsschwester zu um das Szenario von unten zu wiederholen. „Shuichi Shindo, wo ist er?“ Doch die Stationsschwester, eine kleine aber stämmige Person ließ sich nicht so leicht einschüchtern wie ihre Kollegin fünf Stockwerke weiter unten. Ärgerlich über das Geschrei baute sie sich drohend vor dem Blonden auf, was ungewollt komisch aussah und Hiro schmunzeln ließ, denn die Frau ging dem Autor gerade mal bis knapp unter die Schulter.
 

„Hören sie mal Freundchen, erstens, wenn sie hier weiter so rumbrüllen werden sie noch alle aufwecken, und dann werde ich richtig unangenehm, und zweitens wiederholen sie das ganze in Tonfall und Lautstärke angemessen und ich sage ihnen vielleicht wo sich Mister Shindo zurzeit aufhält.“ So viel Selbstgefälligkeit brachte Yuki fast zur Weißglut und er war kurz davor richtig auszurasten, als Hiro ihm die Hand auf die Schulter legte und die Schwester an dem Blonden vorbei anlächelte. „Entschuldigen sie, was mein Freund hier eigentlich sagen wollte, ist: wir sind auf der Suche nach Shuichi Shindo. Man hat uns gesagt, er wäre hierhin verlegt worden. Wenn sie uns Auskunft geben könnten Frau…“, er beugte sich vor um das Namensschild besser lesen zu können „Frau Muto, das wäre sehr nett!“
 

Yuki schaute Hiro fragend an und erntete einen Blick, der sagen wollte ´So macht man das´. Die Frau wirkte auch schon wesentlich milder gestimmt und blätterte kurz in einem kleinen Ordner bevor sie sagte „Ah, ja, Shindo, Shuichi; Lungenentzündung. Liegt auf Zimmer 523, den Gang B runter, zweite Tür links“, damit wandte sie sich wieder ab.
 

Hiro und Yuki machten sich auf den Weg zu besagter Tür und mit fast schon zitternden Fingern öffnete der Blonde sie. In dem kleinen Raum mit typischer Krankhausaustattung- also ein kleiner Tisch, zwei Stühle, Schrank und ein an der Wand hängender Fernseher- stand nur ein einziges Bett, in welchem sein kleiner Liebling lag. Ganz ruhig und regungslos lag er da, die pinken Haare verstrubbelt um seinen Kopf herum und der Kleine hatte die Augen geschlossen. Mit einer Hand war er an einen Tropf angeschlossen durch den er stetig Medikamente und was sonst noch alles eingeflößt bekam. Shuichis Gesicht wirkte kreidebleich, fast leblos und als Yuki vorsichtig die Hand des Kleinen ergriff erschrak er darüber wie kalt diese war.

„Shuichi! Hey Kleiner! Du hast mir vielleicht einen Schrecken eingejagt“, flüsterte Yuki kaum hörbar und dabei strich er dem Pinkhaarigen zärtlich über die Wange.
 

Hiro, der bisher nur im Türrahmen gestanden hatte, beschloss, da er nichts für seinen Freund tun konnte, die beiden am besten einfach alleine zu lassen. Im Krankenhaus war Shuichi bestens aufgehoben und irgendwie hatte er auch das Gefühl Yuki würde sich schon gut um den Kleinen kümmern. Unmerklich verschwand der Musiker und schloss leise die Tür.
 

Yuki, der davon nichts mitbekommen hatte, saß am Fußende des Bettes und hielt immer noch die Hand des Kleinen. Er würde solange hier sitzen bis Shuichi aufwachte, denn schließlich war er ja indirekt Schuld, dass sein kleiner Liebling jetzt hier lag. Hätte er doch die Tür zum Schlafzimmer richtig geschlossen. Hätte er die Küche mit seiner Verlegerin nie verlassen. Hätte er doch zwischendrin mal nach Shuichi gesehen. Hätte, hätte, hätte, aber jetzt konnte er auch nicht mehr daran ändern. Einzelne Tränen bahnten dich langsam und erbarmungslos ihren Weg über die Wangen des Blonden. Er konnte nur hoffen, dass der Pinkhaarige ihm zuhören würde, dass er ihm eine Gelegenheit gab das Missverständnis auszuklären.
 

Die Stunden vergingen und Yuki verlor jegliches Zeitgefühl. Einzig und allein die regelmäßigen Besuche der Krankenschwestern gaben ihm ein ungefähres Gefühl dafür wie spät es sein musste. Er hatte keine Ahnung wie lange er bei seinem Liebling ausharrte, aber es musste so zwischen acht und neun Uhr abends gewesen sein, als Yuki spürte, wie sich Shuichis Finger wieder zu regen begannen. Kurz darauf blinzelte der Kleine und mit einem leisen Stöhnen räkelte er sich um die Müdigkeit ein wenig abzuschütteln. Im ersten Moment da er seine Umgebung wieder klar und deutlich wahrnahm schaute er ein bisschen rat- und orientierungslos umher. Erst beim Anblick eines gewissen Blonden, der in jetzt von der Seite anlächelte, flossen die Erinnerungen zurück. Yuki hatte ihn belogen, es sogar selber zugegeben und eingestanden, dass es besser war sich von ihm zu trennen. Daraufhin war er zu Hiro gerannt um ihm alles zu erzählen, er hatte sich schrecklich gefühlt und dann…Filmriss. Tränen fluteten augenblicklich seine Augen „Yuki“, schluchzte der Kleine aufgelöst in sein Kopfkissen. Der Blonde machte Anstalten Shuichi beruhigend in den Arm zu nehmen, doch dieser wehrte sich gegen die Berührungen. Aufgeregt schrie er Yuki an „Hör auf! Spiel nicht mit mir, bitte! Du willst Schluss machen, dann mach es gleich, jetzt und hier! Und benutz mich nicht erst noch, es tut schon so weh genug!“ Shuichi, der ohnehin ziemlich nah am Wasser gebaut war, stand kurz vor einem gewaltigen Heulkrampf, das verriet seine kurze und schnaufende Schnappatmung.
 

Dem Blonden gingen die Worte des Kleinen ziemlich nahe. Glaubte Shuichi wirklich er würde nur mit ihm spielen? Aber konnte er es dem Kleinen verübeln? Wohl eher nicht, Vertrauen ließ sich eben nicht innerhalb weniger Wochen aufbauen. Yuki hatte zwar gedacht, nach dem, was er dem Kleinen am Vorabend alles an Einblicken in seine Gefühlswelt ermöglicht hatte, würde er nicht mehr ganz so schlecht von ihm denken, aber vielleicht hatte er sich geirrt und die Lücke zwischen ihm und Shuichi war größer als er angenommen hatte. Oder aber Shuichi hatte, wie schon so oft – und der Blonde hoffte inständig, dass es auch diesmal der Fall war- sich wieder von Emotionen leiten lassen, ohne auch nur einen Augenblick logisch über die ganze Sache nachzudenken. Wie dem auch sei, Yuki beschloss, sich von jetzt an eben einfach noch mehr Mühe zu geben.

„Shuichi, bitte beruhig dich!“, bat er den Jüngeren in einem zärtlichen Tonfall. Sanft streichelte er ihm über die Wange und hielt mit der anderen Hand weiterhin die Shuichis fest.

„Yuki, nicht…“, schluchzte der Pinkhaarige, aber immerhin war er schon etwas ruhiger geworden. Mit einem ´Psst´ deutete Yuki seinem Liebling an, leise zu sein und einfach zuzuhören. „Nicht weinen, du weißt doch, dass ich es viel lieber mag, wenn du lachst“ Er wischte dem Kleinen einige Tränen aus den Augenwinkeln und drückte dann die Hand des anderen etwas fester. „Ich weiß nicht wie viel du von dem Gespräch mitbekommen hast, aber bestimmst nicht alles, sonst wäre das alles hier nicht passiert. Weißt du wer die Frau ist, die bei mir war?“

Shuichi schüttelte stumm den Kopf. „Das war meine Verlegerin Ayumi Miasaki. [1] Und ich nehme an du weißt auch nicht um wen das Gespräch ging.“ Die Augen des Kleinen weiteten sich und mit tränen erstickter Stimme fragte er „N…nicht um mich?“ „Nein du Dummerchen. Es ging um meinen Lektor Nobu Tiamoki. Er verunstaltet meine Skripte ziemlich, indem er die besten Stellen einfach streicht oder grauenvoll umschreibt. Ich weiß das schon länger, hatte bis jetzt aber einfach keine Zeit ihm meine Meinung zu sagen, weil du mir einfach viel wichtiger warst!“
 

Wieder rannen Tränen über das blasse Gesicht des Pinkhaarigen und schluchzend fragte er noch einmal nach „Also willst du dich von ihm trennen und nicht…nicht von mir? Und dann hast du auch ihn belogen und …überhaupt, ich kam in dem Gespräch gar nicht vor?“ Auf den Lippen des Blonden hatte sich ein mildes Lächeln gebildet und er hauchte Shuichi einen Kuss auf die Stirn bevor er versicherte „Genau! Nichts von alle dem war über dich. Ich schwöre dir, so etwas könnte ich nicht, wieso sollte ich denn nur mit dir spielen? Hast du mir denn gar nicht zugehört? Du bist zwar manchmal ein richtiges kleines Dummerchen- das steht außer Frage- aber du bist mein kleines Dummerchen. Shuichi Shindo, ich liebe dich!!!“, er legte eine kurze Pause ein um seine letzten Worte wirken zu lassen. „Und versprich mir, dass mir nie wieder einen solchen Schrecken einjagst und meinst dich mit Fieber in den Regen rausschleichen zu müssen!“ Der Blonde versuchte wenigstens ein bisschen Vorwurfsvoll zu klingen, aber es gelang ihm nicht besonders gut. Um genau zu sein gar nicht, denn in diesem Moment fiel seine ganze Fassade und er schloss den überraschten Shuichi einfach in seine Arme und drückte ihn fest an sich.

„Verdammter Baka, weißt du eigentlich was für Sorgen ich mir gemacht habe?“ Ziemlich erfolglos versuchte er ein Schluchzen zu unterdrücken und seine einzelnen Tränen zu verbergen.
 

Shuichi wirkte ziemlich überrumpelt von dem plötzlichen Gefühlsausbruch und er klammerte sich fest an den Blonden. Wie ein Ertrinkender sich an ein rettendes Stück klammert. Die Krankenschwester, die in diesem Moment das Zimmer betrat, nahmen die beiden Männer gar nicht wahr. Sie lagen sich einfach in den Armen. Peinlich berührt und mit leicht errötetem Gesicht beschloss die junge Frau, dass es wohl das Beste sei, die beiden einfach ungestört zu lassen. „Yuki...ich…es tut mit Leid, dass ich…!“, brachte Shuichi schließlich hervor, doch der Blonde ließ ihm keine Zeit zum ausreden. „Dir muss gar nichts Leid tun! Ich bin derjenige, der mal wieder alles verbockt hat!“, damit wollte er das Thema auf sich beruhen lassen. Er war einfach nur erleichtert, dass seinem Shuichi nichts allzu Schlimmes passiert war, und die Lungenentzündung würde er auch noch gut überstehen, da war sich Yuki sicher.
 

Obwohl er die ganze Zeit geschlafen hatte, fühlte Shuichi sich seltsam ausgepowert und musste herzhaft gähnen. „Ich glaube du schläfst am besten wieder weiter“, mit diesen Worten strich Yuki ihm zärtlich durch die Haare und hauchte einen Kuss auf die blasse Wange des Kleineren. „Bleibst du noch bis ich eingeschlafen bin?“, fragte er Pinkhaarige schläfrig und griff dabei nach Yukis Hand. „Aber sicher mein Liebling! Ich geh danach noch schnell ein paar Sachen für dich holen und bin dann morgen früh auch wieder da wenn du aufwachst.“ Zärtlich lächelte der Blonde.

„Das ist schön“, nuschelte Shuichi und schloss auch schon die Augen: es war ein anstrengender Tag gewesen, der seinem Körper und seiner Seele einiges abverlangt hatte. Doch jetzt, wo er wusste, dass der Blonde ihn nicht verlassen würde und alle seine Zweifel unbegründet gewesen waren, hatte sich seine Seele schnell wieder erholt. Sein Körper würde das Gleiche nach genügend Schlaf und Ruhe bestimmt auch wieder.
 

~ ~ ~ ~ ~ ~
 

Nachdem Shuichi eingeschlafen war, hatte Yuki sich auf den Weg nach Hause gemacht um, wie versprochen, einige Sachen für Shuichi zu holen. Bei seiner Wohnung angekommen stellte er dankbar fest, dass Ayumi die Tür zugezogen hatte, nachdem sie gegangen war. Ziemlich geschafft von den Aufregungen des heutigen Tages ließ sich der Blonde erst einmal auf einen Stuhl in der Küche fallen und wartete bis die eben eingeschaltete Kaffeemaschine fertig gelaufen war. Dabei zündete er sich eine Zigarette an und blies den dunklen Qualm in den Raum.
 

Mit der frisch gebrühten Tasse Kaffee- extra stark und schwarz wie die Nacht- in der Hand ging er in sein Arbeitszimmer um seinen Laptop auszuschalten, der immer noch von heute Nachmittag lief. Bis jetzt hatte Yuki sich bei allem relativ viel Zeit gelassen um ein wenig auszuspannen, doch eigentlich hatte er nicht vorgehabt länger als nötig hier zu bleiben. Wenigstens heute Nacht wollte er bei Shuichi im Krankhaus bleiben um morgen früh da zu sein, wenn der Kleine aufwachte.

Also kramte er jetzt in seinem Kleiderschrank und war kurz darauf auch schon fündig geworden, was in seiner peniblen Ordnung auch kein Wunder war. Eine kleine, schwarze Reisetasche, die er sonst immer mitnahm, wenn er auf Promotion- Tour für eins seiner neuen Bücher war. In diese räumte er jetzt geschwind ein paar Klamotten, die Shuichi sicher brauchen würde. So auch einige Boxershorts. Bei einer hielt der Blonde plötzlich inne und musste unweigerlich grinsen. Es war eine pinke mit gelben Häschen drauf, so etwas Hässliches hatte er selten gesehen. Augenblicklich kamen in ihm die Erinnerungen daran hoch, wie er Shuichi zum ersten Mal in diesem Ding gesehen hatte.
 

Ganz stolz über seine neueste Errungenschaft- besagte Boxershorts- war Shuichi an jenem Tag noch stundenlang durch Schlafzimmer stolziert, bevor er ins Bett gegangen war. Solange, bis Yuki sie auch wirklich aus jeden Blickwinkeln ausreichend betrachtet hatte. [2] Keine Frage, das Ding war potthässlich, aber der Blonde hatte Shuichi trotz der Tatsache, dass sich die Farbe der Shorts nicht mit der Farbe seiner Haare vertrug, darin ziemlich süß gefunden. Seiner Meinung nach hätte der Pinkhaarige auch mit einem Kartoffelsack bekleidet sein können, und er hätte ihn immer noch süß gefunden. Yuki seufzte laut und faltete die Shorts wieder ein, das hatte er Shuichi damals natürlich nicht gesagt, wie so vieles, sondern ihn lediglich als farbenblind und geschmacklos beschimpft. Dem Kleinen war das anscheinend ziemlich nahe gegangen, denn nach diesem Tag hatte er die Shorts nie wieder getragen. Ein Grund mehr, warum der Blonde sie jetzt zu den anderen Sachen in die Tasche legte.
 

Das Wichtigste war gepackt, aber irgendetwas wollte er Shuichi noch anderes mitbringen. Einfach so. Aber was brachte man jemandem im Krankhaus mit? Blumen? Yuki warf einen Blick auf die Uhr, es war viertel vor 10, wo bekam man um diese Uhrzeit noch Blumen her, außer an der Tankstelle? Das konnte er also schon mal vergessen. Er überlegte kurz über was sich Shuichi sonst noch freuen würde und da fiel ihm auch schon was ein. Etwas, das man normalerweise nur kleinen Kindern mitbrachte, aber Shuichi benahm sich ja manchmal wie eines, und der Blonde selber fand es auch ziemlich lächerlich, dennoch war er sich sicher, dass sein kleiner Liebling Gefallen daran finden würde. Ein Stofftier, als Art Glücksbringer. Aber woher nehmen und nicht stehlen? Als er sich fast schon was Neues einfallen lassen wollte, kam ihm der rettende Einfall
 

Aufgeregt stürmte er in sein Arbeitszimmer und holte einen großen Karton aus einem der Schränke mit Akten und Scripten. Er musste doch hier irgendwo sein, sagte er zu sich selber während er in der Kiste- die übrigens mit Kindheitserinnerungen und Kleinkinderkram von ihm voll gestopft war[3]- rumwühlte. Schließlich hielt er in den Händen wonach er gesucht hatte. Ein handgroßer, grüner Plüschfrosch, der schon ziemlich mitgenommen aussah. Der stammte noch aus seiner Kindheit. Man glaubt es kaum, aber auch der große, unnahbare Eiri Yuki war mal klein gewesen.

Bis zu jenem Ereignis, das seine Kindheit und Jugend so abrupt beendet hatte- selbst in Gedanken brachte Yuki es nicht fertig, es auf den Punkt zu bringen- hatte er diesen Frosch fast überall mit hingeschleppt. Zufrieden betrachtete er das Stofftier, ja, das sollte ab jetzt Shuichis kleiner Glücksbringer werden Vielleicht würde er den Sänger besser beschützen als ihn damals. Mit diesem Gedanken verließ der Blonde sein Arbeitszimmer wieder und kümmerte sich nicht weiter über die Unordnung, die er hinterlassen hatte. Jetzt wollte er nur bloß schnell zurück zu seinem Liebling um ihn wenigstens diese Nacht persönlich zu beschützen.
 

oOoOoOoOoOoOoOoOo
 

[1] Ich weiß leider nicht mehr ob Yukis Verlegerin im Manga oder Anime vorkam und ob sie beim Namen genannt wurde, daher hab ich mir diesen Namen einfach ausgedacht…ich hoffe ihr nehmt mir das nicht übel.
 

[2] Für alle, die sich wundern, warum Shuichi da noch so offen und unbeschwert ist wenn er halbnackt durch die Wohnung stolziert, es war vor kurz vor seiner Vergewaltigung.
 

[3] (ich hab es irgendwie in diesem Kapitel mit Anmerkungen) Ich, weiß, ich weiß, irgendwie passt es nicht so ganz zu Yuki, aber ich mache ihn eben was menschlicher und mal ehrlich, so eine Kiste –und sei sie auch noch so klein- mit Kinder- und Babysachen von sich hat doch jeder irgendwo zu Hause…oder??
 

+ + + + + + + +
 

Das wars mal wieder, ich hoffe es hat euch gefallen.....

bis zum nächsten Kapitel dann....

eure trinthy

Die Albträume kehren wieder- Teil 1

*trommelwirbel*

Hier ist endlich das lang ersehnte Kapitel 6! ^_^

Ich weiß, ihr musstet lange warten, aber ich hatte so etwas wie ein Kreatives Tief, zwar hatte ich die Idee genau im Kopf, aber irgendwie wusste ich nicht wie ichs schreiben soll....

Daher verzeiht mir, wenn dieses Kapitel ein bisschen schlechter ist als meine anderen, die nächsten werden besser...und hoffentlich kommen die auch schneller on ^_^

ist halt anstrengend an drei Fanfics gleichzeitig zu schreiben, aber ich bemühe mich...
 

so, genug gelabert, noch kurz den Inhalt und dann gehts los:
 

Inhalt: Shuichi hat einen schlimmen Albtraum im Krankenhaus, bei dem Yuki etwas Interessantes und Schockierendes erfährt. // Wie verläuft wohl Shuichis Krankenhausaufenthalt?
 

Warnings: keine besonderen
 

drei, ...zwei,...eins....Vorhang auf!
 

+ + + + + + + + + + +
 

Kapitel 6- Die Albträume kehren wieder- Teil 1
 

Wieder im Krankenhaus, es war mittlerweile schon gegen halb elf, zog Yuki sich einen Stuhl direkt neben Shuichis Bett und hielt erneut die Hand des Kleinen. Diese war wärmer als das letzte Mal, doch nicht nur die Hand schien wärmer. Auch Shuichis Stirn schien viel heißer, ja, sie glühte förmlich. Ein Zeichen dafür, dass der Kleine wieder Fieber hatte. Allerdings schien es nicht besorgniserregend hoch zu sein, da er immer noch ruhig schlief und gleichmäßig atmete.

„Heute werde ich dich beschützen“, flüsterte Yuki leise, auch wenn der andere ihn nicht hören konnte. Der Blonde harrte einfach stumm neben dem Krankenbett aus und wachte über den Schlaf des Pinkhaarigen.
 

Da die Dunkelheit um ihn herum ihn einlullte und seine Augenlieder beständig immer schwerer wurden, merkte er gar nicht, dass sein Kopf immer weiter absank, bis er schließlich auf der Bettkante auflag und der Blonde in einen erschöpften und traumlose Schlaf fiel.
 

- - -
 

Er wachte erst wieder auf, als ihn etwas an der Wange traf. Verschlafen blinzelte er in den dunklen Raum, wo nur die Kontrolllampen der technischen Gerätschaften ihr schwaches Licht ausstrahlten. Es dauerte einen Augenblick bis er registriert hatte wo er war, und wieso er mit dem Oberkörper gegen das Bett gelehnt saß oder eher lag. Keine Sekunde später erkannte er, was ihn getroffen hatte, denn er hört ein gequältes Wimmern und wieder schlug ihm das, was sich als Shuichis Arm herausstellte, gegen den Kopf.
 

Mit einem Schlag war Yuki hellwach und sah den Kleinen an, dieser schien anscheinend noch zu schlafen, da er die Augen fest geschlossen hatte, allerdings war sein Gesicht ängstlich verzerrt und kalter Schweiß perlte von seiner ansonsten kochendheißen Stirn ab. Gelegentlich schlug er mit den Armen um sich und trat nach irgendetwas Imaginärem. Das kontinuierliche Wimmern jagte dem Blonden einen kalten Schauder über den Rücken.
 

Was war mit Shuichi los? Es machte ihm Angst den Kleinen so zu sehen, da er sich keinen Reim über die Ursache seines Zustandes machen konnte. Er wollte schon in ansteigender Panik nach der Nachtschwester rufen, als sein Liebling plötzlich anfing heftig zu strampeln- es sah so als, als wollte er sich gegen unsichtbare Angreifer verteidigen- und er fing an im Schlaf zu reden.
 

„Nein“ Nicht Yuki! Lasst ihn in Ruhe!“, stieß der Pinkhaarige panisch hervor und wand sich dabei, als wollte er sich aus einem Klammergriff befreien. Shuichi musste einen sehr lebendigen Albtraum haben und Yukis Puls, der schon gefährlich gestiegen war, beruhigte sich ein kleines bisschen.

Ein Albtraum würde den Schweiß und das Jammern erklären. Es hatte also keine medizinische Ursache. Der Blonde seufzte leise auf, er hatte sich schon darauf vorbereitet den Oberarzt dieses verdammten Krankenhauses zu wecken, denn für einen Moment hatte er geglaubt Shuichis Zustand hätte sich drastisch verschlechtert. Allerdings ließ das, was Shuichi jetzt von sich gab, den Blonden erstarren und er war zu geschockt um den Kleinen aufzuwecken.
 

„NEIN! Lasst ihn in Ruhe, lasst ihn! Nehmt mich!“; kreischte der Pinkhaarige und schlug immer noch um sich. Wer sollte ihn in Ruhe lassen, fragte sich Yuki, und vor wem wollte er ihn schützen und bot sich selber als Opfer an? Dem Kleinen liefen Tränen die Wangen runter und er wiederholte sich, doch diesmal klang es resignierend und kraftlos, ja ganz und gar verzweifelt „Lasst ihn, nehmt mich!“ es schien für einen Augenblick fast so als hätte er sich beruhigt, denn er hatte aufgehört um sich zu schlagen, als er plötzlich zusammenzuckte. Er zitterte am ganzen Körper und Yuki erkannte, dass er sämtliche Muskeln reflexartig angespannt hatte. Seine Miene hatte sich- falls das noch möglich war- noch mehr verzerrt und er kreischte „WAS? NEIN! Nein, nein, nein, bitte…bitte nicht! Ah…“, der Schrei endete in einem erbärmlichen Schluchzen und Shuichi fing erneut an sich gegen seine Angreifer zu wehren. „Nein! Bitte…nein,. Nicht…ahhh….es tut weh…bitte, nicht…! AH!“
 

Da dämmerte es dem Blonden langsam wovon sein Liebling träumen musste und endlich gelang es ihm sich aus seiner Starre zu lösen. Fest entschlossen den Kleinen von der Qual alles noch einmal durchleben zu müssen zu befreien trat er vorsichtig – um nicht wieder geschlagen oder gar getreten zu werden- näher ans Bett. „Shuichi, ist schon gut, ich bin ja da!“, sagte er beruhigend und in einem zärtlichen Tonfall. Er drückte ihn sanft mit den Schultern zurück und strich ihm durch die nass geschwitzten Haare. „Shuichi! Ist schon gut, ich bin da und beschütze dich! Es ist nur ein Traum. Wach auf!“
 

„Nein!!!!“, schrie der Pinkhaarige noch im Traum, doch noch währenddessen öffnete er sich Augen. Seine Atmung raste, genau wie sein Puls, kalter Schweiß perlte an seiner Stirn ab. Wie im Schockzustand starrte er geradewegs in die Augen des Blonden, aber es dauerte einen Augenblick bis er realisierte wo er war, und dass er anscheinend nur geträumt hatte.

Aber es war so real gewesen, der Schmerz, es war so schrecklich, als hätte er es ein zweites Mal erlebt. Ein heftiger Heulkrampf drohte ihn zu übermannen, schluchzend und nach Luft schnappend klammerte er sich an Yuki. „Sch…ist schon gut, es war nur ein Traum!“, versuchte der Größere ihn zu beruhigen und streichelte ihm sanft über den Rücken. Zwar wirkte der Blonde nach außen hin gefasst und drückte Shuichi beschützerisch an sich, aber innerlich war er komplett aufgewühlt und durcheinander. Hatte der Kleine das etwa alles über sich ergehen lassen nur um ihn- Yuki- zu schützen? Weiter kam er in seinen Gedanken nicht, denn ein Schluchzen unterbrach ihn „Yu…Yuki“, die Stimme des Pinkhaarigen zitterte „Ich hab…ich hab DAVON geträumt. Es war so schrecklich. Warum musste ich das noch einmal erleben? Warum?“
 

Also war die Vermutung des Blonden richtig gewesen. Eine Welle von Schuldgefühlen drohte ihn zu überkommen. Wieder einmal war er- wenn auch diesmal nur indirekt- Grund dafür gewesen, dass sein kleiner Liebling hatte leiden müssen. Doch er kämpfte dagegen an und ließ sich nichts anmerken, denn was nutze es Shuichi, wenn er jetzt deswegen Depressionen bekam? Gar nichts! Es war an ihm, dem Kleinen zu helfen, dass alles zu verarbeiten und ihm Kraft zu geben, also wollte er auch genau das tun. Denn er fand Ablenkung war die beste Methode.
 

Mit einem fürsorglichen Tonfall antwortete er auf Shuichis Frage „Ich weiß es nicht! Leider! Aber jetzt ist es vorbei und ich bin bei dir und ich gehe auch nicht wieder weg! Ich beschütze dich, mein Schatz.“
 

Dem Kleinen tat es gut die Stimme des Blonden zu hören und seine verkrampfte Umarmung lockerte sich ein wenig, allerdings schmiegte er sich immer noch eng an den anderen. Auch sein Puls und die Atmung schienen sich allmählich wieder zu beruhigen, die Tränenströme versiegten und wurden von Yuki mit seinem Hemdsärmel endgültig beseitigt, ebenso die Schweißtropen auf der Stirn. Es war zwar mitten in der Nacht, aber an schlafen war erst einmal nicht zu denken, dass wusste der Blonde, daher hatte er auch schon eine Idee, wie er den Kleinen etwas ablenken und aufmuntern konnte.
 

Er löste sich kurz von ihm und fischte geschickt zwei Dinge aus der kleinen Reisetasche, bevor er sich wieder auf die Bettkante setzte und Shuichi mit der Hand über die Wange strich.

„Ich hab dir auch was mitgebracht. Ist jetzt nichts Besonderes oder so, aber jeder braucht doch einen kleinen Glücksbringer“, mit diesen Worten hielt er dem Pinkhaarigen den kleinen Frosch entgegen.
 

„Naja, der kann dich ja beschützen, wenn ich mal nicht da bin!“, nuschelte der Blonde leicht verlegen. Die Augen des Kleinen weiteten sich vor Überraschung und Freude. Yuki hatte ihm was mitgebracht. Einfach so?

„Der ist ja süß“, quiekte er freudestrahlend und er drückte Yuki überschwänglich einen Kuss auf die Lippen. Mit einem Funkeln betrachtete er das kleine grüne Stofftier genauer.

Wie der Größere es erwartet hatte, hatte der Kleine sich gefreut und der Pinkhaarige saß einfach süß aus wenn er so lachte.
 

„Und das hier hab ich auch wieder gefunden.“, mit diesen Worten hielt er Shuichi die Boxershorts entgegen. „Ich finde, die könntest du ruhig mal wieder anziehen.“

Damit hatte er sich jetzt was eingebrockt, denn in Zukunft, musste er den Anblick dieses geschmacklosen Teils wohl noch öfters ertragen, aber solange sein kleiner Shuichi drin steckte konnte er sich damit abfinden. Wenigstens, stellte er beruhigt fest, schien es die gewünschte Reaktion nicht verfehlt zu haben, denn die Gesichtszüge des jungen Sängers hellten sich eine Spur weiter auf. Yuki rutschte ein Stückchen hoch und schloss den Kleinen wieder in die Arme. Zärtlich flüsterte er „Ich liebe dich! Du wirst bestimmt ganz schnell wieder gesund.“
 

„Ich dich auch!“, er kuschelte sich eng an den Blonden. „Ich werd mir Mühe geben.“ Ein zufriedenes Seufzen kam über seine Lippen, in den starken Armen fühlte er sich so sicher und geborgen.
 

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

Aus dem ´ganz schnell´ wurden dann doch fast 2 Wochen in denen Shuichi noch im Krankenhaus bleiben musste. Einzig und alleine Yuki machte den Aufenthalt halbwegs erträglich. Jeden Tag blieb er mehrere Stunden bei seinem Liebling und versorgte ihn mit etwas anständigem zu Essen, da der Pinkhaarige dem ´Krankenhaus-Fraß´ - wie er ihn nannte- nichts abgewinnen konnte.
 

Nachdem Shuichi das Schlimmste überstanden hatte, wollten ihn die Ärzte trotzdem noch, nur zur Sicherheit einige Tage dabehalten um einen stressbedingten Rückfall zu vermeiden. Doch Shuichi war die meiste Zeit einfach nur schrecklich langweilig, denn die strenge Stationsschwester nahm es sehr genau mit der Bettruhe, die man ihm verordnet hatte. Dass er alleine auf die Toilette gehen dufte war da ja schon ein halbes Wunder, und ein kleiner Spaziergang den Krankenhausflur rauf und runter, war da schon gar nicht drin. Da es also nicht in Frage kam, sie ein bisschen die Beine zu vertreten, wurde lesen und Fernsehen gucken auch auf Dauer ziemlich öde.
 

Zwar bekam er auch öfter Besuch von Hiro oder Fujisaki und selbst Ryuichi Sakuma und sein Boss Toma Seguchi hatten ihm einen kleinen Besuch erstattet. Aber sie alle waren meist nur eine Stunde oder weniger geblieben und ein Tag- besonders wenn man nichts Gescheites tun konnte- war viel, sehr viel länger. Das war genau der Punkt, an dem Yuki versuchte Abhilfe zu schaffen.
 

Damit verblüffte er nicht nur alle anderes, sondern innerlich auch sich selber. Ja, er tat wirklich alles Mögliche um Shuichi zu zeigen, wie viel dieser ihm bedeutete. An einigen Tagen nahm er kurzerhand seinen Laptop mit und setzte sich zu dem Pinkhaarigen ins Krankenzimmer um zu arbeitet, nur damit der Kleine nicht alleine war. So auch an diesem Tag:
 

Das beständige Klackern der Tastatur lag in der Luft und hallte an den kargen Wänden des Zimmers wieder. Yuki saß an einem kleinen Tisch vor seinem Laptop und hatte seine Brille aufgesetzt. Neutral starrte er auf den Bildschirm und ließ seine Finger über die Tasten fliegen. Shuichi, der im Schneidersitz auf seinem Bett saß, verhielt sich so leise wie möglich- er wusste, dass Yuki für ihn schon ein großes Opfer brachte, wenn er überhaupt hier arbeitete- und schaute den Blonden verträumt an. Vor ihm lag der kleine Plüschfrosch, den er keine Sekunde mehr aus den Augen ließ, seit er ihn bekommen hatte, und ein in Alufolie gewickeltes Sandwich, das sein Mittagessen ersetzten sollte. Schmunzeln betrachtete er, dass dem Größeren einige Haarsträhnen ins Gesicht fielen. Seine Gedanken schweiften ab.
 

Yuki hatte wirklich viel für ihn getan in letzter Zeit und ihm wurde zu ersten Mal klar, wie sehr der Blonde ihm damit geholfen hatte. Zwar hatte der Kleine noch einige Male wieder nachts diesen Albtraum gehabt- er wusste selber nicht wieso es ausgerechnet jetzt wieder hochkam- aber jedes Mal war Yuki an seiner Seite gewesen. Jedes Mal hatte ihn sein Freund wieder aufgeweckt und danach getröstet. Wenn nötig, war er bis spät in die Nacht dageblieben um Shuichi vor seinen Träumen zu beschützen, ihn zu beruhigen oder eben einfach da zu sein.
 

Der Pinkhaarige rüttelte sich aus seinen Gedanken und kam zu dem Entschluss, dass es an der Zeit war vielleicht einfach mal ´Danke´ zu sagen. Er betrachtete den Blonden wieder beim schreiben und überlegte ob er es wagen sollte ihn jetzt zu stören. Doch bevor er das Für und Wider abwiegen konnte nahm Yuki ihm diese Entscheidung ab. „So, das Kapitel ist fertig!“, er lehnte sich entspannend auf dem Stuhl zurück und schlug die Beine übereinander. Da beschloss Shuichi, dass er jetzt sagen konnte, was er wollte, dazu aber fand er es passender nicht durchs ganze Zimmer zu schreien. „Ähm, Yuki, kannst du mal herkommen?“ Überrascht sah der Blonde auf, kam dann aber zu dem Pinkhaarigen rüber und setzte sich aufs Bett.
 

„Was ist denn mein Liebling?“, fragte er erwartungsvoll. Der Kleine schlang seine Arme um den Blonden und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Yuki, der von einer solchen Aktion ein wenig überrumpelt war- es war schon lange her, dass der Kleine ihn von sich aus so leidenschaftlich und stürmisch geküsst hatte- genoss die Wärme, die der andere ausstrahlte. Er streichelte über Shuichis Rücken und mit seiner Zunge strich er sanft über die Lippen des Kleinen. Kurz darauf wurde ihm auch schon Einlass gewährt und nicht stürmisch oder begehrend, sondern ganz sanft und zärtlich erkundete er die fremde Mundhöhle und umgarnte die andere Zunge mit seiner eigenen.
 

Der Sänger seufzte in den Kuss hinein. Es war so ein schönes Gefühl, wenn er und Yuki sich so innig küssten. Dem Blonden ging es dabei nicht anders. Er war einfach nur glücklich seinem Liebling so nah sein zu können, denn die letzten zwei Wochen waren abends immer sehr einsam ohne ihn gewesen. Man konnte wirklich behaupten, er habe den quirligen Kleinen vermisst.
 

Schließlich mussten sich die beiden aus Luftmangel voneinander lösen und Shuichis Augen funkelten freudig. Er vergrub seinen Kopf in Yukis Schulter und drückte den Größeren eng an sich. „Danke…Für Alles!“, nuschelte er so leise, dass Yuki ihn gerade noch verstehen konnte. Dieser wuschelte ihm mit einer Hand durch die Haare und drehte den Kopf des Kleinen ganz sanft ,sodass er ihn gewissermaßen zwang ihm in die Augen zu gucken. „Du brauchst dich doch nicht zu bedanken, das ist doch selbstverständlich.“, flüsterte er, doch noch im selben Moment, wo er die Worte ausgesprochen hatte, wurde ihm bewusst, dass es ganz und gar nicht so selbstverständlich für den Kleinen sein musste. Zumindest nicht im Zusammenhang mit ihm. Noch nie zuvor war er so fürsorglich gewesen und hatte sich so viele ernsthafte Sorgen um einen Menschen gemacht. Leute, die ihn kannten, wussten das und hielten es bestimmt nicht für selbstverständlich von ihm. Er selber allerdings schon. Das musste wohl wirklich Liebe sein, schoss Yuki ihm durch den Kopf.
 

„Sieh es vielleicht einfach als kleine Wiedergutmachung dafür, dass ich mich anfangs nicht so um dich gekümmert habe, wie ich es hätte tun sollen und wie du es verdient hast.“ Ihre Blicke trafen sich und wenige Augenblicke versanken sie nicht nur in den Augen des jeweils anderen, sondern auch wieder in einen Kuss. „Es ist zu Hause so leer ohne dich!“, hauchte der Blonde und bei den Worten drückte Shuichi seinen Freund noch enger an dich und seufzte vor Glück.
 

Die beiden schwelgten einen Augenblick in Gedanken, als die ein tiefes Räuspern zurück in die Realität holte. Ein wenig überrascht drehten sich die beiden jungen Männer um und erblickten Dr. Kuroda, der verlegen im Türrahmen stand. Shuichi lief augenblicklich knallrot an, ihm war es immer noch peinlich, wenn man sie beim kuscheln und knutschen erwischte, Yuki hingegen schein damit das geringere Problem zu haben, denn er legte demonstrativ seinen Arm um den Kleinen und schaute dem Arzt fragend und fest in die Augen. Dieser räusperte sich noch einmal und fing dann an Shuichi gewand an „Mr. Shindo, ich habe hier die Ergebnisse der letzten Tests und ich kann ihnen sagen, dass alles in Ordnung war. Sie sind wieder vollkommen gesund, und morgen werden Sie entlassen.“
 

Der pinkhaarige Sänger strahlte von einem Ohr zum anderes, als er da hörte. „Aber…“, setzte der Arzt mahnend an „…ich würde ihnen davon abraten sich direkt wieder in Arbeit zu stürzen und sich dem Stress auszusetzen. Sie sollten sich unbedingt noch schonen!“, damit verließ er fluchtartig das Zimmer, denn zwei Männer zusammen zu sehen machte ihn doch immer noch ein wenig nervös.
 

Shuichi grinste breit und jubelte „Hast du gehört, ich komm wieder nach Hause!“, während er sich Yuki wieder in die Arme schmiss. Dem Blonden wurde ganz warm ums Herz, als er den Kleinen endlich wieder mal so ausgelassen und fröhlich sah, doch plötzlich wurde der Pinkhaarige ganz ernst und seine Miene verfinsterte sich. „Aber Toma wird mir bestimmt nicht noch zwei Wochen Urlaub gönnen. Ich hab schon viel zu lange gefehlt.“

„Mit Toma ist alles geklärt, ich hab schon mit ihm gesprochen und die zwei Wochen Urlaub sind drin.“
 

Das Strahlen kehrte auf das Gesicht des Pinkhaarigen zurück „Können wir nicht irgendwo Urlaub machen? Einfach mal eine Woche wegfahren?“ Shuichi sah den Blonden mit einem unwiderstehlichen Bettelblick an, dieser seufzte daraufhin leise auf, mit so etwas hatte er schon gerechnet, es eigentlich sogar selber anfangs vorgehabt. Ein paar Tage Ruhe und traute Zweisamkeit täten den beiden bestimmt ganz gut, aber einmal mehr war ihm seine Verlegerin in die Quere gekommen. Der Termin für sein neues Buch wurde um drei Wochen vorverlegt, weil sie mit der Auflage noch das Weihnachtsgeschäft mitnehmen wollten. Daher stand er jetzt mächtig unter Druck um die letzten Kapitel rechtzeitig fertig zu stellen, denn die Deadline hieß nicht umsonst so. Allerdings hatte Yuki sich eine Alternative überlegt, wie er seinem Liebling trotzdem ein bisschen Urlaubs- Feeling vermitteln konnte.
 

„Leider wird wohl aus dem Urlaub nichts, ich muss in 2 Wochen meinen Roman vollendet haben, ich kann jetzt nicht hier weg.“, sagte Yuki ruhig, doch als er die Enttäuschung in Shuichi aufsteigen sah, fuhr er eilig fort „Aber ich verspreche dir, dass ich mir jeden Tag ab 6 Uhr frei nehmen werde und morgens kann ich ja auch mal was später anfangen.“

Der Pinkhaarige wirkte noch nicht allzu begeistert von diesem Vorschlag. Der blonde Autor resignierte, irgendwie war es ihm klar gewesen, dass es nicht ganz so einfach wäre Shuichi zu überzeugen. Also musste er wohl oder übel Teile seiner Planung jetzt schon preisgeben.
 

„Ich hab mir schon was ausgedacht, damit dir über Tag nicht langweilig wird.“, er zwinkerte „Irgendwo hab ich noch eine ganze Kiste mit DVDs, die kannst du dir angucken. Außerdem kannst du die Zeit doch nützen um schon mal ein paar neue Texte zu schreiben. Ach, ja, noch etwas, du kochst doch gerne…was hältst du davon, wenn du uns für abends was Schönes zauberst? Ist bestimmt tausendmal besser und gesünder, als den Fertig-Kram, den ich sonst immer mache.“
 

Natürlich war das längst nicht alles, sondern nur der unspektakuläre Teil, aber man musste ja noch nicht alles verraten, oder? Für die Abende hatte Yuki sich was ganz besonderes ausgedacht, aber das würde er Shuichi nur zeigen und nicht schon im Voraus erzählen.
 

+ + + + + + +
 

Das wars mal wieder...

Jetzt kann ich mich ja an Kapitel 7 machen, "Die Albträume kehren wieder-Teil 2"....könnt ja schon mal spekulieren, wer diesmal den schechten Traum hat, und worüber....is glaub ich nicht allzu schwer...^_^
 

Ich hoffe es hat euch wieder gefallen und ich würde mich natürlich wie immer sehr ber kommis freuen...

LG eure trinithy

Die Albträume kehren wieder Teil 2

So, jetzt melde ich mich endlich auch mal wieder....diesmal hat es ja Gott sei Dank mit dem Kapitel auch nicht so lange gedauert wie mti dem vorherigen=)
 

Ich hoffe euch gefällt dieses Kapi, das irgendwie zweigeteilt ist, auf der einen Seite ein wenig sap und romantisch, auf der anderen Seite ziemlich düster...
 

Inhalt: Ein romantischer Abend zwischen Yuki und Shuichi...und ein schlimmer Albtraum von Yukis Vergangenheit...
 

Ich wünsche euch alles ganz viel Spaß beim lesen!
 

+ + + + + + + + +
 

Kapitel 7- Die Albträume kehren wieder- Teil 2
 

Schon etwas müde lag Shuichi quer über das Doppeltbett und starrte in Gedanken verloren ins gedämmte Licht eines Deckenfluters. Yuki war nach dem Essen noch schnell in die Dusche gesprungen um sich frisch zu machen. Bei dem Gedanken an seinen Blonden Freund zierte unwillkürlich ein zufriedenes Lächeln sein Gesicht. Er war jetzt schon ca. eine Woche wieder zu Hause und Yuki hatte sein Versprechen gehalten. Punkt 6 Uhr, manchmal sogar schon etwas früher, klappte er seinen Laptop zu und kam in die Küche, damit sie gemeinsam zu Abend essen konnten.
 

Zwar war die Zeit tagsüber etwas zäh fließend und schwer zu überbrücken, denn Shuichi kannte mittlerweile die meisten der DVDs auswendig, aber irgendwie war es dennoch angenehm. Yuki war auch nicht mehr so lärmempfindlich bei der Arbeit wie früher und der Pinkhaarige hatte sich noch keine Standpauke eingefangen, er solle leiser sein. Das lag aber weniger daran, dass der Kleine ruhiger geworden wäre, sondern vielmehr daran, dass es der Blonde es sichtlich genoss endlich wieder Leben in der Wohnung zu haben.
 

Shuichi lauschte den Wassergeräuschen aus dem Nebenzimmer und hörte wie das Wasser abgestellt wurde. Jetzt würde Yuki bestimmt gleich kommen und der Kleine war ganz gespannt was er sich für heute ausgedacht hatte, denn bis jetzt hatte es jeden Abend eine kleine Überraschung für gegeben. Gestern hatten sie zum Beispiel zusammen einen Film geguckt und der Blonde hatte ihn entspannend massiert. Es war irgendwie schön so umsorgt zu werden, aber Shuichi nahm sich dennoch vor, in jeglicher Hinsicht auch mal langsam ein wenig aktiver zu werden, schließlich konnte der Blonde ihn ja nicht immer verwöhnen und umsorgen und er selber ging leer aus.
 

Da öffnete sich die Schlafzimmertür und Yuki kam, nur in Boxershorts, herein. Aber anders als erwartet trug er noch dieselbe Boxershorts, wie vorher und auch seine Haare waren noch vollkommen trocken und gestylt. Mit einem verschwörerischen Grinsen im Gesicht sagte er „Komm mal mit!“

Der Angesprochene wirkte etwas perplex und fragte nachdenklich „Warum das denn?“ „Komm einfach mal, bitte!“, einladend hielt der Größere ihm eine Hand hin und als sich der Kleine endlich erhoben hatte und Yukis Hand ergriff, wurde dieser auch schon mitgezogen. „Mach die Augen zu!“, gab der Blonde sanfte Anweisung.

„Wieso das denn? Dann sehe ich doch gar nichts mehr!“, quengelte der pinkhaarige Sänger ungeduldig.

„Das ist ja auch der Sinn des Ganzen. Und jetzt nerv nicht, sondern schließ endlich die Augen. Oder soll ich sie dir sicherheitshalber zuhalten?“ Er schmunzelte und ohne eine Antwort abzuwarten stellte er sich hinter seinen kleinen Liebling und hielt ihm seine Hände vor die Augen.
 

Durch diese Haltung ein wenig ungeschickt aussehend bugsierte er Shuichi langsam aber sicher erst einmal zur Verwirrung quer durchs Wohnzimmer um ihn dann doch aufs Badezimmer zusteuern zu lassen.

„So, jetzt darfst du wieder gucken!“

Shuichi tat wie ihm geheißen und was er sah verschlug ihm fast die Sprache. Der Raum war nur in gedämpftes Licht gehalten und hier und da spendeten ein paar Teelichter und Kerzen romantisches Flackern, und verliehen dem Ganzen die gewünschte Atmosphäre. Die große Badewanne in der Ecke des Raumes war gefüllt mit dampfendem, leicht rosa gefärbtem Wasser und verströmte einen angenehmen Duft aus Lotus und Vanille. Davor war ein großes und flauschig aussehendes, rotes Badetuch über den Boden ausgebreitet und ein paar Rosenblätter lagen verstreut darüber.

„Was…?“, nuschelte der Pinkhaarige immer noch überrumpelt.

Der Blonde schlang seine Arme von hinten um die Taille des Kleinen und antwortete mit einer rauchigen Stimme flüsternd „Gefällt’s dir? Wie wäre es wenn wir zwei einfach mal zusammen baden gehen, hm?“ Yuki hoffte inständig, dass er damit noch nicht zu weit ging und es nicht noch zu früh für so etwas war. Das letzte was er wollte war, dass sich der Kleine überfordert oder gar gedrängt fühlte. Andererseits war die Flucht nach vorne meist die Beste, und es war bestimmt eine gute Art Shuichi seine Scham zu nehmen.
 

Yuki war nicht entgangen, dass es dem Pinkhaarigen immer noch ein wenig peinlich war allzu viel von sich zu zeigen. Also war das doch eine prima Gelegenheit. Sie beide würden ganz unverfänglich einfach was zusammen baden gehen, nackt natürlich, aber der Blonde würde sich- so schwer es ihm auch fallen würde- zusammenreißen und peinlich genau darauf achten Shuichi nur da zu berühren wo es ihm nicht unangenehm war. Da er bemerkt hatte, dass sein Liebling sich noch nicht so richtig mit der, ihm eben vorgelegten, Idee anfreunden konnte und reichlich geschockt schien, beschloss Yuki erst einmal die Stimmung etwas aufzulockern.
 

Zärtlich begann er an Shuichi Nacken zu knabbern und zu saugen. Doch der Kleine stand immer noch wie angewurzelt da. Es war zwar alles wunderschön und Yukis Liebkosungen taten mehr als gut, und doch war er plötzlich extrem nervös und angespannt. Der Blonde wollte baden gehen, mit ihm, zusammen, gleichzeitig. Und die Wanne war nicht besonders groß, also würden sie im Falle des Falles eng- sehr eng- beieinander sein. Eine Vorstellung die zwar, zugegebener Maßen ihre Reize hatte, aber so ganz wohl war ihm trotzdem nicht. Das war irgendwie so ein großer Schritt plötzlich, denn der Pinkhaarige konnte sich nicht vorstellen, dass Yuki es bei einfachem „baden gehen“ belassen würde. Der Größere hatte wegen ihm bestimmt schon viel zu lange auf derartige körperliche Aktivitäten verzichtet, und das war anscheinend seine Art zu zeigen, dass er langsam mehr wollte.
 

Yuki, der die Gedanken seines Lieblings erraten hatte, legte sein Kinn in Shuichis Schulterbeuge und flüsterte beruhigend „Wenn du nicht willst ist es auch okay, dann lass ich dich alleine baden und warte im Schlafzimmer. Es wäre nur so schade, um das schöne warme Wasser und das Badeöl, wenn keiner in die Wanne geht.“ Er drückte den Kleinen noch etwas fester an sich und streichelte seine Seite. Zwar war der Blonde schon arg enttäuscht, falls Shuichi wirklich dieses Angebot annehmen würde, aber es würde schon in Ordnung sein. Musste es zumindest.
 

„Nein!“, nuschelte der Pinkhaarige verlegen und lief knallrot an. Grundsätzlich wollte er ja schon, die Nähe zu Yuki war ja auch nicht das Problem, sondern eher ob es wirklich nur bei „Nähe“ blieb.

„Shuichi“, setzte Yuki an „du weißt, ich will dich in keinem Fall zu etwas drängen. Wenn du nicht willst, dann akzeptiere ich das, aber ich freue mich natürlich, wenn wir trotzdem zusammen baden gingen. Ich hatte einfach an was kuscheln gedacht. Ich mache bestimmt nichts, was du nicht willst und wenn dir irgendetwas unangenehm ist, dann sag es einfach. Schließlich sollst DU dich ja wohl fühlen.“
 

Erwartungsvoll legte er den Kopf schief und schaute dem Kleinen in die Augen. „Also was ist? Nur wenn du noch länger überlegst wird das Badewasser kalt.“ Er zwinkerte vergnügt. Noch etwas zögerlich drehte der Kleine sich um und sah Yuki tief in die Augen. Doch anstatt mit Worten zu antworten, stellte er sich auf die Zehenspitzen und verwickelte den Größeren in einen viel sagenden Kuss. Dieser verstand den Wink und legte seine Hände auf Shuichis Hüften um ihm die Shorts ganz langsam abzustreifen. Dem Pinkhaarigen treib es die Röte ins Gesicht, dass er zum ersten Mal völlig unbekleidet vor seinem Freund stand.
 

Yuki schluckte schwer bei dem Anblick der sich ihm bot und er kämpfte um seine Zurückhaltung. Warum zum Teufel musste Shuichi aber auch so unglaublich gut aussehen? So süß und verführerisch, wie er jetzt da stand, das gehörte eindeutig verboten. Also nicht generell, nur in der Situation, in der er sich befand. Am liebsten hätte er sich jetzt den Kleinen einfach geschnappt, ihn eng an sich gedrückt und alles versucht um den süßlichen, weichen Lippen des Kleinen ein Stöhnen zu entlocken. Noch allerdings musste er sich darauf vertrösten, dass diese Zeit, in der er so etwas machen könnte, auch noch kommen würde.
 

Mit einem kurzen Handgriff hatte er auch seine eigene Boxershorts soweit gelockert, dass sie den Rest von alleine runter fiel. Der Blonde ließ seinem kleinen Liebling keine Zeit um länger nachzudenken, sondern bugsierte ihn- diesmal ohne Umwege- direkt in die Badewanne und das warme Wasser. Shuichi konnte nicht leugnen, dass es, trotz anfänglicher Scham, ein unglaublich gutes Gefühl war kuschelnd mit Yuki in der Wanne zu sitzen und ihm körperlich nah zu sein. Ein Kribbeln breitete sich in seinem ganzen Körper aus, und mit jedem Kuss, jeder Berührung des Blonden verstärkte es sich. Es war ein Gefühl, an das man sich glatt gewöhnen konnte.
 

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

Es war ganz ruhig und still in dem dunklen Schlafzimmer. Nachdem die beiden fast so lange in der Badewanne gesessen hatten, bis das Wasser bereits kalt geworden war, hatten sie im Bett weitergekuschelt. Aus Müdigkeit war Shuichi aber schon recht schnell eingeschlafen und auch Yuki wurde wenig später ins Reich der Träume entführt- oder besser ins Reich der Albträume.
 

~~~*Nightmare*~~~

Der Raum war dunkel und in eine Ecke gekauert saß ein kleiner blonder Junge. Komplett verängstigt zog er die Beine an sich und schlang seine Arme um die Knie. Seine Hände hatte er so fest zusammengedrückt, dass die Knöchel weiß hervortraten.

Das Weiß bildete einen starken Kontrast zu der dunklen Flüssigkeit, die an seinen Fingern klebte. Es war Blut, im Dunkel der hereinbrechenden Nacht kaum als dieses erkennbar, aber es war Blut. Noch ganz frisch und feucht, aus ganz frischen Wunden. Die gesamte Kleidung des Jungen war voll mit dieser Flüssigkeit, er saß in einer Lache aus Blut. Doch er hatte keine Ahnung ob es sein eigenes war, oder das des Mannes neben ihm. Wahrscheinlich beides, es hatte sich vermischt, sein Blut und das Blut des Mannes waren eins geworden. Er und der Mann waren eins geworden. Aber das wollte er doch gar nicht.
 

Im schwachen und fahlen Mondlicht, das durch die großen Fenster fiel, glänzte etwas silbrig auf, es lag zwischen dem Häufchen Elend und dem zu Tode erstarrte Mann auf dem Boden. Eine Pistole.

Der Mann auf dem Boden lag mit dem Gesicht zur Seite auf dem Bauch und hatte die Augen geschlossen. Er hatte sie für immer geschlossen. Und doch wirkte er noch so lebendig, so wunderschön, so jung und seine zarten Wangen hatten noch einen Hauch rosé, die hellbraunen Haare fielen verstrubbelt um sein Gesicht herum. Obwohl die Haarspitzen bereits mit Blut verklebt waren, sah er immer noch so vornehm aus.

Es war diese Schönheit, die der Junge immer bewundert hatte, dieses makellose, zarte Gesicht, die fröhliche Art…

Doch bei genauerem Hinsehen konnte man erkennen, dass der Mann nicht mehr so rein, so makellos und unbefleckt war. In seinem Rücken klaffte ein großes Loch, die Ränder des Hemdstoffes, waren zerfetzt und ebenfalls blutverklebt. Überall Blut, so viel Blut.
 

Der blonde Junge zitterte am ganzen Körper, doch zum weinen waren ihm schön längst keine Tränen mehr geblieben, die waren ihm ausgegangen als er noch Höllenqualen litt. Kein letzter Tropfen der salzigen Flüssigkeit war mehr übrig um vergossen werden zu können. Jetzt, wo sein körperliches Martyrium vorüber war, fing sein seelisches gerade erst richtig an. Die Frage was von beiden schlimmer war, interessierte und beschäftigte ihn kein bisschen. Seine Gedanken waren zu verwirrt um eine klare Linie zu bilden. Alles tat ihm weh. Die Armgelenke, wo er brutal festgehalten worden war, die Wange von einer schallenden Ohrfeige. Seine Augen schmerzten vom vielen weinen, sein Hals vom Schreien und Flehen, sein Bauch vom kräftigen Stoß eines fremdes Knies, seine Schenkel von den rauen Händen, die sie auseinander gedrückt hatten. Der Junge rief sich alles vor Augen was ihm wehtat, denn Schmerz bedeutete, dass er immerhin noch lebte. Anders als bei dem Mann neben ihm, der spürte keine Schmerzen mehr.
 

Den größten Quell seiner körperlichen Schmerzen aber, ließ er aus, er brachte es nicht fertig, den Gedanken zu formen. Zwar war er noch jung, aber immerhin kein kleines Kind mehr, dass keine Ahnung von der Welt hatte, auch wenn er sich in dem Moment nichts sehnlicher wünschte. Er wusste genau was passiert war, er wusste genau was man ihm angetan hatte. Jedes Detail hatte er vor Augen, jeden Schmerz durchlebte er, jedes Unrecht ließ ihn erneut zittern. Er wusste es und hatte es vor seinem geistigen Auge und doch brachte er es nicht fertig sich die Bilder anzusehen. Er wollte es nicht wissen, er wollte nie mehr daran denken, es einfach vergessen. Allerdings war dem Blonden klar, dass er es niemals vergessen würde, er würde niemals diese Schmerzen vergessen, aber er wusste auch, dass er es niemals schaffen würde es auszusprechen.
 

Eine erneute Welle von unsäglichem Schmerz kann auf ihn zugerollt, doch dieses Mal was er nicht körperlicher Natur. Sein Herz zerbarst in tausend Teile, es war seine Fröhlichkeit und Unbeschwertheit der Jugend, die verrauchte wie der Qualm eines ausgehenden Feuers. Seine Vernunft schrie, dass ihm die Ohren innerlich schmerzten, seine Seele zerriss.

Was hatte er getan? Was hatte er bloß getan? Er hatte diesen Mann geliebt. Er hatte ihn getötet. Erschossen. Warum? Warum nur? Der Junge begann noch heftiger zu Zittern, dass meine seine Zähne klappern hörte. Er hatte den einzigen Mann umgebracht, den er je geliebt hatte. Das war die ernste Realität, die, gemischt mit Emotionen, in sein Bewusstsein drang. Er war ein Mörder!
 

Aber war der Mann nicht auch ein Mörder, irgendwie? So grausam und gewaltsam hatte er die Ausgelassenheit des Jungen getötet. Ermordet. Die Sorglosigkeit, die Unschuld, alles tot. Am schlimmsten aber war es, dann er das Vertrauen des Jungen missbraucht hatte. Mit Füßen getreten, es verletzt, solange bis jeglicher, klägliche Rest an Glaube an das Gute erloschen war. Wie eine Glut, deren letztes verzweifeltes Aufglühen sofort mit Erde erstickt wird.

Warum hatte er ihm das angetan? Warum? Er hatte diesen Mann geliebt, er hätte ihm alles gegeben, was er besaß, doch dieser hatte schlimme- sehr schlimme- Dinge mit ihm gemacht.

Plötzlich krampften sich sämtliche Muskeln des Jungen zusammen und er schrie. Laut und verzweifelt. Er hatte keine Tränen mehr zu weinen, aber noch genug Kraft zum schreien. Er wusste nicht wieso, aber er wollte schreien. Er wollte sich auspowern, er wollte, dass die kam, die willkommene Ohnmacht, die ihn vergessen ließ, ihn für wenige Stunden vom Schmerz befreite. Er wollte diesen Mann, dieses Monster hassen und schrie ihn an. Der war an allem schuld, der hatte ihn zum Mörder gemacht, ihn durch die Hölle und das Fegefeuer gejagt, ihn innerlich vollkommen geleert. Oh, wie er diesen Mann doch hasste. Er wollte ihn hassen, er versuchte ihn zu hassen. Er konnte ihn nicht hassen, er liebte ihn. Wieso um alles in der Welt liebte er diesen Abschaum, dieses Scheusal so unglaublich?
 

Alles war so verwirrend, so schmerzend, so unbeschreiblich. Das Schreien des Jungen wurde zunehmend leiser und krächzender, bis seine Stimme schließlich versagte und sein bitterliches Röcheln war das Einzige, was den Raum noch erfüllte.

Der Mond schien immer noch hämisch und schadenfroh durch die Fenster, um sich am Unglück des Jungen zu laben. Doch der Blonde war nur noch die Hülle eines Jungen, eine Puppe seiner selbst. Leer und emotionslos, verwirrt und geschockt, hilf- und schutzlos, verletzt und missbraucht, vergewaltigt und innerlich tot, allein und einsam, kurzum ein Wrack.

Es sollte viele lange und schwere Jahre dauern, bis er je wieder lernen sollte zu lieben, was es heißt Liebe zu empfinden und wie es ist zu vertrauen, was es heißt Gefühle zu haben.

~~~*Nightmare End*~~~
 

„Yuki“, schrie Shuichi verzweifelt. Dem Kleinen standen Panik und Tränen ins Gesicht, als er neben seinem blonden Freund kniete und ihn an den Schultern rüttelte. „Yuki! Wach auf!“ Das Schlafzimmer war schwach beleuchtet. Der Pinkhaarige war mitten in der Nacht aufgewacht und hatte Durst bekommen. Schon als er aufgestanden war um sich etwas zu Trinken zu holen, hatte der Blonde ungewöhnlich unruhig geschlafen und sich mehrmals hin und her gewälzt, doch als der Kleine nach einer Weile aus der Küche wiederkam,, hatte ihm der gebotenen Anblick fast das Blut in den Adern gefrieren lassen.
 

Yuki hatte die Decke weggestrampelt und lag jetzt auf der Seite, seine Beine eng angewinkelt, den Kopf gebeugt, wie ein verängstigtes Kind, dass sich ganz klein macht. Schweiß perlte von seiner Stirn und seinem Oberkörper ab und seine Haare klebten nass an der Stirn. Es gab ein verzweifeltes Röcheln von sich und seine Augen zuckten hektisch unter den Lidern hin und her. Es war ein gräuliches Bild, das sich Shuichi da bot. Der sonst so starke Yuki sah so hilflos aus. Er musste einen wahrhaft schlimmen Traum haben und genau deshalb versuchte der Pinkhaarige so energisch den anderen zu wecken. „Yuuki!“
 

Endlich schien sein Rufen im Unterbewusstsein des Blonden angekommen zu sein, denn dieser riss urplötzlich die Augen auf und gab einen kurzen, erschreckten Laut von sich.

„Was..? Wo…?“, fragte er verwirrt, doch schon war Shuichi zur Stelle und zog den Größeren mit dem Kopf auf seine Knie. „Es ist alles gut, ich bin ja da! Scht! Du musst etwas Fürchterliches geträumt haben, aber jetzt ist alles wieder gut.“

Die Situation hatte etwas Merkwürdiges an sich, denn sonst war es Yuki, der den Kleinen mit fast exakt den gleichen Worten nach einem Albtraum tröstete und ihm fürsorglich durch die Haare strich.
 

Es dauerte eine Weile, bis der Blonde wieder klar denken konnte und sich bewusst wurde, dessen, was er da genau geträumt hatte. Diesen Traum hatte er schon lange nicht mehr gehabt, seit er mit Shuichi zusammen war um genauer zu sein. Aber warum kam er ausgerechnet jetzt wieder? Der letzte Gedanke seines Traumes ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Der Junge- niemand anderer, als Yuki selbst- war nur noch die Hülle seiner selbst. Emotionslos und schutzlos, tot. Es sollte lange dauern, bis er wieder lernen würde zu lieben und zu vertrauen.

Doch, schoss es dem Blonden durch den Kopf, das stimmte nicht mehr, er fühlte wieder, er lebte und liebte wieder, jemand war da und passte auf ihn auf. Er wusste in diesem Moment- als Shuichi ihm einfach durch die Haare strich und ihn beruhigend streichelte, solange bis er seine Gedanken wieder geordnet hatte- dass der Pinkhaarige, den er über alles liebte, ihn beschützen würde, egal was auch immer passieren würde. Er hatte es schon einmal getan und dafür Qualen durchleiden müssen. Shuichi würde immer für ihn da sein, genauso wie er für seinen kleinen Liebling da sein würde. Ja, er fühlte, lebte und liebte wieder. War es also nicht langsam an der Zeit auch wieder zu vertrauen? Er überlegte kurz und kam zu dem Entschluss, dass er es Shuichi ja fast schon schuldig war, ihm Vertrauen zu schenken.
 

Der Blonde holte tief Luft und setzte sich abrupt auf. Er sah dem leicht überrascht wirkenden Sänger tief in die Augen. Er hatte sein Vertrauen mehr als verdient und würde es bestimmt nicht missbrauchen, ihm würde er die ganze Geschichte erzählen, alles! Vielleicht konnte er dann endlich vergessen, wenn er es nur ein einziges Mal schaffte es auszusprechen. Vielleicht konnte er ja dann endlich anfangen den Mann zu hassen und ihn schließlich zu vergessen.

„Shuichi?“, seine Stimme klang noch etwas zittrig und unsicher, doch mit einem Räuspern festigte er sie wieder. „Shuichi, ich will dir was erzählen, von mir, von meiner Vergangenheit. Alles sollst du hören!“
 

+ + + + + + + + + +
 

Ich weiß, ich weiß, ein gemeiner Break, aber hey, irgendwie muss ich euch doch bei der Stange halten *g*...schließlich muss ich euch einen Grund geben mein nächsten Pittel lesen zu wollen *lach*
 

Vielleicht ist bei dem Pittel eine kleine Anmerkung zum Schluss angebracht (die auch für das nächste Kapi hilfreich ist):

Ich habe das, was Yuki passiert ist, ein wenig von der Anime Version abgeändert...ich hoffe das stört euch nicht allzu sehr....
 

Ich hoffe es hat euch gefallen, und ich freue mich wie immer über Kommis ganz dolle....^^
 

LG eure trinithy

Mit der Vergangenheit abschließen

*trommelwirbel*

so, da bin ich endlich, endlich nach einem halben Jahrtausend auch mal wieder mit einem Kapi im Gepäck.

Eigentlich hätte das Kapi länger werden sollen, aber dann hätte es noch länger gedauert euch endlich die Spannung zu nehmen, wie es mit Yuki und Shuichi weiter geht nach dem Traum.
 

Also, ein kurzes aber- wie ich finde- sehr emotionales Kapitel. Sehr viel (für mich ungewöhnlich viel) wörtliche Rede und es ist auch wieder in gleichen Stil geschrieben wie das vorherige Kapitel. Denn der Stil passt einfach besser zu düsteren Szenen, wie ich finde.

ich hoffe ich brauch nicht für das nächste auch so lange=)
 

Aber jetzt viel Spaß bei Yukis Eröffnungen seiner Vergangenheit!
 

+ + + + + + + + + + + + +
 

Kapitel 8- Mit der Vergangenheit abschließen
 

Yuki hatte sich aufgerichtete und versuchte so gefasst wie möglich zu wirken, doch Shuichi konnte hinter seine Fassade blicken. Er merkte wie unglaublich schwer es dem Blonden fiel, nicht einfach loszuheulen und wieder anzufangen zu zittern. Der Traum musste richtig grässlich gewesen sein, wenn es den Größeren so fertig machte. Der Pinkhaarige versuchte mit allen Mitteln einen klaren Kopf zu behalten. Jetzt brauchte Yuki ihn mal, jetzt musste er mal der Starke sein, so schwer es ihm in dieser Situation auch fallen möge. Beschützerisch zog er den Blonden zu sich und strich ihm sanft über den Rücken. Er war gespannt darauf, was ihm der Andere sagen wollte, zumal er über Yukis Vergangenheit ja sowieso so gut wie nichts wusste.

„Ich…“, die Stimme des Blonden stockte, als er anfing zu sprechen. „Ich denke es ist an der Zeit, dass ich dir endlich mal was von mir erzählen, dass bin ich dir schuldig.“
 

Er hielt einen Moment inne, da er nicht genau wusste, wo er anfangen sollte. Aber eins war sicher, er brauchte etwas zum festhalten, daher klammerte er sich an den kleinen Pinkhaarigen und lauschte einen Moment lang dem beruhigenden Herzschlag des Anderen. Ein letzter tiefer Atemzug und er setzte an: „Shuichi, du hast mich früher so oft gefragt, auch unter Tränen, warum ich so kalt war, warum ich so gemein zu dir war, warum ich eben einfach manchmal so bin, wie ich bin. Doch dann hab ich mich geändert, dir zu Liebe, mir zu Liebe. Weil ich mich so fröhlich gefühlt habe, weil ich wieder lieben konnte, kurzum einfach weil du da warst. Daher will ich dir jetzt was erzählen, was keiner weiß. Aber ich glaube, ich fang einfach mal an, dann wirst du schön verstehen“ er machte eine kurze Pause.
 

„Als Kind wurde ich wegen meiner für einen Japaner untypischen Haarfarbe oft gehänselt und ich litt ziemlich darunter. Man beschloss mich für die Schulzeit und für meine Ausbildung nach Amerika zu schicken, nach New York, um genauer zu sein. Dort bekam ich als Jugendlicher, ich war 13 Jahre alt, Unterricht von einem Privatlehrer, Yuki Kitazawa.“, er bemerkte wie Shuichi bei diesem Namen hellhörig wurde.

„Ja genau, Yuki Kitazawa, daher hab ich auch mein Pseudonym, es ist nach ihm benannt. Auch wenn er es nicht verdient hat. Ich gab mir selber diesen Namen, obwohl ich ihn hasste, den Namen, die Person. Ich hasste es, wenn mich jemand mit diesem Namen ansprach, und doch…ich liebte ihn. Genau wie den Mann, der diesen Namen trug. Ich liebte ihn, obwohl er mein Lehrer war, oder vielleicht gerade deswegen, ich weiß es nicht. Alles an meinen Gefühlen war gegensätzlich.

Es war das erste Mal, dass ich so gefühlt hatte, es war nicht die normale Sympathie, die ein Schüler seinem Lehrer entgegenbringt, nein, diese Gefühle waren von anderer Konsistenz. Ich war zum ersten Mal verliebt, in einen Mann der über 10 Jahre älter war als ich, und ich tat alles um ihm zu gefallen. Und ich wurde auch nicht das Gefühl los, dass er mich auch mehr mochte, als es ein Lehrer normalerweise tat. Es war die schönste Zeit in meinem Leben bis dahin und ich war so glücklich wie noch nie. Doch dann….“ Er stockte.
 

Bis hierhin war ihm alles ganz flüssig über die Lippen gekommen, doch langsam näherte er sich dem kritischen Punkt. Shuichi schien diese erneute Welle von Unsicherheit bemerkt zu haben, denn er drehte sich so, dass er Yuki tief in die Augen sehen konnte „Lass dir Zeit!“, beruhigte er ihn und gab ihm einen zarten Kuss auf die kalte Stirn.

Mit zittriger Stimme fing der Blonde wieder an zu reden.

„Dann geschah etwas, dann tat er etwas…Ein Nachmittag, eigentlich wie jeder andere, wir waren in seinem Arbeitszimmer als er…als er…“
 

Yuki versuchte sich selbst zur Ordnung zu rufen. Jetzt oder nie, wenn er es jetzt nicht schaffte zu reden, dann niemals, dann würden seine Lippen für immer dieses Geheimnis hüten und versiegeln. Also los.

„…als er anfing sich komisch zu benehmen. Er…ich…“, verzweifelt suchte der Blonde nach Worten um es zu beschrieben, was passiert war. Shuichi gab ihm einen sanften Kuss auf die Stirn.

„Ich…Shuichi, ich kann es nicht! Die ganzen Einzelheiten, ich bekomm sie nicht über die Lippen, es geht einfach nicht! Hilfe suchend sah er seinen Freund an und er wirkte in diesem Moment fast wieder wie der hilflose dreizehnjährige Junge von damals.

„Dann lass die Einzelheiten weg. Sag einfach was passiert ist, was hat er gemacht?“
 

„Er hat mich vergewaltigt!“, die Stimme des Autors klang auf einmal wieder so gefestigt und fast wie eingefroren. Zu gefestigt, wenn man bedachte, was er da gerade sagte. Voller Verbitterung waren die Worte über seine Lippen gekommen, eiskalt, gefühllos. „Er hat mich vergewaltigt!“, wiederholte Yuki noch einmal, doch schon fing seine Fassade an zu bröckeln und Shuichi konnte dahinter sehen. Der Grund, warum Yuki plötzlich wieder so stark gewirkt hatte, er hatte alle seine Kraft gesammelt, bloß um diesen einen Satz auszusprechen.
 

„Ich hab mich so verraten gefühlt. So schmutzig. Wie ein gebrauchtes Taschentuch, benutzt und weggeschmissen. Ich konnte nicht verstehen wieso er mir das angetan hatte, und daher gab ich mir selber die Schuld an allem. Doch nur für einen kurzen Moment, dann fing ich an ihn zu hassen. Ich fing an Yuki Kitazawa zu hassen, für das, was er mir angetan hatte, dafür, dass er mir das Herz gebrochen hatte. Für alles! – Was dann passierte weiß ich nicht mehr genau, es muss wie in Trance passiert sein. Plötzlich hatte ich eine Waffe in der Hand und zielte auf ihn. Um sein Leben winselnd kniete er vor mir nieder und bat um sein erbärmliches Leben. Er musste in meinen Augen meine Entschlossenheit gesehen haben, dass ich nicht scherzte. Doch all das Flehen, all das Bitten und Betteln nützte ihm nichts. Mein ganzer Körper tat weh, von den Stunden vorher und aus dem Schmerz zerrte mein Hass. Schließlich nahm ich meine Umgebung nur noch unter einem Tränenschleier war und dann drückte ich ab!“
 

Stille breitete sich für einen kurzen Moment aus. Angespannt hielt Shuichi den Atem an und wartete darauf, dass es weiter ging.

„Ich drückte ab“, wiederholte der Blonde monoton „Die Zeit in der ich den Abzug drückte erschien mir so ewig lang, ich nahm alles nur noch in Zeitlupe war. Mir war fast als könnte ich die Kugel fliegen sehen. Unsinn, aber es kam mir so vor. Wie er zu Boden sackte mit einer Grimasse im Gesicht, halb verzerrt durch Schmerzen, halb voll blankem Entsetzen, fühlte ich mich für einen Augenblick, einen Herzschlag, vielleicht auch nur einen Wimpernschlag unendlich befreit. Erleichtert meinen Peiniger beseitigt zu haben. Doch nur für dieses Bruchstück der Zeit, dann flutete alles auf mich ein. Die Realität fand eisern ihren Weg zurück in meinen Verstand und Emotionen überfluteten mich. Du musst wissen, ich hab ihn zwar direkt in die Brust getroffen, aber das Herz knapp verfehlt, daher war er nicht sofort tot. Denn kaum war er zusammengesackt röchelte er verzweifelt und spuckte Blut.“
 

Mit welcher eisigen Kälte Yuki von dem Ereignis erzählte erschreckte Shuichi fast schon ein bisschen, doch er beschloss abzuwarten bis der Blonde fertig war, bevor er sich ein Urteil erlaubte.

„Die letzte Worte die er raus brachte waren: ‚Es tut mir Leid, mein blonder Engel’. Sie lösten bei mir etwas aus, eine Überschwemmung an Gefühlen und ich war nicht in der Lage zu Sagen welcher Art all diese Gefühle waren. Aber mit ihnen kam die Erkenntnis. Ich wurde mir dessen bewusst was ich getan hatte. Ich war zum Mörder geworden. Kaltblütig hatte ich ein Leben ausgelöscht. Mörder! Mörder! Immer wieder hallte es in meinem Kopf wider. Ich fühlte mich so unendlich schuldig, den Mann getötet zu haben, den ich liebte“

Als Yuki merkte wie verwirrt und stutzig der Pinkhaarige über seine letzten Worte war und schon drauf und dran war zu protestieren, schnitt er ihm schnell das Wort ab.
 

„Ich weiß, es ist so unwirklich, so paradox, aber lass mich einfach reden, bitte!“

„’Tschuldigung!“ nuschelte Shuichi verlegen, anscheinend war der berühmte Knoten bei dem Blonden geplatzt und er wollte reden. Alles hintereinander weg.
 

„Es war für mich selber alles so unverständlich. Wut wich Trauer und diese später dem Abscheu. Ekel vor mir selbst. Ich liebte Kitazawa, ich empfand tiefste Zuneigung für jemanden, für den ich tiefsten Abscheu hegen sollte. Ich fühlte genau das Gegensätzliche von dem, was ich eigentlich hätte fühlen sollen und als ich mir dessen bewusst wurde richtete sich all mein Hass gegen mich selber. Hass dafür, dass ich nicht hassen konnte, Hass dafür, dass ich nicht vergessen konnte. Ekel, vor meinen kranken Gefühlen. Es ließ mich einfach nicht los, Kitazawa verfolgte mich in meinen Gedanken und Träumen. In Guten wie in Schlechten. Immer in meinem Denken, beeinflusste mich, formte mich noch nach seinem Tod zu einem gefühlskalten Mistkerl. - Du kannst es nicht nachvollziehen wie es um meine Gefühle stand, aber seit diesem Tag an vertraute ich niemandem mehr. Ich war unfähig andere Empfindungen zu zeigen als meine Abneigung gegen mich selber. Bis du in mein Leben kamst und mich in deinen Bann gezogen hast. Die Träume wurden schließlich weniger und hörten ganz auf. Langsam und allmählich hast du mir gezeigt, wie es ist wieder zu lieben.“ Liebevoll schaute Yuki seinem kleinen Liebling in die Augen und versank einen Moment in ihnen.
 

„Moment, ich zeig dir mal was“, er griff neben sich zum Nachtschränkchen und holte ein kleines, rechteckiges Foto aus er Schublade. Es sah schon sehr mitgenommen und zerknittert aus. Zu sehen war ein junger Mann, recht gut aussehend, mit hellbraunem Haar, der seinen Arm um einen kleinen, blonden Jungen im frühen Teenager Alter gelegt hatte. Beide lächelten dem Betrachter fröhlich entgegen. Mit dem Zeigefinger zeigte Yuki auf den Jungen „Das bin ich, mit dreizehn. Wer der Mann neben mir ist, ist glaub ich nicht schwer zu erraten, oder?“

„Kitazawa?“, flüsterte Shuichi bedrückt und es lief ihm eine Gänsehaut den Rücken runter. Das war es also, das Gespenst, das Yuki seit so langer Zeit im Hirn rumspuckte in Person.

„Genau, das Bild entstand ungefähr eine Woche vorher. Als die Welt noch in Ordnung war und ich noch einfach Kind sein konnte. Das Foto hier hatte ich seither immer bei mir, in der Hosen- oder Brusttasche, in der Brieftasche, egal wo, Hauptsache dabei. An diesem einen glücklichen Moment festgehalten auf Papier, hab ich mich festgeklammert all die Zeit. Es war ein wertvolles Erinnerungsstück für mich, obwohl ich wusste wie krank das war. Und schon wieder kommst du ins Spiel Shuichi, denn irgendwann konnte ich es nicht mehr ertragen das Foto in deiner Gegenwart bei mir zu haben. Es erinnerte mich auf einmal zu sehr an eine Liebe, die nicht hätte entstehen sollen und es kam mir falsch vor es bei mir zu tragen wenn du doch da warst. – Noch habe ich es nicht fertig gebracht das Foto wirklich wegzuschmeißen, aber vielleicht war das der Grund, warum ich den Traum diese Nacht wieder hatte. Nun ist wahrhaft jeglicher Zweifel, sei er noch so klein gewesen, in mir erstickt. Shuichi, ich liebe dich, und nur dich! Kein Hirngespinst meiner Vergangenheit mehr.“
 

Er hielt inne und betrachtete das Foto intensiv. Sein Blick füllte sich immer mehr mit Abscheu und man konnte zusehen wie er Distanz zu dem Abgebildeten gewann. Schließlich drückte er Shuichi das Bild in die Hand.

„Hier, nimm du es, ich brauche es nicht mehr. Mach damit was du willst –verbrenn oder zerreiß es, scheiß es weg oder sonst was- nur sorg dafür, dass ich es nie mehr sehen muss.“ Damit verstummte Yuki und kuschelte sich noch enger an den Pinkhaarigen und legte seinen Kopf auf dessen Brust. Die Pose sah im Allgemeinen etwas unbequem aus, da Shuichi kleiner war als der Blonde und saß, während der Größere beide Arme um den Bauch des anderen geschlungen hatte. Doch die Tatsache schien ihn nicht zu stören.
 

Shuichi Gedanken waren wie durch den Mixer gejagt. Das, was er gerade alles gehört hatte musste er erst einmal verdauen und sacken lassen. Jetzt wusste er also alles über seinen Yuki und über die Tatsache warum er so lange wie ein Eisklotz durch die Welt gewandert war. Konnte man es ihm eigentlich noch verübeln, dass er so geworden war?

Der Kleine fand es eher erstaunlich, dass der Blonde es mehr oder weniger von alleine geschafft hatte einen Ausweg aus seinen Gefühlen zu finden. Es war nicht er- Shuichi- gewesen, der dem Blonden wissendlich geholfen hatte, sondern es war Yuki ganz alleine gewesen, der seine harte Schale abgelegt hatte und seine Gefühle zugelassen hatte.

Es war er ganz alleine gewesen, der die Notbremse gezogen hatte um ihre Beziehung zu retten und um dem Pinkhaarigen zu helfen seinerseits ein schlimmes Erlebnis zu verarbeiten. Wozu Liebe doch fähig war, wenn man sie gewähren lies.
 

Shuichi musste sich eingestehen, dass es ihm einen Stich versetzt hatte, als der Autor erzählt hatte, dass er Kitazawa nicht hassen konnte, sondern ihn liebte. Aber jetzt, wo er dieses Foto in den Händen hielt, da wusste er, dass Yukis Herz nun vollkommen ihm gehörte. Das gerade, dass er ihm all diese Dinge erzählt hatte war der größte Vertrauendbeweis gewesen den der Blonde geben konnte. Und gleichzeitig war es auch noch eine weitere Liebeserklärung.

Ganz sanft strich der Kleine dem anderen über den Rücken und wollte schon ansetzten etwas zu sagen, als er ein Schluchzen vernahm und spürte wie etwas Heißes, Feuchtes auf seine Schenkel tropfte. Yuki hatte angefangen zu weinen und Shuichi verstand.

Der Blonde hatte er getrennt, erst reden in einem Fluss und jetzt war seine Fassung hinüber und er wollte weinen. Nicht immer waren Tränen von Übel, manches Mal spülten sie einfach nur den ganzen Dreck, der einem auf der Seele saß, nach draußen. In diesem Fall hatte weinen eine herrliche Selbstreinigende Funktion.
 

Es sollte einer der wenigen Momente bleiben, in denen der Pinkhaarige seinen Freund dabei erlebte wie diesem die Tränen aus den Augen quollen. Yuki bewies größte innere Stärke indem er äußere Schwäche zuließ und es schaffte in diesem Augenblick voll und ganz auf Shuichi zu vertrauen.

Manches Mal musste man- egal wie stark man sonst auch sein mochte- einfach Schwäche zulassen und sich auf jemanden verlassen, dass dieser die Schwäche nicht ausnutzte, das wurde Yuki an diesem Abend klar. Und dass Shuichi dieser jemand war auch.
 

Viele Minuten, vielleicht auch Stunden saß der Kleine einfach nur da und bettete den Kopf des Blonden auf seinem Schoß. Er streichelte ihm über den Rücken und durch die Haare. Gelegentlich fing er an eines seiner eigens für Yuki geschriebenen Liebeslieder zu summen um den Größeren zu beruhigen.

Worte waren vollkommen überflüssig in der Situation, denn Shuichi hatte die Gedankengänge seines Freundes rekapituliert, sie verstanden und somit ihn verstanden.

Heute Nacht war der ansonsten Schwächere der Starke um Yuki den Halt und Schutz zu geben, den er sonst immer bekam.
 

Das Einzige, was den Raum in dieser Nacht noch erfüllte war der gleichmäßige Atem der beiden Liebenden, die mit der Zeit in einen erholsamen und traumlosen Schlaf gefallen waren.
 

+ + + + + + + +
 

so, das wars leider auch schon wieder fürs erste!

ich versuche mich zu beeiel mit dem nächsten kapi, aber meine abi-quali hat jetzt angefangen und ich kann mir da keine schlechten noten leisten...also heißt es ackern, ackern für die Schule...
 

Kommis sind immer erwünscht=)

LG eure trinithy

Unhaltbare Anschuldigungen

Ich habe es endlich geschafft ein neues Kapitel zu vervollständigen!

Das ist doch mal was...

Ich kann euch eins sagen, es werden noch einige Kapitel folgen! =) Mein eigenes kleines Groß-Projekt *strahl*
 

Anmerkungen zu diesem Kapitel...

nur eine: Wer Rechtschreibfehler findet darf sie gerne behalten *g*
 

Jetzt will ich euch nicht mehr länger auf die Folter spannen, sondern sage nur noh Vorhang auf und Bühne frei...! ^_^
 

+ + + + + + + + + +
 

Kapitel 9- Unhaltbare Anschuldigungen
 

Am nächsten Morgen wachte Shuichi erst gegen Mittag auf. Der zerzaust aussehende Pinkhaarige wollte sich noch einmal umdrehen und gegen seine Wärmequelle schmiegen, doch da bemerkte er, dass eben diese fehlte. Verwirrt schaute er umher, auf der Suche nach Yuki, als er hörte, wie sich die Schlafzimmertür öffnete und besagter Blonder eintrat.
 

„Guten Morgen Dornröschen! Es ist schon fast Mittag und ich mach grad eine Pause. Da wollte ich dich wecken kommen“

Verwirrt ob er gerade richtig gehört hatte fragte er lieber noch einmal nach „Wie, du arbeitest schon wieder?“ „Natürlich, schließlich muss das Buch doch fertig werden Außerdem hab ich früher angefangen, weil ich ja zu dem noch früher aufhören muss.“
 

Jetzt schaute Shuichi seinen Gegenüber noch verwirrter und verständnisloser an als vorher, doch dieser lies sich zu keiner Erklärung herab, sondern lächelte einfach nur neutral und sagte „Du kannst dich ja schon mal fertig machen, und in Ruhe duschen wenn du magst. Ich muss noch schnell was abholen und bring dir in Einem frische Brötchen mit.“ damit drehte er sich um und verließ das Zimmer wieder.
 

Der Pinkhaarige saß verdattert auf dem Bett und fragte sich nur eins: Was war das denn? Yuki hatte mit einer so ungewohnten Leichtigkeit gesprochen und irgendwie nur Fröhlichkeit ausgestrahlt. Hatte ihn das Gespräch letzte Nacht wirklich dermaßen befreit aus seinen eignen negativen Gefühlen? Der symbolische Akt des Loslassens, indem er Shuichi das Foto geschenkt hatte, musste wohl mehr Bedeutung gehabt haben, als ihm der Sänger bisher zugeteilt hatte. Aber er konnte ja aus eigener Erfahrung sagen, wie sehr es schon half, wenn man sich seine Probleme von der Seele redete. Und Yuki hatte eine Menge, was er sich von der Seele hatte reden müssen.
 

Shuichi fasste einen Entschluss. Bis jetzt war es immer Yuki gewesen, der auf ihn aufgepasst hatte und sich liebevoll um ihn gekümmert hatte. Davon wollte der Kleine wenigstens ein bisschen wieder zurückgeben. Ab jetzt würde er sich auch genauso um seinen blonden Freund kümmern.
 

Müde schlurfte Shuichi ins Bad und versuchte sich unter der Dusche wach zu kriegen. Danach ließ er sich in aller Ruhe am Frühstückstisch nieder und schweifte mit seinen Gedanken wieder ab, während er auf Yuki wartete und darauf, dass Besagter mit den versprochenen frischen Brötchen wiederkam
 

Er dachte darüber nach, wie Yuki sich ihm zu Liebe geändert hatte. Vom unnahbaren Eisklotz zum fürsorglichen Liebhaber. Es war doch erstaunlich. Seit Shuichi dem Blonden von seiner Vergewaltigung erzählt hatte, war in diesem eine Wandlung vorgegangen. Vielleicht hatte es etwas mit Psychologie zu tun, vielleicht hatte es in Yuki Erinnerungen an sich selber wachgerufen und er hatte Shuichi auch geholfen um sich selber zu helfen. Bestimmt wüsste ein Seelenklempner einige ganz furchtbar schlau klingende Sachen dazu zu sagen, aber das war eindeutig nicht das Fachgebiet des Pinkhaarigen. Die Ursachen waren ihm im Grunde genommen auch herzlich egal, solange es so blieb wie es jetzt war und nicht wieder rückläufig wurde.
 

Er wollte sich gerade schon eine Schüssel Müsli machen, weil langsam aber sicher sein Magen aufs Übelste rebellierte, als er einen Schlüssel im Schloss hörte und wenig später der blonde Autor mit der versprochenen Tüte Brötchen hereinkam. Sofort verteilte sich der herrliche Geruch von frischem Backwerk in der Küche. „Guten Appetit!“ mit diesen Worten stellte Yuki dem Pinkhaarigen die Tüte vor die Nase und umrundete den Küchentisch. Heiter hauchte er seinem Liebling einen Kuss auf die Wange und setzte sich dann mit der mitgebrachten Tageszeitung auf den freien Stuhl neben Shuichi. Fröhlich fing er an eine Melodie zu summen, die sich auch sogleich als eine von Bad Luck, also von ihm entpuppte.
 

Der Pinkhaarige starrte seinen Freund perplex an. Okay, d-a-s-s Yuki sich verändert hatte wusste er ja und d-a-s-s ihm das Gespräch vergangene Nacht anscheinend unglaublich gut getan hatte, war auch verständlich, aber was zum Teufel war denn jetzt bitte los? Grundlose Heiterkeit die sich mit Pfeifen und Summen, Dauergrinsen und Unbeschwertheit zum Ausdruck brachte. Das passte ja nun mal gar nicht zu dem Blonden und es war sogar so merkwürdig, dass sich Shuichi echt Gedanken machte, ob nicht Aliens über Nacht eine Gehirnwäsche mit Yuki veranstaltet hatten.
 

„Wer bist du und was hast du mit Yuki gemacht?“ Es war zwar schön, wenn der Autor gut gelaunt war, aber diese Art der guten Laune, machte dem Sänger eher Angst. Es war eben einfach so untypisch und ungewohnt. Zu krass der Unterschied zu vergangenen Nacht, wo Yuki noch ausnahmsweise der Schwache gewesen war.
 

Angesprochener blickte von seiner Zeitung auf und schaute Shuichi tief in die Augen. Obwohl er einen Moment lang ziemlich verwirrt wegen der Frage war, schein er die Gedankengänge des Pinkhaarigen doch ziemlich treffend zu erraten, denn er fing noch breiter an zu grinsen. Scheinbar zusammenhanglos antwortete er „Ich muss eure Lieder ja summen, denn zum mitsingen ist dein Text einfach zu schlecht!“
 

Okay, es bestand also doch kein Zweifel, dass es sich eindeutig um Yuki handelte und nicht um irgendeinen Doppelgänger. „Ähm…“, fing Shuichi ziemlich intelligent an „Warum bist du eigentlich so gut drauf?- Also nicht das mich das stören würde,“ fügte er hastig hinzu, als Yuki eine seiner Augenbrauen in die Höhe zog, „es ist nur etwas ungewöhnlich!“ „Darf man jetzt noch nicht einmal mehr gut gelaunt sein?“ schmollte der Blonde gespielt, doch da warf Shuichi auch schon hektisch ein „Nein! Nein, so hab ich das doch nicht gemeint! Ich…also..“. Er stotterte leicht verlegen, doch da musste Yuki schmunzeln.
 

„Schon gut!“, winkte er ab und zog den Pinkhaarigen mit dem Arm etwas näher zu sich ran. „Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich endlich eine Last losgeworden bin, die ich viel zu Lange mit mir rum getragen habe“ Also doch, also hatte er völlig richtig gelegen mit seiner Vermutung, dass sich der Autor befreit fühlte.
 

Zwar glaubte Shuichi nicht wirklich daran, dass Yuki von heute auf morgen zu einem dauerfröhlichen Menschen mutieren würde, der ab jetzt immer solche Ausgeglichenheit an den Tag legte. Aber so wie Yuki war, in den letzten Wochen gewesen war, schien es ja alles wunderbar für den Pinkhaarigen. Es reichte vollkommen, wenn der Blonde heute einmal so richtig ausgelassen war.
 

„Es könnte aber auch sein...“ riss ihn der Größere wieder aus seinen Gedanken „dass ich mich einfach auf heute Abend freue!“ Die Augen des Autors funkelten, wie sie es lange nicht mehr getan hatten.
 

Hatte er was verpasst? „Heute Abend?“, fragte Shuichi sicherheitshalber noch einmal nach. Was war denn bitteschön an heute so besonders, denn wenn er sich recht erinnerte, dann war ein Tag wie jeder andere auch. Als der Blonde lächelnd nickte, war der Pinkhaarige immer noch nicht weiter in seinen Überlegungen. Egal was es war, es musste etwas wirklich Besonderes sein, wenn Yuki sich offensichtlich so darauf freute. Aber was? „Und was ist heute Abend?“, fragte er zögerlich. Nicht, dass er doch etwas Wichtiges vergessen hatte.
 

„Wir beide gehen heute Abend auf eine Gala. Die Verleihung des Nachwuchs-Literatur-Preises. Ich wurde gebeten eine Laudatio zu übernehmen. Eigentlich hatte ich ja keine Lust und wollte schon ablehnen, doch dann dachte ich mir, es wäre eigentlich eine wunderbare Gelegenheit für uns beide mal abends auszugehen, was meinst du?“, der Blonde sah Shuichi erwartungsvoll an, doch dieser war zu perplex um etwas zu antworten. Also sprach Yuki kurzerhand nach einer kleinen Pause weiter „Die Veranstaltung als solches ist zwar ziemlich langweilig, aber das Essen soll sehr gut sein. Außerdem hab ich gehört, dass es auch eine relativ große Tanzfläche und Live-Musik gibt“
 

Zwar klang es eher, als wenn er gefragt hätte, ob sie zusammen ins Kino gehen sollten, doch Yuki hatte sich durchaus was dabei gedacht, warum sie eben nicht in eine Spätvorstellung im Kino, sondern zu der Gala gingen. Er hatte es sich schon länger vorgenommen und dieses kleinere Event gab den passenden Anlass. Wie der Autor wusste, wurmte es Shuichi ziemlich, dass er bislang noch nie in der Öffentlichkeit zu ihm gestanden hatte.
 

Bei der Verleihung des Nachwuchs-Literaturpreises war jetzt nicht die große Papparazi-Prominenz anwesend, aber doch genug sensationsgeile Reporter um die Situation zu nutzen und sich zum ersten Mal zusammen mit Shuichi gemeinsam –als Paar eben- dem Blitzlichtgewitter zu präsentieren. „Was sagst du dazu?“
 

Der Pinkhaarige löste sich langsam aus seiner Starre. Yuki wollte mit ihm ausgehen, ganz offiziell, mit ihm zusammen, an seiner Seite, als Paar. Hoffentlich war da kein Hacken bei, denn bisher hatte der Blonde doch auch nichts davon gehalten, dass ihre Beziehung an die Öffentlichkeit gelangte. „Wir müssen aber nicht durch die Hintertür rein, oder so?“, fragte er skeptisch, nur um sicher zu gehen, dass der Größere es auch so gemeint hatte, wie er gesagt hatte.
 

„Nein, müssen wir nicht. Es sei denn, du entschließt dich dazu nackt dort aufzukreuzen. Da solltest du Fotographen doch weitgehend meiden. Außer du willst deinen süßen Hintern morgen auf den Titelblättern sämtlicher Klatschpresse sehen.“ Der Größere schmunzelte amüsiert, nicht zuletzt über das entsetzte Gesicht seines Lieblings, der bei der Betitelung seines Hinterns als ‚süß’ leicht rot wurde.
 

„Du meinst also, wir gehen da heute richtig zusammen hin, an den Reportern vorbei ganz offiziell?“ Shuichi konnte es immer noch nicht ganz fassen und wollte sich nur noch einmal absichern, dass er das eben Gehörte nicht halluziniert hatte. Das wäre ja zu schön um wahr zu sein. Ein lang ersehnter Traum, dass Yuki endlich zu ihm stand. „Ja genau so hab ich das gemeint. Es sei denn, du willst nicht“ „Was? Nein, nein! So hab ich das nicht gemeint. Klar will ich! Auf jeden Fall!“ fiel ihm der Kleine aufgeregt ins Wort. Langsam realisierte er das Ganze.
 

Yuki konnte sich das Schmunzeln nicht länger verkneifen „Ich wusste nicht, ob du einen passenden Anzug hast, daher hab grad einen abgeholt, den ich für dich habe machen lassen. Probier ihn gleich mal an, ob er passt, sollte er aber eigentlich.“

Endlich hatte das Hirn des Pinkhaarigen alle Informationen verarbeitet und ausgewertet. Ein immer heller werdendes Strahlen erfüllte Shuichis Gesicht. Flutlichtscheinwerfer waren die pure Dunkelheit dagegen. „Jippie!“ rief der Kleinere euphorisch aus und ließ sein Frühstück, Frühstück sein um Yuki stürmisch um den Hals zu fallen, sodass dieser fast von Stuhl kippte. Aber er nahm es nur mit einem Lachen zur Kenntnis. Ja, das war sein Shuichi. Übermütig, temperamentvoll und ein bisschen kindlich. Und endlich war er auch wieder so, denn in diesem Maße ausgelassen hatte der Blonde seinen Liebling länger nicht mehr gesehen.
 

„Yuki, du bist wunderbar!“, freute sich der Pinkhaarige „Wo ist der Anzug, ich will ihn sofort anprobieren!“ „Im Schlafzimmer hängt er am Schrank. Ich bin sicher du sieht fantastisch darin aus.“
 

~ ~ ~ ~ ~
 

Und wie fantastisch Shuichi in dem Anzug aussah. Ein dezentes Grau-blau ließ seine Haare besonders gut zu Geltung kommen. Dazu ein Hemd auch in einem Graublau, allerdings mit ein bisschen mehr blau als grau und eine passende Krawatte dazu. Nervös saß der Sänger auf dem Beifahrersitz des Sportwagens, den Yuki geschickt durch den abendlichen Stadtverkehr lenkte.
 

Auch der Blonde hatte sich nicht zu knapp in Schale geworfen. Er trug eine schwarze Hose mit feinrosa Nadelstreifen, die wie angegossen saß. Das dazu passende Jackett verdeckte größtenteils das Hemd, welches in dem eisigen Rosa gehalten war. Um den Hals hatte er eine unifarbene Krawatte im gleichen Farbton wie das Hemd, nur einige Nuancen dunkler. Wie immer strahlte er kühle Eleganz aus und wirkte sehr distanziert. Doch Shuichi konnte seinen Gesichtsausdruck deuten und sah auch ein warmes Lächeln darin.
 

Aufgekratzt rutschte der Kleine auf dem Sitz hin und her. Zwar war er eigentlich an die Presse und Fotographen gewöhnt, da es um Bad Luck auch ziemlich viel Medienrummel gegeben hatte und immer noch gab, doch das hier war etwas ganz anderes. Wie würden wohl alle reagieren, wenn er die Gerüchte bestätigte und mit Yuki als Paar auftrat?
 

„Bist du nervös?“ fragte der Blonde unnötigerweise, da er das Gezappel aus den Augenwinkeln nur zu gut sah. „Irgendwie schon!“ gestand der Pinkhaarige. „Brauchst du aber nicht. Auf Fragen, die dir unangenehm sind musst du ja nicht antworten. Und du bist ja nicht alleine, ich bin immerhin auch noch da!“ der Blonde lächelte sanft. Die Worte hatten eine sehr beruhigende Wirkung auf den Jüngeren und er schaffte es sogar wieder halbwegs still zu sitzen.
 

Ja, Yuki war bei ihm. Alles würde gut werden und vor allem würde es ein wundervoller Abend werden, dessen war er sich sicher. Und das würde er sich durch keine noch so aufdringliche Reporterfrage vermiesen lassen, so viel stand fest. „Wir sind da!“ holte ihn die Stimme des Blonden aus seinen Gedanken. Jetzt schon? Also hieß es dann wohl, Augen zu und durch!
 

„Bereit?“ Yuki strich Shuichi sanft über die Wange und sah ihm liebvoll in die Augen. „Ich liebe dich!“ es war nur ein leiser Hauch, der an die Ohren des Pinkhaarigen drang, doch er zauberte ihm ein freudiges Lächeln ins Gesicht. Ehe er zu einer Antwort kam, hatte Yuki seine Autotür schon geöffnet und war unter Blitzlichtgewitter ausgestiegen. Sofort kam ein Hotelpage des Hotels, in welchem die Gala stattfand, angelaufen und nahm ihm die Autoschlüssel ab, um den Wagen wegzufahren.
 

Yuki umrundete das Fahrzeug mit geschmeidigen Schritten um die Beifahrertür gentlemanlike zu öffnen. Die versammelte Presse hielt regelrecht den Atem an, als sie merkte, dass der Autor mit Begleitung erschienen war. Ihnen stand die erwartende Frage ‚Wer ist die Glückliche’ geradezu ins Gesicht geschrieben. Zögernd stieg jetzt auch Shuichi aus dem Wagen und ergriff dankbar den Am, den Yuki ihm entgegen hielt. „Lass uns gehen!“ flüsterte dieser leise und betrat dann Arm in Arm mit seinem kleinen Liebling eine Art Mini-Roten-Teppich.
 

Während die Fotographen der renommierten Tageszeitungen und Wochenschriften mit überrascht geschockter Miene wie wild drauf los knipsten, sagten die Gesichter der Klatschpressereporter eher ‚wir hatten also Recht’! Es dauerte eine Weile bis sich alle die Linsen trüb fotografiert hatten, aber als das Blitzlichtgewitter etwas abschwächte, fluteten Fragen über Fragen auf sie ein. Es war ein Durcheinander, denn jeder wollte seine Frage natürlich als erstes beantwortet haben und daher redete einer dem anderen dazwischen. Das Ergebnis, so, wie es war, konnte man nichts verstehen.
 

Seufzend ließ sich Autor schließlich dazu herab einige Fragen zu beantworten und trat näher an die ausgestreckten Mikros- natürlich nicht ohne Shuichi weiterhin im Arm zu behalten.

„Mr. Yuki, sind Sie schwul?“ –das war wohl die brennenste und zugleich überflüssigste Frage des ganzen Abends- „Ja!“. „Yuki, sind Sie und Mr. Shindou liiert?“ „Ja sind wir“, prasselten die ersten harmlosen Fragen auf ihn ein, wie die Gischt auf die Felsen vor einer großen Welle. Und er stand bei solchen Fragen, dann doch noch Rede und Antwort.
 

„Stimmt es, dass Sie gleichzeitig zwei weitere Affären haben?“

„Yuki, glauben Sie, dass die Verkaufzahlen Ihrer Bücher unter ihrem Outing leiden werden?“

„Beabsichtigen Sie sich in Zukunft in der Schwulen-Szene zu betätigen oder für Ihre Rechte einzutreten?“

„Werden wir bald den ersten Homo-Liebesroman von Ihnen lesen werden?“

„Stimmt es, dass Sie Shindou dazu überredet haben aus der Band Bad Luck auszusteigen?“

„Ist es wahr, dass Sie Ihre letzte Freundin geschwängert haben?“
 

Insgeheim wunderte sich der Blonde, wie schnell sich Reporter angebliche Gerüchte aus den Fingern ziehen konnten. Wie dreist solche Leute doch werden konnten um eine gute Schlagzeile zu erhaschen. Die meisten Fragen gingen an einem Ohr rein und am anderen direkt wieder raus ohne für würdig befunden worden zu sein überhaupt kommentiert zu werden.
 

Shuichi stand einfach nur da und staunte, dass sein Freund angesichts der mehr als bodenlosen Fragen so ruhig bleiben konnte. „Nein, ich habe keine Affären und ich werde auch nicht Vater“ - ganz nebenbei gab es überhaupt keine Frau in seiner näheren Vergangenheit, die in Frage kam.[1]- „Ich denke nicht, dass meine Romane leiden werden und ich habe nicht vor mein Genre zu wechseln. Ebenfalls beabsichtige ich nicht meine derzeitigen Aktivitäten auszuweiten“ Mit Aktivitäten waren Kampagnen, Werbung, Spenden und alles in diese Richtung gemeint. Es reichte, dass ein paar Prozent seiner verkauften Bücher als Dauerauftrag an irgendwelche Hilfsorganisationen gingen. Und es war dem Autor selber ziemlich schnuppe ob das nun eine Organisation unter der Regenbogenflagge war oder ein Projekt der Welthungerhilfe für Straßenkinder in Uruguay. [2]
 

„Und was die Sache mit Bad Luck angeht, fragen sie Shuichi doch selber lenkte der Blonde nun die Aufmerksamkeit der Reporter wieder auf den pinkhaarigen Sänger. Dieser war im ersten Moment überrascht und restlos überfordert mit einer Antwort. „Ähm“, stotterte er überaus intelligent in die auf ihn gerichteten Mikros. Er holte tief Luft um sich zu sammeln, denn schließlich waren das ja nicht die ersten Presse Leute, denen er ein Interview gab. Außerdem machte es ihn mehr als glücklich, dass Yuki wirklich zu ihm stand.

„Ich habe nicht vor die Band zu verlassen. Nicht jetzt und auch nicht in näherer Zukunft!“ teilte er der sensationsgeilen Meute mit.
 

„Mister Shindou!“ ein kleinerer korpulenter Mann –ungefähr so groß wie der Pinkhaarige- mit einem mausgrauen Anzug und einer fettig im Blitzlicht schimmernden Halbglatze drängelte sich mit ausgestreckten Mikro ganz nach vorne, bis er direkt an der Absperrung stand.
 

Yuki erkannte den Typen sofort und ahnte nichts Gutes. Den Namen des Mannes wusste er nicht, aber an die hinterlistigen, zu Schlitzen verengten Augen hinter der randlosen Brille konnte er sich nur zu gut erinnern. Ein Sensations- und Klatschreporter von der übelsten – der vernichtenden- Sorte. Im verdankte der Blonde eine zwanghafte Beziehung zu seinem Bruder, eine beinahe Geschlechtsumwandlung, zwei uneheliche Kinder, eine psychische Belastungsstörung, die sich in seinen Romanen zum Ausdruck brauchte und die Abhaltung eines grausamen und menschenunwürdigen Toten-Rituals.

Im Gegenzug verdankte dieses Ekel Yuki mehrere Anklagen wegen Rufmords und Verleumdung auf Schadensersatz. Ein Glück arbeitete er für ein ausländisches Magazin, sodass man in Japan von diesen frei erfundenen Gerüchten nicht viel mitbekommen hatte.
 

„Mister Shindou. Aus gut informierten Kreisen weiß ich, dass Sie Suguru Fujisaki, Keyboarder der Band Bad Luck, zu Sex verführt und ihn auch genötigt haben sollen. Gedenken Sie noch vor der Anklage wegen Verführung Minderjähriger und sexueller Nötigung Stellung zu diesen Vorwürfen zu nehmen?“ Shuichi stand geschockt da und starrte den Reporter fassungslos an. Hatte dieser Mann gerade wirklich das gesagt, was er verstanden hatte, oder war sein Gehirn schon unter den grellen Kamerablitzen zu Brei geschmort?
 

Aber am Gesicht seines Freundes und der plötzlichen Stille der anderen Reporter erkannte der Pinkhaarige, dass er wohl doch richtig gehört haben musste. „Wie bitte? Ich denke, da müssen Sie sich irren und etwas verwechselt haben.“ Kam es mechanisch und gespielt höflich von dem Jüngeren. „Mit Nichten. Ich wiederhole mich gerne“, schleimte der Mann „Sie haben den –ich betone es noch einmal ausdrücklich- noch minderjährigen Suguru Fujisaki zum Sex gezwungen. Wie äußern Sie sich zu dem Vorfall?“
 

Ach, jetzt hatte er ihn also nicht mehr nur verführt, nein, jetzt hatte er ihn schon gezwungen. In 5 Minuten würde Fujisaki wahrscheinlich schon vergewaltigt und in weiteren 10 Minuten sogar mit vorgehaltener Waffe unter Drogeneinfluss zu SM- Spielchen missbraucht haben, wenn die Steigerungen in dem Tempo weiter gingen.
 

Yuki kochte vor Wut. DAS war ja wohl der Gipfel!!! Wie konnte es dieser schleimige Typ auch nur ansatzweise wagen seinem kleinen Liebling eine solche Unverfrorenheit zu unterstellen? Seine Finger krallten sich unwillkürlich in die Schulter des Pinkhaarigen und er versuchte seinen Zorn unter Kontrolle zu behalten, doch als der Mann erneut ansetzte um etwas zu sagen, riss dem Blonden der Geduldsfaden und mit ihm auch jegliche Freundlichkeit.
 

Er kam dem völlig überfordert wirkenden Shuichi zur Hilfe, indem er dem Reporter fast an die Gurgel sprang. „Hören Sie mir mal zu sie schmieriges, pietätloses Arschloch!“ zischte er leise aber deutlich. „Ich kann Ihnen gerne ein einziges Mal in ihrem Leben eine wahre Schlagzeile liefern: Yuki Eiri wegen schwerer Körperverletzung an aufmüpfigen Journalisten vor Gericht“ seine Stimme war drohend und er knurrte wie ein Wolf auf Beutezug. Dass er nicht wirklich die Zähne fletschte war auch schon alles.
 

„Sie vergessen sich, Yuki!“ lächelte der Kerl siegessicher. Der Autor würde ihm nicht auch nur ein Haar krümmen können, ohne das sämtliche Kameras das ganze aufnahmen und damit hieb- und stichfeste Beweise lieferten. Das wäre medialer Selbstmord.

„Dann schreiben Sie halt was über mein aggressives, zerstörerisches Verhalten. Lässt sich bestimmt prima auf meine psychische Belastungsstörung zurückführen!“, knurrte er herausfordernd sarkastisch. Bei aller Pressefreiheit, zu weit war eben einfach zu weit Wenn er beleidigt wurde, konnte er das ja gerade noch mit einem bösen Funkeln tolerieren, aber wenn es um Shuichi ging, hörte der Spaß auf. Da kannte er nichts!
 

Ehe der Mann mit der Halbglatze zu Wort kam, fuhr Yuki fort „Wagen Sie es und Sie werden es bereuen! Meine Anwälte werden Sie vor dem Aufprall in der Luft zerfleischen. Wenn die mit Ihnen fertig sind, dann sind Sie nicht mehr als ein abgenagtes Knochengerüst“ Die Androhung saß. Der Mann erinnerte sich daran, wie die letzte Anklage ausgegangen war. Neben einem beachtlichen Bußgeld- was er aber leicht hatte abdrücken können- musste er eine offizielle Entschuldigung und Richtigstellung der Tatsachen verfassen und abdrucken. Und nichts war tödlicher in der Klatschpresse. Vielleicht sollte er es sich noch ein zweites Mal überlegen, ob er sich weiterhin mit dem Autor anlegte.
 

Aber noch bevor er eine Entscheidung getroffen hatte, kam ihm ein Reporter-Kollege zur Hilfe. „Yuki, kann es sein, dass Ihre Beziehung zu Mr. Shindou nur auf rein sexueller Basis existiert?“ Der Angesprochene drehte sich um und schaute dem Mann vernichtend tief in die Augen. Wenn Blicke töten könnten, würde dieser Mann unter Höllenqualen tausend Tode sterben.

Es war schon ironisch. Bisher waren sie auf der sexuellen Ebene noch nicht wirklich angelangt und da wurden sie gefragt ob ihre ganze Beziehung darauf basierte.
 

„Nein, das kann nicht sein!“ dementierte der Blonde entschlossen und seine halbe Umarmung gegenüber Shuichi wurde noch Besitz ergreifender. „Wir lieben uns!“ war alles was er noch sagte. Mit geschmeidigen Bewegungen dreht er seinen Kopf dem Pinkhaarigen zu und ganz sanft hauchte er seinem Liebling einen Kuss auf die Lippen. Es war nur flüchtig gewesen und schneller wieder vorbei, als es angefangen hatte, aber es war ein Kuss gewesen. Vor laufenden Kameras und knipsenden Fotographen. Ein Kuss.
 

„Das wäre dann alles, danke! Bei weiteren Fragen oder Unterstellungen kontaktieren Sie bitte unsere Anwälte, die Anklageschriften liegen dort schon bereit“ beendete Yuki zielstrebig die Fragerei und sanft zog er Shuichi von der immer noch lauernden Meute weg, Richtung Eingang.
 

Doch der Pinkhaarige bekam das alles nur am Rande mit, denn er schwebte gerade auf Wolke sieben. Vergessen war der aufdringliche Journalist, vergessen die miese Unterstellung. Alles was zählte, war, dass Yuki zu ihm gestanden hatte. Mehr noch, er hatte gesagt, sie liebten sich, und ihm vor versammelter Mannschaft einen Kuss gegeben. Das war mehr, als Shuichi sich je erhofft hatte von diesem Abend und von dem Blonden. Es war zu schön um wahr zu sein. Oder vielleicht auch nicht, denn manchmal wurden Märchen ja bekanntlich wahr. Und das Märchen des Pinkhaarigen war noch lange nicht zu Ende für den Abend.
 

Voller Vorfreude betraten sie Hand in Hand den großen Ballsaal, in dem die Verleihung stattfinden sollte.
 

- - - - - - -
 

[1] Zur besseren Verständnis. Ja, Yuki ist schwul, aber bislang wusste die Presse davon nichts und in seiner Vergangenheit hatte er ja auch durchaus die ein oder andere Affäre mit einer Frau.
 

[2] Es klingt herzlos ich weiß. Bitte nicht steinigen deswegen, aber so stelle ich mir Yukis Einstellung vor. Bevor er zum Weltverbesserer mutiert, der sich um andere sorgt muss er ja erst einmal seine eigenen Probleme aus der Welt schaffen.
 

+ + + + + + + + + + +

Das wars mal wieder!

Es ist bis jetzt das längste Kapi, dass ich für diese FF geschrieben habe.

Hoffen wir mal ich finde noch Zeit mit dem nächsten in den Ferien anzufangen, sonst dauert das wieder ziemlich lange, weil ich dann Klausuren schreibe...
 

Kommis sind gerne gesehen, auch von nicht registrierten Usern=)

LG und schöne Ostern

eure trinithy

„Roman-Tote“ und ein Tänzchen

Ich will gar nich viel sagen...

Daür dass es so lange gedauert hat ist das Kapitel schlecht geschrieben, zu kurz und vom Inhalt eher en Füll-Kapitel....

aber das nächste wird besser, versprochen, das hab ich immerhin schon handschriftlich fertig!^^
 

Viel Spaß!
 

+ + + + + + + + +
 

Kapitel 10- „Roman-Tote“ und ein Tänzchen
 

Die Veranstaltung war in vollem Gange, als Yuki den letzten Preis des heutigen Abends verlieh. Der beste Liebesroman eines Newcomers. Lächelnd und Hände schüttelnd übergab er einer recht großen Frau die symbolische Trophäe und wartete brav, bis diese mit ihren Danksagungen fertig war. Dann führte er sie galant am Arm, wie es sich bei solchen Veranstaltungen für Gentleman gehörte, von der Bühne.

Shuichi stützte sich gegen die Lehne seines Stuhles und atmete auf. Endlich war die langweilige Verleihung vorbei. Es war verdammt langatmig gewesen und dem Pinkhaarigen war keiner der Autoren oder Buchtitel bekannt, die hier heute geehrt worden waren.

Der Blonde steuerte geradewegs auf seinen Freund zu, da ergriff der Veranstalter das Schlusswort. Nach einem erneuten Haufen Danksagungen an diese und jene Personen, die dieses und jenes gemacht hatten, kam der letzte Satz, wahrscheinlich der interessanteste des ganzen Abends. „Das Buffet ist eröffnet, ebenso wie die Tanzfläche. Ich hoffe Sie haben alle noch einen schönen Abend und ich danke ihnen für ihr Kommen!“
 

„Wurde auch langsam Zeit!“, seufzte Yuki genervt, als er sich auf seinen Platz gleiten ließ. Er war selber zu Tode gelangweilt von der Veranstaltung. „Hoffentlich ist das Essen wirklich so gut, wie versprochen!“ Das Rednerpult wurde in der Zwischenzeit von der Bühne entfernt und eine Band fing an ihre Instrumente und Geräte aufzubauen. Allerdings ließen sie sich einige Zeit, da die Leute ohnehin erst essen würde, bevor jemand die Musik wirklich schmerzlichst zum tanzen vermisste.

„Wir können es ja testen!“, schlug Shuichi breit grinsend vor und rutschte jetzt wieder ein wenig aufgeregt auf seinem Platz hin und her. Jetzt fing der Abend doch gerade erst richtig an.

Noch ehe der Blonde seinen Freund hätte aufhalten können, war dieser auch schon aufgesprungen und hatte sich in die Schlange am Büfett gemogelt. Mit leuchtenden Augen starrte er auf Lachshäppchen, Sushi vom Feinsten, herrlich fruchtige Nachspeisen, allerhand Reis- und Nudelgerichte, sowie dampfend heiße Suppen. Yuki musste unwillkürlich schmunzeln als er das sah und war sich sicher, dass Shuichi bestimmt alles mindestens einmal probieren würde, nur um nachher mit Gewissheit sagen zu können, was am besten geschmeckt hatte, denn das ging ja nur, wenn man auch alles zum Vergleich hatte.
 

Genauso kam es auch, was den Autor innerlich triumphieren ließ. Er hätte Wahrsager und nicht Schriftsteller werden sollen. Mit Wahrsagerei hatte es dann aber doch nicht allzu viel zu tun, er kannte seinen kleinen Liebling mittlerweile einfach nur schon gut genug um vorhersagen zu können, was dieser mit großer Wahrscheinlichkeit machen würde. „Also das Essen war wirklich gut“, strahlte Shuichi rundum zufrieden, als er endlich die letzte Portion Nachtisch ausgelöffelt hatte. Das war ja schon unmenschlich viel gewesen, dass Yuki ihn fast beneidete darum, dass es bei dem Pinkhaarigen anscheinend einfach so durchlief ohne anzusetzen. Ziemlich reger Kreislauf, denn sonst wäre er schon längst aufgegangen wie ein Hefeteig, bei der Wagenladung Essen, die er manchmal schaufelte.
 

Yuki wollte gerade etwas erwidern, da tippte ihm jemand auf die Schulter und unterbrach ihn „Entschuldigen Sie die Störung, aber ich würde ihnen gerne einige Frage stellen!“ Eine schlanke, allerdings nicht besonders große Frau, die ihre Körperlänge mit mindestens sechs Zentimeter Absatz puschte, verbeugte sich leicht und ließ sich dann unaufgefordert auf einen freien Stuhl neben Yuki fallen. Ihre blonden Haare waren mit einer edel verzierten Haarnadel hochgesteckt, die großen Ohrringe funkelten im leicht gedämmten Saallicht. Schwarzer Stoff betonte die weiblichen Rundungen und gewährte nach Shuichis Meinung einen Tick zu viel Einblick, sowohl von oben als auch von unten. Aber bitte, wem es gefiel, denn, wenn er versuchte objektiv zu urteilen, sie war alles andere als hässlich.
 

„Wo Sie nun einmal sitzen, kann ich mir ihre Frage, welcher Natur sie auch immer sein mag, ja anhören. Ich komme ja ohnehin nicht drum herum!“, gab der Autor recht unbeteiligt zur Antwort, doch sein kleiner, aber feiner Unterton offenbarte, welch große Lust er hatte dieser Frau Fragen zu beantworten. Nämlich gar keine. „Mit wem habe ich denn das Vergnügen? Meine Wenigkeit muss ich ihnen ja wohl nicht mehr benennen.“

„Alison Taylor. Ich schreibe für ein Amerikanisches Literatur-Magazin und würde mich erkenntlich zeigen, wenn sie mir ein paar Minuten ihrer Zeit schenken würden.“

„Ich dachte die Presse steht draußen?“, erwiderte der Angesprochene äußerst kühl „Ich wüsste nicht wie Sie sich erkenntlich zeigen könnten!“ Eigentlich hätte das Gespräch jetzt nach Yukis Ansicht beendet sein können, bevor es richtig begonnen hatte, doch Mrs. Taylor ließ nicht locker und setzte erneut an, nicht ohne ihr schönstes, aufgesetztes Lächeln zu präsentieren. „Aber nein, zu dieser Art von Presse gehöre ich nicht. Wie bereits erwähnt schreibe ich für eine Literaturzeitschrift und keinesfalls für die Yellow-Press. Machen Sie sich keine Gedanken, ich werde einen Weg finden mich angemessen zu bedanken.“ Daran hegte Yuki immer noch starke Zweifel, doch ehe er überhaupt dazu kam den Mund aufzumachen, wurde er weiter zugetextet. Sie redete wohl so schnell aus Angst der Blonde würde sie doch noch mehr oder weniger höflich bitten zu gehen. „Bis jetzt gingen all ihre Romane höchst dramatisch aus, meist sogar mit dem Tod eines der Hauptcharaktere am Ende. Gibt das Aufschluss über eine Erfahrung, die Sie selber gemacht haben, oder über ihre Gefühlslage. Sehen Sie sich selber als eine Person die Probleme mit ernsthaften Beziehungen hat und sehen Sie daher den Tod als einzigen Ausweg für das Gefühlschaos und den Herzschmerz ihrer Romanfiguren?“ Natürlich mit der Tür ins Haus, wie konnte man es von Journalisten auch anders erwarten? Dazu auch noch so unverschämt dreiste Fragen.
 

„Selbst wenn es so wäre, ginge Sie das nichts an!“, stellte er mit seinem Gefriertruhen-Blick, aber aufgesetzt höflichem Tonfall klar. Das war eine Angelegenheit die nicht unbedingt die ganze Welt erfahren brauchte. Es reichte, dass Shuichi seit vergangener Nacht wohl als einzige Person den ganzen Zusammenhang verstand. Ja zugegeben, vielleicht hatte er seine Figuren immer so brutal sterben lassen, weil es ihm einfach selber innerlich Luft gemacht hatte, es war ja immerhin besser wenn ein Romancharakter von der Brücke sprang, als wenn er selber vor den nächsten Zug gehüpft wäre. Aber das brauchte nun wirklich keine wildfremden Menschen zu interessieren.
 

„Werden wir denn jetzt, wo sie so glücklich vergeben sind, auch mal ein Happy End von ihnen zu lesen bekommen? Und wird gar ihre zweite Hauptperson anstelle einer Frau mal ein Mann sein, der erste Homo-Liebesroman von Ihnen?“

Entweder sie wollte ihn ärgern, oder sie war eben wirklich nicht draußen gewesen und hatte es also nicht gehört, als er fast die gleiche Frage schon einmal beantwortet hatte. „Ich werde meinen Stil beibehalten und nichts an dem Erfolgsrezept ändern, einzig über das Happy End könnte man mal in einer freien Stunde diskutieren. Dazu werde ich mich jetzt aber bestimmt noch nicht festlegen. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, ich gedenke mich noch ein wenig zu amüsieren.“ Gleichgültig klatsche er noch ein „Auf Wiedersehen“ in den Raum, ehe er aufstand und Shuichi am Arm packte um ihn mit sanfter Gewalt auf die Tanzfläche zu entführen.
 

Der Pinkhaarige sah seinen Freund überrascht an und riss dann weit die Augen auf, als er sich auf dem Parkett, zwischen all den tanzenden Paaren wieder fand. „Oh Yuki, bitte nicht! Ich kann doch nicht tanzen!“, flehte er mit einem Bettelblick, der Steine hätte erweichen können, nur Yuki eben nicht. So schön die Vorstellung eng umschlungen mit dem Mann seiner Träume zu tanzen ja auch sein mochte, der Gedanke an seine zwei linken Füße, vergraulte es. Sicher für ein bisschen tanzähnliches Rumgehampel auf der Bühne bei seinen Auftritten reichte es gerade noch so, aber das hatte nun aber wirklich nicht viel mit echtem Tanzen zu tun. Sie waren hier nicht in einer Disco wo man sich bei Elektromusik mit Zuckungen in den Gliedmaßen zum guten Tänzer aufschwang, sondern in einem Ballsaal mit Live Musik und Walzerklängen. „Stell dich nicht so an, ein bisschen Stehblues oder Seniorenwalzer wirst du schon hinbekommen, ohne dass du meine Füße zu Brei verarbeitest!“, ermutigte der Blonde ihn in gewohnter Manier, bevor er Shuichi fest an sich zog und ihm somit die Möglichkeit der Flucht nahm. Yuki war ja selber kein begnadeter Tänzer, doch die Grundschritte zu den wichtigsten Standarttänzen wie eben beispielsweise dem Walzer hatte er doch einigermaßen drauf.
 

„Halt dich einfach fest und lass dich von mir führen“, flüsterte er zärtlich, während sich seine Finger mit denen Shuichis rechter Hand verschränkten, in einem Tonfall den er früher nie benutzt hätte. Dann legte er auch noch seine linke Hand auf die Hüfte des Pinkhaarigen und wie auf Stichwort fing die Band ein neues Lied an. Langsame, schwere Töne erfüllten den Raum, gemischt mit der rauchigen Stimme der Sängerin, die gedämpft Text zu den Instrumenten beisteuerte. Shuichi lehnte sich ein wenig gegen den Oberkörper seines Geliebten und begann sich mit ihm zusammen zum Takt der Musik hin und her zu wiegen. Das ganze Universum schien sich nun einzig und alleine auf sie beide zu konzentrieren und alles, an was der Pinkhaarige jetzt noch denken konnte, war Yuki. Das es einige gab, die sie missbilligend ansahen oder die sie einfach wenig angetan ignorierten, nahm Shuichi nicht einmal wahr. Und selbst wenn, es hätte jetzt nichts und niemand geschafft seine Stimmung zu vermiesen. Der Abend war, aus seiner Sicht zumindest, einfach perfekt verlaufen. Gab es mehr als das Wissen, dass Yuki ich liebte und zu ihm stand und das in diesem Moment allen Anwesenden demonstrierte, indem er Shuichi sanft auf die Lippen küsste, gab es wirklich mehr, dass er brauchte um glücklich zu sein? Nein! Es war ein Gefühl, als könnte er an diesem Abend nur von Luft und Liebe leben.
 

~ ~ ~
 

„Müde?“, erkundigte Yuki sich, als er den Wagen in der Einfahrt vor seiner Wohnung parkte und Shuichi herzhaft gähnte. Das war aber auch kein Wunder, schließlich hatten sie mittlerweile fast drei Uhr nachts. Sie waren demnach noch eine ganze Weile auf der Veranstaltung geblieben, hatten getanzt, noch was gegessen und getrunken, sich mit diesen und jenen Leuten unterhalten. Aber egal was sie gemacht hatten, Yuki war immer an Shuichis Seite gewesen. Genau das war es, was diesen Abend so besonders machte, genau das war es, was in ihrer Beziehung die ganze Zeit noch gefehlt hatte.

Doch auch der schönste Abend ging irgendwann zu Ende und der Pinkhaarige quälte sich mühsam die Stufen zu Yukis Apartment hoch. Mit Streichhölzern in den Augen und einem Gähnen nach dem anderen, hatte er vergessen zu antworten, doch die Tatsache, dass er müde war, war ein Ding der Offensichtlichkeit. Im Moment sehnte er sich nach nichts mehr, als nach einer bequemen Matratze, einem weichen Kissen und möglichst Yuki als Wärmequelle unter seiner Decke.
 

„Du schläfst ja gleich im Stehen!“, bemerkte der Blonde belustigt, der zwar auch müde, aber bei weitem nicht so erschöpft und ausgelaugt war wie Shuichi, den er jetzt regelrecht durch die Tür schob. „Du gehst jetzt ins Bett, duschen kannst du morgen früh immer noch“, beschloss Yuki und erntete ein verschlafenes „hm“ als viel sagende Antwort. Bestimmt, aber dennoch sanft, dirigierte er den Kleineren ins Schlafzimmer „Ich geh noch was Wasser holen“

Kaum hatte Yuki den Raum verlassen, pellte der Pinkhaarige sich extrem langsam aus seinen Klamotten und ließ sich in Unterhose aufs Bett fallen. Schlafen! So müde wie er war, vernebelten schon nahende Träume seine Sinne. Irgendwo an der Schwelle zu Morpheus Reich bekam er noch gerade so mit, dass der Blonde ihm eine Flasche ans Bett stellte, ihn zudeckte und ihm, mit einem zärtlichen Kuss auf die Wange, eine gute Nacht wünschte. Dann war er auch schon entschwunden in die Welt der Milch- und Honigflüsse wo Nebengestalten das Geschehen bestimmten.
 

„Schlaf gut mein Schatz!“, hauchte Yuki noch ein weiteres Mal, obwohl er wusste, dass Shuichi, der sich selig lächelnd in die Decke gekuschelt hatte, ihn schon nicht mehr hören konnte.

Er machte sich auf den Weg ins Bad. Egal zu welcher Tages und Nachtzeit, er konnte vieles, aber nicht ungeduscht ins Bett gehen. Zwar brauchte er morgens auch eine kühle Brause zum Wachwerden, doch das war mehr so ein obligatorisches nass Machen.

Als er in der Dusche, unter dem fast kochendheißen Wasserstrahl stand und sich berieseln ließ, ging er noch einmal die letzten 24 Stunden durch.

Shuichi kannte nun sein kleines Geheimnis, dass er so lange gehütet und verdrängt hatte. Doch Yuki kam sich unglaublich befreit vor, bei dem Gedanken endlich die Last des vergangenen Jahrzehnts von den Schultern zu haben. Wozu Albträume manchmal doch gut sein konnten. Zumindest ein Antrieb für etwas Gutes war es sicherlich gewesen.
 

Nebelschwaden waberten durch den Raum und bildeten tropfenförmigen Niederschlag am Fenster, am Spiegel und an den Wandfliesen. Das Wasser prasselte munter weiter und Yuki dachte an das, was diesen Abend alles passiert war. Ihm graute jetzt schon vor den Schlagzeilen in den Zeitungen morgen früh, und bei den Wochenzeitschriften in den nächsten Ausgaben. Die ein oder andere absurde Vermutung würde wohl doch ihren Weg in die Yellow-Press gefunden haben. Trotzdem bereute er es nicht zusammen mit Shuichi erschienen zu sein. Im Gegenteil, es war schon längst überfällig gewesen. Lange Zeit hatte der Blonde wirklich geglaubt, das mit ihnen würde wieder zerbrechen, doch nun glaubte er wirklich fest daran, dass ihre Beziehung eine richtige Chance auf Bestand hatte.
 

Leise, nur mit Boxershorts bekleidet, schlich sich Yuki wenig später ins Schlafzimmer und kuschelte sich unter die Decke, neben seinen kleinen Liebling. „Ich liebe dich!“, murmelte er kaum hörbar, wer hätte ihn auch hören sollen, in die Stille des Schlafes, die über dem Raum lag. Durch die Ritzen in den Rollladen drang schwaches Mondlicht, und er war sich sicher, dass draußen die Sterne an ihrem Platz funkelten wo sie schon seit tausenden von Jahren funkelten. Die klare, kühle Nachtluft draußen, ließ die Welt aufatmen und ruhen. Alles war wie immer, nur viel schöner.

Der letzte Gedanke galt Shuichi, bevor sich endgültig Traumes Stille über den Raum senkte.
 

+ + + + + + + +
 

Das wars schon wieder fürs erste, wie gesagt sehr kurz.

ich hoffe es hat euch trotzdem einigermaßen gefallen und ihr lest auch das nächste Pittelchen xD
 

LG eure trinithy

Alltäglichkeiten?

So meine Lieben, durch eine Internetpanne hat es länger gedauert als versprochen, aber dennoch ging es schneller als das letzte Kapi, also nicht meckern xD
 

Viel Spaß
 

+ + + + + + +
 

Kapitel 11- Alltäglichkeiten?
 

Klackernd hämmerte Yuki in die Tasten seines Laptops und brachte ein neues Kapitel seines aktuellen Romans auf den Bildschirm. Alltagstrott war wieder eingekehrt. Shuichi hielt sich tagsüber die meiste Zeit im Studio auf, immerhin hatte er eine ganze Menge nachzuholen, denn eine Platte nahm sich ja nicht selbstständig auf, wie der Pinkhaarige ihm fast täglich sein „Leid“ klagte. Seit der Kleine also nicht mehr die ganze Zeit zu Hause war, arbeitete Yuki auch wieder länger in seinem Arbeitszimmer. Doch spätestens nach dem Abendessen zwang er sich, Tastatur, Tastatur sein zu lassen und aufzuhören. Er wollte ja nicht, dass der Teufelskreis von vorne begann und er Shuichi erneut vernachlässigte. Beziehung, das hatte der Blonde mittlerweile gelernt, bestand aus gegenseitigem Geben und Nehmen. Man musste investieren, aber man bekam alles doppelt wieder zurück.
 

Yuki setzte kurz ab um einen Schluck Kaffee zu trinken, dabei fiel sein Blick auf eine alte Zeitung, auf deren Titelseite seines und Shuichis Gesicht prangte. Die Tage nach der Verleihung lagen längst einige Wochen zurück. Ohnehin hatte sich die Nachricht weder lange gehalten, noch zum Skandal entwickelt. Okay, einige seiner und Shuichis Fanbriefe hatten sich in Schmähbriefe verwandelt, doch das hatte keinen von ihnen sonderlich gestört. Im Großen und Ganzen hätte Yuki sogar mehr Schwierigkeiten von der Presse erwartet. Aber lieber so als umgekehrt. Er stellte den Kaffee, der mittlerweile kalt und ungenießbar geworden war, wie er feststellte, wieder halbvoll beiseite und tippte weiter. Das Kapitel wollte er unbedingt fertig bekommen, noch vor dem heutigen Abend.

Während seine Finger Zeile um Zeile auf den Schirm zauberten, wundert sich Yuki wieder einmal, wie leicht es ihm doch fiel intime Szenen oder gar ganze Sexszenen zu schreiben. Es war ja nicht so, dass er früher nicht auch schon einige Frauen in seinem Bett gehabt hätte. Mitnichten, es waren zahlreiche gewesen, doch nie hatte er den so genannten Akt der Liebe genossen, wenn er eine Frau im Arm gehabt hatte. Anfangs hatte er gedacht, es läge es an ihm, später, es läge an seinen Partnerinnen, bis ihm irgendwann klar geworden war, dass es keins von beidem war. Es war nur einfach gegen seine Natur gegangen. Ein ganz wichtiger Teil hatte immer gefehlt. Das stumme Verlangen, die glühende Leidenschaft, knisternde Erotik, die Begierde, die Hände des anderen überall spüren zu wollen, das Bedürfnis nach mehr. All das war einfach nie gewesen, wenn sein Bettpartner weiblich gewesen war. Daher eher verwunderlich, dass er es trotzdem schaffte, mit seinen Romanen Frauen ins schwitzen zu bringen.
 

Noch gleichzeitig mit seiner Beschreibung des Höhepunktes der Szene, drifteten seine, beim Schreiben sonst so gut sortierten Gedanken, ab und vor seinem geistigen Auge brannte sich ein Bild, vielmehr eine Vorstellung, geradezu ein. Wie es wohl sein mochte, den verschwitzten und nackten Körper Shuichis unter sich zu haben, zu spüren wie er sich unter einer Welle voller Lust aufbäumte. Ob der Kleine wohl eher laut bei Sex war, oder ob er doch eher der stillere Typ war? Yuki konnte nur Spekulationen anstellen, denn in Sachen Intimität war in den vergangenen Wochen so gut wie nichts Neues passiert. Okay, Nähe ohne Hintergedanken wie im Bett Kuscheln, selbst mit wenig an, oder vielleicht wieder ein gemeinsames Bad, nach dem Versprechen, dass der Blonde keine Verführungsversuche unternahm, war schon okay. Aber alles was gezielt in Richtung Sex oder schon nur Petting ging, wurde weiterhin abgeblockt. Irgendwann hatte der Blonde aufgegeben, es zu versuchen. Ihre stumme Übereinkunft, Yuki würde nicht drängeln, im Gegenzug würde Shuichi sich schon melden, wenn er bereit für einen Schritt weiter war. Eigentlich eine gute Regelung, doch trotzdem machte sich Unzufriedenheit in Yuki breit.
 

Es fehlten eben einfach die zwischenmenschlichen Aktivitäten und auch der Autor war eben nur ein Mann mit gewissen Bedürfnissen, die er sich eben ab und an selber stillen musste. Von Shuichi unbemerkt, da dem Pinkhaarigen das sonst bestimmt peinlich gewesen wäre. Doch das war bei Weitem nicht dasselbe und so gut, wie wenn jemand anderes, wahlweise Shuichi natürlich, es machen würde. Beziehung hieß Geben und Nehmen, und nun war er eben mit Geben dran, bevor es sich nehmen durfte, was er brauchte.
 

So mit den Gedanken an den Pinkhaarigen, an Sex und sein Romankapitel beschäftigt verging dann der restliche Nachmittag schnell und draußen wurde es zusehend dunkler. Was allerdings von dem Blonden in seinem fensterlosen Arbeitszimmer nicht bemerkt wurde und so war er sichtlich überrascht, als plötzlich die Tür aufflog und ein ziemlich pampig wirkender Shuichi breitbeinig und mit verschränkten Armen in der Tür stehen blieb. Yuki allerdings zuckte nur kurz mit der Augenbraue und sah nur für einen Sekundenbruchteil auf, dann tippte er unbeirrt weiter an seinem Laptop. „Schon da?“, fragte er ziemlich unbeteiligt, denn es hatte ihn vor wenigen Minuten eine neue Inspiration erfasst und er war wie im Schreibwahn.

„Ja, ich bin SCHON da!“, schnaubte der Pinkhaarige ärgerlich als Antwort und grummelte leise vor sich hin. „Wenn du ‚schon’ mit 20 Minuten Verspätung und einer viertel Stunde im Wohnzimmer warten definierst!“

Rums, da hatte er die Tür auch schon zugeknallt und den jetzt mehr als verdatterten Blonden wieder alleine im Raum zurückgelassen.
 

So ein Mist!“ Yuki stellte mit einem flüchtigen Blick auf die Uhr, die er bisher sträflich ignoriert hatte, fest, dass die Zeitangaben seines Freundes durchaus korrekt waren. Insgesamt war Shuichi über eine halbe Stunde später da, als Yuki ihn eigentlich erwartet hätte. Doch weder hatte er daran gedacht, dass er dem Pinkhaarigen ein schönes Abendessen versprochen hatte, noch hatte er ihn eben an der Haustür gehört. Na super, er hatte es versaut. Andererseits sollte sich Shuichi auch nicht so anstellen! Schließlich hätte er sich bemerkbar machen können.

Aber wie auch immer er es jetzt drehte und wendete, der Abend war gelaufen. So oder so. Also hatte er jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder er arbeitete den Rest des Abends, ging erst ins Bett, wenn er sicher war, dass Shuichi bereits schlief und hoffte darauf, dass sie das Ganze morgen früh schnell klären konnten. Oder er versuchte sich zu entschuldigen und zu retten, was zu retten war. Ersteres war sicherlich schonender für seine Nerven am heutigen Abend und effizienter im Hinblick auf seinen Roman. Vor einigen Monaten hätte Yuki bestimmt keine Sekunde des Grübelns verschwendet und sich dafür entschieden. Fakt war aber, dass sich Einiges geändert hatte und er nun unter wahnsinnig schlechtem Gewissen litt.
 

Er hatte es verbockt, also konnte er jetzt nicht Shuichi noch zusätzlich darunter leiden lassen, indem er es nicht eingestand. Abgrundtief seufzend sicherte der Blonde seinen Text und klappte den Laptop zu. Doch ehe er wirklich aufstand um nach seinem Liebling zu sehen, fuhr er sich durch sein ohnehin zerzaustes Haar. Eine Geste der seichten Verzweifelung. Mit schwerem Schritt schlurfte er langsam ins Wohnzimmer und erwartete schon fast eine Schimpfarie entgegen geschmissen zu bekommen. So geladen wie Shuichi eben gewesen war, hätte es den Blonden jedenfalls nicht gewundert. Das Bild, das sich ihm aber bot, war ein ganz anderes. Der pinkhaarige Sänger saß, wie ein kleines Häufchen Elend mit angezogenen Knien und verschränkten Armen auf der Couch und…ja… er weinte. Yuki konnte die großen Perltränen ganz deutlich auf dessen Wange entlang rinnen sehen.
 

Was lief denn jetzt ab? Er hatte doch nicht einmal etwas Beleidigendes gesagt und somit eher mit einer wütenden Reaktion gerechnet. „Shu?“ Der Angesprochene schaute auf und zog geräuschvoll die Nase hoch. „Geh weg! Geh doch weiter schreiben!“, pampte er und drückte schmollend seine Unterlippe nach vorne. Wäre die Situation eine andere, hätte Yuki bestimmt darüber gelacht, doch im Moment war ihm nicht nach lachen zumute. „Was ist denn los? Hör mal…“, der Blonde setzte sich neben seinen kleinen Liebling und zog diesen, ungeachtet der trotzigen, aber schwachen Gegenwehr, in seine Arme. „…es tut mir Leid, dass ich das Essen vergessen habe. Das holen wir nach, versprochen!“

„Mir geht es doch nicht um das Essen. Ich hab eigentlich eh keinen Hunger!“, seine Stimme klang immer noch trotzig, doch mittlerweile lehnte er sich gegen den Größeren und ließ die Umarmung zu. „Worum geht es dann?“, Jetzt war der Blonde verwirrt.
 

„Du hast es vergessen, darum geht’s! Du versinkst schon wieder in deiner Arbeit, so sehr, dass du mich nicht beachtest. Es ist wie früher.“ Shuichi wischte sich mit dem Handrücken über die Augen und schniefte noch einmal. Er wusste wie affig das Ganze war, wegen so etwas gleich wieder anfangen zu flennen, doch er könnte es nicht ändern. Wie sagte man noch gleich? Gebranntes Kind scheut das Feuer, und was diesen Spruch anging, war er wohl das gebrannte Kind, das direkt wieder schlimme Vorahnungen bekam.
 

Als er das hörte, kam es Yuki vor, als hätte man ihm mit einem Dolch direkt ins Herz gestoßen. Mist, verdammter! Die einfache Tatsache, dass Shuichi erwähnt hatte, es sei wie früher, ließ sein schlechtes Gewissen erneut aufkeimen. „Es tut mir Leid! Ich mach es wieder gut!“, murmelte er geknickt und küsste seinen Liebling auf die Wange. „Was hältst du davon, wenn wir uns was zu Essen bestellen und dabei was fernsehen. Du darfst aussuchen!“, er zwinkerte und versuchte Shuichi zu einem Lächeln zu bewegen. „Wenn es sein muss schau ich mir auch einen Zeichentrickfilm an oder die schlimmste Liebesschnulze, die jemals gedreht wurde.“ Yuki wusste, dass Shuichi diese Art von Filmen liebte und der Pinkhaarige wusste genauso, wie sehr der Blonde sie hasste. Aber das war nur seine gerechte Strafe, wenn er seinen Schatz vernachlässigte, musste er eben kommentarlos so etwas über sich ergehen lassen. Zumindest war der Blonde dazu bereit, falls Shuichi das Versöhnungsangebot annahm.
 

„Den kitschigsten Film, den ich kenne? Und Pizza dazu?“, fragte der Sänger skeptisch und mit einem so unwiderstehlichen Schmollmund, dass Yuki ihn am liebsten vom Fleck weg geküsst hätte. „Ich schau mir alles an. Meinetwegen auch mit fettiger Pizza“ Da breitete sich ein kleines Lächeln auf den Lippen des Kleineren aus und er gab seinem Freund einen Kuss auf den Mund. „Glaub ja nicht, dass ich Mitleid mit dir habe. Du wirst dir jetzt zusammen mit mir Titanic anschauen, und zwar die volle, ungekürzte Version. Du hast es nicht besser verdient!“

Ein Seufzen entkam dem Blonden. Ausgerechnet DER Film. Nein, sein Liebling schien echt keinerlei Mitempfinden für ihn zu haben. Doch er stand zu seinem Wort, also würde er da jetzt wohl oder übel durch müssen.
 

Gesagt getan, die nächsten Stunden musste Yuki die ursprünglich italienische Pizza in ihrer amerikanisch, fettigen Variante verspeisen, Shuichi den Nacken kraulen und sich angucken wie der Luxusdampfer Titanic langsam aber sicher von der Bildfläche verschwand und in den tiefen des Ozeans versank. Was für eine Freude war es da, als endlich der Abspann des Filmes erschien und der Pinkhaarige – natürlich, wie sollte es auch anders sein?- mit Tränen in den Augenwinkeln den Fernseher ausschaltete. „Musste es denn unbedingt ein Film sein, der dich wieder zum heulen bringt?“ Währenddessen strich der Autor durch die pinken Haare seines Freundes. „Ja musste es!“, bestand dieser trotzig wie ein kleines Kind auf seiner Meinung, musste dann aber doch schelmisch grinsen. „Heiter mich doch auf!“

„Nichts lieber als das“, nuschelte der Blonde noch versonnen, ehe er Shuichi sanft auf seinen Schoß zog um ihn zu küssen. Erst ganz zärtlich liebkoste er die fremden Lippen, streichelte mit seinen Händen die empfindliche Haut am Nacken, dann aber fordernder, begehrender, sehnsüchtiger, erkundete seine Zunge die einladende Mundhöhle, strichen die Finger neugierig den Rücken herunter.
 

Aber vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, denn die heißen Küsse, die sie austauschten und vor allem aber Shuichis Hintern und Hüfte, die immer wieder, wohl ungewollt, über eine ganz pikante Stelle in Yukis Schritt streiften, sorgten gerade dafür, dass sein Gehirn eindeutig den Befehl erteilte alles verfügbare Blut in die Körpermitte abzukommandieren. Der Pinkhaarige, der nun auch dieses stetig wachsende Problemchen bemerkt zu haben schien, lief in einer Farbe an, die der seiner Haare Konkurrenz machte, und sah peinlich berührt weg, als er sich beeilte vom Schoß des Blonden zu klettern.
 

Ihnen blieben nun zwei Möglichkeiten. Entweder pikiertes Schweigen, bis es sich von selber wieder erledigt hatte, oder –wofür Yuki sich entschied- die Gelegenheit nutzen und mit Shuichi ein Gespräch über genau dieses Thema führen. Der Autor wusste, dass es für Sex einfach noch zu früh war für den Pinkhaarigen, aber langsam musste dieser trotzdem wieder ein offeneres Verhältnis zu diesem Thema bekommen, sonst würde er ewig eine Mauer um sich haben, die er alleine nicht überwinden konnte. „Shuichi, ich weiß, dass es schwer für dich ist. Ich weiß es wirklich, aber vielleicht können wir ja einfach ein bisschen drüber reden, hm?“ Er legte einen Arm um seinen kleinen Liebling und setzte sich so, dass die mittlerweile doch recht stattliche Beule in seiner Hose nicht allzu sehr auffiel. Was den Pinkhaarigen aber anscheinend nicht davon abhielt, weiterhin mit Schamesröte auf den Wangen, genau dorthin zu starren. Schmunzelnd wurde es zur Kenntnis genommen. Zumindest schien sich ja so etwas wie Neugierde in dem Kleineren zu regen.
 

„Ich...ich hab einfach Angst davor. Das ist alles neu für mich und ich weiß nicht was ich machen soll…und…“ er schluckte schwer und vergrub seinen Kopf in der Schulterbeuge des Größeren „und ich habe Angst, dass dabei vielleicht Erinnerungen hochkommen. Ich weiß es nicht, aber ich habe Angst davor, dass ich mich erinnern muss!“ Daher wehte also der eigentliche Wind, aber wenn Yuki ehrlich war, war es ja nichts, womit er nicht gerechnet hätte. „Es ist zwar nicht immer alles gut, was neu ist, aber alles Neue ist auch nicht gleich schlecht!“, setzte der Blonde in einer milden Stimme an „Mann muss sich nur darauf einlassen. Was deine Unsicherheit angeht, dagegen kann man was machen. Erst einmal können wir uns ja alle Zeit der Welt lassen. Wenn du nicht weißt, was du tun sollst, dann zeige ich es dir, oder führe es an dir als Lebendobjekt vor.“ Ein viel sagendes Zwinkern „Wenn du ganz viel kuscheln willst, werden wir einfach ganz viel kuscheln. Wenn du es lieber ganz, ganz langsam angehen willst“ – das wollte er bestimmt- „dann tun wir das. Jedes Mal ein klein bisschen weiter, immer nur so viel, dass du dich auch noch wohl fühlst. Und wenn es doch irgendwann zu viel sein sollte, dann kannst du einfach die Notbremse ziehen und wir machen was anderes.“ Soweit als kleine Einleitung in das Thema seinerseits. Er hoffte zumindest, dass er deutlich gemacht hatte, dass er bereit war sich komplett nach Shuichi zu richten.
 

Dieser hatte das Gesicht immer noch verborgen und nuschelte gegen Yukis Pullover „Ja schon, aber ich will jetzt keinen Sex!“, es klang nach einer Mischung aus pubertärem Teenager und verängstigtem Kind. Dennoch konnte der Autor ein verhaltenes Lachen nicht unterdrücken und strubbelte seinem Liebling durch die Haare. „Kleines Dummerchen. Jetzt hier, heute, darum geht es doch gar nicht. Außerdem war ich noch gar nicht fertig“

„Tschuldigung!“

„Schon okay“, Yuki lächelte mild, sein Körper rutschte tiefer auf der Couch, sodass er sich ebenfalls bequem an den Pinkhaarigen anlehnen konnte, ehe er fortfuhr. „Ich kann dir nicht versprechen, dass diese Gedanken wegbleiben werden, aber du musst dir eins klar machen, ich will dich zu nichts zwingen und das werde ich auch nie tun. Wenn wir miteinander schlafen, dann nur weil wir es beide wollen, freiwillig, weil wir uns vertrauen, okay? Das ist der Unterschied. Vertrauen, Zärtlichkeit und die Möglichkeit immer und jederzeit ‚Stopp’ sagen zu können.“ Oh mein Gott klang das jetzt schnulzig. Aus welchem seiner Bücher hatte er das denn abgekupfert? Doch auch wenn die Wortwahl in Verbindung mit dem milden Tonfall eigentlich eher ungewöhnlich für Yuki war, so entsprach das Gesagte doch seinen Idealen. Natürlich würde Sex –hoffentlich- auch irgendwann weniger Zärtlichkeiten enthalten und öfter mal eher auf die pure Befriedigung abzielen. Das war eine Sache von Erfahrung, aber auch wieder von Vertrauen. Vertrauen darauf, dass der Partner trotzdem umsichtig war, das auch ohne Romantik Gefühle im Spiel waren.
 

„Sex ist etwas Schönes. Ich würde gerne irgendwann dieses Schöne mit dir teilen. Du kannst dir gerne Zeit lassen, aber vielleicht gibt es ja Sachen, von denen du möchtest, dass wir sie einmal ausprobieren oder ich dir einen kleinen Vorgeschmack gebe. Eine schöne Massage vielleicht, oder streicheln von Kopf bis Fuß? Nackt kuscheln, auch mit der Einschränkung, dass es keine Berührungen unterhalb der Gürtellinie gibt. Oder sonst irgendetwas. Wenn du eine Frage oder Bitte hast, lass es mich einfach wissen, das muss dir auch nicht peinlich sein. Du glaubst gar nicht wie ungeschickt auch ich mal in diesem Bereich gewesen bin.“ Er grinste aufmunternd.
 

„Eine Frage hab ich wirklich!“, murmelte der Pinkhaarige, wagte es aber nicht, den Größeren anzusehen. „Tut es weh...also wird es auch bei dir wehtun, wenn du es machst?“, druckste er um den heißen Brei herum, doch Yuki verstand schon was gemeint war. Da war es, genau diesen Ansatz den er hatte vermeiden wollen, dass Shuichi es auch nur in irgendeiner Weise miteinander verglich. „Versuch keine Parallelen zu ziehen, sonst bekommst du die Kurve nicht!“, mahnte er mild und drückte seinen kleinen Liebling fest an sich. „Aber um deine Frage zu beantworten, es kann sein, aber ich werde dafür sorgen, dass es weder lange anhält noch schlimm wird, und wenn du dich entspannst und es schaffst mir komplett zu vertrauen, wird es vielleicht auch gar nicht wehtun. Es wird auf jeden Fall auch für dich schön werden!“ Mut machend zwinkerte er, setzte aber zugleich auch ein scherzhaftes Grinsen auf. „Außerdem ist genau für diesen Zweck das Gleitgel erfunden worden. Wenn man nicht geizig damit umgeht, trägt es sein Übriges dazu bei!“ Auf diese Aussage hin lief Shuichi leicht rosa an und sah wieder einmal peinlich berührt weg.
 

„Yuu~uuki!“, nuschelte er mehr gegen die Wand, als zu dem angesprochenen, da er es immer noch nicht wagte ihm direkt in die Augen zu sehen. „Es gibt da noch etwas, das ich dich fragen wollte.“ Die Schamesröte glühte auf seinen Wangen, als er zaghaft Yukis Hand ergriff und diese auf seinem eigenen Schenkel, sogar relativ weit oben, platzierte „Ich…also…würdest du vielleicht, also irgendwann mal…mit der Hand ein bisschen…“, der Rest des Satzes verschwand in den Untiefes seiner Kehle. Doch es war auch nicht nötig, dass er eine weitere Silbe sprach, der Blonde hatte schon verstanden und konnte sich ein zufriedenes Grinsen nicht verkneifen. So machten sie also doch endlich mal einen Schritt nach vorne.
 

+ + + + + + +
 

Das war es dann auch schon wieder, ich hoffe es hat euch gefallen! Und ja ich weiß, diesmal hab ich das erste mal zumindest einen kleinen Cliff-Hänger drin ..

schon mal so das nächste Kapitel wird vergleichsweise kurz aber dafür wird es anders nett xD
 

LG eure trinithy

Verführung

Und endlich geht es auch hier weiter.

Ich weiß, ich hatte versprochen, dass dieses Kapitel schneller ginge. Eigentlich ist es auch schon seit einem Monat fertig, allerdings nur handschriftlich, es hat lange gedauert bis ich mich aufraffen konnte es wirklich abzutippen. Aber jetzt ist es endlich gelungen^^
 

Sagt alle brav Danke an die liebe moonlily, die dafür sorgt, dass ich euch nicht mit vielen Fehlern quäle^^
 

und jetzt viel Spaß mit Kapitel Nummer 12
 

+ + + + + + + + +
 

Kapitel 12- Seduction
 

Yuki zog den Braunhaarigen enger an sich und versiegelte dessen Lippen mit seinen eigenen. Zärtlich knabberte er an der fremden Unterlippe, saugte dran und strich schließlich entschuldigend über die mitgenommene Stelle. Zungen tanzten zusammen Tango, leidenschaftlich und eng umschlungen zwischen zwei Lippenpaaren. Es baute sich ein Knistern in der Luft auf. Moleküle gerieten in Bewegung, Blut in Wallung und es rauschte heftiger durch die Adern. Eine Hand strich langsam über Shuichis Oberkörper und suchte sich ihren Weg zu anatomisch tiefer liegenden Gefilden. Doch kurz vor dem Hosenbund wurde sie gestoppt.

„Du...du willst das jetzt ...?“, unterbrach der Kleinere atemlos den zugegebenermaßen heißblütigen Kuss und sah seinem Gegenüber fragend in die Augen, doch dieser schwieg nur und antwortete mit einem weiteren Kuss. Worte waren auf einmal überflüssig geworden. Er hatte so viel geredet, jetzt wollte er Taten sprechen lassen. Körpersprache war doch manchmal um einiges ausdrucksstärker als jede andere Sprache dieser Welt.

Er wollte, dass Shuichi seine Berührungen zu deuten wusste. Sie verstand. Der Blonde selber würde früh genug merken, falls der Pinkhaarige sich unwohl fühlen würde, warum also noch mehr Worte bemühen? Warum die Stimmung zerreden?

„Aber…nicht mehr als das“, bekam er ins Ohr genuschelt. Natürlich nicht mehr als das. Es gab klare Grenzen, die er nicht gedachte zu überschreiten. Suchend nach Haut, die er küssen konnte, schob der Blonde Shuichis Shirt Stückchen für Stückchen höher. Bebende Haut unter seinen Lippen. Vielleicht vor Aufregung, hoffentlich vor aufkeimender Erregung. Egal was es war, der Pinkhaarige hatte die Augen geschlossen und ein noch nicht klar zu deutender Ausdruck lag über seinem Gesicht.

Fallen lassen, er musste sich fallen lassen und Yuki einfach vertrauen. Leichter gesagt als getan, doch wo genau war eigentlich das Problem? Er vertraute Yuki doch. Grundsätzlich.
 

Keuchen. Erregtes und aufgeregtes Keuchen erfüllte den Raum, als eine Hand des Größeren plötzlich, ohne Vorwarnung – oder hatte er diese bloß nicht mitbekommen – in seiner Jeans verschwand. Nicht in der Boxershorts, aber durch die verbliebene, dünne Lage Stoff spürte er ganz deutlich die maskuline Hand, die über sein Glied strich. Schlanke, aber kräftige Finger, die leichten Druck ausübten und auf und ab strichen.

Es trieb ihm die Röte ins Gesicht. Einerseits war ihm heiß – war es irgendwie wärmer geworden, so zehn bis fünfzehn Grad – , andererseits war es ihm peinlich. Sein angeregter, lauter Atem, der schnelle Herzschlag, wie Butter in der Sonne lag er in Yukis Armen. Natürlich hatte er sich selber schon um einiges öfter als einmal selber befriedigt, doch noch nie hatte das ein anderer übernommen. Noch nie hatte sein Herz so gerast, bloß weil eine Hand durch die Boxershorts eine streichelnde Bewegung ausführte. Er mochte dieses Gefühl, es war so wunderschön. Neu, unbekannt, aufregend. Diese Berührungen waren ganz anders als das, was in jener einen Nacht passiert war. Nicht einmal im Entferntesten hatte das etwas miteinander zu tun und Shuichi wäre wahrscheinlich auch nicht von alleine auf die Idee gekommen, in diesem Moment darüber nachzudenken und es überhaupt in Erwägung zu ziehen, hätten sie nicht vorher noch darüber geredet.
 

Yuki streichelte ihn sanft. Strich mit der anderen Hand seine Wange und küsste ihn mit unterdrücktem Verlangen und schenkte liebevolle Blicke.

Es war etwas Schönes.

Mit einem Lächeln auf den Lippen hauchte der Blonde, dass ihm gefiel, was er zwischen seinen Fingern spürte und mit einem Wimpernschlag holte er sich in einem Sekundenbruchteil die Erlaubnis, die Jeans aufknöpfen zu dürfen und somit zu mehr Handlungsfreiraum zu gelangen. Frech und vorwitzig schlüpfte hin und wieder eine Fingerkuppe durch den Eingriff der Shorts. Es berührten sich nur wenige Quadratmillimeter Haut und doch sandte dieser Kontakt eine wohlige Welle durch Shuichis Körper. Seine Lippen suchten ihr Gegenstück, seine Augen suchten den verführerischen Blick, seine Haut sehnte sich nach Berührungen.

Innerlich überrascht stellte Yuki fest, dass sich der Pinkhaarige schnell und fast vollkommen fallen gelassen hatte. Ein Zeichen des Vertrauens, welches das Herz des Blonden höher schlagen ließ.

Durch das leise Keuchen angestachelt und wagemutiger geworden, schob er schließlich seine komplette Hand unter den Bund der Shorts. Er umfasste das mittlerweile steife Glied sanft und übte leichten Druck aus. Das alles ließ ihn selber natürlich auch nicht gerade kalt, denn schließlich war er auch nur ein Mann mit menschlichen Bedürfnissen. Um seine eigene, wachsende Erektion musste er sich wohl später kümmern. Hier und jetzt ging es um Shuichi und nur um Shuichi.

Dessen schneller Atem verwandelte sich derweil in unterschwelliges Stöhnen.
 

Verdammt, er war so empfindlich und empfänglich für Sachen dieser Art, aber es war ja auch schön und lustvoll. Der Pinkhaarige gestand sich ein, dass er nun wirklich das war, was man gemeinhin im vulgären Umgangston als „geil“ bezeichnete. Er spürte aufkeimende Lust, Verlangen nach Yuki. Das Bedürfnis, diesem schönen Mann so nah wie möglich zu sein. Was Yuki mit ihm tat, wollte er mit jeder Faser seines Körpers, er begehrte es. Es war kein Kompromiss, kein Entgegenkommen, damit der Größere zufrieden war, sondern es war wirklich nur das, was er von sich aus wollte.
 

Das spürte der Blonde auch ganz deutlich an der Art, wie sich sein kleiner Liebling verhielt und es bestätigte ihn in seinem Tun. Immer wieder strich er mit seinen Fingern der gesamten Länge des Gliedes nach, bevor er mit sanftem Druck die empfindliche Spitze reizte oder eine pumpende Bewegung vollführte.

„Yuki...aghn…“, gedämpft stöhnte der Pinkhaarige in den Stoff des Ärmels seines Geliebten. Was er damit sagen wollte, verstand der Blonde nur zu gut, daher verstärkte er seine Bemühungen noch etwas, bis er nach nicht allzu langer Zeit den Kleinen letzten Endes auch über die Klippe beförderte.
 

Es fühlte sich wie eine kleine Explosion in seiner Lendengegend an, die eine Kettenreaktion durch den Rest des Körpers in Gang setzte. Sein Gesicht hatte der Jüngere gänzlich in Yukis Schulterbeuge vergraben, denn so schön dieses Kribbeln in jeder seiner Muskelfasern auch war, ihm war es mehr als nur peinlich, als der Blonde seine Hand wieder aus der Shorts hervor holte, die mit dem milchig weißen Überbleibsel von Shuichis Höhepunkt bedeckt war. Mit der anderen Hand wurde nach einem Taschentuch geangelt, um die Spuren zu beseitigen.

Was das anging, war Shuichi noch auf dem Level eines vollpubertären Teenagers hängen geblieben, denn ihm fehlten diese Erfahrungen, die man gewöhnlich im jugendlichen Alter machte, schlichtweg. Mit wem hätte er sie auch machen sollen? Er hatte die ganze Zeit mit Hiro über neuen Texten und Melodien gebrütet und jegliche Energie in ihre damals noch Zwei-Mann-Band investiert, so dass er keine Gelegenheit gehabt hatte, jemanden kennen zu lernen. Geschweige denn, dass er demjenigen dann auch noch seine Verliebtheit gezeigt hätte. Shuichi mochte nicht als klassisch schüchtern gelten, da er immerhin vor mehreren tausend Leuten live auf einer Bühne performte, aber in Liebesdingen, ganz besonders in körperlicher Liebe, war er eben doch ein scheues Reh. So war es auch nicht verwunderlich, dass Yuki sowohl das erste und auch bisher einzige männliche Wesen war, dem der Pinkhaarige so etwas wie Liebe gestanden hatte.
 

„Hat es dir gefallen?“, lockte ihn die tiefe, sanfte Stimme seines Geliebten aus seinen Gedanken.

„Ja…ja, es war…irgendwie schön“, gestand er haspelnd, war aber nun wieder gefasst genug, um in die beiden unergründlichen Edelsteine zu starren.

„Nur irgendwie?“

„Nein, auch richtig!“, lautete die genuschelte Antwort. Warum musste Yuki sich jetzt so an einem Wort festbeißen?

„Das freut mich, so sollte es auch sein!“ Der Blonde drückte seinem Freund einen leichten Kuss auf die Stirn, dann schob er ihn ein wenig beiseite und flüsterte grinsend: „Wenn du mich jetzt kurz entschuldigst, ich muss mich eben kurz um ein kleines Problemchen kümmern, das sonst unangenehm wird.“

Ein dezenter Deut auf die unübersehbare Beule in seiner Körpermitte und Shuichi hatte anscheinend verstanden, was er meinte, zumindest errötete er wieder heftig, wie eine überreife Tomate.
 

„Ja…ähm…dann viel Spaß!“

Nein! Himmel, er hatte Yuki gerade nicht wirklich viel Spaß gewünscht, oder? Doch, anscheinend schon.

„Erde tue dich auf und verschlinge mich!“ Dies oder ähnliches musste dem Pinkhaarigen wohl durch den Kopf gegangen sein, seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen. Der Betroffene aber lachte nur kurz auf und verschwand dann eilig in Richtung Badezimmer. Zugegeben, es war schon reichlich frustrierend, wie der Größere fand, jetzt selber Hand anlegen zu müssen, doch immer noch besser als abzuwarten, Däumchen zu drehen und den ganzen Abend Überdruck und unbefriedigte Lust bändigen zu müssen. Zwar war letzteres eher ein gedankliches Produkt, als wirklich biologischer Zwang – wenn es so etwas gab –, aber dennoch ein Grund mehr für Yuki, warum er sich jetzt hier in der eher abturnenden Umgebung des weiß gefliesten Bades einen runter holte.
 

Nach einer Weile, man konnte sagen, Yuki hatte sich beeilt, kehrte er ins Wohnzimmer zurück, wo der Pinkhaarige schon ungeduldig auf ihn wartete. Dieser hatte seine Klamotten mittlerweile auch wieder vollständig gerichtet.

„Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber ich könnte einen kleinen Nacht-Snack gebrauchen. Irgendwas Süßes vielleicht!“ der Blonde grinste, als er das breiter werdende Lachen seines Freundes erblickte.

Und so wuschelte Shuichi vor ihm her wie ein kleiner Wichtel in die Küche. Der Abend war also alles andere als so übel geworden, wie er begonnen hatte.
 

+ + + + + + + +
 

Das war es dann mal wieder.

Ich weiß es ist das aller kürzeste der ganzen FF und ich weiß bei allen meinen FF's ist dieser Abwertstrend erkennbar -.-

Aber da ich das nächste Kapitel handschriftlich auch schon zur Hälfte habe, weiß ich,dass dies wieder länger wird!

Ich hoffe ihr mochtet es trotzdem..
 

LG eure trinithy



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (63)
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7]
/ 7

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jyorie
2012-12-25T19:48:14+00:00 25.12.2012 20:48
Hallo ^.^

oh, schade, das letzte Kapitel.
ich fand die FF schön!!

Schreibst du irgendwann daran weiter?
Sind alle deine FF´s vorher Handschriftlich verfasst?

Noch ein mal ganz viele Liebe Grüße das lass :D
Jyorie

Von:  jyorie
2012-12-25T19:47:41+00:00 25.12.2012 20:47
Hallo ^.^

XD Arbeit ist schlimm und Arbeit die Spaß noch viel Schlimmer um ganz schnell die Zeit zu vergessen, aber diesmal hat die „Strafe“ ja zu etwas positivem geführt. Obwohl … Titanic würde ich auch als Strafe ansehen *hust*

Ich finde es gut, das Shuichi es schafft etwas aus sich heraus zugehen. Waren die beiden noch gar nicht intim zusammen, bevor das mit Shuichi passiert war?

Liebe Grüße Jyorie

Von:  jyorie
2012-12-25T19:47:09+00:00 25.12.2012 20:47
Hallo ^.^

*schmunzel* das glaub ich gern, das sich so eine Preisverleihung wie langweiliger Kaugummi ziehen kann.
LOL ein ganzes Buffet durch futtern? Das ist immer das gemeine an Buffets man weiß vorher nie was am besten ist, leihst du den kleinen aus als Berater? Shuichi ist in einer Band und kann nicht richtig tanzen, hört sich auf den ersten Blick paradox an, aber gut erklärt. Ich kann es auch nicht.
Die Frau mit dem neuen Interview schien ja nicht ganz so schrecklich aufdringlich wie der „Herr“ zuvor, ob sie sich jetzt noch erkenntlich zeigt oder den beiden Steine in den weg legen wird, wenn sie sich ärgert über das verpatze Treffen?

*schlaf gut kleiner* so müde zu sein das man im stehen einschläft kenn ich.

Liebe Grüße Jyorie

Von:  jyorie
2012-12-24T17:58:08+00:00 24.12.2012 18:58
Hallo ^.^

lol so plötzliche Überfröhlichkeit kann beängstigend sein XD … aber mit dem was er an diesem Abend vorhat, macht er seinem Kleinen bestimmt eine größere Freude als er glaubt. Wenn doch nur nicht dir blöde Presse wäre. Das ist echt fies was der Futzi da abgezogen hat. dreckige Wäsche muss man echt nicht so waschen. Schlimmer währe es wohl noch, wenn der kleine nix davon gewusst hätte. zum Glück ist dem schon mal vorgegriffen :D

Wieder toll geschrieben von dir!

Liebe Grüße Jyorie

Von:  jyorie
2012-12-24T17:57:43+00:00 24.12.2012 18:57
Hallo ^.^

OH ... Das ist ... Also jetzt weiß ich nicht was ich sagen soll. Heftig, was yuki da erlebt hat. Umso schöner das ihm sein kleiner den nötigen halt gibt :)

Liebe Grüße Jyorie

Von:  jyorie
2012-12-23T19:54:32+00:00 23.12.2012 20:54
Hallo ^.^

uff, das war aber ein schlimmer Traum. Hat Yuki das echt erlebt? Wie wird der Kleine Reagieren, wenn er es erfährt, und warum hat er es getan? Bin auf dein nächstes Kapi gespannt.

Liebe Grüße Jyorie

Von:  jyorie
2012-12-23T19:54:04+00:00 23.12.2012 20:54
Hallo ^.^

was war den das für ein Alptraum?? Ist das Real gewesen, das sich der kleine für yuki "geopfert" hat? Wie ist es denn dazu gekommen?

Juhu endlich darf er wieder aus dem KH nur schade das nicht beide Urlaub haben können. Uh du machst es spannen, was yuki denn für die Abende geplant haben könnte??

Liebe Grüße Jyorie

Von:  jyorie
2012-12-22T16:51:05+00:00 22.12.2012 17:51
HI ^^

Bin krank und im Bett und tippe vom Handy. Daher nur ein kurzes Kommi. Das war auch wieder ein süßes Kapitel. Ich fand auch den Einschub gut, als der bandkolege darüber nachdachte, das yugi nicht gegen den Lebensgefährten gesagt hat. So dann bin ich gespannt, ob er sich über den Frosch freut :)

CuCu

Von:  jyorie
2012-12-21T19:39:18+00:00 21.12.2012 20:39
Hallo ^.^

das war vielleicht ein vertracktes Gespräch. Gemessen an dem wie sich Yuki vorher benommen hat, könnte es durchaus sein, das das Gespräch ihn betreffen könnte. Daher auch verständlich, dass er abgehauen ist. Aber mensch, muss der Kleine solche Dummheiten machen?

Es war sicher ein Schock für den Band Kollegen und für Yuki auch als er zusammengeklappt ist. Na das gibt jetzt eine Fahrt zum KH, wenn doch vorher schon Stau war, hoffentlich müssen sie nicht über die Baustelle fahren.

Ein tragisches Kapitel. Aber du hast es wie immer schön geschrieben :D

Liebe Grüße Jyorie

Von:  jyorie
2012-12-20T16:09:29+00:00 20.12.2012 17:09
Hallo ^.^

du hast zum wiederholten mal den Hinweis auf „SAP“ in deinem Kapitel … was heißt das?

Dieser Regentag hatte trotz der Pannen ja auch etwas gutes :D Mit welchen „einfachen“ Sachen sich der Kleine schon freut. Na, Yuki war in der Vergangenheit auch nicht ein Musterfreund. Die beiden sind irgendwie süß zusammen :D

Liebe Grüße Jyorie



Zurück