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Tru Calling

Destiny of a Jedi Knight reloaded...[Epilog lädt]
von

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The Calling - Following the Steps of his Destiny

Legende:

"wörtliche Rede"

/Gedanken/

~Songtexte u.Ä.~

~*+*~ <- Orts/Zeitwechsel

#übertragene Gedanken# (nur Kapitel 1)

(storytechnischer Bemerkungen)

[persönliche Kommentare]

[...]Vorschau[...]
 

Disclaimer: Star Wars und die darin vorkommenden Charaktere gehören nicht mir. Leider... [*Obi-Wankrall* 3-2-1...meins?]
 

.:Chapter 1, Part 0 - Intro:.
 

~Ich sag's euch nur zur Info, der Sh*** ist nur das Intro...~
 

Lautet eine Zeile im Song "Intro" des Rappers Eko Fresh, aber darum geht es jetzt hier so was von überhaupt nicht. Ich möchte jetzt nur ein bisschen Hintergrund der FF vermitteln, bevor ihr mit dem Lesen der Story anfangt.
 

Zeitlich befinden wir uns ein Jahr nach dem Beginn der Klonkriege, die sich ausgebreitet hatten und nun an Orten toben, die weit entfernt der Hauptschauplätze liegen.

Die Handlung findet also nahezu unmittelbar nach Episode II statt.

Im Gegensatz zu Episode III ist Anakin bereits ein Jedi geworden (in den Filmen wird er es ja erst vieeel später), da das etwas mit meiner ersten Hauptfigur zu tun hat.

Nehmt die Worte "Fanclub" und "Sekte" nicht ganz so ernst, ganz so krass sind die weiblichen Jedi-Anwärterinnen nun auch nicht drauf, es geht schon etwas gesitteter zu. Ihr werdet schon verstehen, was ich meine, wenn ich an der Stelle angekommen bin.
 

Zu meinen FF's im Allgemeinen: Die Kapitel sind oftmals unterteilt in Parts, das hat inhaltliche Gründe. Ich liebe es, Songtexte einzubauen, deshalb wird in fast jedem Part wohl einer vorkommen, sofern er passt, oder ich füge ihn als Intermezzo (=Zwischenspiel) ein.

Ihr mögt mir verzeihen, wenn ich hin und wieder mal "dazwischen quatsche", aber das Kommentieren habe ich mir mittlerweile angewöhnt und sorgt auch dafür, dass die Kapitel nicht zu übertrieben wirken. Generell schwingt in meinen FF's auch ein großer Wechsel von Emotionen mit, ein stetiger Wechsel von Ernst und Humor, wie ein Bollywood-Film. Nur ohne dass die Charaktere plötzlich singend und tanzend aufspringen oder dass die Männer wie auf Knopfdruck losheulen (wäre auch etwas unpassend, es handelt sich ja hauptsächlich um Jedis).
 

Special thanks to:
 

Heiji88 - dafür, dass du das erste Kapitel Beta gelesen hast.

Black Fairy - für die Aufklärung, was der Unterschied zwischen Padawan und Jüngling ist.
 

Jetzt aber genug geredet: lest einfach selbst.
 

.:Chapter 1, Part 1 - Master and Padawan:.
 

Abrupt schreckte Tru aus ihrem Schlaf auf. Etwas Schweres hatte sich auf ihre Bettdecke gelegt. Recht verschlafen rieb sie sich die Augen.

"Tru! Aufstehen duse müssen."

"Jar Jar?"

Erst jetzt, nachdem sich ihr Blickfeld etwas geklärt hatte, erkannte sie ihren alten Freund aus Naboo wieder, dessen Dienste für Amidala ihn sogar zum Senator hatten aufsteigen lassen. Jar Jar Binks hatte sich anscheinend in ihr Zimmer geschlichen und sie unsanft geweckt, indem er sich einfach mal so auf ihre Beine gesetzt hatte.

"Bei der Macht - was willst du denn hier?"

"Duse dich nicht freuen, michse zu sehen?", fragte er und ließ betrübt Augen und Ohren hängen. [kawaii! XD]

"Natürlich freue ich mich, aber es ist ja nicht gerade so, dass du hier um die Ecke wohnst, also warum bist du hier? Aus welchem Anlass?"

Das schien den Gungan wieder aufgemuntert zu haben, eine faszinierende Eigenart an ihm. Er nahm fast alles wortwörtlich und die unbedeutendsten Worte konnten sein gesamtes Verhalten umkrempeln.

"Senatorin hier. Michse sie nur begleiten tut. Megawichtige Be-Sprech-Ung mit Jedis."

/Megawichtig...Jedis...Oh-oh!/

Siedendheiß fiel Tru ein, dass sie je selbst noch etwas Wichtiges zu tun hatte - sie musste sich mit ihrem neuen Lehrmeister auseinandersetzen!

"Tut mir echt Leid, aber ich kann mich jetzt nicht großartig mit dir beschäftigen, ich muss noch dringend jemand suchen."

Und schon war die Blonde aus dem Bett gesprungen, um sich umzuziehen.
 

~*+*~

Schnellen Schrittes bewegte Tru sich auf die Archive der Akademie zu. Ihre Miene wirkte ziemlich düster und man hatte das Gefühl, es könnte jeden Moment eine Gewitterwolke über ihrem Kopf erscheinen.

Warum? Warum traf es immer sie?

"Meine Güte, jetzt guck doch nicht so!", meinte die Rothaarige, die verzweifelt versuchte, mit ihrer besten Freundin Schritt zu halten.

Ihr Name war Jada und die beiden Jünglinge waren zusammen aufgewachsen wie Zwillinge, trotz oder gerade wegen ihres unterschiedlichen Charakters.

Das heißt, genau genommen war nur noch Jada ein Jüngling, Tru galt seit dem heutigen Tag als Padawan, da ihr nun endlich die Ehre zuteil wurde, von einem bestimmten Jedimeister unterrichtet werden zu dürfen.

Auch wenn es darauf ankam, was man als Ehre bezeichnete.

"Ich meine, jede Andere würde dich darum beneiden, also sei etwas fröhlicher. Hast du eine Ahnung, wie viele Mädchen einen Mord begehen würden, um Schülerin von Obi-Wan Kenobi sein zu dürfen?"

"Ach wirklich?", meinte die Blauäugige bitter, "ich hatte noch nie Lust, wegen eines Mannes um mein Leben fürchten zu müssen."

"Wir reden ja nicht von irgendeinem Mann, wir reden von dem Schwarm der Akademie schlechthin! Hast du eine Ahnung, wie unglaublich gut er aussieht? Und seit sie die Regeln gelockert haben..."

'Die Regeln gelockert'...nannte man es so? Man konnte wohl eher sagen, dass die Jedis endlich eingesehen hatten, dass nicht alle Gefühle zur dunklen Seite der Macht führten. Und so war es nicht nur das Mitgefühl was angestrebt wurde, sondern auch die Liebe - worum sich eine gewisse Blondine ohnehin einen Dreck geschert hatte.

Jene Blondine, die jetzt abrupt stehen blieb und ihre Zimmernachbarin (welche übrigens kein solcher Morgenmuffel wie Tru selbst war und deshalb stets 1 bis 2 Stunden früher aufstand) energisch anfunkelte.

"Trotzdem: Ich bezweifle stark, dass er ein besserer Lehrer als Master Yoda sein sollte, in der Hinsicht ist es eine Degradierung!"

"Er hat immerhin Anakin Skywalker ausgebildet, und es war immerhin dein Vater, der..."

Das Funkeln wurde zu einem unkontrollierten Lodern und auch wenn ihre Miene vollkommen gleichgültig blieb, so konnte man spüren, dass Jada das Thema 'Vater' besser nicht angeschnitten hätte.

"Kein Wort mehr darüber, Jada, ist das klar?"

Die Angesprochene nickte nur, wobei ihr einige rot gekrauste Strähnen in die Stirn fielen. Bei dem nächsten Wimpernschlag sah sie nur noch einen Schopf goldener Locken, der in den Archiven verschwand.
 

Vorsichtig und fast auf Zehenspitzen huschte Tru durch den riesigen Saal, stets darauf bedacht, niemanden bei seinen Recherchen zu stören. Mit wachen, himmelblauen Augen hielt sie Ausschau nach 'ihrer Degradierung'.

Da, das musste er sein.

Die fast schulterlangen, dunkelblonden Haare mit den vereinzelten rötlichen Strähnen und die aufmerksamen grünblauen Augen ließen darauf schließen.

Angeregt unterhielt er sich gerade mit der Aufseherin, Madame Jocasta Nu, als er das Gespräch beendete, sich umwandte und durch Zufall genau auf die Wartende zusteuerte.

Diese überbrückte die Distanz mit einigen unsicheren Schritten und räusperte sich.

"Meister Kenobi?"

Ein ernsthafter und prüfender Blick richtete sich auf den Ex-Jüngling.

"Ja, das ist mein Name. Was möchtest du von mir?"

"Man hat mich als eure neue Padawan zugeteilt, ich wollte sie davon in Kenntnis setzen."

Ein Seufzer entwich dem Größeren.

"Das hatte ich schon fast befürchtet."

Tru's Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, leicht angesäuert entgegnete sie: "Wie nett von ihnen."

"Nichts gegen dich, aber man sagte mir bereits, dass ich eine neue Schülerin unterweisen solle, doch hatte ich nicht so früh damit gerechnet und schon gar nicht mit einem..."

"Mit einem WAS?", hakte sie nach, die Arme herausfordernd vor der Brust verschränkt.

"...mit einem Mädchen."

"BITTE?"

Der Jedimeister verdrehte die Augen.

/Und schon gar nicht mit so einem anstrengenden Mädchen.../

"Hör zu, ich hab keine Zeit, mit dir zu diskutieren, man erwartet mich auf einer Besprechung, sag mir einfach deinen Namen und ich komme später auf dich zurück."
 

Und mit diesen Worten war er auch schon wieder weiter gegangen, wäre Tru ihm nicht mit einiger Entfernung hinterher gestapft, hätte sie ihn wahrscheinlich nicht so bald wieder gesehen. Offenbar schien sie ihn ja nicht sehr zu kümmern.

"Mein Name ist Tru. Tru Ceres Jinn."

Die Person vor ihr stoppte sofort beim Klang dieses Namens. Oder eher beim Klang ihres Nachnamens. Ohne sich umzudrehen, fragte Obi-Wan: "Jinn, sagtest du? Bist du zufällig verwandt mit Qui-Gon Jinn?"

Er wusste genau, dass sein Meister keine Verwandtschaft gehabt hatte, die einzige Möglichkeit, die sonst übrig blieb, war zufällige Gleichheit der Nachnamen oder...

"Ich bin seine Tochter."

"Du lügst."

Obi-Wan setzte sich wieder in Bewegung doch seine neu erworbene Padawan ließ nicht so schnell los. Bald schon hatte sie ihn eingeholt.

"Ich hatte erwartet, dass ihr das sagt. Aber es ist wahr. Ihr könnt ja gerne Master Yoda fragen."

"Weißt du was:", entgegnete der gereizte Jedi, der nun zum stehen gekommen war und Anstalten machte, in einen Gang abzubiegen, in den nur autorisierte Personen durften und der den Padawan und Jünglingen streng untersagt war, "genau das werde ich jetzt auch tun. R4, komm mit."

Ein kleiner, roter und piepsender Navigations-Androide des Typs R4-P, dessen Aussehen ganz R2-D2 ähnelte, folgte rollend dem Rotblonden, der nun in dem Gang verschwand.
 

~*+*~

Eine gute halbe Stunde lehnte sie jetzt schon an der Wand direkt neben denselben Gang und wartete vergebens auf die Rückkehr Obi-Wans.

"Und? Wie war's?" Jada lief aufgeregt auf sie zu und leistete neugierig ihrer Freundin Gesellschaft.

"Das willst du gar nicht wissen..."

"Was, SO schlimm?"

"Sagtest du nicht, er würde unglaublich gut aussehen? Um ehrlich zu sein, da fand ich seinen Droiden niedlicher!" [Au ja! *R4knuddels*]

"Du hast gut reden. Wenn der Jedirat erst mal beschlossen hat, dass du seine Schülerin bist, wird er dich nicht so schnell wieder los, es sei denn man schmeißt dich noch mal wegen Ungehorsams raus.

Ich würde ja zu gerne mit dir tauschen."

"Du kannst ihn geschenkt haben."

"Gut zu wissen...", intonierte eine Stimme neben Tru. Ihr Klang versetzte sie in eine ungute Starre, sodass sie sich nur langsam umwandte, auch wenn sie die Person zu kennen glaubte.

"Meister Obi-Wan...welch Freude, euch wieder zu sehen. Hat man euch bestätigt, was ich gesagt habe?"

Während der Jediritter ein unverständliches und missmutiges Gemurmel von sich gab, was wohl als ein 'Ja' zu werten war, hatte Jada sich wohlweislich verdrückt.

"Also?" Hoffnungsvoll blickten zwei blaue Augen Obi-Wan an.

"Also was?"

"Was ist denn nun mit meiner Ausbildung?"

"Die wird vorerst verschoben. Ich muss auf eine wichtige Mission."

"WAAAS? Aber warum könnt ihr mich denn nicht mitnehmen? Erfahrungen, die auf Außenmissionen gemacht werden sind immerhin einer der wichtigsten Bestandteile einer Jedi-Ausbildung!"

"Das mag sein," erwiderte er kühl, "aber nicht, wenn die Mission derart wichtig ist. Dann muss ich einschätzen können, ob du in der Lage bist, in entscheidenden Situationen die richtigen Handlungen zu unternehmen. Und so Leid es mir tut - dazu ich kenne dich nicht gut genug, um dein Verhalten in Gefahrensituationen vorauszusehen."

Und so ließ ein gewisser Jedimeister eine gewisse Padawan metaphorisch gesehen im Regen stehen.

/Man kann sagen, was man will...heute ist die Macht definitiv NICHT mit mir!/

Doch als Obi-Wan gerade ging, noch immer leicht in Rage durch die Aufmüpfigkeit seiner neuen Padawan, bemerkte er nicht, den Androiden, der aus einem Seitengang auftauchte und über ein herumliegendes Lichtschwert fiel, wobei er den ahnungslosen Mann umriss.

Tru grinste nur.

/Kleine Sünden bestraft die liebe Macht sofort.../
 

~ All these words they make no sense

I find bliss in ignorance

Less I hear the less you'll say

But you'll find that out anyway
 

Just like before...
 

[...]
 

I find the answers aren't so clear

Wish I could find a way to disappear

All these thoughts they make no sense

I find bliss in ignorance

Nothing seems to go away

Over and over again~
 

.:Chapter 1, Part 2 - Can't somebody "Help me!":.
 

Es war nun ungefähr zwei Wochen her, dass sie mit Obi-Wan gesprochen hatte und noch immer kein Lebenszeichen. Abgesehen davon, dass sie es ohnehin nicht erfahren würde, wenn er sich meldete, dazu war sie 'viel zu unwichtig', wie Jada es ausgedrückt hatte. Seit diesem unglamourösen Abschied war wieder totaler Alltag eingetreten.

Aber nicht heute.

Noch nie füllte die Anwesenheit so vieler Jedis und solcher, die es werden wollen, die verhältnismäßig breiten Gänge und von überall her war die Luft erfüllt mit merkwürdigem Getuschel und Spekulationen, wobei es nahezu unmöglich war, in dem allgemeinen Gewirr ein paar Gesprächsfetzen aufzuschnappen. Da half auch der Cocktailparty-Effekt nicht viel .[Für alle, die kein "Genial Daneben" sehen: Der Cocktailparty-Effekt ist die Fähigkeit, noch auf 5 Meter Entfernung Gespräche aus einem relativ hohem Geräuschpegel (wie z.B. auf einer Cocktailparty) herausfiltern zu können, u.a. wenn der eigene Name dabei erwähnt wird]

Nur hin und wieder war ihr, als könnte sie den Namen ihres Meisters hören.

Es musste irgendetwas Schlimmes passiert sein, selbst die Jedimeister waren beunruhigt, was nur noch mehr zur Unruhe der anderen beitrug.

"Tru Jinn?"

Sie wandte sich um und blickte einen der bereits erwähnten Jedis an, dessen Name sie allerdings nicht kannte.

"Master Yoda wünscht sie zu sprechen."
 

~*+*~

Gegen Abend war Ruhe eingetreten. Die meisten waren früh zu Bett gegangen und eine gespenstische Stille hatte sich im ganzen Gebäude breit gemacht.

Es schien, dass nur eine einzige Person wach war. Und die Tatsache, dass Tru Ceres Jinn, Tochter von Qui-Gon Jinn, nicht einschlafen konnte, lag gewiss nicht daran, dass ihre Zimmergenossin Jada mal wieder im Schlaf sprach.

"Krhrhrhr...", tönte es von der anderen Seite des Raums, was wohl eine ungewöhnte Art des Kicherns darstellen sollte.

Aber es konnte das miserable Gefühl in Trus Magen nicht verscheuchen.

Zu sehr lag ihr das Gespräch mit Master Yoda noch im Nacken.
 

~~~Flashback~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Unruhig rutschte sie auf ihren Pobacken hin und her, dass man sie in diesen Raum bestellt hatte, verhieß nichts Gutes, schon gar nicht, wenn sie zudem noch allein mit dem "kleinen grünen Männchen", wie Yoda von einigen Anwärtern liebevoll genannt wurde, war. Dieser blickte aus dem Panoramafenster hinaus, die großen braunen Augen in eine unbestimmte Ferne gerichtet, das Gesicht von Trauer gezeichnet.

"Traurig es ist. Schlimme Botschaft dir bringen ich muss."

"Ist etwas mit Meister Obi-Wan geschehen?"

Der höchste aller Jedimeister wandte sich langsam um und schleppte sich mühsam an seinem Gehstock, den er nur in Kämpfen entbehren konnte, zu seinem Sessel. [Aber wenn er dann schon mal kämpft, da springt er durch die Kante wie ein Gummiball. XD]

Sein Haupt war gesenkt und er vermittelte wie so oft den Eindruck, dass mit seinem enormen Wissen auch eine große Last verbunden war.

"Gestorben er ist."

Regungslos saß sie einfach nur da und sagte kein Wort. Es war, als weigerte sich ihr Kopf, die Bedeutung dessen zu erfassen.

Nach einer schier endlos langen Pause stellte sie nur eine einzige Frage:

"Wie?"

~~~Flashback End~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Die junge Frau hatte nicht viel erfahren können, was daran lag, dass die Jedis selbst die Information einige Tage verzögert und undeutlich erhalten hatten.

Seine Aufgabe war es gewesen, die Königin von Naboo, sowie die Senatoren Padmé Amidala und Jar Jar Binks zu beschützen, da bereits vor einiger Zeit wohl ein Anschlag verübt worden war. Der Täter hatte als erstes wohl Obi-Wan ausgeschalten und mit dessen Lichtschwert dann die Königin und ihre kleine Tochter umgebracht. Weiter kam er nicht, denn durch ein Missgeschick wurde der Alarm ausgelöst.

Wie kalt diese Worte doch wirkten, nun da die Blonde sie in ihrem Kopf Revue passieren ließ.

Doch das wohl grausamste an der Sache war, dass jemand den Mord gestanden hatte.

Jar Jar Binks selbst.

Ihr widerstrebte es so sehr, auch nur etwas anzunehmen, was in diese Denkrichtung ging. Er war stets so heiter und unbekümmert gewesen, weit davon entfernt, gegen irgend jemanden auch nur einen Groll zu hegen. Man konnte sogar sagen, er war eines der unschuldigsten Geschöpfe, die man im ganzen Universum finden konnte.

Und dieses Wesen, das so eng mit Obi-Wan und ihrem Vater befreundet gewesen war, seit deren Mission auf Naboo - als Qui-Gon von dem Sith-Lord Darth Maul getötet worden war - sollte nun einen Mord begangen haben?

Eine einzelne Träne rann ihre Wange hinunter und sie hasste sich regelrecht dafür. Sie wusste ja noch nicht mal genau, worum sie weinte.

Jar Jars Schicksal?

Den Tod so vieler Unschuldiger?

OBI-WANS TOD?

ER konnte doch nicht einfach tot sein. Das war einfach nicht fair von ihm, so egoistisch es auch klingen mochte.

"Obi-Wan...ihr Mistkerl!"

Jetzt waren sie Beide tot: Meister und Padawan.

Wer würde wohl der nächste sein: Anakin?

Es war nicht gerecht, dass die Jungen starben und die Alten verweilten.
 

#Hilf mir...#
 

Tru saß sofort kerzengerade in ihrem Bett.

"Ist da jemand?", fragte sie kleinlaut in die Stille hinein, doch sie konnte niemanden spüren. Die einzige Antwort die sie erhielt war ein "Lookie lookie, ein Wookie!", das Jada von sich gab, während sie sich im Schlaf herumwälzte.

/Wenn sie so weitermacht, knallt sie noch samt Decke auf den Boden und dann regt sie sich wieder auf, weil ihr Nacken steif ist und weil sie sich erkältet hat, ist ja nicht das erste Mal!/, dachte sie ärgerlich.

Erst jetzt wurde die Padawan gewahr, dass ein Fenster offen stand.

Wahrscheinlich hatte der Wind ihr vorhin nur einen Streich gespielt.

War es vorher schon offen gewesen?

Sie schlug die Decke zurück und stand vorsichtig auf. Ihre nackten Füße machten tapsende Geräusche auf dem steinernen Fußboden. Gerade als sie das Fenster wieder schließen wollte, ertönte die merkwürdige Stimme wieder.

#Hilf mir, Tru!#

Hastig wirbelte sie herum und stieß sich den Kopf dabei mit voller Wucht an der Fensterkante.

"Aua...", schluchzte sie und versuchte krampfhaft, den pochenden Schmerz zu ignorieren, "das gibt mehr als nur eine Beule."

Ein merkwürdiges blaues Licht tanzte vor ihrem geistigen Auge, was sie ihrem dröhnenden Kopf zuwies. Doch das Licht schwoll immer mehr an und nahm langsam die Gestalt eines menschlichen Körpers an.

/Gott, jetzt krieg ich schon Halluzinationen. Hab' ich irgendwas falsches gegessen, oder was ist heut' mit mir los?/

Sie betrachtete die Halluzination näher... und sog scharf die Luft ein.

ES WAR OBI-WAN!

Da bestand kein Zweifel. Er wirkte, wie das Hologramm eines Kommunikationsgeräts nur weitaus... deutlicher. Realer.

Tru schluckte.

/Okay, Mädchen: Jetzt bist du wirklich verrückt. Du redest schon in de zweiten Person Singular von dir selbst, das kann ja nicht gut gehen!/

"Was...willst du?"

/Und jetzt rede ich noch mit einer Wahnvorstellung!/

Diese "Wahnvorstellung" trat immer näher auf Tru zu und packte sie am Arm.

#Du musst mir helfen!#

Ein kalter Schauer durchlief sie, die gesamten letzten zwei Wochen rasten mit einer unmenschlichen Geschwindigkeit an ihrem geistigen Auge vorbei.

Und dann wurde alles schwarz.
 

Abrupt schreckte Tru aus ihrem Schlaf auf. Etwas Schweres hatte sich auf ihre Bettdecke gelegt.

"Tru! Aufstehen duse müssen."

"Jar Jar?"

Ungläubig starrte sie ihren alten Freund an. Was war geschehen? Sie hatten ihn doch fest genommen, oder?

"Bei der Macht - was willst du denn hier?"

"Duse dich nicht freuen, michse zu sehen?", fragte er und ließ betrübt Augen und Ohren hängen.

Eine schreckliche Erkenntnis machte sich in ihr breit.

/Moment mal... hab' ich das nicht schon erlebt?/
 

~Und die Welt dreht sich weiter und dass sie sich weiter dreht

Ist für mich nicht zu begreifen, merkt sie nicht, dass einer fehlt?
 

Haltet die Welt an

Es fehlt ein Stück

Haltet die Welt an

Sie soll stehen~
 

Chapter 1: Game over. Reloading Destiny... To be Continued...

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Ich muss sagen, ich versinke zur Zeit in einer regelrechte Ewan McGregor Hysterie, weshalb es auch kein Wunder ist, dass Obi-Wan die Hauptfigur ist. Es tut mir Leid, dass ich ihn hab' sterben lasse, aber so läuft es nun mal in der Serie "Tru Calling" Der/Die Verstorbene fleht um Hilfe und die Hauptfigur darf dann den ganzen Tag noch mal durchleben und versuchen, den Tod zu verhindern.

Ich habe das Zeitlimit aber verlängert, die Story kann nun mal nicht in einen Tag gequetscht werden. Ich hoffe, es hat euch gefallen und die Story rutscht nicht zu sehr in Humor/Parodie, was eigentlich nicht geplant war, aber ganz ohne Humor geht's auch net.

Und ich bete, dass ich auch alle Namen richtig geschrieben habe (wohl kaum T.T).

Der arme Obi-Wan wird noch richtig leiden. Nicht nur unter Tru, nein, auch Michelle wird ein harter Brocken für ihn werden, denn als Vorbild für ihre Rolle dient meine kleine gleichnamige Schwester. Und wer die kennt... *hust*

Und eins sag ich gleich: Kapitel 2 gibt's erst, wenn ich mindestens einen Kommentar kriege! (Voll die Drohung hier...vielleicht bettel ich aber auch ein paar Bekannte von mir an, die FF zu lesen *g*)
 

[...]/Das war ja so klar.../, dachte Tru enttäuscht.

Warum konnte man ihr nicht einfach mal glauben? War das denn dermaßen zu viel verlangt?

Sie musste es irgendwie beweisen...[...]

My Tomorrow in the Past...may the Journey begin

.:Chapter 2, Part 1 - the Day when SSAD means SSSD:.
 

(SSAD = same shit, another day; SSSD= same shit, same day)
 

Day 00 - Coruscant
 

Tru hatte den verwirrten Jar Jar einfach im Zimmer stehen lassen und war los gehechtet, immer vor Augen, dass sie die Archive erreichen musste, um sich von ihrer eigenen Theorie zu überzeugen.

"Tru jetzt warte doch mal", japste Jada direkt hinter ihr und hatte die größte Mühe, mit zu kommen. "Was soll denn das blöde Gerenne?"

"Also wirklich, für eine angehende Jedi hast du aber eine verdammt schlechte Kondition, meine Liebe", witzelte die Rennende ohne einen Blick nach hinten zu verschwenden.

"Meine Güte, jetzt guck doch nicht so ernst!", meinte die Rothaarige, die verzweifelt versuchte, mit ihrer besten Freundin Schritt zu halten. "Man könnte ja denken, du hättest Sorgen wegen dem, was auf dich zukommt. Ich meine, jede Andere würde dich darum beneiden, also sei etwas fröhlicher. Hast du eine Ahnung, wie viele Mädchen einen Mord begehen würden, um Schülerin von Obi-Wan Kenobi sein zu dürfen?"

"Ach wirklich?", meinte die Blauäugige bitter und wiederholte aus einem Impuls heraus die Worte, die sie schon einmal daraufhin entgegnet hatte, "Nur leider geht es mir in dem Moment um was Anderes. Die Welt dreht sich nicht nur um Männer, weißt du?"

"Wir reden ja nicht von irgend einem Mann, wir reden von dem Schwarm der Akademie schlechthin! Hast du eine Ahnung, wie unglaublich gut er aussieht? Und seit sie die Regeln gelockert haben..."

"Schon gut, jetzt tu mir den Gefallen und sei still, bevor du noch meinen Vater mit ins Spiel bringst."

Die Rothaarige blieb abrupt stehen und sah ihrer besten Freundin hinterher, wie sie in den Archiven verschwand. Leichte Sorgenfalten zeichneten sich auf ihrer braun gebrannten Haut ab.

Was war denn auf einmal los? Tru wirkte so... verändert.

/Hoffentlich bilde ich mir das nur ein.../
 

~*+*~

Obi-Wan hatte gerade sein Gespräch mit der Archivarin beendet, als auch schon ein vollkommen atemloses Mädchen neben ihm auftauchte, die Wangen vor Anstrengung gerötet. Sie stützte sich mit der Hand an der Wand ab und holte gesenkten Hauptes erst mal tief Luft.

Langsam hob sie ihren Kopf, blickte ihn eindringlich an und sagte: "Meister...Kenobi...ich muss... mit ihnen sprechen."

Der Jedi warf ihr einen undeutbaren Blick zu, den sie aber gänzlich ignorierte.

"Worum geht es denn? Nein, warte, lass mich raten: Man hat dich als meine neue Padawan eingeteilt?"

Eifriges Nicken, auf dessen Antwort ein Seufzen folgte.

"Das hatte ich schon fast befürchtet."

"Ja, ich weiß, sie hatten nicht so früh damit gerechnet und schon gar nicht mit einem Mädchen, außerdem müssen sie jetzt ohnehin gleich zu einer Besprechung."

Erstaunen machte sich in Obi-Wans leuchtend grünblauen Augen breit, Erstaunen und Respekt.

"Das stimmt, aber eigentlich ist die Besprechung geheim und niemand, der nicht dazu angefordert wurde, sollte davon wissen, woher hast du also die Information?"

/Ups...was jetzt? Ich kann ja schlecht lügen, das wirft nur ein schlechtes Licht auf mich./

"Ich bin eine Freundin von Jar Jar Binks."

Fragend und musternd zugleich hob er eine Augenbraue, was sie dazu veranlasste, vor Anspannung die Luft anzuhalten.

/Hat er es nun geschluckt oder.../

"Das ist ja wieder mal so typisch Jar Jar. Redet mal wieder viel zu viel. Nun ja, aber wenn du schon mal Bescheid weißt, wirst du wohl entschuldigen, wenn ich mich jetzt dorthin begebe. Ich kommen später noch einmal auf dich zurück."

Doch das Mädchen ließ sich einfach nicht abschütteln. Hartnäckig folgte sie ihm.

"Bitte, Meister Obi-Wan, ihr müsst mir aber JETZT zuhören. Ihr dürft nicht auf diese Mission gehen. Es wird euch das Leben kosten."

"Bei der Macht - wovon redest du eigentlich? Was für eine Mission denn bitteschön?"

"Die, auf die man euch nach der Besprechung schicken wird."

"Das ist ja wohl das bislang absurdeste, was ich je gehört habe."

/Das war ja so klar.../, dachte Tru enttäuscht.

Warum konnte man ihr nicht einfach mal glauben? War das denn dermaßen zu viel verlangt?

Sie musste es irgendwie beweisen...

"Qui-Gon hätte mir geglaubt."

Die Person vor ihr stoppte sofort beim Klang dieses Namens. Ohne sich umzudrehen, entgegnete Obi-Wan: "Was weißt du denn schon von Qui-Gon Jinn."

Dann wandte er sich doch dieser dreisten Klette zu, seine Augen funkelten wütend, wenn auch seine Miene gelassen blieb. Mit erschrecken stellte Tru fest, dass es dieselbe Reaktion war, die auch sie gezeigt hatte, als Jada ihren Vater erwähnt hatte.

"Einiges. Ich bin seine Tochter. Tru Ceres Jinn. Und auch wenn ihr vielleicht denkt, dass das gelogen ist, so kann ich euch versichern, es ist die Wahrheit. Bitte, ihr müsst mir glauben. Fragt Master Yoda, er wird es euch bestätigen."

"Tru war dein Name, sagtest du? Nun, Tru, weißt du, warum ein Padawan einen Jedimeister mit dem Pluralis Majestätis anspricht?"

/Was soll die Frage denn jetzt?/

"Weil es Autoritätspersonen sind, denen man Folge zu leisten hat?", fragte die Blonde unsicher und legte ihren Kopf leicht schief.

"Ganz genau. Also sag mir nicht, was ich tun muss, PADAWAN. Wenn ich sage, ich komme später noch auf dich zurück, heißt das, dass ich im Moment nicht weiter damit gestört werden will."

Erneut musste sie beobachten, wie er in dem Gang verschwand, gefolgt von dem niedlichen Androiden, und so langsam verließ sie der Mut. Er würde ihr wohl nie glauben, aber sie musste es weiter versuchen.
 

Obi-Wan betrat den Besprechungsraum, doch außer Master Yoda und einigen anderen Jedis war noch niemand da.

Er räusperte sich kurz, was den Effekt hatte, dass das Oberhaupt des Jedirats ihn nun deutlich fixierte.

"Fragen ihr habt, deutlich spüren ich das kann."

"Master, die junge Padawan, die man mir zuteilte, sagte mir, sie sei die Tochter von Qui-Gon Jinn."

"So, so, gesagt sie das hat. Nicht verboten das ist."

"Aber Master Yoda, zu der Zeit, als sie geboren wurde, verstieß es noch gegen den Jedikodex!", argumentierte der Rotblonde weiter, auch wenn er sich selbst nicht so bewusst war, warum ihn das so wurmte. Sein Meister hatte schon immer seinen eigenen Kopf gehabt, er war es ja auch, der darauf bestanden hatte, dass man Anakin zum Jedi ausbildete. Aber ein solcher Verstoß sah ihm nicht ähnlich.

"Vergangen das ist. Die Macht stark in diesem Mädchen ist. Nicht so stark wie bei dem jungen Skywalker, doch...

Ausbilden du sie musst. Wichtig das ist für ihre Zukunft."

Obi-Wan wollte gerade noch etwas erwidern, da betrat die Senatorin Amidala und ihr Gefolge auch schon den Raum, dich gefolgt von Jar Jar Binks.
 

~*+*~

Nachdenklich verließ Obi-Wan den Saal wieder. Es war unüblich, dass man derart kurzfristig so eine Mission ansetzte. R4 rollte bereits in Richtung Hangar, dicht gefolgt von C3PO und R2-D2, die allem Anschein nach mal wieder aufs heftigste diskutierten.

Ohne großartig auf seine Schritte zu achten, trugen Obi-Wans Füße ihn wieder direkt zu dem Hauptgang, aus dem er gekommen war. Langsam drangen einige Gesprächsfetzen ans Ohr, wobei er eine der Stimmen zweifelsfrei als seinen neuen "Anhang" identifizieren konnte.

"Und? Wie war's?", tönte die andere Stimme, ebenfalls weiblich.

"Das willst du gar nicht wissen..."

"Was, SO schlimm?"

"Na ja...er ist etwas kompliziert..."

"Wer ist hier kompliziert?" Mit verschränkten Armen und herauforderndem Blick baute er sich vor den beiden Mädchen auf, wobei die Bekannte seiner Padawan geschockt verschwand.

Tru drehte sich langsam wieder zu ihrem Meister um, im Wissen, dass sie es sich schon wieder bei ihm verscherzt haben dürfte.

"Meister Obi-Wan...welch Freude, euch wieder zu sehen. Hat man euch bestätigt, was ich gesagt habe?"

"Zumindest hast du mir die Wahrheit gesagt... trotzdem wird deine Ausbildung wohl vorerst auf Eis liegen."

"Wegen dieser Mission, nicht wahr? Aber ich könnte doch mitkommen. Erfahrungen, die auf Außenmissionen gemacht werden sind immerhin einer der wichtigsten Bestandteile einer Jedi-Ausbildung! Und ich schwöre euch, ich werde euch keinerlei Probleme machen."

Stirnrunzelnd musterten zwei blaugrüne Augen das blonde Mädchen vor ihnen, das gerade seinen besten Dackelblick aufgesetzt hatte.

"Das mag sein," erwiderte der Jedi kühl, "aber nicht, wenn die Mission derart wichtig ist. Dann muss ich einschätzen können, ob du in der Lage bist, in entscheidenden Situationen die richtigen Handlungen zu unternehmen. Und so Leid es mir tut - dazu ich kenne dich nicht gut genug, um dein Verhalten in Gefahrensituationen vorauszusehen."

Tief seufzend senkte die Schülerin wieder ihr Haupt. Wieder hatte sie nichts auf dieses Argument zu erwidern und wieder musste sie mit ansehen, wie er sie einfach stehen ließ.

Bis ihr wieder etwas einfiel. Schnell hastete sie ihm wieder hinterher und hielt ihn noch kurz vor dem nächsten Gang auf.

"Meister, wartet!"

Der Angesprochene drehte sich um, strafte sie mit bösem Blick.

"Und warum bitteschön, wenn ich fragen darf?"

Anstatt einer Antwort erklang ein lautes Scheppern und einer der Androiden stürzte genau an die Stelle, an der Obi-Wan in wenigen Sekunden gestanden hätte. Das Lichtschwert, über dass die Maschine gefallen war, rollte zu seinen Füßen.

Tru hob es auf und fragte provokant: "Wer lässt denn auch so was rum liegen?"

"Woher hast du das gewusst?"

"Das ist es ja. Ich weiß nicht, woher ich es weiß, aber ich weiß, DASS ich es weiß. Genauso, wie ich weiß, dass auf dieser Mission etwas Schreckliches passieren wird. Und deshalb müsst ihr mich mitnehmen, ich kann es vielleicht verhindern."

Ernst fixierte sie ihn, wartete auf eine Antwort. Die Aufrichtigkeit, die ihre Augen ausstrahlten, war schon fast erdrückend.

Er schloss die Augen, atmete tief durch.

"Kommt nicht in Frage. Das eben ist noch lange kein Beweis. Eine der Gaben der Jedis ist die Vorhersehung. Es zeigt also lediglich, dass deine Fertigkeiten größer sind, als ich erwartet hatte. Und jetzt lass mich gehen, die Abreise ist schon in einer halben Stunde. So leid es mir tut, ich werde kein Kind mitnehmen. Selbst wenn es so gefährlich werden sollte, ist das ein Grund mehr, nicht noch jemanden in die Sache hinein zu ziehen."
 

~I've put my trust in you

Pushed as far as I can go

And for all this

There's only one thing you should know
 

I tried so hard

And got so far

But in the end

It doesn't even matter

I had to fall

To lose it all

But in the end

It doesn't even matter~
 

.:Chapter 2, Part 2 - You'll never get rid of me:.
 

"Meister? Bedrückt euch etwas?"

Anakin blickte fragend in das Gesicht seines ehemaligen Lehrers, das irgendwie unglaublich abwesend schien.

"Wie?" Obi-Wan schreckte auf, als er von der Seite angesprochen wurde und erwiderte den neugierigen Blick mit einen verwirrten. "Ach so, es ist...nichts, glaub mir."

Nun, das mochte nicht ganz der Wahrheit entsprechen, denn seine Gedanken drehten sich die ganze Zeit um die Worte dieses Mädchens. Was sie gesagt hatte, klang vielleicht absurd, aber langsam schienen sich Zweifel auszubreiten. Er hätte sie nicht einfach so stehen lassen sollen. Dieser enttäuschte Ausdruck in ihren Augen...sie schien schon fast verletzt. Um sich abzulenken starrte er erneut aus den riesigen Fenstern des Fliegers. Die unendliche Schwärze des Alls schien das Licht der Sterne fast zu verschlucken und man fühlte sich irgendwie klein.
 

"Ich werde mich mal von der Sicherheit und dem Wohlbefinden der Senatorin vergewissern...", bemerkte der 'Auserwählte' und begab sich langsam aus dem Cockpit. Der Ältere antwortete nicht, doch seufzte innerlich.

Wie lange wollten die Beiden dieses Versteckspielchen denn noch treiben? Der Senat akzeptierte im Gegensatz zu den Jedis eine solche Verbindung noch immer nicht. Eigentlich war die Heirat zwischen Anakin und Padmé ja nicht sein Problem, doch der Mitwisser eines solchen Geheimnisses zu sein, war unangenehm und Nerven zehrend.

Plötzlich beschlich Obi-Wan ein ungutes Gefühl. Er konnte eine Veränderung in der Macht spüren, ganz schwach nur, doch war sie zweifelsfrei vorhanden. Und das vermutlich schon eine ganze Weile.

Warum hatte er es nicht gespürt?

Warum hatte Anakin es nicht gespürt?

Okay, letzteres war ziemlich eindeutig, Annie hatte im Moment wohl seinen Kopf wo ganz anders, was irgendwo auch wieder verständlich war.

Obi-Wan erhob sich aus seinem Sitz, warf einen letzten Blick auf den Piloten und das Armaturenbrett, in der Hoffnung, das möge ihm Aufschluss geben, wie lange der Flug nach Naboo noch dauern würde, dann tauchte er in das Gangsystem des Schiffes ein. Das metallische Weiß der Wände blendete ihn und er verweilte zunächst einmal an derselben Stelle, um seine Augen daran zu gewöhnen.

Und je länger er verweilte, umso stärker wurde sein Gefühl, dass er nicht allein war. Irgendjemand - oder irgendetwas - hatte sich unerlaubt an Bord geschlichen.

Ein dumpfes Poltern, nicht weit von ihm. Der Blick des Jedimeisters richtete sich nach oben.

Direkt über den Gängen verlief ein Lüftungsschacht, der den Raumgleiter mit Atemluft versorgte. Wenn dieses Geräusch Ratten ausgelöst hatten...dann waren die Viecher aber verflucht groß. Er folgte dem Schacht entlang bis zu dem Ort, wo seiner Meinung nach die Quelle des Lärms gewesen war.

"Na dann wollen wir mal nachsehen...", murmelte der Rotblonde, zog sein Lichtschwert und fuhr es aus. Surrend durchtrennte die blaue Klinge das obere Blech ohne Anstrengung. Mit dem haarsträubendem Geräusch, das reißendes Metall verursachte, brach es herunter und ein verflucht großes, undefinierbares Bündel begrub den Jedi unter sich.

Ein dumpfer Schmerz pochte in Obi-Wans Hinterkopf und als er aufblickte traf ein blaugrünes Augenpaar direkt auf ein überrascht dreinblickendes Himmelblaues.

"Ich hoffe, du hattest eine weiche Landung, Tru!"

Die Blonde kratzte sich schuldbewusst am Hinterkopf und lächelte aufgesetzt.

"Meister...dafür gibt es eine Rechtfertigung."

"Das will ich aber auch hoffen."

Kurzerhand schubste er Tru von sich runter und richtete sich auf, nicht ohne sie mit einer geballten Ladung vorwurfsvoller Blicke zu bedenken.

"Du hast meinen Befehl missachtet, junge Dame."

"Ich...es gibt einen wichtigen Grund, warum ich hier bin."

"Und der wäre? Die Mission zu gefährden, wenn nicht sogar zu behindern?"
 

Noch nie hatte Tru sich so sehr gewünscht, dass Jedis wütend werden dürften. Denn mit Wut würde sie vielleicht noch klar kommen. Aber diese kalte, nahezu emotionslose Ausstrahlung konnte einen in den Wahnsinn treiben. Wie sollte man denn so wissen, woran man war?

"Das kann ich euch nicht sagen..."

/Wie sollte ich das denn auch sagen? 'Man wird euch und jene, die zu beschützen ihr angewiesen seid, umbringen'? Das klingt lächerlich. Selbst für mich. Und wenn er erfährt, wer der Tatverdächtige ist, wird er mir nie glauben. Ich meine, ich glaube ja noch nicht mal selbst, dass Jar Jar es gewesen sein soll. Auch wenn er wegen einer 'Verkettung unglücklicher Zufälle' zeitweilig mal aus seinem Volk verbannt worden ist - er ist halt ein Tollpatsch. Genau wie ich im Moment, so wie es aussieht./

"...ihr schickt mich doch nicht wieder nach Hause, oder?"

Mit einem tiefen Seufzen schüttelte Obi-Wan sanft den Kopf und entgegnete: "Nein, dafür ist es mittlerweile zu spät. Wir werden dich wohl mitnehmen müssen. Anakin wird dir für den Rest der Flugzeit ein Quartier zuweisen und ich werde den Senatoren Bescheid geben. Und früher oder später werde auch den Jedirat von diesem Vorfall in Kenntnis setzen müssen. Ich muss sagen... ich bin wirklich enttäuscht von dir."

Traurig sah Tru zu ihm auf. Sie sah aus, als hätte man sie direkt ins Gesicht geschlagen. Und das wäre ihr wahrscheinlich auch lieber gewesen, denn so würde der Schatten dieses 'Vorfalls', wie es so hübsch umschrieben wurde, ewig über ihrer Ausbildung schweben.

Er wandte sich um und machte sich auf den Weg zu den Quartieren der Senatoren, von denen just in diesem Moment Anakin zurückkehrte. Ungläubig blickte er von der immer noch am Boden knienden Padawan zu seinem ehemaligen Meister, der gerade ohne ihn eines Blickes zu würdigen vorbei rauschte.
 

~To see you leave again, it's over

And it kills me to watch you descend, to the end

Shutting me out again

Are you trying?

Closing me out again

Are you hurting? ~
 

Anakin grinste verschmitzt die junge Frau an und klatschte dann Beifall.

"Gratuliere! Du hast es an deinem ersten Tag geschafft, seine Nerven so richtig zu strapazieren."

"Das ist nicht witzig.", gab Tru halb schmollend, halb deprimiert zurück.

"Verzeihung."

Amüsiert hob er die Hände, den Vorwurf in ihrer Stimme von sich weisend, á la 'Ich hab nichts gesagt'. Dann half er ihr auf.

"Ich bin übrigens Anakin Skywalker."

"Ich weiß. Du hast einen gewissen Fanclub unter den weiblichen Jünglingen und Padwan, wusstest du das?"

"Tja," erwiderte der junge Mann immer noch grinsend, "als Auserwählter hat man es eben nicht leicht. Aber Danke für die Information, das kann ich Obi-Wan jetzt unter die Nase reiben."

"Oh, das glaube ich nicht."

"Wieso? Hat er etwa auch einen?"

"Nein..."

"Na also!"

"...es ist schon zu einer halben Sekte angewachsen."
 

~*+*~

Tru saß jetzt schon eine halbe Stunde lang in dem, Zimmer und starrte gelangweilt auf den Fußboden. Dieses Warten war schon fast unerträglich!

Dauerte das Gespräch mit den Senatoren etwa SO lange?

Hatte Obi-Wan beschlossen, sie komplett zu ignorieren?

Oder ließ er sie absichtlich warten, um es ihr heim zu zahlen?

Die Tür ging auf, doch anstatt dem erwarteten Jedi betrat jemand ganz anderes den Raum.

Zwei Arme schlangen sich um ihren Körper und zerdrückten sie förmlich.

"Tru! Michse sich sooo freuen, dass duse da bist! Duse jetzt auch haben Riesenverant-wor-tung für Senatoren."

"Jar Jar...meine Rippen..."

"Oh."

Der übereifrige Gungan ließ sein Opfer wieder los und strahlte von einem Schlappohr zum nächsten.

"Wenigstens einer, der sich freut, mich zu sehen."

Aber ein Räuspern an der Tür ließ sie wieder aufblicken. Obi-Wan lehnte gegen die Tür und machte noch immer keinen sehr erfreuten Eindruck.

"Jar Jar, du kannst dich noch während der ganzen Mission mit ihr unterhalten, also könntest du mich jetzt bitte mit meiner Padawan allein lassen? Ich habe noch etwas wichtiges mit ihr zu besprechen."

"Okeday. Michse sein schooon weg."

/Na das wird ja heiter.../, dachte sich die Blauäugige und versuchte, den Kloß in ihrem Hals so gut es ging, herunter zu schlucken.
 

Chapter 2: Level Finished. Reloading Destiny... To be Continued...

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Und das war der zweite Streich. Es tut mir Leid, sollte Obi-Wan etwas OOC geraten sein, doch ich verspreche, ab dem nächsten Kapitel wird er wieder mehr zu seinem ausgeglichenen, verständnisvollen Selbst werden.

Wie lange dauert es wohl, bis man in Naboo angelangt ist? *denk* Ist ja auch egal...

Der zweite Songtextabschnitt, den kaum einer von euch wohl kennen wird, ist "Hover (Quiet Mix)" von "trust Company". Ich kenn die Band zwar nicht, aber das Lied war auf dem O.S.T von "Underworld". Das Erste müssten die meisten kennen, es ist natürlich "In the End" von Linkin Park (ich hab beide Alben *freu* nur das Remix-Album fehlt mir...).

Warum sieht Obi-Wan eigentlich mit jedem Film heißer aus? *sabber* Das ist ja schon fast anormal, aber nicht im negativen Sinn. Ganz und gar nicht.

Bis zum nächsten Kapitel...
 

[...]Es würde nicht gut gehen. Nein, das würde es einfach nicht. Sie würden nur gegenseitig ihre Wunden aufreißen, ob sie es nun wollten oder nicht.

Wunden, die schon längst versiegt, doch nie vollständig verheilt waren.

Wunden die sie verbanden und doch gleichzeitig zwangen, Abstand voneinander zu nehmen.[...]

How to handle your new Padawan

Das hier: //Wort\\

sind Träume. Kommt nur in diesem Chap vor...denke ich mal...
 

.:Chapter 3, Part 1 - Long Lost Emotions:.
 

Sie war nervös. Es war nicht zu übersehen.

Obi-Wan spürte es in der Macht. Er sah es an ihrem hilflosen Blick und der unruhigen Art, an ihrem Umhang herum zu nesteln.

Und sie brachte kein Wort heraus.
 

Zu gerne hätte Tru etwas gesagt, doch ihre Kehle war wie zugeschnürt. Je länger sie schwieg, desto länger würde sie seine Geduld strapazieren.

Er würde es doch nicht als Beleidigung auffassen, oder?

Immerhin wollte er sich doch mit ihr unterhalten. Das hieß er sollte anfangen.

Nicht?

Warum schwieg er dann die ganze Zeit?
 

"Tru Ceres Jinn..."
 

Was sollte das denn jetzt? Warum sprach er sie mit ihrem vollständigen Namen an?

Sie hasste es. Es klang wie eine bürokratische Klausel: kalt, bezugslos, unpersönlich und vor allem distanziert.

Distanz...

Sollten sie nicht genau das vermeiden?

Wie groß war die Kluft zwischen ihnen schon?

Und dann diese bewusste Betonung, dieser unbarmherzige Nachdruck auf dem Wort 'Jinn'.
 

"...ich habe mit Senatorin Amidala gesprochen bezüglich deiner Anwesenheit."
 

Sadist.

Das war die einzige Bezeichnung, die Tru im Moment einfiel, als sie ihrem Mentor so zuhörte.

Er ließ sie bewusst zappeln. Wie verzweifelt musste sie denn noch werden, damit er verstand, dass sie die ganze Sache einfach nur hinter sich haben wollte?

Aber auch er war nur ein Lehrer. Und jeder Lehrer ist der Ansicht, dass sein Schüler aus einer solchen Verfahrensweise nichts lernte.
 

Obi-Wan seufzte innerlich. Er wollte streng sein mit ihr, aber wie konnte er? Bei Anakin war es leicht gewesen. Doch er hatte den Fehler gemacht, sie mit Anakin gleich zu setzen.

Sicher, sie teilten den unbändigen Hang, die Regeln zu übertreten.

Aber Annie hatte nie diese Reue gezeigt.

Er hatte immer nur zu Boden geblickt damit man nicht sehen konnte, dass es ihm als stummer Triumph erschien.

/Was soll's... Lassen wir diesen Unsinn./
 

"Um sie wörtlich zu zitieren: 'Je mehr Jedis, desto besser.' Eine Ansicht, auf der sie bestand, auch nachdem ich anführte, dass du bei weitem noch keine Jedi bist."
 

Er wollte seine Erläuterungen gerade weiter vertiefen, als sie ihm nun um den Hals fiel, nicht ganz so kräftig wie Jar Jar ihr zuvor, doch war die Erleichterung deutlich spürbar.

Wenn sie so extrem reagierte, wie groß war dann wohl der Stein, der ihr gerade vom Herzen gefallen war?

"Danke, danke, danke..."

Seine junge Padawan konnte es offenbar nicht oft genug sagen, doch umfasste er ihre Schultern und hielt sie etwas mehr auf Abstand.

Obi-Wan mochte keine Umarmungen. Emotionale Nähe war ihm ungewohnt. Es war nicht immer so gewesen, aber dieser Zustand hielt schon zu viele Jahre an.

Elf Jahre, um genau zu sein.

Seit dem Tod seines alten Meisters...
 

"Ich habe nicht gesagt, dass ich deswegen billige, was du getan hast. Du hast..."

"Meister, bitte lasst das. Ich kenne die Moralpredigten. Warum muss ich mich denn unbedingt noch schlechter fühlen, wenn ich es doch längst eingesehen habe? Ich bin kein kleines Kind, dem man alles zehn Mal sagen muss. Ich kann nun mal nicht mehr als mich entschuldigen und versuchen, denselben Fehler nicht noch einmal zu begehen.

Bitte...es tut mir wirklich Leid!"

Tru stockte und hielt den Atem an.

War das gerade wirklich der Anflug eines Lächelns gewesen? Sie war sich nicht sicher, fest stand nur, dass sein Gesicht milde Züge angenommen hatte. Er hatte ihr anscheinend wirklich verziehen.

"Dann will ich dieses Mal noch darüber hinweg sehen. Sofern du dich in Zukunft an den Jedikodex hältst. Und ich bin mir sicher, dass du weißt, dass Schmuck zu tragen auch dazu gehört, wenn auch nur im weitesten Sinne, da es von Eitelkeit zeugt. Und Eitelkeit führt zu Arroganz. Und Arroganz wiederum..."

"...führt zur dunklen Seite der Macht, ich weiß, Meister. Allerdings frage ich mich, wieso ihr mich dessen beschuldigt, ich trage keinen Schmuck, wie ihr sehen könnt. Nicht jedes Mädchen muss aufgetakelt rumlaufen wie eine Königin."

Irgendetwas an ihrem Mentor irritierte die Blondine. Seine Haltung im Moment wirkte irgendwie, so Leid es ihr auch tat das zugeben zu müssen, selbstgefällig, ja, schrie geradezu die Worte 'Ich weiß was, was du nicht weißt.' Das traf sicherlich auf vielerlei Dinge zu, aber sie hatte das dumme Gefühl, dass dahinter mehr steckte.

"Na wenn das so ist...dann gehört die hier wohl auch nicht dir."

Obi-Wan Kenobi holte eine hauchdünne Silberkette hervor, an der ein schmaler Ring aus Titan hing. [Frodo hat versagt! Moment mal... O.O den Witz hab ich doch schon in einer anderen FF gemacht...] Einige fein gearbeitete Gravierungen waren in ihn eingearbeitet.

"Das lag noch in dem Gang, wo wir aufeinander geprallt sind - im wahrsten Sinne des Wortes. Irgendjemand muss es verloren haben und dieser jemand war nicht die Senatorin, das steht fest. Ich habe mich bereits bei ihr erkundigt."
 

Tru schluckte.

"Das gehört genau genommen nicht mir...", meinte sie in einem kläglichen Versuch, überzeugend zu klingen. "Die Kette hat meiner Mom gehört und der Ring daran war ihr Ehering. Ich bewahre ihn also nur auf... für meine zukünftigen Kinder sozusagen. Und da ich glaube, dass es mir nicht zusteht, ihn zu tragen und damit er nicht so schnell verloren geht, habe ich ihn als Kettenanhänger benutzt. Eine Kette, die ich gemäß dem Jedikodex auch nicht trage, wie ich hinzufügen möchte."

Noch während sie sprach, wurde sie immer selbstsicherer, ja, sie war sogar der Ansicht, dass sie ihrem Meister gerade die beste flüchtige Halbwahrheit aufgetischt hatte, die je zustande gebracht wurde.

Doch das neu gewonnene Selbstvertrauen währte nicht lange, unter dem kritischen Blick eines Jedis zerfiel es förmlich wieder vor ihren Augen.

Und das erneute Schweigen, in das ihr Gegenüber verfiel, hatte auch nicht gerade Gutes zu bedeuten.

Er ging um sie herum, wobei Tru sich irgendwie nicht traute, sich umzudrehen, aus Angst, sie würde in seinem Gesicht Missbilligung lesen. Ein Gedanke, der alles anderer als abwegig erschien.

Aber stattdessen blinkte etwas silbernes vor ihren Augen auf und noch ehe die Padawan genau feststellen konnte, was es war, legte sich das federleichtre Gewicht der Kette bereits auf ihren Brustkorb und sie spürte ein sanftes Kitzeln als Obi-Wan ihre Haare behutsam nach hinten nahm, da sonst der Verschluss auf ihnen liegen würde.

Die junge Frau drehte sich um und blickte ihn fragend an.

"Meister...was...?"

"Nun, ich fand, es wäre eine Verschwendung. Ich meine... solange es keine Eitelkeit ist, verstößt es nicht gegen den Kodex."

Der Jedi tätschelte ihr den blonden Schopf - eine Geste, für die Tru jedem anderen den Kopf abgerissen hätte - und verschwand dann übertrieben hastig aus dem Zimmer. Sie beschlich das Gefühl, das ihm die ganze Sache irgendwie peinlich war. Bevor sie den Gedanken weiter führen konnte, stand ihr Meister schon wieder in der Tür.

"Mir fiel gerade ein, dass ich noch etwas dringend fragen musste...", meinte er beschämt.
 

/Meine Güte, wie kann man den so verpeilt sein...Ich hab' schon gehört, dass Anakin ihn ein paar mal retten musste, jetzt weiß ich auch, warum! Kein Wunder, dass er so leicht um die Ecke zu bringen ist.../

Noch in dem Moment, wo es ihr durch den Kopf schoss, hätte Tru sich selbst ohrfeigen können. Was dachte sie denn da? Nicht nur, dass es absolut unverschämt war, es machte ihr auf bösartig-karikative Weise klar, warum sie sich diesen Ärger hatte aufbürden lassen.

Eine Ohrfeige wäre noch zu harmlos gewesen und sie hätte sich innerlich auspeitschen lassen, wenn sie es gekonnte hätte.
 

"Tru? Bist du anwesend?"

"Was?" Fragend starrte sie Obi-Wan an, langsam erst drang die Bedeutung seiner Worte zu ihr durch. "Natürlich bin ich anwesend. Das seht ihr doch wohl!"

"Physisch ja, aber psychisch frage ich mich wirklich..."

"Ist das nicht egal? Was wolltet ihr mich denn noch fragen?"

"Was für Fortschritte du schon in deiner bisherigen Ausbildung gemacht hast."

Erleichtert seufzte sie.

Sie hatte zwar nicht mit dieser Frage gerechnet, aber war die hier ihr immer noch lieber als eines dieser Psycho-Kreuzverhöre, mit denen die Jediritter Anwärter zu testen pflegten.

"Ich kann Gefühle anderer Personen fühlen und Andere leicht in der Macht [Beinahe hätte ich 'Matrix' geschrieben... -.-°] erspüren. Außerdem kann ich fast perfekt die Gedanken von willensschwachen Leuten manipulieren. Nur...", peinlich berührt blickte die Blonde nach unten, "ich habe Probleme in eher grundsätzlichen Dingen...Das verlängern des Sprungs, abbremsen des freien Falls und die Levitation von Gegenständen."

"Und was ist mit Visionen?"

Sie glaubte einen scharfen Unterton wahrzunehmen, der sie beunruhigte, dennoch...es war durchaus berechtigt anbetracht dessen, was sie behauptet hatte. Und wieder einmal bereute die Padawan, auch nur ein Wort darüber verloren zu haben, dass er auf dieser Mission sterben würde.

Tru hob den Blick und blickte gedankenverloren direkt durch Obi-Wan hindurch, zumindest schien es ganz so. Dann fixierte sie ihn mit einem so intensiven und emotionslosem Blick, der durch die helle Farbe ihrer Augen noch betont wurde.

Es jagte dem Jedi einen Schauer über den Rücken.
 

"Inwiefern äußern sich solche Visionen?"

Kalt, monoton. So hätte man ihren Tonfall am ehesten beschreiben können. Das Mädchen schien wie ausgewechselt.

"Nun, es sind Träume... Träume, in denen man verschwommen wahr nimmt, was geschehen könnte. Manche sind verschwommener als andere."

Er verstand ihre Frage nicht. Wenn sie bereits eine Vision hatte, würde sie es ja wohl sofort wissen, doch sie schien sich nicht sicher zu sein...warum? Wenn man es genau nahm, war ihr ganzes Wesen ihm ein Rätsel.

Sie schüttelte den Kopf.

"Nein, diese Art von Vision hatte ich nie."

/Was soll das denn nun wieder heißen? 'Diese Art von'... es gibt nur eine Art von Visionen./

Obi-Wan zwang sich selbst, sich wieder zu fangen und räusperte sich. "Nun, das ist auch nicht verwunderlich. Nur die mächtigsten Jedi sind in der Lage dazu. Außerdem scheinst du ohnehin eher eine starke Verbindung zur lebendigen Macht zu besitzen."

/Ah, gleich kommt's! Gleich sagt er: 'Doch ein Jedi muss die lebendige Macht gleichermaßen beherrschen wie die vereinigende Macht.'/

"Doch ein Jedi muss die lebendige Macht gleichermaßen beherrschen wie die vereinigende Macht... ähm, was grinst du so?"

"Ach, nichts..."

Tru kannte diesen Spruch in und auswendig. Sie wusste, das genau das Obi-Wan auch stets gepredigt worden war - und es war ja nun wirklich unschwer zu erraten von wem. Ihr Meister schien einfach über ihr merkwürdiges Verhalten hinweg zu sehen.

"Nun, wie dem auch sei, darin ähnelst du sehr..." Er verstummte mitten im Satz und begründete das mit einem simplen: "Ach, ist nicht wichtig. Vergiss es einfach."

Gerade wollte der Rotblonde sich umdrehen und gehen, als ihre Stimme ihn aufhielt.
 

"Ihr müsst mich nicht beschützen."

"Wie?"

"Ich sagte, ihr müsst mich nicht beschützen. In meinen Fähigkeiten ähnle ich sehr meinem Vater, auch er hatte einen Hang zur lebendigen Macht, darum mischte er sich auch immer in Dinge ein, die der Rat als unwichtig ansah. Aber Vater hatte zuviel Mitleid mit den Wesen, die ihn umgaben. Und deshalb gab es immer wieder Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und euch, als ihr noch sein Padawan wart, denn ihr wart der vereinigenden Macht mehr verbunden."

Der Jedimeister kam es sehr beängstigend vor, dass seine Schülerin mit jedem Wort mehr von ihm preis gab, während sein geringes Wissen über sie immer nichtiger wurde und sich vollkommen neue Rätsel vor ihm auftaten.

Und er hatte das Gefühl, alles würde sich noch einmal vor ihm abspielen, die scheinbar längst akzeptierte und verarbeitete Trauer brach erneut hervor, so stark und schmerzlich wie vor 11 Jahren. Man mochte es ihm nicht ansehen, denn er hatte sich viel besser im Griff als damals und die Situation schien nicht so unmittelbar, aber er litt trotzdem darunter.

"Es tut mir Leid, dass ich dich damit so vor den Kopf gestoßen habe."

Tru schüttelte den Kopf und sah ihn noch immer kalt und energisch an.

"Aber genau das meinte ich damit. Ich will nicht, dass ihr deswegen Rücksicht auf mich nehmt. Ich will nicht bevorzugt werden. Außerdem bin ich längst darüber hinweg."

/Das hatte ich auch gedacht...bis heute./

Wieder schauderte es Obi-Wan. Bei Tru schien es anders zu sein als bei ihm. Sie wirkte vollkommen überzeugend, vollkommen gleichgültig. Vielleicht sprach auch nur der Gram aus ihr.

Vielleicht auch nicht.
 

Er entschloss sich, keinerlei Schwäche vor ihr zu zeigen und überspielte mit der jahrelangen Erfahrung eines Jedis seine Unsicherheit - indem er ihr Anweisungen gab.

"Schön, du willst also nicht mit Samthandschuhchen angefasst werden. Wenn das so ist, wirst du auch nichts dagegen haben, wenn wir sofort mit deinem Training anfangen."
 

.:Chapter 3, Part 2 - Never-healed Wound:.
 

Schweiß rann ihre Stirn hinunter.

Ihr Atem ging schwer.

Jedes einzelne ihrer Worte schien auf einmal so töricht, so unüberlegt.

Wann endlich würde diese lästige und Kraft zehrende Prozedur aufhören?

"Meister..."

Sie hatte fest vor, das endlich aufhören zu lassen, selbst wenn ihr quengelnder Tonfall sich gerade anhörte, wie der eines störrischen Kindes.

"Es sind gerade mal 30 Minuten vergangen.", antwortete Obi-Wan lächelnd. Er saß auf einem Stuhl, den Ellebogen auf der Tischplatte und den Kopf auf der Handfläche abgestützt. Und er sah mit geradezu offensichtlichem Genuss zu, wie seine Padawan sich abmühte.

30 Minuten? So lange stand sie jetzt schon in dieser blöden Raumschiffkabine, mit ausgestrecktem Arm und versuchte, dass gut fünf Meter entfernte Lichtschwert von der Kommode in ihre Hand schweben zu lassen. 30 MINUTEN!

Abgesehen davon, dass ihre Konzentration in geradezu exponentiellen Ausmaßen sank, breitete sich ein ungutes Zerren in ihren Beinmuskeln aus.

Konnte dieses Sch***-Raumschiff nicht endlich mal in Naboo ankommen?

/Ganz ruhig, Mädchen, nicht fluchen. Ein Jedi flucht nicht, nicht einmal innerlich.../

Doch der Gedanke daran, dass das voraussichtlich noch einige Stunden dauern konnte und sie wahrscheinlich erst am nächsten morgen ankommen würden, war alles andere als tröstlich.

Tru wurde sich nur schmerzlich bewusst, dass sie mit toten Dingen nicht umgehen konnte. Das war der Fakt, den sie wohl am allermeisten hätte verschweigen sollen.
 

"Tru, wie willst du als Jedi Leben retten, wenn du noch nicht einmal DAS schaffst? Du würdest dich dadurch nur selbst am meisten gefährden. Und das heißt, das du dann niemanden mehr beschützen kannst."
 

Beschützen...

Im Moment gab es drei Personen, die sie innerhalb der nächsten 10 Tage beschützen musste. Und die einzige Person, die ihr dabei helfen konnte würde sich erstens weigern ihr zu glauben und zweitens war sie selbst gefährdet. Es blieb der jungen Frau nichts anderes übrig: Sie musste ihr Augenmerk ganz auf Obi-Wan Kenobi richten und wenn er ihr schon nicht bewusst unter die Arme greifen konnte, so konnte sie doch wenigstens seinen Rat annehmen und ihr Bestes tun.

Mit all ihrer restlichen Kraft verband Tru sich mit der Macht um nach dem Gegenstand zu greifen, sie schloss ihre Augen, damit ihre anderen Sinne sie nicht ablenken.
 

Ein leises Geräusch, Metall schabte über Metall. Das war es. Kein Laut mehr.

Sie hatte das niederschmetternde Gefühl, total zu versagen, doch das unterdrückte die Jedi-Azubi vehement, schloss es in sich ein.

Nur sie und die Macht.

Der Stuhl ihres Meisters fiel scheppernd auf den metallenen Boden, so hastig stand Obi-Wan auf.

"Müsst ihr mich denn zu Tode erschrecken, Meister?", fauchte Tru ihn an, doch er blickte nur überrascht auf die Stelle, an der ein kleines Lichtschwert nun ebenfalls der künstlichen Schwerkraft zum Opfer fiel - circa drei Meter nur von ihr entfernt.

"Ich...hab's...geschafft..."

Die Padawan brauchte eine Weile für jedes Wort, so unglaublich erschien ihr dieser Fakt.

"Wenn das so ist," meinte Obi-Wan, der sich zwar von seiner Ungläubigkeit gelöst hatte, aber noch immer auf den Fußboden starrte, "dann können wir ja gleich weiter machen, wo wir angefangen haben..."

Ein entsetzt-genervtes Aufstöhnen, ein lautes 'Plumps' und Tru Ceres Jinn hatte sich rücklings auf den Metallboden fallen lassen. Die Kühle des Materials war ungemein angenehm und erfrischend.

"Isch kanni meeehr...", wimmerte sie und blieb liegen, wo sie war.

Ihr Mentor blickte sie belustigt an.

"Das war ja auch nur ein Witz."

"Wenn das so ist...dann ist das nun wirklich nicht eure Stärke, Meister Obi-Wan."
 

~*+*~

//Tru stand inmitten des Palastes von Naboo, tief in dessen Herz in der Nähe der Schmelzgruben.

Was tat sie hier?

Sie wusste es selbst nicht. Sie war noch nie an diesem Ort gewesen...

Schatten.

Zwei Schatten huschten direkt an ihr vorbei und es schien, als würden zwischen ihnen rote und grüne Lichtblitze aufeinander treffen.

Dieses Geräusch...

Sie kannte es.

Die Szene wurde klarer, die Schatten nahmen menschliche Umrisse an, die Blitze stellten sich als Klingen zweier Lichtschwerte heraus.

Ein Jedi und ein Sith-Lord, im Kampf miteinander verflochten.

Qui-Gon Jinn und Darth Maul.

Sie wollte ihrem Vater, helfen, wollte zu ihm rennen, aber bereits bei den ersten Schritten schien weine unsichtbare Macht sie aufzuhalten und sie fiel hin. Nein, es war nicht DIE Macht, es war etwas anderes, etwas, das sich Tru nicht erklären konnte. Sie mühsam auf, aber etwas stimmte nicht mit ihr. Ihr Körper... er fühlte sich so schwerfällig an, so beschränkt.
 

Doch etwas ganz anderes beanspruchte ihre Aufmerksamkeit.

Als die junge Padawan aufblickte, stand vor ihr ein kleines Mädchen, gerade mal 7 Jahre alt. Ein kleines Mädchen in einem schlichten weißen Sommerkleid mit einem Strauß aus Bunter Kronwicke (Coronílla vária) in der Hand, einem Schmetterlingsblütengewächs, das nur auf Naboo wuchs und eigentlich giftig war. [*neben sich blick* *Kronwicke in Vase da steh* Ach so? O.O... was soll's...]

Ein kleines Mädchen mit blonden Locken und himmelblauen Augen.
 

Tru Ceres Jinn sah selbst von vor elf Jahren gegenüber stehen.

/Was soll das?/
 

"Wundert dich das, Tru?", fragte Klein-Tru ihre größere Ausgabe, "war das hier nicht genau, was du wolltest? Du hast dir all die Jahre lang gewünscht, dabei gewesen zu sein, als Vater starb."

Das Kind blickte sie nicht einmal an, sondern holte eine Schere heraus und begann gleichgültig, einzelne Zweige des Strauches abzuschneiden. Durch die leichten Eruptionen, die dabei die Pflanzen erschütterten, rieselten einige der bereits verdorrten, violetten Blüten herab, während die jüngeren Dolden, deren weiße oder rosa Färbung deutlich hervortrat, ein Bild der Perfektion boten.

Tru wurde halb wahnsinnig vor Verzweiflung über ihre Starre und die Unfähigkeit, in das Geschehen einzugreifen.

"Das ist unfair! Ich wollte da sein, um etwas zu verändern, um zu helfen, UM IHM DAS LEBEN ZU RETTEN!"

Die Kleine summte leise vor sich hin und wiegte sich dabei im Takt der Musik, während immer mehr Pflanzenteile auf den Boden rieselten, den perfekten, sauberen Boden, der in wenigen Minuten von einem Mord beschmutzt werden würde. Ja, der perfekte Boden, das kleine Kind, das die jungen, perfekten Blüten betrachtete in seinem weißen, perfekten Kleid.

Das Kleid...

Ja, sie hatte genau dieses Kleid an dem Todestag ihres Vaters getragen, sie erinnerte sich genau. Es war ein besonderer Tag, gewesen, es hätte ein schöner Tag werden sollen.

Ihr siebter Geburtstag. Master Yoda hatte ihr sogar erlaubt, diesen Tag mit ihrer Mutter feiern zu dürfen. Sie hatten in einem Restaurant in Mos Eisley gesessen...Und den Strauß hatte ihre Mutter ihr aus einem Auftrag auf Theed (wer es nicht weiß: Hauptstadt von Naboo) mitgebracht, da sie eine der wenigen Logistiker war, die einen Weg gefunden hatten, die Handelsblockade zu umgehen, die durch die Belagerung der Neimoidaner Naboo von der Außenwelt abgeschnitten hatte.
 

Und die Schere sang das Requiem der fallenden Blüten und Zweige. Ein so endgültiges Geräusch...
 

"HÖR AUF MIT DEM UNSINN!"

"Warum denn Unsinn? Die alten, verdorrten Teile müssen weichen, damit die neuen Blüten umso kräftiger wachsen können. Das ist die Natur der Dinge und nichts kann das aufhalten. Ja, die Alten müssen weichen, um den Jungen Platz zu machen. Das gilt für alles im Universum... Pflanzen, Tiere, JEDIS..."

"Aber..."

Tru war sprachlos. Wie konnte diese Miniaturausgabe von ihr nur so grausam sein und ihr mit diesen kalten Metaphern klar machen, dass sie nichts tun konnte, um Qui-Gon zu retten. Das sein Tod notwendig war.

Sollte sie das beruhigen? Dass sein Tod dadurch jegliche besondere Bedeutung verlor, er war ja nur Bestandteil der Ordnung des Universums. Sie konnte es einfach nicht auf sich beruhen lassen.

"...aber da, wo du die alten Zweige entfernt hast, bleibt eine Wunde zurück! Das bereitet der Pflanze Schmerzen und sie sieht so leer aus."

"Aber früher oder später wird etwas anderes ihren Platz einnehmen. Neue Zweige werden sprießen und die Leere wird verschwinden."

Sie wusste, dass diese Worte sie trösten sollten. Aber ihr erschienen sie nur gefühllos und dumpf.
 

Unter größten Anstrengungen kam Tru auf die Knie und versuchte aufzustehen, ignorierte das starke Zittern in ihren Muskeln. Es war Druck, der sie behinderte, verstärkte Schwerkraft.
 

Darth Maul schlug einen Rückwärtssalto über die Schmelzgrube, um sich Raum und Zeit zu erkaufen, dann die Angriffe des Jedis trieben ihn langsam in die Ecke. Doch Qui-Gon hatte sofort wieder aufgeholt, startete eine neue Serie von Schlägen. Ein Laie hätte denken können, dass er schon so gut wie gewonnen hatte, doch mit dem geübten Auge einer Kämpferin erkannte die Blonde, dass es genau anders herum war.

Ihr Vater ermüdete, ausgezehrt durch sein Alter und die verlorene Kraft, die er schon in dieses nicht enden wollende Duell investiert hatte.
 

Zwei Schritte. Tru kam dem Kampf immer näher, ständig beobachtet durch die stoischen Blicke ihrer siebenjährigen Ausgabe.

"Lass dass! Du kannst nichts mehr daran ändern."

Die Schwerkraft nahm wieder zu und zwang sie trotz ihres protestierenden "Nein"s wieder in die Knie.
 

Langsam begann Darth Maul, sich in den Kampf zurück zu drängen und wurde wieder zum Angreifer (g.S. -> Erläuterung später). Die beiden Kämpfer führten ihren Klingentanz immer weiter fort, schöpften jede eventuelle Deckungslücke ihres Gegners aus, doch keiner landete einen Treffer.

Noch nicht.
 

Dann parierte der Sith-Lord einen Abwärtsschlag, wirbelte nach rechts und schlug mit dem Rücken zum Jedimeister blind zu. Zu spät erkannte Qui-Gon die Gefahr. Die Klinge [...] traf ihn direkt in den Bauch und brennte sich durch Kleidung, Haut und Knochen.(g. Ts.)

[*zu flennen Anfang*...fehlt nur noch Shah Rukh Khan, der *Khabie Khushi Khabie Gham" (=In guten wie in schweren Tagen) singt...]
 

Tru schrie auf und ihre Stimme schien doppelt durch den Raum zu hallen. Doch der Grund dafür war ein simpler: sie war nicht die einzige, die geschrieen hatte.

In diesem Moment verlöschten die Laserstrahlen, die das Sicherheitssystem dieses Bereichs darstellten und ein junger Mann von ungefähr 20 Jahren, ein Padawan, stürzte sich vor Wut rasend auf den Mörder seines Meisters.

Obi-Wan Kenobi.

Aber die Tochter des Jedis sackte in sich zusammen. Er würde zu spät kommen. Es war, egal, dass er Darth Maul bezwingen würde. Es war egal.

Es war vorbei.\\
 

Schreiend und Schweißüberströmt erwachte Tru Ceres Jinn aus ihren Träumen.

Sofort aktivierte sich der kleine Droide, der neben ihrem Bett stand und R4 gab ein besorgtes "Oooo" von sich.

Sie nahm ihn nicht wahr, sie nahm genau gesagt NICHTS wahr, zu sehr war sie noch in ihrem Alptraum verstrickt.

Sie brach in Tränen aus, schluchzte so heftig, dass ihre Schultern dabei zuckten, heftig und haltlos wie ein Kind.
 

Die Lampen ihrer Kabine leuchteten auf, die Tür öffnete sich und Obi-Wan stürmte in den Raum.

"Was ist passiert?", fragte er entsetzt, über den Anblick, den sie bot. Es war niemand anderes im Raum gewesen, sonst hätte R4 ihn auch darüber informiert. Der Droide hätte eigentlich nur die Padawan beschützen sollen, dass er die junge Frau nun so elend vorfand. Ihre Stimme war gepresst und doch klar verständlich. [Scheiße, muss scho wieder auf meine Schwester aufpassen...wie soll ich denn so tippen? Ja, Michelle, mach poch-poch mit dem Mauspad...aber FINGER WEG VON DEN MONITORKNÖPFEN!]

"Er ist tot...tot..." - Schluchzen - "Ich konnte ihn nicht retten! Wir konnten ihn beide nicht retten! Das ist nicht fair...einfach nicht fair..."

Anakin kam angestürmt und blickte sich verwirrt im Raum um.

"Obi-Wan, was..."

Doch sein ehemaliger Meister schüttelte den Kopf und bedeutete ihm, zu gehen.

"Nur ein Alptraum. Ich kümmere mich schon darum."

/Damit wird' ich schon fertig werden...hoffentlich!/
 

Nachdenklich - etwas, das man an dem Jungen Jedi nicht oft sah - verließ Anakin wieder den Raum.

Nur ein Alptraum...Jedis haben keine Alpträume. Zumindest der Theorie nach. Dass diese sich an der Wirklichkeit brach, daran bestand nun Wirklich kein Zweifel. Mit Grausen dachte er an die Alpträume zurück, die ihn bis zum letzten Jahr noch verfolgt hatten. Die Träume über den Tod seiner Mutter. Sie waren Realität geworden und er hoffte für dieses Mädchen, dass ihr es nicht genauso ergehen würde.

Was er nicht wusste, war, dass sie schon mit dieser Realität jahrelang gelebt hatte.
 

Obi-Wan kniete neben dem Bett und versuchte verzweifelt, die völlig aufgelöste junge Frau zu beruhigen, indem er sanft auf sie einredete.

"Ganz ruhig. Du bist in Sicherheit. Alles ist in Ordnung, das war nur ein Traum. Und jetzt entspann dich und sag mir, wen du denn nicht retten konntest..."

"GANZ UND GAR NICHTS IST IN ORDNUNG!!!", entgegnete Tru hysterisch, "DAS WAR NICHT NUR EIN TRAUM."

Der Jedimeister hoffte inständig, dass sie die anderen Passagiere nicht auch noch weckte. Er und Anakin hatten ja ihre Kabinen gleich nebenan und gegenüber. Und wie als hätte sie sein Flehen erhört, dämpfte die Jüngere ihre Stimme zu einem leisen Flüstern.

"Sie hatte Recht, sie hatte ja so Recht! All die Jahre habe ich mir Vorwürfe gemacht, ich dachte, ich wäre Schuld an Vaters Tod, ach wenn alle mir das ausreden wollten. Aber ich war dabei, endlich dabei! Diesmal können sie es nicht leugnen, es war meine Schuld, ganz allein meine. Ihr hättet ihn nicht retten können, die Laser hielten euch zurück, aber ich... ich habe mir nur selbst im Weg gestanden. Er ging direkt vor meinen Füßen zu Fall..."

Ihre Worte verzogen sich zu einem hilflosen Fiepen, die Augen blickten an einem fremden Punkt. Sie war total entrückt und doch gleichzeitig anwesend, was sie sagte, machte keinen Sinn und erklärte alles. Kurzerhand, es war paradox.

Er packte sie an den Schultern und zwang sie, ihn anzusehen.

"Nein, Tru. Du warst nicht dabei, hörst du, du warst noch ein Kind. Nur ich war da, ich und der Sith. Niemand hätte Qui-Gon helfen können. Auch ich habe schon Schuldgefühle deswegen durchlitten, aber ich habe mich gezwungen, sie zu negieren. Wir sind Jedis, wir müssen über unseren Gefühlen stehen."

"Aber das geht doch nicht...wie sollte ich denn nicht um ihn trauern. Das ist Verrat. Und dabei habe ich das alles doch schon überwunden, ich hätte schwören können, dass..."

Tru konnte sich einfach nicht mehr halten. Sie klammerte sich an ihren Meister und weinte sich an seiner Schulter aus.

"Du hast es nicht verstanden...", entgegnete Obi-Wan, während er seiner Schülerin zögerlich über die Haare strich, "wir löschen unsere Gefühle nicht aus, wir dürfen nur nicht zulassen, dass sie unser Handeln bestimmen. Sonst werden andere deswegen leiden. Und das willst du doch nicht, oder?"

"Nein..."

Ihre letzten Worte waren kaum mehr als ein Hauch. Das Schluchzen hatte einen leichten Schluckauf Platz gemacht und sie schien sich wirklich langsam zu entspannen.

"Meister...ich will nicht, dass ihr sterben müsst..."

Stille.

Sie war wieder eingeschlafen.
 

Obi-Wan versuchte, sie so vorsichtig wie möglich wieder auf die Matratze zu betten, doch ein stummes Grausen hatte ihn gepackt. Es schien wie eine Prophezeiung. Hatte Tru nicht bereits etwas ähnliches gesagt, als er zu der Mission anbrach?

Doch bei all der Verwirrung, die zur Zeit in seinem Kopf herrschte, formte sich doch ein Gedankengang klar heraus:
 

Es würde nicht gut gehen. Nein, das würde es einfach nicht. Sie würden nur gegenseitig ihre Wunden aufreißen, ob sie es nun wollten oder nicht.

Wunden, die schon längst versiegt, doch nie vollständig verheilt waren.

Wunden die sie verbanden und doch gleichzeitig zwangen, Abstand voneinander zu nehmen.
 

Er blickte nachdenklich auf das schlafende Mädchen.

"Meister, warum habt ihr uns nur zurück gelassen? Ihr könntet der ganzen Sache Klarheit verschaffen, das weiß ich. Wenn ihr doch nur hier wärt..."
 

Leise entfernte sich Obi-Wan aus dem Gemacht und löschte das Licht aus. R4 nahm seine gewohnte Position am Kopfende des Betts ein und ging wieder auf Standby.

Der Jedi hatte keine Antwort erhalten.

Wie denn auch...
 

~*+*~

Master Yoda schüttelte den Kopf, als er die Enttäuschung spürte.

"Einfach nicht hören sie euch können... wie Antwort sie dann verstehen wollen?"
 

Ja, Obi-Wan Kenobi würde die Antwort nicht hören. Es gab nur zwei Person in seiner Nähe, die das vielleicht vermocht hätten. Doch die Eine war gerade wieder fest eingeschlafen und Annie... nun, diese Botschaft war nicht für ihn bestimmt.
 

#Mach dir keine Sorgen, mein Schüler... Tru wird ihr Versprechen erfüllen, das sie vor Jahren gegeben hat, auch wenn sie sich nicht mehr erinnern kann.#
 

.:Outro - Pale:.
 

~The world seems not the same,

though I know nothing has changed.

It's all my state of mind,

I can't leave it all behind.

I have to stand up to be stronger.
 

I have to try to break free

from the thoughts in my mind.

Use the time that I have,

I can't say goodbye,

have to make it right.

Have to fight, cause I know

in the end it's worthwhile,

that the pain I feel slowly fades away.

It will be alright
 

I know, should realise

time is precious, it is worthwhile.

Despite how I feel inside,

have to trust it will be alright.

Have to stand up to be stronger.
 

I have to try to break free

from the thoughts in my mind.

Use the time that I have,

I can't say goodbye,

have to make it right.

Have to fight, cause I know

in the end it's worthwhile,

that the pain I feel slowly fades away.

It will be alright
 

Oh, this night is too long.

I have no strength to go on.

No more pain, I'm floating away.

Through the mist I see the face

of an angel, who calls my name.

I remember you're the reason I have to stay~
 

Chapter 3: Level Finished. Reloading Destiny... To be Continued...

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Whoa, endlich ready! Einige werden es vielleicht net wissen, aber im Roman zu Ep. II spricht Qui-Gon zu Annie, als dieser gerade die Tusken umbringen will, die seine Mom haben verrecken lassen. Nur Annie achtet gar nicht drauf, da er in seine Rage so gesteigert ist und Yoda hört es als einziger, da er so mächtig ist.

Und das "(g.S.)" und das "(g.Ts.)" sollten geklauter Satz und geklaute Textstelle heißen XD, die hab ich aus dem Roman zu Ep. I gemaust.

Letzte Woche habe ich beinahe die Folge "Tru Calling" verpasst... ich durfte 4.05 Uhr mir die Wiederholung rein ziehen. Und ich muss sagen, Trus Chef Davis erinnert irgendwie an Obi-Wan, mit den längeren Haaren und dem Bart. Na ja, Obi-Wan in ziemlich pummelig, aber immerhin, eine gewisse Ähnlichkeit...

Zum Outro: Das Outro ist das Gegenteil vom Intro. Keine Ahnung, ob es das wirklich gibt, aber ich bin über die Bezeichnung gestolpert, als ich mir das erste Solo-Album von Farin Urlaub ausgeliehen habe. Den Text werdet ihr kaum kennen, es sei denn einer von euch hat das neue Album von Within Temptation. Zwar ist der Song "Pale" nicht gerade einer meiner Favoriten, aber es spiegelt so schön die Emotionen dieses Kapitels wieder...
 

[...]Zischendes Metall, als es in brodelnder Lava versank.

Endlich nahm sie die beiden Gestalten wahr, die in unnatürlich schneller Geschwindigkeit immer wieder aufs neue einander attackierten, parierten und sich kurzzeitig zurückzogen, nur damit der nächste Hieb umso energischer ausgeführt werden konnte.[...]

Acquaintances of yours - strangers of mine

.:Chapter 4, Part 1 - Reflection:.
 

Day 01 - Naboo
 

Gegen Nachmittag hatte die Raumfähre, dessen Besatzung aus zwei Senatoren, einem Piloten, zwei Jedi, einer Padawan und einer dubiosen Anzahl an Dienerinnen bestand, endlich den Hangar von Naboo erreicht. Unter dem lauten Gebrüll der Triebwerke und deren Drosselung, setzte das Luftgefährt langsam und behutsam ab, direkt neben einer 327er Nubian vom Typ J - der eigentliche Transporter Amidalas. Doch die Königin hatte darauf bestanden, dass sie ein etwas größeres und auch geräumigeres Schiff für die Reise nach Coruscant nahmen, das ebenso schnell war. Padmé hatte den Grund dafür nicht verstanden, aber als sie nachfragte, lautete die Antwort: "Ich werde doch wohl nicht zulassen, dass du reist wie eine Bettlerin. Was wirft das denn für ein Licht auf mich?"

Ja, das war Zenobia Naberrie, wie sie leibte und lebte.

Padmé seufzte.

Man konnte bei weitem nicht sagen, dass die Reise mit der Nubian einer höher gestellten Person nicht würdig war, im Gegenteil: sie hielt sie sogar noch für zu verschwenderisch. Innerlich fürchtete sie das Aufsehen, dass dieses Schiff erregen würde und fragte sich, ob es gerade in dieser heiklen Situation unpassend war. Doch betrachtete man die Tatsache, dass nun auch noch drei weitere Passagiere an Bord waren, wobei die Anwesenheit einer Person mehr oder weniger geplant war, so erschien es der Senatorin als günstiger Zufall - aber mehr auch nicht.

Ihr Herz war ergriffen von der Furcht um ihr Land, die nur schwerlich von einer langsam aufkeimenden Hoffnung verdrängt wurde. Der Hoffnung, die Jedis könnten ihnen helfen.

Und doch war Padmé mulmig zumute.
 

~*+*~

"Meister, ich weiß, die Frage kommt etwas spät, aber...wer ist eigentlich die neue Königin von Naboo?" Die kleine Prozession verließ gerade das Schiff, allen voran Tru und Obi-Wan. Der Jedimeister blickte seine Schülerin jedoch noch nicht einmal an. Er hatte noch mit keinem Wort die Geschehnisse der gestrigen Nacht erwähnt und so beschloss sie, die ganze Sache nicht weiter aufzuwühlen. Aber seine wortkargen Anwandlungen mussten noch einen anderen Grund haben, sonst würde er nicht so abwesend wirken.

Es musste an diesem Ort liegen.

Den Erinnerungen, die der Planet mit sich brachte.

Eine kalte Angst lief ihren Rücken hinunter, als sie darüber nachdachte, was sie die letzte Nacht NOCH gesehen hatte. Sie hatte verzweifelt gehofft, ihr Traum wäre beendet gewesen, doch sie hatte sich schmerzlich getäuscht. Der Kampf, der auf den Tod ihres Vaters folgte, war weit inbrünstiger gewesen, als der vorherige, aber das war es nicht, was die junge Frau so aufgewühlt hatte. Sie hatte gesehen, wie ihr Meister TÄNEN vergossen hatte, über den Tod Qui-Gons. Es hatte sie in ihrem tiefsten Inneren berührt, besonders bei dem Gedanken, dass es wohl das letzte Mal gewesen sein dürfte, dass er je geweint hatte. Das letzte Mal, dass er auf diese Art und Weise seine Trauer ausdrücken durfte - sie bezweifelte, dass es einem Jedimeister gestattet war, sich eine solche 'Schwäche' zu leisten.

Ein unsichtbares Gewicht legte sich auf ihre Brust und hinderte sie am Atmen.

Trotzdem wollte auch sie sich nichts anmerken lassen.
 

Tru wollte ihre fast vergessene Frage gerade erneut stellen, als er zu ihrer Überraschung antwortete.

"Nun, nachdem Königin Jamillias Amtszeit vor kurzem ablief, wählte das Volk Zenobia Naberrie als seine nächste Vertreterin. Sie ist um einiges älter als ihre Vorgängerinnen, wie ich bemerken möchte, aber das bedeutet lediglich, dass sie sich gerade in den besten Jahren befindet, wie man so schön sagt. Politisch gesehen ist sie eine gute Wahl."

/'Politisch gesehen?' In welcher Hinsicht war sie dann eine schlechte Wahl?/

"Aber ist der Nachname der Senatorin nicht auch Naberrie? Und soweit ich weiß, trägt ihre ältere Schwester den Namen Sola."
 

"Zenobia ist meine Cousine."

Die Beiden drehten sich überrascht um, als Amidala das Wort ergriff. Ihre Dienerinnen folgten ihr in Reihen zu zweit, die Gesichter durch die rotgoldenen Roben verhüllt.

"Mein Vater, Ruwee, hat noch einen älteren Bruder, der zurzeit auf Coruscant lebt. Zenobia wuchs zwar auf Naboo auf, studierte jedoch ebenfalls auf Coruscant. Sie war der Ansicht, dass ein wenig Weltgewandtheit in ihrer politischen Laufbahn nicht schaden könnte. Was ihre Zukunft betraf hatte sie schon immer ziemlich klare Vorstellungen gehabt und ihre Zielstrebigkeit ist bemerkenswert."

Sie hatte die Jedis nun erreicht und wandte ihre Aufmerksamkeit Tru zu.

"Und du bist also der unerwartete Passagier... nun, Wissensdurst ist eine gute Voraussetzung, wenn man es als eine Jedi zu etwas bringen will. Doch Wissensdurst und Neugier liegen nah beieinander, also sei lieber vorsichtig."

Ihr Tonfall war eher verständnisvoll als belehrend und ihr Lächeln aufrichtig, was sie der jungen Padawan sofort sympathisch machte. Doch Tru ließ sich von dem nicht hinreißen und senkte dem Anstand gemäß den Kopf, als sie entgegnete: "Es ist mir eine Ehre, euch kennen zu lernen, Senatorin und ich möchte mich entschuldigen, sollte meine Anwesenheit hier euch in irgendeiner Weise Unannehmlichkeiten bereiten."

"Aber nicht doch.", meinte die Brünette munter und vertraulich, "lassen wir doch diese übertrieben förmlichen Gespräche."

"Haltet ihr das wirklich für angebracht Senatorin?", mischte Obi-Wan sich ein.

"Sie ist die Schülerin eines alten Freundes von mir - warum sollte ich da Bedenken haben?"

Tru begann langsam zu begreifen, warum das Volk diese Frau zu seiner Königin gemacht hatte, obwohl sie damals gerade 14 Jahre alt gewesen war. Padmé Amidala besaß eine natürliche Wärme, einen offenherzigen Charakter und die Ausstrahlung einer Jedi. Tatsächlich war die Macht stark in ihr - ein Umstand, den auch Master Yoda erkannt hatte - auch wenn sie niemals im Tempel ausgebildet worden war. Vielleicht war sie ja auch einfach zu spät entdeckt worden, so wie Anakin. Nur mit dem Unterschied, dass ihm die Ausbildung ermöglicht worden war, wenn auch nach langem Abwägen und GEGEN den Rat Yodas.

Just in diesem Moment verließ auch Annie das Schiff. Er alberte ein wenig mit Jar Jar herum, was ihnen einige böse Seitenblicke des Piloten einbrachte.

/Was für ein Kindkopf.../, dachte die Blonde bei sich, doch über andere zu lästern hielt sie selbst für verwerflich, und so hielt sie sich in der Hinsicht an das Motto: 'Wenn du über jemanden nichts nettes zu sagen weißt, dann sag lieber gar nichts.' [Ja, ja, die Auswirkungen von "Bambi"... XD]
 

Captain Panaka, der Leibwächter der Königin (und auch der vorangegangenen Königinnen), trat den Ankommenden zur Begrüßung entgegen, dicht gefolgt von seinem Neffen Typho. Jener war bereits seit einem Jahr die Leibwache Padmé, seit den Separatistenaufständen und dem Attentat, um genau zu sein, doch hatte sie wieder einmal jeglichen Schutz ihrer Person abgelehnt. Mit Recht, schließlich schwebte nicht sie in Gefahr und außerdem glaubte sie fest an die Prinzipien und die Macht der Diplomatie. Und ihre Dickköpfigkeit war berühmt.
 

"Mylady," ergriff Panaka das Wort und sein dunkles, Wetter gegerbtes Gesicht zeugte von Unmut, "es tut mir wirklich Leid euch das mitteilen zu müssen, aber die Königin übermittelt ihr größtes Bedauern, dass sie euch noch nicht empfangen kann. Sie befürchtet, der Palast ist noch nicht ganz auf die Ankunft der Gäste vorbereitet, jedoch sei ihnen versichert, dass das Gepäck sofort in die Gästezimmer gebracht wird."

"Wie reizend sie sich um uns sorgt... lieber sperrt man uns aus, als dass die Gefahr besteht, es könne noch ein Staubkörnchen in unseren Zimmern liegen.", meinte Obi-Wan und seine Schülerin sah ihn verwundert an. Sie hatte bereits von Obi-Wans berüchtigter Ironie gehört, doch dem weiter keinen Glauben geschenkt. Und nun machte sie nicht nur Bekanntschaft mit ihr, nein, es störte sich anscheinend auch keiner daran. Und Panakas Verhalten nach zu urteilen hatte der Jedi auch noch voll ins Schwarze getroffen.

Padmé seufzte und schüttelte den Kopf.

"Zenobia und ihr Perfektionismus... das ist mal wieder typisch."

Zurückhaltend mischte sich auch Typho in das Gespräch ein: "Nun, sie macht den Vorschlag, derweile einen kleinen Rundgang zu machen, damit diejenigen, die zum ersten Mal hier sind, die Umgebung kennen lernen können."

Tru kratzte sich beschämt am Kopf.

/Warum hab ich nur das Gefühl, dass das nur auf mich zutrifft?/
 

~*+*~

"Hier ist es...", meinte Captain Typho und blickte sich im Raum um. Der Wunsch dieses Mädchen, ausgerechnet diesen Ort besichtigen zu wollen, war etwas außergewöhnlich. Außerdem wollte er sich gar nicht erst ausmalen, wie die Königin darauf reagieren würde, wenn sie wüsste, dass sich jemand trotz ihrer ausdrücklichen Anweisungen im Palast befand.

"Das hier sind die Schmelzgruben..."

Aber Tru hörte ihm gar nicht zu. So sehr hatte sie sich bereits in die Erinnerung an ihren Traum vergraben. Sie zuckte nicht einmal mit der Wimper, als der junge Mann langsam ging, nicht ohne ihr noch ein paar besorgte Blicke zuzuwerfen. Das Sicherheitssystem, das aus einer Reihe von Laserstrahlen bestand, war ausgeschalten. Eben jene Laserstrahlen, die 11 Jahre zuvor zwei Jedis bei ihrer Jagd auf den Sith-Lord Darth Maul behindert hatten.

Sie starrte hinunter in die Schmelzgrube, ein riesiger kreisrunder Schacht, der sich in Schwärze verlor. Und exakt hier hatte ihr Meister mit dem Tod gerungen. Er war gestürzt, so viel wusste sie, und konnte sich gerade noch an einem der Vorsprünge festhalten, während Darth Maul siegessicher auf ihn herab geblickt hatte.

Sie schauderte.

Wenn sie sich zu sehr darin vertiefte, würde sie am Ende noch in eine unbeabsichtigte Trance fallen.
 

Doch je mehr man gegen etwas ankämpft, desto stärker verfolgt es einen. Was hatte sie sich überhaupt eingebildet, als sie her kam? Was sollte es schon verändern? Der einzige Grund schien die Melancholie zu sein. Schwermut. Ein so verlockender und zugleich toter Zustand. Er war so lähmend, brachte keinerlei Veränderung. Aber hey: es gab so wenigstens eine Konstante im Leben.

Melancholie war etwas für schwache Menschen. Jene, die die ewigen Veränderungen des Lebens nicht ertrugen.

"Ich BIN nicht schwach...", flüsterte die Blonde protestierend, als ihre Lider schwer wurden. Schatten blitzen vor ihrem geistigen Auge auf.

Und erlösender Sekundenschlaf übermannte sie.
 

//Das Geräusch aufeinander treffender Lichtschwerter.
 

/Nein...Nicht schon wieder. Bitte, lasst mich das nicht schon wieder sehen. Ich will nicht. Ich kann nicht./

Aber diesmal war es anders.

Ein merkwürdiges rotes Licht drang von überall her, ja selbst der Fußboden schien es auszustrahlen.

Hitze.

Zischendes Metall, als es in brodelnder Lava versank.

Endlich nahm sie die beiden Gestalten wahr, die in unnatürlich schneller Geschwindigkeit immer wieder aufs neue einander attackierten, parierten und sich kurzzeitig zurückzogen, nur damit der nächste Hieb umso energischer ausgeführt werden konnte.

Zwei Klingen.

Zwei BLAUE Klingen, die den Kampf in einen gespenstischen Kontrast zu der Umgebung setzten.

Zwei JEDIS waren gerade im Begriff, einander zu töten.
 

Einer von ihnen gewann gerade die Oberhand, rang den anderen zu Boden und versuchte, die Klinge an die Kehle seines Gegners zu setzen, doch dieser hatte seine Hand gepackt und hinderte ihn. Dass Lichtschwert war nur noch wenige Zentimeter von seinem Ziel entfernt, aber es behielt, wenn auch zitternd, seine Position.
 

Und in diesem kurzen Moment der Ruhe konnte Tru die Gesichter der beiden Kämpfenden erkennen.

/NEIN!!!/ \\
 

Jemand schrie ihren Namen.

Sie fiel.
 

~I'm falling forever

I've got to break through

I'm going under
 

Blurring and stirring the truths and the lies

So I don't know what's real and what's not

Always confusing the thoughts in my head

So I can't trust myself anymore~
 

.:Part 2 - my very own enemy:.
 

"Tru? Alles in Ordnung? Jetzt sag doch was!"

Langsam wurde Obi-Wan verzweifelt. Er hatte sie gerade noch festhalten können, bevor sie in diese ihm verhasste Grube gefallen wäre. Und jetzt war sie schon seit einigen Minuten bewusstlos.

Er glaubte nicht, dass sie versucht hatte sich umzubringen. Zumindest hoffte er das nicht. Andernfalls hätte sie sich doch gewehrt, oder?

Ihre Lider zuckten.

Sie stöhnte leise und blinzelte dann langsam.

"Es ist noch nicht vorbei...", waren die ersten Worte, die sie herausbrachte.

Die Augen glasig und leer, hätte man sie für eine Puppe halten können. Ihre Stimme war nicht mehr als ein Hauch, dafür jedoch eine halbe Oktave tiefer als gewöhnlich.

"Die verlorenen Zwanzig sind nicht das Ende. ER wird sich zu ihnen gesellen und sie alle übertreffen. SEIN Verrat..."

Obi-Wan musste sich eingestehen, dass dieses Verhalten noch beunruhigender war. Es klang wie eine Prophezeiung. Vielleicht war es sogar eine. Aber das würde bedeuten, dass sie eine Vision der Zukunft gehabt haben musste. Es schien absurd. Die Vergangenheit zu sehen, bedurfte es nur halb so viel Kraft und gesetzt den Fall, das seine Vermutung stimmte, so war es den meisten nur möglich, EINE Variante der möglichen Zukunft zu sehen. Das kleinste Ereignis konnte alles umwälzen.

/Es hat also nichts zu bedeuten/, beschwor der Jedi sich selbst.

"Tru was soll das?"

Vorsichtig berührte er ihren Arm, beugte sich über die Padawan, als sie zusammenzuckte und hoch schreckte.

RUMMS.

Kopf knallte an Kopf und ein "Au" ertönte in uni sono.

"Wo...", verwirrt blickte Tru sich um, erkannte anscheinend die Umgebung nicht wieder, "...Meister?"

Ihr Blick war auf Obi-Wan gefallen und aus irgendeinem Grund wirkte sie besorgt. Aber er rieb sich immer noch die Stirn.

"Junge Dame, was sollte das?", fragte er in tadelndem Tonfall, wenn auch mehr verwundert als erbost.

"Was sollte was?"

"Du sagtest gerade eben etwas über die verlorenen Zwanzig. Dass jemand zu ihnen stoßen würde...was sollte das bedeuten?"

Diese Worte bewirkten eine Veränderung in der jungen Frau, die nur langsam zu Tage trat. Einen Moment lang dachte ihr Mentor, sie würde wieder in diesen nebulösen Zustand zurück verfallen, dieselbe Ausdruckslosigkeit spiegelte sich in ihrem Gesicht wieder.

"Gar nichts...", antwortete sie matt.
 

Wie hätte sie es ihm denn auch erklären sollen? Sie verstand es ja selbst nicht. Die legendären verlorenen Zwanzig, jene Jedis, die sich von dem Orden abgewandt hatten. Und der letzte von ihnen war Graf Dooku gewesen. [...Graf D., ne? *zwinker* Graf DRACULA...alias Christopher Lee...alias Saruman...]

Und nun sollte ein weiterer Jedi den Orden verlassen? Vielleicht nicht sofort, aber in einigen Jahren.

Wieso sollte sie so etwas behaupten, wenn... wenn es nicht mit ihrem Traum in Verbindung stand. Bei der Macht, es waren immerhin zwei Jedis gewesen und der Kampf war sicherlich keine Spielerei gewesen.

Und derjenige von ihnen, der kurz vor seinem Tod gestanden hatte, war Obi-Wan gewesen. Sicher, die Haare waren etwas kürzer geschnitten und teilweise etwas heller, vermutlich ergraut, aber es bestand kein Zweifel. Wäre die Situation anders gewesen, hätte Tru sich eingestehen müssen, dass er so einen gewissen reifen Charme an sich hatte.

Und Anakin hatte versucht ihn zu töten.

Dieses Fieber, dieser Wahnsinn in seinen Augen...

Tru schauderte.

Sie würde kein Wort davon erwähnen. Immerhin galt Anakin als der Auserwählte. Und eine solche Beschuldigung gegen ihn auszusprechen wäre schlichtweg verrückt. Das einzige, was ihr blieb, war, daraus Hoffnung zu schöpfen, so morbid es auch klingen mochte. Denn immerhin: Es bedeutete, dass Obi-Wan diese Mission überleben würde.

Rein theoretisch. Hoffentlich.

"Bist du sicher, dass es dir gut geht? Wenn ich dich an gestern Abend erinnern darf..."
 

'Wenn ich dich an gestern Abend erinnern darf'. Faszinierend wie subtil er es umging zu erwähnen, dass sie sich gestern die Seele aus dem Leib geheult hatte. Und das auch noch an seiner Schulter. Kann es sein, dass es dem Jedimeister irgendwie peinlich war?

/Meine Güte, kein Wunder, dass Jedis früher nicht heiraten durften...als ob die es sich überhaupt getraut hätten, eine Frau anzusprechen./

Die Padawan beschloss sich lieber nicht vorzustellen, wie Obi-Wan sich während eines Dates benehmen würde, ansonsten hätte sie noch einen Lachanfall gekriegt. So aber konnte sie es noch zu einem schwachen Lächeln abwenden und stand endlich auf.

"Natürlich geht es mir gut. Es ist nur die Einsamkeit, mehr nicht. Wie ihr selbst festgestellt habt, Meister, kann ich nicht so gut mit toten Dingen umgehen."

Obi-Wan folgte ihrem Beispiel und stand ebenfalls auf.

"Du wirst es nicht fassen, aber die Königin ist endlich bereit uns zu empfangen.", meinte er amüsiert, "deshalb habe ich dich auch gesucht. Na ja, deshalb und weil ich Anakins Erzählungen über die Pod-Rennen und vor allem über gemeinsame Missionen Leid war. Er lässt mich immer wie einen vollkommenen Idioten dastehen."

Tru lächelte aufmunternd und war sich im Stillen bewusst, dass ihr Abneigung gegen Anakin Skywalker gerade erst so richtig begonnen hatte.
 

~*+*~

Als die versammelte Mannschaft über den Außenhof auf den Palast zutrat, eilte ihnen bereits eine Gestalt in festlichen Gewändern entgegen und das einzige, was Tru von der Königin überhaupt wahr nahm, war eine Reihe fliegender, hauchdünner violetter Stoffbahnen, mit denen ihr Kleid verziert war. Nun, dieser lila Wirbelwind [*lol* Das musste einfach sein.] stürmte direkt auf die Senatorin zu und umarmte sie herzlich mit den Worten: "Padmé, meine Liebe, wie schön, dass du sicher wieder hier angekommen bist."

Amidalas Gesicht war jedoch distanziert, als sie sich so schnell wie möglich wieder von ihrer Cousine löste und einen Schritt zurücktrat. Doch Zenobia ignorierte völlig das Unbehagen, das ihr entgegen gebracht wurde und wandte sich nun dem 'Frischfleisch' zu.

"Aber wie sollte es denn auch anders sein in so grandioser Begleitung..."
 

Trus erste Einschätzung war, dass diese Frau verflucht hohl war. Hohl, aufgesetzt und dekadent. Wie konnte das Volk nur so etwas zur KÖNIGIN wählen.

/Andererseits ist sie Mutter... das könnte schon den ein oder anderen Bonuspunkt einbringen./

Dann begriff sie jedoch langsam, dass das nur Show war. Taktik. Ihr Verhalten wirkte zu aufgesetzt um wirklich echt zu sein. Ja, man durfte sie nicht unterschätzen. Unter dieser Maske verbarg sich pure Berechnung.

Politisch gesehen eine gute Wahl, aber menschlich?

Doch ihre Analyse fand ein jähes Ende, als Zenobia genau in Trus Richtung blickte und entsetzt ausrief: "Meine Güte, Kindchen, so kannst du doch nicht rumlaufen!"

Die Padawan blickte sich verwirrt und Hilfe suchend um, in der Hoffnung, jemand zu entdecken, der damit gemeint sein könnte, bis sie einsehen musste, dass das wohl an ihre Adresse ging. Sie lenkte ihren Blick auf ihre Kleidung.

Was sollte denn mit ihren Sachen sein? Sie hatte extra die typische Novizentracht, die sie im Tempel alle trugen (die meisten männlichen Jedis eingeschlossen, die weiblichen Jedi laufen etwas eleganter herum) ersetzt durch eng anliegende sandfarbene Leggins und ein ebensolches T-Shirt mit V-Ausschnitt, die perfekt zu dem dunkelbraunen Umhang und ihren braunen Stiefeln passten. Es war schlicht, bequem und trotzdem Figur betonend.

Also was meckerte diese Frau, Königin hin oder her, an ihr rum?

Doch Zenobia schimpfte einfach weiter wie ein Rohrspatz.

"Das ist ja nicht zu fassen, wozu die Leute im Jeditempel ihre armen Schülerinnen zwingen! Wo bleibt denn da die weibliche Anmut und Würde? Da hätten sie die Mädchen auch gleich mit Schürze in die Küche schicken können. Wo bleibt denn da die Kultur?"

Sie klatschte in die Hände und zwei weitere Dienerinnen kamen aus dem Palast angelaufen.

"Rabé, Amé. Kümmert euch um das Mädchen. Und ich will sie nicht eher am Tisch sehen, bis sie nicht gesellschaftsfähig ist. Und beeilt euch bitte, wie haben nicht den ganzen Abend Zeit und ich hasse es, meine Gäste warten zu lassen."
 

Bevor Tru überhaupt protestieren konnte, wurde sie bereits an beiden Handgelenken gepackt und fort gezogen.
 

Chapter 4: Level Finished. Reloading Destiny... To be Continued...

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Ich bin nicht gerade ein Anakin-Fan, was man spätestens jetzt merkt. Ich finde Hayden Christensen privat besser als in dieser Rolle. Ganz ehrliche Meinung. Und spätestens nach Episode III war er so was von unten durch bei mir.

WAS FÄLLT DIR EIN, OBI-WAN FAST UMZUBRINGEN?! ICH GLAUB MICH HACKT'S, ODER WA?

*hüstel*

Die Vorschau... nun ja ich sag mal so: Nichts ist, wie es scheint. Merkt euch das, wenn ihr die sie lest.
 

Iphigenie hatte noch bemerkt, dass es etwas unwahrscheinlich scheint, dass Tru erst fragt, wer die Königin ist und dann auf einmal weiß, dass sie Mutter ist. Das ist kein Kontinuitätsfehler, sondern Absicht. Ich möchte auf Kapitel 1 hinweisen: Tru erfährt, dass Obi-Wan, die Königin und deren Tochter getötet wurden. In der Hinsicht ist es logisch.
 

In den Ferien habe ich mir übrigens "Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden" gekauft (12 Euro, die spinnen wohl!). Sehr lesenswert, Obi-Wan mal ganz ohne Annie, dafür mit einem voll niedlichen Anwalt (nur so...ich habe nun mal ein Faible für Schnecken).
 

[...]Irgendwie fühlte Obi-Wan sich bedroht. Okay, das war äußerst lächerlich, aber... konnte sie denn nicht wenigstens mal blinzeln, wenn sie schon so auffällig energisch jede seiner Bewegungen verfolgte?

Und er bezweifelte stark, dass dieses Mädchen solch eine fanatische Anwandlung hatte, anderen Leuten genauestens beim Essen zu zu sehen, was das Starren einigermaßen rechtfertigen würde.[...]

Things you shouldn't do with your Master

.:Chapter 5, Part 1 - Baby's problems:.
 

Sie hatten sich alle, bis auf Tru, die offensichtlich noch immer nicht ganz 'gesellschaftsfähig' war, an der riesigen Tafel im Speisesaal eingefunden und nahmen Platz. Am Kopf des Tisches stand ein etwas größerer Stuhl, der mit zahlreichen Ornamenten versehen war, während die restlichen Stühle eher etwas schlichter gehalten waren. Wem der Ehrenplatz gehörte, musste nicht erwägt werden. Zenobia lehnte gelassen und doch aufrecht in dem großen Stuhl, der im Prinzip eigentlich schon fast ein kleiner Thron war. Offenbar konnte sie es nicht lassen, selbst zu Tisch ihre Machtposition zu demonstrieren.

Zu ihrer Linken saß direkt Padmé, daneben Anakin und als letzter in der Reihe Jar Jar - was den Vorteil hatte, dass die eventuell mangelnde Etikette des Gungan nicht so auffiel, zumindest der Königin nicht. Die Tafel erstreckte sich noch einige Meter lang, doch war der Rest ungedeckt. Zur Rechten Zenobias war ein Freiraum, noch nicht einmal ein Stuhl stand dort. Erst danach folgte Obi-Wans Platz und ein leerer Stuhl, der gar nicht mal so sehr aufgefallen wäre, hätte man den Platz dort nicht schon gedeckt.

Zahlreiche Bedienstete, vorwiegend Dienerinnen, deren lange scharlachrot-goldene Roben in der Hektik flatterten, eilten um den Tisch um Speisen abzustellen und dann schnell wieder in der Küche zu verschwinden. Jar Jar lief bereits sichtlich das Wasser im Munde zusammen. Für ihn hatte man extra einige geräucherte Frösche in einer Schüssel bereit gestellt, derweil waren für die restlichen Gäste eher pflanzliche Gerichte zugeteilt.

Eine peinliche Stille hatte sich unter ihnen breit gemacht, da alle auf eine Art Zeichen der Königin warteten.

Derweil hatte Obi-Wan die Zeit, sich den Saal etwas genauer anzusehen. Er lag an der Westseite des Palastes und die dem Außenhof angehörige Wand bestand eher aus einer Reihe gewaltiger Torbögen, in die verschieden farbige Scheiben aus Transparistahl [Klingt irgendwie wuchtig... ist aber eigentlich das Äquivalent zu Glas] eingesetzt waren, in denen sich die untergehende Abendsonne brach. Die daran angrenzenden Wände waren größtenteils offen und je eine breite Treppe führte von dort aus nach oben - zu den Gemächern.
 

Das Geräusch von leichten Schritten ließ alle aufmerken und zur Südtreppe blicken (leeres Tischende). Anakin fiel laut klirrend die Gabel, mit der er die ganze Zeit aus Langeweile herum gespielt hatte, auf den massiven Tisch. Die junge Frau, die anmutigen Schrittes auf die Tafel zuschritt, hätte man leicht für eine Verwandte der Königin halten können. Sie trug ein beigefarbenes Kleid mit Spaghettiträgern, das perfekt saß - Figur betonend und locker zugleich. Der ursprüngliche Rockteil reichte gerade mal bis knapp unter den Hintern, darunter hatte der Designer mehrere einheitlich breite Streifen des selben Stoffes, wahrscheinlich äußerst feines Leinen, angebracht und so vernäht, dass noch etwas mehr als zwei Zentimeter Saum überstanden, als wären es mehrere Röcke unterschiedlicher Länge, die übereinander getragen wurden. Insgesamt reichte das Kleid bis zur Hälfte der Unterschenkel und wurde nach unten hin immer breiter, sodass der Stoff bei jedem Schritt faszinierend wippte und der Trägerin zusätzliche Eleganz verlieh. Abgerundet wurde das alles durch eine Art Ziergürtel: Je zwei Bänder, an der Hüftnaht zu beiden Seiten angebracht. Die Linken (aus der Perspektive des Trägers) war in einer Schlinge um einen dunkelbraunen Ring befestigt und die Rechten hatte man mit demselben Ring verknotet und die Enden hingen herunter. Im Gesamtbild ergab das alles eine Art Dreieck oder Zipfel.

Die Gestalt trat naher und jetzt hätte selbst der größte Maulwurf [Zur Erinnerung: diese lustigen, schwarzen, BLINDEN, Wühltierchens, von denen ich meine Orientierung geerbt habe (Von denen und von den Regenwürmern XD)] erkannt, dass es sich um Tru Ceres Jinn handelte. Sie wirkte vollkommen verändert, dabei trug sie kaum Make-Up, sah man von einem Hauch cremefarbenem Lidschatten ab. Die sanften blonden Haare sorgfältig im Nacken zu einem Knoten zusammen gesteckt, hatte sie keine andere Möglichkeit, ihren verlegenen Blick zu verstecken, als den Kopf zu senken, wobei nur eine kleine widerspenstige Strähne, die sich aus der Frisur gelöst hatte, auf ihre Stirn fiel. Beschämt setzte Tru sich, wobei sie es aufs sorgfältigste vermied, irgendjemanden anzusehen, ein Bestreben, das leider nicht erwidert wurde. Ein sanfter Hauch von Parfum umgab sie, nicht zu süß, aber frisch und verspielt. Obi-Wan wurde bewusst, dass er sie anstarrte und so wandte er sich peinlich berührt dem Rest der Tafel zu.

Zenobia klatschte in die Hände.

"Schön, da wir jetzt also endlich alle anwesend sind, würde ich vorschlagen, wir beginnen endlich mit dem Essen. Immerhin kann man mit leerem Magen keine Entscheidungen treffen, und ich denke, wir alle brennen auf eine Besprechung."
 

Wie auf Befehl wandten sich alle den Speisen zu und verfielen langsam in kleinere private Gespräche, die teils aufgrund der geringen Lautstärke, teils aufgrund Jar Jars Schmatzgeräusche für andere ungehört blieben.

Tru seufzte erleichtert.

"Was ist denn jetzt los?", fragte Obi-Wan flüsternd.

"Ihr könnt euch keine Vorstellung davon machen," entgegnete sie ebenfalls flüsternd, "wie schwierig es ist, in diesen verdammten Schuhen zu laufen und sich nicht vor aller Augen den Knöchel zu verknacksen! Das Körpergewicht wird außerdem durch die Absätze total verändert und der ganze Druck liegt auf Ferse und Fußballen, und das verursacht unglaubliche Schmerzen, wenn man dann erst mal ein paar Stunden mit den Dingern unterwegs ist."

Mit diesem Worten deutete sie unauffällig auf die fein gearbeiteten Riemchensandalen, die den Spann sehr gut betonten.
 

Eine der Dienerinnen trat zu Zenobia und meinte schüchtern: "Euer Hoheit, eure Tochter ist soeben von ihrem Nachmittagsschlaf erwacht, wünscht ihr, dass sie ebenfalls am Tisch sitzt?"

"Aber natürlich! Was ist das denn nur für eine Frage, sag Eirtaé, sie soll sie her bringen."

Tru setzte sich gespannt noch ein wenig aufrechter hin. Nun würde sie also noch die Prinzessin kennen lernen. Die Dritte und letzte Person, deren Leben bedroht war. Deshalb war also die Stelle am Tisch frei. Aber warum wurde dort ein Hochstuhl hingestellt? Der war doch nur für...

/NEIN! Das ist nicht wahr!/, eine schreckliche Erkenntnis bemächtigte sich der Padawan und sie fühlte sich an wie ein Schlag in die Magengrube, /Lassesnichtwahrseinlassesnichtwahrseinlassesnichtwahrsein.../

Doch entgegen ihrem Flehen kam in diesem Moment eine Dienerin die Nordtreppe entlang gelaufen., die wohl Eirtaé sein musste, und auf den Armen trug sie... ein Baby. Das Kleine rieb sich mit der pummeligen Faust das Auge und trug eine blaue Hose mit rosa Schmetterlingen drauf, dazu passend ein weißes und hellblau-glitzer T-Shirt, auf dem tropische Blüten abgebildet waren. Mit größter Sorgfalt wurde das Kind in den Hochstuhl gesetzt und dann blickte es fragend in die Runde, offenbar erstaunt über die vielen fremden Gesichter.

Jetzt war es an Tru, ihr Besteck der Schwerkraft zu überlassen. Scheppernd landete es neben dem Teller.

EIN BABY! DIE PRINZESSIN WAR EIN BABY!!! Dadurch, dass niemand auf sie achtete, bemerkte auch niemand ihren entsetzten Gesichtsausdruck, nur die Prinzessin starrte in die Richtung der jungen Frau, aufgeschreckt durch den Krach. Das kleine Gesichtchen verzog sich zu einem Stirnrunzeln, was gnadenlos hinreißend wirkte, da sich keine Falten auf ihrer Stirn dabei ausbildeten.

"Wie...", war das erste, was Tru raus brachte, bevor sich ihr Entsetzen in Entzücken wandelte, "SÜÜÜÜÜß!!!!" Ihre Stimme nahm dabei einen hohen und fast quietschigen Tonfall an, der bei den meisten Mädchen als 'Niedlichkeitsanfall' galt.
 

"Darf ich vorstellen? Meine Tochter Michelle!", präsentierte Zenobia ihr Kind stolz. Michelle. Der Name war beinahe eine Reliquie, seit Ewigkeiten nicht mehr verwendet.

Vorsichtig beugte Obi-Wan sich zu seiner Schülerin hinüber und meinte leise ganz nebenbei: "Ist sie nicht etwas zu... wohlgenährt um wirklich als süß zu gelten?"

Die war jedoch noch absolut hin und weg und schlug ihm nur abweisend gegen die Schulter.

"Ach was. Das macht sie ja gerade so niedlich. Ein echter Wonneproppen eben. Außerdem will ich nicht wissen, wie ihr in dem Alter ausgesehen habt."

"Was soll DAS denn heißen?", fragte der Jedimeister entrüstet, "Willst du damit andeuten ich sei DICK?"

"Nein, ich meinte lediglich, dass Babyspeck etwas ganz normales ist."

"Also doch."

"Das habe ich nicht gesagt!"

"Aber du hast es gedacht!"

"Nein. Überhaupt nicht. Und außerdem, woher soll ich das denn wissen, die Jeditracht ist so kaschierend..."

"Tru...ich warne dich."

Sie rollte entnervt mit den Augen und fauchte im Flüsterton zurück: "Was wollt ihr denn von mir? Soll ich vielleicht auf die Knie gehen und schwören, dass Millionen junger Frauen euch anhimmeln, und dass es somit absolut undenkbar ist, dass ihr auch nur ein Gramm Fett zuviel an euch habt? Seid gefälligst nicht so pingelig, Meister!"

"Ich bin NICHT pingelig!"

"Doch!"
 

Mit kritischem Blick musterte Anakin die Beiden schon eine ganze Weile lang. Er verstand kein Wort von dem, was sie sagten, weil ja alles geflüstert wurde, aber der Eifer, mit dem sie bei der Sache waren...

Er stupste seine Frau behutsam an.

"Padmé? Was meinst du, worüber unterhalten die beiden sich so angeregt?"

Die Senatorin blickte auf, ihre wachsamen dunkelbraunen Augen auf das eigenwillige Meister-Schüler-Pärchen gerichtet. Sie passten optisch überhaupt nicht zueinander, er in der typisch schlichten Jeditracht und sie in dieser graziösen Aufmachung... Amidala zuckte mit den Schultern.

"Annie, das ist ihre Sache. Aber es sieht ganz nach einer intensiven Diskussion aus - muss wohl was Wichtiges sein."

"Na also ich weiß nicht... beim Essen?"

"Anakin. Die einzigen Personen, die derart konzentriert Nichtigkeiten problematisieren könnten, wären pubertierende Teenager oder ein altes Ehepaar."
 

Mittlerweile hatte Tru es aufgegeben und fertigte innerlich eine Liste der Dinge an, die sie im Umgang mit ihrem Meister lieber vermeiden sollte:

1. Vergreif dich nie im Ton

2. Deute nie an, er könnte dick sein - das kränkt ihn in seinem Stolz, den ein Jedi gar nicht haben sollte... zumindest nicht im übertrieben Sinne, als Form der Egomanie oder des Narzismus

3. Gib dich nicht genervt

4. Nicht zu lange diskutieren - Sonst glaubt er nicht, du seiest ungehorsam. Einfach Recht geben und du hast deine Ruhe...

Sie wollte es gerade innerlich noch etwas diskutieren, als Michelle plötzlich mit mehreren lauten "BATSCH"s mit ihrer Handfläche auf der Tischplatte trommelte und knatschig "Mamamam" forderte. Der ganze Tisch zuckte zusammen.

Und Tru verlor sich wieder in Niedlichkeit.

"Machst du 'poch-poch'?", fragte sie die Kleine, die daraufhin grinste, wobei sich die Lippen zu zwei kleinen Bogen wölbten, sodass sie aussah wie ein kleines Kätzchen. [kawaiiiiiiiiii! Ich liebe dieses Grinsekatzen-Grinsen, das hat sie echt drauf.]

"Daydayday...", erwiderte die Prinzessin und zappelte mit den Armen und Beinen. Sie hatte eine Ausstrahlung an sich, eine Niedlichkeit, die jede Frau in ihren Bann ziehen konnte.
 

/Ich fass' es nicht.../, dachte Obi-Wan innerlich aufstöhnend, /jetzt fängt sie auch noch mit dieser Babysprache an...wie soll ich das nur überstehen!/

Anakins Temperament würde wahrscheinlich ausnahmsweise mal nicht der größte Problemfaktor sein, denn der Jedimeister hatte nun nicht nur einen Kindskopf, auf den er aufpassen musste, sondern zwei!
 

~*+*~

Nach einer Weile hatte sich wieder alles beruhigt und jeder fuhr schweigend mit dem Essen fort. Nur eine Person konnte sich nicht richtig konzentrieren, was wohl an der Anwesenheit der Prinzessin liegen musste...

Irgendwie fühlte Obi-Wan sich bedroht. Okay, das war äußerst lächerlich, aber... konnte sie denn nicht wenigstens mal blinzeln, wenn sie schon so auffällig energisch jede seiner Bewegungen verfolgte?

Und er bezweifelte stark, dass dieses Mädchen solch eine fanatische Anwandlung hatte, anderen Leuten genauestens beim Essen zu zu sehen, was das Starren einigermaßen rechtfertigen würde.

"Meister...", flüsterte Tru so leise, dass es fast schon ein Hauch war, trotzdem reichte es aus, ihn zusammenfahren zu lassen, "es liegt am Besteck!"

"Was?" Er verstand gar nichts mehr. Was wollte sie jetzt mit dem Besteck?

Doch seine Padawan lächelte nur und deutete auf das Messer. "Es glänzt. Babys sind ganz fasziniert von allem was glänzt, sich bewegt oder Musik macht."

"Woher willst du das denn wissen?", entgegnete er und es war wirklich nur eine ernsthafte Frage, keine gereizte Rhetorik um den anderen - trivial gesagt - das Maul zu stopfen.

"Meister... die meisten Jedi werden im Alter von sechs Monaten bis hin zu einem Jahr als solche erkannt. Wer glaubt ihr denn kümmert sich um die ganzen Kleinkinder? Ich hab noch keinen männlichen Jedi erlebt. Nein, dafür werden die weiblichen Padawan eingeteilt, vor allem solche, die mehr mit der lebendigen Macht verbunden sind, damit sie die Bedürfnisse der Babys besser erfassen können. A Propos... die Kleine ist vielleicht gerade mal Neun Monate alt, den motorischen Fähigkeiten nach zu urteilen, von der Größe her könnte man sie sogar auf ein Jahr schätzen... aber irgendetwas an ihr ist ungewöhnlich."

Obi-Wan nickte schweigend. Ersteres hatte er nie wirklich zur Kenntnis genommen, Letzteres spürte er auf einmal umso deutlicher: Irgendetwas an diesem Baby war außergewöhnlich. Er wusste nur nicht, was; doch hatte er eine leise Vermutung. Und wenn die zutraf...
 

.:Chapter 5, Part 2 - Why is everything so fucking hard for me?:.
 

(Anm.: der Titel ist eine Liedzeile aus "System", einem der Songs auf dem Soundtrack zu "Queen of the damned", mir ist natürlich bewusst, dass ein Jedi diese Bezeichnung nie wählen würde)
 

Das Abendessen war beendet und eine allgemeine Anspannung machte sich unter den Anwesenden breit, zumindest unter allen, die nicht minderjährig waren. Das Personal hatte die Tafel abgeräumt und war nun endgültig aus dem Raum verschwunden. Es war klar, was nun folgen würde. Es war eine Erklärung nötig. Offenbar befand sich Naboo in Gefahr, doch waren äußerlich keinerlei Anzeichen dafür zu sehen und in den Gesichtern der Menschen spiegelten sich keinerlei Sorgen oder Angst. Woran also lag es?

Zenobia räusperte sich, als wäre es noch nötig, die ungeteilte Aufmerksamkeit zu erlangen.

"Nun, ich bin sicher, die meisten würden an dieser Stelle gerne erfahren, was der Grund ist, dass ich den Rat und Beistand der Republik benötige. Die Sache ist die - Die Neimoidianer drohen erneut Naboo einzunehmen und zur Hälfte ist es ihnen bereits gelungen." Sie machte eine dramaturgische Künstlerpause und blickte in die Runde, um die Reaktionen auf ihre Worte abschätzen zu können. Jene, die aus Naboo stammten, machten ein düsteres, wenn nicht bedrücktes Gesicht, die Jedi wirkten eher gelinde überrascht.

"Mann, da haben die 11 Jahre zum Nachdenken und denen fällt trotzdem nichts neues ein...", bemerkte Anakin trocken. Keiner lachte, nur Tru und Obi-Wan blickten ihn böse an, als wollten sie sagen 'falsche Zeit um Witze zu reißen'.

"Wie konnte es überhaupt erst zu dieser Situation kommen?", fragte Obi-Wan, einerseits, damit wenigstens einer am Tisch etwas sinnvolles sagte, andererseits, um über den Schnitzer seines Ex-Padawan hinwegzutäuschen. Doch gedanklich beschäftigte ihn etwas ganz anderes. Die kleine Prinzessin neben ihm schien es sich nämlich zum Ziel gemacht zu haben, sich ihre Rassel so tief wie möglich in den Hals zu rammen. Nach einem bedrohlich klingenden Röcheln fasste er sich ein Herz und nahm ihr das voll gesabberte Ding weg - keine sehr angenehme Sache, wenn auch reich an Alpha-Amylase.

Die Königin fuhr indes ungestört fort: "Die ersten Schiffe der Handelsföderation landeten in weitgehend unbesiedeltem Gebiet und sie nahmen recht schnell die Sümpfe ein, mit dem Ziel, die Gunganarmee zu eliminieren."

"Beste Soldaten wurden gefangen genommen!", meinte Jar Jar ärgerlich, "Gungan mussten fliehen. Siese sich nun verstecken an heiliges Ort."

Zenobia nickte zustimmend, auch wenn es ihr nicht ganz passte, dass man ihr ins Wort gefallen war. "Ganz Richtig. Das Problem ist nun, dass wir jeglicher Verteidigung dadurch beraubt sind. Wie jeder weiß, sind wir ein friedliches Volk. Also blieb uns wohl nichts anderes übrig, als die Republik um Hilfe zu bitten. Durch die Klonkriege jedoch werden die Probleme eines kleinen Systems wie dem unseren als nichtig angesehen. Also wandten wir unsere Bitten an den Jeditempel, in der Hoffnung, dass wir wenigstens dort auf Einsicht stoßen würden. Allerdings bestand ich darauf, nicht alle Einzelheiten offen zu legen, aus Vorsicht."

Das Baby kreischte auf, aus Entrüstung über den Verlust seines Spielzeugs und alles zuckte zusammen. Obi-Wan blieb nichts anderes übrig, als die Rassel zurück zu geben, bevor es jemandem auffiel und diese wurde auch sogleich wieder heftigst in Betrieb genommen. Michelle grinste in die verdutzte Runde und kratzte dann mit der freien Hand an ihrem Stuhl herum. Der Jedimeister seufzte innerlich. Warum nur musste dieses Kind ausgerechnet neben ihm sitzen? Zumindest das kleine Kind, das Große zu seiner Linken musste er ja unterrichten. Vor allem, warum hatten diese Kleinkinder nur so einen enormen Geräuschpegel? Es war kaum zum Aushalten, geschweige denn dass man sich konzentrieren konnte, zumal sie auch noch anfing mit Brabbeln. Heute war wirklich nicht sein Tag.

Tru nahm den Faden wieder auf.

"Verzeiht, wenn ich die Frage stelle, aber... was sollen zwei Jedi denn gegen eine ganze Armee Kampfdroiden ausrichten?"

Diesmal war es Senatorin Amidala, die antwortete: "Es ist nicht die Armee, die wir fürchten. Kanzler Palpatine hat uns bereits versichert, dass er sich darum kümmern wird, wenn der Krieg es gestattet. Das wahre Problem sind die Forderungen, die sie stellen. Sie wollen, dass wir ihnen die Königin und die Prinzessin aushändigen."

/Die müssen ja lebensmüde sein/, schoss es Obi-Wan durch den Kopf, denn der königliche Nachwuchs hatte mittlerweile heraus gefunden, dass man viel mehr Krach machen konnte, wenn man mit der Rassel direkt auf die Tischkante schlug. Es verursachte ihm schreckliche Kopfschmerzen.

"Meister Kenobi? Was empfehlen sie in dieser Situation?" Zenobia blickte ihn erwartend an. Wenn doch nur sein Kopf nicht so dröhnen würde... er konnte keinen einzigen klaren Gedanken fassen...
 

Anakin hatte eigentlich überhaupt keine Lust gehabt, sich irgendwie zu beteiligen. Er mochte die Politik nicht sonderlich. Stattdessen musterte er mit einer fast abgöttischen Faszination Padmé während sie sprach. Diese Würde, die sie ausstrahlte... diese Ruhe und Beharrlichkeit. Manchmal fragte er sich wirklich, wie er das nur verdient hatte. [Das ist der Punkt. DU HAST ES NICHT VERDIENT! Du Asthmaspray-Junkie!... *abdrift* Hey, da hacken sich grad 2 Krähen vor meinem Fenster die Köpfe ein... *fasziniert ist*]

Doch nach der Frage der Königin merkte er wieder auf.

Endlich ging es ans Eingemachte.

Nur rum sitzen und Schwätzchen halten brachte ja auch nichts.

Nur sein ehemaliger Meister wirkte irgendwie... nicht ganz bei der Sache.

/Dass es so was noch gibt.../, dachte Annie mit einem Lächeln auf den Lippen - das sofort erstarb, als er den stechenden Blick zwei hellblauer Augen auf sich spürte.

Hatte Tru ihn etwa schon eine Weile lang beobachtet? Wenn ja... hoffentlich hatte sie nichts bemerkt, zumindest nichts, was das Verhältnis zwischen ihm und Padmé betraf. Der junge Mann war sich nicht sicher, wie sie zu der Sache Heirat von Jedi stand.

Plötzlich stand sie ruckartig auf, stemmte ihre Handflächen auf den Tisch. Alles starrte sie an.

Doch Tru lächelte nur süßlich, als sie sich an Zenobia wandte: "Verzeiht euer Hoheit, aber würde es euch etwas ausmachen, wenn ich mich eurer Tochter im Moment annehmen würde? Ich fürchte, ihr Krach könnte einige der Anwesenden stören."

"Wie bitte? Na ja, wenn du darauf bestehst... eigentlich vertraue ich Michelle ja nur Eirtaé an, aber ich glaube, bei einer angehenden Jedi ist sie in guten Händen."

Zufrieden stand die Padawan auf und hob das kleine Mädchen vorsichtig aus dem Sitz. Mit sicherem Griff um die Hüfte und direkt unter der Nackengegend (für den Fall, dass der Kopf eventuell nach hinten fallen könnte) trug sie Michelle aus dem Raum, nicht ohne ihrem Meister unauffällig zu zu zwinkern. Dieser atmete innerlich auf und war endlich in der Lage, eine Entscheidung zu treffen, als der Schmerz in seinem Kopf wieder verebbte.
 

"Es ist offensichtlich, dass wir Zeit brauchen. Da die Föderation so wie es aussieht, noch nicht in der Lage ist, die Hafen erneut zu blockieren, sollten wir alle so schnell wie möglich von hier verschwinden. Nach ersten Schätzungen wird man schon in 10 Tagen Verstärkung hierher schicken können. Bis dahin schlage ich ein kleines Versteckspiel vor. Das Outer Rim ist wie geschaffen dafür."

Trus Schritte verhallten jetzt in den endlosen Gängen des Palastes.

"Und an welches System habt ihr genau gedacht?", hakte Amidala nach.

"Möglichst eines, von dem wir genügend Kenntnisse haben. Ich würde den Planeten Tatooine empfehlen. Anakin ist dort aufgewachsen und sein Stiefbruder betreibt eine der Feuchtfarmen mitten in der Wüste, wo man uns schwerlich finden dürfte."

"Es gibt nur leider einige Probleme", ergänzte die Senatorin den Bericht. Die Diskussion wurde jetzt nur noch von Obi-Wan und Padmé geführt, während die anderen mehr oder minder interessiert folgten, "erstens wird Tatooine noch immer von den Hutts beherrscht und zweitens haben wir bereits zweimal dort Unterschlupf gesucht. Ist das nicht etwas auffällig?"

"Bei unserer ersten Ankunft dort mussten wir sehr offensiv handeln, um Ersatzteile für das Schiff zu bekommen. Man hat uns leicht als Jedi identifizieren können, weil wir in einer Stadt agieren mussten. Das wichtigste ist aber: warum sollten wir so dumm sein, zwei mal dort hin zu flüchten, wenn es beim ersten Mal so schief gegangen ist? Genau DAS ist das, was die Neimoidianer sich fragen müssen und es ist der Gedanke, der uns retten wird. Und soweit ich weiß, wurde unsere Ankunft dort beim zweiten Mal nicht einmal in Erwägung gezogen."

"Statt mit der Handelsförderation schlagen wir uns also lieber mit Kopfgeldjägern, Sklaventreibern und Tusken herum?", schloss Padmé kühl.

"Korrekt."
 

~*+*~

Obi-Wan begab sich von der Tafel direkt zu den Gemächern, auf der Suche nach Tru. Er war ihr zumindest zu Dank verpflichtet, dass sie sich um die Prinzessin gekümmert hatte. Ihre Menschenkenntnis war erstaunlich, wenn man betrachtete, dass sie zudem die meiste Zeit über mit ganz anderen Dingen beschäftigt gewesen war und trotz allem sofort gespürt hatte, dass ihn etwas geplagt hatte. Nicht, dass das Kind eine Plage wäre. [Das will ich dir auch geraten haben!] Allerdings war es kein Wunder, wenn man bedachte, dass sie den Namen 'Jinn' trug.
 

Auf dem Gang liefen immer wieder einige geschäftige Dienerinnen. Er hielt eines der Mädchen an.

"Verzeihung, ich bin auf der Suche nach meiner Padawan. Sie kümmert sich im Moment gerade um..."

Doch bevor er den Satz beendet hatte, erhielt er bereits eine Antwort.

"Immer den Tönen nach."

/IMMER DEN TÖNEN NACH?/

Was sollte das denn jetzt schon wieder heißen?

In diesem Moment schoss ihm der Satz "The answer my friend is blowing in the wind" durch den Kopf, als er leise Gesang wahr nahm.
 

"At first I was afraid. I was petrified.

I kept thinking I could never live without you by my side.

But then I spent so many nights just thinking how you'd done me wrong.

I grew strong. I learned how to get along.

And so you're back from outer space.

I just walked in to find you here without that look upon your face.

I should have changed my fucking lock.

I would have made you leave your key

If I'd have known for just one second you'd be back to bother me."
 

Das Lied kam ihm irgendwie bekannt vor... doch ohne Fragen zu stellen folgte er einfach der Stimme. Es war ein Sopran seiner Einschätzung nach...
 

"Oh now go. Walk out the door.

Just turn around now. You're not welcome anymore.

Weren't you the one who tried to break me with desire?

Did you think I'd crumble?

Did you think I'd lay down and die?
 

Oh not I.
 

I will survive.

As long as I know how to love I know I'll be alive.

I've got all my life to live. I've got all my love to give.

I will survive.

I will survive."
 

Obi-Wan stand jetzt in einem Türrahmen und erstaunte über den Anblick, der sich ihm bot. Michelle saß auf dem Boden und katschte vergnügt auf ein paar Wäscheklammer herum, während Tru - den Rücken ihm zugewandt - direkt vor ihr saß und der Kleinen vorsang. Was war es, dass ihn mehr überraschte? Dass Tru singen konnte? Oder eher die Tatsache, dass sie so perfekt mit Kindern umgehen konnte? Sie würde garantiert eine gute Mutter abgeben - aber hieß das nicht auch, dass sie als Jedi weniger geeignet war? Er wollte gar nicht erst drüber nachdenken. Aber das Gefühl, dass sie in ihre Stimme legte, sprach ebenfalls dafür.
 

"It took all the strength I had just not to fall apart.

I'm trying hard to mend the pieces of my broken heart.

And I spent oh so many nights just feeling sorry for myself.

I used to cry.

But now I hold my head up high.
 

And you'll see me with somebody new.

I'm not that stupid little person still in love with you.

And so you thought you'd just drop by, and you expect me to be free.

But now I'm saving all my lovin' for someone who's lovin' me.
 

Oh now go.

Walk out the door. Just turn around now.

You're not welcome anymore.

Weren't you the one who tried to break me with desire?

Did you think I'd crumble?

Did you think I'd lay down and die?
 

Oh not I.

I will survive.

As long as I know how to love I know I'll be alive.

I've got all my life to live. I've got all my love to give.

I will survive.

I will survive..."
 

"Das ist aber nicht unbedingt das beste Lied für ein kleines Mädchen..."

Tru schreckte sofort hoch, als Obi-Wan sprach. Aber kaum hatte sie sich wieder etwas beruhigt, ließ sie es sich nicht nehmen, zu kontern: "Warum? Ich bringe ihr nur das bei, was für eine Frau wohl am wichtigsten ist und es entspricht sogar den Prinzipien des Jedikodex: Man sollte sich nie abhängig von einem Kerl machen."

"Mann, bitteschön!"

"Nur wer sein Herz verschenkt, darf einen Mann sich nennen." [Zitat von Shah Rukh Khan aus "Sometimes Happy Sometimes Sad" XD]

"Und was bin ich dann?"

"Ihr verschenkt ein Herz an die ehrwürdigen Prinzipien des Jediordens. Das zählt ausnahmsweise auch."

"Da bin ich aber beruhigt."

Und wieder entbrannte eine Diskussion. Alles war beim Alten.

"Ich dachte schon, ich müsste jetzt als Mädchen gelten", fügte Obi-Wan grinsend hinzu.

"Denke nie gedacht zu haben, denn das Denken der Gedanken ist gedankenloses Denken der Gedanken."

"Touché. Der Punkt ging an dich."
 

"Was hat die Besprechung denn noch ergeben?", fragte Tru, als sei es das normalste der Welt und setzte sich wieder hin. Obi-Wan tat es ihr gleich und beobachtete lächelnd, wie sie Michelle sanft über das Köpfchen strich.

"Wir reisen morgen schon wieder ab. Das wird Eirtaé gar nicht gefallen, weil sie, wie ich erfahren habe, sich nicht nur um die Prinzessin kümmern muss, sondern auch alles, was mit ihr zu tun hat: Essen, Gepäck, Wäsche waschen... die Arme ist total überlastet. Ich frage mich ernsthaft, ob es nicht besser wäre, wenn die Königin sich selbst etwas um ihre Tochter kümmern würde. Nicht, dass ich ihre Entscheidungen anzweifeln würde, aber das emotionale Band zwischen Eltern und Kind ist wichtig für die Entwicklung des Charakters."

Jeder andere hätte an diesem Punkt darauf hingewiesen, dass die Jedi ohne dieses Band aufwuchsen - jeder außer den Jedi selbst, in dem Wissen, dass das Band zwischen Meister und Padawan oftmals weit tiefer ging.

"Dann kann ich mich ja noch eine Weile mit der Kleinen beschäftigen, ist nicht so dramatisch. Sie ist ja sooo niedlich! Wusstet ihr, dass sie tatsächlich neun Monate alt ist? Sie krabbelt erst seit kurzem und sie hat schon 4 Zähnchen, die zwei unteren Schneidezähne und merkwürdigerweise nicht die oberen Schneidezähne, sondern die Zähne direkt daneben. Sie sieht aus wie ein Vampir, wenn sie lacht!"

Obi-Wan ließ die Blonde einfach reden. Er hatte zwar keine Ahnung, was ein Vampir war, wahrscheinlich genauso eine Fantasterei wie diese 'Engel', mit denen Anakin Padmé immer verglich, aber das würde schon alles stimmen.

"Am Hinterkopf scheinen sich Locken auszubilden, wenn sie schwitzt. Und wenn man ganz genau hinsieht, fällt einem auf, dass ihre Iris nicht ganz so blau ist, wie sie auf den ersten Blick aussieht, sie nimmt nach innen, zur Pupille hin einen ganz hellen Grauton an..."
 

Gut, es war offensichtlich, dass sie besessen von dem Mädchen war. Mütterliche Instinkte, nichts weiter. Man konnte das in der jetzigen Situation gut nutzen.

Der Jedi blickte sie ernst an und meinte simpel: "Du wirst ab jetzt auf sie aufpassen. Ihre Leibwächterin sein, damit Anakin und ich mich auf den Schutz der Senatorin und der Königin konzentrieren können."

Die Antwort, die er erhielt, war nicht die, die er erwartet hatte.
 

"Und wer beschützt dann euch?"
 

Er hielt den Atem an. Er musste beschützt werden? Wovor denn? Sicher, jede Mission barg Risiken in sich, aber er hatte noch nie den Schutz anderer benötigt.
 

"Ich kann selbst auf mich aufpassen. Und selbst wenn nicht - man muss stets mit dem Tod rechnen."

"Und was ist mit denen, die ihr zurück lasst? Wer unterrichtet mich dann? Ist das nicht unverantwortlich von euch?"

"Ich habe keine Angehörigen mehr, und wenn, dann pflege ich keinerlei Kontakt mit ihnen. Und wer weiß, vielleicht findest du dann einen Meister, der besser zu dir passt."
 

Betrübt senkte Tru den Blick. Dann, nach einigem Grübeln schüttelte sie den Kopf.

"Nein, es könnte keinen besseren Meister für mich geben. Ich bin sicher, die richtige Wahl getroffen zu haben."

"Wieso Wahl? Sagtest du nicht, es sei die Entscheidung des Rats gewesen?"

Sie lief rot an, und starrte stur gerade aus, um den Blickkontakt zu ihm zu vermeiden.

"Nun... der Rat stellte mich vor die Entscheidung: Entweder ihr oder eine Jediritterin namens Bant, eine Mon Calamari. Ich und meine Freundin und Zimmernachbarin sind ihr schon mehrmals begegnet und ich spürte bereits, dass sie weitaus mehr mit Jada verband. Wahrscheinlich hat sie sie mittlerweile als Padawan akzeptiert.

Ich bevorzugte lieber einen Sprung in unbekannte Gewässer." - sie schenkte ihm ihr wärmstes Lächeln - "und habe damit einen Volltreffer erwischt. Ihr seid ein großartiger Lehrer, Meister, egal wie ich mich manchmal euch gegenüber benehme. Ihr weist die Geduld auf, die mir fehlt und versucht, auf mich einzugehen und mich zu verstehen. Und deshalb wollte ich euch danken."
 

Der Jedi war zu verblüfft um dem irgendetwas entgegen zu setzen, stattdessen zog die Prinzessin auf einmal seine ganze Aufmerksamkeit auf sich, als sie an seinen Stiefel herankrabbelte und auf dem Lack rumkratzte.

Das Baby hob den Blick und lächelte ihn an.

"Ba-ba..."

Tru fing schallend an zu lachen. "Nein, Süße, das ist doch nicht dein Papa!"
 

Obi-Wan schwieg.
 

"Bei der Gelegenheit... wer ist denn eigentlich ihr Vater? Ihrer Mutter sieht sie ja nicht gerade ähnlich..."
 

Wieder keine Antwort. Irgendwie war das Ganze sehr beunruhigend.

"Meister?", fragte die Padawan zögerlich, in der Hoffnung, dadurch endlich eine Reaktion zu erhalten. Er stand auf.

"Tru, wenn du es in der Diplomatie zu etwas bringen willst, solltest du eines wissen: es gibt Fragen, die lieber ungestellt bleiben. Und das ist eine davon."
 

Chapter 5: Level Finished. Reloading Destiny... To be Continued...

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Verflucht, ich wollte eigentlich noch ein Part 3 anfügen um die Naboo-Story endlich zu Ende zu bringen, aber hat nicht ganz mit rein gepasst.

Michelles Alter habe ich verändert, falls es euch aufgefallen ist: weil sie mit ihren neun Monaten viel aktiver und reizender ist als sie es mit 7 ½ war.

Was Trus Outfit angeht, blackrose 550 hat in meiner ersten Yu-Gi-Oh-FF mal angemerkt, ich solle doch möglichst Designerin werden. Na ja, Trus Kleid stammt nicht direkt aus meiner Vorstellung: ich habe einen Rock in der Machart, alle, die am 14. 07. auf dem Schulfest des Marie-Curie-Gymnasiums waren, können das bezeugen! (Fast alle unserer Lehrer rannten im Schul-T-Shirt herum... nur Herr Thalheim hatte ein T-Shirt von einem gleichnamigen Kurbad an. Wie abgedroschen!)
 

Hausaufgabe für euch: XD ich bin ja sooo gemein. Ist aber ganz einfach. Denkt bitte alle über den Satz "Obi-Wan schwieg" in dem Kontext, in dem er steht, nach. Warum habe ich das da hin geschrieben? (Abgesehen davon, dass ich so besessen von Obi-Wan bin, dass ich es liebe, seinen Namen zu tippen)
 

[...]War es möglich, dass...
 

Obi-Wan stand schlagartig auf und zog Tru mit sanfter Gewalt ebenfalls auf die Beine.

Es gab eine Frage, die er nie gestellt hatte, vielleicht weil er die Antwort nicht wissen wollte, aber nun war der Zeitpunkt gekommen.[...]

Secrets of Blood and Ability

VORWORT
 

Dieses Kapitel ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Es ist durchgehen, und nicht in Parts eingeteilt, außerdem habe ich es auf Papier vorgeschrieben, einen Großteil in Prag auf meiner Studienfahrt und noch ein wenig im Unterricht und in den Pausen.
 

.:Chapter 6:.
 

Day 02 - Naboo
 

Die Morgensonne schien mild auf die Oberfläche Naboos, ihre Strahlen reflektierten glitzernd auf der Oberfläche eines riesigen Sees, der Bestandteil des königlichen Domizils war.

Das Gelächter von Ryoo und Pooja, Padmés Nichten, drang über die saftigen Wiesen und zog die Aufmerksamkeit jedes vorbei Ziehenden auf sich. Heiter sangen und tanzten sie einen kleinen Reigen um einen verwirrten und hysterischen C-3PO, stets unter den wachsamen Augen ihrer Mutter und ihrer Tante, die am See ihr Lager aufgeschlagen hatten. Neben ihnen stand R2-D2 und döste vor sich hin, sofern diese Bezeichnung auf einen Droiden zutraf.

Einige Meter entfernt stand eine Picknick-Decke unter einem riesigen alten Baum, der weit seinen angenehm kühlen Schatten warf. Michelle Naberrie lag dort, in tiefstem kleinkindlichen Schlummer versunken, ungeachtet des Gungans neben ihr, der sich wünschte, sie möge doch endlich aufwachen, damit er auch etwas Sinnvolles zu tun habe.

Das gesamte Bild hatte etwas Idyllisches an sich, doch aus dem Gesicht jedes anwesenden Würdenträgers sprach Sorge.
 

Tru seufzte.

Von dem Hügel aus, wo sie saß, hatte sie jeden gut im Blick, auch wenn es eigentlich ihre Aufgabe war, ur die Prinzessin zu beschützen. Deren größte Gefahr im Moment bestand allerdings darin, irgendeines der einheimischen Insekten im Schlaf zu verschlucken - und die Wahrscheinlichkeit dafür war äußerst gering, deshalb hatte die Padawan sich eine Auszeit genommen.

Eigentlich hätte sie sich freuen sollen: man machte alles bereit für den Flug auf ihren Heimatplaneten, wenn man jedoch die Umstände betrachtete...

Sie würde wohl nie verstehen, warum es Menschen gab, deren Gier groß genug war, um Familien zu zerrütten und Planeten anzugreifen, wenn nicht sogar zu zerstören.
 

Das Geräusch von Schritten riss sie aus ihren Gedanken.

"Guten Morgen Meister, habt ihr gut geschlafen?", fragte Tru ohne aufzustehen oder sich umzudrehen.

Obi-Wan stoppte.

"Wenn man es so bezeichnen will... Aber woran hast du erkannt, dass..."

"...Ihr es seid? Nun zum einen waren es die Wellen der Macht, die ihr ausstrahlt, also musste es sich wohl um einen Jedi handeln, euch oder Anakin."

Er setzte sich direkt neben sie, aber ihr Blick galt weiterhin allein dem Spiel des Lichtes auf dem See. Irgendetwas in ihrem jetzigen Tonfall ließ ihn an vergangene Tage, an alte Bekannte denken, diese Gleichgültigkeit, aber auch Selbstsicherheit... Seine Schülerin musste sich wohl wieder einsam fühlen, zumindest war das das letzte Mal der Fall gewesen, als sie sich in solcher Stimmung befunden hatte, und sie sagte ja selbst, dass ihr Isolation nicht bekam.
 

"Also hast du geraten", schloss der Jedi leicht provokant, aber auf amüsierte Weise. Er erhoffte sich eine ihrer schnippischen Antworten, die die junge Frau normalerweise wieder aufleben ließen.

Aber er wurde enttäuscht.

Trus Miene änderte sich nicht im Geringsten, als sie antwortete: "Nein. Ich habe euch an eurem Gang erkannt. Eure Schritte sind umsichtiger, bedachter als die von Anakin zum Beispiel und nicht so schwer."

Er blickte sie an. Ihre Wahrnehmung war erstaunlich, nicht nur visuell, auch der Gehörsinn schien äußerst ausgeprägt zu sein. Man nannte es "Alternative Wahrnehmung" und nur wenige Jedi beherrschten sie. Qui-Gon war einer von ihnen gewesen, er hatte es im Kampf gegen seinen ehemaligen Padawan Xanathos angewendet (Band 3 oder 4 der Jedi-Padawan Reihe). Aber es hatte noch eine Person gegeben, die ähnliche Fähigkeiten besaß, eine Person, die Qui-Gon erst darin unterrichtet hatte, obwohl sie fast das gleiche Alter besessen hatten...

Obi-Wan wurde plötzlich bewusst, dass seine Schülerin ihn jedes Mal an Personen erinnerte, die ihm nahe standen. Oder lag es daran, dass er sie nur mit jenen verglich, die einen besonderen Platz in seinem Herzen hatten?

Was hatte das zu bedeuten?
 

Ein sanfter Wind strich ihr durch die goldenen Locken, als sie endlich seinen Blick erwiderte. Den Jedimeister traf es wie ein Schlag. Truis eigene Worte rasten ihm durch den Kopf, wie sie über Michelle sagte: 'Und wenn man ganz genau hinsieht, fällt einem auf, dass ihre Iris nicht ganz so blau ist, wie sie auf den ersten Blick aussieht, sie nimmt nach innen, zur Pupille hin einen ganz hellen Grauton an...'

Auch ihre Augen schienen zunächst himmelblau, aber jetzt, aus nächster Nähe nahm er die winzigen goldenen Linien auf ihrer Iris wahr.

Gold... Es hatte nur Eine gegeben, die solch eine ähnlich ungewöhnliche Augenfarbe besessen hatte, nur in stärkerer Ausprägung.

SIE.

Grün-golden gestreifte Augen, die so verloren wirkten, weil sie schon zu lange nicht mehr das Licht des Tages erfassen konnten. Doch obwohl sie blind war, merkte man ihr nichts mehr an, ihre verbliebenen Sinne waren so gut trainiert, dass sie den Verlust wettmachten. Alternative Wahrnehmung...

Ja, SIE.

Sowohl er als auch Qui-Gon hätten alles für sie getan, wenn da nicht dieser schreckliche Vorfall auf Apsolon gewesen wäre.

War es möglich, dass...
 

Obi-Wan stand schlagartig auf und zog Tru mit sanfter Gewalt ebenfalls auf die Beine.

Es gab eine Frage, die er nie gestellt hatte, vielleicht weil er die Antwort nicht wissen wollte, aber nun war der Zeitpunkt gekommen. [*Trommel wirbel* "Bist du schwanger?" *lol* Sorry, musste jetzt sein.]

Tru war komplett überrumpelt, doch gelang es ihr, Fassung zu bewahren. Seine Hand hatte sich um ihr Handgelenk geschlossen, und sein Griff war gerade fest genug, dass es nicht schmerzte. Eine seltsame Spannung glitzerte in seinen blaugrünen Augen, er schien geradezu besessen von irgendetwas zu sein.

Sein Blick war entwaffnend, drang regelrecht durch ihn hindurch, als könne er so die Antwort auf eine Frage finden, die tief in ihrem Innersten verborgen lag.

Ein Schauder erfasste die junge Frau, unangenehm und angenehm zugleich und dich jenseits von Beidem. Sie fühlte sich wehrlos.
 

"Tru, deine Mutter... war sie eine Jedi?"
 

Wenige Sekunden lang brach Stille herein.

Dann fing sie an zu lachen.
 

"Meine Mutter und eine JEDI?! Das ist ja wohl ein Witz! Bei ihrem Temperament... außerdem ist sie dafür viel zu liebevoll und offenherzig."

Der Jedi war gekränkt, dass sie sich derart über ihn lustig machte, zumindest empfand er es als solches.

"Danke. Das heißt also wir Jedi sind herzlos."

"Aber nicht doch, Meister. Es fällt uns nur schwerer, jegliche Gefühle einfach zu zu lassen, allen voran die Liebe, in welcher Form auch immer."
 

Er widersprach ihr nicht.

Einerseits hatte Tru ins Schwarze getroffen, andererseits weigerte er sich zu glauben, dass er mit seiner Vermutung SO falsch gelegen hatte.

/Es ist absolut unmöglich, ihr Profil, ihre Fähigkeiten... Ich hätte schwören können, dass.../
 

Aber weiter führten seine Gedanken nicht, denn seine Schülerin rannte plötzlich mit einem entzückten Aufschrei den Hügel hinunter, direkt auf die Decke der Prinzessin zu.

Diese war offensichtlich gerade erst erwacht und zupfte nun bereits fröhlich an Jar Jars Ohren.

Ohne Umwege nahm Tru das kleine Mädchen hoch, wirbelte sie ein wenig im Kreis herum, bis das Kind jauchzte.
 

~ Ich seh' so vieles was mir gefällt

Ich lenke meine Sehnsucht hinein in diese weite Welt

Ich steh auf den Tag und ich lebe die Nacht

Vieles, was mich tief berührt, mein Herz glücklich macht~
 

Lächelnd schritt nun auch Obi-Wan langsam auf das Trio zu. Michelle wurde wieder auf die Decke zurück gesetzt, wo sie ihre gesamte Aufmerksamkeit dem Rupfen von Grashalmen zuwandte, nur hin und wieder blickte sie unter der Krempe ihres violetten Stoffhuts in Form eines Tintenfischs hervor [den hatte schon mein Bruder auf, das ist so ne Comic-Krake, voll cute!], farblich passend zu dem hellviolett-weiß karierten Kleidchen, dass sie trug.

Tru sah ihr eine Weile zu, achtete dabei darauf, dass die Kleine kein Gras verschluckte, dann sah sie wieder zu dem Jedi.
 

"Ich will auch ein Kind haben...", meinte sie, mit tiefster Herzsehnsucht und Ernsthaftigkeit.

Obi-Wan wusste zunächst nicht, wie er darauf reagieren sollte, doch er merkte, wie ihm das Blut ins Gesicht schoss.

"Ich fürchte, dafür kennen wir uns noch nicht gut genug..."

Verwirrt-fragend blickte sie ihn an, bis sie plötzlich verstand. Die Blonde schlug ihn halb verspielt, halb erbost gegen die Schulter.

"Doch nicht von EUCH! Was denkt ihr denn von mir?"

"Du hast mich geschlagen...", war die fassungslose und leicht entrückte Antwort.

"Na und? Das habt ihr ja wohl auch verdient, so etwas anzunehmen."

"ABER DU HAST MICH GESCHLAGEN!"
 

Das Gespräch hätte sich wohl noch endlos so in die Länge gezogen, wenn die Prinzessin nicht plötzlich aufgeweint hätte.

"Großartig, jetzt habt Ihr sie zum Weinen gebracht!"

Aber sein Blick war ganz auf das Kind gerichtet, das natürlich sofort wieder von Tru auf den Arm genommen und sanft gewiegt wurde. Das Schluchzen verebbte innerhalb kürzester Zeit.

Er hatte eine Theorie, was Michelle betraf, aber das musste noch bestätigt werden.

"Tru... dieses Gefühl bezüglich der Prinzessin... Dass etwas an ihr anders ist, kommt es dir irgendwie vertraut vor? Hast du es vielleicht schon einmal gespürt?"

Die Idee schien abwegig. Warum ausgerechnet sie?

/Woher sollte ich denn... Obwohl, jetzt wo er es sagt.../

Nach einiger Zeit nickte die Padawan. "Um genau zu sein schon. Das war im Tempel, als ich auf die ganz kleinen Jünglinge aufpassen musste. Nach einer Weile wurde es mir so vertraut, dass ich es schon gar nicht mehr wahrnahm. Aber das würde ja bedeuten..."

"... dass sie machtsensitiv ist, ich weiß. Und ich hoffe du verstehst, dass...", ihr Meister senkte die Stimme mit einem nervösen Seitenblick auf Jar Jar, der vollkommen desinteressiert mit den Füßen im See herum planschte, "... die Königin das im Moment unter keinen Umständen erfahren darf. Sie würde ausrasten, wenn wir ihr ihr einziges Kind wegnehmen, und dann wird sie sich weigern, mit uns zu kooperieren. Da wir keinem unseren Schutz aufzwingen können, wäre das negativ für uns alle. "

/Natürlich wird sie verrückt werden, allein weil man es von ihr erwartet. Aber so, wie sie ihre Tochter behandelt, könnte man denken, sie würde froh sein, die Kleine los zu werden. Was mich eher interessiert ist: Warum diese plötzliche Misstrauen gegenüber Jar Jar?/

Tru wagte es nicht, ihre Gedanken zu äußern, also blieb ihr nur, weitere Vermutungen anzustellen.

Es konnte zwei Gründe geben, einerseits konnte die simple Antwort darin liegen, dass der Senator einfach ein Plappermaul war. Andererseits war er ein Gungan, also stellte sich die Frage, wie loyal er gegenüber der Königin war. Sie überraschte sich selbst, als sie plötzlich genau so leise wiwe er fragte: "Aber haltet ihr es für richtig, Jar Jar auszuschließen?"

Ihr wurde klar, dass sie sich einfach nicht dazu überwinden konnte, dem Geschöpf zu misstrauen.

War das ein Fehler?

Brachte sie dadurch alle in Gefahr?
 

~Es gibt nicht nur Sterne, wenn man in den Himmel schaut

Man sollte wissen, wem man vertraut

Es gibt viele Menschen, die dich inspirieren

Doch ihr Wort nicht halten, sich andauernd verlieren~
 

Der Jedi seufzte. "Ich tue es nicht gerne, aber es muss sein. Er mag einen guten Geist und ein reines Herz haben, doch sein Geist ist schwach."
 

Die Erkenntnis, die Tru traf war so übermächtig, dass sie ihren Griff um Michelle unbewusst lockerte. Das Kind rutschte und wäre fast gefallen, wenn Obi-Wan die Situation nicht erkannt hätte, sie in letzter Sekunde abfing und selbst auf den Arm nahm. [Ob das gut geht?]

Die Gedanken der Padawan rasten.

/Aber warum... WARUM IST MIR DAS DENN NICHT FRÜHER EINGEFALLEN?! Jar Jar ist gar nicht das Problem! Für jemand, der Erfahrung und Verbindung zu der Macht hat, dürfte es ein leichtes sein, seine Gedanken zu manipulieren.../

"Tru, alles in Ordnung?"

"Wie? Oh, ja, ja. Ich hab bloß nachgedacht."

"Wie schön, könntest du mir dann vielleicht mal helfen, bevor die Prinzessin mir noch das Gesicht zerkratzt? Wie kann ein Kind nur derart scharfe Fingernägel haben?"

Tatsächlich hatte Michelle eine neue Passion entwickelt, sie versuchte mit aller Macht [^.^] den Bart des Jedimeisters zu fassen zu kriegen. Er zog ihre Hand zwar wieder weg, aber das hinderte sie nicht daran, immer aufs neue von vorn anzufangen.

"Tja, damit hättet ihr rechnen sollen, die Fingernägel von Babys sind zu weich, als dass man sie schon feilen könnte. Und schneiden kann man sie nur, wenn die Kinder schlafen."

"Das hilft mir jetzt auch nicht gerade... Jetzt hör doch mal auf Michelle!"
 

Noch in dem Moment zog das Mädchen ruckartig und erschreckt ihre Hand zurück. Sie blickte Obi-Wan fragend an, dann verzogen sich ihre Gesichtszüge weinerlich.

In der nächsten Sekunde fing sie jämmerlich zu weinen an.
 

"Also wirklich Meister Obi-Wan, mit Kindern könnt ihr aber wirklich nicht umgehen!", tönte eine bekannte Stimme aus nicht allzu weiter Ferne und ihr Klang ließ Trus Alarmglocken schrillen.

"Ach wirklich, Anakin?", entgegnete sie dem jungen Mann, "als ob du begabter wärst. Und sie schreit erst seit du gekommen bist. Welch Zufall!"

Anakin war gelinde überrascht. Warum benahm die Padawan sich plötzlich so gereizt ihm gegenüber? Vielleicht war sie auch einfach nur mit dem falschen Fuß aufgestanden. Elegant sprang er ein paar Hügel hinunter und steuerte direkt auf die Kleine zu.

"Was für ein Unsinn. Kinder lieben mich." Sobald die Distanz weniger als einen halben Meter betrug, erschauderte der kleine Kinderkörper und das Weinen ging in ein Schreien über, als gäbe es kein Morgen. Ängstlich vergrub die Prinzessin ihr Gesicht in der Tunika des Jedimerísters.

Annie sah aus, als hätte man ihm einen Schlag verpasst. "Hey! Was hat sie denn?"

Selbstzufrieden antwortete Tru: "Nun, man nennt es 'fremdeln'. Es wirkt sich bei so ziemlich jedem Kind anders aus. Bei Michelle ist es so, dass sie im allgemeinen Angst vor Männern hat." Sie ignorierte den Blick ihres Meisters, dem ihre Antwort etwas suspekt schien. Er selbst schien eine Ausnahme zu sein, andererseits gab es daran nun wirklich nichts Wunderliches, wenn man betrachtete, dass sie ihn auch mit "Baba" ansprach. (Da Babys ja noch keine härteren Konsonanten aussprechen können, sprechen sie oftmals ein B statt P)
 

Was sie eher störte, war der Gedanke, dass die Person, die die Prinzessin töten würde sowohl ein Sith als auch ein Jedi sein könnte. Und hatte Yoda nicht irgendwann erwähnt, dass es nur logisch sei, wenn der Täter jemand war, der Obi-Wan nahe stand? (Das war natürlich bevor sie die Woche wiederholen musste) Es gibt keine einfachere Weise einen Jedi zu töten als sein Vertrauen zu erschleichen und ihn zu verraten.

Und gäbe es einen besseren Anwärter dafür als Anakin? Er wäre tragischerweise nicht der Erste, der seinen Mentor verriet, wenn man nur an Xanathos dachte.
 

~In den Flüssen der Lügen, den Strömen der Intrigen

Die nur darauf aus sind jeden Feind zu besiegen

Die gut aussehen, sich in ihr Weltbild fügen

Und hinter deinem Rücken dich einfach nur betrügen~
 

Sie war sich sicher, dass sie richtig lag. Sie MUSSTE einfach richtig liegen, denn Fehler konnte sie sich nicht erlauben. Aber an ihm war keinerlei Anzeichen der dunklen Seite der Macht zu spüren. Andererseits, ihre Vision war ein eindeutiges Indiz dafür, dass er eindeutig in der Lage war, Obi-Wan zu töten.

Aber sie wusste eines: sie beging das Risiko, vor dem ihr Vater sie stets gewarnt hatte. Sie verließ sich zu sehr auf ihre Träume.

Was hatte er noch gesagt?
 

~~~Flashback~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

"Manchmal sind Träume einfach nur Träume. Doch selbst wenn es sich tatsächlich um Visionen handelt, sollte man äußerst vorsichtig sein. Jene, die versucht haben, die Zukunft, die sie sahen, zu verhindern, haben sie durch ihr Handeln nicht selten ausgelöst. (siehe griechische Tragödien: Na, warum hat Ödipus sich selbst das Augenlicht genommen? Wisst ihr's?) Mir erging es ähnlich. Ich habe versucht, einen Menschen, der mir wichtig war zu retten, nur um fest zu stellen, dass ich trotz allem den möglichen Gefahren dort gegenüber blind war. Der eitle Gedanke, dass meine alleinige Anwesenheit schon bewirken würde, dass dieses Schicksal verhindert würde, brachte dieser Person den Tod. Letztendlich bin ich nur nach Apsolon gereist, um sie sterben zu sehen."

Qui-Gons Stimme verebbte und er blickte gedankenverloren über den Markt von Mos Espa, der Hauptstadt von Tatooine. Es war Trus fünfter Geburtstag, einer der wenigen Anlässe, für die er stets eine Ausrede finden konnte um sich aus dem Tempel zu schleichen. Seine tochtrer schlürfte gerade gemütlich an ihrem Rubinbliel und blickte ihn dabei aus großen, neugierigen Augen an. Keiner von ihnen ahnte auch nur, dass sie nur noch zwei Jahre füreinander haben würden.

"Du-hu... Daddy?", fragte das kleine Mädchen schüchtern, "wer war denn diese Person?"

Qui-Gon lächelte matt und tätschelte ihr das blonde Köpfchen.

"Nur eine gute Freundin, meine Kleine."

~~~Flashback~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

~ Glaub was du willst

Wenn du meinst, was du fühlst ist richtig

Doch glaub nicht alles

Glaub nicht alles, was du siehst

Tu was du willst

Wenn du fühlst, was du machst ist richtig

Doch glaub nicht alles

Glaub nicht alles, was du siehst~
 

Chapter 6: Level Finished. Reloading Destiny... To be Continued...

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Na ja, meine Kapitel waren auch schon mal länger...

Die drei Anspielungen beziehen sich allesamt auf ein und dieselbe Person, sowohl die von Tru als auch die von Obi-Wan. Mehr verrate ich aber nicht, auch nicht, welche Rolle diese "SIE" noch spielen wird. Ich wette, YamiTai weiß ohnehin schon, wen ich meine...
 

Der Songtext ist... ähm, na ja... *hüstel* 'Glaub nicht alles' von der "3. Generation". Nicht, dass ich allgemein auf die Band stehen würde, aber es hat halt so schön rein gepasst. Und ich hab vor Ewigkeiten mal von meinen Cousinen eine CD mit dem Titel "GZSZ in Love" geschenkt bekommen, wo das Lied drauf war. Dabei HASSE ich GZSZ. Das ist noch unrealistischer wie "verliebt in Berlin". Ich meine: wenn die schon Soaps drehen wollen, dann bitte mit seriösen Schauspielern, die auch Ahnung haben.
 

[...]Schande...

Erniedrigung...

Das unterdrückte Grinsen und Gelächter ihrer Mitschüler, wenn der Stromstoß sie zu Boden zwang...

Nie wieder, sie hatte es geschworen.[...]

Anger and Blame

.:Chapter 7, Part 1 - royal secrets and secret listeners:.
 

Day 03 - Space
 

Das Schiff der Königin war jetzt bereits seit 24 Standardstunden von Naboo aufgebrochen. Der Betrieb in den Gängen hielt sich in Grenzen, die meisten Passagiere schliefen noch. Die einzige Gestalt, die umher lief, sah man von diversen Protokoll- und Säuberungsdroiden ab, war Tru, die nervös auf ihr Chrono sah und nun schon das halbe Schiff nach ihrem Meister abgesucht hatte.

/Verflucht, soviel zum Thema "Training". Ist nicht meine Schuld, wenn er nicht mal pünktlich in seiner eigenen Kabine erscheint. Schon ganze 10 Minuten überfällig! Warum müssen Männer immer so verflucht unpünktlich sein?/

Nun, wenigstens hatte sie ein paar interessante Abkürzungen entdeckt. Mittlerweile befand sie sich auf dem zweiten Deck, in einem gesonderten Abschnitt, der für die königlichen Gemächer angedacht war. Das hieß, das war nun fast das Ende ihres kleinen "Rundgangs" und irgendwie glaubte sie nicht mehr an den Erfolg. Die Wahrscheinlichkeit, Obi-Wan hier zu finden, war natürlich genauso groß wie an irgendeinem anderen Ort dieses Raumgleiters. Aber mal ehrlich... was sollte er den ausgerechnet hier?
 

Kaum wollte sie schon wieder umkehren, drangen zwei bekannte Stimmen an ihr Ohr. Die Eine war die ihres Meisters... die andere die der Königin.

Tru verstand zwar die Worte nicht, doch das Gespräch schien in Zenobias Büro stattzufinden.

Lauschen oder nicht?

Rein theoretisch ging alles, was ihren Meister betraf, auch sie etwas an.

Theoretisch wäre er dann aber auch verpflichtet, sie über Zeitpunkte und Inhalte zu informieren.

Lauschen war respektlos.

Lauschen war ein Zeichen von mangelndem Vertrauen.

Aber es war auch weitaus interessanter!
 

"Also... warum hast du mich her bestellt?", fragte Obi-Wan mit leichtem Trotz und fügte gedanklich noch hinzu: /Und warum konntest du nicht einen passenderen Zeitpunkt finden? Fass dich wenigstens kurz./ Er konnte sich schon Trus Gesichtsausdruck vorstellen, wenn er viel zu spät kam. Sie würde verärgert sein und ihm wahrscheinlich gleich einen Vortrag zum Thema Pünktlichkeit halten. Warum mussten Frauen aber auch immer so schnell gekränkt sein?

Zenobia lehnte gemütlich in ihrem Schwebesessel und blickte ihn mit diesem arrogant-überlegenen Blick an, der ihr schon seit ihrer ersten Begegnung so eigen war. Es lag etwas mehr als ein Jahr zurück, aber er wünschte sich diesen Augenblick in tiefste Vergangenheit.

Sie ließ ihn nur zu gerne noch etwas zappeln, während sie elegant das Weinglas in ihrer Hand schwenkte und nur kurz an dem tiefroten Getränk nippte.

"Eigentlich hatte ich dich nur her bestellt um dir dafür zu danken, dass du uns hilfst. Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet."

"Ich tue das nicht für dich," knurrte er wütend zurück. Was bildete sie sich eigentlich ein? Das Universum drehte sich nicht nur um sie! "Ich bin lediglich auf Geheiß des Jedirats hier."

"Du hättest den Auftrag auch ablehnen können."

Ein kurzer Moment der Stille verflog und als Zenobia sicher war, dass er darauf nichts entgegnen würde, tat sie es an seiner Stelle. "Kein Wunder. Das hätte nur eine Menge unangenehmer Fragen aufgeworfen... und es wäre ja wirklich eine Schande, wenn... wie nanntest du es noch? Wenn 'der Name Kenobi in den Dreck gezogen wird wegen irgend so einer Dahergelaufenen'. Erstaunlich. Ich dachte immer du seiest derjenige, der sich einen Scheiß um seine Familie kümmert."

Obi-Wan war drauf und dran eine äußerst unerfreuliche Antwort zu geben, als von draußen ein lautes, schepperndes Geräusch erklang, das ihn wieder aus seiner Selbstverursachten Rage heraus riss. Zenobia spielte nur zu gerne mir anderer Leute Gefühle, besonders mit denen von Jedi.

"Wenn das alles ist, was du zu sagen hast, dann wirst du es mir wohl nicht verübeln können, wenn ich jetzt gehe. Ich habe noch weitaus wichtigeres zu tun, als mich von dir beleidigen zu lassen. Solltest du mich das nächste mal zu einer 'Besprechung' rufen, stell bitte sicher, dass es auch was wichtiges ist, ja?"

Das letzte, was er noch von ihr hörte, war ein: "Verdammter stoischer Mistkerl!"
 

.:Chapter 7, Part 2 - the bridge of the Force:.
 

Der Jedi nahm erst mal einen tiefen Atemzug, sobald er auf dem Gang stand. Eine unerfreuliche Auseinandersetzung, in der Tat. Und die nächste würde auf dem Fuß folgen.

Ein Protokolldroide kam ihm entgegen, der leicht eingedellt war und etwas unbeholfen lief.

/Als hätte ihn jemand umgerannt.../, schoss es Obi-Wan unwillkürlich durch den Kopf. Hatte ihn etwa jemand belauscht? Er hätte den Droiden um Auskunft bitten können, aber es spielte keine Rolle. Selbst wenn jemand gelauscht hätte - die Person wäre wohl kaum daraus schlau geworden.
 

Er suchte sich den schnellsten Weg zu seinem Quartier, immerhin rechnete er damit, dass dort jemand auf ihn wartete. Womit er allerdings nicht rechnete, war, dass diese Person sich keineswegs an seiner Verspätung störte. Seine Padawan saß im Schneidersitz auf dem Fußboden, in den Monitor ihres Datapad vertieft. Einige grüblerische Falten hatten sich auf ihre Stirn gelegt und ihre Wangen waren ganz leicht rosa angelaufen... hatte sie sich bei irgendetwas leicht körperlich verausgabt? Unwahrscheinlich, sie atmete regelmäßig, nur etwas tief... Sie konnte sich genau so gut über etwas aufgeregt haben.

/Worüber wohl?/, fragte Obi-Wan sich in rhetorischem Zynismus. Allerdings war das vielleicht auch besser so, wenn sie ihre Gereiztheit an etwas anderem ausgelassen hatte - noch so ein Disput wie vor wenigen Minuten würde nur an seinen Nerven zehren.
 

"Es tut mir Leid, dass ich dich habe warten lassen." Ein kläglicher Versuch, das Eis zu brechen. Tru entgegnete lediglich ein nicht ganz gegenwärtiges "Hm" als Zeichen der Kenntnisnahme. Vielleicht hätte er klar machen sollen, dass er nicht viele Entschuldigungen geben würde... aber was änderte das schon? Offensichtlich hatte sein Schützling keine Lust zu reden.

War das eine neue Art des Streiks?

"Was machst du da?" Kläglicher Versuch Nummer zwei. Wann hatte es je etwas gebracht, Interesse zu heucheln? Obwohl es den Älteren wirklich etwas wurmte. Er wollte ja nicht eitel sein, aber was konnte so interessant sein, dass sie ihn einfach links liegen ließ? [Ja, das fragt sich wohl jeder im Moment... -.-']

"Oh, ist nix besonderes...", Gut, jetzt wurmte es ihn erst recht! Noch dazu dieser vollkommen rational-monotone Tonfall, der überhaupt nicht zu ihrem sonstigen Charakter passen wollte, "Mich regt nur auf, dass egal von welchem Niveau ich ausgehe - sauer, basisch oder neutral - bei der Disproportionierung von Kaliumchlorat zu Kaliumchlorid und KClO4 kürzt sich die Anzahl der Wassermoleküle, Hydroxy- und Wasserstoffionen immer weg! In welchem Niveau findet die Reaktion denn nun statt?"

/CHEMIE? Sie hat nichts besseres zu tun als CHEMIE-HAUSAUFGABEN zu machen?/

Doch der Jedi beschwor sich selbst, ruhig zu bleiben und sich an seine eigene Ausbildungszeit zu erinnern.

"Solange es in einer wässrigen Lösung stattfindet ist das egal. Es funktioniert bei allen dreien. Aber warum tust du das eigentlich? Chemie ist ein Zusatzkurs, du brauchst ihn nicht unbedingt für die Prüfungen." Auch wenn er ihn selbst für einige Semester belegt hatte... das tat hier nichts zur Sache. Tru galt immerhin als einer dieser SZ-Fälle. Die Abkürzung sollte eigentlich "Spezial" heißen, doch böse Zungen bevorzugten "Spätzünder" - was auf makabere Weise genau ins Schwarze traf.

Es gab keine festgeschriebene Zeit, in der man als Padawan angenommen werden musste, trotzdem: die besonders Reifen wurden schon mit 11 angenommen, aber das traf auf die wenigsten zu. Das Hauptfeld lag bei 12 und mit 13 Jahren waren die Chancen verschwindend gering, überhaupt noch jemals erwählt zu werden.

Und Tru war 18! Das bedeutete, dass ihr Potenzial bei weitem ausreichte, damit man sie nicht aus der Akademie schmiss (wäre dieses Potenzial nicht deutlich spürbar gewesen, hätte man auch denken können, dass der einzige Grund für ihren Verbleib die Angst davor war, dass sie die Identität ihres Vaters preis gab), trotzdem schien sie Schwierigkeiten zu haben, zur Macht zu finden. Solche Schüler bedurften stets einem äußerst intensiven Unterricht mit ständig wechselnden Lehrern um unterschiedliche Erfahrungen zu extrahieren und für sich nutzbar machen zu können. Und das fast rund um die Uhr - purer Stress.

"Man wird sich ja wohl noch bilden dürfen. Und Redoxreaktionen sind ja wirklich Pille-Palle. Ein Stoff gibt Elektronen ab, ein anderer nimmt sie auf. Dann wird hier und da noch etwas ausgeglichen und man hat eine weitere gute Note."
 

Vorsichtig warf die junge Frau Obi-Wan einen flüchtigen Blick zu. Er schien sie nicht ertappt zu haben. Sie war wirklich Hals über Kopf geflohen und hatte dabei versehentlich einen Droiden umgerannt. Selbst Schuld, wenn der Haufen Blech nicht auswich.

Natürlich war sie vertieft gewesen - allerdings in die Frage, wie sie dieses Gespräch zwischen ihrem Meister und der Königin zu verstehen hatte. Ihrem 'vertrauten Umgang' miteinander konnte man entnehmen, dass sie sich schon von früher kennen mussten. Aber da existierten ganz offensichtlich auch riesige Differenzen. Wahrscheinlich war irgendetwas zwischen den Beiden vorgefallen - nur was?

Das war nicht gut. Es war eine Sache mit einem Attentäter, der stark in der Macht war, fertig zu werden, doch wenn diese Mission nun auch noch durch Probleme auf emotionaler Ebene behindert wurden... das war nun ein unbekannter Faktor, an dem sie nichts verändern konnte. Oder wollte.

Natürlich könnte Tru versuchen raus zu finden was passiert ist und dann die Streitigkeiten beizulegen. Aber die Lust dazu verging ihr total, wenn sie sich die Worte Zenobias ins Gedächtnis rief. ' Ich dachte immer du seiest derjenige, der sich einen Scheiß um seine Familie kümmert.'... Was bildete sich diese arrogante Ziege überhaupt ein, über Familie zu sprechen? Jemand, der seine eigene Tochter abschob? Jemand, der keine Ahnung davon hatte, dass der GESAMTE Jeditempel in sich eine riesige Familie war?
 

"Könnten wir dann endlich zum Training übergehen?" Obi-Wans skeptischer Blick sprach tausend Bände. Er konnte spüren, dass sich eine merkwürdige Aggression in seiner Schülerin manifestiert hatte. Doch war nicht genau zu entziffern welchen Ursprungs und gegen wen sie sich richtete. Doch nicht etwa gegen ihn?

Nein, sie hatte sich verflüchtigt, sobald er Tru ansprach. Trotzdem blieb es denkwürdig.

"Was steht denn heute auf dem Plan?"

"Ich habe Kontakt zum Jeditempel aufgenommen und darum gebeten, mir Teile deiner Akte schicken zu lassen, besonders die, die mir Auskunft über dein bisherigen Trainingsstand geben..."

Ihr Gesichtsausruck änderte sich zu einer ungeduldigen und auch etwas unbehaglichen Miene. "Kommt in die Pötte, Meister, ich habe nicht ewig Zeit."

/'Kommt in die Pötte'? Ist das ein Sprichwort aus Tatooine, oder woher hat sie diesen Unsinn?/ Obi-Wan entschied sich, noch einmal über diesen anscheinend respektlosen Ausdruck - zumindest wenn er die Bedeutung richtig erfasst hatte - hinweg zu sehen und fuhr unbeirrt fort: "Ich bin dabei über etwas äußerst Interessantes gestoßen. Es handelt sich um einen Test, der in einem recht kurzen Intervall zwei mal durchgeführt wurde, beide Male unter geringfügig unterschiedlichen Voraussetzungen. Und die Ergebnisse waren trivial gesagt so unterschiedlich wie Tag und Nacht."

Die Padawan schien nicht zu verstehen. Erst langsam filterte ihr Gedächtnis jene Ereignisse heraus, die auf die Beschreibung passten. Und plötzlich fiel ihr die Kinnlade herunter.

"Nein. NEIN! Unter keinen Umständen!!! Nicht dieser bescheuerte 'Mal-sehen-wie-gut-eure-Reflexe-in-der-Macht-sind-wenn-wir-euch-beschießen'-Test! Da mach ich nicht mit! Alles andere ja, aber nicht das!"
 

Eine interessante Beschreibung für eine Übung, die schon die Vierjährigen meistern mussten. Die Abwehr und Reflexion von Blasterschüssen. Ein Test, bei dem die Blonde total versagte. Vorausgesetzt, sie hatte es mit Maschinen zu tun.

Sobald eine Person auf sie schoss, schien sie in der Lage zu sein, einzuschätzen, wie ihr Gegner als nächstes reagieren würde. Doch dieser Vorgang hatte nur zur Hälfte etwas mit der Macht zu tun, größtenteils war es pure Berechnung. Kopfgesteuerte Handlungen, nicht das übliche Sich-Treiben-Lassen im Strom der Macht. Selbst die Reflexion war pure Mathematik - Der Einfallswinkel ist stets genauso groß wie der Austrittswinkel, also musste man nur noch im richtigen Winkel anschneiden... (natürlich war es nicht ganz so einfach. Die Anwendung dieses Gesetzes war im Raum um einiges schwieriger als in der Ebene und die Auftrittsfläche, die Klinge des Lichtschwerts, war rund. Schön, vielleicht hatte sie einen Orden in angewandter Mathematik verdient, aber als Jedi blieb sie trotzdem eine Niete.)
 

Der Jedimeister seufzte tief. "Ich kann dich ja verstehen. Ich mochte diese Aufgabe auch nie besonders, aber solltest du je einem Sondendroiden gegenüberstehen, sind deine Überlebenschancen gering. Und ich habe keine Lust anschließend deine Überreste vom Boden abzukratzen. Also wirst du wohl oder übel üben müssen. Ich habe zufälligerweise noch zwei alte Sondendroiden an Bord gefunden."

"Ah, ihr wollt nicht, dass man mich auf dem Schlachtfeld grillt, also grillt ihr mich gleich HIER? Welch überwältigende Logik."

Ständig dieser Zynismus! Wenn er es nicht besser wüsste, müsste er denken, Siri säße vor ihm. Siri oder SIE. Doch der Gedanke war natürlich töricht. Siri war regelrecht besessen vom Ehrgeiz gewesen und dass es zwischen Tru und IHR eine Verbindung gab, war ja mittlerweile ausgeschlossen worden. Auch wenn er sich nur schwer von dem Gedanken lösen konnte. Es hätte einfach perfekt zusammen gepasst... Vielleicht ZU perfekt...

"Ich habe Anakin noch gestern gebeten, sie etwas umzubauen. Die Stärke der Blasterschüsse ist stark abgeschwächt, zu einem leichten, wenn auch etwas schmerzhaften Stromstoß. Was das betraf musste ich mich leider an die Normstärke bei solchen Übungen halten.", ein muffliges und unzufriedenes Grummeln erklang von der jungen Frau, doch untypischer Weise kein bissiger Kommentar, "und ich habe sie jetzt so eingestellt, dass sie sich nach zehn Treffern abschalten. Je nach den Fortschritten, die du machst, werde ich die Skala erhöhen."

/Oh, Annie-Boy, das Wunderkind hat daran rumgebastelt, jetzt fühl' ich mich ja natürlich viiiel sicherer!/, schoss es Tru durch den Kopf, voll schärfster Ironie, die selbst mit einem Skalpell konkurrieren konnte. Was natürlich keinesfalls den wachsamen grünblauen Augen ihres Meisters entging, der auf schon fast unheimlich empathische Weise auf ihre Gedanken entgegnete: "Und nur weil du ihn nicht ausstehen kannst, muss das nicht heißen, dass er dich auch nicht leiden kann."
 

Sie war erstaunt.

"Fällt das wirklich so sehr auf?", War das Reue, die in ihrer Stimme mitschwang? Durchsetzt von Scham und... Angst? Die Angst, dass er es ihr übel nehmen würde? Obi-Wan sah ein, dass er genau das nicht konnte. Es war ja immerhin nur menschlich.

"Ihm anscheinend nicht. Und damit das auch so bleibt, solltest du versuchen, deine Handlung nicht durch solch subjektive Einschätzungen ablenken zu lassen. Und jetzt lass uns mit dem Test anfangen."

Der Größere Schritt durch den Raum und holte hinter dem Sofa die beiden Droiden hervor, deren Einstellungen noch einmal überprüft wurden, dann schaltete er einen per Fernbedienung ein. Surrend schwebte das silbrige scheibenförmige Ungetüm ungefähr zwei Meter über dem Boden. Die rötliche Linse fixierte die Padawan ohne anzugreifen: Der Angriffsmodus [Yu-Gi-Oh! *g*] war noch nicht aktiviert.

Ein leichtes Zittern bemächtigte sich Trus Körper. Ihre Scheu gegenüber diesen Geräten gewann die Oberhand, dasselbe Gefühl, dass sie auch gegenüber Spritzen und Zahnarztbohrern empfand. Sie zog ihr Lichtschwer, doch aktivierte die Klinge nicht. Noch nicht. Sie wusste genüg über diese Trainingsmethoden des Tempels, um mit Sicherheit sagen zu können, dass der Droide angreifen würde, sobald er die Energie der Klinge spüren würde.

Ihr Mentor trat vorsichtig hinter sie und der Schritt, der jetzt kommen würde, war unausweichlich.

"Schließ die Augen."
 

~ Here I go again

Slipping further away

Letting go again

Of what keeps me in place

I like it here

But it scares me to death

There is nothing here ~
 

Sie schluckte und gehorchte, ließ sich schweigend die Augen verbunden. Na ja, wenigstens war es keiner dieser hässlichen, schweren und Stickigen Helme, die sonst verwendet wurden.

"Ich kann das nicht...", war das Einzige, was sie noch raus brachte. Ihre Angst blockierte sie vollkommen, wahrscheinlich würde sie sich nicht um einen Millimeter bewegen können, bevor es losging. Die Ungewissheit nagte unerträglich. Die Sinne waren keinerlei Hilfe mehr. Man spürte den Treffer immer bevor man ihn hörte. [Eine Aufgabe, an der selbst Daredevil verzweifeln würde...]

"Ich kann das nicht!" Sie flehte schon fast. Vielleicht war sie schon zu oft getroffen worden, dass sie in stummer Resignation anerkannte, dass sie diesen Test nie packen würde. Der klassische Teufelskreis: Je öfter sie getroffen wurde, desto verspannter und panischer wurde sie, sodass es ihr unmöglich war, sich mit der Macht zu verbinden, um die Schüsse abzuwehren.

Es war aussichtslos.
 

~The light is beautiful

But I'm darker than light

And you are wonderful

But this moment is mine~
 

Sie hob dennoch den Lichtschwertgriff und umfasste ihn so fest sie konnte mit beiden Händen. Ihr Herz raste, doch nicht einmal das heiße Blut ich ihren Adern mochte die Kälte der Angst vertreiben.

Sie würde Schande über sich bringen.
 

Schande...

Erniedrigung...

Das unterdrückte Grinsen und Gelächter ihrer Mitschüler, wenn der Stromstoß sie zu Boden zwang...

Nie wieder, sie hatte es geschworen.

Doch die Vergangenheit holt einen immer ein.

Sie musste handeln, wollte handeln und doch wieder nicht.

Weglaufen?

Das kam nicht in Frage.

Gab es denn niemand, der ihr helfen wollte?
 

~All of this dust

All of this past

All of this over and gone

And never coming back

All of this forgotten

Not by me~
 

Zwei warme Hände schlossen sich um die ihren.

"Ganz ruhig... es gibt nichts, wovor man sich fürchten muss. Das ist ein Spiel, nichts weiter. Niemand verurteilt dich, wenn du verlierst." Die Stimme ihres Meisters so nah an ihrem Ohr, sie konnte seinen Atem in ihrem Nacken fühlen - und begriff.

Ja, es war ein Spiel. Aber eines, dass sie nicht mehr alleine spielen musste.

Sie war nicht mehr irgendeine Schülerin des Jeditempels, sie war eine Padawan.

Sie hatte jemanden an ihrer Seite.

Jemand, der ihr half, der sie führte, dem sie glaubte und vertraute.

Egal, was Obi-Wan im Moment sagen würde - sie würde es tun, ohne zu hinterfragen. Denn jene, die hinterfragten, glauben nicht.

"Hör zu, Tru. Du bist doch in der Lage, die Macht in deinen Mitmenschen zu spüren, nicht wahr?"

Die Jüngere nickte vorsichtig. Das war so ziemlich das Einzige, was sie gut konnte. Und nichts, was ihr im Moment helfen konnte.

Trotzdem entspannte sie sich sichtlich. Er würde wissen, was zu tun war.

"Gut. Dann möchte ich, dass du versuchst, die Macht in mir zu finden."
 

~I find comfort here

'Cos I know what is lost

Hope is always fear

For the pain it may cost

And I have searched for the reason to go on

I've tried and I've tried

But it's taking me so long~
 

Tru konzentrierte sich.

Eine Welle von Energie brach auf sie herein, so voller Ruhe... sanft... diese Wärme...

Obi-Wan verband sich mit der Macht.

Und sie konnte es fühlen. Ihr Meister war ihre Verbindung, ihre Brücke. Sie konnte die Wellen fühlen, die jeder Gegenstand aussandte, so schwach sie auch waren. Spürte das unruhige Zittern, das der Droide aussandte.

Dann aktivierte sie ihr Lichtschwert.

Die Padawan fühlte den Schuss nahen, doch war außer Stande, zu reagieren. Es war zu schnell. Doch der Jedi führte für sie, sie spürte den dumpfen Widerstand, als die Energie reflektiert wurde. Nicht zu ihrem Ursprungsort, dazu war es noch zu früh, die Übung durfte noch nicht beendet werden. Das war eine Hürde, die Tru allein nehmen musste.

Er intensivierte die Verbindung zur Macht, ließ sich ganz von ihr treiben...
 

~ I might be better off

Closing my eyes

And God will come looking for me

In time~
 

... und die Zeit schien sich zu dehnen. [Sie sind im ZWIELICHT!!! *noch immer "Wächter der Nacht"-fixiert ist*] Immer langsamer rasten die Energiestöße auf die Beiden zu, der Instinkt richtete sich mühelos darauf ein und schlug zurück.

Tru konnte nicht sagen, wie lange sie in diesem seltsamen Tanz verbracht hatten, als Obi-Wan sie los ließ. Es war an der Zeit.
 

Eine Leere machte sich in ihr breit, als sie spürte, wie seine Energie sie verließ, doch

Die Wellen, die er im Ozean der Macht schlug, drangen weiter zu ihr vor, als wollten sie sagen: Du bist noch immer nicht allein.

Ich bin da, egal was passiert.
 

~All of this dust

All of this past

All of this over and gone

And never coming back

All of this forgotten

Not by me
 

All of this dust

All of this past

All of this over and gone

And never coming back

All of this forgotten

Not by me~
 

Die Leere füllte sich erneut aus, diesmal bezog die junge Frau ihre Kraft aus der Hauptquelle, nahm sie in sich auf, ließ sie über sich herein fließen, wie die Flut nach der Ebbe.

Nur die Wärme fehlte. Ihr war nicht kalt, die vereinigende Macht strahlte weder Kälte noch Wärme aus. Und doch fehlte ihrem Herz die Wärme um der Angst zu trotzen.

Aber der Gedanke hatte nicht einmal Zeit sich zu formen, sie ließ sich leiten, von ihrem unsichtbaren und allgegenwärtigem Führer, der Energie, die alles verband, die allem innewohnte.

Die Padawan wehrte ab, wich aus, wenn nötig und traf zum ersten Mal mit einem Querschläger den Droiden.

Ein stiller Triumph brodelte auf.

Doch er ließ die Verbindung zur Macht schwinden.
 

Der Impuls sauste direkt in ihrer rechten Schulter nieder, ihre Muskeln schrieen auf und zogen sich kurz zusammen, gerade stark genug, dass sie das Lichtschwert fallen lassen musste.

Verzweifelt ließ befahl sie es zurück in ihre Hand, doch dann würde es zu spät sein.

Aber die erwarteten Schmerzen blieben aus. ALLES blieb aus: keine Hitze, kein Surren, wenn die Blaster einen knapp verfehlt hatten.

Der Droide hatte aufgehört, und das bedeutete...

"Es reicht für heute.", Obi-Wans sanfte Stimme bestätigte ihre Vermutung, doch irgendwie klang er müde, erschöpft... vielleicht enttäuscht?

Tru deaktivierte ihr Lichtschwert und zog die Augenbinde von ihrem Kopf. Nach mehrmaligem Blinzeln gewann der Raum an Farbe und Form zurück und sie erkannte dass ihr Meister tatsächlich etwas blass um die Nase war.

Und mit Erschrecken dämmerte ihr auch warum. Wenn man sich in der Macht vertieft, so braucht es Konzentration und Anstrengung, eine Anstrengung, die sich um ein vielfaches maximiert, wenn man nicht nur sich, sondern auch noch jemand anderen mit der Macht versorgt.

"Du kannst jetzt gehen."

"Meister...", hakte die Kleinere noch einmal zögerlich nach, "Das war keine konventionelle Verfahrensweise nicht wahr?" Die Schuldgefühle schnürten bereits ihre Eingeweide zusammen und sie wusste, die Antwort würde es nur noch schlimmer machen, aber sie musste einfach Bestätigung haben: Dass er für sie allein bereit war, dieses Risiko einzugehen.
 

Die Blicke von Schülerin und Meister trafen sich.

Er lächelte, sofern es seine Müdigkeit ihm erlaubte.

"Besondere Menschen bedürfen eines besonderen Trainings."

Ja, sie hätte ihn am liebsten geschlagen dafür, wie er es wagen konnte, sich so etwas anzutun. Und nur wegen ihr. Sie war bedeutungslos im Vergleich zu ihm.

Nicht sie war es, die all ihrer Kraft bedurfte, um diese Mission lebend zu überstehen.

Ihre erstickte Stimme war Vorbote der Tränen, die sich ihren Weg bahnten und die sie sich verweigerte vor ihm zu vergießen. Stark zu sein, das war sie ihm schuldig in diesem Moment. "Aber es war eine einmalige Sache?"

Trus Verstand schrie danach, er möge mit 'ja' antworten. Sie las in seinen Augen, dass er es bereits wusste, dass sie es wusste. Er hatte ihr geholfen eine Tür in ihr zu öffnen, damit sie es von nun an allein konnte. Und selbst wenn nicht würde sie sich weigern, ihn noch einmal derart zu schwächen.

"Natürlich. Und jetzt geh."
 

~ I can see myself

I look peaceful and pale

But underneath

I can barely inhale

I can hear myself singing that song

Over and over until it belongs to me ~
 

Sie gehorchte, doch kurz bevor sie ganz das Quartier verließ, erhaschte sie noch einmal den Blick seiner Augen, die noch immer auf ihr ruhten.

Egal, wie schwach er auch war, das grünblaue Leuchten verlor nicht an Kraft.

Grünblau...

...die Farbe des Meeres.

Sicher, das war nicht der Grund dafür, dass man die Macht mit einem Ozean assoziierte, doch der Gedanke ließ sie wieder ein wenig schmunzeln.

"Ruht euch aus. Bitte."

/Ich würde es mir nie verzeihen, wenn nicht./
 

Chapter 7: Level Finished. Reloading Destiny... To be Continued...

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Und wieder ein Kapitel, das ich halbieren musste... Das alles sollte eigentlich nur Part 1 werden, aber ich will nicht wissen, wie lang das Kapitel dann noch geworden wäre...

Ich glaube, ich bin jetzt schon bei 3 Kapiteln mehr als ursprünglich eingeschätzt, also insgesamt *alte Aufzeichnungen rauskram* 15+Epilog. Aber ich habe so das dumpfe Gefühl, dass es doch noch ein paar mehr werden.

Die Chemie-Sache habe ich aus 2 Gründen eingebaut: 1. wir hatten das mal als HA auf; 2. Es heißt nicht umsonst auch "Jedi-Akademie", also müssen die außer ihrem Jedi-Zeugs bestimmt noch andere Dinge beigebracht kriegen (Allgemeinwissen, Politik, Geschichte) und da Chemie nun nicht was für jeden ist, sollten sie wenigstens die Chance haben, es als Zusatzkurs zu belegen.

Der Songtext ist wieder vom O.S.T. von Underworld "All Of This Past" von Sarah Bettens, auch wenn ich zur Zeit mehr "Phantom der Oper" und "Jesus Christ Superstar" höre.

Im nächsten Kapitel gibt es auch wieder etwas mehr von Qui-Gon zu lesen XD.
 

[...]Und zurückgelehnt, mit hängenden Armen, überwältigt und mehrfach von Schauern überlaufen, flüsterte er die stehende Formel der Sehnsucht, - unmöglich hier, absurd, verworfen, lächerlich und heilig doch, ehrwürdig auch hier noch: >>Ich liebe dich!<<[...]

Sleep well, my darling

.:Chapter 8, Part 1 - nightly disturbance:.
 

Obi-Wan hatte sich schon früh schlafen gelegt, um erneut Kraft zu tanken und Ruhe zu finden. Das leichte Beben, dass das Schiff in regelmäßigen Schüben erzittern ließ, störte ihn nicht im geringsten dabei.
 

Ganz im Gegensatz zu Anakin, der nun mittlerweile im Cockpit saß und leise den Piloten verfluchte, der es doch tatsächlich geschafft hatte, sie in einen Asteroidennebel zu manövrieren, direkt nachdem das Schiff aus dem Hyperraum kam. Die Gesteinsbrocken waren gerade mal Handtellergroß, viele von ihnen sogar kleiner, aber das war gerade das Gefährliche. Wenn sie irgendwo zwischen die Mechanik gerieten, würde es bei einer Aktivierung wohl zu Überhitzungen bis hin zur Explosion kommen. Also musste der Gleiter mit purer Feinstarbeit gelenkt werden, die natürlich ausgerechnet ihm zufiel.

Trotz seiner Geschicklichkeit am Steuer konnte man den Hyperantrieb nicht wieder einschalten, bis nicht sicher gestellt war, dass wirklich kein Asteroid im Getriebe hing, was man erst nach der Landung prüfen konnte. Aber Tatooine war nicht mehr weit, nur noch ungefähr 30 Stunden entfernt, wenn man den Nebel hinter sich gelassen hatte und dann mit Höchstgeschwindigkeit flog.
 

Obi-Wan drehte sich im Schlaf auf die Seite, den Kopf gen Wand gerichtet, die gedämpften Geräusche seiner Umgebung drangen nur bis an den äußersten Rand seines Bewusstseins, praktisch ungehört verstrich das Surren der in den Wänden versteckten Kabeln, das leise Tapsen auf dem Gang...

Nicht einmal das Zischen, als die Tür aufglitt und sich jemand in das Quartier schlich, begleitet von dem Geräusch gelegentlich auf dem Boden schleifenden Stoffes und kleinen Rollen aus Metall.

Ein Piepsen, zweifellos von einem Astromech, ließ den Körper des Jedi kurz zusammenzucken, aber das war schon alles.

"Pst, R4, du weckst ihn sonst noch auf!"

Vorsichtig piekste jemand Obi-Wan in die Schulter, akustisch untermalt von einem empörten metallischen Schnarren.

"Hey meine Weckmethode ist viel sanfter als deine oder hast du schon mal jemand gesehen, der seinen Wecker mag? Nein? Dann sei still!"

Erneutes Pieksen, diesmal energischer.

"Meister? Meister, wacht auf!"

Ein Grummeln ertönte, aber in wenigen Sekunden war Obi-Wan wach. "Verflucht, ich habe meine Tür nicht umsonst verriegelt!" Aufgebracht über die Störung musterte er seine Schülerin. Selbst in der Dunkelheit konnte er ihr nervöses Honigkuchenpferd-Grinsen entdecken. Ihr Aufzug war etwas seltsam, ihr Schlafzeug bestand aus einer gewöhnlichen beigefarbenen Hose und einem schwarzen ärmellosen Top, soweit war alles im Bereich des Gewöhnlichen, ihre Hände waren aber beladen mit ihrem Bettzeug.

"R4 hat mir aufgemacht, ihr hättet ihn nicht bei mir lassen sollen."

Nun war es der kleine Droide, der dem Zorn eines Jedi ausgeliefert war. "Verräter!", murmelte der Rotblonde nur, bevor er aufstand und den Lichtschalter betätigte. "Also Tru, was soll die nächtliche Störung?"

Die Padawan war etwas verlegen, was einerseits daran lag, dass ihr Mentor wie ein Großteil der Jedi mit freiem Oberkörper zu schlafen pflegte (und der Anblick zu ihrem Leidwesen wirklich nicht zu verachten war, sodass sie sich zwingen musste, in sein Gesicht zu sehen), andererseits ließ das Kissen und die Bettdecke in ihren Händen die Antwort schon erahnen.

"Ich konnte nicht schlafen. Das kann ich nie wenn ich allein im Zimmer bin. Oder ich krieg Alpträume."

"Du hast doch R4!"

"Der zählt nicht zu lebenden Wesen." Ein entrüstetes Pfeifen von der Seite und der kleine rote Astromech trollte sich in die Ecke des Zimmers.

"Gestern konntest du auch schlafen."

"Da habe ich aber im Zimmer der Prinzessin geschlafen."

"Wa...", Obi-Wan brach noch mitten im Wort ab und zwang sich zur Beherrschung. Warum musste sich dieses Mädchen denn nach Strich und Faden ausnutzen lassen? Ihre gutmütige Ausstrahlung schien zu wirken wie eine riesige Leuchtreklame über ihrem Kopf, auf der blinkte "benutz mich, ich bin naiv". Er hatte lediglich gesagt, sie solle auf das Baby aufpassen und nicht, dass sie zur Super-Nanny mutieren muss. Über das Thema müsste er wohl noch mal mit der Königin sprechen, allerdings nicht jetzt, in möglichst weiter Ferne... oder wenn Zenobia besser gelaunt war, sonst würde sie nur handgreiflich werden (erstaunlich, wo sie sich doch sonst nie die Hände schmutzig machte).

Der Jedi schüttelte einfach nur ungläubig den Kopf und starrte auf dem Boden, als er plötzlich fragend eine Augenbraue hob.

"Dürfte ich fragen, was du da an den Füßen hast?", meinte er und deutete auf Etwas, das aus einer schwarzen, wolligen Masse zu bestehen schien und nur rudimentär von der Form her an Socken erinnerte.

"Das sind meine Flauschsöckchen!", am es heiter zurück [Der Begriff Flauschsocke ist übrigens wirklich eine offizielle Bezeichnung] "und die haben sogar noch ABS-Funktion!"

"Ja, ich kann mir vorstellen, die sind wirklich lebenswichtig..." Ein Hauch von Sarkasmus war nicht zu leugnen.

"Hey, mir wird nun mal schnell kalt, besonders an den Füßen."
 

Die neu entbrannte Diskussion zehrte bereits schon wieder an Obi-Wans übermüdeten Nerven, also wollte er die Sache so schnell wie möglich abhaken und wieder schlafen gehen.

"Okay, vergessen wir das. Ich geh auf die Schlafcouch, mach's dir hier bequem und das hat sich erledigt."

"Nein."

Obi-Wan war wirklich ein verständnisvoller und beherrschter Mensch, aber wenn er seinen Schlaf nicht bekam, wurde er gereizt. Ganz besonders wenn man ihn in diesem empfindlichen Zustand noch mit Widersprüchlichkeiten bombardierte.

"Sag mal, was willst du eigentlich?"

"Ich will nicht, dass ihr euch meinetwegen Umstände macht. Ich geh auf die Couch."

"Und dann heißt es noch, ich würde dich mies behandeln... nein, wir regeln das ganz Gentleman-like. Und jetzt sei ein braves Mädchen und geh ins Bett."

"Ich pfeife aber auf die Konventionen. Es wäre respektlos euch das Bett zu klauen."

"Respektlos ist es den Wunsch seines Meisters zu missachten."
 

Wäre C-3PO anwesend gewesen, hätte er wohl angeführt, dass die einfachste Möglichkeit zur Beilegung dieses banalen Problems sei, wenn einfach Beide im Bett schlafen würden, genügend Platz wäre durchaus vorhanden. Aber Menschen sind nicht umsonst in solcher Hinsicht kompliziert.

Der Jedi gab sich letztlich doch geschlagen und sah zu, wie die Blonde fröhlich die Schlafcouch auszog und ihr Kissen samt Decke darauf platzierte. Kurz bevor die junge Frau in den Daunen verschwand, meinte sie noch schelmisch: "Interessant, wie leicht man euch rum kriegen kann. Ich war kurz davor, nach zu geben."
 

Seufzend legte auch er sich zur Ruhe...
 

.:Chapter 8, Part 2 - It's not like it's expected to be:.
 

//Es war das erste Mal, das Obi-Wan in dem Bewusstsein träumte, dass er sich im Traum befand. Genauer gesagt, stand er in dem Abbild seiner jetzigen Kabine, nur dass das Schiff in seinem Traum bereits gelandet sein musste.

Draußen, vor dem Fenster erstreckte sich weit die Wüstenlandschaft von Tatooine und das helle Tageslicht erleuchtete sanft den Raum. Das Bett war ordentlich und auch die Couch ließ keinerlei Hinweise darauf, dass irgendjemand je die Kabine bewohnt hatte.
 

Aber warum konnte er so genau sagen, dass das nur geträumt war? Hatte es einen speziellen Grund, dass er sich dessen bewusst war?
 

"In der Tat, den hat es." Eine nur zu bekannte Stimme ließ ihn aufmerken. Obi-Wan wandte sich hastig vom Fenster ab und starrte die Person an, die in der Mitte des Raumes in einem Sessel saß, direkt an dem metallischen Tisch, der auf einmal beladen mit einer Schüssel Kekse und zwei Tassen Tee war.

"Meister?", fragte er fast schüchtern, ohne die Augen von Qui-Gons Abbild nehmen zu können. Wenn sein Unterbewusstsein ihm jetzt einen Streich spielen wollte, war das ein verflucht humorloser.

"Setz dich, Obi-Wan, wir müssen uns unterhalten. Setz dich und nimm dir 'nen Keks."

Zu verwirrt, um etwas entgegen zu setzen, gehorchte der Jüngere, nur die Kekse ließ er unbeachtet stehen. Wahrscheinlich bedeutete das alles wirklich nichts und war nur die blanke Materealisierung seines Verlustes. Denn wenn ihm in den letzten Jahren etwas besonders gefehlt hatte, so waren es diese vertrauten Gespräche zwischen Meister und Schüler.

"Worum geht es?" Eine Frage, die nichtsdestotrotz gestellt werden musste.

Qui-Gon lächelte nur geheimnisvoll wie ein Orakel und erwiderte: "Es gibt wohl nur in Thema, was dich im Moment derart in Anspruch nimmt und bei dem du dir meinen Rat ersehnst."

"Tru..."

Sein verstorbener Meister nickte bedeutungsvoll aber Obi-Wan wurde das Gefühl nicht los, dass er ein Verhör wie beim Psychiater zu erwarten hatte.

"Du kommst nicht ganz klar mit ihr."

Darauf lief es also hinaus. Der Jedimeister würde dasitzen und sich seine eigenen Erkenntnisse anhören dürfen, die sein Unterbewusstsein nur deshalb in der Gestalt Qui-Gons übermittelte, weil Obi-Wan sie so leichter akzeptierte. War das eine merkwürdige Form der Selbsterkenntnis, eine Art Meditation im Schlaf?
 

Qui-Gon beobachtete seinen ehemaligen Padawan. Er kannte ihn gut genug um zu wissen, dass der Jüngere das nur für einen Traum hielt, sonst hätte er ihn schon längst mit ganz anderen Fragen überhäuft. Ging es denn so sehr über die Vorstellungskraft, zu glauben, dass es noch eine Existenz nach dem Tode gab? Selbst wenn ihnen als Kommunikation vorläufig das hier reichen musste. Nur wenige Jedi hatten ein derart tiefes Stadium der Meditation erreicht, um die Rufe der Toten zu hören, und selbst dann nur, wenn der Ruf sich auch tatsächlich an sie richtete.
 

Obi-Wan nickte nur langsam. "Das trifft es zwar nicht ganz, aber man kann es als Anfang setzen. Zwischen mir und ihr hat sich bereits eine Art Freundschaft eingestellt als Resultat von Sympathie, trotzdem habe ich das Gefühl, dass daraus nie diese väterlich-geschwisterliche Liebe wird, die ihre Ausbildung erfordert. Ihre väterliche Liebe gilt bereits Euch und ich kann und will mich nicht zwischen diese Bindung drängen."

"Warum solltest du auch mit allen Mitteln etwas erzwingen, nur weil das jeder von euch erwartet? Es gibt verschiedene Arten der Liebe und ich wage mir nicht zu behaupten, die zwischen Meister und Padawan sei die höchste... Es wird sich schon auf die eine oder andere Art fügen. Wie oft habe ich dir gesagt, dass es Zeit benötigt, um das einschätzen zu können? Bei Anakin hast du es doch auch nicht so überstürzt, warum gerade bei Tru?"

Der Jedi-Meister wusste keine Antwort auf die Frage. Es konnte so viele rationale Gründe geben, aber keiner schien wirklich zuzutreffen. Aber Qui-Gon schien auch keine Antwort zu verlangen, denn er fuhr schon wieder fort: "Ich denke nicht, dass es Zufall war, dass ihr Beide aufeinander getroffen seid und du wirst sie noch genauso brauchen wie sie dich. Was mir eher Sorgen macht, ist, dass du ihr etwas verheimlichst."

Obi-Wans spürte förmlich, wie das Gewicht der Vorwürfe, die er sich selbst bereits gemacht hatte durch den Blick zweier blauer Augen an Stärke zunahm. Es ging also auch noch um die Sache mit Zenobia. Er hatte das ja Bedürfnis, sich Tru anzuvertrauen, aber das war eigentlich eine zu persönliche Sache. Er würde ihr nur das Wissen um etwas aufzwängen, was sie vielleicht gar nicht wissen wollte.

/Ich kann es ihr nicht sagen/, dachte Obi-Wan und sprach es gleichzeitig laut aus.

"Du kennst sie nicht, du weißt nicht, wie gefährlich das ist. Sie vertraut dir. Bedingungslos. Wenn sie herausfindet, dass du ihr Vertrauen missbraucht hast, wird sie ausrasten, Codex hin oder her. Vielleicht drängst du sie so zur dunklen Seite der Macht. Ihr werdet Beide darunter leiden."
 

Leiden?

Er würde sie brauchen?

Warum nur erinnerte ihn das an die merkwürdigen Andeutungen, die Tru immer wieder hatte fallen lassen?

'Es wird euch das Leben kosten...'

'Ich weiß, dass auf dieser Mission etwas Schreckliches passieren wird...'

'Meister...ich will nicht, dass ihr sterben müsst...'

Nein, es bedeutete nichts, konnte nichts bedeuten. Und das hier war nur ein Traum, der zeigte, dass er dem zuviel Bedeutung zumaß. Oder?
 

"Sie macht sich Sorgen um dich, Obi-Wan. Ist das etwa verboten?"
 

Er hatte schon wieder vergessen, dass sein Gegenüber ja seine Gedanken erfassen konnte. Um die aufkeimenden Zweifel hinfort zu schieben, flüchtete sich der Rotblonde in Sarkasmus. "Sie tut ja geradezu, als könnte ich jeden Moment tot umfallen. Das ist wohl lächerlich."

"Pass auf, was du sagst. Wenn du mit dieser Einstellung an alle deine Missionen herangehst, wirst du irgendwann wirklich nicht nur mit einem blauen Auge davon kommen."
 

Ein unangenehmes Schweigen senkte sich über die beiden Jedi und die letzte Aussage stand wie eine Drohung im Raum.

Sollte es das gewesen sein?

Nein, da gab es noch eine Frage. Sie wurde bereits einmal beantwortet, doch die Antwort warf noch mehr Zweifel auf als vorher.
 

"Wer ist Trus Mutter?"

"Das darf ich dir nicht sagen."

Das war zu erwarten gewesen. Wie oft wollte man ihn noch vor den Kopf stoßen in diesem merkwürdigen Gespräch?

"Aber mein Instinkt sagt mir, dass es nur eine Person geben kann, und jede meiner Überlegungen ist vollkommen logisch. Wie kann es dann sein, dass sich meine Vermutung sich so an der Realität bricht?"

Überraschenderweise brachte das ein Lächeln auf Qui-Gons Lippen.

"Es gibt noch andere Varianten als die der Logik oder des Instinktes. Aber was Emotionen betraf schienst du mir schon manchmal wie ein kleiner Junge... Was sagt dir dein Herz?"
 

Die schwierigste Aufgabe, die man einem Menschen je stellen konnte war die Erforschung des eigenen Herzens. Es benötigte einiger Vertiefung, um eine Antwort zu finden.

"Dass es keinerlei Unterschied macht, wie die Antwort ausfällt, weil das nichts an meiner Bindung zu Tru ändert. Das Einzige, was sich verändert, ist mein Andenken an Euch."

Qui-Gon nickte und erhob sich. "Dann sollte ich jetzt gehen. Es ist an der Zeit."
 

Obi-Wan war entsetzt und verwirrt. "Jetzt schon? Aber..."

"Ich gebe dir vorher nur noch einen Rat...

Lebe! Du solltest aufhören, immer nur der Vergangenheit nach zu jagen und dabei der Gegenwart den Rücken zu zu wenden. Zu gerne würde ich dich darum bitten, auf Tru aufzupassen, aber das wird ihr gar nicht gefallen. Und du tust es so oder so."
 

"Wollt ihr euch denn gar nicht verabschieden, Meister?"

Die Antwort wurde erneut begleitet von diesem rätselhaften Lächeln.

"Ist es denn ein Abschied?"\\ [Gab es da nicht noch jemanden, der sich nie verabschiedet hat von Qui-Gon? *zwinker* *Mit dem Zaunspfahl wink*]
 

Obi-Wan schlug die Augen auf und fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Kein Fieber - gut, das hätte ihn jetzt noch gefehlt. Sein Blick suchte nach Tru.

Der Jedi stand auf und trat näher an die Couch heran. Ihr Körper zitterte ganz leicht, aber sobald er näher trat verschwand auch das. Sie schlief tief und fest.

Neben ihr auf dem Kissen lag noch ihr Datapad, dessen Monitor aufleuchtete, sobald er es ergriff. Ein Dokument war geöffnet, wahrscheinlich hatte sie noch bis zum Einschlafen gelesen. Eine Textstelle war markiert, aber vielmehr interessierte ihn die Fußnote dazu, die Tru wahrscheinlich selbst hinzugefügt hatte:
 

"Motiv der Selbsttäuschung in Bezug auf die Liebe, bestehend in 5 Phasen (eventuelle Parallelität zu 5 Phasen des Todes?), jede verteilt auf ein Kapitel.
 

Abwehrhaltung/Verleugnen

Selbstgewissheit

Eingeständnis der Anziehung in Verleugnung der Ursache

Eingeständnis der Liebe in Verleugnung der Konsequenzen

Erkenntnis der Verirrung"
 

Interessant. Er wusste zwar nicht, was das war (höchstwahrscheinlich belegte sie noch einen Psychologie oder Literaturkurs), aber sehr positiv klang es nicht gerade, dafür war es umso realistischer. Es war einfach, sich selbst zu belügen, besonders wenn es um das Thema Liebe ging. Und natürlich ganz besonders wenn es sich bei der Person noch um einen Jedi handelte, also kein Wunder, dass sie sich brennend dafür interessierte.

Die markierte Textstelle musste dementsprechend ein Textbeleg sein, für die vierte Phase, denn der Abschnitt grenzte genau an Kapitel 5. Aufgrund einer für ihn eher untypischen Neugierde las er sich auch noch das durch.
 

"Der, welcher das Lächeln empfangen, enteilte damit wie mit einem verhängnisvollen Geschenk. Er war so sehr erschüttert, daß er das Licht der Terrasse, des Vorgartens zu fliehen gezwungen war und mit hastigen Schritten das Dunkel des rückwärtigen Parkes suchte. Sonderbar entrüstete und zärtliche Vermahnungen entrangen sich ihm. >>Du darfst so nicht lächeln! Höre, man darf so niemandem lächeln!<< Er warf sich auf eine Bank, er atmete außer sich den nächtlichen Duft der Pflanzen. Und zurückgelehnt, mit hängenden Armen, überwältigt und mehrfach von Schauern überlaufen, flüsterte er die stehende Formel der Sehnsucht, - unmöglich hier, absurd, verworfen, lächerlich und heilig doch, ehrwürdig auch hier noch: >>Ich liebe dich!<<"

(Thomas Mann, Der Tod in Venedig)
 

Obi-Wan schüttelte den Kopf und legte das Datapad an seinen Platz zurück, als Tru sich langsam drehte. Ein Blick auf seinen Chrono verriet ihm, dass es eigentlich längst Zeit zum Aufstehen war. Erstaunlich, wie schnell man im Weltraum doch das Zeitgefühl verlieren konnte, wenn man nur von Schwärze umgeben war.

Vorsichtig rüttelte er die Jüngere, aber die einzige Reaktion, die sie zeigte, war ein unzufriedenes Grummeln und ein Zusammenrollen wie ein kleines Kätzchen.

"Noch fünf Minuten Daddy...", flüsterte die Padawan. Das Einzige, was sie in ihrer Phase des Schlummerswahr nahm, war eine Aura, in deren Gegenwart so geborgen fühlte, wie sie es ihr ganzes Leben lang nur bei einer Person gekannt hatte. Nicht wissend, dass ihre Worte jemand verletzen konnten.

Ja, er hatte gesagt, es würde ihm nichts ausmachen, ihr nie ein Vater zu sein. Aber warum traf es ihn dann so? Er wollte nicht, dass zwischen ihnen Distanz herrschte und Freundschaft war nicht genug, ebenso wenig die Bande zwischen Geschwistern... aber wonach suchte er dann?

Wonach... [Möööp! -.-' Kann man(n) denn wirklich so blöd sein? Oder eher blind, wenn man betrachtet, was Blindheit sprichwörtlich auslöst]
 

~You're not ready for the world outside

You keep pretending, but you just can't hide

I know I said that I'd be standing by your side
 

But I...
 

Your path's unbeaten, and it's all uphill

And you can meet it, but you never will

And I'm the reason that you're standing still
 

But I...
 

I wish I could say the right words

To lead you through this land

Wish I could play the father

And take you by the hand

Wish I could stay

But now I understand

I'm standing in the way
 

The cries around you, you don't hear at all

'Cause you know I'm here to take that call

So you just lie there,

When you should be standing tall
 

But I...
 

I wish I could lay your arms down

And let you rest at last

Wish I could slay your demons

But now that time has passed

Wish I could stay

Your stalwart standing fast

But I'm standing in the way

I'm just standing in the way~
 

Auch wenn er sich es nicht eingestehen wöllte, so war er wütend auf sich selbst. Und wie jeder andere ließ er seine Wut an jenen aus, die ihm am nächsten standen, anstatt sich mit ihr auseinander zu setzen. Und das potentielle Opfer lag förmlich auf den Präsentierteller.

Er riss Tru die Decke weg. Zwar zitterte sie ein wenig und jammerte, aber kein Aufwachen in sich. Es wurde Zeit für die schweren Geschütze....

Obi-Wan hob sie hoch und trug sie ins Bad. Nichts ahnend, was ihr noch blühen sollte, kuschelte die Blonde sich ganz fest an die "Wärmequelle", von der sie nur Sekunden später in die Dusche gelegt wurde. Dann drehte der Jedi seelenruhig das eiskalte Wasser auf.
 

~*+*~

Grummelig aber nicht wirklich wach kam Tru wieder in Jedikleidung aus ihrem Gemach, wo sie sich umgezogen hatte und abgetrocknet hatte, und stapfte wieder in das Zimmer ihres Meisters.

"Und was war jetzt bitte schön so wichtig, dass ihr mich wecken musstet?", verlangte sie gähnend zu wissen.

Der Größere stand mit dem Rücken zu ihr und blickte nachdenklich zum Fenster hinaus.

"Eigentlich nichts. Aber du solltest dir angewöhnen, schneller aufzuwachen, sonst könnte dir jeder Idiot im Schlaf die Kehle durch schneiden. Es reicht sogar ein gut gezielter Blasterschuss ohne Vorwarnung... du bringst dich selbst in Gefahr."

"Na wenn's nix war, kann ich ja weiter schlafen..." Ohne zu fragen lehnte sie sich gegen seinen Rücken und beschloss, im Stehen einzuschlafen.

"Warum hab ich das Gefühl, dass du mir nicht zugehört hast?"

"Doch, habe ich, doch weil ihr so gemein zu mir wart, rebelliere ich jetzt."

"Warum musst du eigentlich jedes mal mit mir streiten?"

"Tue ich doch gar nicht", Trus Stimme begann abzudriften. Noch ein paar Minuten und sie würde nicht mehr ansprechbar sein. "wir werfen uns gegenseitig Sarkasmen und ironische Bemerkungen an den Kopf, um über unsere eigene Unsicherheit hinweg zu täuschen, weil wir nicht genau wissen, wie wir mit dem anderen umgehen sollen ohne dabei zuviel von uns selbst Preis zu geben... Wir denken vielleicht, so reden wir miteinander, aber letzten Endes drücken die Worte nichts aus, wenn man nicht hinter sie zu blicken vermag... Selbsttäuschung..."

Ihre Atemzüge wurden ruhiger. Obi-Wan fragte sich, ob Tru sich überhaupt bewusst war, was sie da gesagt hatte.

Wahrscheinlich weil es genau den Kern traf.

Selbsttäuschung.
 

Es gab nur wenige die davon wussten, aber er hatte sämtliche fünf Phasen der Selbsttäuschung bereits durchlebt. Jetzt, wo sie es erwähnt hatte musste er wieder daran denken, auch wenn die Selbsttäuschung, von der sie sprach nicht die aus ihren Aufzeichnungen war... er hatte zwei mal geliebt. Und beide Male verlief es lediglich in einer Sackgasse. Für einen Jedi musste die Liebe anscheinend diesen Weg gehen, es gab keinerlei Alternativen, keine Möglichkeiten, sein Glück in ihr zu finden. Und daran änderte auch eine kleine Änderung im Jedicodex nichts.

Er schüttelte den Gedanken ab.

Er sollte die Vergangenheit ruhen lassen, immerhin hatte er versprochen zu leben, oder nicht?

Und so Leid es ihm auch tat, er würde der Person, die ihm wahrscheinlich am besten dabei helfen konnte, einen Denkzettel verpassen müssen.

Mit einem Lächeln verließ er seinen Platz am Fenster... und Tru fiel mit einem unsanften Plumpsen auf den Boden.

Die Beschimpfungen und Empörungen, die darauf folgten, nahm er gelassen hin, immerhin war er ja selbst Schuld gewesen. Nicht, dass er ihr wirklich weh tun wollte...
 

Denn ohne es zu wissen und obwohl er der Liebe eigentlich abgeschworen hatte, befand sich Obi-Wan Kenobi bereits in Phase drei.
 

Chapter 8: Level Finished. Reloading Destiny... To be Continued...

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So, hier ist Kapitel 8 für euch. Die Vorschau im letzen war der Ausschnitt von nem Ausschnitt aus dem Buch, über das ich grad Klausur geschrieben hatte (eine, die ich hoffentlich ausnahmsweise mal nich verhauen haben könnte...), fies, was?

Und Qui-Gon taucht mal wieder auf und das in Höchstform! Darauf habe ich mich besonders gefreut. Aber Warum spielt Liam Neeson eigfentlich immer in diversen Filmen eine väterliche Figur, die letzten Endes zum Anfang hin stirbt? Siehe 'Gangs of NY' (ich habe ihn geliebt in diesem Film!) als Priest Vallon oder in Königreich der Himmel... verdächtig!

In Kapitel 9 geht es allerdings fast nur um SIE.
 

[...]'Tante, warum hast du mich verlassen?

Und warum tut dein Tod so weh?

Daddy macht mir Angst... was ist das für eine Dunkelheit in seinem Herzen?

Hilf mir, Tante... halt mich fest.'[...]

Home Sweet Home

BITTE ERST CHARBESCHREIBUNG TAHL LESEN!!! (wer es nötig hat... *grien*)
 

.:Intro - Warum:.
 

~du stellst mir tausend fragen

stellst dich mitten in den wind

und ich hoff du checkst

dass sie nicht wichtig sind

komm wir setzen jetzt die segel

nehmen alles mit was geht

um nicht mehr umzudrehen

auch wenn der wind sich dreht

hey ich hör dich leise lachen

und dann merk ich wie's mich trifft

ja ich liebe diese tage

die man morgens schon vergisst

und ich schau dir in die augen

bin geblendet von dem licht

was jetzt um sich greift

auch wenn du nicht sprichst

und alles an dir bleibt stumm
 

warum - warum

warum ist doch egal

denn heute nacht sind nur wir zwei wichtig

warum - warum

warum ist doch egal

warum ist jetzt egal
 

wir schaun über die dächer

ich schreib deinen namen in die nacht

hey wir brauchen nicht mal worte

denn es reicht schon wenn du lachst

aus sekunden werden stunden

und ich weiß es klingt verrückt

doch wenn's ganz hart kommt

drehen wir die zeit zurück

und alles an dir bleibt stumm
 

warum - warum

warum ist doch egal

denn heute nacht sind nur wir zwei wichtig

warum - warum

warum ist doch egal

warum ist jetzt egal

warum ist doch egal
 

bleib bei mir - du siehst zu mir

bleib noch hier

bleib bei mir - du siehst zu mir

bleib bei mir
 

warum - warum

warum ist doch egal

denn heute nacht sind nur wir zwei wichtig

warum - warum

warum ist doch egal

warum ist jetzt egal

warum - warum

warum ist doch egal

denn heute nacht sind nur wir zwei wichtig

warum - warum

warum ist doch egal

warum ist jetzt egal

warum ist doch egal~
 

.:Chapter 9, Part 1 - Irritation:.
 

Day 05 - Tatooine
 

"Wie lange dauert es noch, bis du fertig bist?"

Obi-Wan stand gebeugt über Anakin, der jetzt schon seit einer geschlagenen Stunde, seit sie gelandet waren, die Eingeweide des Schiffes untersuchte.

"Nun Meister Obi-Wan," erwiderte der Jüngere grinsend, "man kann nie oft genug alles überprüfen. Wer weiß, was sonst für Unfälle passieren?"

/Du meinst wohl eher, wer weiß wann du wieder die Chance hast ein Schiff auseinander zu nehmen.../, dachte sich der Angesprochene, schwieg aber. Draußen standen schon zwei Speederbikes bereit und jetzt am Morgen war die Ausstrahlung der beiden Tatooinschen Sonnen noch nicht so stark, also hatte er nicht mehr viel Zeit bis zum Aufbruch. Andererseits war es auch nicht mehr seine Pflicht, jeden Schritt Anakins zu überwachen.

"Kann ich dich mit der ganzen Sache hier allein lassen?"

"Aber sicher doch...", meinte der junge Jediritter, dessen Konzentration auf eine Unmenge an Kabeln gerichtet war und der somit nur mit einem Ohr hinhörte. Die 'ganze Sache' beinhaltete die Überwachung des Schiffes sowie der Feuchtfarm von Anakins Stiefbruder Owen Lars, neben der der Raumgleiter parkte. Senatorin Amidala führte währenddessen einige Frauengespräche mit ihrer frischgebackenen Schwägerin Beru Whitesun Lars, während die beiden ein Auge auf Michelle warfen, die sich auch während der nächsten Stunden in der Obhut der beiden Damen befinden würde.

Obi-Wan hatte Tru versprochen, dass sie ihre Mutter besuchen dürfe, wobei man die Prinzessin nicht mitnehmen konnte, die Hitze machte ihr zu sehr zu schaffen. Aus selbigem Grund weigerte sich Zenobia den Gleiter zu verlassen, wobei es ihr ohnehin gegen den Strich gegangen wäre, in einem 'Hinterwäldlerhäuschen' zu wohnen.
 

Obi-Wan klopfte Anakin noch einmal aufmunternd auf die Schulter und verließ dann das Schiff, während just in diesem Augenblick Tru aus dem Haus der Lars' kam, die Haare zu einem Zopf geflochten, in sandfarbenem Tank Top und mit gleichfarbiger kurzer Hose, die gerade mal bis zur Hälfte der Oberschenkel reichte.

"Sonnenbrand lässt grüßen.", meinte der Jedimeister kopfschüttelnd, "Wir gehen nicht zu einer Beachparty, darf ich dich daran erinnern?"

Dass sie keinen Sonnenbrand bekommen würde, war jedoch klar: erst in diesem sonnigen Klima fiel auf, dass ihr Teint etwas dunkler war als der der meisten Menschen in Coruscant, ein sehr, sehr helles Karamell, das aber vollkommen verloren ging, wenn sie neben ihrer Freundin Jada stand, deren Hautton der Farbe von Milchkaffee gleichkam.

Die Blonde zuckte mit den Schultern. "Na ja, ich wollte ja einen Rock anziehen, aber das ist etwas unbequem auf einem Speederbike..."

Ohne weiteren Kommentar schwang sie sich auf erwähntes Transportmittel, wobei ihr der Ring an ihrer Kette das Sonnenlicht reflektierte und ihn kurz blendete.

Der Ring...

"Tru, wann hast du den Ring eigentlich bekommen?"
 

Noch eine dieser Unstimmigkeiten, von der er ihr nicht offen zu erzählen wagte...
 

Seine Padawan blickte sich nach ihm um. "... da war ich vielleicht drei Jahre alt, warum?"

Drei Jahre... das war ganze vier Jahre bevor ihr Vater starb. Warum also verzichtete ihre Mutter auf den Ehering, noch lange bevor sie zur Witwe wurde?

"Nur so..." Er schob seine Fragen auf. Alles würde sich klären... in nur wenigen Stunden. Und es war nicht das Einzige, was ihn nicht losließ.
 

~~~Flashback~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

"Wie lange brauchst du denn noch zum packen? Wir können jede Sekunde landen."

"Bin ja gleich fertig, Meister, hetzt mich nicht so!" Tru huschte von Schrank zu Schrank, obwohl ihre Tasche mit Kleidung längst gepackt war, so füllte sie jetzt gleichzeitig ihren kleinen Reiserucksack, wo nur das Nötigste rein kam, was sie für ihren Besuch bei ihrer Mutter mitzunehmen gedachte.

"Wozu brauchst du eigentlich den ganzen Unsinn? Du willst mir ja wohl nicht erzählen, dass du derart viel mitnimmst? Du bist kein Trödelladen und wir sind nicht auf einer Vergnügungstour."

Obi-Wan war von hinten an sie herangetreten und beobachtete amüsiert, wie sie ihr Tempo immer mehr steigerte, als die Blonde sich umdrehte und ihn gereizt anfunkelte, zwei weiße Plastikfläschchen in der Hand. Sie wollte gerade etwas weniger erfreuliches entgegnen, als das Schiff von einer stärkeren Eruption erschüttert wurde. Erschrocken krallte Tru sich an der Tunika ihres Meisters fest, um Halt zu bekommen, die Fläschchen purzelten unbeachtet auf den Boden.

"Was war denn DAS?", fragte sie ratlos.

"Ich schätze, wir befinden uns im Landeanflug..."

"Dem Piloten sollte man den Flugschein entreißen!"

"Der Pilot hat keine Schuld, weil Anakin fliegt."

"ANAKIN STEUERT DAS SCHIFF?" Sie wollte offensichtlich ihrem Entsetzen Luft machen, doch die nächste Eruption folgte, stark genug, um sie Beide umzureißen.
 

Obi-Wan spürte den dumpfen Schmerz in seinem Hinterkopf pulsieren, als sein Körper mit dem Boden Bekanntschaft machte und er konnte Trus Gewicht fühlen, das leicht

auf ihm wog, ihre Locken, die seinen Hals kitzelten...

Sie stützte ihren Oberkörper etwas vom kalten Metall des Untergrunds ab, ihre Haare fielen wie ein Vorhang um seinen Kopf. [Also nicht in sein Gesicht! Nicht, dass ihr das falsch versteht.]

"Meister, seid ihr in Ordnung?"

Sein Blick war etwas verklärt, als er Tru ansah. Ihre weichen Züge, von Sorge gezeichnet, hielten ihn gefangen, sie sah IHR so ähnlich. Er hauchte einen Namen, doch alles, was die Jüngere verstand war 'Ta...'

Er verzog das Gesicht vor Schmerz, rang sich dann aber ein grimmiges Lächeln ab.

"Entschuldige, ich war gerade etwas durcheinander. Aber keine Sorge, ich habe nur einen kleinen Vorgeschmack auf Altersmigräne bekommen..."

Sie atmete erleichtert auf.

"Würdest du jetzt bitte von mir runter gehen? Ich hätte meinen Rücken gerne noch eine Weile erhalten..." Auch wenn die Aussage etwas boshaft war (und ihm wirklich der Rücken schmerzte), so war sie eher scherzhaft gedacht, aber wie hatte sie noch gesagt? 'Wir werfen uns gegenseitig Sarkasmen und ironische Bemerkungen an den Kopf, um über unsere eigene Unsicherheit hinweg zu täuschen...' Um nichts in der Welt wollte er zugeben, dass ihre Nähe ihn unruhig machte, dass ihre Wärme seinen Puls beschleunigte. Was war nur jetzt mit ihm los?

"Natüüüürlich!", erwiderte sie kühn grinsend, "euch stört es doch nur, dass ihr nicht oben liegt. Typisch Mann!"

Tja, aber wie gut, dass der Mann im Gegensatz zur Frau nicht nur in der Lage war, zuzuhören, sondern auch WEG zu hören. [Frei nach Mario Barth XD P.S.: Höre grad im Hintergrund den Soundtrack von "Kuch Kuch Hota Hai"... *sing* Koi Mil gaiya... *rumwackel*] Nachdem sie endlich aufgestanden war, stellte Obi-Wan ganz nüchtern und mit aller Ernsthaftigkeit, die ihm seine verletzte Würde noch bot, fest: "JETZT sind wird gelandet... und jetzt weiß ich wieder, warum ich fliegen hasse!"

Aber Tru sammelte gerade das eine Fläschchen auf und suchte verzweifelt noch den zweiten, das - Wunder über Wunder - der Auslöser für die Rückenschmerzen ihres Meisters war, der unglücklicherweise auf besagtem Objekt gelandet war. Er holte es hervor und warf einen Blick auf das Etikett.
 

Es war eines dieser Fläschchen, wie man sie in Apotheken erhielt und der Inhalt bestand aus... HORMONPRÄPARATEN? Wachstumshormone, um genauer zu sein. Der Datierung nach waren sie vor ungefähr zwanzig Jahren abgelaufen.

"Tru, was hat es damit auf sich?"

Sie nahm ihm das Pillenfläschchen aus der Hand und erst jetzt bemerkte er, dass es nicht rasselte - es waren keine Medikamente mehr drin.

"Da sind Gewürzmischungen drin. Ich gehe nie ohne aus dem Haus, aber ich brauchte einen passenden Behälter. Die Flaschen standen bei uns noch von sonst wann rum."
 

Schön... aber wozu brauchte man in ihrem Haus Wachstumshormone?

~~~Flashback End~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Tru hatte irgendwie das Gefühl, dass ihr Meister in ihren Schilderungen nach etwas Verborgenem suchte, nach fehlender Logik, die das als Lüge enttarnte. Warum tat er das? Der Gedanke schmerzte...

Sie WUSSTE, dass alles, was sie gesagt hatte, die Wahrheit war, es war ihre Erinnerung. Vielleicht klang nicht alles logisch, aber wann war das Leben denn schon von Logik erfüllt? Es war ihr Leben, und da gab es keine Lügen.

Doch eine kleine Stimme aus ihrem Hinterkopf meldete sich plötzlich, eine Stimme, die sie als ihre eigene dreijährige Version erkannte.
 

'Tante... warum weinst du?'
 

Sie schüttelte den Kopf. Wie kam sie jetzt darauf?

/Das ist vergangen... viel zu lange her, sogar noch bevor ich den Ring bekam. Und doch, warum muss ich ausgerechnet jetzt wieder daran denken? ...wusste sie, dass sie sterben würde?/

Noch immer ließ das Stimmchen nicht los.
 

'Tante, warum hast du mich verlassen?

Und warum tut dein Tod so weh?

Daddy macht mir Angst... was ist das für eine Dunkelheit in seinem Herzen?

Hilf mir, Tante... halt mich fest.'
 

Sie schüttelte den Kopf. Das machte alles keinen Sinn. Und sie mussten los.
 

Das Dröhnen des Speederbike-Motors riss Obi-Wan aus seiner Erinnerung. Trus Maschine erhob sich schon halb in die Höhe, als auch er die seine startete.
 

~*+*~

Nach ungefähr einer halben Stunde Fahrt erreichten sie einen riesigen fast quaderförmigen Bau, auf dessen Dach eine Kuppel prangte und dessen weiße, schon leicht gelblich gefärbte Fassade, stark aus der kargen Landschaft hervor stach. Man konnte es weniger ein Haus als eher eine Festung nennen... [Das soll eigentlich das Haus darstellen, in dem Obi-Wan in Episode IV dann lebt, nicht ohne Grund]

Sie ließen die Speederbikes in dem Schatten der Frontmauer stehen und Obi-Wan ließ Tru den Vortritt was das Betreten des Baus anging, ein Vorrecht, was sie auch voll ausnutzte, ohne zu klingeln oder zu klopfen.

Doch kaum war sie in der Eingangshalle, rief sie so laut sie konnte (und quietsch vergnügt dazu): "Klopf-Klopf!" Soviel also zum Thema Familiensitten...
 

Schritte hallten in dem langen Gang wider und was dann kam, traf den Jedimeister vollkommen unvorbereitet, auch wenn er sich später schalt, dass er damit hätte rechnen müssen, dass die Fläschchen nur auf eines hatten schließen können.

Die Frau, die ihnen entgegen kam, hätte man zu leicht für eine Jugendliche halten können: mit ihren 1,59 Metern Größe wurde sie von Tru spielend um mindestens zehn Zentimeter überragt, auch war ihre Statur recht zierlich und die Gesichtszüge, sah man von einigen feinen Fältchen ab, noch recht kindlich. Man konnte sie auf 38 Jahre schätzen, aber die Müdigkeit in ihren haselnussbraunen Augen und das in den vorderen Strähnen grau melierte, sonst hellbraune Haar sagten etwas anderes. Sie wirkte wie eine Frau, die in ihrem Leben schon einiges hatte durchmachen müssen... und plötzlich wurde ihm mit einem Schlag alles klar.
 

Der Ring.

Die Ähnlichkeit.

Die Tabletten.

ALLES.
 

"Du hast aber ganz schön auf dich warten lassen, Kleines", meinte die Frau mit matter, angenehmer Altstimme, als wäre ihre Tochter nur mal schnell Zigaretten holen gewesen. Das leichte Zittern ihrer Handmuskulatur und die kam auffällige Gelbschattierung des rechten Zeige- und Mittelfinger wiesen darauf hin, dass der Gedanke gar nicht mal so weit her geholt war.

Tru schlang nichts desto trotz die Arme um sie und deutete dann auf Obi-Wan.
 

"Mum, darf ich dir meinen Meister vorstellen? Das ist Obi-Wan Kenobi."

Die Gesichtszüge ihre Mutter verengten sich aggressiv und schienen sich durch den Größeren hindurch zu bohren.

"Ein Jedi." Ihr Ton war, hart, fast schon eine Anklage und Tru fragte sich, ob sie ihren Meister nicht hätte vorwarnen sollen, dass ihre Mutter Jedi hasste. Aber spätestens jetzt hatte er es ohnehin bemerkt. [nett... *drop*]

"Tru-Schätzchen, warum gehst du nicht schon mal vor zu deinem 'Spielzeug' im Werkschuppen, ich bin sicher, dein Mentor und ich haben erst einmal eine Menge zu bereden.", sie sagte es mit einem erzwungenen Lächeln.

"Ist gut."
 

Er konnte es nicht fassen! Tru ging einfach und ließ ihn mit dieser - und er entschuldigte sich innerlich bei seiner Padawan für diese Ausdrucksweise - Irren, die ihm wahrscheinlich nur zu gerne die Kehle aufschlitzen würde und die Blonde lächelte ihm nur noch mal aufmunternd zu, als sähe sie es nicht, wahrscheinlich WOLLTE sie es gar nicht sehen.

"Warum unterhalten wir uns nicht in der Küche bei einer Tasse Tee?"

Ihr Ton ließ keinen Widerspruch zu.

Obi-Wan schluckte schwer und nickte dann langsam.
 

.:Chapter 9, Part 2 - Family Affairs:.
 

Der Jedi folgte ihr in eine relativ kleine und äußerst ländlich eingerichtete Küche die so gar nicht zur Außenfassade passen wollte, da dieser Raum von zwei langen Fensterreihen erhellt wurde.

Emotionslos setzte Trus Mutter in einem kleinen Kessel Wasser auf, während Obi-Wan sich vorsichtig umsah. Unter einem Teekränzchen stellte er sich etwas GANZ anderes vor. Und leider stand ein Block Küchenmesser auch noch direkt neben dem Herd.

/Damit wäre also geklärt, warum sie mich ausgerechnet hier haben wollte.../

Auch wenn es sich später als Fehler heraus stellen sollte, räusperte er sich vorsichtig und meinte: "Nun... meinen Namen kennen sie ja schon, würden sie mir die Ehre erweisen, mir den Ihrigen mitzuteilen?"

"Iriel Ahtarrath."
 

Iriel drehte sich dem Rotblonden zu und mit einem Blick, der trotz ihrer geringen Größe selbst einen Sith in die Knie gezwungen hätte, schleuderte sie ihm entgegen: "Ich warne Sie, wenn meiner Tochter wegen Ihnen auf irgendeine Weise auch nur EIN Haar gekrümmt wird, sind Sie TOT und wenn ich zwanzig Kopfgeldjäger gleichzeitig auf Sie hetzen müsste. Es ist ja nicht so, dass es mir hier an denen mangeln würde."

"Ich kann verstehen, was Sie empfinden...", erwiderte Obi-Wan so sachlich wie möglich. Er wollte keineswegs Schwäche zeigen, sonst könnte alles nur noch schlimmer werden, wie bei einem Tier, das die Angst seines Gegenübers riechen konnte. Und was noch riskanter werden würde: er entschied sich, in die Offensive zu gehen. "... immerhin ist es nur natürlich, dass Sie das Kind, das ihnen das Schicksal zum Geschenk gemacht hat, um jeden Preis beschützen wollen, zumal Sie selbst keine Kinder bekommen können." [Tjaha! Woher er das wohl weiß? *sadistisch grins*]
 

Iriel starrte ihn mit einer Mischung aus Entsetzen und Hilflosigkeit an, was sie irgendwie weitaus menschlicher machte.

"Woher wissen sie...?"

"Sie leiden an Turner-Syndrom. Tru hatte noch einige der leeren Arznei-Fläschchen dabei. Ich musste nur eins und eins zusammen zählen."

Das Turner-Syndrom war eine der selteneren Erbkrankheiten, die nur bei Frauen auftrat. Den Betroffenen fehlt ein X-Chromosom, weshalb es oft zu Organfehlbildungen, einer Größe von unter 1,50 Metern und dem fehlen der sekundären Geschlechtsmerkmale kommt, sofern man die Frauen nicht mit speziellen Hormonen behandelte. Außerdem waren sie allesamt unfruchtbar.

Und Tru war dieser Frau nicht zufällig in die Hände gefallen, das hätte Qui-Gon nicht zugelassen, allerdings hatte er auch keine Kontakte hier in Tatooine. Das ließ nur den Schluss zu, dass Iriel mit Trus leiblicher Mutter befreundet gewesen sein musste, denn eine Mutter gab ihre Tochter NIE in die Hände von jemandem, dem sie nicht zu hundert Prozent vertraute.

Obi-Wan nahm Iriel die Antwort voraus.

"Sie ist Tahls Tochter." Eine Feststellung, keine Frage.

Es konnte kein Zufall gewesen sein, dass Tru den Ring in dem Jahr geschenkt bekam, in dem Tahl starb.

Die Brünette verschränkte aber nur misstrauisch die Arme vor der Brust. "Sag mal, Wunderknabe, gibt's auch was, was du nicht weißt? Oder könnt ihr Jedi seit neuem Gedanken lesen?"

"Tahl zählte zu meinen Freunden. Außerdem war ich der Padawan von Trus Vater."

Er konnte fühlen, dass er endlich das Eis gebrochen hatte. Ihre Gesichtszüge milderten sich etwas und es schien, als wäre die Last dieses Geheimnisses endlich von ihr genommen worden.
 

Die Antwort hatte die ganze Zeit vor ihm gelegen, aber er hatte seinen Instinkten nicht vertraut. Wie Tahl immer so scherzhaft Qui-Gon zu fragen pflegte: 'Wer von uns ist blind?'
 

~*+*~

Iriel hatte ihm noch einiges erzählen können. Sie war mehr als nur eine Freundin Tahls, sie war ihre Schwester, allerdings hatte ihr das Zeugenschutzprogramm von Coruscant eine neue Identität verschafft, sie weigerte sich jedoch zu sagen warum. Jedenfalls hatte Tahl so oft sie konnte ihre Tochter besucht, wenn auch unter dem Deckmantel falscher Verwandschaftsbeziehungen. Und zum ersten Mal fragte sich Obi-Wan, wie viel eine Mutter wohl ertragen konnte, nur um zu wissen, dass ihr Kind glücklich war.

Aber die grausigste Frage war wohl, wie Tru darauf reagieren würde. Und die Entscheidung, ob er es sie wissen lassen sollte oder nicht war ihm bereits abgenommen worden, wie er jetzt fest stellte. Der Gang, den er gerade beschritt führte direkt von der Küche zum Werkschuppen Schrägstrich Garage und er war ein Alptraum für jeden Innenarchitekten. Schallisolierung gab es überhaupt keine, abgesehen davon, dass Teppiche auf diesem Planeten ohnehin nicht wirklich üblich waren, gab es kein einziges Möbelstück, dass Geräusche dämmen könnte.

Obi-Wans Schritte kamen ihm unnatürlich laut vor und auch Tru musste jedes Wort gehört haben, was er und Iriel miteinander besprochen hatten.
 

Seine Padawan stand vor einer großen, durch eine Plane verdeckten Maschine und schraubte an der Mechanik herum, wobei sie versuchte, sich absolut nichts anmerken zu lassen. Doch die Art, wie sie sich ständig fahrig durch die Haare fuhr und dabei so ungeschickt versuchte, sich die vorderen Strähnen hinter das Ohr zu stecken, dass sie ihr nur wieder in die Stirn fielen, war ein deutliches Zeichen. Hätte sie ihre Aufmerksamkeit nicht so angestrengt auf ihre Aufgabe konzentriert, wäre sie wahrscheinlich in Tränen ausgebrochen, etwas, was sie noch nicht wagte, solange noch die kleinste Hoffnung bestand, dass er nicht mitbekommen hatte, dass sie es auch wusste. Es gefiel ihm ganz und gar nicht, sie so aufwühlen zu müssen, doch... hatte er eine andere Wahl?

Vorsichtig stellte Obi-Wan sich neben sie und überlegte fieberhaft, wie er anfangen sollte, als sie überschwänglich meinte: "Das wurde aber auch Zeit, Meister, ich hatte schon Angst, sie hat euch in den Müllschlucker geworfen."

Es war etwas zu überschwänglich für jemanden, der nicht gerade versuchte, sich hinter aufgesetzter Fröhlichkeit zu verstecken. Aber weglaufen war keine Lösung und früher oder später würde es sie einholen... also warum sollten sie das nicht gleich klären. Auch wenn das bedeutete, dass er sie vielleicht zum Weinen bringen würde. Und dann würde wahrscheinlich keine seiner Jedi-Weisheiten ausreichen, um ihr beizustehen...
 

"Es tut mir Leid, dass du es auf diese Weise erfahren musstest."

Sie erstarrte mitten in der Bewegung und ließ ihren Schraubenschlüssel fallen. Langsam wandte Tru den Kopf erst ihrem Meister, dann den Boden zu, der Blick überrascht, irgendwie hilflos.

"Das ist schon okay. Nein, wirklich, es macht mir nichts aus."

Doch ihre Maske der Gleichgültigkeit zerfiel förmlich vor Obi-Wan, in einer Reihe von kleinen Gesten. Erst stützte sie langsam an der Wand der Maschine ab, es mangelte ihr an Kraft, aufrecht zu stehen. Dann knickte ihre Knie Beine vollends weg. Die Blonde ließ sich auf den Boden fallen und blieb dort regungslos sitzen.

Der Größere zögerte eine Sekunde lang und setzte sich dann neben sie. Er hätte zu gern ihre Hand ergriffen, um sie zu trösten und ihr gesagt, dass sie nicht mit ihm darüber reden musste, wenn sie nicht wollte, aber er fühlte sich dazu nicht imstande.
 

Aber sie war es, die das Wort ergriff, wenn auch nur schwach und noch immer den Boden fixierend.

"Ich habe mir Vorwürfe gemacht... all die Jahre lang. Fühlte mich schuldig, weil ich die Person, die ich als meine Mutter ansah nicht als solche lieben konnte. Ich weiß nicht warum, vielleicht habe ich den Unterschied zwischen ihr und mir gespürt, vielleicht lag es an all diesen kleinen winzigen Hinweisen, die zu sehen ich mich geweigert habe und doch verankerten sie sich in meinem Unterbewusstsein. Und mein Gefühl verstärkte sich noch, als meine ganze Zuneigung sich auf meine Tante fokussierte. Ich habe mir eingeredet, dass es daran lag, dass sie eine Jedi war, so wie ich... weil mein Herz die Wahrheit erkannt hatte, doch sie nicht sehen wollte. Die ganze Zeit, sagte mir diese kleine Stimme im Unterbewusstsein, dass ich eine Lüge gelebt habe, doch ich habe sie freiwillig gelebt."
 

~~~Flashback~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

"Tru? Du hast Besuch bekommen.", Iriel stand im Türrahmen und lächelte ihre 'Tochter' an. Das Mädchen mochte vielleicht gerade erst drei Jahre alt geworden sein, doch die Angst, sie könne die Unaufrichtigkeit in dem Lächeln sehen, existierte trotzdem. Weil das Kind etwas Besonderes war.

Genau wie ihre Mutter.

Ihre WAHRE Mutter.

Irgendwann würde Tru es erfahren müssen und im Stillen betete Iriel, dass dieser Tag noch fern sein möge, wenn die Kleine verstehen würde, was für Opfer man ihretwegen gebracht hatte, und dass sie ihnen allen verzeihen würde. Sie drehte sich um und ließ dem Kind und seiner Besucherin ihre Privatsphäre.
 

Ein Glitzern trat in die Augen des blonden Mädchens, als sie die eintretende Frau erkannte, alles an ihr schien vertraut. Die langen, dunklen Locken, der karamellfarbene Ton der Haut und nicht zu vergessen diese Augen, diese faszinierten Augen, die wohl niemand anderes besitzen konnte, gold und grün gestreift. Der Gang und die Haltung der Eintretenden waren elegant und viel sicherer als noch nach ihrem Unfall, der ihr das Augenlicht nahm. Damals war sie noch auf einen nervigen, unermüdlich plappernden Droiden angewiesen, der sie auf jegliche Hindernisse im Raum hinwies. [Ich fand das Ding SOOO geil! Erinnerte irgendwie an C-3PO ^.^]

"TANTE TAHL!!!", quietschte Klein-Tru vergnügt auf und rannte auf die Frau zu. Die Jediritterin kniete sich hin und empfing das Kind in ihren Armen. Dann strich sie mit ihren Fingern vorsichtig und liebevoll über die die Gesichtszüge des Mädchens und prägte sich dabei jedes noch so kleine Detail genauestens ein.

"Du bist ja so groß geworden, meine Kleine...", hauchte sie atemlos, "und so hübsch. Du wächst viel zu schnell. Wenn ich nicht aufpasse, überragst du mich noch."

/Aber egal wie schnell du dich auch entwickelst... ich werde dich nie aufwachsen SEHEN.../
 

Tahl wusste nicht, wie sehr sie damit Recht behalten sollte.
 

Die Kleine kicherte, aber ihre Stimmung schwang urplötzlich um, als sie etwas entdeckte.

"Tante... warum weinst du?"
 

/Tue ich das?/

Erst jetzt spürte sie, wie die warme Flüssigkeit ihre Wangen hinunter rann und wie eine kleine ungeschickte Kinderhand versuchte, sie wegzuwischen. Tahl ergriff die Hand ihrer Tochter und zog das Kind an sich.

"Weil ich nicht immer Abschied von dir nehmen will, mein Schatz. Aber ich muss... ich muss."

Von Qui-Gon hatte sie nie Abschied genommen. Jedes Mal, wenn sie sich begegneten, führten sie ihre Gespräche fort, als wären sie nie getrennt gewesen. Aber bei Tru...

Tahl wurde das Gefühl nicht los, dass es jedes Mal das letzte Mal sein konnte.
 

Das war der Moment, an dem die Beiden einander zum letzten Mal 'sahen'.

Tahl starb nicht einmal einen ganzen Monat danach in den Armen ihres Mannes.

~~~Flashback End~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Tru schwieg, weil alles gesagt war, was sie hatte sagen müssen, um ihre Lage verständlich machen zu können. Aber es war noch nicht zu Ende. Sie konnte es einfach nicht akzeptieren. Das Bedürfnis nach Wärme, das die junge Padawan nie ganz verließ schwoll zu einem neuen Höhepunkt an.

Kraftlos lehnte sie ihren Kopf gegen Obi-Wans Schultern.

"Ihr habt sie gekannt, nicht wahr?"
 

Er nickte stumm, aus Angst, das Falsche zu sagen. Aber sie weinte nicht und würde es auch nicht mehr tun - sie hatte bereits um den Tod der zwei Menschen, die ihr die Wichtigsten waren, getrauert.

"Ich weiß nicht, ob es dich tröstet, Tru... aber deine Mutter starb mit einem Lächeln auf den Lippen und dein Vater war in ihren letzten Stunden bei ihr."

Obi-Wan erinnerte sich wieder an Qui-Gons Aufschrei der Verzweiflung als Tahls Zeit abgelaufen war... seine Nackenhaare sträubten sich. Und erst in diesem Moment - mit 16 Jahren - hatte er wirklich verstanden, was diese Beiden füreinander empfunden hatten. Eine Liebe, die so stark war, dass die blinde Vergeltungssucht seines Meisters diesen beinahe auf die dunkle Seite der Macht getrieben hatte, sodass - auch wenn Obi-Wan es nicht wusste - Qui-Gons eigene Tochter sogar zeitweilig vor jenem Angst gehabt hatte.
 

Zu gerne hätte er noch eine Weile diese stumme Zweisamkeit geteilt, aber Tru stand plötzlich auf und lächelte.

"Aber sie hat alles, was sie konnte, für mich getan. Sie hat dafür gesorgt, dass ich in LIebe aufgezogen wurde, auch wenn sie nicht bei mir sein konnte. Sie war ein großartiger Mensch."

"Ja, das war sie."

"Und es gibt etwas, was sie mir vermacht hat..."

Das Lächeln erhielt eine rätselhafte Mystik, die sonst nur einer Sphinx eigen war. Die Blonde ergriff die Plane und zog sie von der Maschine.

Der Jedimeister sprang auf und traute seinen Augen nicht.
 

Chapter 9: Level Finished. Reloading Destiny... To be Continued...

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FEDDISCH!!! Muharrharr...

Jetzt hab' ich alles hinter mir: Klausurenstress für dieses Jahr, Weihnachtskonzert in der Annenkirche (Gott sei Dank hat keiner gemerkt, wie schief wir bei "Maria durch ein Dornwald ging" waren... und meine Mum musste Michelle komplett umziehen und windeln IN DER KIRCHE!!!), anschließendes Mittagessen bei dem Chinastand auf dem Weihnachtsmarkt und ich war mal wieder besoffen von gerade mal EINEM BECHER GLÜHWEIN! Da habe ich den nicht mal auf nüchternen Magen getrunken, so wie beim ersten Mal...

Nya und dann gab's da ja noch die Sylvesterfeier bei Tinchen mit Franzi und Jule...

Im neuen Jahr gibt's ja so viele Veränderungen: Neue Folgen von CSI/CSI:Miami, Nip/Tuk, Die himmlische Joan (im Sommer *froi*) kein NUMB3RS mehr, hoffentlich endlich den Rest der 8. Staffel von SG1...

Das mit NUMB3RS war besonders schlimm für mich, mein David Krumholtz-Entzug ist sogar so grausam, dass ich mir Santa Clause 2 angesehen habe, nur weil er da einen Weihnachtself namens Bernard spielt. (Ich weiß nicht, ob ich über sein Outfit lachen oder weinen soll...)
 

[...]Es bricht mir das Herz.

Sie wird sterben, wenn ich es nicht verhindere...

Zu sehen, wie sie sich quält, die Hand Hilfe suchend nach mir ausstreckt...

Ich wünschte, ich könnte ihr helfen.[...]

Assassins I

.:Chapter 10, Intro - a little Monologue:.
 

Ich kann es noch immer nicht glauben... wie konnte ich nur so versagen? Es

tut so weh, sie in diesem Zustand zu sehen, ihre Stirn so heiß, die blauen

Augen glasig.

Zu sehen, wie diese Krankheit an ihren Nerven zehrt... sie kann nicht damit

umgehen.

Es bricht mir das Herz.

Sie wird sterben, wenn ich es nicht verhindere...

Zu sehen, wie sie sich quält, die Hand Hilfe suchend nach mir ausstreckt...

Ich wünschte, ich könnte ihr helfen.
 

Sie ist mir so sehr ans Herz gewachsen, ich könnte diesen Verlust einfach

nicht vertragen. Verflucht, sie hat doch noch ihr ganzes Leben vor sich!

Zerstört... durch mich?
 

Habe ich einen Fehler gemacht, als ich sie zu nah an mich heran ließ? Mir

war klar, dass wir sie nicht ewig in meiner Gegenwart sein würde... doch

warum droht es so zu enden?
 

Wie hatte es nur dazu kommen können?
 

~Wie oft liege ich wach mit meinen Fragen

Finde meinen Traum nicht mehr

Die Sterne sind zu weit, die Erde scheint so kalt

Und in mir wird es still und leer
 

Der Himmel schweigt

Ist nicht für Wunder da

Auch wenn du ihm das Licht verdankst

Der Himmel schweigt

Und ist mehr fern als nah

Denn über Wolken wächst die Angst
 

Und alles ist Anfang

Und alles ist Ende

Und wo bist du Mensch?
 

Der Himmel schweigt

Ist nicht für Wunder da

Auch wenn du ihm das Licht verdankst

Der Himmel schweigt

Und Menschen stehen da

Menschen stärker als die Angst
 

Der Himmel schweigt...

Der Himmel schweigt...~
 

.:Chapter 10, Part 1 - the 'Honeybee':.
 

~~~Flashback~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

"Und es gibt etwas, was sie mir vermacht hat..."

Das Lächeln erhielt eine rätselhafte Mystik, die sonst nur einer Sphinx

eigen war. Die Blonde ergriff die Plane und zog sie von der Maschine.

Der Jedimeister sprang auf und traute seinen Augen nicht.
 

Die ominöse Maschine war ein Raumgleiter, doppelt so groß und geräumig wie

ein Sternenjäger, aber von dem gleichen wendigen Schnitt.

"Darf ich vorstellen, Meister? Das ist die 'Honeybee'! Mum... also meine

Tante... IRIEL hat sie von meiner Mutter zur Verwahrung bekommen. Sie diente

zeitweilig zu logistischen Zwecken, aber Iriel hat sich aus dem Geschäft

mittlerweile zurückgezogen. Und ich durfte hin und wieder mal dran rum

schrauben... ich habe genügend Ahnung von Maschinen, um das Notwendigste

reparieren oder verbessern zu können."
 

Obi-Wan sagte nichts. Ihm wurde schon bei dem Anblick übel. Es gab nur

eines, was schlimmer war als zu fliegen: sich von einem Padawan fliegen zu

lassen.

"Kannst du denn überhaupt fliegen?"

"Sicher! Die Steuerung ist ähnlich wie die einer Delta 7 - wenn ich richtig

informiert bin habt ihr letztes Jahr so eine geflogen - außerdem habe ich

immer wieder Flugunterricht bekommen. Das ist der Vorteil, wenn man sechs

Jahre pausenlos im Jeditempel rumlungert: dem Rat wird das schnell peinlich

und damit's nicht so auffällt, darf man sich Zusatzbeschäftigungen

zulegen...

Im Gegensatz zu den Sternenjägern kommt dieses Baby hier übrigens auch ohne

Astromech aus, in der Hinsicht ähnelt es also mehr einem Gleiter. Außerdem

hat es integrierten Kühlschrank und Mikrowelle und einige Fertiggerichte...

für den unwahrscheinlichen Fall eines Absturzes. Einige leichte

Waffensysteme sind auch vorhanden."

"Mag ja sein... aber hat dieses 'Baby' denn auch einen Hyperraumantrieb?"

"Schon, allerdings ist die Leistungsfähigkeit nicht so groß wie die eines

normalen, sonst wäre das Schiff zu schwer geworden... man kann sich also nur

für kürzere Zeiten im Hyperraum aufhalten."
 

"...

Du willst das Ding aber doch nicht wirklich fliegen... oder?

... ODER?"
 

Die Blonde grinste. "Die Speederbikes sind schon drin verstaut."
 

~*+*~

"Meister, ist alles in Ordnung?", fragte Tru ganz vorsichtig und

zurückhaltend, aber die tiefgrüne Gesichtsfarbe von Obi-Wan beantwortete

ihre Frage eigentlich schon.

"Tu.. das... nie... wieder...", brachte er nur stoßweise hervor, während er

sich gegen die Hauswand der Lars'schen Feuchtfarm lehnte und aussah, als

würde er sich jede Sekunde übergeben.

Spätestens, wenn man einmal erlebt hatte, wie dieses Mädchen flog, wusste

man, dass sie von hier stammte. Bei ihr wurde jeder Flug zum Podrennen, nur

mit dem Unterschied, dass ein Gleiter viel schwerfälliger war und es länger

dauerte, bis die Reaktion des Piloten vollkommen auf die Maschine übertragen

wurde... sogar Anakins Flugstil war dagegen sicherer und angenehmer.

Der Jedi wusste nicht, wie oft er das Gefühl gehabt hatte, dass sie jeden

Moment eine Felswand hätten streifen können, aber das darauf folgende

Szenario hatte er sich äußerst lebhaft ausmalen können: Das metallische

Scharren von Metal auf Stein, das unangenehme Krachen, wenn Teile der Hülle

fortgerissen wurden und dann die Explosion und ein einziger Schwall der

Hitze, der alles verzehrte. Hegte Tru insgeheim einen Todeswunsch?
 

Beru Whitesun-Lars lief eiligst aus dem Haus, direkt auf die Blonde zu. In

dem Gesicht der jungen Frau spiegelte sich Hoffnungslosigkeit, die

allerdings kurzzeitig von dem zu bemitleidenden Anblick Obi-Wans abgelenkt

wurde.

"Ähm, Meister Kenobi... geht es euch gut?"

"Keine Sorge," antwortete seine Padawan, da er offensichtlich zu sehr

beschäftigt war, tief ein und aus zu atmen, und das OHNE sein Frühstück

wieder zu sehen, "er hat lediglich den Flug hierher nicht verkraftet... aber

was gibt es denn?"

"Es geht um die Prinzessin."

Trus Heiterkeit verschwand mit einem Schlag, als sie Berus Unheil

verheißende Nervosität sah.
 

~*+*~

Es kostete die Blonde alle Kräfte, ihre Fassung zu bewahren, als sie die

Hand ausstreckte und sie auf die Stirn des Kindes legte, das nicht mehr

aufhören konnte zu weinen. Ruckartig zog sie sie zurück.

"Sie hat Wüstenfieber... das erklärt das Schreien. Kinder werden immer

unausstehlich, wenn sie krank sind, weil sie nicht einschätzen können, was

mit ihnen nicht stimmt..."

Die Padawan hob Michelle aus ihrem Stuhl und wandte sich Beru mit todernster

Stimme zu: "Wir müssen ihre Temperatur runter bringen. Dazu brauche ich

kaltes Wasser und Tücher. Außerdem so viel Tee wie möglich: sie braucht

Flüssigkeit."

Die Angesprochene nickte und machte sich auf den Weg in die Küche.

Obi-Wan wurde das Gefühl nicht los, nutzlos zu sein. Er hatte von Kindern

absolut keine Ahnung und wusste demnach nicht, wie er helfen sollte. "Tru,

wenn ich irgendwas tun kann..."

"Wir müssen in die Stadt!"

~~~Flashback End~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Obi-Wan wandte den Blick von seiner Padawan nur ungern ab, aber er musste

sich auf das Fliegen konzentrieren, jetzt, da sie die Prinzessin auf ihrem

Schoß hatte. Michelle war letztlich aufgrund der Anstrengungen ihres

Körpers, die Krankheit zu bekämpfen, eingeschlafen, was allerdings genauso

gut ein schlechtes Zeichen sein konnte, wenn das der letzte Versuch war, die

Körperfunktionen herunter zu stellen, um dem zusammenbrechenden Immunsystem

entgegenzusteuern...

Er wollte sich diese Möglichkeit nicht einmal vorstellen, aber Tru schien

anscheinend mit dem schlimmsten zu rechnen. Sie war vollkommen blass, sah

vor Sorge schon so aus, als hätte sie ein paar Tage nicht geschlafen und

umklammerte verzweifelt den kleinen Körper auf ihrem Schoß, dessen Beinchen

mit Wadenwickeln versehen waren, um das Fieber zu senken. Die Trinkflasche

war halb aus dem Mund gerutscht und eine der zerbrechlichen Hände

umklammerte verzweifelt den kleinen Finger der Blonden.

Das bedrückte Schweigen in der "Honeybee" konnte einen fast verrückt werden

lassen, es schien sogar so, als Trus Ausstrahlung selbst die Geräusche der

Motoren getilgt hätte. Oder war er einfach nur so abgelenkt und auf seine

Padawan fixiert, dass er es gar nicht mehr hörte? Das war nicht gut... es

bedeutete auch, dass er der Strecke nicht mehr genügend Aufmerksamkeit

zollte - und das konnte man leicht mit dem Leben bezahlen...

Trotzdem wollte er ihr beistehen, mehr denn je.

Die Frage war nur, wie?
 

"Es ist nicht deine Schuld, Tru..." Er wusste, sie würde es dementieren.

Sich die ganze Sache mit ihren Schuldgefühlen nur noch schwerer machen. Aber

das lag nun mal in der Natur des Menschen. Wenn jemandem etwas zustieß, der

einem Nahe stand, fragt man sich immer sofort: Was hätte ich noch tun

können?

"Das ist nicht wahr. Ich habe sie allein gelassen. Ich wusste, dass das

Wüstenfieber die gefährlichste Krankheit auf Tatooine ist, dass sie sich

besonders leicht bei nicht einheimischen Kindern verbreitet, weil Ansässige

so gut wie immun sind und das auf ihre Kinder übertragen... [Immunbiologisch

ist das nicht ganz korrekt, aber na ja...]Und ich weiß verflucht noch mal,

wie gefährlich diese Krankheit ist und wie rasend sie sich verschlimmert!"

"Hüte deine Zunge, meine junge Padawan. [@YamiTai: *zwinker*] Der Prinzessin

werden weder Flüche, noch Selbstvorwürfe, noch Selbstmitleid helfen. Und

keine Macht im Universum kann verhindern, dass man sich mit einer Krankheit

ansteckt. Kinder werden krank, das passiert nun mal. Wichtig ist im Moment,

dass wir ihr die entsprechende Medizin holen." Obi-Wan hoffte, dass sein Ton

nicht zu scharf war. Er konnte schlecht einschätzen, wie empfindlich Tru in

ihrer jetzigen Situation war. Und wenn er sie zum Heulen brachte, würde er

sich wieder wie der größte Mistkerl in der ganzen Galaxis fühlen - barsch

ausgedrückt. Wahrscheinlich würde seine Schülerin ihn zu allem rumkriegen,

wenn er dadurch nur verhindern könnte, dass sie weint. Blieb nur noch zu

hoffen, dass sie das NIE raus fand...

"Aber das ist nicht so einfach. Wenn die Vorräte alle sind, was meistens der

Fall ist, dann müssen wir zurück ins Mid Rim, wenn nicht sogar..."

"Ja und?", unterbrach er sie mitten im Redeschwall, "dann fliegen wir halt

zurück. Unser primäres Ziel ist immer noch, der Königin und ihrer Tochter

den größtmöglichen Schutz zu bieten und ihr leben zu beschützen. Und wer

sagt, ob es nicht besser ist, im Mid Rim zu verweilen? Dort könnten wir

sogar noch eher jemanden finden, der uns wirksamen Schutz gewährt, obwohl

unsere Mission eher inoffiziell ist."
 

Sie schwieg wieder.

Die Silhouette von Mos Eisley kam in Sicht.
 

Sie parkten die "Honeybee" kurz vor der Stadt und stiegen aus, allerdings

war es das Beste, die Prinzessin in dem Gleiter zu lassen - falls es

Schwierigkeiten mit Kopfgeldjägern geben sollte. Und zur Not hatte Tru R4

mitgenommen und ihm befohlen, der ihr sofort per Komlink Bescheid geben

sollte, wenn sie aufmuckte oder ihre Körperfunktionen kritische Werte

annahmen.
 

Der Marktplatz war so gut wie leer, wie gewöhnlich, weil kurz nach dem

Nachmittag die beiden Sonnen ihr Maximum an Hitze verbreiteten. Die Luft

flimmerte über den heißen Sand und die meisten Geschäfte hatten die

Fensterläden herunter gelassen.

Die Jüngere stoppte urplötzlich und starrte den Eingang einer Bar an.

"Meister... würde es euch etwas ausmachen, wenn ihr die Medizin allein holt?

Ich habe hier noch etwas zu erledigen..."

Obi-Wan nickte etwas unsicher. Es war nicht die Frage, ob es ihm etwas

ausmache, sondern eher woher ihr plötzlicher Sinneswandel kam. Und was jetzt

so wichtig war, dass sie sogar die Gesundheit der Prinzessin vergaß.
 

Was er nicht wusste, war dass Tru durchaus an Michelles Gesundheit dachte,

genauso wie die Seine und die der Königin. Es war nicht irgendeine Bar - es

war DIE ultimative Adresse, wenn man einen Kopfgeldjäger suchte.
 

.:Chapter 10, Part 2 - a child's revenge:.
 

Diverse Überlegungen gingen ihr durch den Kopf.

/Angenommen man will einen Jedi töten... dann braucht man dazu entweder eine

machtsensitive Person oder den besten Kopfgeldjäger der Galaxis. Jango Fett

ist tot und ich bin mir definitiv sicher, dass eine Person, die Meister

Obi-Wan nahe steht, versuchen wird, ihn zu töten. Aber selbst wenn dem so

ist... wird er alles andere als leicht zu töten sein.../ Tru rann ein

Schauder über den Rücken, als sie fest stellte, dass sie schon dachte wie

ein Sith. Trotzdem war dieser Gedankengang wichtig. /Da aus dem Bericht

nicht hervorgegangen ist, dass ein Kampf die restlichen Personen gewarnt hat

und Obi-Wan selbst von Anakin nicht so einfach zu töten wäre, muss der

Mörder Hilfe gehabt haben... Ein zweiter Angreifer, der aller

Wahrscheinlichkeit nach von außerhalb stammt, jedenfalls nicht von unseren

Reihen, das wäre zu auffällig und aufwendig. Einen zweiten Machtsensitiven

würden wir sofort spüren, bliebe also nur ein anderer Kopfgeldjäger. Und wo

kann man leichter einen finden, als hier?/

Sie malte sich aus, dass der Mörder unter dem Vorwand, sich mit Obi-Wan

unterhalten zu müssen, in dessen Zimmer einschlich. Dann taucht der

Kopfgeldjäger auf, ihr Meister versucht, den Eindringling anzugreifen in dem

Vertrauen, dass der Andere ihm zur Not beistehen wird. Der Mörder hat jedoch

freie Bahn, weil sein Opfer nicht auf ihn achtet, aktiviert sein

Lichtschwert, was angesichts der Situation kein bisschen verdächtig war

und...

Ein zweiter Schauder durchfuhr sie, noch stärker und niederschmetternder als

der erste. Tru war entschlossener denn je, nicht noch einmal das Leben

anderer zu riskieren.

Sie schüttelte die letzten Bedenken ab und trat ein.
 

Kaum trat die junge Padawan ein, verstummten sämtliche Gespräche im Raum.

Jeder der Anwesenden musterte die Neue mit unverhohlenem Misstrauen, doch je

weiter sie in die Bar eindrang desto mehr verloren ihr Interesse, da Tru

keine Zeit gehabt hatte sich umzuziehen. Ihre Jedikleidung hätte sie

wahrscheinlich das Leben gekostet.

Die junge Frau setzte sich an die Theke und blickte sich um. Diese Meute an

unterbeschäftigten Möchtegern-Grobianen schien nicht wirklich gefährlich.

"Ich brauche jemanden, der einen Jedi tötet", meinte die Blonde halblaut.

Die Kopfgeldjäger brachen in schallendes Gelächter aus.

Der Barkeeper war der einzige, der das offenbar nicht komisch fand. Er

wienerte nervös mit einem dreckigen Lappen ein Glas, ohne zu bemerken, dass

sein Unterfangen alles nur noch dreckiger machte. "Hören sie mal, Miss. Ich

hab ja keine Ahnung, was sie für Vorstellungen haben, aber noch keiner hat

je einen Jedi getötet und keiner ist lebensmüde genug, es zu versuchen. Der

Einzige, der es je versucht hat, ist tot. Armer Irrer."
 

Genau in diesem Moment sah Boba Fett rot. Es war schlimm genug, dass diese

Horde unfähiger Idioten sich als Kopfgeldjäger bezeichnete, aber dass sie

seinen Vater als Irren beschimpften, war zu viel. Er hatte sich geschworen,

eines Tages, jeden von ihnen zu übertrumpfen, und wenn er jetzt noch nur ein

kleiner Bediensteter von Jabba dem Hutt war, so hatte er sich geschworen,

der größte Kopfgeldjäger der Galaxis zu werden, noch gefürchteter sogar, als

sein Vater. Und dann würde er jeden, der den Namen Fett beschmutzte, töten.

"Ihr elenden Feiglinge. Sonst tut ihr doch auch alles für Geld. Habt ihr

denn überhaupt keine Würde?", fauchte er wütend. Mit der Folge, dass

ungefähr ein dutzend Blaster sich auf ihn richteten.

"Jetzt hör mal, du kleiner dreckiger Sklave, an deiner Stelle würde ich

meine Klappe nicht so weit aufmachen, sonst hast du keine mehr."
 

Sklave? Die hielten ihn für einen SKLAVEN? Wenn sie wüssten, welches Blut in

ihm floss, welche Gene er in sich trug, dann...

"FINGER WEG VON DEM KLEINEN!", schrie die hübsche, blonde Fremde plötzlich

und die Kopfgeldjäger starrten sie dümmlich an.

"Das Kind gehört mir. Wenn ihr meinem Sklaven etwas antun wollt, dann werdet

ihr teuer dafür zahlen müssen. Im wahrsten Sinne des Wortes."
 

Wenn Obi-Wan wüsste, was sie hier tat... Das würde ihm bestimmt nicht

gefallen, andererseits kannte er ihre Motive auch nicht.

Mit eiskalter Miene trat sie auf den Jungen zu, packte ihn mit sanfter

Gewalt am Handgelenk und zerrte ihn mit sich. Kurz vor dem Ausgang drehte

sie sich noch mal um.

"Bevor ich es vergesse. An eurer Stelle würde ich wirklich die Finger von

den Jedi lassen, ihr würdet es keine Sekunde im Kampf gegen sie aushalten."
 

~*+*~

Obi-Wan war endlich an dem Apotheker angekommen und trat in den Laden. Eine

kleine Rassel war über der Tür angebracht, die ertönte, sobald man eintrat

und in der Stille übernatürlich laut klang. Hinter dem Tresen erschien ein

in die Jahre gekommener Twi'Lek [Gibt's die überhaupt in männlicher

Ausführung? O.O] mit einer großen Brille auf der schmalen Nase.

"Sieh an, ein Kunde... Und auch noch ein Jedi. Was führt sie hierher?"

"Ich brauche das Serum gegen Wüstenfieber. Es eilt."

"Ah...", der Verkäufer sann nach, wobei er die Brille in die Hände nahm und

grüblerisch an einem der Bügel kaute, doch nie richteten die sturmgrauen

Pupillen ihren Focus auf einen anderen Punkt als das Gesicht des Jüngeren.

Er schien etwas abzuwägen... hatte Tru nicht erwähnt, dass das Mittel nicht

nur äußerst teuer sondern auch schnell vergriffen war? Aber nicht jeder, der

die nötigen Credits besaß, bekam es auch...

"... Es tut mir wirklich Leid, aber die letzten Vorräte sind seit drei

Wochen weg. Und es ist unmöglich vorauszusagen, wann die nächste Lieferung

kommt."
 

Nun, seine Padawan hatte gesagt, dass es zu dieser Situation kommen würde.

Aber sie hatte ihm auch gesagt, was darauf zu antworten war.

"Es gibt keinen erstrebenswerteren Grund, das Schicksal zu überlisten als

das Lächeln eines Kindes."

Die Miene des Twi'Lek hellte sich bei dem Codewort auf. "Sie sind also ein

Bekannter von Tru. Das ändert natürlich alles... möchten sie Antikörper oder

Lebendimpfung?"

Doch der Jedi kam nicht mehr zu seiner Antwort.
 

Erst jetzt hörte er den röhrenden Antrieb des herannahenden Schiffes und

noch bevor er sich umdrehen oder sein Lichtschwert ziehen konnte, schlugen

die ersten Salven in das Gebäude ein. Lehmwände brachen unter dumpfem

Donnern, die Regale wurden zertrümmert und Flaschen wurden mit hellem

Klirren zerschmettert. Der Geruch von Chemikalien und Sauerampfer breitete

sich aus, scharf und beißend.

Die Medizindämpfe und der in dicken Schwaden rieselnde Lehmstaub rannten in

Obi-Wans Lungen, er konnte kaum etwas sehen. Aber das musste er auch nicht,

um die Schüsse abzuwehren - doch trotz seiner Verbindung zu der Macht, waren

die Salven des Schiffes nicht nur heftiger, sondern zudem schneller als die

eines Blasters; sein Handgelenk fing an zu schmerzen.

Er war sich nicht sicher, wie lange er das aushalten würde.
 

~*+*~

Als Tru draußen war, atmete sie erst mal tief ein.

"Das war knapp. Was hast du dir eigentlich dabei gedacht? Der Sammelpunkt

von Kopfgeldjägern ist doch kein Spielplatz!"

Vorwurfsvoll funkelte die Padawan den kleinen Jungen an, der ihrem Blick

kühl stand hielt. Er war ziemlich niedlich, das musste sie sich eingestehen:

diese dunklen braunen Augen, die schon fast schwarz waren... und dazu das

schwarze Haar, das ihm in sanften, perfekten Wellen um den Kopf fiel. Es war

wirklich schwer, ihn nicht einfach zu knuddeln, anstatt eine Moralpredigt zu

halten.

"Meine Güte, deine Eltern müssen sich ja schreckliche Sorgen um dich machen.

Geh lieber nach Hause."

"Ich habe keine Eltern mehr. Und auch kein richtiges zu Hause..."
 

Bei dem mitleidigen Blick, mit dem die Blonde ihn jetzt bedachte, wurde Boba

regelrecht schlecht. Gleich würde sie ein paar leere Worte des Bedauerns

aussprechen und ihrer Wege gehen.

"Das tut mir Leid..."

Na bitte!

"... ich weiß wie das ist. Ich habe meine Eltern auch verloren."

Das milderte seine Einstellung ihr gegenüber wieder etwas, auch wenn er sie

immer noch nicht recht einschätzen konnte.

"Was zählt das schon? Ein Jedi hat ohnehin keine wirkliche Bindung zu seinen

Eltern!"

Sie zuckte zurück. Also stimmte seine Vermutung... sie war wirklich eine

Jedi. Oder eher eine Padawan, wenn man ihre blinde Naivität betrachtete. Er

hatte das letzte Jahr damit zugebracht, die Jedi zu studieren, ihre

Eigenarten, ihren lächerlichen Kodex - er könnte einen im Schlaf erkennen.
 

Sie versuchte, etwas zu sagen, das seinen Vorwürfen widersprach, doch ihre

Worte wurden übertönt von dem Geräusch von Schüssen. Tru drehte sich in die

Richtung, aus der es kam. Und sofort wurde ihr klar, was das Ziel war. Vor

allem WER.

"Obi-Wan!", flüsterte sie geschockt und rannte, ohne Boba noch eines

weiteren Blickes zu würdigen, ihrem Meister zu Hilfe.
 

Obi-Wan? Obi-Wan Kenobi befand sich hier, DER Obi-Wan Kenobi, der seinen

Vater enttarnt und an die Republik verraten hatte? Boba fühlte, wie eine

Welle des Hasses und der schreiende Wunsch nach Rache ihn übermannten.

Aber er wusste auch, was jetzt zu tun war. Er holte sein Komlink heraus.
 

~*+*~

Dann, ohne Vorwarnung, hörte es auf.

Der Angreifer zog sich zurück; das Geräusch der Antriebe entfernte sich so

langsam, wie der Dunst sich legte. Das war nur eine Warnung gewesen.

/Nicht gerade sehr freundlich/, dachte der Obi-Wan sich, doch strafte sich

selbst für seine Unaufmerksamkeit. Sonst hätte er die Gefahr aus einer Meile

Entfernung gehört und einer weiteren halben Meile näher gespürt. Sein

jetziger Zustand war riskant und es gefiel ihm gar nicht, vielleicht zum

kritischen Element dieser Mission zu werden. Stellte sich nur die Frage, was

bewirkte diesen Mangel an Konzentration? Er unterdrückte vehement die

aufkeimenden Bilder von Tru, wie sie verschmitzt lächelte, wenn sie ihn

stichelte, wie sie beim Training ihr Bestes gab nur um nicht zur Last zur

fallen, ihren angestrengten, grübelnden Gesichtsausdruck beim Lernen und

ihrer unschuldigen Ausstrahlung, wenn sie schlief... Bilder, die ihm die

Antwort gegeben hätten, wenn seine Pflichtverbundenheit diese Erkenntnis

zugelassen hätte.
 

Obi-Wan starrte die Überreste des Ladens an. Von dem Verkäufer nichts zu

sehen, aber er konnte spüren, dass er noch lebte. Die Wände hatten unförmige

Löcher so groß wie ein Bantha und sämtliche Regale waren zertrümmert, von

der Medizin ganz zu schweigen.

Das war es also.

Der Punkt, an dem er sich die Wahrheit eingestehen musste: die letzte

Hoffnung, hier Zuflucht finden zu können, war vernichtet. Man hatte sie

aufgespürt und nun mussten die Angreifer nichts weiter tun, als warten, bis

sie den Planeten verlassen würden. Was sie letztendlich tun mussten, nachdem

das Serum mit den restlichen Arzneibeständen zerstört war. Was Tru nur dazu

sagen würde? Er hatte ihr erst wieder Hoffnungen gemacht, die mit einem Mal

zerstört worden waren. Mit den Verfolgern im Nacken würde es schwierig

werden, und was war, wenn Michelles Zustand sich verschlimmerte? Wenn es zu

spät sein würde, bis sie im Mid Rim ankamen?
 

Aber sich diese Frage zu stellen, wurde überflüssig...
 

"MEISTER!"

Atemlos kam die Blonde bei ihm an, analysierte mit Schreck geweiteten Augen

die Ruinen des Ladens, bevor sie fragte: "Was ist hier passiert?"

"Ein Schiff, wahrscheinlich Kopfgeldjäger, hat angegriffen und ich glaube

nicht zufällig. Sie haben alles zerstört, Tru. Wir müssen..."

"Seid ihr verletzt?", schnitt sie ihm das Wort ab, als hätte sie nach dem

ersten Satz einfach abgeschaltet.

"Nein, aber..."

In der nächsten Sekunde spürte er schon, wie sich ihre Arme um seinen Hals

legten und sie ihn so fest umarmte, als hätte sie Angst, ihn zu verlieren,

wenn sie losließe.

"Tru, was ist denn?" [DAS FRAGST DU NOCH???? *Obi einen Schlag auf den

Hinterkopf verpass* Nachdenken, Junge, NACHDENKEN!!!]

"Jagt mir... nie wieder... so eine Angst ein, habt ihr mich gehört, Meister?

NIE WIEDER!"

Weinte sie schon wieder? Es würde ihn nicht wundern, manchmal reichte bei

ihr schon der kleinste Anreiz aus. Sie schniefte...

"Hey, ist ja gut! Mir passiert schon nichts! Hast du etwa derart wenig

Vertrauen in meine Fähigkeiten?"

"Was hat denn das mit Vertrauen zu tun, wenn ich mich um euch sorge? Es wäre

ein leichtes gewesen, euch zu töten!"

Diesmal hatte der Jedi keine Möglichkeit, es zu leugnen... aber zum ersten

Mal musste er sich keine Sorgen mehr um die Bindung zwischen ihnen machen,

denn welcher Art sie auch war - sie funktionierte, jetzt im Moment und das

würde sie auch weiterhin tun. Denn in dieser einzigen Umarmung lag so

vieles, vor allem aber dass Tru ihn als Bestandteil ihrer 'Familie' ansah.

Und das reichte schon vollkommen aus. Aber nicht nur das, es begann ihn zu

verändern. Es war wirklich nicht viel im Moment: nur der kleine Gedanke im

Hinterkopf, dass er die Hoffnung nicht zu verlieren brauchte, solange sie in

seiner Nähe war. Es lag an ihrer Art, an die Dinge heranzugehen; selbst wenn

sie in der ersten Sekunde verzweifelte, so brauchte sie nur einen winzigen

Anstoß um sich wieder aufzurappeln und die Situation neu einzuschätzen um

schließlich das Beste daraus zu machen.

Komme, was da wolle. [*sing*: "Come what may..."]
 

Die junge Frau ließ ihn wieder los und quiekte plötzlich auf, als sich

hinter den Überresten des Tresens etwas regte. Der Kopf des Ladeneigentümers

tauchte in einer Wolke von Staub und Dreck auf. Erstaunlicherweise nahm er

die ganze Situation eher gelassen.
 

"Schon wieder... das ist jetzt schon das dritte Mal in diesem Jahr, dass ich

mir neue Dekoration kaufen kann!"

"Dekoration?", fragte der Jedi verständnislos.

"Ja, was dachten sie denn? Dass ich die Medikamente einfach so frei im Laden

herum stehen lasse, bei den Rowdies, die hier leben? Das sind natürlich

alles nur Muster, die echte Ware habe ich in einem Safe."
 

Obi-Wan fühlte sich so peinlich bloßgestellt, wie er es seit seinen frühsten

Padawan-Tagen nicht mehr wurde.
 

~*+*~

Das alte Komlink in Bobas Händen hatte einst seinem Vater gehört, doch

einige Frequenzen seiner früheren Arbeitgeber waren noch eingespeichert.

Nach kurzer Verzögerung erschien ein blaues, wackelndes Hologramm des

Vizekönigs der Handelsföderation.

"Was willst du denn schon wieder, du kleine Nervensäge?", fragte Nute Gunray

barsch. Boba hatte schon einmal versucht, Kontakt mit ihm aufzunehmen, um

eine 'Festanstellung' zu bekommen, wie er es ausgedrückt hatte. Natürlich

hatte Nute abgelehnt. Ein Kind (und noch dazu eines dieser hässlichen

Menschendinger) in ihren Reihen, das hatte gerade noch gefehlt!

"Ich habe die Information für sie, dass Obi-Wan Kenobi sich auf Tatooine

aufhält."

"Sieh an, dann 'at der Rat also Kenobi geschickt... Aber das ist vollkommen

unwichtisch, weil wir bereits ein paar Kopfgeldjäger auf ihn angesetzt haben."
 

Boba verfluchte sich innerlich für seine Dummheit. Natürlich würden sie das

getan haben... das erklärte auch die Schießerei von vorhin... Aber noch gab

er nicht auf.

"Selbst wenn sie ihn erwischt haben, so ist sein ehemaliger Schüler

garantiert auch nicht weit. Laut meinen Informationen traut der Jedirat es

diesem Skywalker noch nicht wirklich zu, allein zu operieren. Außerdem haben

sie noch eine Padawan bei sich. Sie scheint das Attentat geahnt zu haben:

sie hat nach Kopfgeldjägern gefragt, die bereit wären, einen Jedi zu töten."

"Das ist unmöglisch! Wir 'aben die Verbindung des Rats abge'ört und es 'ieß,

das nur swei Jedi auf diese Mission geschickt wurden!"

"Dann sind ihre Quellen wohl falsch", entgegnete der junge

Nachwuchs-Kopfgeldjäger und wähnte sich endlich im Vorteil. Man konnte

sehen, dass der Vizekönig langsam in Rage geriet, weil es nicht so lief, wie

geplant.

"Was willst du eigentlisch?"

"Das Recht, Kenobi zu töten. Was sie mit den anderen Jedi machen, ist mir

egal, aber ich will Kenobis Kopf. [Ich auch... aber bitte nur, wenn der Rest

auch noch dran ist. Klamotten können von mir aus fehlen *YamiTai noch mal

zuzwinker*]"

"Vergiss es."
 

Die Verbindung wurde seitens von Gunray unterbrochen. Boba schleuderte

wütend das Komlink gegen die Wand.

Schön, dann musste er sich eben selbst drum kümmern!
 

Chapter 10: Level Finished. Reloading Destiny... To be Continued...

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*vorsichtig umguck*

Hoffentlich erschlägt mich jetzt keiner... Ich weiß, diesmal könnte es etwas verwirrend gewesen sein, den Flashback einzuordnen und dann auch noch mit so vielen Szenensprüngen... *drop*

Boba MUSSTE ich einfach einbringen, er ist ja SOOOO knuffig! *quiek* Er wird wirklich keine große Rolle spielen... und ich weiß noch nicht mal genau, wie er die Sache selbst in die Hand nehmen soll.
 

[...]"Ich weiß nicht, ob ich dich dafür hassen oder lieben soll..."

War es um die ganze Situation nur noch zu verschlimmern oder weil dieser Moment bei ihr an Gleichgültigkeit gewann: sie wandte ihren Blick zu ihm und lächelte melancholisch.

"Es liegt ganz an Euch. Aber spart Euch Euren Hass für den Fall auf, dass wir nicht überleben. Denn ich könnte ihn nicht ertragen."[...]

Assassins II

.:Chapter 11, Part 1 - the return:.
 

Day 05 - Space
 

Das Serum schlug ganz offensichtlich hervorragend an.

Das Fieber der Prinzessin sank innerhalb der Nachtstunden, auch wenn Tru sich standhaft weigerte, auch nur einen Meter von ihr zu weichen, wobei die Padawan es einfach nicht lassen konnte, fast innerlich vor Schmerz zu vergehen über die röchelnden und pfeifenden Atemzüge des Kindes, die noch nicht ganz gewichen waren. Man hatte das Gefühl, Michelle könne jede Sekunde an einem Asthmaanfall sterben...

Doch obwohl sie fürs erste außer Gefahr war, hatte Obi-Wan dennoch auf Abreise bestanden - er hatte die Kopfgeldjäger keinesfalls vergessen. Bis jetzt hatte es keinen weiteren Angriff auf die Jedi und ihre Gefolgschaft gegeben, aber das musste nichts heißen. Jetzt oblag es ihm, weitere Vermutungen über die Angreifer anzustellen. Hätte er seine Padawan gefragt, so hätte er erfahren, dass für sie unlängst feststand, dass drei Arten von Kopfgeldjägern in Frage kamen.
 

Sie waren definitiv nicht von Tatooine, sonst hätte man ihr betreffende Personen in der Bar empfohlen (oder sich einfach nur darüber amüsiert, dass sie lebensmüde genüg für eine solche Aktion waren). Eher stammten sie aus noch entfernteren Regionen des Outer Rim, was bei allen anzunehmenden Gruppen charakteristisch war.
 

Gruppe 1: Die hoffnungslos Verzweifelten beziehungsweise Verarmten, die für Geld alles tun würden, was eine sehr raue, unberechenbare Vorgehensweise zur Folge hatte, die jedoch nicht unbedingt professionell war.

Die zweite Gruppe waren die "Grünschnäbel"; jene, die nicht wirklich Erfahrung besaßen, zumindest was Jedi betraf (und die auch selten je einen zu Gesicht bekommen hatten), weshalb sie keine Ahnung hatten, welche Gefahr ein Jedi darstellte. Betrachtete man es unter diesem Gesichtspunkt, war es durchaus möglich, dass der Anschlag wirklich dazu dienen sollte Obi-Wan zu töten und sie nun von ihnen ablassen würden, weil sie dachten, sie hatten ihr Ziel erreicht.

Aber diese Hoffnung hatte Tru nicht. Sie rechnete eher mit dem dritten Typ, dem gefährlichsten von allen: den extrem Professionellen. Jene, die voraus dachten, jede Möglichkeiten betrachteten, jede Schwäche des Gegners peinlich genau analysiert hatten...
 

Allein die Vorstellung war grausig.

Aber schlimmer als die wachsende Ungewissheit war das Warten. Das lähmende Gefühl, solange nichts tun zu können, bis man erneut angegriffen wurde. Noch waren sie einigermaßen sicher, beide Gleiter befanden sich gerade im Hyperraum, allerdings war die "Honeybee" nur an dem königlichen Gleiter angedockt worden - es bestand keine Notwendigkeit, die Besatzung deswegen um mindestens einen Jedi zu minimieren.

Das Ziel, auf das sie sich zu bewegten, war vorläufig unbekannt, aber die Route führte immer weiter in die noch unerforschteren Regionen des Outer Rims.
 

Weil Michelle sich gerade wieder regte und um die düsteren Gedanken aus ihrem Kopf zu vertreiben, fing Tru an ein kleines Lied zu singen, dass Iriel immer Abends zum Einschlafen oder wann immer sie Angst hatte oder sich allein fühlte, vorgesungen hatte, manchmal, wenn die Situation es nicht hergab (zum Beispiel in einer enormen Menschenmenge), hatte sie die Melodie auch nur gepfiffen oder gesummt...
 

"~A clouded dream on an earthly night

Hangs upon the crescent moon

Voiceless song in an ageless light

Sings at the coming dawn

Birds in flight are calling there

Where the heart moves the stones

There that my heart is longing for

All for the love of you
 

A painting hangs on an ivy wall

Nestled in the emerald moss

Eyes declare a truce of trust

Then it draws me far away

Where deep in the desert twilight

Sand melts in pools of the sky

Darkness lays her crimson cloak

Your lamps will call, call me home
 

So it's there my homage's due

Clutched by the still of the night

Now I feel, feel you move

And every breath, breath is full

So it's there my homage's due ... ~"
 

Ein leises Klopfen schreckte sie auf und als sie sich umblickte, erkannte sie ihren Meister im Türrahmen lehnen. Er legte einen Finger auf seine Lippen. Die Padawan erhob sich aus ihrer knienden Position vom Bett der Prinzessin und trat so leise wie möglich auf.

"Was gibt es denn?", fragte Tru Obi-Wan, der schon einen ziemlich guten Grund haben musste, mitten in der Nacht noch auf zu sein. Oder aber er konnte genauso wenig schlafen wie sie.

"Kannst du es fühlen?"

Jeder Normalsterbliche hätte das für eine ziemlich billige und unpassende Anmache gehalten [In bester 'Young Adam'-Manier... Ich müsste jedes Mal Nasenbluten bei dem Film kriegen, weil man mal wieder ALLES von Ewan sieht. ALLES...!] doch Tru konnte wirklich etwas spüren, eine kleine Veränderung in der Atmosphäre, wie wenn der Wind drehte. Es zeugte von Unheil. Außerdem hatten sie den Hyperraum wieder verlassen.

"Man verfolgt uns?", schloss sie und ihr Mentor nickte.

"Wir sollten sofort Bescheid sagen," schlug Obi-Wan vor. Zu spät.

Es ertönte das gefährliche Zischen und Krachen eines einschlagenden Geschosses und die hässliche Dissonanz wurde von den Wänden in Form weiterer Eruptionen auf den Rest des Schiffes übertragen.

Warnsirenen blinkten unmittelbar auf und tauchten die Gänge in abgehacktes rotes Licht. Und noch bevor Tru protestieren konnte, wurde sie am Arm gepackt und mitgeschleift.

"Meister, was ist mit der Prinzessin?" Unfassbarerweise war das Kind trotz des Lärmes nicht aufgewacht und schlief auch noch weiter, nachdem weitere Treffer ihr Ziel fanden.

"Sie wird die nächste Stunde eher überleben, wenn wir die Angreifer loswerden." Seine Antwort gab keinen Zweifel über sein Vorhaben.
 

~*+*~

Nur eine Minute später fanden sie sich erneut im Cockpit der Honeybee wieder, R4 im Schlepptau.

"Okay Tru, du zielst und ich fliege."

Sie warf ihm einen skeptischen Blick zu, (R4 gab ein Schnarren von sich, das fast wie ein Glucksen klang) und die Padawan räusperte sich. "Und wie soll das funktionieren, wenn Ihr hinterm Steuer nervös werdet und ich nichts treffe, was nicht zu 100% aus organischem Material besteht?"

"... okay, du fliegst."
 

Mit einem triumphalen Grinsen setzte die Blonde sich hinters Steuer und startete das Schiff, löste die Verbindung zum königlichen Gleiter und gab mit einem letzten "Ihr solltet euch besser anschnallen" vollen Schub auf die Triebwerke. Mit einem Haare sträubendem Wendemanöver wandte sie den Sternenjäger in die Richtung, aus der die Schüsse kamen.
 

Aber nichts kam in das Sichtfeld.
 

Es schien, als würden die Lichtblitze aus dem All selbst kommen. Aber auch wenn man nichts sah, so war in der Macht doch eindeutig die Anwesenheit von Lebensformen zu spüren. Erst bei näherem Hinsehen erkannte man eine kreisförmige Verzerrung in gleichmäßigem Radius um den Punkt, der die Waffensysteme darstellte.

Wie eine riesige Glaskugel...

Obi-Wan zielte auf ebenjenen Mittelpunkt - mit dem Effekt, das sich die Oberfläche des 'Nichts' kurz milchig weiß wurde und eine perfekte Kugel bildete. Hinter dem Jedi ertönte ein anerkennendes Pfeifen, woraufhin Tru gereizt fauchte: "Auf welcher Seite stehst du eigentlich R4?"

Sie hatte noch immer die Geschwindigkeit nicht gedrosselt oder den Kurs etwas gedreht und stand auf vollem Kollisionskurs mit dem feindlichen Objekt.

"Tru, was hast du vor?" Weitere Einschläge auf die trübe Hülle, aber keine Schäden zu erkennen.

"Rammen," war die trockene Antwort, "vielleicht bemerken die uns dann endlich."
 

Tatsächlich richteten die Kopfgeldjäger ihr Feuer erst dann auf die angreifenden Jedi, als es schon fast zu spät für sie war: Tru drehte knapp zur Seite und streifte absichtlich mit der Spitze des rechten Flügels die Oberfläche des anderen Schiffes. Kein metallisches Scharren.

Tru hatte sich sogar in einem solchen Grad in die Macht vertieft, dass sie fühlen konnte, dass das, was sie angriff eher aus einer Art PLASMA bestand? Das war unmöglich! Selbst wenn das Schiff eine organische Hülle besaß, so würde die doch beim Austritt aus dem Planetenorbit zerstört werden. Was war das für ein Ding?

Nun, was es auch war, sein Feuer verstummte.
 

In einiger Entfernung war die grünliche Oberfläche eines fremden Planeten zu sehen.

"Gratuliere, Tru!" in der Stimme des Jedi war ein gewisser Hauch Ironie wahrzunehmen, "Du hast es gerade so geschafft, uns nicht umzubringen!"

"Warum regt ihr Euch so auf? Nichts wäre mir lieber als zusammen mit Euch zu sterben."

Obi-Wans Herz machte merkwürdigerweise einen Satz und er vergaß zeitweilig wie Situation.

"Was meinst d... JETZT SCHIEßEN SIE AUF UNS!"
 

Mit einem gewaltigen Donnern raste ein Geschoss in den linken Flügel, was das Schiff leicht im Uhrzeigersinn drehte. Die Armaturen blinkten gefährlich auf.

"Linkes hinteres Triebwerk ausgefallen", verkündete die Blonde sachlich, drehte um 180 Grad und schaltete dann auch noch den rechten hinteren Antrieb aus. Die weißliche Kugel vor dem Fenster wurde immer größer, wie ein Komet, der mit rasender Geschwindigkeit immer näher kam. Der Rest der Blasterschüsse durchdrang jedoch nicht die Hülle, denn glücklicherweise waren die Triebwerke der einzige Schwachpunkt.

Obi-Wan gefiel die Situation überhaupt nicht, aber Tru strahlte so viel Ruhe und Entschlossenheit aus, dass auch er nicht die Nerven verlor.

"Und was jetzt?", fragte er eher zurückhaltend.

"Die vorderen Triebwerke funktionieren noch, aber die gelten ohnehin nur für eine Richtung."

/Sie meint doch nicht etwa.../
 

Noch bevor der Gedankengang sein Ende fand, legte Qui-Gons Tochter den Rückwärtsgang ein.
 

Zudem aktivierte sie einige Geschosse mit Wärmeerkennung, die unablässig wie ein roter Funkenregen auf die weiße Membran einprallten.

"Warum hast du das nicht gleich gemacht?"

"Geht zu sehr über die Energie..."

"Und wie wollen wir dann zurück?"

"Gar nicht. Der Planet hinter uns ist doch wie gemalt!"
 

Sie hatte vor rückwärts Notzulanden?

"Ich weiß nicht, ob ich dich dafür hassen oder lieben soll..."

War es um die ganze Situation nur noch zu verschlimmern oder weil dieser Moment bei ihr an Gleichgültigkeit gewann: sie wandte ihren Blick zu ihm und lächelte melancholisch.

"Es liegt ganz an Euch. Aber spart Euch Euren Hass für den Fall auf, dass wir nicht überleben. Denn ich könnte ihn nicht ertragen."
 

.:Chapter 11, Part 2 - It's the time to disco!:.
 

Der Rest seiner Erinnerung ging unter in einen zusammenhanglosen Aufblitzen von einzelnen Bildern, die in rotes Licht eingetaucht wurden und von deren düsteren Gefahr nur das Schreien einer Sirene zeugte. [Finger weg von den Drogen, sag ich da nur!]

Als sein Bewusstsein sich wieder sammelte und fokussierte, nahm er durch das noch intakte Cockpitfenster nichts weiter erkennen ließ als einen grünen Vorhang in unterschiedlichsten Schattierung, welcher bei näherem Hinsehen die Gestalt von Lianen und anderen tropischen Pflanzen annahm.

Aber sah man davon ab, stimmte etwas nicht; etwas war nicht so, wie es sein sollte. Der Platz des Piloten war leer.

"Tru?", fragte Obi-Wan, der im Moment keine schlimmere Situation befürchtete, als keine Antwort zu erhalten. Denn sie wäre nicht einfach weggelaufen und hätte die Gegend erkundigt, außerdem sagte sein Zeitgefühl ihm, dass sie noch nicht lange "gelandet" waren. Seine Befürchtung nahm reale Ausmaße an, als vom hinteren Teil des Schiffes ein gequältes Aufstöhnen erklang. Der Jedi sprang förmlich auf und eilte zu der jungen Frau, die blass und noch bewusstlos auf dem Boden lag, ein kleines Rinnsal Blut zierte ihre Schläfe, aber es waren zum Glück keine weiteren Verletzungen zu sehen. Behutsam, schon fast zärtlich, strich er ihr das Blut aus der Stirn um sich zu vergewissern, dass ihr wirklich nichts geschehen war. Durch den Aufprall hatte sie eine geringe Platzwunde. R4 rollte aufgeregt zwischen ihr und einem Loch in der Wand, das munter Funken sprühte, hin und her.

"Tru!", versuchte er es noch einmal und diesmal reagierte sie mit einem kurzen Aufflackern ihrer Lider, die sich kurz darauf öffneten. Ihre blauen Augen suchten sofort die seinen.

"Sieht aus, als dürftet ihr mich doch nicht hassen, Meister", bemerkte die Padawan matt, als sie sich aufzurichten versuchte.

"Wer sagt denn, dass wir nicht längst tot sind und eins mit der Macht?"

"Die Tatsache, dass mein Kopf dröhnt wie nach einem Alkoholexzess...", konterte Tru auch wenn in ihren Gedanken die Antwort 'Wenn ich im Paradies wäre, dann würdet ihr mich küssen' aufkam; die sie natürlich sofort beiseite schob, immerhin wäre es ja auch nicht wirklich ernst gemeint, oder? Und mit so etwas spaßte man nicht. Aber Jada hätte wohl genau jetzt anmerken können, dass endlich der Punkt gekommen war, an dem nicht einmal die Blonde sich noch der unwiderstehlichen Magie, die Obi-Wan über alle anderen ausstrahlte, entziehen konnte. Aber Tru war nun mal nicht zur Einsicht geboren und so führte sie an dem Punkt fort, an dem sie zuletzt aufgehört hatten:
 

"Wir müssen uns beeilen! Die Angreifer werden bestimmt noch nicht weit sein."
 

Nachdem die Beiden eine kurze Schadensanalyse durchgeführt hatten - die Hülle hatte einen Riss, der geringerem Druck gerade noch stand hielt, aber ein Verlassen des Orbits nicht wirklich möglich machte - und R4 nach nur wenigen Minuten die Koordinaten des aktuellen Standort ausfindig gemacht hatte, die über die Kommunikationseinheit an den königlichen Gleiter vermittelt wurden, machten sie sich auf die Suche nach dem feindlichen Schiff. Die Atmosphäre des Planeten, dessen Namen sie immer noch nicht kannten, war so, wie man es von einem tropischen Ort erwartete: heiß, eher schwül, drückend und feucht; kurzum, der reinste Brutkasten, insbesondere für eine Unmenge an piesackenden, Blut saugenden Insekten, deren Summen das einzige Geräusch war, das der Regenwald nicht in seinem unbeugsamen Schweigen verschluckte (und auch das nur, wenn die Viecher sich direkt über einen hermachten).

Nach nur wenigen Meter fanden sie den entsprechenden Ort, auch wenn das Einzige, was von einem Absturz zeugte, das große Loch im Himmel verdunkelnden Blätterdach und ein schwarzer Krater in demselben Radius war. Doch statt einem Schiff lag in der Mitte der Vertiefung nichts weiter als eine runde silbern schimmernde Kugel.

Obi-Wan konnte sich einfach keinen Reim darauf machen. "Was denkst du?", richtete er sich an seine Schülerin, die das runde Ding gierig wie eine Elster anstarrte.

"Um ehrlich zu sein... die Kugel hat zwar die perfekte Größe, durfte aber von der Härte her vollkommen Volleyball untauglich sein..."

Obi-Wan schüttelte einfach nur ungläubig den Kopf. Dieses Mädchen war wirklich unverbesserlich.

"... allerdings sieht es so aus, als würde die dichte Vegetation dort vorn aufhören. Vielleicht sollten wir dort mal nachsehen, ob es dort eine Zivilisation gibt, in der die Angreifer Unterschlupf finden konnten."
 

~*+*~

Es gibt verschiedene Dinge, von denen man am wenigsten erwartet, sie mitten im Regenwald zu finden. Dazu zählten vor allem hoch technologische Städte und Diskotheken.

Tru und Obi-Wan standen vor beidem.

Hinter einem großen Quader aus Durabeton, aus dem gedämpft Musik drang, erstreckte sich eine Landschaft gleichförmiger Flachbauten, die kaum voneinander zu unterscheiden waren.

"Scheint, als hätten wir unser Ziel gefunden."

Tru, die sich ihren Rucksack über die Schulter geworfen hatte sah ihren Meister entgeistert an. Das war doch wohl nicht sein Ernst! "Euch ist bewusst, welcher Funktion dieses Gebäude dient, oder?"

"Sicher." Offenbar ließ er sich durch nichts abbringen.

"Meister, wenn ich versucht hätte, jemanden umzubringen, dann würde ich danach nicht gerade tanzen gehen."

"Glaub mir, es ist der perfekte Ort: viele Leute, schummriges Licht, nahezu perfekt um unter zu tauchen."

"Ihr müsst es ja wissen."

"Wie darf ich das denn verstehen?", hakte der Jedi nach. Ihre Bemerkung klang gerade zu wie eine Anklage; als würde er sich in solch mitunter fragwürdigen Orten ständig herum treiben.

"Oh, ich dachte nur gerade an den Auftrag, den ihr vor einem Jahr hattet, als Senatorin Amidala bedroht wurde. Der Attentäter hatte sich doch auch in eine Diskothek geflüchtet."

"Sag mal, hast du eigentlich jeden meiner Missionsberichte studiert?"

"Jeden und jedes Detail!"

Ihr Lächeln hatte etwas verrucht-anzügliches an sich, aber vielleicht spielte ihm das lästige Klima auch nur einen Streich. Selbst auf Trus Stirn zeichneten sich die ersten Schweißtropfen ab und sie hatte immerhin die sengende Hitze Tatooines weggesteckt wie nichts! Also lag es eher an der ungewohnten Luftfeuchte, dieser tückischen Schwüle, die sich unheimlich gefährlich auf den Kreislauf auswirken konnte. Und da hatten die Einheimischen hier wirklich noch Lust aufs TANZEN? So viel also zum Thema 'Feiern bis der Arzt kommt'; Obi-Wan mochte sich nur ungern die Statistiken über kollabierte Jugendliche in dieser Region ansehen, die Zahlen mussten enorm sein.
 

Mit Mühe riss er sich von dem Anblick seiner Schülerin los und betrat das Gebäude. Glücklicherweise verfügten die Räumlichkeiten über Klimaanlagen, sodass ihm ein kühles Lüftchen entgegen schlug. Die Musik war annehmbar [Ich hasse Techno!!! Bollywood, Linkin Park, Nightwish und System of a Down rulez!!! So, das musste jetzt sein.] und gerade so laut, dass der armen Person, die sich neben den Boxen platzierte, nicht unbedingt die Trommelfelle platzten. Auf den ersten Blick, wie leider ebenfalls zu erwarten gewesen war, keine auffälligen Individuen.

Tru tippte ihrem Meister vorsichtig auf die Schulter.

"Hättet ihr zufällig was dagegen, wenn ich mich tarnungsbedingt umziehen würde?"

"Ach DESHALB schleppst du den Rucksack mit! Du hast doch nur auf eine solche Gelegenheit gewartet. Nun, wenn du darauf bestehst... ich sehe mich derweilen etwas um."

Der Blondschopf verschwand binnen Sekunden in der Menge und Obi-Wan drängte sich so gut es ging Richtung Bar. Das letzte Mal, als er an einem Tresen gesessen hatte, hatte man ihn versucht, hinterrücks umzubringen. Also war es vielleicht doch keine so gute Idee gewesen, sie weg zu schicken...
 

Auch nach zehn Minuten hatte sich das Gesamtbild nicht wirklich verändert. Die Disco war voll von wuselnden und ausgelassen tanzenden Jugendlichen, größtenteils humanoid, ansonsten keine Spur von den vermeintlichen Attentätern. Andererseits fiel nicht einmal seine Kleidung sonderlich auf hier; die Tanzenden trugen die denkwürdigsten Gewänder.

Seufzend wandte der Jedi sich wieder seinem Cocktail zu, der natürlich nicht-alkoholisch war, denn wer würde bei einem solchen Klima schon auf nüchternen Magen Alkohol zu sich nehmen? (Gut, von der Kreatur, die drei Hocker weiter halb tot auf dem Tresen lag, vielleicht mal ausgenommen...)

Eine junge Dame setzte sich ganz beiläufig neben Obi-Wan.
 

"So allein hier?"

Er antwortete der Brünetten nicht sondern nahm einen weiteren Schluck von seinem Drink. Die Fremde schien jedoch das gänzliche Ausbleiben seiner Reaktion etwas miss zu verstehen und sah es eher als Einladung zum heftigsten Flirten, welches abrupt unterbrochen wurde, als sich jemand hinter ihm Aufmerksamkeit heischend räusperte. Der Jedi verschluckte sich an dem Getränk und blickte nur ungern hinter sich, weil er wusste, was ihn dann erwartete.

Nur mit einem hatte er nicht gerechnet: Das Mädchen hinter ihm wirkte seiner Padawan noch unähnlicher als vor wenigen Tagen auf Naboo, in dem Kleid, das Zenobia ihr geliehen hatte. Tru erinnerte eher an eine Studentin aus Coruscant, in ihren anliegenden knielangen Hosen aus einem blauen, Jeans gar nicht mal so unähnlichen Stoff und dem darüber liegenden ärmellosem Oberteil aus weißer Wolle, das direkt unter dem Bustier mit rotem Samt geschnürt war und sonst makellos wie ein Vorhang in natürlichen Wellen um ihren Körper fiel bis zur Hüfte; das alles verlieh ihr eine Ausstrahlung der Würde und jener schlichten Eleganz, wie sie besonders nur intellektuellen Frauen zuteil wurde. Die Füße steckten zwar wieder in weißen Riemchensandalen, doch waren diese weitaus humaner gestaltet, mit breiterem und nicht so hohem Absatz. Die Haare waren einfach nur zu einem Zopf gebunden und dann mit einem Haargummi behelfsmäßig hoch gesteckt worden, sodass mehr als nur eine blonde Strähne ihr Gesicht umrahmte; auch wurde dadurch die Aufmerksamkeit auf die silberne, Spiralförmigen Ohrringe gelenkt.

Tatsächlich war das einzige Indiz, dass es sich hierbei wirklich um Tru Ceres Jinn handelte ihre Kette mit dem Ring um den Hals.
 

Ihr Blick ruhte nicht auf Obi-Wan, sondern eher feindselig auf der äußerst penetranten Dame neben ihm.

"Ich dachte, dass Rotlichtmilieu sei ein paar Blocks weiter", bemerkte die junge Frau schneidend kalt.

"Und ich dachte, der Spielplatz sei im Stadtzentrum."

Ein berechnendes Lächeln zeigte sich auf Trus Lippen, welches schnell psychopathische Ausmaße annahm als sie es auf ihren Meister richtete. Die Aussage war klar: 'Widersprich und du erlebst ein Blutbad!'

Stattdessen fragte sie nur: "Lust zu tanzen?", was Obi-Wan angesichts der heiklen Umstände mit "Ja" beantworten musste, ob er nun wollte oder nicht. Also ließ er seinen braunen Mantel an dem Platz zurück und ließ sich widerwillig von seiner Padawan auf die Tanzfläche ziehen; dabei ließen sie eine ziemlich eifersüchtige Furie hinter sich.
 

"Müsst Ihr eigentlich überall den Frauenhelden spielen?"

"Hey, das war nicht meine Schuld!"

"Ach nein?", fauchte sie gereizt, wirbelte, ohne seine Hand los zu lassen herum und legte die freie Hand auf seine Schulter, zur Tanzposition, als genau in diesem Moment eine weitaus langsamere Melodie anschlug.
 

"~Met you by surprise, I didn't realize

that my life would change forever

saw you standing there, I didn't know I cared

there was something special in the air
 

Dreams are my reality

the only real kind of real fantasy

illusions are a common thing

I try to live in dreams

it seems as if it's meant to be~"
 

Seufzend fügte der Ältere sich seinem Schicksal, legte die zweite Hand auf ihre Hüfte und sie tanzten (er führte). Normalerweise vermied er es, sofern man ihn auf öffentlichen Veranstaltungen nicht gerade darum bat, aber jetzt machte es ihm sogar irgendwie Spaß, wenn sie in besserer Laune gewesen wäre.

"Tru, was sollte ich denn bitte mit all den Frauen anfangen? Ich hab doch vorerst dich und das reicht."

Sie war sich nicht ganz sicher, wie sie das aufnehmen sollte; also schwiegen beide und lauschten ganz der Musik und dem Takt.
 

"~Dreams are my reality

a different kind of reality

I dream of loving in the night

and loving seems alright

although it's only fantasy.
 

If you do exist, honey don't resist

show me a new way of loving

tell me that it's true

show me what to do

I feel something special about you
 

Dreams are my reality

the only kind of reality

maybe my foolishness has past

and maybe now at last

I'll see how a real thing can be
 

Dreams are my reality

a wondrous world where I like to be

I dream of holding you all night

and holding you seems right

perhaps that's my reality
 

Met you by surprise, I didn't realize

that my life would change forever

tell me that it's true

feelings that are cue

I feel something special about you
 

Dreams are my reality

a wondrous world where I like to be

illusions are a common thing

I try to live in dreams

although it's only fantasy
 

Dreams are my reality

I like to dream of you close to me

I dream of loving in the night

and loving you seems right

perhaps that's my reality~"
 

Chapter 11: Level Finished. Reloading Destiny... To be Continued...

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Sooo... hier ist also Kapitel 11. Ich war in den Ferien fleißig und habe Kapitel 13 auch schon fertig gemacht... ihr müsst euch also nicht so lange warten, bis ihr Kapitel 12 lesen dürft, ich lad' es hoch, sobald ich, nun sagen wir mal vier Kommies auf das Kapitel habe *gg*

Außerdem war ich in den Ferien in "Stay" mit meiner Namensschwester. Egal, was die Zeitung euch sagt: Der Film ist genial! (Und am Ende wird SEHR WOHL alles aufgelöst, man muss nur genau aufpassen, nicht so wie diese Filmkritiker der FAZ, die sich wahrscheinlich nicht mal Mühe dabei gegeben haben... und sich so selbst ein Armutszeugnis ausgestellt haben.)
 

[...]Die Padawan wusste genau, was er meinte, denn Obi-Wans Berührung löste ein gelindes Brennen aus, dass von viel intensiverem Kribbeln verdrängt wurde und aus Gründen, die wahrscheinlich gar nichts damit zu tun hatten, machte es sie fast verrückt; ihr Herz schlug bis zum Hals.[...]

Blood and Desire

.:Chapter 12, Part 1 - Hide and Seek:.
 

Auch wenn Tru das Tanzen genoss, so konnten doch weder sie noch ihr Meister sich für den kurzen Moment darin verlieren. Immer wieder ertappten sie sich dabei, wie ihre Blicke durch den Raum wanderten, auf der Suche nach einer undefinierten Gefahr. Vielleicht war es auch das Beste so, in Anbetracht der Pflicht und dem Ernst der Lage. Und doch... Es breitete sich eine Schwermut in Beiden aus, Trauer um diesen verloren gegangenen Moment, der nie etwas Besonderes werden würde.

Aber war das jetzt noch wichtig?
 

Das Lied fand sein endgültiges Ende und jedes Tanzpaar löste sich voneinander (zumindest jene, die noch dazu in der Lage waren, weil sie nicht in irgendeine, mitunter recht unappetitlich aussehende Zungenakrobatik verstrickt waren), denn es wurden wieder weit schnellere Rhythmen gespielt, die weniger tanzbar waren, zumindest im klassischen Sinne.

Obi-Wan räusperte sich und es schien, als sei seine Stimme dabei nicht das Einzige, was sich wieder einpegeln musste, wenn Tru das richtig einschätzte, war ihm die vermeintliche Peinlichkeit der Situation erst jetzt wieder bewusst geworden - zumindest empfand er es als solches.
 

"Nun, ich denke, wir sollten uns wieder auftrennen. Am besten, ich sehe mich in der Nähe des Ausganges noch einmal um; nur für den Fall, dass unsere Angreifer den Plan haben, schnell zu verschwinden, sobald wir sie entdecken."

Seine Padawan teilte diese Theorie nicht wirklich. Viel eher war sie der Ansicht, dass sie sich irgendwo versteckten, lauernd bis der richtige Zeitpunkt gekommen war um dann unter optimalen Bedingungen zurück zu schlagen. Immerhin gab ein guter Kopfgeldjäger seine Beute nicht so einfach auf. Gerade Obi-Wan sollte das wissen... oder brauchte er einfach nur einen fadenscheinigen Grund, um Abstand von ihr zu gewinnen? Daran wollte Tru gar nicht erst denken und wandte sich dem Raum zu. Bei der großen Anzahl an Männern und Frauen im Saal dürfte es schwer werden, mit Hilfe der Macht eine bestimmte 'Aura' , beziehungsweise mehrere - da es aller Wahrscheinlichkeit mindestens zwei waren - aufzuspüren. Insbesondere, wenn man nicht genau einschätzen konnte, mit wem man es zu tun hatte. Trotzdem wollte die Blonde es wagen; im festen Vertrauen auf ihre einzige Stärke im Bezug auf die Macht und darauf, dass ein Schuldiger sich früher oder später immer selbst verriet.

Also schloss sie die Augen und versuchte, die überflüssigen Geräusche zu verdrängen: all die Musik und das Johlen der eiernden von sich abzuschotten, um sich zu konzentrieren.
 

Aber wonach suchen?

Blutdurst?

Oder doch die Kälte eines mechanisch arbeitenden, rationalen Geistes?

Genau genommen gab es keine wirklichen Anhaltspunkte, doch vorerst würde alles, was sich aus der allgemeinen Masse der Ausgelassenheit hervortat, genügen. Sie verschmolz vorsichtig mit der Macht und doch wurde Tru fast überrollt von der Welle an Emotionen. Heiterkeit, Liebe Trauer und Schmerz, aber auch die starken Ströme der Leidenschaft, das alles verbarg sich wie ein Mikrokosmos in diesen einem Raum; doch am stärksten konnte sie noch immer Obi-Wan spüren, dessen Emotionen ihr jedoch verschlossen waren. Also schottete er sich bewusst oder unbewusst von ihr ab...

Für einen kurzen Moment brach ein innerer Konflikt in der jungen Frau aus; zum einen war es ihr zuwider, seinen Geist zu erforschen, weil es einen zu starken Eingriff in seine Privatsphäre bedeutete (ein Attribut, das die Jedi durchaus schätzten), aber da war noch etwas anderes, drängendes. Es war das unkontrollierte Bedürfnis, mehr über ihn zu erfahren, die Antwort auf die Frage zu finden, warum er so war, wie er war. Ja, sie hatte die Berichte über ihn gelesen, hatte über 24 Stunden lang nonstop über ihn recherchiert, aber das erklärte nichts. Wenn er nur nicht sein geradliniger Charakter wäre, dann könnte man ihn vielleicht dazu bewegen, etwas über sich preis zu geben. Gab es denn da gar nichts, das darauf schließen ließ, dass er mal anders war? Qui-Gons Worten nach war auch Obi-Wan einmal wie Tru oder Anakin gewesen. Neugierig, uneinsichtig und ein richtiger Dickschädel. Was hatte zu diesem Wandel bewogen? Und gab es da noch andere schmerzhafte Erinnerungen außer denen an ihren Vater?
 

#Ihr Name lautet Siri...#
 

Für eine Sekunde lang hätte Tru beinahe die Verbindung zur Macht verloren, sosehr überraschte sie diese... wie konnte man es nennen, eine Botschaft? Die Stimme hatte sich ganz angehört wie ihr Vater.

/Das kommt davon, wenn man sich nicht auf seine Aufgabe konzentriert!/, schimpfte sie mit sich selbst, aber ganz konnte sie nicht davon loskommen. Wer war Siri?

Die Padawan hatte sich wohl von den einzelnen Emotionen mitreißen lassen. Und etwas an dieser Atmosphäre war irritierend. Es hob sich nichts besonderes heraus, eher besaß alles die gleiche Intensität und verschmolz so zu einem perfekten Störfaktor für die Blonde. Doch unterschwellig war etwas wahr zu nehmen... wie ein dunkles Grollen, ein nervöses Rumoren, das von seinem Besitzer wahrscheinlich nicht einmal bewusst ausgesandt wurde. Ein schwarzes Rauschen... [Gibt es etwa schon wieder eine Störung im SVEDENBORG'schen Raum bzw. Fluss?]

Es gab mehrere Quellen... die eine befand sich einige Meter von ihr entfernt und die andere (oder waren es zwei? Sie wusste es nicht) bewegte sch von ihr weg, direkt in die Richtung von...
 

Ohne nachzudenken riss die Blonde die Augen auf und rannte los, ohne auf die protestierenden Ausrufe derer zu achten, die sie anrempelte.

"Obi-Wan!", schrie Tru in der Hast, weil der Ausruf "Meister" wohl etwas missverstanden werden könnte. Der Jedi drehte sich um; ihre Blicke trafen sich und in dieser Sekunde, in der die Zeit still zu stehen schien, gab es einen Moment stummen Verstehens zwischen ihnen, ja, er konnte die nahende Gefahr förmlich in ihren Augen lesen.

Doch es war schon fast zu spät: die Substanz, die von beiden Seiten auf seine Füße zuschoss erinnerte auf unheimliche Weise an übergroße Amöben, Lebewesen, die normalerweise maximal einem Pantoffeltierchen gefährlich werden konnten.

Er griff zu seinem Lichtschwert und zog kurz vor dem Wesen einen Halbkreis mit der Klinge in den Boden. Die Pseudopodien (=Scheinfüßchen) zogen sich zurück und bildeten zwei Kugeln, die knapp an Obi-Wans Füßen vorbei rollten, direkt zum Ausgang hinaus.

Der Rotblonde musste ein Fluchen unterdrücken und stürmte hinterher. Tru wollte es ihm gleichtun und langte nun ebenfalls nach ihrem Lichtschwert - aber verharrte. Ihre Waffe war nicht da. Erst jetzt fiel ihr wieder ein, dass sie ihre sie zusammen mit ihrer Jedikleidung noch im Rucksack hatte... und der war dummerweise in der Damentoilette, wo sie sich umgezogen hatte.
 

Und jetzt, wo ihre Gedanken von der entdeckten Gefahr abschweiften, bemerkte sie, dass in der Diskothek Stille eingetreten war bis auf das vereinzelte Schreien der Passanten und ein nicht zu leugnendes Rollen, dass nicht von vorne kam...

Tru wirbelte herum genau in dem Moment, als die dritte und letzte der Kugeln mit einem Satz vom Boden abhob und sie direkt in die Magengrube traf. Es schleuderte sie gegen die nächste Wand. Sie hörte ein Knacken, ein Strahl auf flüssigem Feuer schien sich durch ihre Wirbelsäule zu brennen. Anstatt sich Gedanken über eventuell gebrochene Knochen zu machen - ihr Gegner tat dies ja auch nicht - rappelte sie sich wieder auf, verpasste dem Ding einen Tritt, der leider erfolglos blieb, bis auf die Tatsache, dass es auswich und rannte zurück Richtung Damentoilette, verschloss dort erstmal die Tür hinter sich.

Die junge Frau hatte noch keine Zeit, sich umzudrehen, als hinter ihr jemand mit bekannter Stimme anmerkte: "Sieh an, so sieht man sich wieder..."
 

~*+*~

Obi-Wan hatte seine ganz eigenen Probleme. Er stand vor dem Saum des Regenwaldes und musste zugeben, dass er dort an seine Grenzen stieß. Das "Gestrüpp" ließ absolut keine Blicke durch - er hatte die Spur verloren. Der Jedi deaktivierte die Klinge seines Lichtschwertes, steckte es jedoch noch nicht weg. Er wollte nicht aufgeben, aber es wäre sinnvoller, erst einmal nach Tru zu sehen.

Warum war sie noch drinnen?
 

Obi-Wan hatte das untrügliche Gefühl, dass der Grund dafür ihm nicht gefallen würde. Der Gedanke hatte kaum sein Ende gefunden, da stieß etwas Schweres schmerzhaft gegen seine Hand. Der Lichtschwertgriff wurde über den lehmigen Boden geschleudert, darum herum rollte das Objekt, das mit ihm kollidiert war, die erste der beiden Kugeln und zog lauernd ihre Kreise. Der Jedi streckte die Hand aus, um seine Waffe zurück zu befehligen, aber genau darauf hatte der Angreifer nur gewartet. Er schoss direkt auf Obi-Wan zu, verflüssigte sich noch mitten im Sprung und hüllte den Arm seines Opfers ein. Das zusätzliche Gewicht brachte den Rotblonden aus dem Gleichgewicht und warf ihn nach hinten.

Er wollte sich wieder aufrichten, doch das merkwürdige Wesen änderte erneut die Konsistenz, verwurzelte sich zum Teil im Boden, ohne von seinem Arm abzulassen und wurde hart wie Durabeton - an ein Aufstehen war nicht zu denken.

Das eigentliche Problem war aber.. da draußen lauerte noch eines dieser Dinger.
 

~*+*~

"Was willst DU denn hier? Und vor allem... wie bist du hier überhaupt rein gekommen?"

Tru wusste nicht, ob sie sich wundern sollte, was der kleine Junge aus Tatooine sich dabei dachte, ihr zu folgen oder ob es nicht klüger wäre, gleich auszurasten, weil er so ganz provokant den Griff ihres Lichtschwertes auf einem Finger balancierte.

"Ganz einfach, ich hab' erzählt, hier soll es ein Rattenproblem in den Rohren geben... du ahnst nicht, wie schnell die Leute türmen."

"Das ist ja wahnsinnig toll für dich, wie schön du andere Leute belügen kannst; jetzt sei aber ein braver Junge und gib mir das wieder!"
 

Boba dachte nicht im Traum daran. Er hatte nichts gegen das Mädchen an sich, sie war nur eine naive, fehl geleitete Jugendliche für ihn, die sich von den leeren Worten der Jedi hatte begeistern lassen. SIE war ihm egal, was sie vor hatte NICHT.

"Warum sollte ich?"

"Weil sonst mindestens eine Person stirbt."

Das Lächeln, das sich auf den Lippen des Jungen manifestierte war regelrecht diabolisch.

"Was, wenn ich genau das will? Wenn das meine persönliche Art der Rache ist. Ich meine, wie lange kennst du deinen Meister schon? Glaubst du wirklich, er ist so scheinheilig, wie er immer tut? Er ist schuld am Tod meines Vaters."
 

Trus Herz setzte kurz aus. Obi-Wan ein Mörder? Aber... jeder Jedi war im Kampf irgendwann dazu gezwungen, zu töten, nicht immer reichte eine Verwundung aus, um den Gegner zur Kapitulation zu zwingen.

"Wenn das so ist... dann solltest du deinen Vater dafür anklagen, dass er so verantwortungslos war, sich mit der Republik anzulegen, ohne dabei an seinen Sohn zu denken. Und hör auf damit, dich bewusst selbst zum Mörder machen zu wollen."

Boba war sprachlos. Dass sie so festgefahren in ihrem Dogma war, war keineswegs unerwartet, nur ihre Fähigkeit ihren Standpunkt auch in solcher Situation verteidigen zu können, erstaunte ihn. Aber wo Wortgewalt versagte, musste man eben zu den Waffen greifen.

Ohne eine Miene zu verziehen, zog er seinen Blaster und richtete die Mündung auf die Padawan. "Nur zu, dann hol dir dein Spielzeug. Aber bist du auch bereit, für dein Ideal zu sterben?"

Doch sie zuckte genauso wenig und ihre entschlossenen Blicke durchbohrten ihn förmlich. "Vielleicht nicht für mein Ideal, aber für meinen Meister."

"Wa... du kennst ihn doch kaum!"

"Mag sein... aber sein Leben ist mir mehr wert als das Meinige."

"AUS WELCHEM GRUND?"

Der Sohn von Jango Fett war irritiert. Er wusste um die Starrköpfigkeit der Jedi, aber dass sie so DUMM war... es hätte seine Ansicht auch nicht geändert, wenn er gewusst hätte, welche Aufgabe Obi-Wan noch zugedacht war und dass Tru ihn auf eine Art und Weise brauchte, die sie selbst noch nicht ganz verstand.
 

Ein glucksendes Geräusch lenkte ihn ab. Bläuliches Plasma zwängte sich unter dem Türspalt hindurch - der Jäger wollte seine Beute holen. Sofort machte Tru einen Satz nach vorne und versuchte Boba den Blaster zu entreißen.
 

Ein Schuss löste sich.
 

~*+*~

Die Haut, die unter dem Wesen vergraben war, fing auf unangenehme Art und Weise an zu jucken und Obi-Wan kannte auch den Grund dafür genauestens: Es gab Stoffe ab, um ihn zu verdauen.
 

Eine Welle des Schmerzes traf den Jedi ganz unvorbereitet, aber es war nicht die Seine. Tru war verletzt, das konnte er fühlen. Und er konnte nicht entkommen...

Bis plötzlich, und scheinbar ohne Grund, der Attentäter etwas nachließ. Verwirrung und Orientierungslosigkeit ging von ihm aus.

Obi-Wan riss seinen Arm aus der weicher gewordenen Substanz und hechtete zu seinem Lichtschwert; kaum hatte er es zu fassen bekommen, bohrte er es durch einen roséfarbenen Punkt in dem Wesen, der seiner Vermutung nach irgendeine Kontrollfunktion besaß. Unter gurgelnd schmatzenden Geräuschen, bei denen sich seine Nackenhaare aufstellten, zerlief das fremdartige Individuum und seine Ausstrahlung in der Macht verlosch.
 

Ohne sich weiter zu verweilen hastete Obi-Wan in den Klub zurück. Seine Schülerin fand er an die Wand gelehnt vor, sie hielt sich schwer atmend mit schmerzverzerrtem Gesicht die Seite. Ihre hoch gesteckten Haare hatten sich in Wohlgefallen aufgelöst und fielen als Pferdeschwanz auf ihren Rücken.

"Tru, bist du okay? Was ist passiert?"

"Geht so und Blasterstreifschuss in die Seite."

"Wo warst du?", in der Stimme ihres Meisters konnte man eine leichte Verärgerung heraus hören, die Tru ganz und gar nicht gefiel.

"Ich hatte mit einem weiteren Attentäter zu tun, wurde dabei aber verhindert und von einem Passanten mit einem Blaster bedroht. Ich hab der Person den Blaster entreißen wollen, wurde dabei getroffen, dann habe ich mit der Waffe auf das Zentrum gezielt...oder zumindest das, was ich dafür hielt. So ein pulsierendes rosa Bläschen. Die 'Leiche' liegt noch in der Damentoilette, wenn ihr sehen wollt." Sie entschied sich, den Jungen nicht weiter zu erwähnen. Erstens brachte das ohnehin nichts, zweitens war er schon längst wieder getürmt. Was für ein feiges, verlogenes, pseudo-scheinheiliges...

Die Blonde sah zu Obi-Wan hoch und bemerkte die leichte Rötung seines Arms.

"Seid ihr wohlauf, Meister?"

"Sicher. Ich lass mich doch nicht pinozytieren."

"Phagozytieren."

"Wie?"

"Pinozytose ist die Aufnahme von Flüssigkeit durch Umfließen oder in Vesikeln, Amöben ernähren sich hingegen durch Phagozytose: dem umfließen von Feststoffen durch Pseudopodien..."

"Wie auch immer! Das beantwortet nicht die Frage, warum du eine Schusswaffe brauchtest um deinen Gegner unschädlich zu machen, anstatt dein Lichtschwert zu benutzen."
 

Tru schluckte.

Die Erklärung würde recht unangenehm werden.
 

.:Chapter 12, Part 2 - You're the desire of mine:.
 

Die beiden Jedi waren zurückgekehrt zu ihrer Absturzstelle und Tru hatte das Gefühl, dass dies nur geschah, weil ihr Mentor sie nicht vor all den Leuten zusammenstauchen wollte. Er hatte ihr gerade Mal genügend Zeit gegeben, dass sie sich ein anderes T-Shirt hatte anziehen dürften; sie trug nun ein burgunderrotes Top, neben dessen Spaghettiträgern die schwarzen Träger ihres BH's zu sehen waren [@Lavenia: sind die Teile bei dir eigentlich schon abgeschafft worden oder hatte Padmé einfach keinen getragen? *an adult szene erinner*], doch das war ihr jetzt vollkommen egal.

Sie fühlte sich zurückversetzt an den Tag, an dem sie sich heimlich auf das Schiff gestohlen hatte und dann Obi-Wans erste Standpauke an sie hatte erdulden müssen und dass, als sie sich erst wenige Stunden kannten. War das wirklich nur einige Tage her? Genau wie damals hatte sie jetzt Angst, dass er enttäuscht sein würde, Angst, dass er sie zurück schicken würde.

Ihr Meister hingegen erinnerte sich an einen Tag vor ungefähr einem Jahr als er mit Anakin ebenfalls auf der 'Jagd' nach einem Kopfgeldjäger gewesen war (genauer gesagt hatte er diesen Tag schon in Erinnerung, seit sie die Diskothek gesehen hatten) und sein Schüler seine Waffe ebenfalls verlor. Und wie auch an diesem Tag würde er nun die gleiche Lektion noch einmal erteilen müssen, nur mit dem Unterschied, dass diesmal sein Pflichtbewusstsein nicht verhindern konnte, dass er diese Notwendigkeit zu gern unterlassen hätte.
 

"Das Lichtschwert ist der kostbarste Besitz eines Jedi."

Er erwartete eine Reaktion von ihr, aber nichts kam; Tru getraute sich nicht einmal, nervös mit dem Fuß in der feuchten Erde zu wühlen, wie ein nervöser Heranwachsender es zu tun pflegte.
 

"Er muss es stets bei sich tragen."

Sie erwiderte ein mattes "Ja, Meister", ohne ihm in die Augen sehen zu wollen, denn das war ihre größte Angst: In diesem faszinierenden Grünblau lesen zu können, dass all ihre Befürchtungen der Wahrheit entsprachen.
 

"Diese Waffe ist dein Leben."

"Ich weiß, Meister."

"Offensichtlich nicht! Denn es wäre noch nachvollziehbar gewesen, hättest du es verloren, aber es zu VERGESSEN ist mehr als nur ein Zeichen deiner Fahrlässigkeit, es ist Respektlosigkeit gegenüber dem Jediorden, weil du das kostbarste, was er dir anvertrauen kann als nichtig erachtest."

"Ich wollte doch nicht..."

"Es zählt jetzt nicht was du wolltest. Du hättest tot sein können, junge Dame! Ist dir das vielleicht auch egal?"

"Das ist es, Meister."
 

Obi-Wan wollte schon mit seiner Tirade fortfahren, als er begriff, welche Bedeutung ihre Worte hatten. Sie erfüllte ihn mit einem bitteren Grausen. Woher auf einmal diese depressive Sicht, die nicht selten in Suizid endete? Wenn das wirklich ihr Ernst war, so war sie tatsächlich eine Gefahr für sich selbst... deshalb hoffte er inständig, dass es nur leere Worte waren, geboren aus den Schuldgefühlen, die sie in sich trug. Schuldgefühlen, die er geweckt hatte. Kein sehr anspornender Gedanke.

"Sieh mich an Tru." Ihr Blick würde Aufschluss geben.

Die Padawan kam seiner Aufforderung nach und er nahm beides wahr: Ernsthaftigkeit und Reue. Aber was überwog?

"Erkläre mir das!" Der Jedi konnte einfach nicht anders, als die Härte seiner Stimme wieder etwas verfliegen zu lassen. Dieses Zeichen der Aufrichtigkeit von ihr reichte eigentlich schon längst aus, um davon auszugehen, dass sie ihre Lektion gelernt hatte.

"Nun, Meister, es sollte nicht mein Leben sein, dass relevant ist, denn es gehört immer noch mir allein und ich kann selbst darüber entscheiden; was hingegen meine ganze Verantwortungslosigkeit aufzeigt, ist, dass Ihr dabei hättet sterben können. Es ist meine Pflicht, Euch bei zu stehen [Zu lieben und zu ehren in guten wie in schlechten Tagen, bis dass die Macht sie scheidet... XD] und wäre ich dieser Pflicht nachgekommen, so wäre nicht einmal Euer Arm verwundet worden."
 

Rührung wallte ihn ihm auf, dass sie wirklich der Ansicht war, sein Leben bedeute mehr als das ihre; dabei sollte man nie versuchen den Wert eines Lebens zu definieren. Doch allein dafür hätte er ihr alles verziehen.

Aber wenn Obi-Wan es genau betrachtete, musste er erst Recht nachsichtig mit ihr sein. Sie hatte im Jeditempel noch nie Verantwortung für das Leben anderer übernehmen müssen, also konnte man ihr für diese anfängliche Nachlässigkeit keinen Vorwurf machen. Aber das war etwas, was er ihr leider nicht sagen durfte, um auch wirklich sicher sein zu können, dass sich eine solche Situation nicht wiederholte.

Der Ältere drehte sich um und blickte auf die provisorisch zusammen geflickte 'Honeybee'. Die Naht würde einem verlassen der Planetenatmosphäre nicht stand halten, also mussten sie vorerst da bleiben und warten, bis man sie holte.
 

"Dann sag mir Tru, welchen Eindruck du von unseren Angreifern hattest."

Die Blonde war kurz irritiert von dem plötzlichen Themawechsel und verstand die Fragestellung nicht richtig, doch versuchte sie ihr Bestes.

"Die Spezies ähnelt keiner, von der mir bekannt ist, nach außen hin wirkt sie fast wie ein einzelliger Organismus, doch aufgrund der Reaktionsgeschwindigkeit ist auf ein vorhandenes Nervensystem zu schließen, also kann man das Erstere ausschließen. Ernährungsweise sowie die Fähigkeit der Komprimierung und der Wandel zwischen Festzustand und flüssigem Zustand erinnern entfernt an eine Amöbe, als gibt es wahrscheinlich einen hohen Wasseranteil im Körper. Das und der Mangel an sichtbaren Atmungsorganen lassen auf ein Weichtier schließen, das Nervensystem müsste demnach strangförmig oder der Körperform nach diffus sein, eher aber eine Mischung aus beidem und ein Kontrollzentrum, das..."

"Deiner Einschätzung nach ist diese Spezies also nicht sehr weit entwickelt, wie kommt es dann, dass sie so organisiert waren?"

"Ich tippe auf ein kollektives Bewusstsein."
 

Ja, das machte Sinn. Und es erklärte, warum sein Gegner nachgelassen hatte, als Tru das andere Wesen tötete.

"Gute Arbeit. Ich möchte, dass du zurück gehst und die Einheimischen im Klub noch einmal befragst; nicht nur nach den Attentätern, auch etwas über den Planeten und die Stadt, an der wir uns hier befinden. Ich habe Anakin kontaktiert und so oder so wird er uns nicht vor morgen früh abholen können, also wäre es besser, etwas über unseren Aufenthaltsort zu erfahren - aus der Nachricht, die er mir übermittelt hat, ging außerdem hervor, dass der königliche Gleiter ebenfalls eine Zwischenlandung aus Reparaturgründen einlegen musste. Offenbar haben wir nicht schnell genug reagiert."

"Ja, Meister", war Trus wortkarge Antwort, und ihr erlösender Drang gehen zu können wurde jäh unterbrochen, als der Rotblonde fort fuhr: "Aber erst mal setzt du dich hin."
 

Das Mädchen gehorchte nahezu sofort, trotz Bedenken.

/Wie jetzt? Ich kriege doch nicht etwa NOCH eine Standpauke, oder? Und wenn ich mich dazu setzen muss, heißt das, dass sie nicht gerade kurz wird.../ Sie hoffte es nicht wirklich, aber sicher sein konnte man ja nie. Umso beruhigender empfand sie es, dass er sich neben sie kniete und verständnisvoll auf sie einredete.

"Lass mich mal deine Verletzungen sehen."

"Aber... es ist nichts. Nein, wirklich! Nur ein paar Kratzer, nichts von Bedeutung."
 

Dass sie sich einfach genierte, sich vor ihm auszuziehen, konnte sie ihm ja schlecht aufbinden, oder? Das letzte, was die junge Frau jetzt gebrauchen konnte, war dass ihr Mentor dachte, sie benähme sich wie ein pubertierender Teenager.

"Das sah vorhin aber noch ganz anders aus. Entweder du ziehst dein T-Shirt hoch oder ich mach das: du hast die Wahl."

Missmutig zog sie den Stoff bis unter den Brustansatz und gab so einen Anblick auf ihre Bauch- und Rückenregion frei, die ausreichte, um Obi-Wan scharf Luft holen zu lassen - in negativem Sinne.
 

/Wenn das nur ein paar Kratzer sind, bin ich von jetzt an ein Sith!/
 

Man hätte denken können sie sei verprügelt worden. Seitlich des Rückrats wies ihre Haut Flecken in den schönsten Blau- und Violett-Tönen auf, die er vorsichtig abtastete.

"Tut das weh?"

Tru zuckte zusammen, entwand sich ihm wie ein Aal, gleichzeitig kniff sie ihm recht schmerzhaft in den Unterarm: "Nun, tut DAS weh?"

"Schön, meine Frage war vielleicht etwas überflüssig, aber offensichtlich sind die Schmerzen nicht so heftig, dass sie deine Agilität beeinflussen... lass mich mal die Schusswunde sehen."

Die Haut zu ihrer Linken dort war leicht angeschwelt, wies Verbrennungen geringen Grades auf und Abschürfungen, die nach dem Schuss hinzugekommen waren. Er fuhr die Ränder vorsichtig mit dem Finger nach. "Du wurdest nicht besonders stark gestreift, es wird schnell verheilen, auch wenn die Stelle im Moment etwas empfindlich sein kann."
 

Die Padawan wusste genau, was er meinte, denn Obi-Wans Berührung löste ein gelindes Brennen aus, dass von viel intensiverem Kribbeln verdrängt wurde und aus Gründen, die wahrscheinlich gar nichts damit zu tun hatten, machte es sie fast verrückt; ihr Herz schlug bis zum Hals.
 

~Ich hab dir deine Wege gesucht

Ich bin dein Gott und ich bin dein Fluch

Hab dir fast den Verstand geraubt

Du hast trotzdem an mich geglaubt
 

Ich bin die Sehnsucht in dir

Ich bin die Sehnsucht in dir

Ich bin die Sehnsucht...~
 

Auch hatte sie zum ersten Mal die Gelegenheit, ihn eingehend zu studieren, denn jedes Mal, wenn sie in seiner Nähe war, nahmen ihrer beider Gespräche ihre Gedanken derart ein, dass sie sich nun umso heftiger ganz allein um ihn an sich drehten.

So von Nahem betrachtet, wirkte er viel jünger als dreißig... was auch an den Midi-Chlorianern liegen mochte, da Jedi allgemein verzögert zu altern schienen (immerhin waren ihre Eltern 50 als sie gezeugt wurde!) aber bei ihm... er verhielt sich auch immer so reif und pflichtbewusst: Schon ihr Vater hatte Obi-Wan als gradlinigen Charakter bezeichnet. Nun zu sehen, wie sie ihm solche Sorgen machte, mit welcher Fürsorge er sie kümmerte...

Tru hatte sich all die Zeit versucht klar zu machen, welchen Wert er in ihrem Leben einnahm... aber wie viel bedeutete SIE ihm?

Ihre Augen blieben an seinen Lippen hängen, deren Worte sie vor Vertiefung schon gar nicht mehr hörte, obschon sie sich bewegten.
 

~Immer wenn ich bei dir war

Hast du alles nur für mich getan

Ich hab dich in die Irre geführt

Meine Versprechen waren sooft leer~
 

"... Trotzdem wäre es besser, die Stelle einzureiben. R4!"

Das Auftauchen des kleinen Astromech, der in seinem einen Greifarm eine Dose mit Bacta-Gel brachte und in dem anderen Stofflagen und Pflaster. Der Jedi langte schon nach der Creme, die die Heilung beschleunigen sollte, als Tru aufschrie.
 

"NEIN!"
 

Die Aussicht, dass ihr Meister die verwundete Haut noch auf angenehmste Art und Weise mit etwas massieren würde, das zum Großteil aus Vaselinen bestand, weckte ein solches Hochgefühl in ihr, dass sie davor zurückschrak. Als die Jüngere seinen verdutzten Blick auffing, fügte sie noch hastig hinzu: "Das mach ich schon selbst. Aber danke."
 

~Wegen mir hast du vor Wut geweint

Wegen mir hast du dich selbst zum Feind

Es ist meine Schuld, du kannst nichts dafür

Ich bin die Hoffnung und du stirbst mit mir~
 

Er war mehr als enttäuscht. Traute sie ihm eigentlich nicht mal das zu? Gut, er war kein Arzt, aber dazu gehörte nun wirklich nicht viel. Auch vermied sie es schon wieder, ihm in die Augen zu sehen...

/Aber ihre Haut ist ziemlich weich, das muss man ihr lassen.../ Ohne es zu bemerken, verfiel er in ein leichtes Schwelgen, aus dem er erst wieder erwachte, als seine Schülerin ihr Top wieder zurecht zog, nachdem sie die Stoffbahnen über die eingecremte Stelle gelegt und diese dann mit dem Pflaster befestigt hatte.

Sie machte sich auf zu gehen, doch vorher fragte sie des Anstands halber noch: "Was wird mit Euch, wenn ich weg bin, Meister?"

"Ich...", es fiel ihm schwer, seine Stimme wieder zu finden, "werde einen Unterschlupf für uns suchen, da wir hier übernachten werden. Ich komme dich dann holen."

"... Ist gut."

"Tru, eins noch: Pass auf dich auf. Das letzte dieser Amöben-Wesen ist noch immer da draußen. Ich... Möge die Macht mit dir sein."
 

Sie nickte und brach dann ohne weiteres auf, auch wenn sie ihn gerne noch einmal zum Abschied umarmt hätte.
 

Er sah ihr nach und R4 stieß ein sehnsüchtiges Piepsen aus, das Obi-Wans ganze Gefühlswelt in diesem Moment widerspiegelte. Die Worte, die er eigentlich hatte sagen wollen, waren "Ich will dich nicht verlieren", doch er fürchtete sich davor sie auszusprechen, wenn er auch nicht wusste, warum. Sein Instinkt verriet, dass die Bedeutung, die er diesen Worten zumaß etwas grundlegend verändern könnten... und er scheute Veränderung, wenn er nicht wusste, wohin sie führten.

Doch: wenn es ihm jetzt schon schwer fiel, sie gehen zu lassen... würde es ihm dann in ein paar Jahren noch gelingen, wenn sie ihre Prüfungen beendet haben und zur Jedi-Ritterin erhoben werden würde?
 

~Ich hab die Welt um dich gedreht

Stehl dir die Zeit, bin dein Tagedieb

War oft genug dein Alibi

Was auch passiert, ich verlass dich nie~
 

Chapter 12: Level Finished. Reloading Destiny... To be Continued...

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So und jetzt dürft ihr drei mal raten, was mein Lieblings-Einzeller ist. *wart* *wart*

RÜSCHTIG!!! Die Ämöbe. Cooler Name und simpler Aufbau. Und nicht so Weicheimäßig wie das Pantoffeltierchen (allein bei dem Namen müsste es plüschig sein...

Genauere Angaben über die Attentäter wird es wohl nicht mehr geben. Wie ich mir das mit dem Raumschiff gedacht habe? Nun, das Raumschiff war die silberne Kugel... und der "Plasmaschild" demnach eines oder mehrere dieser Lebenwesen, wie als lebender Schutzschild dienen. Da im Weltraum ja Vakuum herrscht und somit kein Luftdruck entsteht komt es ja zur Dekompression, also zu einer noch stärkeren Ausdehnung der Materie der Wesen. Wieso die so selbstmordgefährdet sein sollten? In einem kollektiven Bewusstsein gibt es kein Individuum und eigentlich auch selten Emotionen. Wenn einer stirbt wird er mühelos von anderen ersetzt, auch wenn ich es so beabsichtigt hatte, dass die Einzelorganismen es spüren., wenn einer ihrer Artgenossen stirbt.

Ob das hinhaut, was ich hier erzähle. Wahrscheinlich nicht. Aber das ist ja das schöne beim Science Fiction. Denn wer will das denn nachprüfen? *lol*
 

[...]Stattdessen strich sie ihm eine Strähne aus der Stirn, lächelte...

Er hatte eine dumpfe Ahnung, was jetzt kommen würde, zu verlockend um zu widerstehen und zu unverantwortlich um es zu zu lassen.

"...bitte sag nicht, dass du mich..."[...]

Punch Drunk Love

.:Chapter 13, Part 1 – Just one mistake...:.
 

Tru kehrte zurück zu der Diskothek mit einem Gefühl im Magen, das voller Unruhe steckte. Ihr Instinkt sagte ihr, dass unausgesprochene Dinge zwischen ihr und ihrem Meister hingen, deren Aussprache bedeutend war, wenn auch das beidseitige Schweigen kein Zeichen des mangelndes Vertrauens darstellte.

Ihr gefiel es nicht, aber ein Teil ihres Verstandes sagte, dass es so besser war.
 

Der Angriff der fremdartigen Kopfgeldjäger lag nicht einmal eine ganze Stunde zurück. Den Einheimischen war es in kaum einer Weise anzumerken: Sie machten weiter wie zuvor; die Musik plärrte noch lauter, Gespräche wurden angeregter geführt und das Gefühl, dass all die Heiterkeit nur aufgesetzt war, verstärkte sich noch.

In dem Moment, in dem die angehende Jedi allerdings den Klub betrat, hüllten sich alle Anwesenden für einen Moment in Schweigen und führten dann ihre scheinbare Ausgelassenheit aufs intensivste fort. Ein Phänomen, das sie ähnlich schon von der Kopfgeldjäger-Bar kannte. Kein Wunder, bei dem Aufruhr, den sie und ihr Meister veranstaltet hatten...

Wie auch in der Bar, steuerte die junge Frau sofort auf die Theke zu: wenn man irgendwo die besten Auskünfte kriegen konnte, dann bei Barkeepern. Die neigten ohnehin zu Geschwätzigkeit, da ihre Arbeit hin und wieder schrecklich langweilig zu werden drohte und eine Unterhaltung war da die beste Zerstreuung. Und tatsächlich: Tru hatte sich noch nicht richtig auf den Hocker gesetzt, da tauchte wie aus dem Nichts eine etwas korpulente Frau mittleren Alters auf.

„Was bedrückt dich denn Herzchen?“

Die Frage erwischte sie kalt und die Padawan zögerte, bevor sie antwortete. Offensichtlich war die Frau nicht nur sehr offenherzig gegenüber Fremden, sondern hatte auch noch famos wenig zu tun. Außerdem wirkte die Situation sehr grotesk.

„Wie kommen sie denn darauf, dass mich etwas bedrückt?“

„Wer so ein nachdenkliches Gesicht macht, muss etwas auf dem Herzen haben. Gute Güte, und das in deinem Alter! Aber ich kenne da etwas, das dagegen hilft.“

Sie holte eine Flasche mit der Aufschrift „Frutta y Passione“ heraus und füllte mit dem grünlichen Inhalt ein Cocktailglas, das sie Tru direkt vor die Nase stellte. Trotz der Farbe roch die Flüssigkeit sehr angenehm... eher wie Saft. Aber solche Läden führten für gewöhnlich nur alkoholische Getränke. Dass ihr Meister vorher bereits in den Genuss nicht-alkoholischer Drinks gekommen war, ahnte sie nicht.

„Ich glaube nicht, dass das so eine gute Idee ist. Außerdem habe ich kein Geld bei mir.“

„Der geht aufs Haus. Bei dem, was du vorhin geleistet hast, hast du dir den Schluck ehrlich verdient. Was waren das eigentlich für ’Leute’, die hier so einen Radau gemacht haben?“

Die Blonde witterte ihre Chance, genau an diesem Punkt etwas mehr heraus finden zu können und nahm erst mal einen Schluck von ihrem Drink, um ihrer Gesprächspartnerin zu schmeicheln. Tatsächlich schmeckte man so gut wie keinen Alkohol, nur ein Gemisch der verschiedensten, erfrischend-süßen Früchte. Und obwohl die Flüssigkeit eisgekühlt war, löste sie ein ganz leichtes, angenehm kribbelndes Gefühl in der Kehle, das ungemein wärmte. Vielleicht schmeckte man sie nicht heraus – aber die wohl beliebteste Partydroge, von denen nur die wenigsten wussten, dass sie eigentlich ein Gift war, tat voll und ganz ihre Wirkung.

„Mann, das Zeug ist echt lecker! Was ist das überhaupt? Und diese ’Leute’, wie sie sie nennen... waren die schon vorher mal hier? Oder trat ein ähnlicher Vorfall auf?“

Die Barkeeperin schüttelte den Kopf, grübelte aber trotzdem noch einmal nach. „Nicht, soweit ich wüsste. Unser Planet war schon immer recht unauffällig, wir haben sogar den Kontakt zu unseren Nachbarplaneten vor über einem Jahrhundert abgebrochen. Hier auf Freya gibt es nichts zu holen... Nur selten verirrt sich jemand hierher um auszuspannen. Dafür sind wir berühmt für unseren Fruchtperlwein, von dem du gerade eine Kostprobe bekommen hast. Und wenn du die anderen Sorten noch ausprobieren möchtest, dann brauchst du nur einen der Jungs hier im Saal anzulächeln. Ich wette, ein Teil der jungen Männer hier würde sterben, um dir noch einen Drink spendieren zu können.“

„Kein Bedarf.“

Ein wissendes Lächeln schlich sich auf die Lippen der Frau und Tru fühlte sich dabei unwohl. Als hätte sie gerade mehr von sich preis gegeben, als sie ahnte...

„Das hat nicht etwa zufällig etwas mit dem gut aussehenden Mann zu tun, mit dem du hier warst.“

„Von wem... OH! Nein, da haben sie... er ist mein Lehrer, mehr nicht, na ja vielleicht noch die Sache, dass er ein guter Freund meines Vaters war... Er ist eher so etwas wie mein großer Bruder.“
 

/Das sind drei von Grund auf verschiedene Ansichten.../, dachte die Barkeeperin bei sich, die der jungen Frau nicht so recht glaubte. Außerdem war es faszinierend, wie viel mehr Nähe zu ihm Tru sich eingestand: man hatte weitaus mehr Distanz zu seinem Lehrer als zu seinem Bruder... /Und wer bitteschön würde einer Fremden liebend gerne den Kopf abreißen, nur weil sie den eigenen ’Bruder’ ziemlich penetrant angesprochen hat?/

Aber das waren Dinge, die man wirklich lieber für sich behalten sollte, denn nichts war gefährlicher als anderen die Augen öffnen zu wollen.

Tru blickte in ihr Glas und stellte mit einigem Bedauern fest, dass sie es schon ausgetrunken hatte. Ein Jammer...

Doch wie als hätte er nur darauf gewartet, setzte sich sofort ein junger Mann neben die Blonde und war scheinbar ganz scharf darauf, ihr tatsächlich sein Erspartes zu opfern, nur damit sie weiter den süßen Drinks frönen konnte. Und wer könnte denn solch unwiderstehliche Angebote ablehnen?
 

~*+*~

Obi-Wan landete die „Honeybee“ vorsichtig und mit höchster Konzentration auf dem weichen Untergrund und sah sich vom Cockpitfenster aus um. Ja, der Platz hier war wirklich ideal... Gut, es war im Prinzip immer noch so gut wie im Freien, aber da Regenwälder nur gedeihen konnten, wenn eine gewisse Wärme das gesamte Jahr über vorhanden war, mussten sie wohl kaum plötzliche Kälteeinbrüche in der Nacht erwarten. Außerdem hatte dieser Ort so ein gewisses Flair... und es gab Wasser, direkt in der Nähe. Taktisch gesehen, war es perfekt.

R4 piepste auf, als die Kommunikationseinheit eine Nachricht empfing; nicht wie üblich ein Hologramm, sondern nur Text. Ungewöhnlich...

„R4, leite sie auf das Display weiter.“

Der Astromech tat, wie ihm geheißen und kurz darauf leuchteten wenige Zeilen auf.
 

„Versucht, zu organischer Collage zu fügen

die Biene, das Gebirge, den Schatten

meines Fußes –

versucht, ihnen zu folgen, umschlungen von logischem

unermesslichem & leuchtendem Gedankengarn

durch alle Materie -
 

Versucht,

zu sagen, ich sehe in allem, was ich sehe

die Stelle, wo die Nadel

das Gewebe zu schaffen begann – und doch

alles erschein als ganzes UND als Teil –

lang lebe der Augapfel und das reine Herz.
 

...
 

Bedecke ihr Antlitz

mein Blick ist verwirrt

sie starb jung.“
 

Obi-Wan maßte sich nicht an zu behaupten, er würde alles verstehen, um genau zu sein verstand er NICHTS von alledem, aber sein Gefühl sagte ihm, dass vielleicht genau das die Absicht war. Mehr noch; die letzten drei Zeilen, die sowohl optisch als auch vom Aufbau her sich völlig vom Rest unterschieden beunruhigten ihn. Er fasste sie als Drohung auf. Als Drohung, Ankündigung... oder vielleicht eine Warnung? Was es auch war: es erzielte seine Wirkung.

„R4, kannst du die Nachricht zurückverfolgen?“

Der kleine Droide wandte seinen Drehkopf wieder den Armaturen zu und schnarrte nach einigen Sekunden - negativ. Das bedeutete, dass es kein Versehen war, dass diese Mitteilung an sie gelangt war. Der Jedi war zutiefst besorgt. Wenn er den letzten Teil auch nur ansatzweise richtig aufgefasst hatte, dann war Tru in Gefahr. Und selbst wenn nicht, würde er sie so oder so finden müssen, denn wenn sie tatsächlich noch einen Literaturkurs belegt hatte, dann konnte sie ihm vielleicht helfen, diese lästige Lyrik [Ich liebe Alliterationen *lol*] zu verstehen. Ein weiteres Piepsen kündigte noch eine Nachricht an: eine Bilddatei. Sie trug den recht eigentümlichen Namen „Kontext“, welcher darauf schließen ließ, dass sie somit der Schlüssel war, den man brauchte, um das ’Gedicht’ zu verstehen.

Während Obi-Wan die Anweisung gab, sie zu öffnen, wusste er tief in seinem Inneren schon, dass er sie gar nicht sehen wollte, weil mit dem Inhalt eine Gewissheit verbunden war, die ihm nicht gefallen würde. R4’s Linse leuchtete auf und der Droide projizierte ein einfaches Hologramm mitten in die Luft, ein Standbild, keine Videodatei. Es stellte den Körper eines Mädchens dar, vielleicht vierzehn Jahre alt, die Hände über dem Kopf mit Stacheldraht gefesselt an einem schmalen Pfahl. Der Kopf fiel leicht vorüber, sodass man das Gesicht nicht erkennen konnte, aber von den Wangen strömte das Blut wie burgunderrote Tränen, die in dem bläulichen Schimmer der Projektion schwarz aussahen und um ihren Hals war derselbe Stacheldraht gewickelt, ein morbides metallenes Halsband. Der Rotblonde kämpfte gegen die Übelkeit an. Es war bei weitem nicht die erste Leiche, die er sah, auch nicht die erste, die man derart böswillig zugerichtet hatte. Nein, es war der Fakt das dieses Mädchen Trus jüngere Schwester hätte sein können, so groß war die Ähnlichkeit. Die Art, wie das Gesicht von den blonden Locken umrahmt wurde, die gleichen weichen Züge um die Lippen...

Die Übelkeit wurde verdrängt von der Angst, die in Obi-Wans Kopf explodierte und wie ein schwarzes Loch sämtliche Gedanken mit sich riss; zurück blieb nur eine dumpfe, kalte Leere.
 

„Löschen!“, befahl der Jedimeister, der seine eigene Stimme nicht mehr wieder erkannte und dann in blinder Hast aus dem Raumschiff rannte.
 

~*+*~

Ein unangenehmes Stechen machte sich bereits in seiner Seite kund, als er an dem Klub ankam und seine Padawan dort an der Front stehen sah, den Blick gesenkt. Für einen Moment lang senkte sich das Bild des Hologramms darüber wie ein Filter, beide Mädchen wurden eins in stummen Leid... dann verdrängte er es schnell wieder. Seiner Schülerin ging es gut, redete er sich ein, nein, er konnte es sogar fühlen. Trotzdem stimmte etwas an ihr nicht...

Die auffällige Rötung ihrer Wangen, der dunkelrote Inhalt ihres Glases sprachen eine deutliche Sprache.
 

Sie hatte seine Anwesenheit nicht wirklich bemerkt. Tru nahm tiefe Atemzüge der Luft, die auch draußen genauso stickig war wie drinnen. Ihre Wangen glühten förmlich und leicht schwindelig war ihr auch. Erst als sie hörte, wie jemand ihren Namen rief, blickte sie auf.

Und ohne ein weiteres Wort zu verschwenden wurde ihr das halb leere Glas aus der Hand gerissen, ihr Meister roch einmal kurz daran und kippte die Flüssigkeit dann gnadenlos auf den Boden.

„Hey... das wollte ich noch trinken!“

„Ich denke, du hattest schon genug für heute Abend. Der wievielte Drink war das?“

„Weiß nich... öh...“, sie begann mit den Fingern abzuzählen, „drei verschiedene Sorten Fruchtperlwein, zwei Federweißer leicht angegoren, einen halben ’Sex on the Beach’... der sechste?“

Sie legte den Kopf schief und blinzelte ihn an.
 

Es reichte, um ihn fast explodieren zu lassen. „Bist du eigentlich WAHNSINNIG? Auf nüchternen Magen und bei diesen Temperaturen auch noch Alkohol in dich hinein zu schütten!“

„Hört auf mir ständig vorzuschreiben, was ich tun und lassen soll! Ihr seid nicht mein Vater!“, erwiderte sie zänkisch und gekränkt wie ein Kind, dem man den Lutscher weg genommen hatte.

„Das tut mir aber herzlich leid für dich, denn als dein Vater hätte ich vielleicht noch NACHSICHT mit dir gehabt.“

Wieder einmal sah Obi-Wan sich genötigt, die Jüngere am Handgelenk zu packen und hinter sich her zu ziehen. Sicher, es war nur der Alkohol, der da aus ihr sprach und sie bereits aufsässig werden ließ, aber die unsägliche Wut darüber, dass er noch Sekunden zuvor Todesängste um sie ausgestanden hatte, über die sie sich mit ihrem sorglosen Verhalten unfreiwillig lustig machte – das war etwas zuviel für ihn.
 

„Meister, nicht so schnell... es tut mir ja leid!“ Gut, ihr Kopf war noch nicht ganz von der Droge vernebelt... trotzdem beschleunigte er seine Schritte noch, angetrieben durch den Nerven zehrenden Unmut, von dem er nicht imstande war abzulassen. Erst als Tru durch das sperrige Unterholz der Länge nach hinfiel, schien auch er wieder zu Vernunft zu kommen. Irgendwie empfand er jetzt sogar Mitleid mit ihr... der Jedi sah auf seine Schülerin herab, die eilig und dennoch bei aller Würde, die ihr verblieben war, versuchte aufzustehen und er reichte ihr die Hand, um ihr aufzuhelfen. Tru begegnete ihm mit einem Blick, so klar, überrascht und unverfälscht wie ein Kind. Irgendetwas an dieser scheinbar einzigartigen Zusammenstellung dieses Moments versetzte sie an einen Augenblick zurück, der dreizehn Jahre zuvor stattgefunden hatte. Ein Augenblick, den sie vergessen hatte, obwohl sie ihn nie hatte vergessen dürfen – und mit ihm ihr Versprechen gegenüber ihrem Vater.
 

.:Chapter 13, Part 2 – I still remember the world from the eyes of a child:.
 

~~~Flashback~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Grummelig rieb Tru Ceres Jinn ihren linken Ellebogen, den jetzt ein Pflaster zierte. Warum nur waren diese Übungs-Lichtschwerter so schmerzhaft? Und warum war sie die einzige ihrer Klassenstufe, die bei diesen Übungen immer versagte? Die anderen Fünfjährigen schienen nicht die kleinsten Probleme zu haben.

Verärgert und verwirrt starrte sie auf den Fußboden des Jeditempel und achtete nicht darauf, wohin ihre Füße sie trugen, bis sie an eine ’Kreuzung’ kam. Ihr Quartier lag in der Nähe des Archivs... aber wo war das noch mal? Sie kannte den Weg von den Klassensälen auswendig, aber nicht den von der Krankenstation. Dummerweise waren auch nirgends ältere Jedi zu sehen, die sie hätte fragen können. Das ließ zumindest erahnen, dass sie noch in der Nähe der Klassensäle war. Sie beschloss, einfach die Wege nacheinander auszuprobieren und zurückzukehren, wenn ihr nichts bekannt vor kam.

Aber nach nur einer Viertelstunde war klar, dass ihr NICHTS bekannt vor kam und wie immer, wenn die Orientierungslosigkeit überhand nahm und damit auch das Gefühl des verloren Seins, war sie den Tränen nahe. Dann erinnerte sie sich wieder an ihre Tante, die vor zwei Jahren gestorben war. Tahl hatte ihr beigebracht, sich nicht nur auf die Augen zu verlassen und auch die anderen Sinne zu schärfen. Das kleine Mädchen schloss die Augen und lauschte.

Da waren Schritte, ganz in der Nähe... von einer oder mehreren Personen, aber keine Kinder. Vielleicht ein Erwachsener oder Jugendlicher. Ohne weiter nachzudenken rannte sie eilig in die Richtung, als einer der Protokolldroiden um die Ecke kam und sie direkt über dessen klobige Metallfüße fiel. Tru rutschte ein paar Zentimeter auf dem glatten Fußboden, aber ihre Nase brannte höllisch. Jetzt war ihr erst recht zum heulen zumute und als wäre es nicht schon schlimm genug, hatte sie sich auch noch vor der Person blamiert, die sie eigentlich um Rat hatte bitten wollen.
 

„Ist alles in Ordnung mit dir Kleine? Hast du dir was getan?“

Die ’Kleine’ traute sich gerade so, den Kopf anzuheben. Die Person, ein Padawan, der wohl erst seit kurzem dem jugendlichen Alter entwachsen war, bot ihr freundlich eine Hand an, um ihr aufzuhelfen. Seine Augen hatten eine interessante Farbe, eine Mischung aus Grün und Blau...

Schüchtern ergriff sie seine Hand und stand auf.

„Entschuldigung, ich wollte zu den Archiven...“

„Du hast dich verlaufen?“

Sie nickte, wobei ihre Nase unangenehm ziepte. Der Ältere schenkte ihr ein verständnisvolles Lächeln, das sie ganz rot werden ließ und meinte: „Weißt du, da wollte ich auch gerade hin. Lass uns einfach zusammen gehen, ja?“

Und so liefen sie nebeneinander, Hand in Hand. Wie Bruder und Schwester...

Sie empfand Bedauern, als sie an ihrem Zielort ankamen, weil sie so seine angenehme, warme Hand, in der die ihre fast verloren ging, loslassen musste.

„Da wären wir...“
 

„Obi-Wan!“
 

Tru blickte zu ihrem Begleiter auf, der sich offenbar angesprochen fühlte. Sie kannte diesen Namen... vor allem aber kannte sie die Stimme des Mannes, der nach ihm gerufen hatte.

Qui-Gon Jinn lief auf seinen Schüler zu, mit leicht verärgerter Miene.

„Du bist schon wieder zu spät.“

„Vergebt mir, Meister, ich habe die Zeit vergessen.“

Plötzlich stoppte der Jedi, als sein Blick auf das kleine blonde Mädchen fiel, die anwechselnd ihn, dann seinen Schüler angrinste.

„Obi-Wan, geh doch schon mal vor.“

Der Padawan gehorchte, warf aber noch einen Blick über die Schulter zu den Beiden. Qui-Gon kniete sich halb hin, um seiner Tochter die Mühe zu ersparen, so weit hinauf blicken zu müssen. [Wie war das mit den Wachstumshormonen?]Mit der Fürsorge, wie sie nur ein Vater haben konnte, untersuchte er die Verletzung an ihrem Ellenbogen.

„Du hattest mal wieder praktischen Unterricht... und hast dich danach verlaufen.“

Tru grinste immer noch und der Größere wurde das Gefühl nicht los, dass sie ihn etwas fragen wollte. „Was ist denn?“

„Ist er das? Ist er das wirklich?“ Aufgeregt deutete sie mit dem Kopf in Richtung Obi-Wan, der schon die Hälfte des Archivs durchquert hatte.

„Ja, das ist er. Welchen Eindruck hattest du denn von ihm?“

„Er ist unheimlich nett! Und hilfsbereit! Und höflich! ...und er gehört wirklich zur Familie?“

Mit einem beschwichtigen Lächeln strich Qui-Gon Tru durch die Haare, bevor er antwortete: „Nicht direkt. Eher im übertragenen Sinne. Nur weil er für mich wie ein Sohn ist, heißt das nicht, dass du ihn als Familienmitglied ansehen musst.“

„Aber er könnte es werden... auch offiziell. Ich meine, wenn ich ihn heirate, gehört er dann doch auch zur Familie, oder nicht?“

/Mein Kind, wer hat dir nur das mit dem heiraten eingeredet? Ich wünsche wirklich niemandem, in meiner Lage zu sein... und ich habe wenig Hoffnung, dass der Inhalt des Jedikodex in einigen Jahren ein Anderer sein wird. Zu viele Jahre hat er schon in seiner ursprünglichen Form Bestand.../

Aber er wollte seine allzu enthusiastische Tochter nicht bremsen, zumindest nicht zu stark.

„Tru, warte noch ein paar Jahre und denk dann noch mal drüber nach. Und wenn du dann immer noch der Ansicht bist... wäre es gescheit, ihn vorher wenigstens zu fragen, ob er dich auch heiraten will. Bis dahin aber kannst du mir etwas versprechen.“

„Was denn?“

„Versprich mir, wenn er nicht mehr mein Schüler sein wird und eure Wege sich kreuzen, dass du dann auf ihn aufpassen wirst. Für mich.“
 

Obi-Wan fühlte sich ungerecht behandelt. Erst war sein Meister so ungeduldig mit ihm und dann war er es, der trödelte. Und das wegen einem kleinen Mädchen. Gut, einem ziemlich niedlichen kleinen Mädchen, auch wenn es etwas tollpatschig war. Aber was könnten die Beiden denn schon großartig zu bereden haben?

„Kennt ihr dieses Kind, Meister?“, fragte er, als Qui-Gon ihn eingeholt hatte.

„Ob du es glaubst oder nicht, Padawan, das tue ich. Und ich glaube, dass auch du sie noch eines Tages kennen lernen willst. Ich bin optimistisch, dass man noch einiges von diesem Mädchen erwarten kann.“
 

Tru sah ihrem Vater sehnsüchtig nach. Sie wusste, dass Jedi nicht heiraten durften: Master Yoda hatte es erst kürzlich erwähnt. Aber das störte sie nicht: ihr Vater hatte auch gegen dieses Gebot verstoßen, weil er sich sicher gewesen war, dass ihre Mutter das wert war. Und ab dem heutigen Tage gab es für das Mädchen ohnehin nur eine Person, die zu heiraten sie je erwägen würde. Egal, was Qui-Gon sagte; sie WÜRDE Obi-Wan Kenobi ein Bestandteil ihrer Familie werden lassen, ganz egal auf welche Art.

Weil er der Erste und Einzige war, der ihr Herz auf Anhieb hatte gewinnen können.

~~~Flashback End~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

.:Intermezzo - Field Of Innocence:.
 

~I still remember the world

From the eyes of a child

Slowly those feelings

Were clouded by what I know now
 

Where has my heart gone?

An uneven trade for the real world

Oh I, I want to go back to

Believing in everything and knowing nothing at all
 

I still remember the sun

Always warm on my back

Somehow it seems colder now
 

Where has my heart gone?

Trapped in the eyes of a stranger

Oh I, I want to go back to

Believing in everything
 

[…]
 

Where has my heart gone?

An uneven trade for the real world

Oh I, I want to go back to

Believing in everything
 

Oh where, where has my heart gone?

Trapped in the eyes of a stranger

Oh I, I want to go back to

Believing in everything
 

I still remember.~
 

.:Chapter 13, Part 3 – Just don’t say that you love me:.
 

Genauso schüchtern wie dreizehn Jahre zuvor ergriff sie nun seine Hand. Vielleicht musste sie nicht mehr so weit hinauf sehen, um den durchdringenden Blick seiner Augen auffangen zu können, doch deshalb verlor er nichts an dem imposanten Eindruck, den er auf sie machte, gerade in diesem Moment würde er noch durch ihre Scham verstärkt. Ein gewisser Grad der Ernüchterung hatte sich bei Tru eingestellt, auch wenn es nur die Ruhe vor dem großen Sturm war. Noch hatte der Alkohol trotz begünstigender Faktoren nicht richtig zu wirken begonnen. Das hieß, noch konnte man mit ihr reden, bevor sie unausstehlich werden würde, oder unwiderstehlich, je nach dem (Schandmäuler sprachen von dem „Femme Fatale“-Syndrom). Obi-Wan wusste nicht, was von beidem schlimmer war, fest stand nur, dass sie ihm jetzt freiwillig folgte, wenn auch mit gesenktem Haupt und stillschweigend. Sie blickte erst wieder auf, als ihr Meister sich räusperte, um zu zeigen, dass sie angekommen waren.

Ihr verdrießliches Schweigen wich einem anerkennenden.
 

Er hatte wirklich einen Ort gefunden, der nicht besser zu einem Jedi hätte passen können: die Vorhalle eines alten, verlassenen Tempels, wahrscheinlich ein Relikt der früheren Kulturen dieses Planeten. Sie wies kaum Statuen auf, dafür eine Reihe von Säulen, die mindestens vier Meter hoch reichten und dort in ein Gebälk aus Stein übergingen, dessen Höhe optisch noch vergrößert wurde durch die Deckenmalereien, die teils von Fabelwesen, teils von vergessenen Heiligen zeugten. Natürlich blätterte die Farbe langsam ab, bedingt durch das feuchte Klima, aber der rustikale Charme des Gebäudes wurde auch unterstrichen durch die Schlingpflanzen, die den Stein erklommen hatten, auf der Suche nach einem Weg, über das dichte Blätterdach hinaus zu kommen und das Tageslicht empfangen zu können.

Obi-Wan wartete auch jetzt noch ab, bis sie sich an den Anblick gewöhnt hatte, um ihr diesen Moment nicht zu zerstören, bevor er erwähnte: „Nur wenige Schritte von hier entfernt gibt es noch einen kleinen Wasserfall. Ich habe den Gleiter direkt hinter der Halle geparkt, weil der Rest des Tempels, der dort ursprünglich stand, schon seit geraumer Zeit eingestürzt ist.“
 

Die Blonde sagte dazu nichts, starrte stattdessen auf ihre Unterbringung, als könne sie gar nicht fassen, dass ihr so viel Glück zuteil wurde; aber dieser Eindruck bezog sich nicht unbedingt auf den Tempel.

„Meister, erinnert Ihr Euch noch daran, dass ich sagte, dass Ihr ein großartiger Lehrer wärt? Offenbar habe ich da maßlos untertrieben... Ich glaube, dass ich einfach nur eine miserable Schülerin bin.“

„Tru, hör auf, das ist nicht wahr und das weißt du.“

„Warum sonst wurde ich nicht im selben Alter wie meine Klassenkameraden als Padawan erwählt? Außerdem bin ich launisch, neige zu Verstößen gegen den Kodex und höre Euch zwar zu, aber handle nicht dementsprechend und vor allem diskutiere ich ständig mit Euch, was in der Gegenwart anderer eine öffentliche Untergrabung eurer Autorität darstellt.“

Der Größere fügte an, dass das nichts sei, was nicht schon er selbst, ihr Vater oder Anakin verbrochen hätten, aber Tru hörte ihn nicht einmal, sie brabbelte einfach weiter.

„...und ich habe das Versprechen gegenüber meinem Vater nicht nur vernachlässigt, sondern es auch noch vergessen, was heute zwar keine Rolle mehr spielt, da ich ohnehin mich wieder dran erinnert habe und von ganz allein anfing, danach zu handeln, auch wenn es nur in dieser speziellen Situation erforderlich war und... und... ich hab den Faden verloren.“

Ihre Worte ergaben ohnehin keinen Sinn mehr und Obi-Wan hätte zu gern gelacht, wenn der Grund dafür nicht ihre gnadenlos zuschlagende Trunkenheit war.

„Ist schon gut. Jeder macht mal Fehler, und bis jetzt haben sie noch niemandem Schaden zugefügt, oder? Du solltest dir erst morgen wieder darüber Gedanken machen, heute bringt das nichts mehr.“

Ganz besonders nicht, wenn sie wie viele Betrunkene noch zahlreiche Stimmungsschwankungen aufweisen würde, die man sonst eher bei Schwangeren antraf. Und als hätten seine Gedanken es herauf beschworen wurde sie noch reuevoller und ein Hauch Melancholie schlich sich ein und verstärkte ihr Selbstmitleid.

„Dabei wollte ich doch nur ein Mal den Kodex vergessen und einfach so sein, wie die anderen... ein ganz normales Mädchen...“

„Du kannst aber nicht so sein, wie die anderen. Wir haben eine Verantwortung zu tragen, und deshalb steht es uns nicht an, Forderungen zu stellen.“

„Aber warum? Warum kann ich Euch denn nicht einfach...“ Ihre letzten Worte, die in Flüstern übergingen, wurden verdeckt von dem prasselnden Platzregen, der nun einsetzte und in seiner Heftigkeit spielend mit den kaminoanischen Schauern konkurrieren konnte. Binnen weniger Sekunden waren die Beiden durchnässt. Kein angenehmes Gefühl, auch wenn die Regentropfen faszinierend warm waren, wurde die Kleidung schrecklich klamm und Obi-Wan fiel mit Bedauern auf, dass sein Mantel immer noch in dem Klub war. Der Jedi flüchtete sich in die Vorhalle, aber seine Padawan blieb stur stehen, ohne den Blick von ihm zu lassen. Vielleicht deshalb, weil ihre Logik gerade noch soweit funktionierte, dass sie Obi-Wan zum ersten Mal wirklich unvoreingenommen wahr nehmen konnte; erst jetzt wusste sie, was er ihr persönlich bedeutete.
 

Sie hatte ihr Herz zwei mal unabhängig voneinander an ihn verloren, er hatte ihr den Schmerz über den Tod ihres Vaters genommen, war ihr Trost, Stütze, Gewissen und Vorbild gewesen und auch wenn er sich manchmal etwas unbeholfen anstellte, so hatte er sie besser verstanden, als er selbst ahnte, obwohl sie sich erst seit so kurzer Zeit kannten.
 

Trus Beine setzten sich in Bewegung, bevor es ihr überhaupt bewusst war und trugen sie gemächlich zu ihrem Meister, der mit hoch gezogener Augenbraue an einer der Säulen lehnte.

„Sag mal, wolltest du dir da draußen eigentlich den Tod holen? Nur weil es hier warm ist, heißt das nicht, dass du nicht krank wirst!“

„Wie könnt ihr euch eigentlich nach alledem noch Sorgen um mich machen?“

Schon wieder dieses Selbstmitleid...langsam ging es ihm ehrlich auf die Nerven; trotzdem bekam er eine Gänsehaut, als sie ihm immer näher rückte - natürlich schob er es auf seine nassen Sachen, einfach aus der Bequemlichkeit heraus, sich so keine unangenehmen Fragen stellen zu müssen - es lag ein Glitzern in ihren Augen, das nichts mit dem Alkohol zu tun hatte, eher unendliche Sehnsucht barg und ihr Gesicht war geprägt von Staunen und tiefer Zuneigung.

„Jetzt sag nicht noch, du hättest mich nicht verdient, Tru, das ertrage ich nicht auch noch...“

Stattdessen strich sie ihm eine Strähne aus der Stirn, lächelte...

Er hatte eine dumpfe Ahnung, was jetzt kommen würde, zu verlockend um zu widerstehen und zu unverantwortlich um es zu zu lassen.

„...bitte sag nicht, dass du mich...“
 

Sie brauchte keine Worte, sondern schlang die Arme um seinen Nacken, bevor sie ihn leidenschaftlich küsste. Es traf ihn nur halb unvorbereitet, gleichsam es weckte etwas in ihm, das ihn veranlasste, den Kuss zu erwidern. Ihre Lippen waren süß, noch etwas klebrig vom Alkohol...

Ihr Körper der sich an den seinen schmiegte...
 

Warum nur, warum musste es ausgerechnet sie sein, der er nicht widerstehen konnte, die dafür sorgte, dass sein aufkeimendes Verlangen derart stark und unverfälscht war, dass er nicht davon lassen konnte? Es war berauschend, doch gleichzeitig saß in seinem Hinterkopf die Angst, zu was für einem Menschen es ihn machen würde, ob er etwas tun würde, das sie verletzte, ob er überhaupt diese Situation so schamlos ausnutzen durfte. Hätte sie in nüchternem Zustand denn auch so reagiert?
 

Sanft drückte Obi-Wan die junge Frau von sich weg, setzte sich hin und stützte den Kopf in die Hände. Was bildete er sich überhaupt ein? Das würde nie gut gehen, es gab viel zu viele Schranken. Außerdem war Tru fast noch ein Kind, nach seinem Maßstäben, er konnte sich glücklich schätzen, dass sie mindestens fünf Jahre zu alt dafür war um als seine Tochter durchgehen zu können. Es war eine Schande, was er sich leistete...

Er hatte sie loslassen können, Lena und Siri, hatte seiner Vernunft einmal mehr den Triumph gegönnt und die Liebe scheinbar ein für alle Mal begraben. Wie konnte seine Schülerin das alles nur über den Haufen werfen mit dieser kleinen unbedarften und sinnlichen Geste? Sein Verrat an dem seinem Pflichtbewusstsein wog sogar doppelt schwer, weil sie seine Padawan war: er hatte dafür Sorge zu tragen, dass ihr kein Leid geschah und jetzt sollte er derjenige werden, von der die größte Gefahr ausging?
 

Tru kniete sich neben ihn und schob seine Hand hinfort, um sein Gesicht sehen zu können, über dessen Linien sie sorgfältig mit dem Finger strich. Der Rotblonde wollte sie daran hindern, doch mit einem verständnisvollen Nicken signalisierte sie, dass er keine Angst zu haben brauchte, weil sie nicht weiter gehen würde, da sie um seine Zweifel wusste. Stattdessen kuschelte Tru sich an ihn und schlief dann an dem Ort ein, an dem sie sich am meisten zu Hause fühlte: an seiner Schulter.

Es war nicht ihre Schuld... nein, ihr konnte man keinen Vorwurf machen, sie war noch immer so unbedarft wie zuvor. Und er würde Sorge tragen, dass sie das auch weiterhin blieb. Das Einzige, was Obi-Wan sich noch zugestand, war ein flüchtiger Kuss auf ihre Stirn. Dann überließ er sich seinen Fragen und seinen Träumen unter dem melodischen Trommeln der Tropfen auf dem Steindach.
 

~I’m giving up the ghost of love

in the shadows cast on devotion

She is the one that I adore

creed of my silent suffocation
 

Break this bittersweet spell on me

lost in the arms of destiny

Bittersweet
 

I won’t give up

I’m possessed by her

I’m wearing a cross

she’s turning to my good
 

Break this bittersweet spell on me

lost in the arms of destiny

Bittersweet

I want you

I’m only wanting you

And I need you

I’m only needing you
 

Break this bittersweet spell on me

lost in the arms of destiny

Break this bittersweet spell on me

lost in the arms of destiny
 

Bittersweet...~
 

Chapter 13: Level Finished. Reloading Destiny… To be Continued...

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So, da habt ihr endlich eure Kusszene! Endlich alle zufrieden? *Zumindest von Lavenia ein Nein erwart, da die drei magischen Wörter noch nicht gefallen sind*

Nun ja... besser habe ich es nicht hingekriegt. Ich hoffe, ich habe Obi-Wans inneren Konflikt einigermaßen anständig hinbekommen... mehr davon gibt es in Kapitel 14. Und ich habe eine große Ankündigung zu machen:

ICH... *alle gespannt guck*

BIN... *alle fast platz vor Spannung*

UNVERBESSERLICH!!! *Spannung sofort nach unten sink*
 

Eigentlich sollte ich mich ja auf’s Abi vorbereiten, das wird schon schwer genug und noch dazu habe ich zwei FFs, an denen ich ständig neue Kapitel produziere. Die Underworld-FF habe ich mittlerweile fast aufgegeben und meine „Puschel-Wuschel“-FF schreibe ich nur bei Gelegenheiten weiter und wenn meine Namensschwester mich dazu zwingt. A Propos Namensschwester: Klein-Martinchen hat sich im Mexx angemeldet unter dem Namen Cookie! Außerdem hat sie ihre Navy CIS hier veröffentlicht. Wer Fan der Serie ist, sollte die sich unbedingt mal ansehen. UND WAS MACH ICH? Ich ziehe natürlich mit meiner eigenen NCIS-FF nach... *drop* Wenn ihr das hier lest, ist sie entweder am laden oder schon da. Es musste nun mal einfach sein; seit Cote de Pablo mitspielt, bin ich total vernarrt in sie. Wer mal rein gucken will...
 

[…]Noch in dem Moment, als er das aussprach, fragte sich der Ältere, warum er seine Padawan gerade belogen hatte. Vielleicht weil es sie nichts anging. Oder weil er nicht wollte, dass es sie vielleicht doch schmerzen könnte, wenn sie etwas für ihn empfand.[…]

Remember Me

.:Chapter 14:.
 

Day 06 – Freya
 

Als Tru sich regte war der Morgen schon längst angebrochen, auch wenn die dichte Fauna kaum Ausblick auf den Himmel ließ und so eine Düsternis erzeugte, die nichts mit Trus allgemeiner Vorstellung von einem Morgen gemein hatte. Demnach war es auch kein Wunder, dass in den Tempel, in dem sie nächtigten, noch weniger Licht herein fiel.

Obi-Wan hatte deswegen an den Wänden Fackeln angebracht, die nun flackernd mit den Schatten spielten.

Bei dem Gedanken an Obi-Wan richtete die Padawan sich sofort auf und eine leichte Decke rutschte ihr dabei von der Schulter. Wo war ihr Meister? Sie zuckte zusammen, als sich schlagartig in ihrem Kopf ein dumpfer, unangenehmer Schmerz ausbreitete, der ihr vorkam, als hätte sie einen Presslufthammer im Kopf.
 

„Das kommt, davon, wenn man zuviel trinkt.“, meinte der Rotblonde nüchtern und dennoch tadelnd, als er das Gebäude wieder betrat, mit zwei weiteren provisorischen Fackeln in der Hand. Aber seine Kühle täuschte nur über seine Unsicherheit hinweg. Der Jedi hatte sich geschworen, die Bedeutung des gestrigen Vorfalls allein in die Hände seiner Schülerin zu legen. Er würde nur darüber sprechen, wenn sie damit anfing und schweigen, wenn sie es auch tat.
 

~You look into my eyes

I go out of my mind

I can't see anything

Cos this love's got me blind

I can't help myself

I can't break the spell

I can't even try~
 

Als hätte sie seine Gedanken gelesen, wich sie seinem Blick aus und starrte stattdessen auf die Decke, mit der er sie zugedeckt hatte, als er aufgestanden war. Sehr zu Obi-Wans Leidwesen hatte Tru nichts von ihrer Magie auf ihn verloren; es hatte ihn eine Viertelstunde gekostet, sich von ihrem schlafenden Antlitz loszureißen, eine selige Viertelstunde, die ihm vorgekommen war wie nur eine Sekunde. Seine Bedenken hatten dabei jedoch keineswegs an Gewicht verloren und so dauerte sein Dilemma an, bis sie dem entweder ein Ende setzte oder er warten musste, bis es von allein verflog.
 

Der Mensch besitzt die Freiheit, das zu wollen, das er nicht will; ebenso wie die Freiheit, das nicht zu wollen, was er wollte. Beides zielte meistens auf ein Streben nach höheren ethischen Werten hinaus.

Und ein gewisser Jedi hatte diese komplizierte Wahrheit noch nie so sehr verstanden wie jetzt. Was er wollte, war offensichtlich. Aber... obwohl der Jedikodex es sogar zuließ, wünschte er sich nichts sehnlicher als diesen Willen nicht zu verspüren. Es würde alles viel einfacher werden. Vor allem aber würde er dabei nicht gegen sämtliche seiner moralischen Prinzipien verstoßen.

Doch es lag nicht mehr in seiner Hand.

Es lag allein in ihrer.
 

„Ich hoffe, ich habe euch gestern keinen Ärger gemacht.“, war das Erste, was Tru ihm gegenüber heraus brachte.

„Das kommt ganz darauf an, wie man Ärger definiert. Wie meinst du das?“

„Nun... was habe ich denn angestellt?“

Hatte sie gerade das gesagt, was er dachte, dass sie gesagt hatte? Ein unschuldiger Blick, wie der eines Kindes, bestätigte seine Vermutung.

„Willst du damit etwa andeuten, du kannst dich nicht erinnern?“

Obi-Wan klang etwas zu geschockt, selbst für seinen eigenen Geschmack. Wenn er Pech hatte, würde sie dadurch erst recht nach haken – und wie sollte er ihr das denn bitteschön erklären, dass sie ihn aus eigenem Antrieb geküsst hätte und gesagt hatte, dass... Er rief sich wieder ins Gedächtnis, dass er sie daran gehindert hatte, die verhängnisvollen drei Worte auszusprechen. Genau genommen konnte er sich gar nicht sicher sein, ob sie wirklich hatte sagen wollen, dass sie ihn liebte. Aber das hatte am vorigen Tage absolut außer Frage gestanden.

Und was jetzt zählte war, dass er es ihr einfach nicht sagen konnte.
 

~I'm in over my head

You got under my skin

I got no strength at all

In the state that I'm in~
 

And my knees are weak

And my mouth can't speak

Fell too far this time~
 

Als ob sie fröstelte, rieb die Blonde sich die Unterarme und starrte ins Leere.

„Ich weiß noch undeutlich, wie ich draußen im Regen stand und Ihr mich nach drinnen gerufen habe, allerdings bin ich mir nicht mehr sicher, was danach passiert ist... und wie ich überhaupt von dem Club hierher gekommen bin, nur, dass ich zwischendurch einmal hinfiel.“

Er nickte. Das passte zu ihren ’Phasen’, in denen die alkoholische Wirkung besonders stark geworden war.
 

„Mach dir keine Sorgen. Es war nichts... von Belang. Und gewiss nichts, dass man dir nicht verzeihen könnte.“

„Meister, wenn es euch nichts ausmacht, würde ich gerne baden. Ihr hattet doch gestern noch etwas von einem Wasserfall gesagt, gleich um die Ecke, nicht wahr?“

Wieder konnte er nur Nicken und nahm nur verschwommen war, wie sie hastigen Schrittes an ihm vorbei eilte. Der Jedimeister musste sich erst mal setzen, um alles zu verarbeiten. Sie hatte alles vergessen. Einfach so. Als würde es nichts bedeuten.

Gewissermaßen machte es die Situation tatsächlich einfacher: er musste sich nicht zwangsweise mit seinen Gefühlen auseinandersetzen sondern konnte versuchen, sie beiseite zu schieben oder durch Meditation von ihnen abzulassen. So wie er es immer getan hatte. Andererseits tat es irgendwie weh. Und damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Nicht mit diesem ’Was wäre geschehen, wenn...’, das ihn wohl in den nächsten Tagen beschäftigen würde.

Wenigstens – und an dieser Hoffnung hielt er fest, schöpfte er Halt und Hoffnung – hatte er Tru da nicht mit hinein gezogen.
 

Kaum war sie außerhalb des Sichtfelds ihres Meisters, rannte sie los, als ginge es um ihr Leben. Und noch während sie versuchte zu entfliehen, trübten ihr die Tränen ihren Blick.

Er hatte es als belanglos abgetan. Ihre Gefühle... nichts von BELANG. Wie hatte er das nur sagen können? Das war nicht fair.

Natürlich hatte sie es nicht vergessen. Wie hätte sie DAS denn auch vergessen können? Aber Tru hatte es nicht übers Herz gebracht, ihm die Wahrheit zu gestehen. Aber auch das war wohl jetzt nicht mehr ’von Belang’. Denn er hatte ihr Herz so oder so gebrochen. Sie blieb stehen, rammte ihre Faust in den nächsten Baumstamm.

Immer und immer wieder, ohne es wirklich zu spüren. Sie hörte erst auf, als es blutete, sackte seitlich weg und ihr Fuß rutschte seitlich ab in eine klebrige Substanz.
 

~Baby, I'm too lost in you

Caught in you

Lost in everything about you

So deep, I can't sleep

I can't think

I just think about the things that you do (you do)

I'm too lost in you

(Too lost in you)~
 

Ja, das war wirklich der absolute Tiefpunkt ihres bisherigen Lebens. Aber sie musste weitermachen. Das schuldete sie Obi-Wan, ihre Ausbildung trotz dem, was sie empfand, mit dem gleichen Eifer wie vorher zu beenden.

Die Padawan wischte ihre Tränen weg, atmete tief durch und sagte sich immer wieder, dass ihre Wut, Aggression und Trauer nur zur dunklen Seite der Macht führten und keine Lösung waren (auch wenn auf Baumstämme einzuschlagen durchaus etwas befriedigendes hatte) und dass sie von ihnen ablassen musste. Sie zog ihren Fuß aus der klebrigem Masse und bemerkte erst jetzt, dass das durchaus keine Pfütze oder Schlamm war, in das sie getreten war, sondern etwas weitaus unangenehmeres. Sie stand in den Überresten des letzten Attentäters.
 

Kreischend machte die Blonde einen Satz rückwärts, auch wenn sie wusste, dass von dem toten Wesen keine Gefahr mehr ausging. Sie rannte weiter, jetzt noch mehr darauf bedacht, beim Baden auch wirklich RICHTIG sauber zu werden.
 

Der Wasserfall und der See lösten ein Gefühl der Vertrautheit aus, denn sie erinnerten Tru an den einzigen Ort, an dem sie sich nie allein gefühlt hatte auch wenn niemand bei ihr war. An den Raum der Tausend Quellen [hieß der so? *Gedächtnisschwund hat*], der auch stets Tahls Lieblingsort gewesen war.

Nur die exotischen Pflanzen, die hier wuchsen, verliehen dem ganzen noch eine exquisitere, wildere Atmosphäre. Vor allem waren es Lilien und Orchideen von enormer Größe und außergewöhnlicher Farbe, die mit ihrem schweren Geruch die Luft erfüllten, die Tru mit jedem Atemzug einsog. Die schroffen Felsen am Wasserfall waren mit rötlich grünen Moosen und niedrigen Farnen überwuchert und das sprudelnde Wasser selbst perlte am Gestein ab und bildete an dieser Stelle einen feinen nieseligen Wassernebel, der die Luft von ihrer Schwüle zu befreien schien; angenehm frisch und belebend.

Erst jetzt konnte sie wieder zur Ruhe kommen, ihren Geist zur Nüchternheit zwingen und noch mal alles zu überdenken.

Als erstes kam ihr dabei in den Sinn, dass sie ihr Badetuch in der „Honeybee“ vergessen hatte. Also blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als noch einmal zurück zu laufen... wenn in diesem Moment nicht R4 mit ersehntem Gegenstand und noch einem Handtuch dazu angerollt gekommen wäre, die weißen Tücher an eine trockene Stelle zu ihren Füßen legte und sich dann wieder von dannen trollte. Es war nicht schwer zu erraten, wer das initiiert hatte. Verflucht, war ihr Meister gut! Wie konnte es denn dann nur sein, dass er alles mitzubekommen schien, nur nicht, was in ihr vorging? Es war zum ausrasten.
 

Die junge Frau blickte sich noch einmal um, bevor sie ihr Lichtschwert (sie hatte es nach Anweisung Obi-Wans nicht mehr von ihrer Seite gelassen) auf das Badetuch legte und sich langsam auszog.
 

Das Wasser war angenehm klar und lauwarm, als sie vorsichtig hinein stieg. Hier ließ es sich wirklich leben. Sie spielte ein wenig mit dem Gedanken, doch viel lieber hier zu bleiben, wo es keine Konventionen gab, keinen Jedirat und wo sie beide gleichwertig waren. Dann verwarf sie ihn sofort wieder; Obi-Wan wäre keineswegs damit zufrieden – leider. Und wie sollte sie denn hier ein Leben mit einem Menschen verbringen, von dem sie genau wusste, dass er nichts für sie empfand?

Alles was ihr blieb, was ihr absolut niemand weg nehmen konnte, war die Erinnerung an den Kuss. Lächelnd fuhr Tru mit dem Zeigefinger ihre Unterlippe entlang und versuchte das Gefühl noch einmal wach zu rufen.

Er hatte es erwidert. Das konnte nicht einmal er leugnen. Das bedeutete, sie durfte hoffen, dass da doch etwas war... so schwach oder unterschwellig es vielleicht im Moment sein mochte, es hatte zu einem Kuss gereicht. Und nicht einmal einem sehr keuschen.
 

~Well you whispered to me

And I shiver inside

You undo me and move me

In ways undefined

And you're all I see

And you're all I need

Help me baby (help me baby)

Help me baby (help me now) ~
 

Tru tauchte unter und schwamm ein paar Bahnen, während sie dabei nachdachte, wann sie ihrem Meister wohl klar gestehen sollte, dass sie ihn liebte. Jetzt damit auf ihn zuzukommen würde ihn wohl etwas überfordern – so wie sie ihn einschätzte, versuchte er erst mal den Kuss zu rationalisieren, irgendwie herauszufinden, wie es überhaupt dazu gekommen war (und wem er die Schuld dafür geben konnte).
 

Erst nach ungefähr zwanzig Minuten, in denen sie noch immer keinen Entschluss gefasst hatte, stieg sie endlich aus dem Wasser, schlang sich das Badetuch um und befestigte es unter ihren Armen. Dann trocknete sie mit dem Handtuch ihre Haare ab, als ein Knacksen sie aufschreckte.

Da war etwas, ganz in der Nähe... vielleicht nur ein Tier. Was sie aber unruhig machte, war, dass sie nichts spürte. Selbst die Pflanzen konnte sie wahrnehmen, aber nichts weiter. Es gab nur wenige Jedi, die in der Lage waren, ihre Anwesenheit zu verbergen und sie war sich definitiv sicher, dass ihr Meister nicht dazu gehörte.

Aber was ein Jedi vermochte, das ermochte nicht selten auch ein Sith.
 

Die Padawan griff nach ihrem Lichtschwert, aktivierte es jedoch nicht. Das Surren würde nur ihre weitere Wahrnehmung stören. Wenn sie schon niemanden sah oder spürte, dann konnte sie vielleicht noch etwas hören.

/Jetzt komm schon.../

Wie als hätte sie es heraufbeschworen brach wenige Meter über ihr ein Ast. Ein goldenes Licht blitzte surrend auf, als der junge Mann, der noch Sekunden zuvor auf dem Baum gestanden hatte, geradewegs auf Tru zusprang. Sie parierte zwar seinen Schlag, aber er drehte sein Lichtschwert zur Seite und drückte ihr somit das ihre aus der Hand; gleichzeitig warf er seines ebenfalls aus der Hand.

Was ihnen beiden das Leben rettete: Der Angreifer warf sie mit seinem (durch die Schwerkraft verstärkten) Gewicht zu Boden; wären die Klingen noch zwischen ihren Körpern gewesen, hätte das einige alles andere als harmlose Verletzungen gegeben.

So musste Tru nur mit dem dämlichen Grinsen des Halbstarken, der auf ihr klag, zurecht kommen – offenbar genoss er die Situation mehr als sie es tat. Sie hatte nicht einmal genügend Beinfreiheit um ihn in die Stelle zu treten, wo es am meisten weh tat.

„Wer auch immer sie sind – gehen sie RUNTER!“

„Sonst was?“

„Sonst schreie ich! Und dann...“

„Ich bezweifle doch stark, dass dein Kindermädchen dich hören würde, selbst wenn die Pflanzendecke nicht jede Art von Geräusch eindämmen würde. Die Gedanken deines Meisters sind im Moment wahrscheinlich wo ganz anders. Derweil wirst du wohl mit meiner Gesellschaft zufrieden sein müssen. Ich verspreche dir auch, dass es gar nicht weh tun wird.“

Die Blonde hasste es, wie ein Kind angesprochen zu werden, doch im Moment lagen ihre Sorgen wo ganz anders. Sie rief tatsächlich, wenn auch nicht auf eine Art, die ihre neue Bekanntschaft hören könnte.
 

~*+*~

Obi-Wan wusste nicht, den wie vielen tiefen Seufzer er nun schon ausgestoßen hatte, aber dieses Mädchen raubte ihm noch den letzten Nerv – zusätzlich zu seinem Verstand und seinem geschundenen Herz.

Er würde es ihr trotzdem sagen müssen, früher oder später. Wenn sie dann darauf bestand an einen anderen Meister verwiesen zu werden, wäre das immerhin eine akzeptable Lösung für sie Beide. Es würde nichts Trus Ausbildung behindern und er würde dann vielleicht on ihr weg kommen, wenn sie nicht die ganze Zeit in seiner Gegenwart war und so... hinreißend sein würde.
 

~Cos I'm slipping away

Like the sand to the tide

Falling into your arms

Falling into your eyes

If you get too near

I might disappear

I might lose my mind~
 

Aber wie sollte er es nur in Worte fassen? Er war noch nie gut in solchen Dingen gewesen. Er war gerade dabei, aus ihrer Unterkunft heraus zu treten, als es ihn traf.

#MEISTER!!!#
 

Ihr mentaler Schrei schien direkt in seinem Kopf zu explodieren und der Jedi taumelte einige Sekunden lang, konnte einen Sturz aber gerade noch verhindern. Seine Hand schnellte zu seiner Stirn wie bei einem Fieberkranken oder einem Verkaterten und R4, der das merkwürdige Verhalten seines Besitzers mitangesehen hatte, schnarrte besorgt.

„Es ist nichts. Bleib hier und pass auf die Sachen auf, ich hole Tru!“

Was auch immer passiert war, es musste verflucht ernst sein.
 

~*+*~

„Es wird also nicht weh tun ja? Genauso wenig wie dem amöbenartigen Kopfgeldjäger, den ihr vernichtet habt?“ Es war nur eine Vermutung, aber eine, die anscheinend voll und ganz zutraf, da seine Gesichtszüge kurzzeitig entgleisten, dann fing er sich wieder.

„Na, na, wer wird denn gleich so böse werden? Du solltest mir wirklich dankbar sein dafür. Nebenbei... du hast dich wirklich reizend entwickelt, das muss man dir lassen...“, bemerkte der Fremde, dem die junge Frau nur zu gerne das versaute Grinsen aus dem Gesicht gewischt hätte. Er tat vertraut... aber sie war sich sicher, ihn nicht wieder zu erkennen. Nein, das war unmöglich. Es gab bestimmt zahlreiche junge Machtsensitive mit braunen Augen und dunkelblonden Haaren, aber diesen hier kannte sie nicht. Doch da war etwas... etwas mit seinem Lichtschwert. Die Klinge, sie war...

„Dürfte ich anmerken, dass wir uns noch nie begegnet sind?“

„Autsch! Das tut weh, weißt du? Wie kannst du mich denn nur vergessen?“
 

Tru kam nicht mehr zu ihrer Antwort als ein Lichtschwert aktiviert wurde und die blau schimmernde Klinge so nah an den Hals des jungen Fremden gehalten wurde, dass seine Haut fast anfing zu schwelen.
 

„Die Lady hat gesagt, sie ist ihnen noch nie begegnet. Deshalb würde ich es an ihrer Stelle für ratsam halten, sich angemessen gegenüber ihr zu verhalten.“

Die Padawan hätte fast einen Freudenschrei ausgestoßen, als sie ihren Meister erblickte. Aber das verging ihr ganz schnell wieder, als sie sein Gesicht sah. Noch nie hatte sie eine solche Wut in seinen Augen gesehen. Als würde er wirklich zu gerne diesem Anmaßenden Jüngling den Kopf von den Schultern schlagen. Ob er sich im Kampf auch so verhielt? Auf jeden Fall ließ es sie frösteln.
 

Der Angreifer stand langsam mit beschwichtigend erhobenen Händen auf und wagte sich keinen Millimeter zu bewegen, während die Spitze von Obi-Wans Lichtschwert noch immer auf seine Kehle gerichtet war. In seinen grünblauen Augen, lag ein äußerst gefährliches Feuer – ein Ozean mochte still sein, aber nur bis zu dem Moment, in dem ein brennender Komet darin einschlug und Wellen auslöste, die jenseits aller Vorstellungen alles mitrissen, das sich ihnen in den Weg stellte.

Tru hatte sich, sobald ihre Beinfreiheit es ihr erlaubte von ihrer lästigen ’Bekanntschaft’ entfernt und vorsichtig hinter den starken Schultern ihres Mentors Zuflucht gesucht.
 

Der junge Mann, der das eigenwillige Paar beobachtete schien die Situation auf einmal gar nicht mehr so amüsant zu finden und sah die Blonde vorwurfsvoll an.

„Tru, das ist jetzt wirklich nicht mehr witzig! Ich war vielleicht nicht immer nett zu dir, aber das heißt noch lange nicht, dass du deswegen gleich deinen Meister auf mich hetzen musst.“
 

„Sagtest du nicht, du kennst ihn nicht?“, fragte Obi-Wan begründeterweise leicht gereizt.

Das war eine gute Frage... alles, was sie in diesem Moment wusste, war dass zwei Männer ihr gleichzeitig Vorwürfe zu machen schienen – und sie wusste immer noch nicht warum.

„Wenn du mich kennst, dann beweis es!“

Der Blick der Beiden nahm Verständnislosigkeit an.

„Und wie bitteschön?“

„Also wenn du das nicht weißt...“

„Warte. Wir sind zusammen aufgewachsen, wenn dir das hilft. Du, Jada und ich. Du hast eine Schwäche für Süßes, besonders für Honig, gleichzeitig reagiert deine Haut allergisch auf Insektenstiche. Du bist damals vor vielleicht zehn Jahren in ein Bienennest auf Coruscant gefallen und ich habe dich danach damit aufgezogen, weil du überall diesen schrecklichen Ausschlag bekommen hast.“
 

Obi-Wan wusste nicht, ob sie sich erinnerte, aber ER erinnerte sich. Kurz nachdem er Anakin zu seinem Schüler angenommen hatte, war dieser mit einem kleinen Mädchen zusammen gestoßen, das ungefähr zwei Jahre jünger gewesen war als er. Als er hinzukommen wollte hat sie ihn geschockt angeblickt, verzweifelt versucht die abklingende Rötung auf ihrer Wange zu verbergen und war weggerannt – scheinbar weil sie nicht wollte, dass man (oder er?) sie so sah. Er erinnerte sich noch so genau weil dieses Mädchen ihm bereits drei Jahre zuvor aufgefallen war.

’Ich bin optimistisch, dass man noch einiges von diesem Mädchen erwarten kann.’ – das waren Qui-Gons Worte gewesen. Und jetzt machte es auch Sinn.
 

Tru war stattdessen auf eine andere Erinnerung gestoßen, eine, die sich ihr schon zuvor fast präsentiert hatte, als sie das Lichtschwert gesehen hatte.

’Eines Tages werde ich ein Lichtschwert besitzen sich von allen anderen unterscheiden wird. Es wird in meinen Händen schnell wie der Blitz sein und auch dieselbe Farbe haben.’, das waren die Worte des kleinen Jungens gewesen, der doch größer war als sie, nichtsdestotrotz hatte sie gelacht.

’Aber Blitze haben doch verschiedene Farben, das hängt ganz von der Atmosphäre ab. Wie kannst du das denn nicht wissen?’

Er hatte keine Antwort gegeben, war aber tief rot im Gesicht gewesen (oh, aber nicht aus Scham, nein, es war etwas anderes, GEFÄHRLICHERES, das sie zu dem Zeitpunkt noch nicht erkannt hatte). Nur drei Tage danach hatte er das Bienennest entdeckt und dann waren sie alle drei dahingegangen und...

An den genauen Ablauf konnte sie sich nicht mehr erinnern. Aber Jada war so schrecklich wütend auf ihn gewesen, dabei war es doch Trus Idee gewesen, trotzdem hatte sie nicht mehr geredet mit...

„Jayden!“, rief Tru scharf und erreichte damit genau das, was sie beabsichtigt hatte: er zuckte zusammen und schwieg verdutzt. Sie wollte nicht, dass er alle ihre kleinen Geheimnisse und Schwächen ihrem Meister verriet... das wollte sie selbst übernehmen, wenn der richtige Moment gekommen war.

/Ah, aber ist das nicht das Problem? Was, wenn ich diesen Moment nie finde, einfach nicht erkenne? Wir hatten bereits einen kleinen magischen Moment aber wir haben ihn verpasst./
 

Sie bemerkte nicht, dass Obi-Wan schon seit einer geraumen Zeit nicht mehr ganz bei der Sache war, gerade weil sie ihn nicht beachtete: er fühlte sich irgendwie überflüssig und fehl am Platze. Als sei er zwischen etwas geraten, das er nicht verstand. Was es irgendwie ja auch traf.

Denn die beiden waren offenbar verbunden durch ein Band der Freundschaft, das schon seit der Kindheit währte. Und obwohl auch das Band zwischen ihm und seinen Freunden aus Kindheitstagen noch unheimlich stark war, schien das hier etwas gänzlich anderes zu sein. Wie er es auch drehte und wendete, er glaubte nicht, dass die Beiden der Typ Mensch waren, der sich miteinander anfreundete, sofern nicht ein gewisser Zwang von außen bestanden hätte. Und die hat es garantiert gegeben, auch wenn sie es nicht so wahr genommen haben mochten.

Er deaktivierte sein Lichtschwert und steckte es weg. Das zog anscheinend auch die Aufmerksamkeit seiner blonden Schülerin wieder auf sich: die Jüngere räuspertesich und beschloss dann, die Situation etwas auf zu lockern.

„Meister, darf ich euch vorstellen: Das ist Jayden Tanathos Endorian, der Halbbruder meiner Freundin Jada.“

„Das Mädchen mit den roten Haaren? Ja, die Ähnlichkeit ist wirklich nicht zu übersehen“, erwiderte er mehr als trocken – die beiden hätte man nicht in eintausend Jahren für verwandt halten können. Schon allein die Tatsache, dass Jada einen ganz anderen Hautton hatte.
 

Jayden deutete eine Verbeugung an und grinste dann.

„Zu Euren Diensten. Es ist nicht nötig, dass Ihr mir Euren Namen nennt. Meine frühere Meisterin sprach sehr oft von Euch, Meister Kenobi. Ihrer Aussage nach müsstet ihr sie sehr gut von früher kennen.“

Etwas in Obi-Weanms Verhalten änderte sich. Seine Haltung nahm eine gewisse Unruhe an. Er hatte da so eine Vorahnung, wen der junge Jedi meinte, aber ganz sicher war er sich nicht.

/Kann das sein? Er ist eigentlich zu alt dafür... und Bant hatte noch nie einen Schüler. Also bliebe fast nur eine Option./

„Tru?“, die Stimme des Älteren hörte sich längst nicht so ruhig an, wie er es gern gehabt hätte, aber sie schien es glücklicherweise nicht zu bemerken, „Warum ziehst du dich nicht in der Zwischenzeit an? Ich glaube nicht, dass das so interessant für dich wäre.“
 

Wenn er nur gewusst hätte! Seine Padawan war eigentlich ganz versessen darauf etwas über Obi-Wans Vergangenheit zu erfahren. Aber sie biss sich nur verärgert auf die Lupe und folgte seinem Vorschlag schweigen; packte ihre Sachen zusammen aber anstatt zum Nachtlager zurück zu kehren zog sie sich außerhalb der Sichtweite hinter die Felsen zurück.

Obi-Wan gefiel das nicht wirklich, aber das war immer noch besser als wenn sie weiter an seiner Seite stehen blieb und Jaydens neugierigen Blicken ausgeliefert war.

„Nun, Jayden, wer war deine Meisterin?“

„Ihr Name war Siri Tachi; eine zweifellos sehr begabte, wenn auch etwas eigenwillige und junge Jediritterin. Wenn ich mich recht entsinne dürfte sie nur zwei Jahre jünger sein als Ihr.“

Der Jedimeister nickte, auch wenn das Gefühl, das sich seiner bemächtigt hatte ihn verunsicherte. Es war befremdend und unangenehm auf diese Weise, durch die Worte eines Fremden, den Namen seiner früheren Geliebten zu hören.

„Verzeiht, aber dürftet sie nicht zu jung gewesen sein, um Euch als Schüler anzunehmen?“ Jayden war vermutlich um die 22 Jahre alt, das hieß als er alt genug war um als Padawan angenommen zu werden, war Siri gerade mal neunzehn Jahre alt gewesen. Selbst für sie wäre das nahezu unmöglich gewesen, keinem Jedi wurde gestattet, die Prüfungen abzulegen bevor er nicht mindestens zwanzig Jahre alt war.
 

„Jada, Tru und ich... wir stellten Sonderfälle dar.“

Das beliebte Spätzünder Phänomen. Erstaunlich, dass man Siri einen solchen Härtefall schon als ersten Padawan anvertraut hatte.

„Sagt, Meister Kenobi: wie schlägt Tru sich so?“

„Ich... Sie ist erst seit ein paar Tagen meine Schülerin, aber ich muss sagen, ihre Fortschritte sind nicht zu verachten.“

„Ich will mich ja nicht einmischen oder aufdringlich sein, aber ich frage mich, ob das wirklich so gut ist. Ich bin mir nicht sicher, ob der Jediorden das richtige für sie ist. Sie scheint auch Probleme mit den psychischen Voraussetzungen zu haben, wisst ihr? Es ist, um ein Gleichnis zu verwenden, wie mit einem reaktionsträgen chemischen Stoff. Ihre Emotionen hemmen sie daran, weiter zu kommen. Sie braucht nur den richtigen Katalysator - also praktisch den richtigen Mentor – und plötzlich gibt es sprunghafte Veränderungen. Aber wer kann sagen, ob das Endergebnis nicht labil ist oder explosiv?“
 

Der Ältere konnte kaum fassen, was sein Gegenüber da erzählte und um ein Haar hätte er dem Drang nachgegeben, dem Jediritter einen Schlag ins Gesicht zu verpassen. Wie konnte er nur so von Tru reden? Und so was bezeichnete sich als ihr Freund? Blieb nur für den Burschen zu hoffen, dass er es nicht ganz so gemeint hat, wie er es sagte.

„Wie kommst du zu dieser Annahme?“

„Sie kann nicht einschlafen, wenn sie alleine ist. Und selbst wenn jemand in ihrer Nähe ist und sie schläft, dann selten ruhig. Besonders auffällig ist, dass sie im Schlaf zittert, egal wie kalt oder warm es ist. Master Yoda meinte damals, das habe psychologische Gründe.“

„Wirklich? Merkwürdig... dieses Phänomen ist noch nicht aufgetreten, seit sie unter meiner Obhut steht. Und sie schläft auch recht ruhig.“

Wenn Obi-Wan sich recht besann, stimmte das nicht ganz. In der Nacht, in der sie sich heimlich in sein Quartier geschlichen hatte, da HATTE sie gezittert. Ganz leicht nur, aber es war verflogen, sobald er sich ihr genähert hatte. Und ansonsten hatte sie ruhig geschlafen, zumindest in seiner Nähe.
 

Ein kaltes, Funkeln stahl sich in Jaydens graue Augen, als er wieder eine leichte Verbeugung andeutete und bat sich entfernen zu dürfen. „Es war mir eine Ehre, Euch kennen zu lernen, Meister Kenobi und es ist gut zu wissen, dass meine Freundin bei Euch in guten Händen ist. Ich würde mich jetzt nur gerne etwas zurückziehen und noch ein paar Dinge klären, bevor ich wieder komme. Es gibt da noch einige wichtige Dinge bezüglich meines Aufenthalts und meiner Mission, die ich klären muss.“

„Natürlich,“ erwiderte Obi-Wan wobei er bemerkte, dass sich seine Stimme alles andere als natürlich anzuhören schien. So kalt. Völlig ausdruckslos. Der Junge war ihm suspekt, irgendwie unheimlich.
 

~*+*~

„Ist er schon weg?“ Tru stellte die Frage beiläufig während sie hinter der Felswand hervorkam und noch ein paar ihrer Sachen ordnete, als würde es sie nicht wirklich interessieren oder als wüsste sie die Antwort bereits, was vielleicht gar nicht mal so abwegig war. Trotz der Entfernung und dem Rauschen des Wasserfalls war sie immerhin mit alternativer Wahrnehmung vertraut – ihr Gehör dürfte bei weitem genug ausgebildet sein um jedes Wort zu hören, das er und Jayden besprochen hatten.

„Was haltet Ihr von ihm?“, hakte die Padawan schüchtern nach. Also hatte sie wohl eine konkrete Vermutung, dass seine Beurteilung nicht gerade zu positiv ausfallen würde. Doch ihr Meister beschränkte sich auf ein Schweigen, das Antwort genug war.

„Er... er mag sich etwas merkwürdig ausdrücken, aber meistens meint er es nicht böse.“ Tru strich ihre nassen Haare nach hinten, um sie mit einem Haargummi hoch zu binden, als Obi-Wan ihre rechte Hand ergriff.

„Wie ist das passiert?“

Die Blonde wusste zunächst nicht, was er meinte, doch dann fielen ihr ihre aufgeschrammten Fingerknöchel wieder ein. „Ungeschicktheit.“
 

Auf der Haut zwischen seinem Augenbrauen bildeten sich Sorgenfalten, als er sich diese Wunden ansah.

/Das sieht aber überhaupt nicht danach aus, als sei sie an einem moosigen Fels abgerutscht oder ähnlichen. Dazu sind die Schrammen nicht lang genug./

Außerdem sahen die Ränder auch nicht sauber sondern eher ausgefranst aus...

„Tru... er muss nicht recht haben.“

„Wie?“

„Dein Freund. Er sagte, dass...“

“Ich weiß. Aber er hat doch Recht, oder? Solange ich mich nicht kontrollieren kann, habe ich keine Chance die Prüfungen zu bestehen.“

„Erzähl nicht so einen Unsinn. Es ist nicht an ihm, das zu beurteilen. Die Zeit wird es zeigen. Und jetzt will ich nichts mehr davon hören.“

Der Jedi ließ ihre Hand los.

„Meister... Wer ist Siri Tachi?“
 

Sie hatte nicht vorgehabt, ihn direkt zu fragen, aber jetzt wo Jayden ihren Namen erwähnt hatte, bot es die perfekte Gelegenheit scheinbar ohne Hintergedanken nach zu haken.

„Nur eine Kindheitsfreundin.“ Noch in dem Moment, als er das aussprach, fragte sich der Ältere, warum er seine Padawan gerade belogen hatte. Vielleicht weil es sie nichts anging. Oder weil er nicht wollte, dass es sie vielleicht doch schmerzen könnte, wenn sie etwas für ihn empfand. Weil es nichts gab, das ihm ferner lag als sie zu verletzen.

Tru wusste es trotzdem. Sie fühlte das Unwohlsein, das ihn erfüllte, den Schmerz und die Süße, die seine Gedanken einnahmen, wobei letzteres überwog. Siri Tachi war also wirklich die Antwort darauf, warum so war wie er war.

„Hat sie Euch weh getan oder wart Ihr es selbst, als ihr eurer Vernunft den Vorzug gabt?“
 

~Baby, I'm too lost in you

Caught in you

Lost in everything about you

So deep, I can't sleep

I can't think

I just think about the things that you do (you do)

I'm too lost in you

(Too lost in you)~
 

Chapter 14: Level Finished. Reloading Destiny… To be Continued...

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Huahaha!

Da ist Kapitel 14. Bitte erschlagt mich nicht, weil die Beiden noch mehr auseinander driften. Wenigstens habe ich es geschafft, Jayden einzubauen. Seinen zweiten Vornamen habe ich spontan eingebaut, einmal, weil er so toll klingt und außerdem hat er eine spezielle Bedeutung, auch für den Ablauf der FF. Wer Freuds Psychoanalyse sehr genau kennt, dem habe ich hoffentlich nicht zu viel verraten.
 

[...]„Ich will nicht so sterben. Vor allem nicht jetzt, nicht solange ich Euch nicht das sagen konnte, was ich Euch versprochen habe. Wenn ich schon sterbe, dann für etwas, an das ich glaube. Nicht, weil mir schwarz vor Augen wird, mein Herzschlag rast und meine Atmung versagt.“[...]
 

P.S.: Lasst euch von der Vorschau nicht verrückt machen. XD

The cold Stab of Death (I)

.:Chapter 15, Part 1 – the aim:.
 

Obi-Wan erstarrte eine Sekunde lang und fragte sich, wie es sein konnte, dass seine Schülerin das wusste und wie immer genau den Kern der Sache traf. Und dann kam ihm der schreckliche Gedanke, dass sich in dieser Situation eine schreckliche Analogie befand: er machte den gleichen Fehler, den er mit Siri gemacht hatte bei Tru wieder.

Er war dabei, sie von sich zu weisen, weil seine Logik und sein Pflichtbewusstsein es ihm befahlen und das nur, weil er eines nicht begriffen hatte: es gab einen Faktor, der sich verändert hatte. Er MUSSTE das nicht mehr tun, er hatte die Wahl. Tru ließ ihn ohnehin schon seine Lebensweise anzweifeln, warum dann nicht noch ein Stück weiter gehen?

Weil er dazu noch nicht bereit war. Er brauchte noch Zeit...

„Ich weigere mich, auf diese Sache zu antworten. Das ist eine rein private Angelegenheit.“

„Das nehme ich jetzt mal als ’ja’.“

„Ich...“, Der Jedi war verblüfft, auch wenn er eigentlich damit hätte rechnen müssen. Sie war klug genug, dass jedes seiner Worte zu einem Fallstrick werden könnte und es gab nur einen Weg aus einem solchen Kreuzverhör; Gegenangriff. Auch wenn Obi-Wan es nicht bewusst wahr nahm, so tat er doch genau dies. „Warum hegst du so großes Interesse daran? Gerade für dich sollte es doch vollkommen unwichtig sein, welche zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen mir und meinen Mitmenschen herrschen.“

„Meister, wir sind hier unter uns und ich bin keine Würdenträgerin, also hört auf so geschwollen zu reden.“

„Das werde ich erst tun, wenn du aufhörst, mir Befehle zu geben, Euer Möchtegern-Hochwohlgeborenheit.“

Die Padawan sog scharf die Luft ein und blickte den Größeren überrascht an. Sein scharfer Tonfall war wie ein Schlag ins Gesicht gewesen, besonders nachdem er ständig so rücksichtsvoll ihr gegenüber gewesen war. Es hatte sich eine gefährliche Stimmung zwischen ihnen ausgebreitet, bei der sie partout nicht wusste, wie sie seine Strenge wieder mildern konnte. Und auf einmal verstand sie ihn: Bei all dem, was sie verband und was aus ihnen werden könnte, ihren Gefühlen für ihn, war er doch in erster Linie ihr Lehrer, ihr Mentor. Sie hatte ihn selten wirklich als Respektperson gesehen, wenn sie seinen Zurechtweisungen nachgekommen war, dann aus Zuneigung, nicht, weil sie daraus gelernt hatte.

Wenn sie ihrer Liebe nachgab, würden sie Beide ihre Aufgabe verfehlen. Es war egoistisch, jetzt an Emotionen fest zu halten. Er hatte das schon immer erkannt.

„Vergebt mir Meister. Ich werde nicht mehr weiter danach fragen.“

„Das beantwortet aber immer noch nicht meine Frage.“

„Ich weiß. Und glaubt mir, ich werde Euch darauf antworten. Aber das kann ich erst in fünf Tagen.“

/Denn erst in fünf Tagen wird entschieden sein, ob wir Beide unser Leben verloren haben, oder nicht. Nur noch fünf Tage... sollte ich es bis dahin nicht geschafft haben, Euch zu retten, dann werde ich Euch wohl in den Tod folgen./

„Ist das ein Versprechen?“

„Ja, Meister, das ist es.“
 

Tru hatte nach ihrer Rechnung nicht einmal mehr als drei Tage zur Vorbereitung. Sie hatte sich alles noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Am Abend von dem zehnten bis zum elften Tag ihrer Reise würde der Attentäter zuschlagen... also musste sie spätestens am Morgen des zehnten Tages handeln, alles andere wäre Wahnsinn.
 

~*+*~

„Wir befinden uns hier im Trinitatos-System...“ Jayden deutete auf eine kleines Planetensystem der Holoprojektion. Sämtliche Jedi, sowie Senatorin Amidala befanden sich an Bord des Gleiters der Königin, der in den frühen Nachmittagsstunden auf dem Planeten gelandet war und berieten sich, welches Ziel man nun ansteuern sollte. Jayden, dessen Aufgabe es gewesen war, unbemerkt und unter falscher Identität das System nach möglichen Verstecken der Separatisten zu durchsuchen, kannte sich natürlich am besten aus und daher vertraute man ganz seinem Urteil.

„Das bemerkenswerte an diesem System ist, dass alle drei Planeten exakt gleich groß sind, und daher gleichmäßig in demselben Abstand zur Sonne rotieren, wie Elektronen um ein Proton. Trotzdem weist jeder Planet eine unterschiedliche Topografie auf, da das Grundgestein der Kruste ein unterschiedliches ist. Wir befinden uns derzeit auf Freya.“

Er deutete auf einen kleinen, grün schimmernden Punkt und wanderte dann mit seinem Finger weiter auf einen, dessen Leuchten einen ganz leichten rötlichen Stich hatte, „aber ich glaube, auf Lan dürften wir sicherer sein. Die Häuser der Bewohner sind in den Fels gehauen und man hat weite Landstriche, auf denen nur Wiese wächst. Ein unbemerktes Eindringen dort ist so gut wie nicht möglich, da man relativ freies Sichtfeld hat, außerdem gibt es zwei Kontrollstationen auf den Beiden Monden des Planeten. Da Lan sich vor allem durch Metallraffinerie und seine Industrie finanziert und einer der kleineren Lieferanten der Republik ist, dürften sie kein Problem mit unserer Ankunft haben. Wer einmal dort ist, der wird sehr diskret behandeln, wenn auch die Einwohner lieber einen Bogen um Fremde machen.“

Padmé nickte zufrieden. „Ja, ich bin sehr zufrieden. Lan scheint mir eine gute Wahl zu sein. Was denkt Ihr darüber, Meister Obi-Wan?“

Der Jedi zuckte leicht zusammen bei der Erwähnung seines Namens. Seine Gedanken waren vor allem bei seiner Padawan verweilt. Tru und er waren sehr wortkarg im Umgang miteinander geworden und von ihr ging auf einmal ein ziemlich großes Maß an Ernüchterung aus, dass nichts mehr mit dem Mädchen zu tun hatte, das er kennen gelernt hatte und es gefiel ihm nicht besonders. Genauso wenig, dass sie jetzt alle so auf Jayden angewiesen waren, aber es musste sein.

„Was ist mit dem dritten Planeten?“, fragte er, um sich wieder besser auf das Thema konzentrieren zu können.

„Sancha ist sehr karg, bis auf ein paar Pionierpflanzen findet man dort nur drei Dinge: Felsenwüste, Felsenwüste und... Felsenwüste. Außerdem sind die Tierarten dort auf extremste Beziehungen angepasst, das heißt eine sehr zähe, schuppige Haut, äußerst gefährliche Krallen, die nicht nur zur Fortbewegung dienen und ein ausgesprochener Appetit, der zu sehr aggressiven Verhaltensweisen führt. Dort gilt es ’alles oder nichts’ und ich glaube, wir haben im Moment schon genügend Probleme, um uns nicht noch damit herum schlagen zu müssen.“

Nun nickte auch Obi-Wan.

„Wenn es Lan sein soll, dann soll es eben so sein.“
 

~*+*~

Direkt nach der Besprechung kehrte Obi-Wan zurück zu seinem Gemach, aber kaum öffnete sich dir Tür, rannte eine recht überraschte Tru beinahe in ihn hinein.

„Oh, Meister, da seid Ihr ja, ich habe Euch schon gesucht. Ihr wart nicht in Eurem Quartier, obwohl...“

„Ja, ich weiß, wir hatten eine Verabredung [So? *g*] aber etwas wichtigeres kam mir dazwischen.“

„Ach so... etwas ’wichtigeres’“

Es war nicht genau herauszuhören ob das Missfallen in ihrer Stimme eher daher rührte, dass sie ihn schon wieder versetzt hatte oder dass er sie nicht einmal ins Vertrauen ziehen wollte. Oder vielleicht störte sie sich auch daran, dass sie nicht die oberste Priorität bei ihm hatte, was auch kein Wunder gewesen wäre, immerhin war der Jedi in den letzten Stunden nicht unbedingt freundlich zu ihr gewesen.

„Ihr wolltet mir etwas zeigen?“

„Sicher.“

Sie traten in sein Gemach, woraufhin R4 auch sofort angerollt kam. Der Ältere gab dem kleinen Droiden einige kurze Anweisungen, woraufhin dieser sich in den Computeranschluss des Schiffes einklinkte. In der Wand erschien ein Display und zeigte einige Gedichtzeilen.

„Das hier hat irgendjemand uns geschickt, aus welchen Gründen, weiß ich nicht. Ich habe mich nur gefragt, ob du etwas darüber weißt.“

Trus Lippen formten gerade lautlos die Worte ’Versucht, zu organischer Collage zu fügen’, als sich wieder erkennen in ihren Augen spiegelte.

„Das waren die so ziemlich ersten Gedichte, die wir in unserem Unterricht angeschnitten hatten, allerdings haben wir sie nicht vollständig analysiert.“

„Sagtest du Gedichte? Also, es sind mehrere?“

„Ja, das erste, das bis zu den drei Punkten geht ist von Stan Rice gewesen, die drei Zeilen darunter stammen von John Webster. Das Erste wurde vor allem benutzt, um uns zu zeigen, wie Subjektiv die Deutungen sein können und wie wichtig vor allem Hintergrundwissen oder der allgemeine Kontext ist. Die häufige Verwendung der Befehlsform dabei kann provokativ wirken oder man will den Leser aufrütteln und zu etwas anregen, wobei das Erstere nicht unbedingt Letzteres ausschließen muss.“

„Und inwiefern ist das mit dem anderen Gedicht verbunden?“

„Inhaltlich eigentlich gar nicht. Die zwei Autoren stammen aus vollkommen verschiedenen Epochen und haben gar nichts miteinander zu tun. Da das von Webster eher Trauer vermitteln soll, glaube ich, da spielt sich nur jemand ziemlich auf. Zusammen klingt das eher schwülstig als dramatisch, erst recht durch diese übertriebene künstlerische Pause, die durch die drei Punkte entsteht, was ja im Allgemeinen für Trauer oder Zögern steht.“

„Bist du dir da sicher?“

„Natürlich. Na ja, wenn da zum Beispiel noch ein Video dabei wäre, das die Ermordung eines Jedi zeigt, dann wäre das natürlich eine eindeutige Drohung, aber so...“

Eine Klaue aus Eis schien sich um sein Herz zu schließen bei ihren Worten. Es war ein Fehler gewesen, das Bild löschen zu lassen, ganz egal, wie sie ihn dann angesehen hätte, nur weil er es ihr vor enthalten hatte. Immerhin schien das alles darauf hin zu zielen, dass sie diejenige war, die in der größten Gefahr schwebte und sie wusste nicht einmal etwas davon. Es konnte sie vollkommen unvorbereitet treffen. Aber warum ausgerechnet sie? Weil sie das schwächste Glied war? Das war eher unwahrscheinlich, Jar Jar wäre weit angreifbarer und noch dazu von höherem politischen Wert (so grotesk das auch klingen mochte). Damit blieb nur noch eine Antwort, die weit erschreckender war: Tru war seine Achillesferse. Sie wurde ihm immer mehr zum Halt und wenn der weg fiel...

Obi-Wan mochte es sich nicht vorstellen, wie es war, ohne sie auskommen zu müssen und er betete zur Macht, dass der Absender nicht das wahre Ausmaß seiner Zuneigung für sein junge Schülerin erkannte. Das vermochte nur jemand, der den Jedimeister entweder sehr gut kannte – gut genug, um ihn zu durchschauen – oder jemand, der machtsensitiv genug war. In beiden Fällen gab es so gut wie niemandem mehr, dem man trauen konnte.

„Meister? Benötigt Ihr noch meinen Rat?“ Tru tat ihr Bestes, damit ihre Stimme nicht so sehr zitterte. Die Erstarrung, in die ihr Mentor plötzlich gefallen war, machte ihr Angst. Nur mit Mühe, trat wieder Leben in seine bis dahin glasigen Augen, als er sie entließ.
 

.:Chapter 15, Part 2 – Was it just by chance?:.
 

Day 07 – Lan
 

Tru ertrug diese Stille zwischen ihr und ihrem Meister kaum noch, auch wenn sie wusste, dass sie nicht aufgeben durfte. Ihre Ankunft in Lanath, der Hauptstadt des Planeten Lan änderte daran auch nicht wirklich etwas. Sie langweilte sich mehr oder weniger, da auch sämtliches Training ausfiel – angeblich aus ’rein organisatorischen Gründen’, aber es war nur zu verständlich, dass Obi-Wan Abstand von ihr suchte, nachdem sie so kalt ihm gegenüber war.

Tief seufzend lag die Padawn dösig in einem von Lans riesigen Blütenmeeren und sog die Süße der Pflanzendüfte in sich ein. Das tiefdunkle Grün des Grases bildete einen starken Kontrast zu dem leichten Orangeton der Felsen, die von den Grasflächen umsäumt wurden. Zu früheren Zeiten mussten riesige Flussnetze den Planeten umgeben haben und von den Canons, die sie gebildet hatten, waren jetzt nur noch diese Felseninseln übrig, in denen die Einwohner ihre Heimstätten bezogen.

Michelle krabbelte freudig durch die Wiese, rupfte dabei zahlreiche Blumen aus, wedelte damit wie wild herum, nur um sie letztendlich doch zwischen ihren tollpatschigen Fingern zu zerpflücken. Dann kroch sie in ihrer Latzhose wieder zu Tru zurück und legte sich mit der Frage „Hei-Hei?“ neben sie. Sie fragte, ob die Blonde schlafen wollte.

„Nein, Michelle, ein Heihei ist eine Sagengestalt in Form eines Fuchses mit Flügeln, das Dürreperioden auslöst, wo auch immer es landet. Aber zum schlafen hätte ich jetzt ehrlich gesagt auch Lust... Wenn ich nicht auf dich aufpassen müsste, würde das sogar gehen.“

Das Kind setzte sich wieder hin und zog ein paar Mal an ihrem Krakenhut, um ihn vom Kopf zu kriegen, was aber misslang. Plötzlich klatschte die Kleine in die Hände.

„Aupa!“

„Nein Michelle, deine Raupe ist noch drinnen.“ Die Prinzessin besaß eine ziemlich große Zuneigung, zu einer aus mehreren Holzkügelchen an einem Strick bestehenden Spielzeugraupe, die man hinter sich her ziehen konnte. Natürlich konnte sie auch eine echte Raupe gemeint haben... aber die waren zu klein, als dass das Kind sie erkennen könnte. Und auf Lan gab es nach Trus Information auch keine Riesenraupen.

„AUPA!“ Jetzt deutete sie sogar direkt auf einen Punkt im Gras. Tru wurde das Ganze einfach zu blöd und sie stand auf.

„Michelle, da ist keine...“

Dann hörte sie das Zischen und erstarrte. Es hätte das Zischen irgendeiner Schlange sein können... aber dann hätte es sich nicht so in ihre Gedanken gebrannt. Schon als Kind war sie gezwungen gewesen, auf dieses Geräusch zu achten, deshalb wurde auch ihr größter Alptraum wahr, als sie die schwarze, artspezifische spiralförmige Zeichnung auf dem Rücken des Reptils entdeckte und die winzigen Überreste zweier Paar Gliedmaßen. Nein, es ebenso wenig eine Schlange, wie man eine Blindschleiche als solche bezeichnen konnte, aber für Tru war das hier noch viel schlimmer.

Und es kam immer näher.

Noch bevor das Tier ganz an ihren Stiefeln angekommen war, packte Tru das Kind und rannte, so schnell sie konnte. Das Zischen der Schleiche nahm höhere Töne an, das hieß, es fühlte sich bedroht durch die ruckartigen Bewegungen... und ging zum Angriff über. Sie rannte, so schnell ihre Füße und das Mädchen auf ihrem Arm es ihr erlaubten. Michelle rutschte immer wieder ein Stück tiefer. Die Padawan hielt erst inne, als an der Sicherheit verheißenden Durastahltür angekommen war, die kaum sichtbar in den Fels gehauen war. Allerdings brauchte man einen Zahlencode, um die zu öffnen, einen Zahlencode, der sich irgendwo in Trus Erinnerung befand, aber ihr Gedächtnis blockierte einfach angesichts der Situation.

Sie versuchte es immer wieder, tippte auf die Zahlen, an die sie sich erinnern konnte, variierte, die Reihenfolge, aber die Tür öffnete sich einfach nicht.

Das Lichtschwert zu ziehen, war jetzt nicht mehr möglich: um die Tür zu öffnen brauchte es zu viel Zeit und mit Michelle auf dem Arm waren ihre Bewegungen gebremst, sodass sie das wendige Tier nicht würde anwehren können. Michelle auf den Boden zu setzen war unverantwortlich, ein Biss löste bei Kindern Krämpfe aus.
 

Das Zischen kam näher... sehr nah. In einer letzten Panikattacke drehte Tru sich um und sah nur noch, wie das Tier einen Satz in die Luft machte und geradewegs auf sie Beide zuflog.

In einem Reflex drückte sie das Kind fest an sich und schloss die Augen.
 

Die Türen öffneten – zu spät für sie, um noch zu reagieren.

Ein Surren durchschnitt die Luft.

Dumpf hörte sie etwas in das weiche Gras plumpsen.
 

„Bist du in Ordnung?“

Vorsichtig und heftig atmend öffnete sie wieder die Augen... und blickte direkt in Jaydens besorgtes Gesicht. Die Klinge seines Lichtschwerts leuchtete golden in seiner Hand, als er es wieder deaktivierte. Das Tier lag in zwei Hälften reglos im Gras.

Tru sagte nichts, sie konnte nicht einmal schlucken, so trocken war ihre Kehle. Dann stürzte sie sich blind in die Arme ihres Freundes.

„Sie... sie hätte mich beinahe...“

„Ich weiß.“ Der Ältere strich ihr beruhigend über das Haar während Michelle zwischen ihnen nur verwirrt auf die Blonde sah und beinahe anfing zu weinen, weil Trus merkwürdiges Verhalten ihr Angst machte.

Die junge Frau hatte die Augen noch immer auf das leblose Wesen zu ihren Füßen, umso beruhigender war Jaydens regelmäßiger Herzschlag an ihrem Ohr, genauso regelmäßig, wie das Geräusch der Schritte, die sich näherten, welches sie veranlasste, Abstand von ihrem Freund zu suchen und mit der Prinzessin auf dem Arm nach drinnen zu gehen, ohne den Angekommenen auch nur eines Blickes zu bedenken und das wo es doch ausgerechnet seine Nähe war, die sie jetzt am meisten brauchte und misste. Aber wenn sie auch nur eine Sekunde in seine Grünblauen Augen geblickt hätte, hätte sie ihm wahrscheinlich alles gestanden: dass sie ihn liebte, was sie über die bevorstehenden Tode wirklich wusste und welche Bedeutung dieses Erlebnis gerade hatte. Und es wäre ihr ganz egal gewesen, dass Jayden anwesend war.
 

Obi-Wan blickte seiner Schülerin verständnislos hinterher und seine Besorgnis wegen ihrem Verhalten wurde verdrängt von dem kalten Stich der Eifersucht [Moulin Rouge XD], den er gefühlt hatte, als er sie Jaydens Armen hatte liegen sehen.

„Was ist passiert?“, fragte er denn jungen Jedi. Dieser deutete mit einem Kopfnicken auf die Überreste der Schleiche.

„Ist das eine Schlange? Ich dachte, hier gibt es keine.“

„Das ist eine tatooinische Giftscheltopusik, mehr oder weniger verwandt mit Blind- und Erzschleichen. Ihr Gift ist relativ harmlos für die meisten, bei einem Biss hat man lediglich das Gefühl, als sei der entsprechende Körperteil eingeschlafen. Kinder erwischt es da schon viel schlimmer. Tru wurde mal von einer gebissen, da war sie drei.“

„Und seitdem hat sie ein Trauma?“ Ein Trauma würde zumindest die heftige Reaktion seiner Schülerin erklären. Sie sah so aufgelöst aus, bis in die Grundfesten erschüttert... Aber Jayden schüttelte nur den Kopf.

„Schlimmer. Seitdem hat die eine Allergie. Der Biss hätte sie töten können.“
 

Töten... Er hätte sie wirklich verlieren können? Durch so einen kleinen, dummen Zufall? Aber... war es denn überhaupt wirklich Zufall?

„Wie... ist das Tier hierher gekommen?“ Obi-Wan betete, dass man die Kraftlosigkeit in seiner Stimme nicht hören konnte.

„Vermutlich unbewusst durch irgendeinen Händler mitgeschleppt. Ich meine, welchen Sinn hätte es, die Viecher irgendwohin zu importieren, die sind praktisch wertlos.“

/Es sei denn, man hat vor, meine Schülerin zu bedrohen.../, dachte der Jedimeister bitter, als er beschloss, nach Tru zu sehen.
 

Wie konnte man nur den Zustand beschreiben, in dem sie sich befand? Für Obi-Wan war er definitiv ungewohnt, doch hatte das nichts zu heißen, wenn man bedachte, dass er vollkommen den Draht zu ihr verloren hatte. Die Frage, ob sie es gewesen war, die ihn bewusst gekappt hatte, blieb offen, doch rückte in den Hintergrund bei Trus Anblick.

Sie hatte sich auf ihr Bett zurück gezogen, die Knie bis unters Kinn gegen und starrte stur gerade aus. Nicht einmal Atemzüge waren klar erkennbar, so regungslos hielt sie sich. Sie war allein, Michelle befand sich wahrscheinlich wieder in der Obhut Eirtaés.

Die junge Frau zuckte erst zusammen, als es draußen donnerte.

„Tru? Bist du in Ordnung?“ Mit vorsichtigen Schritten näherte der Jedi sich dem Bett. Er war nicht sicher, wie sie auf seine Anwesenheit reagieren würde, erst recht nicht, da sie anscheinend noch unter Schock stand.

„Nichts ist in Ordnung, wenn es gewittert. Ich mag den Regen, die Frische und die Blitze. Aber nicht das Donnern. Ich hasse Donner, man entkommt ihm einfach nicht. Egal, wie sehr man davor wegläuft, wie dick die Mauern sind, die einen umgeben: man spürt ihn, wie er über einen hinweg rollt, spürt ihn im ganzen Körper, im Boden. Es ist schrecklich. Als würde er einen zwingen wollen, dass man bei seinem Klang erschaudert. Als würde der ganze Himmel einen Groll gegen einen hegen.“
 

~Kalter Wind in meinem Herzen –

Kalter Wind in meinem Haar

Kälter als hier unten wird’s nicht mehr -

Und niemals wird’s so werden, wie es war~
 

„Weg laufen hilft ja auch nicht. Du musst dich dem stellen. All deinen Ängsten. Sonst wirst du sie nicht überwinden können.“ Da waren sie wieder, die beliebten Jedi-Ratschläge, die absolut nicht mehr waren als Plattitüden, solange man sie erstens nicht selbst zu verwirklichen vermochte und zweitens keinerlei Aussage darüber machte, WIE man sie verwirklichen konnte. Tru brauchte jetzt keine leeren Worte, das wusste er. Was sie ihm aber nicht verraten wollte, war, wie er ihr helfen konnte.

„Das müsst Ihr gerade sagen. Ihr seid doch immer vor allem weg gelaufen, sogar vor mir. Vor dem, was ich Euch zu sagen hatte. Aber Ihr wisst nicht, wie das ist.“

„Weil du es mir nicht sagst.“
 

~All die Sterne bleiben oben –

In mir bleibt nur deine Spur

Hab ich dich jemals belogen –

Frag ich leise und du lächelst nur~
 

„Ich will nicht so sterben. Vor allem nicht jetzt, nicht solange ich Euch nicht das sagen konnte, was ich Euch versprochen habe. Wenn ich schon sterbe, dann für etwas, an das ich glaube. Nicht, weil mir schwarz vor Augen wird, mein Herzschlag rast und meine Atmung versagt.“

„Wenn ich etwas für dich tun kann...“

„Ihr könntet mich allein lassen.“

„Aber du hasst die Einsamkeit.“

„Im Moment hasse ich sogar mich selbst.“
 

~Wenn du lachst, ist mir egal

Wenn du lachst, ist mir egal~
 

„Umso wichtiger ist es, dafür zu sorgen, dass du dich dadurch nicht selbst verletzt.“

Zu ihrem größten Erstaunen ging ihr Mentor an ihrer Bettkante direkt vor ihr in die Knie. Sie war regelrecht gezwungen, ihm in die Augen zu sehen, deren lebendiges Leuchten stets ihr Herz mit Wärme überflutete.

„Also, Tru, was ist mit dir los? Warum kapselst du dich so ab?“

„Das kann ich Euch nicht sagen.“

„Dann zeig es mir.“

„Ich kann nicht. Wenn, dann werdet Ihr böse auf mich sein.“
 

~Ich traue der Ruhe eines Toten –

Ich traue niemand, der mich liebt

Doch mich zu hassen bleibt verboten –

Und es bleibt ein echtes Wunder, wenn es dich noch gibt~
 

„Ich könnte böse auf dich sein. Nie. Ich weiß nicht, wie du es schaffst, aber selbst wenn ich es mir vornehme, verschwindet meine Wut auf dich viel zu schnell. Ich brauche dich an meiner Seite, Tru.“

Es machte keinen Sinn, mehr länger davor weg zu laufen, er musste ihr einfach sagen, was er fühlte. Besonders seit ihr Verhaltensumschwung Obi-Wan klar gemacht hatte, dass er die alte Tru, SEINE Tru zurück haben wollte und musste – um jeden Preis.

Der Jedi ergriff die kalten Hände seiner Padawan und zog sie auf die Füße zurück, vom Bett herunter.

„Wie könntet Ihr? Und warum ausgerechnet ich?“

“Weil du die einzige bist, die mich dazu bringen kann, wieder zu leben.“

Die Blonde lächelte, wenn auch nur zaghaft. Aber das war ihm Antwort genug. Ohne ein weiteres Wort zu verschwenden, tat er genau das, was er schon längst hätte tun sollen.

Obi-Wan strich behutsam durch ihre Haare, als er Tru nach Stunden der Zweifel endlich mit reinem Gewissen zu küssen wagte.
 

~Wenn du lachst, ist mir egal

Wenn du lachst, ist mir egal, was noch kommt

- Dann ist alles andere

Wenn du lachst, dann ist mir

Alles andere so egal~
 

Chapter 15: Level Finished. Reloading Destiny… To be Continued...

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So, ich bin mit Kapitel 16 zwar noch nicht ganz fertig, aber eine Vorschau habe ich trotzdem schon, deshalb und weil ihr so nett gedrängelt habt, gibt es das Kapitel. Sorry, dass es so lange dauert, aber meine Gedanken kreisen nur noch um eine andere FF... (Welche wohl? O.O Drei Mal dürft ihr raten...Seit wenigen Monaten on und ich bin schon am neunten Kapitel dran...)
 

[...]Denn etwas war in ihr erwacht, eine heißkalte Empfindung, die mehr und mehr ihr Herz und ihre Gedanken vergiftete.

Er war eingetreten.

Der Moment, den Qui-Gon mehr als alles gefürchtet hatte.

Früher oder später würde es losbrechen. Es wartete förmlich darauf.[...]

The cold Stab of Death (II)

.:Chapter 16, Part 1 – Unsure and Missunderstood:.
 

Day 08 – Lan
 

Lanath war zweifellos eine hübsche Hauptstadt. Dennoch bekam Tru nicht mehr allzu viel davon mit, da sie es für sicherer hielt, drinnen zu bleiben. Die Gefahr, innerhalb der Gebäude auf irgendwelches Gewürm und Gekreuchs zu stoßen, sank dann auf ein Minimum. Ihre Hauptaufgabe sah sie jetzt ohnehin in zweierlei Dingen: das Sicherheitssystem ständig zu überprüfen und Obi-Wan aus dem Weg zu gehen. Sie hätte nicht erwartet, dass es noch schlimmer werden könnte, besonders nicht dadurch, dass endlich die Möglichkeit bestand, dass sie und ihr Meister mehr verband als nur die reine Zuneigung zwischen Mentor und Padawan. Aber genau dadurch fühlte sie sich jetzt verschüchtert und verwirrt.

All die Zeit war sie davon ausgegangen, dass sie den ersten Schritt zu tun hatte und nun war er in die Offensive gegangen. Das hieß, er war es auch, der das Tempo der Beziehung weitgehend festlegte und somit befand die junge Frau sich vor dem großen Problem des Ungewissen. Sie war sich nicht einmal sicher, ob sie denn eine wirkliche Beziehung hatten... und wann so etwas anfing. Vielleicht hätte sie mit ihm darüber reden sollen. Aber was, wenn für ihn alles selbstverständlich schien.

Sie hatte Angst, das Falsche zu tun. Deshalb tat sie gar nichts und lief weg. Keine sehr weise Verhaltensweise für eine angehende Jedi.

„Tru? Verzeiht mir bitte, aber...“

Die Blonde hob den Kopf und sah Eirtaé fragend an. Sie hatte genau genommen nicht einmal bemerkt, dass jemand in ihr Quartier eingedrungen war. Erstaunlich, wie sehr die äußere Wahrnehmung doch rapide nachließ, wenn man sich auf sich selbst konzentrierte.

„Was gibt es denn?“

„Die Jodtabletten der Prinzessin sind alle geworden. Jemand muss in die Stadt und neue besorgen. Dummerweise besteht die Königin darauf, dass man sie über alle Einkäufe, die ihre Tochter betrifft, vorher informiert. Und, nun ja...“, die Zofe war sichtlich nervös und Tru konnte fühlen, wie ihr bei dem Gedanken unwohl wurde, „...sie ist im Moment nicht gerade sehr gut auf mich zu sprechen, weil mir da ein kleines Missgeschick unterlaufen ist...“

„Schon gut, schon gut. Ich werde es ihr sagen.“
 

Das Quartier der Königin befand sich in der obersten Etage, um genau zu sein, füllte es fast die Hälfte des Raumes dort aus. Es war mehr eine Art eigenständiger kleiner Wohnung, in die die junge Padawan sich vorwagen musste, aber bereits, als sie das Ende der Treppe nach oben erreicht hatte, wusste sie, das sie ungelegen kam.

Es war ein Déjà vu.

Die Königin war nicht allein in ihrem Quartier, es drang noch eine Stimme heran, die Tru gehofft hatte, erst wieder zu hören, wenn sie ihre Gedanken geordnet hatte: Obi-Wan.

Und erneut befanden die beiden sich in einer Art Disput.

Die Blonde hatte sie schon einmal belauscht... was machte es da schon aus, wenn sie es noch einmal tat? Vorsichtig schlich sie sich näher an die Tür, um auch alles mit zu bekommen...
 

„Ich finde, das Benehmen, das du an den Tag legst einfach unmöglich! Ich habe dir meine Schülerin als Schutz für deine Tochter zur Verfügung gestellt, nicht, damit sie ihre Amme wird!“

„Sieh an, auf einmal spielen wir den Ordnungshüter...“, Zenobias Antwort zeugte von enormer Lustlosigkeit bezüglich dieses Themas. Wahrscheinlich nahm sie Obi-Wans Ärger nicht einmal richtig zur Kenntnis. Auch dieses Mal stand ein gefülltes Weinglas vor ihr auf dem Bürotisch, das fast bis zum Rand gefüllt war und wieder einmal saß der Jedimeister ihr direkt gegenüber, „...das hat dich doch vorher auch nicht gestört.“

„Doch, das hat es sehr wohl. Ich hatte lediglich die naive Hoffnung, dass du irgendwann etwas Einsicht zeigen würdest.“

„Du magst die Kleine, was? Wie niedlich...“

„Sie ist meine Schülerin,“ entgegnete Obi-Wan in einem derart resoluten Tonfall, dass Zenobia es für unklug hielt, noch weiter darauf herum zu hacken.

„Und äußerst fähig im Umgang mit Kindern. Hast du überhaupt eine Ahnung, wie schwer es ist, ein Kind groß zu ziehen, und das in meiner Position?“

„Nein, aber ich glaube, du weißt es am wenigsten, da du sie ja stattdessen von anderen erziehen lässt.“

Wütend griff die Königin nach dem Weinglas und schleuderte es in Obi-Wans Richtung. Es verfehlte sein Ziel und zersprang klirrend in einer Ecke. Die bunten Scherben glitzerten lebhaft und erinnerten irgendwie an ein vergessenes Mosaik. Der Jedi hatte nicht einmal mit der Wimper gezuckt, warf jedoch einen Seitenblick auf den Scherbenhaufen und seufzte einmal um den Verlust etwas so Schönen trauernd.

„Wage es nie wieder, mir vorzuwerfen, ich würde mich nicht um Michelle kümmern! Sie bekommt alles, was sie will! ALLES! Das ist mehr als genug, wenn man bedenkt, wessen Idee es war, dass ich das Kind behalte!“ Sie griff jetzt direkt zur Flasche und trank einen Schluck daraus.

„Du bist wirklich erbärmlich und bemitleidenswert zugleich.“, meinte ihr Gegenüber kalt, „Du hingegen solltest lieber ein wenig Mitleid mit deiner Tochter haben, sie hätte es eher verdient.“

„Sie ist nicht nur meine Tochter, wie du nur zu gerne zu vergessen pflegst. Und wenn sie eines verdient hätte, dann, den Namen Kenobi zu tragen!“
 

Tru wich so abrupt von der Tür weg, dass man hätte denken können, sie hätte ihr einen Schlag vepasst. Das konnte nicht... das war unmöglich...

Andererseits würde es so viel erklären, warum Michelle Obi-Wan immer ’Papa’ nannte, die Ähnlichkeit. Und doch weigerte sie es sich zu glauben. Es war einfach zu viel.

Sie rannte davon.
 

„Das reicht. Ich lasse mich nicht noch einmal auf diese alberne Diskussion ein.“ Obi-Wan stand auf und wollte gehen, aber Zenobia erhob sich ebenso schnell.

„Obi-Wan, warte! BITTE!“

„Warum sollte ich?“

Mit tränenfeuchten Augen lief die Königin auf ihn zu und legte ihren Kopf an seine Schulter. Die Miene des Rotblonden versteinerte sich schlagartig.

„Bitte... ich schaffe das nicht, die Belastung. Können wir nicht einfach noch mal ganz von vorne anfangen? Das Kind braucht einen Vater...“

„Nein. Das Kind braucht SEINEN Vater. Wenn du anfängst, Ben in mir zu sehen, ist das dein Problem Zenobia, aber ich werde nicht die Fehler meines Bruders begradigen.“

Er ließ sie stehen.

So ganz allein in dem riesigen Quartier kam Zenobia sich wieder wie ein Kind vor, das spürte, wie die Wände immer weiter nach außen rückten...
 

~*+*~

Obi-Wan konnte nicht Michelles Vater sein. Das war einfach unmöglich. Nicht bei der Distanz, mit der er dem Kind ständig begegnete und erst recht nicht der Abneigung, die er ihrer Mutter entgegen brachte. Wieder warf die Padawan der Kleinen einen verstohlenn Blick zu. Und jedesmal wenn sie es tat, schien das all ihre Gründe über den Haufen zu werfen und sie musste noch einmal bei null anfangen.

Tru hatte die Sache mit den Tabletten noch nicht vergessen, aber sie hatte Angst, dieser Frau ins Gesicht zu blicken. Sie hatte sich immer gefragt, was wohl vorgefallen sein musste zwischen dem Jedimeister und der Königin, dass er eine solche Abneigung ihr gegenüber empfand und jetzt hatte sie wohl ihre Antwort.

Die Blonde fühlte sich hilflos und... verraten. Ja, das traf es wohl am ehesten. Auch wenn sie nicht genau wusste, worin dieser Verrat bestand, er schien einfach da zu sein.

Sie wollte tief durchatmen, um endlich wieder einen klaren Gedanken fassen zu können, aber so richtig wollte es nicht gelingen. Denn etwas war in ihr erwacht, eine heißkalte Empfindung, die mehr und mehr ihr Herz und ihre Gedanken vergiftete.

Er war eingetreten.

Der Moment, den Qui-Gon mehr als alles gefürchtet hatte.

Früher oder später würde es losbrechen. Es wartete förmlich darauf.
 

Aber die wirr gewordenen Gedanken Trus legten sich augenbichklich wieder, als Michelle zu schreien anfing. Sie brüllte und kreischte nach ihrer Mutter, etwas, was noch nie eingetreten war (Tru war sich bis dahin noch nicht einmal sicher gewesen, ob Michelle Zenobia überhaupt als ihre Mutter ansah). Das Schlimmste war aber, das der Grund dafür fehlte: Die Prinzessin hatte sich nirgends verletzt, es hatte keinen plötzlich auftretenden Lärm gegeben, nichts, was dem Baby hätte Angst machen können. Dennoch schrie sie und das Geräusch drang Tru wieder einmal bis unter dfie Knochen und ihr wurde eiskalt. Jetzt blieb ihr nichts anderes, als zu Zenobia zu gehen.

Aber Michelle mitnehmen?

Die Padawan lief los und nahm die Prinzessin nicht mit, weil sie sonst nur das ganze Haus alarmierte.
 

Die Tür zu Zenobias Quartier öffnete sich zischend und kaum betrat Tru den Raum, hatte sie das Gefühl, in die Leere zu treten. Ihr Magen kribbelte, als würde sie rasend schnell fallen.

Der Raum war leer, das sagte ihr ein kurzes Eintauchen in der Macht. Wie konnte es dann sein, dass sie die Königin so klar vor sich sah?

Vielleicht war der Raum nicht leer, aber er war tot.

SIE war tot.

Die Erkenntnis traf die Blonde im Beruchteil einer Sekunde, noch bevor sie all das Blut wahrnahm, dessen Lache ihr fast bis an die Füße reichte.
 

Blut! Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, wann sie zum letzten Mal so viel davon gesehen hatte (wahrscheinlich nie) und bei der Macht, es mussten einige Liter sein.

Eine Weinflasche lag umgestürzt auf dem Schreibtisch und die dunkle Flüssigkeit verschmolz perfekt mit den langen burgunderfarbenen Spritzern draum herum.

Zenobias Kopf lag direkt daneben und man hätte fast denken können, die Königin schliefe nur, wäre da nicht die Blutverschmierte Klinge des Vibrodolches gewesen, den die Tote noch immer fest umklammwert hielt. Und an dem anderen Handgelenk...

Selbstmord!

Selbstmord...

Selbstmord?
 

/Suizid./, Der Gedanke schien Tru unmöglich. Sie wusste, dass sie versagt hatte. Vielleicht war Zenobia wirklich in den Freitod gegengen, aber bestimmt nicht freiwillig. Sie musste aufgeregt gewesen sein, nach dem Streit. Aufgewühlt.

Mit anderen Worten: leicht zu manipulieren.

Der Padawan wurde klar, dass sie versagt hatte.

Das erste der drei Opfer war ein weiteres Mal gestorben. Zu früh.

Zu früh?

Zum ersten Mal fragte Tru sich, inwiefern ihr eingreifen in die Zukunft den Ablauf der Dinge verändert haben musste. Was, wenn die anderen auch früher sterben mussten?

Andererseits, der Mörder hatte nur eine Chance genutzt. Vielleicht wäre das Streitgespräch früher oder später ohnehin ausgebrochen, Tru hatte das Ganze nur beschleunigt.

Es bestand die Chance, dass Obi-Wan und Michelle erst in drei Tagen sterben würden... dem Zeitplan gemäß. Denn noch schöpfte niemand Verdacht, nicht, da alles aussah wie Selbstmord. Dennoch... Sie hatte versagt. Es hätte gar nicht erst sowit kommen dürfen.

Die Padawan warf noch einen letztenb Blick auf den leblosen Körper Zenobias, dann drehte sie sich um und löste den Alarm aus.
 

.:Intermezzo – Farther away (Zenobia’s Theme [XD]):.
 

~I took their smiles and I made them mine.

I sold my soul just to hide the light.

And now I see what I really am,

A thief, a whore, and a liar.

I run to you,

Call out your name,

I see you there, farther away.
 

Im numb to you - numb and deaf and blind.

You give me all but the reason why.

I reach but I feel only air at night.

Not you, not love, just nothing.

I run to you,

Call out your name,

I see you there, farther away.
 

Try to forget you

but with out you, I feel nothing

Don't leave me here, by myself.

I can't breathe.

I run to you,

Call out your name,

I see you there, farther away.
 

Farther away~
 

.:Chapter 16, Part 2 – Confessions of a dangerous Mind:.
 

Die Gedanken in Obi-Wans Kopf überschlugen sich förmlich. Es war gerade mal wenige Stunden her, dass sie den Leichnam der Königin gefunden hatten. Es hatte alle geschockt, denn obwohl keiner von ihnen sonderlich vertraut mit Zenobia gewesen war, so hatte man wenigstens ihre Gegenwart geduldet und absolut niemand hätte damit gerechnet, dass sie Selbstmord begehe. Sie war einfach nicht der Typ dafür, denn wer mit ihrer Ignoranz und Überheblichkeit vorging, der war sich selbst genug, das Geschehen hätte nur eintreten können, wenn die betreffende Person beginnt, an sich selbst zu zweifeln.

Konnte der Streit, den er und sie gehabt hatten, der Auslöser gewesen sein? Der Jedi hatte das nicht gehofft, denn das Letzte, was er jetzt brauchte, waren Schuldgefühle.

Dann jedoch geschah etwas, das alles herum riss.
 

Die Handelsförderation hatte eine neue Forderung nach Naboo gesandt, die dann verschlüsselt nach Lan weiter gesendet worden war. Sie verlangten auf einmal nur noch nach der Aushändigung der Prinzessin. Obi-Wan hatte begonnen, eins und eins zusammen zu zählen; wahrscheinblich war die Prinzessin ohnehin von vornherein das Ziel gewesen. In ihr steckte ein enormes Potential, sie war machtsensitiv und wenn Lord Dooku sie in die Finger bekam... und das wqürde er zweifelsohne, da die Handelsföderation sich den Separatisten angeschlossen hatte.

Weiter nach der Königin zu fordern machte keinen Sinn, denn jetzt wirkte es, als seien sie einsichtig geworden und zu Verhandlungen bereit, wenn sie ihre Forderungen etwas zurück nahmen. Aber er war sich ziemlich sicher, dass die Neimoidaner wussten, dass die Königin tot war. Und das hieß wiederum, es gab ein Leck unter ihnen... oder einen Spitzel. Dann war es nur eine Sache weniger Tage, bis die Handelsförderation sie alle aufgespürt hatte.

Michelle währenddessen war fast wahnsinnig geworden. Fast unablässig hatte sie nach ihrer Mutter geschrieen und erst jetzt hatte man sie beruhigen können. Das Kind war nach der Erschöpfung in einen unruhigen Schlaf gefallen, der Obi-Wan nur recht kam und ihn daran erinnerte, dass es noch eine weitere Person gab, an die er sich wenden musste.

Er hatte das dringende Bedürfnis, mit Tru zu reden. Nicht nur, um sie von den aktuellen Geschehnnissen in Kenntnis zu setzen und sie zu fragen, ob sie einen erneuten Ortswechsel für sinnvoll halte, nein, ihre Gegenwart beruhigte ihn. Und sie schaffte es fast immer, ihn zum Lächeln zu bringen. Aber diesmal war es anders.

Er spürte es schon, als er sich ihrem Quartier näherte. Die Luft schienm erfüllt zu sein von einer Art innerem Aufruhr und er nahm etwas fremdartiges wahr. Der Jedimeister konnte sich nicht genau erklären, was es war, aber es alarmierte ihn.

Des Anstandes halber klopfte er vorsichtig an, aber keine Antwort. Tru blieb still, obwohl er genau wusste, dass sie da war und sie mit seinem Wissen rechnen musste. Was also sollte dieses Versteckspielchen?
 

~Bitte frag’ mich nicht, was los mit mir ist

Und ob ich dich noch liebe

Wenn das alles ist, was übrig ist

Nehm’ ich den Abschiedsbrief~
 

Obi-Wan trat dennoch ein, während seine Sorge um sie von Sekunde zu Sekunde wuchs. Scheinbar unbegründet, denn auf den ersten Blick schien nichts ungewöhnlich. Seine Padawan stand nur seelenruhig am Fenster und blickte hinaus. Aber genau diese Ruhe, war es, die störte. Würde Tru wirklich derart beherrscht bleiben, wenn gerade ein Mensch gestorben war?

„Sie ist tot...“, hauchte die Blonde kaum hörbar, doch fehlte es ihrer Stimme weit mehr als nur an Intensität, sie wirkte so leer. Die blauen Augen, die nach draußen gerichtet waren, hatten den Himmel im Blick und so sah sie alles und gleichzeitig nichts.

„Ich weiß,“ erwiderte der Ältere, weil das nunmal das Einzige war, dass er dazu sagen konnte.

Erst als er ihr geringschätziges, freudloses Lachen hörte, wurde ihm langsam klar, was wirklich mit seiner Schülerin los war. Sie war verbittert.

„Ihr wisst es, so, so...“, - der Sarkasmus in ihrer Stimme war zu stark, um ihn zu ignorieren – „und das ist alles. Es ist euch anscheinend egal. SIE ist euch anscheinend egal. Meinetwegen. Das interessiert mich nicht.“

/So hört es sich aber nicht gerade an.../, stellte Obi-Wan mit Besorgnis und neu hinzugekommener Nervosität fest.

„Was mich jedoch vielmehr interessiert,“ fuhr Tru unbeirrt fort, wobei sie sich zu ihm umdrehte, sich erwartend und herausfordernd gegen die Wand lehnte und die Arme vor der Brust verschränkte, „ist die Frage, wie lange Ihr noch vorhattet, mir die Sache zwischen Euch und der Königin zu verschweigen.“ Ihr Blick war kalt und gnadenlos, wie der eines Scharfrichters. Noch ein Hauch Sadismus und Selbstgefälligkeit und sie hätte Zenobia Konkurrenz machen können.

Aber sie hatte ihn mit ihren Worten eiskalt erwischt. Die Frage drängte sich ihm auf, woher sie darauf kam und fassungslos stellte er fest: „Du hast gelauscht?“

„Ich bitte Euch Meister, dieses Vergehen ist harmlos im Vergleich zu dem Euren. Oder wollt Ihr mir jetzt die Ohren vollheulen, dass ich Euer Vertrauen missbraucht hätte? Dann könnt Ihr vielleicht ein Bruchteil dessen nachempfinden, das ich jetzt fühle.“
 

Und in diesem Moment fiel es ihm wieder ein. Qui-Gons Worte aus seinem Traum. Noch einmal hallten sie blass in seinem Kopf wieder, doch was anfangs noch tadelnd und belehrend geklungen hhatte, wirkte jetzt erschöpft und traurig.
 

’Sie vertraut dir. Bedingungslos. Wenn sie herausfindet, dass du ihr Vertrauen missbraucht hast, wird sie ausrasten, Codex hin oder her. Vielleicht drängst du sie so zur dunklen Seite der Macht. Ihr werdet Beide darunter leiden.’
 

Der Rotblonde versuchte, sich davon nicht beirren zu lassen, auch wenn ihm jetzt einiges klarer wurde und betrat ihren Raum mit langsamen Schritten.

„Es tut mir Leid, Tru. Ich hätte dir etwas sagen können...“

„Können?“, unterbrach die Padawan ihn ungehalten, „KÖNNEN? Ihr hättet etwas sagen MÜSSEN! Nicht nur, dass es ein Risiko für die gesamte Mission dargestellt hat, ihr habt meine Gefühle regelrecht mit Füßen getreten.“

Obi-Wan hatte das Gefühl den roten Faden verloren zu haben. Sicher, es zu verschweigen war nicht gerade fair gewesen, aber das schien nicht der Grund dafür zu sein, dass Tru sich so verletzt fühlte. Was also dann?

„Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz...“
 

Es war nicht das erste Mal, dass Tru anfing zu weinen, aber diesmal war es bei weitem der schrecklichste Anblick, den ihr Meister je zu ertragen hätte. Geradeso, als ob sie es selbst nicht einmal merkte, blieben ihre Gesichtszüge weiterhin gnadenlos. „Als ich Euch kennen lernte, hatte ich ständig das Gefühl, ihr würdet mich dafür verurteilen, die Tochter eines Jedi zu sein, geradeso, als sei ich Schuld an meiner Existenz, daran, dass mein Vater vielleicht in Euren Augen in Ungnade gefallen sein mag.“

Er wollte dem widersprechen, doch dann merkte er, dass sie in gewisser Weise Recht hatte. Anfangs mochte das vielleicht noch zugtroffen haben, aber er hatte ihr nie gesagt, dass sich diese Ansicht schlagartig geändert hatte. Etwas sagte ihm, dass ein ’Es tut mir Leid, dass du das so aufgefasst hast’, ihr nicht mehr ausreichen würde.
 

~Es ist leider wirklich wahr, ich war viel zu selten da

Doch ich tat es niemals gern, ich wär lieber nah als fern

Denn ich liebe dich, warum glaubst du mir nicht

Warum traust du mir nicht und sieht mir nicht mal ins Gesicht~
 

Die Blonde fuhr unterdessen fort: „Aber das war noch nicht einmal das Hauptproblem. Was mich stört, ist diese Verlogenheit, die Ihr dabei an den Tag gelegt habt. Wie Ihr mit einer solchen Selbstgefälligkeit über mich richten könntet und dabei selbst kein Stück besser wart. Und ich wette, jetzt, da die Königin tot ist, würdet ihr noch zulassen, dass Michelle als Waise aufwächst, anstatt für eure eigene Tochter einzustehen.“
 

/Ein Missverständnis. Ein lächerliches Missverständnis und ich kann es nicht einmal richtig stellen. Sie würde mir nicht zuhören, nicht in diesem Zustand. Mir bleibt keine andere Wahl.../
 

Es gab nur noch eines, dass er wissen musste. Dann erst würde er sie in Ruhe lassen können.

Und warten.

Vielleicht würde er stundenlang darüber meditieren müssen, wie es hatte dazu kommen können, aber er würde so lange warten, bis sie bereit war, die Wahrheit, die er ihr geben wollte, auch anzunehmen. Eine, die viel harmloser war, als das, was seine Schülern annahm, doch der Mensch hatte schon immer die Angewohnheit, sich immer gleich auf den schlimmsten Verdacht zu stürzen.

Zuerst zählte nur eines: dass das Warten nicht vergebens sein würde.
 

„Du bist eifersüchtig.“, meinte Obi-Wan nüchtern, als sei es eine Feststellung, wenngleich man es kaum mehr als eine Annahme bezeichnen konnte.

„Oh, vergebt mir, wenn ich mich solch niederer Empfindungen nicht so sehr erwehren kann, wie Ihr, großer Jedimeister. Und wie könnte ich denn auch nicht, ihr habt immerhin ein Kind mit dieser, dieser...“ ihr fehlten die Worte, aber ihr Gegenüber fand zum ersten Mal das wieder, das er hier eigentlich gesucht hatte: sein Lächeln.

„Wenn dem so ist“, entgegnete er sanft, „dann gibt es noch Hoffnung für uns Beide.“

/...weil es heißt, dass du mich noch liebst.../
 

~Denkst du ich lass dich gern allein, ich würde lieber bei dir sein

Du weißt genau es wird nicht gehen, denn da sind Dinge am entstehen

Die ich geplant hab, du wirst sehn, danach wird alles wieder gut

Trotz deiner Trauer, deiner Wut[...]~
 

Tru verstand ihn einfach nicht. Sie begegnete dem Mann, der ihr noch vor wenigsten Stunden das Wichtigste gewesen war (mittlerweile war das Wichtigste ihre geistige Gesundheit), mit einem Blick, der besagte: ’hast du mir denn überhaupt zugehört?’

Wollte er sich denn nicht verteidigen?

War das wirklich seine Art, sich so sang und klanglos schuldig zu bekennen und noch nicht einmal den kleinsten Ansatz Reue zu zeigen?

Sie schüttelte den Kopf darüber und spürte, dass seine Anwesenheit sie schmerzte.

„Raus.“

„Erst, wenn du weißt, dass ich dich liebe.“

„RAUS!“, schrie Tru und diesmal blieb es nicht dabei. Sie streckte ihre Hand aus und beförderte Obi-Wan mit einem schmerzvollen Machtstoß aus ihrem Quartier und mit einer zweiten Handbewegung schlossen sich die Türen zwischen ihnen und bildeten so die ersehnte räumliche Distanz.
 

Es war schon schrecklich gewesen, ihn mit all den Vorwürfen zu konfrontieren, aber der süße Stich, den seine letzten Worte mit sich gebracht hatte, war noch viel schlimmer.

So war es besser, sie musste sich nicht mehr mitr dem Problem befassen, wenn sie es einfach verschwinden ließ. Jetzt konnte sie sich in aller Ruhe auf ihre Aufgabe beschränken und nur darauf.

Aber...

(und natürlich gab es ein aber, es gibt IMMER ein aber)

Aber...

Warum tat es dann so weh ihn zu verlieren?
 

~Nein, ich lass keinen Kampf entsteh’n, ich will dir immer in die Augen seh’n können

Du sagst du liebst mich noch und dass du auf meine Einsicht hoffst

Dann lass mich besser geh’n, ich will dir nicht im Wege steh’n

Ich lass dich besser geh’n, ich will dir nicht mehr im Wege steh’n~
 

Chapter 16: Level Finished. Reloading Destiny… To be Continued...

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Huahaha! Es geht weiter.

Sorry wegen der langen Pause, aber ich musste das nächste Kapitel wenigstens so weit schreiben, bis ich eine einigermaßen brauchbare Vorschau hatte. Ist nicht die beste Stelle... aber die andere hätte ich erst schreiben müssen und ich wolltge euch nicht so lang warten lassen.

Rechtschreibfehler könnt ihr behalten, ich weiß nicht mehr, wann ich die FF zuletzt Korrektur gelesen habe...
 

[...]Es weckte Erinnerungen an Obi-Wans Kuss, die so matt schienen, als wäre es schon ein Jahr her. Und zu allem Überfluss machte es sie wieder weicher als beabsichtigt. „… ich möchte, dass du weißt, dass ich immer für dich da bin.“ Auch er kam langsam näher, in eindeutiger Absicht.[...]

LOST

Kapitel 17 – LOST
 

.:Chapter 17, Part 1 – Deus ex machina:.
 

~Es ist vorbei

Und der Himmel ist schwarz,

weil die Sonne hier nie wieder scheint~
 

Warum nur konnte sie ohne diesen Mann noch weniger leben als mit ihm?

Und warum flehte ein Teil von ihr nur danach, dass sie all ihre Enttäuschung von sich werfen konnte, dass sie ihre Deckung aufgab, nur um ihn wieder in die Arme schließen zu können, egal, ob sie so vielleicht den letzten Rest Würde verlor?
 

~Es ist vorbei

Doch ich hoffe, dass das,

was uns trennte uns wieder vereint~
 

Es wäre so einfach gewesen, hätte er sich nur sein Schlussplädoyer gespart. Während der achte Tag sich langsam dem Ende neigte, erhoben sich langsam die Fragen und Erkenntnisse gleichermaßen.
 

~Es ist vorbei

Und nichts in der Welt

wird es je wieder gut machen können~
 

Der Pfad, den Tru gewählt hatte war schmerzlich. Sie hatte Obi-Wan tief im Inneren aufgegeben, aber wider Erwarten machte es das nicht einfacher. Denn wenn sie ihn bereitwillig schon auf die eine Weise verlor, wie konnte sie dann noch genügend Motivation aufbringen, ihm das Leben zu retten? Und war das überhaupt möglich? Was, wenn sein Tod vorher gesehen war und diese kleine Zeitverschiebung nichts anderes, als eine Laune der Macht? Ihr Vater hatte ihr einst von einem Wüstenplaneten erzählt, Tatooine nicht unähnlich, dessen Volk durchaus auch die Gabe der Voraussicht besaß, ohne Machtsensitivität zu besitzen. Es gab dort einen Grundsatz unter ’jenen, die mit Bewusstsein geboren wurden’: „Wer die Zukunft kennt, kann ihr in die Falle gehen. Doch zu wissen, dass es eine Falle gibt, ist der erste Schritt, ihr auszuweichen.“
 

In Trus Fall war es mehr als metaphorisch, nur kannte sie weder die Falle, noch die Zukunft genau. Sie erkannte ja geradeso das Dilemma, in dem sie sich selbst verstrickt hatte.
 

~Es ist vorbei

Wenn ich könnte, dann würde ich

Vor meinem Leben wegrennen
 

Würd’ die Augen verschließen

Und ich würde probieren

Meine Gefühle einfach zu ignorieren~
 

Aber was half es? Sie musste weiter machen. Die Sorge für Obi-Wan wurde zu nichts weiter als einer Pflicht. Faszinierend, denn zu Beginn war ihr Verhältnis genau umgekehrt gewesen, er hatte die Pflicht gehabt, sich um sie zu sorgen. Aber die Padawan schien schon immer eine Vorliebe dafür gehabt zu haben, alles genau anders zu machen, als man ihr sagte. Daher wohl auch die Trennung VOR der Beziehung.

Das brennende Bedürfnis nach einem kleinen Schluck Alkohol war dabei auch nicht gerade sehr hilfreich. Wenn ihr Vater sie nur in diesem Moment gesehen hätte... die Verbitterung verbrauchte ihre Jugend langsam aber gemächlich und der Umgang mit ihr war auch nicht sehr zu empfehlen. Eben gar nicht Jedilike.
 

~Ich will so kalt sein, dass alle erfrieren

Will mich nie mehr verlieben...

Um nie mehr zu verlieren
 

Es dauert noch, bis ich begreife

Was das heißt: es ist vorbei~
 

„Mama?“

Stich Nummer zwei in dem bereits verwundetem Herzen. Es galt immer noch, Michelle zu beschützen. Und es fiel so schwer, in diese kleinen, graublauen Augen zu sehen, ohne dabei ständig an ihren Meister zu denken. Genau genommen, gelang es ihr schon ohne das Kind nicht.

Das Kind…

SEIN Kind. Je öfter Qui-Gons Tochter es sich selbst vor Augen führte, desto surrealer wurde es. Und doch nicht minder wahr.
 

~Ich weiß nicht warum, sag mir

Was habe ich falsch gemacht?

Es ist vorbei

Du hast mein Herz zerfetzt

Und dir gar nichts dabei gedacht~
 

„Deine Mutter wird nicht wieder kommen.“

War das wirklich ihre Stimme, die so trocken und emotionslos wirkte? Unfähig Wärme aufzunehmen, denn gleich dem Elektronengas eines Metalls besaß auch sie innerlich zu viel Energie, die abzugeben sie nicht imstande war. Dennoch hatte sich nicht geklärt, welcher Art sie war und gegen wen sie sich richten sollte. Eine Entscheidung, die besser früh als später getroffen werden sollte, sonst würde die junge Jedi von ihren eigenen widerspenstigen Gefühlen aufgezehrt werden.
 

~Du bist so grausam, darum liebe ich dich

Obwohl ich doch weiß, dass du nicht gut bist für mich

Meine Gefühle sind an und für sich

Lächerlich einfach... und einfach lächerlich
 

Weil jeder Gedanke nur um das Eine kreist:

Es ist vorbei~
 

Aber das Schicksal oder die Macht, welches von beiden es auch sein mochte, hatte dem allen ein Ventil gegeben. Denn es gab nichts reinigenderes als das Lächeln und der Duft eines Kleinkindes. Und Michelle machte trotz der harten Worte ihrer Babysitterin nicht den Eindruck, als würde sie das alles stören.

„Mama!“ Ein Finger deutete in Trus Richtung. Und dazu eines dieser Kinderlächeln, dass sie einen Tor strafte, das sagte: ’Aber du Dummerchen. Ich habe doch dich gemeint nicht, sie.’ Das war lächerlich und machte ebenso viel Sinn, wie die gesamten letzten Tage, und zwar gar keinen.

„Ich bin nicht deine Mutter.“, ebenso kalt, wie die erste Erwiderung, nur spröder. Dann, ohne die Worte vorher zu formulieren, sagte Tru etwas, dass sie selbst erstaunte: „Aber ich hätte mich glücklich geschätzt, es sein zu dürfen.“

/Dummerweise hatte dein Vater offenbar wohl andere Pläne… und ich bin ein Idiot, so darauf herum zu reiten. Ich kenne den Kontext, die Umstände nicht. Vielleicht verabscheut er sich selbst dafür und hat es unbewusst auf mich übertragen. Vielleicht auch nicht./ Gerade in diesem Moment fand Tru den merkwürdigsten Gemütszustand von allen: den Gedanken, dass es möglich war, ihm nie zu verzeihen, obwohl sich herauskristallisierte, dass sie ihn nicht hassen konnte.
 

~Es ist vorbei

Doch idiotischer Weise

will ich immer noch bei dir sein

Es ist vorbei

Und ich will nicht begreifen,

jeder Mensch ist für immer allein~
 

Nur ein Kuss für die gute Nacht auf die Kinderstirn, noch einmal den süßen Duft aufsaugen, dann war es für die Jüngere Zeit zu schlafen, und für die Ältere Zeit, aktiv zu werden. Und als ob die neu gewonnene Klarheit und die damit verbundene Ruhe sich auf Michelle übertragen konnten, schlief die Prinzessin fast sofort ein.
 

Etwas ruheloser hingegen war Jayden, der außerhalb des königlichen Schlafgemachs schon seit wenigen Minuten auf sie gewartet hatte, auch wenn er seine Nervosität durch seine lässige Haltung zu verbergen suchte: die Arme vor der Brust verschränkt, den Rücken gegen die Wand gelehnt. „Bist du okay?“

„Natürlich.“ Früher oder später hätten die anderen Jedi regelrecht über ihren Zustand stolpern müssen; dieses Gespräch war also vorhersehbar gewesen, nur hatte Tru den Vorteil, dass der Zeitpunkt dafür gerade sehr günstig war, weil im Moment ihre Gedanken sich klar formten.

„Es ist nur so… Anakin scheint Angst vor dir zu haben.“ Die Stimme des Älteren war durchsetzt von etwas, das man schon fast Stolz nennen konnte. Und für jeden jungen, ehrgeizigen Jedi wäre das einen gefundenes Fressen gewesen, den ’Auserwählten’ einzuschüchtern. Aber da Ani den Titel nicht ganz zu Unrecht trug, war er der Erste, der gemerkt hat, dass etwas nicht stimmte. Tru erinnerte sich noch genau an seinen misstrauischen Blick ihr gegenüber, während Senatorin Amidala sich so kurz nach dem Verlust ihrer Kusine nach Trost bei einer anderen Frau gesehnt hatte.[1] Padmé hatte ziemlich viel und hastig geredet, so viele Worte, die die Padawan nicht wirklich hatte wahrnehmen können. Anakin hatte seine Frau dabei nicht aus den Augen gelassen und es war unmissverständlich gewesen, dass er sich einen besseren Gesprächspartner gewünscht hatte.

Urplötzlich fehlte das Vertrauen zu den anderen und das von beiden Seiten aus.

„Wenn du einen Freund brauchst, Tru…“ Jayden streckte vorsichtig die Hand nach ihr aus, fuhr ihr sanft durch die Haare. Es weckte Erinnerungen an Obi-Wans Kuss, die so matt schienen, als wäre es schon ein Jahr her. Und zu allem Überfluss machte es sie wieder weicher als beabsichtigt. „… ich möchte, dass du weißt, dass ich immer für dich da bin.“ Auch er kam langsam näher, in eindeutiger Absicht. Jaydens Hand ruhte nun auf ihrer Wange, die anfing zu brennen. Auf unangenehme, schuldbewusste Art. Ihr ganzes Leben lang hatte Tru sich vor Männern gedrückt, und nun hatte sie gleich zwei an den Fersen.

„Lass das.“ Die Kälte war zurück und mit ihr das Selbstbewusstsein. Ihre Griff schnellte um sein Handgelenk und verschaffte so wieder die nötige Distanz. „Ich denke nicht, dass das im Moment gut für dich wäre. Ich bin im Moment für niemanden sehr gut, aber keine Sorge, sollte sich das ändern, bist du der erste, der es erfährt… von meinem Meister natürlich.“

Sie ließ ihn stehen. Überhaupt, was sollte das ganze? Tru stieg da nicht mehr durch, das Verhalten ihres alten Freundes war merkwürdig, total unpassend und nicht seine Art.

Und was sollte sie schon mit ihm?
 

Sie hatte den einen nicht bekommen können, nach dem sie sich mehr als alles andere gesehnt hatte und jetzt würde sie sich wohl mit niemand anderem abfinden können. Also wenn sie die Wahl hatte dieser ’Er oder keiner’-Sache, die die Normalsterblichen so gerne romantisierten… schien es derzeit am lukrativsten, keinen zu wählen. Der Jediorden hatte seit Jahrhunderten auf diese Art Beziehung verzichten können, also konnte es ja nicht schaden.

Vive la Convention!
 

~Liebe ist nur ein Traum, eine Idee und nicht mehr

Tief im Inneren bleibt jeder einsam und leer

Es heißt, dass jedes Ende auch ein Anfang wär’

Doch warum tut es so weh?

Und warum ist es so schwer?
 

Ich lasse dich geh’n, auch wenn es mich zerreißt

Es ist vorbei~
 

~*+*~

Der Abend des achten Tages brach an. Der Himmel ein einzig wolkenloses, rotes Meer, dessen flammende Farbe die gesamte Landschaft einnahm; Schatten wuchsen und verschmolzen zu kriechenden, schwarzen Silhouetten. Sie verbargen eine kleine Gestalt, die sich mit der Geduld eines Raubtiers an die Wohnquartiere heran geschlichen hatte. Und auf die Dunkelheit wartete.

Auf die Erschöpfung und Müdigkeit seines Ziels hoffte.
 

Das Sicherheitssystem zu überwinden war ein Kinderspiel für den Jungen, immerhin hatte er das letzte Jahr nicht umsonst in der Gesellschaft schmieriger Kleinverbrecher verbracht. Nur hatte er mehr Androiden auf den Gängen erwartet, egal, wie vermeintlich sicher der Einbrecherschutz war. Aber wie heißt es doch so schön? Nichts ist faszinierender als die Dekadenz des Menschen.
 

Er hielt sich nicht lange mit Suchen auf, immerhin hatte er den Grundriss des Gebäudes: gerade aus, links abbiegen in die Küche, wo sich er Essenslift befand, gerade groß genug, dass...

„Hallo Kleiner. Nett, dich wieder zu sehen.“

Boba Fett erstarrte. Es brannte keinerlei Licht in der Küche, trotzdem verfluchte der Sohn des legendären Kopfgeldjäger sich dafür, dass er die Padawan nicht bemerkt hatte. Besonders nicht, da sie ja förmlich auf dem Präsentierteller lag... oder saß. Und das an einem Tisch der praktisch genau gegenüber des Eingangs lag. Wie auch immer. Etwas war anders. Auch wenn Boba keinerlei Gespür für die Macht besaß, so merkte er es doch an der Art, wie die Luft im Raum zu stehen schien. Sie war es, ihre ganze Ausstrahlung hatte sich verändert.

Er hatte sie in der Düsternis nicht gesehen, weil sie selbst von ihr umgeben war. Sie war jetzt nicht mehr das kleine Naivchen, was er kennen und auszunutzen gelernt hatte.

Sie war GEFÄHRLICH. Und genau das reizte Boba, weckte seine Neugier. Was musste geschehen, dass solch eine Veränderung in der Padawan vorging, besonders, da sie ihm gegenüber stets so einen festen Glauben in ihre Religion gezeigt hatte?

Was hatte diesen Zustand der Bitterkeit ausgelöst.

„Interessiert es dich denn gar nicht, was ich hier tue? Willst du mich denn gar nicht aufhalten?“ Das plötzliche Desinteresse an seiner Person kränkte den Jungen nun doch ein wenig.

„Du wirst Obi-Wan Kenobi nicht töten. Es wird ihm nicht bestimmt sein, heute zu sterben. Und auch nicht in wenigen Tagen, jedenfalls nicht durch deine Hand. Du bist ein Rädchen in dieser Maschinerie, nicht aber der ausführende Hebel. Außerdem willst du nicht Obi-Wan töten, glaub mir, Boba, es wird dir nicht die Genugtuung verschaffen, die du suchst.“ Perfekte Ruhe und Selbstbeherrschung: weder Trus Stimme noch ihr Blick veränderte sich. Kein Wunder, immerhin existierte sie im Moment nicht als ’selbst’.

Boba hatte bereits davon gehört, aber jetzt, wo sie seinen Namen ansprach, den er ihr nie verraten hatte, war ihm klar, dass es stimmte: das Gerücht, dass Jedi komplett in der Macht aufgehen konnten mit ihrem Geist, dass sie ihr Bewusstsein mit der kompletten Umgebung verschmelzen lassen konnten. Daher seine veränderte Wahrnehmung; sie war jetzt in gewisser Weise auch ein Teil von ihm. Und das ließ ihn frösteln.

Was er nicht wusste: die Ältere hatte diesen Zustand nur gewählt, weil es der für sie stabilste war. So konnte sie niemandem schaden, sie ließ sich einfach von der Macht leiten, anstatt herum zu rennen und Mist zu bauen.
 

Die Macht baute keinen Mist.
 

„Wenn du unbedingt deine Rache willst, dann trainiere, um Mace Windu zu töten, immerhin hat ER deinen Vater getötet. Auch wenn die Frage bleibt, ob er dann noch am Leben sein wird, wenn du bereit bist für diese Auseinandersetzung. Denn es werden dunkle Zweiten kommen für Jedi.“

Wieder tanzten sie vor ihren Augen, die Bilder vom Kampf zwischen Anakin und Obi-Wan. Und jetzt wusste sie auch, was das alles zu bedeuten hatte: Obi-Wan musste leben. Es war der Wille der Macht, dass er in dieser Schlacht zu kämpfen hatte, wenn der Tag wirklich kommen solle. Und ihr war auch klar, dass Michelles Schicksal nicht unbedingt in ihrer Hand lag. Es lag in seiner.

Die Macht, die ihr die Aufgabe gegeben hatte, den Tod ihres Meisters zu verhindern, ließ sie nun auch wissen, dass Tru selbst außerhalb des Spiels stand, das kommen würde, sobald diese Aufgabe erledigt war. Sie wusste, dass sie nichts weiter als ein Opfer darstellte und in diesem Zustand der Selbstaufgabe, in dem sie sich im Moment befand, war ihr das auch so ziemlich egal.

„Was meintest du, als du sagtest ich sei nur ein Rädchen in der Maschinerie?“

„Du hast die Separatisten auf unsere Spur gebracht und doch wollen sie dich an deiner Rache hindern. Sie haben dich ausgenutzt und dafür hasst du sie. Der Wunsch, es ihnen heim zu zahlen, wird mit jedem Wort, das ich spreche, stärker, nicht wahr?“

„Du willst, dass ich sie verrate?“

„Nein, DU willst das.“

Boba biss sich auf die Lippen, weil ihm klar war, dass sie recht hatte, auch wenn er es nicht zugeben wollte. Andererseits... hatte er denn wirklich geglaubt, einen Jedi töten zu können? JETZT? „Du hast mir das Leben gerettet. Auf Freya. Du hast Unrecht, aber ich stehe nicht gerne in einer Lebensschuld, bei jemand anderem, also...“ Boba holte einen kleinen HoloCron-Kristall heraus. „Da sind die Informationen für diese lächerliche Mission hier drauf. Mein Vater hat seinerseits Spione in den Separatistenreihen gehabt, als Rückversicherung, falls man ihm Schwierigkeiten machen sollte. Ich habe mir diese Beziehungen zu nutze gemacht. Nutze sie, um dein eigenes Leben zu retten und dann sind wir quitt.“
 

Die Düsternis um die Padawan zog sich etwas zurück, und als sie aufstand schien sich eine eigentümliche Wärme im Raum auszubreiten. Warm, wie das Lächeln, das auf Trus Lippen lag, warm wie ihre Hand, als sie ihm durch das schwarze Haar wuschelte.

„Du hättest ein guter Junge werden können. Es tut mir nur Leid, dass du im falschen Umfeld aufgewachsen bist. Deshalb vergiss bitte nicht: Egal wie klein das Rädchen ist...“

„... wenn es ausfällt, kommt die ganze Maschinerie zum erliegen“, ergänzte der junge Kopfgeldjäger.
 

.:Short Intermezzo – Through Heaven’s Eyes:.
 

~A single thread in a tapestry

Though its color brightly shine

Can never see its purpose

In the pattern of grand design
 

And the stone that sits on the very top

Of the mountain’s mighty face

Does it think it’s more important

Than the stones that form the base?
 

So how can you see what your life is worth

Or where your value lies?

You can never see through the eyes of man

You must look at your life
 

Look at your life through heaven’s eyes~
 

.:Chapter 17, Part 2 – What goes around, comes around:.
 

Day 10 – Lan
 

Es hatte schon den ganzen Tag geregnet. Der graue Himmel und die Tatsache, dass sie die Wohneinrichtungen nicht verlassen konnten und durften, machte die meisten Einwohner gereizt.

Besorgt blickte Padmé hinaus. Es war im Moment ausnahmsweise mal nicht das ewige Versteckspiel, dass ihre Gedanken einnahm, sondern Obi-Wans Padawan. Seine VERSCHWUNDENE Padawan. Tru war den ganzen gestrigen Tag nirgends aufzufinden gewesen und es gab keine Nachricht, keine Rechtfertigung von ihr.

„Fühlst du dich noch immer schuldig?“

Ihre braunen Augen fingen den unruhigen Blick ihres Mannes ein und sie nickte. „Ich hätte gestern mit ihr reden sollen. Ich hab gemerkt, dass da was nicht stimmte, aber... ich hätte nicht geahnt, dass sie gleich weg läuft.“

„Ich bezweifle, dass sie mit dir geredet hätte.“

„Aber...“ Padmé seufzte. Wahrscheinlich hatte Anakin recht. Obi-Wan schwieg sich genauso über die Sache aus. Man konnte ihm ansehen, wie sehr ihn das mitnahm. Schon fast zu sehr, es... „Es muss etwas vorgefallen sein zwischen ihnen.“

Natürlich verdrehte Annie die Augen bei ihren Worten, immerhin hatte sie auch ihn gebeten, mit seinem alten Meister zu reden. Und wenn Obi-Wan sich nicht einmal Anakin öffnen konnte, dann würde es wohl niemand erfahren.

„Padmé, sie sind erwachsene Menschen, das müssen sie unter sich ausmachen. Oder meinst du, ich bin ihm nie ausgebüxt?“

„Aber doch nicht in solchen Zeiten!“

Noch bevor die Diskussion zwischen den beiden Ehepartnern richtig los gehen konnte, glitten die Türen des Gemachs nahezu lautlos auf und R2-D2 rollte herein.

„R2, wo hast du denn gesteckt? Du bist ja ganz nass“, stellte Amidala fest. Der blaue Astromech gab ein aufgeregtes Pfeifen von sich, dass Anakin sofort einordnen konnte: „Er sagt, er hat eine Aufzeichnung für uns.“

R2 aktivierte seine Projektorlampe und ein etwa kindsgroßes Hologramm schwebte im Raum.

„Senatorin, Anakin“, Trus stimme hallte leicht verzerrt wider, „mein plötzliches Verschwinden tut mir Leid, aber ich musste mich zunächst von der Echtheit der Informationen überzeugen, die ich gleich weiter geben werde. Sollte es Bedenken geben, dies könnte eine Falle sein: ich habe diese Nachricht von R2-D2 selbst einspeichern lassen und ich bin sicher Anakin wird bestätigen können, dass sich niemand am Speicher von R2 zu schaffen gemacht hat.“

Die beiden Eheleute tauschten einen bedeutungsvollen Blick.

„Bevor ich jedoch beginne, möchte ich mitteilen, dass mein gesamtes Handeln allein meiner Verantwortung liegt, nicht der meines Meisters. Er ist noch nicht in Kenntnis gesetzt worden, und ich bitte darum, dass das vorerst so bleiben mag. Ich... habe da erst noch einige Differenzen aus dem Weg zu räumen.

Kommen wir aber nun zum strategischen...“

Anakin und Padmé glaubten ihren Ohren nicht trauen zu können.
 

Chapter 17: Level Finished. Reloading Destiny… To be Continued...

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[1] Hey... nicht das, was IHR schon wieder denkt!
 

Tja, also... Es geht langsam dem Ende zu. Für das vielleicht etwas unverständliche Gleichnis mit dem Elektronengas möchte ich mich entschuldigen, aber meine Freundin und ich hatten in der Vorlesung von Prof. Kaskel nix anderes zu tun, als das neu erlangte Wissen über chemische Gesetzmäßigkeiten auf die menschliche Wahrnehmung bzw. das Gefühlswesen zu übertragen. (Und wenn das als Beschäftigung nicht reicht... kann man immer noch zählen, wie oft er Kern-Kern-Verbindungsachse sagt. Der Highscore liegt bei 20 mal pro 40 Minuten). Jetzt, im zweiten Semester ist es auch nicht grad besser... wir kämpfen uns durch die unsäglichen Welten de physikalischen Chemie...

Das kurze Intermezzo ist übrigens vom Soundtrack von „der Prinz von Ägypten“; so geniale Musik! Und wer genau aufgepasst hat – ich habe einen kleinen Bezug zu „Dune“ eingebaut. *g*
 

[...]Tru ergriff Obi-Wans Hand und die Kälte, die von ihr ausging war sowohl erfrischend als auch erschreckend. Das Bedürfnis, sie in den Arm zu nehmen und zu wärmen war stark, aber sie würde es wohl noch nicht mit sich geschehen lassen. [...]

For I am the Sacrifice

.:Intro – Diary of a Padawan:.
 

Warum?

Warum nur?

Habe ich denn nicht alles gegeben, was ich konnte? Ich...

Ich konnte es ihnen nicht sagen, diese eine Sache, die du mir nie erzähltest. Es ist irrelevant für sie. Aber du...

Du hast die absurdeste Situation von allen heraufbeschworen. Hast dein Ego als Erster überwunden.

Und jetzt geht uns die Zeit aus. Ich handle nicht, ich lasse handeln.

Meine Aufgabe, mein Vermächtnis sind meine Worte und von denen werden heute Nacht noch so viele fallen.

Meine Bestimmung ist die Selbstaufgabe.

Denn ich bin das Opfer, mein Leben für deines, so die Macht will.

Mein Kampf ist der schlimmste von allen, denn er wird dich unglücklich machen.

Dies ist mein Geschenk an dich, das Einzige, was ich wirklich besitze: mein Leben.

Du wirst leben, ob es dir passt oder nicht.
 

.:Chapter 18, the one and only part – I can’t stand the rain:.
 

Wenn es etwas gab, dass die Jedi an Obi-Wan schätzten, dann war es seine Ruhe, die er scheinbar in jeder Lebenslage bewahren konnte. Aber jetzt...

Auf Freya hatte er seine Schülerin gefragt, woher die Abschürfungen an ihren Fingerknöcheln stammten. Jetzt wusste er es, denn er hatte fast den ganzen vergangenen Tag damit verbracht sich zu fragen, warum er nicht hartnäckiger gewesen war, im Versuch mit ihr zu reden. Warum er seine Aufsichtspflicht ihr gegenüber so vernachlässigt hatte.

Und die wichtigste Frage von allen: Wie hatte nur alles so grässlich schief gehen können?

Irgendwann hatte er die endlose Fragerei nicht mehr ausgehalten und die Faust gegen die Wand geschlagen. Und da war es ihm klar geworden.

Die ersten Anzeichen ihres Wutausbruchs hatten schon vorher bestanden und er hatte sie nicht gesehen, weil er zu beschäftigt damit gewesen war, sich über die Mission und seine eigenen Gefühle zu zermartern. Und jetzt war er nicht einmal mehr imstande zu meditieren, weil seine Gedanken nur um eines kreisten: wo war sie? Nun, wo immer sie auch war, er betete, dass es ihr gut ging, dass sie niemanden verletzte, besonders nicht sich selbst und dass sie sobald wie möglich einsichtig wurde und zurückkehrte. Dass genau diese Passivität Tru dazu bewogen hatte, ihn rauszuschmeißen, konnte der Jedimeister ja nicht ahnen.

Das nicht enden wollende Stakkato der Regentropfen an den Transparistahl-Fenstern war zu eintönig, um Melancholie hervor zu rufen, hatte aber dadurch einen äußerst ermüdenden Effekt. Sie vemochten sogar die Rastlosigkeit des Jedimeisters etwas zu dämpfen, genug, um seine Atmung auf ein meditatives Niveau zu senken. Seine Gedanken verloren ihr Ziel und breiteten sich nun in der Umgebung aus, in der Hoffnung, auf eine Resonanz in der Macht zu stoßen, die ihm vertraut war.

Obi-Wan zuckte kurz zusammen. Für einen Moment hätte er schwören können, dass er Tru gespürt hatte, aber das Gefühl war erstorben wie das Glimmen eines Kerzendochts. Und erlöschende Kerzen hinterließen stets einen spezifischen Geruch, aber ironischerweise war der Duft, den Obi-Wan nun wahrnahm der des Regens, der um Einlass zu bitten schien. Er war sich ziemlich sicher, dass dieses Flackern nicht bedeutete, dass seiner Padawan etwas passiert wäre, sondern es war viel wahrscheinlicher, dass er es sich nur eingebildet hatte, schon allein, weil es viel zu nah war. Sie konnte unmöglich hier sein.

„Vielleicht entziehe ich mich Euch aber auch nur.“

Es ging weiter. Phase zwei des Wahnsinns: er wusste genau, dass er die Tür nicht hatte aufgleiten hören, also war es auch nur Einbildung, ihre Stimme zu hören. Etwas metallisches berührte sein Bein, ein feines Schnarren. R4.

Und wenn die Ankunft des kleines Astromechs von ihm unbemerkt blieb...

„Ihr solltet weit aufmerksamer sein, Meister. Wir wollen doch nicht, dass Ihr einem Mörder zum Opfer fallt, nur weil Ihr träumt, nicht wahr?“

Er drehte sich um, noch immer ungläubig. Doch das Bild, das Tru bot, war zu unerwartet, um nicht real zu sein. Sie war nicht durchweicht, doch lag es nahe, dass sie es noch vor kurzem gewesen sein musste. Ihre Padawankluft klebte klamm an ihrem Körper, was zwar ein aufreizender Anblick war, sich aber sicherlich unangenehm anfühlte. Ihre Miene verriet nichts dergleichen. Reglos wie von Elfenbein und doch durch das nasse Schimmern, das auf ihrem Gesicht lag noch eigenartig lebendig.

Sekunden der Stille verstrichen, bis der Jedimeister sich an den ersten Eindruck gewöhnt hatte, dann kehrte die Sorge zurück.

„Tru, du...“ /...bist wieder zurück./ Den Gedanken auszusprechen wäre zu töricht, schließlich war ihr das ja klar, aber es waren nun mal die einzigen Worte, die Obi-Wan einfielen, ohne sie mit Fragen zu überhäufen, wie ’wo bist du gewesen?’ ’welcher Irrsinn hat dich da nur geritten?’ Er wollte sie nicht bedrängen, noch nicht. „... du solltest dir etwas Trockenes überziehen, sonst wirst du noch krank. Warte, ich hole dir eine Decke.“

„Das ist nicht nötig.“

„Nicht?“ In vorsichtigen Schritten – um zu stoppen, falls seine Schülerin auf Distanz bestand – trat er näher auf sie zu, berührte mit seiner Handfläche ihre Stirn. „Du bist eiskalt.“

„Ich weiß. Aber das ist nicht wichtig.“ Abwehrend schob Tru seine Hand fort, um ihre Worte zu bekräftigen.

„Du wirst dir den Tod holen.“

„Wenn Euch so viel an mir liegt, warum habt Ihr es mir dann nicht gesagt?“

„Aber ich sagte dir doch bereits, dass...“

„Ich meinte das mit Eurem Bruder. Selbst die Handelsföderation weiß davon. Deshalb sind sie hinter Michelle her, weil sie wissen, dass das Kind eines Jedi noch mächtiger werden wird als die Eltern.“

Obi-Wan ließ sich das Gesagte kurz durch den Kopf gehen und es warf nur noch mehr Fragen auf. „Woher hast du diese Infomationen?“

„Von jemandem, der mit ihrer Preisgabe weit mehr riskiert hat, als es bei Euch der Fall gewesen ware.“ Tru blickte kurz zu Boden, um sich zu sammeln – das erste Zeichen von Menschlichkeit, das sie bisher gezeigt hatte – holte tief Luft und setzte dann erneut an. „Als ich Euch mit meinen Anschuldigungen konfrontierte, warum habt Ihr dem nicht widersprochen? Euch... DIR hätte doch klar sein müssen, dass ich dann das Vertrauen in dich verlieren würde. War dir das denn wirklich so unwichtig?“

Trus Stimme verriet nichts über ihren Gemütszustand, dennoch lächelte Obi-Wan innerlich. Sie hatte nicht gesagt, dass sie ihn hassen oder verabscheuen würde, und dabei war sie von der schlimmsten Situation ausgegangen. Das bedeutete, sie zählte nicht zu den Menschen, die Liebe als Besitztum auffassten, oder zwingend eine Gegenleistung forderten. Somit war sie in dieser Hinsicht nahezu immun gegenüber der dunklen Seite der Macht. Natürlich hatte der Jedimeister nicht beabsichtigt, sie auf die Weise zu prüfen, aber das Resultat war immerhin ein positives.

„Ich habe dir nicht widersprochen, weil du vermutlich nicht zugehört hättest. Und ich KONNTE dir nicht widersprechen, weil du in mancherlei Hinsicht recht hattest.“

„Ich war gekränkt und jedes meiner Worte beruhte nur darauf. Also hör auf mich dafür noch zu belohnen, indem du mir Recht gibst. Ich will nicht Recht haben, ich will die Wahrheit. Die ganze Wahrheit und zwar von deinem Standpunkt aus.“

Obi-Wan musste sich eingestehen, dass er verblüfft war. Es war das erste Mal, dass seine Padawan eine solches Gesuch an ihn richtete. Um genau zu sein, war es das erste Mal, dass überhaupt jemand diese Frage exakt in dieser Form an ihn richtete. „Es wäre mir lieber, wenn wir uns dazu setzen könnten.“ Die Blonde nickte, wartete jedoch zuerst ab, bis ihr Meister Platz genommen hatte, bevor sie sich ihm gegenüber setzte.
 

Der Ältere fuhr sich mit kurz mit der Hand durch das Haar und seufzte, bevor er zu erzählen begann, ruhig, gefasst. Wieder ganz der Jedi, wie ihn alle in Erinnerung hatten. „Ich hatte keine Ahnung, dass bereits die Handelsföderation von Ben wusste. Da ich selbst im Jediorden aufwuchs, seit ich laufen könnte, wusste ich wie die meisten anderen auch nichts über meine Familie, auch nicht, dass ich einen älteren Bruder hatte. Erst kurz nach meiner Ernennung zum Jediritter stolperte ich zufällig bei Recherchen über seinen Namen. Er war kein besonders bestrebter Jedi, weißt du, ihm lag nicht so viel daran, sich einen Namen innerhalb des Ordens zu machen. Und offenbar lag dem Orden selbst ziemlich viel daran, dass wir unterschiedliche Aufträge erhielten, weshalb wir einander nie begegnet waren. Der Jediorden ist eine Einheit, eine einzige Familie und daher gelten leibliche Bande dort nicht viel. Dennoch entschied ich mich, Kontakt mit meinem Bruder aufzunehmen. Ich weiß nicht mehr genau, was ich mir davon versprach, aber... vermutlich hoffte ich so, Anakin besser verstehen zu können. Seine Beziehung zu seiner Mutter ging so tief und ich konnte zu dem Zeitpunkt nicht nachvollziehen, was ’Familie’ so alles bedeuten konnte.

Du hast mir klar gemacht, dass diese Versuch nach hinten los gegangen ist. Ben und ich... nach einer Zeit wurden wir Freunde, aber genau betrachtet, war er es, der mich wirklich als seinen Bruder ansehen konnte. Deshalb trat er auch an mich heran, mit diesem Geheimnis, dieser Bürde: in Hoffnung, dass er den Rats eines Bruders erhielt.“

„Und Ihr gabt ihm den Rat eines Jedi.“

„Ja. Als er erzählte, dass er gegen die Regeln des Ordens verstieß, indem er eine Liebesbeziehung hatte... ich beschloss, herauszufinden, was für eine Art Mensch sie war. Aber als ich es herausfand, als ich Zenobia kennen lernte, riet ich ihm sofort, die Beziehung zu beenden. Nicht nur, dass die Familie, die er zu gründen gedachte, sein Ende als Jedi bedeuten würde, seine Frau stachelte ihn zu mehr Ehrgeiz an. Er fing an, sich zu überschätzen, nahm Aufträge an, die etwas seine Fertigkeiten überstiegen. Und als ich von ihm über Michelles Geburt erfuhr, war ich von ihm enttäuscht. Wäre ich ihm wirklich ein Bruder gewesen, ich hätte ihn unterstützen müssen.“

„Familie zu sein, bedeutet mehr. Es bedeutet auch, dass man ehrlich zueinander sein muss. Ihr hattet das Gefühl, dass seine Beziehung zu Zenobia gefährlich für ihn war. Ihr hattet den Eindruck, dass es das Beste für ihn war. Wie kann das falsch sein?“ Tru ergriff Obi-Wans Hand und die Kälte, die von ihr ausging war sowohl erfrischend als auch erschreckend. Das Bedürfnis, sie in den Arm zu nehmen und zu wärmen war stark, aber sie würde es wohl noch nicht mit sich geschehen lassen.

„Das war auch nicht der Fehler, den ich gemacht habe. Ich zog mich aus dieser Sache zurück. Kurz nach diesem Gespräch – Michelle war gerade einige Wochen alt – fiel Ben im Kampf. Du hattest Recht, ich hätte mich um meine Nichte kümmern müssen, unabhängig davon, was ich von ihrer Mutter hielt. Das Tragische an dem Ganzen war nur, dass Zenobia ihn wirklich geliebt hat. Ihr Charakter war nur nicht dafür geschaffen.

Und plötzlich standest du vor mir. Du hast all das wieder aufgewühlt und mein Vertrauen in deinen Vater erschüttert und dafür gab ich allein dir die Schuld. Dein Charakter, die Stursinnigkeit und die Missachtung meiner Anweisungen hat das auch nicht gerade einfacher gemacht. Es dauerte etwas, bis ich erkannte, dass ich mich auf dich einstellen musste und ich weiß nicht... du hattest etwas an dir, das mir zeigte, dass es nicht immer ein Fehler ist, auf seine Gefühle auch einzugehen, anstatt sie nur vorsichtig zu erforschen. Ich weiß nicht, was ich sagen soll...“

„Es ist nicht notwendig, noch etwas zu sagen.“ Man hätte ein Lächeln in Trus Gesicht erwartet, aber da war nichts, nicht einmal die kleinste Spur davon. Im Gegenteil, sie wirkte sogar etwas betrübt.

„Tru, was hast du?“

Die Padawan rieb sich die Schläfe und blickte zu Boden. Ihre Antwort spiegelte ihre Miene wieder: „Es ist ein Jammer, dass Ihr so perfekt seid. Selbst, wenn Ihr einlenkt, einen Fehler gemacht zu haben, so ist dieses Nachgeben an sich schon wieder das einzig richtige Handeln und noch dazu veranlasst es auch mich dazu, das Richtige zu tun, indem ich mir meine Fehler eingestehe und außerdem... man kann Euch einfach nicht böse sein. Und DAS wiederum ist schrecklich anstrengend.“

Obi-Wan wusste nicht, warum sie unbedingt böse auf ihn sein wollte, aber er hatte bemerkt, dass sie immer wieder versuchte, sich von ihm zu distanzieren, indem sie die förmliche Anrede benutzte. Vorher, als sie wütend geworden war, hatte sie dieses Verhaltensmuster durchbrochen, aber jetzt war es wieder da. Und aus ihrem Mund wirkte es nicht Respekt zollend, sondern wie an einen Fremden gerichtet.
 

Sie stand auf.

„Ich will, dass Ihr verschwindet.“

Der Jedimeister war sich nicht ganz sicher, ob er seine Schülerin richtig verstanden hatte und das trotz recht eindeutiger Aussprache. „Tru, ich kann nicht. Wozu? Was soll das bedeuten?“

„Es soll bedeuten, dass Ihr gehen sollt. Fort von hier. Meinetwegen zurück zum Jeditempel.“

„Ich wiederhole es: wozu?“

„Um Nachforchungen anzustellen. Damit sich das Puzzle zusammenfügt. Ich...“ Sie lächelte, aber es veränderte ihre Gesichtszüge nicht, es zeigte nur, dass es nicht Betrübung war, die sie bewegte, sonder Reumütigkeit. Und vielleicht auch ein Hauch von Schuldgefühlen. „Ich habe einen Verdacht. Und ich würde es weitaus lieber sehen, wenn Ihr nicht in der Nähe wärt, sollte sich dieser bewahrheiten. Aber Ihr macht es mir auch nicht gerade einfach, Euch weg zu schicken.“

„Und du machst es mir nicht leicht zu gehen, wenn du mir keine detaillierten Gründe gibst, warum.“

„Ich kann die Einzelheiten nicht preis geben, noch nicht. Bitte, Ihr müsst mir vertrauen. Ihr solltet gehen, am besten jetzt. Ich komme dann ganz sicher nach, spätestens in zehn Stunden.“

Obi-Wan erhob sich und machte mit einem kurzen Schritt die Distanz zunichte, die zwischen ihnen bestand – sowohl die körperliche, als auch die geistige, weil Tru sich nun definitiv nicht mehr seinem Blick entziehen konnte.

„Mir gefällt das ’ganz sicher’ nicht, weil ich das Gefühl habe, dass du dir eben nicht sicher bist. Aber ich werde tun, was du möchtest. Vorausgesetzt, das ist es, wirklich was du willst. Also: Ist es das?“
 

Tru hatte schneller seine Frage ganz automatisch mit „Nein“ beantwortet, als ihr lieb war. Natürlich wollte sie das nicht, sie war nass, ihr war kalt und das Einzige, was sie wollte, nachdem er einfach so all ihre kläglichen inneren Barrieren eliminiert hatte, war, von ihm in den Arm genommen zu werden. Das, ein paar trockene Sachen und beim Geräusch seines Herzschlags einzuschlafen. Aber wenn sie das hier vermasselte – und das hatte sie mit ihrer Antwort wohl schon längst – dann würde dieses Herz wohl nie wieder schlagen. /Warum frage ich ihn überhaupt? Wenn es um sein Leben geht, dann darf ich ja wohl über seinen Kopf hinweg entscheiden, oder?/ Leider konnte sie diese Kaltschnäuzigkeit ihm gegenüber nicht aufbringen, weil er... er war eben Obi-Wan! Da bedurfte es keiner weiteren Erklärung. „Aber es geht nicht darum, was ich will Meister, sondern was ich weiß, dass passieren muss, egal ob ich es will oder nicht.“

In einer Geste der Zuneigung legte er ihr die Hand auf die Schulter. „Dein Vater sagte einst zu mir, ich sollte mir der Zukunft nicht auf Kosten der Gegenwart bewusst sein und er hatte Recht. Also lass den morgigen Tag kommen, wie er kommen soll und mach dir keine Gedanken mehr darüber. Du solltest dir einen Kopf um dich machen. Also geh in dein Quartier, nimm eine heiße Dusche und leg dich schlafen, bevor du dich noch umbringst. Du bist ja förmlich ein Eiszapfen. Und hör ein für alle Mal mit dem Gesieze auf, außer in Gegenwart der anderen vielleicht. Ich dachte, über den Punkt wären wir hinweg.“

/“Wir“. Er hat „wir“ gesagt.../ Es bedeutete Tru mehr, als sie in diesem Moment gedacht hatte.

„Kann ich hier bleiben? Bei dir? R4 kann meine Sachen aus dem Quartier holen, es ist nur so, ich glaube, ich bin sogar zu müde, jetzt noch großartig zu laufen, auch wenn es nur quer über den Gang ist. Der letzte Tag war ziemlich anstrengend.“

Obi-Wan strich ihr zärtlich über die Wange. „Ist schon gut. Du brauchst dich nicht dafür zu rechtfertigen.“
 

~*+*~

Tru lehnte sich erschöpft gegen die feuchte Wand der Dusche und ließ sich das heiße Wasser über den Körper strömen. Sie kam sich fiebrig vor. Ihre Glieder zitterten.

Er war nicht gegangen und das trieb ihr die Tränen in die Augen. Nicht aus Rührung – aus Verzweiflung. Es würde nichts an ihrem Vorhaben ändern, aber der Gedanke zerriss sie, was sie ihm damit antat.

Die Padawan wusste, dass sie den kommenden Tag wahrscheinlich nicht überleben würde und das schien okay so – sie hatte nur eine geringfügige Rolle in dem großen Ganzen und jeder Jedi war bereit, sein Leben zu opfern, wenn es um den Frieden ging. Und sie wusste, wenn es jemanden gab, der der Galaxis den Frieden wieder bringen konnte, dann Obi-Wan.

Aber wenn sie starb, dann würde er sich wohl ewig Vorwürfe machen, besonders wenn er nur einen Katzensprung entfernt war. Das hatte sie ihm ersparen wollen.

Aber nun...

Nun galt es, damit aufzuhören ihrer beider Schicksal zu beweinen und sich zusammen zu reißen. Für ihn.
 

Sobald sie fertig war, stieg die Blonde aus der Dusche, schlang sich behelfsmäßig das Badetuch um und begann, ihre Haare zu trocknen. R4-P kam hinzu, um die trockenen Wechselsachen zu bringen.

„R4, tu mir doch bitte den Gefallen und leg sie neben das Bett, ja? Und wenn du das erledigt hast, schließ bitte die Tür außen ab und bleib dort. Pass auf, das niemand einbrechen will. Ich hol dich dann morgen früh wieder.“ Mit einem hellen Pfeifen machte der rote Astromech kehrt.

Trus Locken waren noch etwas feucht, als sie das Bad verließ – immer noch mit nichts wieder als dem Badetuch bekleidet. Sie hatte bereits mit Obi-Wans fragendem Blick gerechnet, aber der Ausdruck verschwand sofort von seinen Gesicht, als seine Schülerin die Arme um seinen Hals schlang und ihn an sich zog.

Das Badetuch rutschte auf den Fußboden und dort blieb es dann auch liegen.
 

Die Zeit der Worte war vorbei.
 

~Don’t look down

Don’t look into the eyes of the world beneath you

Don’t look down,

You’ll fall down, you’ll become their sacrifice

Right or wrong

Can’t hold onto the fear that I’m lost whithout you

If I can’t feel,

I’m not mine, I’m not real~
 

Chapter 18: Level Finished. Reloading Destiny… To be Continued...

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Tja... was würdet ihr wohl tun, wenn ihr die vielleicht letzte Nacht eures Lebens in demselben Raum wie Obi-Wan verbringen könntet?
 

[...]Das bisschen, was sie wahrgenommen hatte – undeutliche Schemen eines Kindskopfes, sanfte Worte in einer anderen Sprache, die sie fragten, ob alles in Ordnung sei – geleitete die Padawan in einen sanften Schlaf. Es war ohnehin das Einzige, was sie noch tun konnte, um ihre Kräfte zu sammeln.[...]

Final Decision

Day 11 (JUDGEMENT DAY?) – Lan
 

.:Chapter 19, Part 1 - the mole’s trap:.
 

Der Regen war gewichen und die Sonne Lans ging auf. Ihre hellen Strahlen täuschten eine Harmonie vor, die nicht existierte, zumindest nicht für die junge Jedi im Lager ihres Meisters.

Tru war nicht beim Geräusch seines Herzschlags eingeschlafen, obwohl das starke, gleichmäßige Schlagen durchaus beruhigend war. Real.

Noch konnte sie ihn festhalten. Die Strahlen des Sonnenaufgangs tauchten die weißen Laken in ein kräftiges Orange und ließen die Härchen auf Obi-Wans muskulösen Oberarmen sanft schimmern. Es entlockte ihr ein stummes Seufzen. Sie wollte sich nicht bewegen, nicht einen Millimeter.
 

~Du bist nicht wie ich

Doch das ändert nicht, dass du bei mir bist

Und ich zuseh’, wie du schläfst

Du bist noch längst nicht wach

Ich war’s die ganze Nacht und hab mich still gefragt

Was du tust, wenn ich jetzt geh~
 

Es würde sich nicht vermeiden lassen. Und sosehr sie es genoss, seine Hand auf ihrer Taille zu spüren, sosehr erschwerte es ihr das Aufstehen, ohne ihn zu wecken. Die Padawan hätte es jetzt nicht auch noch ertragen, dem verwirrten und schlaftrunkenen Blick seiner faszinierend blaugrünen Augen standhalten zu müssen.

Aber sie schaffte es, sich hinaus zu winden, sich anzukleiden und mit dem Sicherungscode die Tür aufzusperren, obwohl jede dieser Bewegungen wie in Trance durchgeführt wurde. Sie war den Ablauf gestern Nacht in Gedanken sooft durchgegangen, dass auch ohne dass sie es wollte alles so ablief, wie es ablaufen musste. Oder war es die Macht, die die junge Frau führte? Ihr war es egal.

R4 beendete seinen Alarmmodus und wollte sie gerade mit einem heiteren Schnarren begrüßen, aber sie legte ihren Finger auf die Lippen und der Astromech dämpfte das Geräusch.

„Er sollte nicht früher aufwachen als nötig. Hast du Protokoll B noch eingespeichert?“

Bejahendes Pfeifen. Ein melancholisches Lächeln auf Trus Lippen.

„Leyl-ha Mar.“

Eine rote Lampe blinkte auf an dem kleinen Droiden, als seine Sensoren das Passwort für das vorher abgefragte Protokoll registrierten. Es entstammte einer uralten, ausgestorben geglaubten Religion, deren Gott übersetzt auch den Namen „Macht“ oder „Inbegriff der Macht“ trug. Es gab jedoch tatsächlich noch Lebewesen auf diesem Planeten, die diese Sprache beherrschten, besonders in der Arbeiterklasse.

Tru hatte eigentlich gehofft, diesen feigen Schritt nicht gehen zu müssen. Als sie auf ihr Ziel zusteuerte, rasten die drei Worte ihr immer wieder durch den Kopf: Leyl-ha Mar. Nacht der Bitterkeit.
 

~Und dann verlass ich deine Stadt

Ich seh’ zurück und fühl mich schwer, weil gerade angefangen hat

Was du nicht willst und ich zu sehr

Ich bin der Regen und du bist das Meer~
 

„Duse muy muy traurig aussehen.“

Erschrocken hob sie ihren Blick. Sie hatte mit Jar Jar nicht gerechnet. Natürlich hatte sie ihn nicht vergessen, aber ihm jetzt zu begegnen gab der ganzen Situation noch eine unangenehme Komponente.

„Ich... brauche nur etwas frische Luft, das ist alles.“

„Duse okeday?“

„Nein. Aber das werd’ ich ändern. Jar Jar, kannst du mir einen Gefallen tun? Meide heute bitte die Jedi. JEDEN Jedi, der noch hier ist.“
 

Der Gungan-Abgeordnete blickte Qui-Gons Tochter verwirrt (was durchaus üblich bei ihm war) und auch besorgt (was nun gar nicht üblich war) hinterher. Diesen Blick in ihren Augen hatte er zum letzten Mal direkt nach Qui-Gons Tod gesehen. Er kündete von Verlust.
 

~Ich hab gedacht, ich kann es schaffen

Es zu lassen, doch es geht nicht

Hab es ein bisschen übertrieben,

Dich zu lieben

Doch es geht nicht

Hab nichts unversucht gelassen, dich zu hassen

Doch es geht nicht

Es geht nicht~
 

Gras, das ihre Beine streifte, noch nass vom Regen der vorigen Nacht. Der Saum ihrer Hosen sog sich mit diesem klaren Wasser voll und sie spürte es kaum. Sie spürte gar nichts, um genau zu sein. Noch nie war Tru dem Zustand der Meditation näher als in diesem Moment.

Sie hätte Obi-Wan mit einbeziehen sollen. Ihm sagen, was sie vorhatte, damit er an ihrer Seite hätte stehen können. Oder damit er sie davon abhielt. Aber sie war nicht so mutig, das Risiko einzugehen. Denn selbst, wenn er alles wusste, was sie wusste, konnte es immer noch passieren dass einige unerwartete Faktoren hinzukamen. Sie wollte ihn unter allen Umstanden beschützen, und wenn sie ihn dazu einsperren musste.

Das war ungerecht und wäre Obi-Wan an ihrer Stelle gewesen, er hätte genau anders gehandelt. Aber sie war nicht Obi-Wan, sie besaß sicherlich nicht seine Weisheit und erst recht nicht sein Geschick.
 

~Ich bin nicht wie du

Ich mach die Augen zu, lauf blindlings durch die Straßen

Hier bin ich, doch wo bist du

Soll das alles sein

Ich war so lang allein, es war alles ganz in Ordnung

Ganz okay

Und dann kamst du~
 

Was Tru nicht wusste, war, dass ganz egal wie viele Szenarien sie sich ausgemalt hatte und wie viele davon mit ihrem Tod ausgingen – das entscheidende war nicht dabei gewesen.

Sie hatte sich selbst wie auch Boba nur eine kleine Rolle in dem großen Ganzen zugemessen, aber alles, was sie getan hatte...

Nun, um es mit Worten auszudrücken, die Meister Yoda vielleicht wählen würde:

’Nicht klar, die Zukunft ist. Alles verändern jede Entscheidung kann, egal wie klein.’

Ihre Taten hatten Wellen geschlagen und nun steuerte die Padawan genau auf eine Verwerfung zu.
 

~Ich bin der Regen

Du das Meer

Sanfter Regen regnet leise

Ich bin der Regen

Du das Meer

Sanfter Regen zieht im Wasser große Kreise~
 

~*+*~

Tief in den Felsformationen des Planeten befanden sich reiche vorkommen sehr solider Erze, weshalb er, obwohl unwesentlich kleiner als seine Schwesternplaneten, doch dieselbe Gravitation besaß. In früheren Zeiten musste die Oberfläche von einem gigantischen Meer überflutet gewesen sein, denn die Ränder der roten Felsen waren allesamt flach, wie abgeschabt, was sich ohne Sandstürme oder das Einschneiden von Wasser nicht erklären ließ. Und auf Lan gab es keine Wüste.

Und in diesen Felsen gab es regelrechte Schächte, freigesetzt von purer Naturkraft. Etwas mehr Erosion und sie würden aussehen wie die durchlöcherten Steine, die Kinder an Stränden sammelten. Lan war die massivere und vegetationsreichere Variante der Negev-Wüste.

Also kein Wunder, dass Jayden vom Jedirat den Befehl bekommen hatte, ausgerechnet diesen Planet nach möglichen Verstecken abzusuchen.

Tru kroch durch einen der schmaleren Schächte, wie ein Kind auf einem Hindernisparcours. Gestein in warmen Farben war alles, was sie sehen konnte, aber sie wusste, wohin ihr Weg gehen sollte. Er endete in einem größeren Hohlraum – der Abstand zum Fußboden betrug einige Meter und war eindeutig von Zivilisation geschaffen. Eine Fabrikhalle. Eine der Einnahmequellen dieses Planeten.

Alles strahlte Unruhe aus, wie ein monotones Summen konnte Tru die Aufregung der Arbeiter spüren. Nur waren keine mehr da; die gesamte Produktion schien von niemandem überwacht zu werden.
 

Jeder, der einen Krieg führt, wird bestrebt sein, den größtmöglichen Schaden beim Gegner anzurichten, und gleichzeitig so wenig wie möglich zu investieren. Warum sich also jedes Mal die Mühe machen, teure Fabriken für die Herstellung von Kampfdroiden aufzubauen, wenn man sich einfach eine bereits vorhandene unter den Nagel reißen konnte?

Es bot noch einen weiteren Vorteil: Während die Jedi ihre Sorge ganz auf Verfolgerschiffe konzentrierten, dachte niemand daran, dass der Gegner von unten kommen konnte, vielleicht, weil er schon längst auf dem Planeten war.

Aber wie sorgt man dafür, dass das gewünschte Opfer sich direkt auf das vorbereitete Wespennest setzte? Damit ein solches Szenario tatsächlich eintrat... nun, es wäre ein sehr abstruser Zufall. Und hätte Obi-Wan seiner Padawan mitgeteilt, dass die Handelsföderation höchstwahrscheinlich einen SPION in ihren Reihen platziert hatte... aber auch diese Nachricht ging irgendwie in all dem Trubel unter (und dass nur, weil Jedi es nicht wirklich gewohnt waren, mit Gefühlen umzugehen. Welch Jammer!).

Tru ließ sich fallen, bremste ihren Sturz mit der Macht etwas ab und landete so lautlos auf dem künstlich verhärteten Sedimentboden.
 

Jedes Armeehandbuch hat Vorschriften, wie man am besten vorgeht, wenn man in besetztes Gebiet vordringt. Natürlich konnten diese Vorschriften variieren, aber es war noch nie eine gute Idee gewesen, den Feind auf sich aufmerksam zu machen. Und Tru hielt nicht sonderlich viel von der „Nutze den Überraschungseffekt“ -Politik.

„Hallo? Ejfo atem?“

Nichts rührte sich. Natürlich nicht, denn selbst wenn die Arbeiter hier noch irgendwo gefangen waren, wären sie nicht so dumm, zu antworten, nur weil man ’Wo seid ihr?’ brüllte. Besonders dann nicht, wenn man womöglich von schwer bewaffneten Droiden festgehalten wurde.

Tru seufzte.

„Meine Güte, Jayden, du hast doch nicht etwa wirklich geglaubt, dass das hier funktionieren würde, oder? Ich frage mich wirklich, was man dir wohl versprochen hat, damit du den Orden hintergehst. Viel kann es jedenfalls nicht gewesen sein: du hast ja förmlich nach einen Grund gefleht, die Jedi verlassen zu können.“

Die blonde Padawan drehte sich nicht einmal um, sie wusste, dass ihr Freund aus Kindheitstagen ihr gefolgt war. Und sie konnte sich auch sein Gesicht in diesem Moment nur zu gut vorstellen: dasselbe Kleinjungen-Grinsen, dass auch Anakin so oft zeigte, nur düsterer.

„Wenn du mich durchschaut hast, was willst du dann hier?“

„Deine Falle auslösen, damit sie meinen Meister nicht treffen kann. Du wirst weder Obi-Wan in die Finger bekommen, noch die Prinzessin. Und der Rat wird bald von deiner kleinen Schweinerei hier wissen. Natürlich könnte ich jetzt sagen, dass das der Moment zum Aufgeben für dich wäre, aber das tust du ja doch nicht. Aber Fallen dieser Dimension sind nicht deine Art, das solltest du nicht vergessen. Dein Horizont beschränkt sich eher auf kleine, fiese Streiche, die zwar wehtun, aber niemanden ernsthaft verletzen.“

Jayden fing zu lachen an. Kein arrogantes ’Seht mich an, ich bin ein Sith’-Lachen, sondern die ernsthaft amüsierte Art.

„Mann, ihr Jedi seid so dämlich. Weiß man wie einer denkt, weiß man, wie alle denken. Und denkt einer anders als die Herde, ist er ein umso leichteres Opfer. Dann ist es ein leichtes, seinen Schwachpunkt zu finden und ihn nach der eigenen Pfeife tanzen zu lassen.“

„Mein Meister hat keinen Schwachpunkt.“

„Du irrst dich. Ich habe etwas, was ihm lieb und teuer ist, für das er sogar sein Leben riskieren würde.“

Ihr erster Gedanke war: Anakin. Aber der Auserwählte befand sich nicht mehr auf Lan und er war viel zu mächtig, um ihn gefangen zu nehmen.

Der zweite Gedanke war weit schockierender. Der Einzige, den Obi-Wan sonst noch wie ein Familienmitglied liebte – oder zumindest lieben sollte – war seine Nichte.

„Du kannst nicht behaupten, dass du die Prinzessin in Gewahrsam hast. Das ist unmöglich.“

„Arme, arme Tru. Warum nur schätzt du deinen eigenen Wert so niedrig ein?“

Nun drehte sie sich doch um, als ihr klar wurde, was der junge Jedi-Abtrünnling gesagt hatte. Sie hatte keine Falle ausgelöst. Sie WAR die Falle.

Der wohl lukrativste Köder, um einen Jedi-Meister zu fangen war natürlich der Padawan.

Fehler Nummer eins.
 

Tru langte nach ihrem Lichtschwert, aber noch bevor ihre Hand den Griff erreicht hatte, jagten Blitze der Macht über ihren Rücken, schleuderten die junge Frau zu Boden. Ihr wurde auf schmerzlichste Weise klar, was Fehler Nummer zwei war. Sie hatte ihren Gegner unterschätzt. Hatte nicht damit gerechnet, dass Jayden tatsächlich wichtig genug war, dass die mächtigeren Bezähmer der Dunklen Seite der Macht auftauchten.

Sie nahm den Schmerz nicht wahr, nur das gleißende Weiß, das ihn begleitete und das nun ihr Bewusstsein auffraß.
 

~*+*~

Und mit dem Bewusstsein kam der Schmerz. Als hätte der Strom die Milchsäureproduktion und -einlagerung in jeder ihrer Sehnen katalysiert, so konnte sie einen Kater in jedem Muskel spüren. Bereits zum zweiten Mal an diesem Morgen verspürte Tru nicht die geringste Lust aufzustehen. Nur diesmal wünschte sie sich, sie hätte das erste Mal darauf gehört.

Selbst die Augen zu öffnen löste ein anstrengendes Pochen in ihrem Kopf auf. /Dann eben nicht.../

Das bisschen, was sie wahrgenommen hatte – undeutliche Schemen eines Kindskopfes hinter einer Wand aus Licht (war er eingesperrt oder war sie es?), sanfte Worte in einer anderen Sprache, die sie fragten, ob alles in Ordnung sei – geleitete die Padawan in einen sanften Schlaf. Es war ohnehin das Einzige, was sie noch tun konnte, um ihre Kräfte zu sammeln.
 

.:Chapter 19, Part 2 – the girl’s trap:.
 

Als ein gewisser Jedimeister in seinem Quartier die Augen aufschlug, spürte er nicht sofort, dass etwas nicht stimmte. Die ganze Atmosphäre des Raums war noch schwer von Trus Anwesenheit, so lebhaft, so vielfältig, dass Obi-Wan hätte schwören können, ihre Wärme wahrzunehmen. Aber sie war nicht da.

Es war...
 

...desillusionierend. Er hätte seine Schülerin nicht als die Art Mensch eingeschätzt, die am Morgen danach sich heimlich fortschlich. Auch wenn es dafür sehr triftige Gründe gab.

Er beschloss, die Zweifel zunächst beiseite zu schieben.

Was ihm in den folgenden Minuten nur schwer gelang. Abgesehen von der Atmosphäre des Raumes war es totenstill: keine Schritte auf dem Gang zu hören, keine gedämpften Wortfetzen von Anwohnern, die angeregt schwatzten. Es war nicht zu früh am Morgen dafür; was war also passiert? Was auch immer es war, man hätte ihn doch informieren müssen, oder nicht?
 

Es sollte noch merkwürdiger kommen. Als der Jedimeister nach zehn Minuten sein Gemach verließ, um sich auf die Suche nach seiner Schülerin zu machen, stellte er fest, dass sie tatsächlich nicht die Einzige war die fehlte. Mit ihr war der gesamte königliche Hofstaat verschwunden, einschließlich Captain Typho, Senatorin Amidala, Anakin und sogar Jayden war nirgends aufzufinden. Obi-Wan hatte Jar Jar getroffen aber der Gungan hatte ein äußerst merkwürdiges Verhalten an den Tag gelegt, selbst für seine Maßstäbe. Er hatte irgendwas gemurmelt, was wie „darf nicht“ und „soll fern bleiben“ klang. Obi-Wan fühlte sich wie ein Geächteter, den man aus Gründen verstoßen hatte, die er nicht kannte. Selbst R4, der ihm kaum einen Millimeter von der Seite gewichen war, gab keinen Ton von sich. Das änderte sich erst, als der Jedi beschloss, außerhalb des Gebäudes nach Antworten zu suchen. In dem Moment, als die Tür aufglitt, gab der kleine rote Astromech einen Pfeifton von solch hoher Frequenz ab, dass es in den Ohren schmerzte. Selbst die Wartungsdroiden, deren Aufgabe es war, die Fußboden zu reinigen, suchten schnellstens das Weite. Dann kam das blaue Leuchten.

Obi-Wan wusste genau zwei Dinge: Erstens, Tru hatte das unbestreitbare Talent, ihn immer wieder zu überraschen und auch die Videobotschaft, die R4 zu senden begann, zählte dazu. Zweitens, konnte man sich sicher sein, dass solche Überraschungen nicht selten negative waren.

„Ihr solltet das nicht tun Meister. Wie Ihr bereits bemerkt haben mögt, seid Ihr der Einzige unserer kleinen Reisetruppe, der noch anwesend ist, bis auf Jar Jar. Es ist wichtig, dass zumindest eine Person auf den Planeten bleibt, die nicht dem Jeditempel entstammt, für den Fall dass man an unserer“ – sie hielt kurz inne und das Hologramm zeigte deutlich ein zerknirschtes Lächeln in Trus Gesicht – „oder wohl eher nur meiner Glaubwürdigkeit zweifelt. Es ist jedoch wichtig, dass niemand versucht, seine Gedanken zu manipulieren, deshalb möchte ich Euch bitten, sowohl Abstand von ihm zu halten, als auch dafür zu sorgen, dass niemand machtbegabtes sonst an ihn heran tritt. Auch wenn das nicht sonderlich schwer sein dürfte. Anakin und die Senatorin sind gerade dabei auf Coruscant Meldung zu machen, der Rest ihrer Gefolgschaft wird bald auf Naboo ankommen. Der Planet, auf dem wir uns befinden, ist ein Stützpunkt der Separatisten. Jayden hat dem Rat nichts davon berichtet, weil er für sie arbeitet. Es ist übrigens nicht nötig, ihn zu den Gefallenen Zwanzig hinzu zu zählen, wenn man es genau nimmt, hat er sich dem Orden gegenüber noch nie verpflichtet gefühlt. Ich weiß, es hätte mir früher auffallen müssen, aber ich wollte es einfach nicht sehen. Auch wegen Jada. Ich weiß nicht, wie ich ihr beibringen soll, dass ihr Bruder...“ Kurzes Aufflackern der Verbitterung, dann wurden Trus Züge wieder weicher.

„Ich weiß, ich kann dich zu nichts zwingen, aber bitte bleib, wo du bist: in Sicherheit. Die Raffinerien hier dürften noch nicht lange genug aktiv sein, um schon über ein Arsenal an Kampfdroiden zu verfügen und um Jayden werde ich mich kümmern. Ich kenne ihn besser. Und ich kenne dich lange genug, um zu wissen, dass du jetzt schrecklich wütend auf mich sein wirst, aber bitte, such nicht nach mir. Wenn es schief geht, will ich nicht, dass einer von uns den Tod des Anderen mit ansehen muss. Denn sollte das der Fall sein, bist du der Einzige, dem R4 den Aufenthaltsort von Michelle preis geben darf, sobald Jayden entweder gefangen genommen oder getötet wurde. Im Moment genügt es wohl zu erwähnen, dass sie in Sicherheit ist. Ich weiß, dass ich dich jetzt mit all diesen Informationen regelrecht überflutet habe, aber was hätte ich denn sonst tun sollen? Nur eines noch, sollte ich wirklich versagen, will ich dass du weißt: Ich liebe dich.“
 

Die zweite Desillusionierung des Tages. Überwältigt von Informationen, überwältigt von den widersprüchlichsten Gefühlen, die um Vorherrschaft kämpften. Wut war auch eine davon, aber sie ging unter in dem Gefühl, betrogen worden zu sein. Tru hatte ihm praktisch keine Wahl gelassen, er konnte ihr nicht beistehen, sonst würde er seine Nichte gefährden. Die Verlustangst kroch in ihm hoch, denn was er auch tat, er würde sicherlich einen der Menschen verlieren, die zu seiner Familie zählten. Es lag in der Natur der Angst, alles zu lähmen, was dazu beitragen könnte sie zu besiegen, sie war die feigste aller Empfindungen weil sie sich selbst schützte.

Und dann waren da noch die Schuld und die Abneigung. Er hatte seine Abneigung gegenüber Jayden verkannt, hatte als ihre Ursache seine eigene unbewältigte Eifersucht gezählt. Es war ein Instinkt gewesen, das alte Misstrauen gegenüber jemandem, der der dunklen Seite der Macht nicht widerstehen konnte. Er hatte es nicht gemerkt.
 

Aber Obi-Wan war ein Jedi. Kurz ließ er sich durchfluten von all diesen Emotionen und wartete, bis sie wieder verebbten. Sie waren nicht ganz verschwunden, aber er gestattete es sich, sie zu ignorieren und das zu tun, was er am besten konnte: Den einfachsten Lösungsweg finden.

Er war nicht so risikofreudig wie Anakin, aber der Jedimeister wusste, dass er auf die Macht vertrauen konnte und dass er auf Trus Stärken vertrauen konnte. Dass sie das alles irgendwie hat kommen sehen. Und er war sich ihrer Schwächen gewahr und dass ihre Schwächen seine Stärken waren.

Er musste zumindest versuchen, sie zu finden und ihr zu helfen. Sie hatte von Raffinerien gesprochen, aber davon gab es an diesem Betrieb etliche. Trotz der Warnung trat er hinaus ins Freie und schlug die Richtung der Arbeiterquartiere an.
 

Chapter 19: Level Finished. Reloading Destiny… To be Continued...

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Hui, wer hätte gedacht, dass ich schon so weit in der Story war? Na, dann fehlt ja nur noch Kapitel 20 und der Epilog und dann hätten wir’s, ne? Oh, nicht weinen. Ich wollte es ja auch 21 Kapitel strecken aber ich glaube, ich kann nicht stundenlang an der richtig großen Downshow schreiben... We’ll see.
 

[...]Und sie hatte Ärger. Er hatte sich in die Halle geschlichen, obwohl heute Ruhetag war und den Ort gefunden, an den man sie gebracht hatte. Zu den Säulen aus Licht, die einen mit flammenlosem Feuer straften, wenn man es wagte, sie zu berühren. Es war kein guter Ort.[...]

Where are we heading to?

In seinem ganzen Leben hatte Sigal noch keinen Jedi gesehen, deshalb hielt er den herannahenden Fremden zunächst für einen Priester. Sicher, die Tunika der ansässigen Priester sahen anders aus, aber er erkannte einen Geistlichen, wenn er ihn sah. Denn Geistliche waren immer auf der Suche und dieser Mann sah ganz danach aus, als hätte er etwas wichtiges verloren.
 

Zumindest redete sich Sigal das im Nachhinein gerne ein. Eigentlich war der einzige Grund, warum er Obi-Wan hinterher lief, der lustige Droide, der aussah, als hätte er schon einiges abbekommen. Auch wenn es für seine Klassenverhältnisse utopisch war, so mochte er wie jeder andere kleine Junge auch ausgefallenes Spielzeug, je mechanischer desto besser. Umso entzückter war er, als es zu piepen anfing.
 

Obi-Wan war sich nicht sicher, ob das Auftauchen des Jungen ein gutes Zeichen war. Er erinnerte ihn sehr entfernt an Boba Fett, dasselbe schwarze Wuschelhaar, nur hier etwas kürzer, gebräunte Haut, die eine nicht unbeträchtliche Dreckschicht noch dunkler erschienen ließ und diese fast schwarzen Augen mit wachsamen, verständigem Blick. Die Gesichtszüge waren aber weicher – er mochte vielleicht sechs oder sieben Jahre alt sein – und orientalischer. Irgendetwas sagte ihm, dass Tru ganz vernarrt in diesen Kleinen gewesen wäre.

Seine Gedanken wurden von einem erneuten Signalton von R4 unterbrochen, gerade als er einen weiteren Schritt in Richtung Siedlung machen wollten.

Eine zweites Hologramm erschien; scheinbar schien seiner Padawan diese Schnitzeljagd Spaß gemacht zu haben, denn ihre Körperhaltung bei dieser Nachricht war herausfordernd empört. „Meister! Ich hatte das ernst gemeint mit dem drin bleiben. Meint Ihr etwa nicht, ein sinnloses Opfer genügt? Wenn es schief gegangen sein sollte, wenn ich mir einen Patzer erlaubt hätte, dann besteht jetzt ohnehin keine Möglichkeit mehr, mich zu retten. Jayden wird nicht riskieren, dass ich ihm seinen Plan versaue, er wird mich so schnell wie möglich versuchen auszuschalten oder in die Hände eines mächtigeren Sith zu übergeben. Also sage ich es noch einmal: Sucht nicht nach mir!“

Das Bild erlosch wieder und der Ältere fühlte sich unangenehm gemaßregelt. Wer von ihnen Beiden war noch mal der Padawan und wer der Meister? Warum nur warf sie ständig alle Gesetzmäßigkeiten über den Haufen?
 

„Hi jafa!“

Er wandte seine Aufmerksamkeit dem kleinen Jungen zu, der nun ganz fasziniert drein blickte. Obi-Wan kannte diese Sprache nicht, aber Seine Verbindung zur Macht ermöglichte ihm, den Sinn der Wörter in Erfahrung zu bringen.

(sie ist hübsch)

Er nickte. Ja, das war sie wirklich. „Hast du sie schon einmal gesehen?“ Der Jedi war sich sicher, dass sein Gegenüber kein oder kaum Basic beherrschte, daher unterstrich er seine Worte mit simpler Zeichensprache.

Das Kind schlug seine Augen nachdenklich zu, dann nickte er: „Ken.“ (ja)

„Wo? Wo hast du sie gesehen? Wo ist sie hingegangen?“ Er bemühte sich, langsam, zu sprechen, weil er um passende Zeichen rang, die seinen Worten Ausdruck vermitteln konnten.

„Hi bet-bakharoschet.“ (Sie ist in der … Fabrik?)

Er seufzte und fuhr sich mit seiner Hand durch das rotblonde Haar. Das brachte ihn kein Stück weiter. Es bestand nur die kleinste Hoffnung, dass R4’s Programmierung dadurch ausgelöst worden war, dass er sich dem Ort genähert hatte, an dem sich Tru befand, aber es war unmöglich, sie in Der Macht aufzuspüren, weil alles, jedes Lebenszeichen, überlagert wurde von den vielfältigsten Energien, die von den Menschen der nächsten Siedlung ausgingen.

„Kannst du mir zeigen, wo?“
 

Sigal nickte ängstlich. Er mochte diesen Ort nicht. Aber er mochte das Mädchen und der

(Priester? Geistliche?)

Fremde schien sie ebenfalls zu mögen. Und sie hatte Ärger. Er hatte sich in die Halle geschlichen, obwohl heute Ruhetag war und den Ort gefunden, an den man sie gebracht hatte. Zu den Säulen aus Licht, die einen mit flammenlosem Feuer straften, wenn man es wagte, sie zu berühren. Es war kein guter Ort.

Aber es musste einen Grund geben, dass sie sich in dieser Gefahr befand, genauso, wie es einen Grund gab, das der Fremde das wusste und das bedeutete, der Ältere war sicherlich auf die Prüfung gefasst, die ihm da bevor stand, zumindest vermittelte sein hoch konzentriertes Gesicht diesen Eindruck. Und hatte der Dorfälteste nicht immer gesagt, dass man jenen Hilfe gewähren muss, die darum bitten, ungeachtet der eigenen Not?

Mit einem letzten Seufzer, mit dem er zugleich alle Zweifel und Befürchtungen, die ihn zu ersticken drohten (sofern ein kleiner Junge wie er zu solchen Gefühlen fähig war), aus seiner Lunge stieß, machte er sich auf den Weg um zum ersten Mal in seinem Leben zu führen.
 

~*+*~

Natürlich hatte Obi-Wan nicht vor, den Jungen mit in die Höhle des Löwen zu nehmen und so bat er Sigal – seinen Namen hatte er auf dem Weg zur Fabrik erfahren – außerhalb der Felsen auf seine Rückkehr zu warten. Da der Junge ihm den Eingang wies, den die Arbeiter für gewöhnlich benutzten, musste er sich nicht mit den Schächten herum plagen, die Tru benutzt hatte, so gelangte er weit schneller in die Fabrikräume. Natürlich erschienen sie allesamt leer.

War das nun eine Falle oder hatte sich Tru in der Adresse geirrt; dass sie hier gewesen war, spürte man gerade noch, wie ein verblassender Stempel auf der Haut. Nirgends Anzeichen eines Kampfes, nur abstoßend nackte Metallwände, die überhaupt nicht zu dem warmen Gestein, das sie einhüllte, passen wollten.

Im Kontrast zur Kälte des Raumes standen die tiefen Becken angefüllt mit orange glühendem geschmolzenem Metall, das konstant Wärme abgab. Es geschmolzen zu belassen, während es nicht verarbeitet wurde kam natürlich einer Energieverschwendung gleich, aber Obi-Wan wusste, dass die Legierung, die die Becken beinhalteten, in der Schmelze zusammengemischt wurde und im erkalteten Zustand nicht mehr zu verarbeiten geschweige denn erneut aufzuschmelzen war.

Der Jedi glaubte nicht, dass es ein Irrtum war, dazu war sich Tru zu sicher gewesen. Ihre Taten bargen ein enormes Risiko und mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit auch Disziplinarmaßnahmen von Seiten des Jedirats.
 

„Wie ich sehe, habt ihr den Weg hierher gefunden, Meister Kenobi. Das erstaunt mich schon ein wenig, schließlich wird eure Schülerin wohl kaum so naiv gewesen sein, Euch diesen Ort zu nennen.“

Jaydens Auftauchen beunruhigte Obi-Wan nicht im mindesten. Sicher, er kannte die Fähigkeiten dieses jungen Mannes nicht aber er hatte seine Meisterin gekannt. Und was noch wichtiger war, er kannte Jaydens Charakter. In der Hinsicht hatte Tru ihm eine mächtige Waffe gegeben, wenn auch unbewusst. Dieser Jedi war in der tat nie ein Jedi gewesen, daher war Jayden auch ursprünglich in seiner Ausbildung zurück geblieben, nur Siri hatte den Fehler gemacht, Hoffnungen in ihn zu setzen. Denn dieser Junge war heimtückisch: er lieferte jene ans Messer, die ihm blind vertrauten. Wahrscheinlich hatte er Tru als Kind nur in dieses Bienennest gestoßen, um herauszufinden was passierte. Würde die Panik in ihr eine unerwartete Verbindung zu Ressourcen der Macht wecken, die ihm verschlossen blieben? Oder wollte er sehen, was Hass in ihr auslöste? Denn selbst wenn Tücke allein noch kein Zeichen für Intelligenz war, so musste Jayden zumindest begriffen haben, dass ihn der Weg der Jedi nicht weiter führte, weil er nicht in der Lage war, das dafür nötige innere Gleichgewicht zu finden und so suchte er nach anderen Arten die Macht zu nutzen oder besser: ließ suchen.

Womit er allerdings nicht gerechnet haben dürfte, war Trus Gutmütigkeit. Ob Sie nur einfach nicht wahr haben wollte, was ihr Freund ihr angetan hatte oder es tatsächlich als Unfall ansah: sie hasste Jayden nicht. Und genau deshalb – so war es dem Jedimeister bewusst – musste sie es sein, die ihrem ehemaligen Freund zur Rechenschaft zog mit den Prinzipien, denen er sich verweigert hatte.

Es war perfekt, nur hatte die Sache einen Haken; diese Konfrontation schien nie stattgefunden zu haben.
 

„Ich hoffe, Ihr habt nicht zu große Stücke auf Tru gehalten. Sie war schon immer eine herbe Enttäuschung.“

„Und doch tausendmal besser als du. Sie wählte den mühsamen Weg, also werde ich es ihr gleich tun und mich zu folgendem Kompromiss herab lassen: Lass Tru gehen und sowohl sie als auch ich werden diesen Planeten verlassen und den Rest unseres Auftrags der Nachhut überlassen, die sie angefordert hat. Das sollte dir genügend Zeit geben, dein trauriges Leben zu retten.“ Taktisch ein kluger Zug. Man machte seinem Gegenüber bewusst, dass es ohnehin bald in der Unterzahl sein würde und sprach gleichzeitig den für Sith typischen Egoismus an. Nur dieser hielt es offenbar für eine leere Drohung oder sein Leben hing ihm nicht so sehr am Herzen, wie man vermuten würde, denn er schlug den Vorschlag ab: „Warum sollte ich denn hergeben, was mir gehört?“
 

~ One is the loneliest number that you'll ever do

Two can be as bad as one, its the loneliest number since the number one~
 

Wie reizend. Das war also die Vorstellung eines Sith von ’Romantik’. Es machte Obi-Wan innerlich wütend, dass seine Schülerin zu persönlichem Eigentum herabgestuft wurde, aber nichts davon drang bis in seine Gesichtszüge vor. Er konnte darüber hinweg sehen, weil er wusste, dass dese Aussage Tru selbst zum Lachen gebracht hätte.

„Und wie genau stellst du dir das vor? Meinst du wirklich, sie lässt zu, dass du sie wie ein Schoßtier behältst? Meinst du, deine Lehrmeister würden dulden, dass du eine Jedi anbringst, ohne ihr auch nur ein Haar zu krümmen?“

„Nur wenn wir noch Pläne mit ihr haben“, ließ eine tiefe Stimme vom Ende des Saals verlauten.

Die Narben an Obi-Wans Oberschenkel und seiner Schulter schmerzten, als er die Stimme desjenigen wieder erkannte, der ihm diese Verletzungen zugeführt hatte. Es war gerade ein Jahr her, dass Graf Dookus Klinge sich in sein Fleisch gebohrt hatte, also was sollte das werden; eine Jubiläumsfeier?

Das Geräusch von Dookus Schritten wurde begleitet von dem gedämpften Surren einer schwebenden Plattform.
 

„Daher schlage ich vor, wir setzen unsere Diskussion vom letzten Mal fort.“
 

Obi-Wan wandte sich dem alten Lehrer seines Meisters zu, wobei er darauf achtete Jayden Endorian nicht vollkommen den Rücken zuzukehren, nur falls der Junge anfangen sollte, Dummheiten zu machen. Aber er rechnete nicht wirklich damit, immerhin war Jayden nicht annähernd so mächtig wie Anakin und daher kein Gegner für Obi-Wan. Ein umgekehrtes Kräfteverhältnis galt aber auch zwischen ihm und Dooku, trotzdem galt seine Aufmerksamkeit weniger dem herannahenden Sith als der regungslosen Gestalt auf der Plattform.
 

~ No is the saddest experience you'll ever know

Yes is the saddest experience you'll ever know

cause one is the loneliest number that you'll ever know

one is the loneliest number even worst then two~
 

Tru schien bewusstlos, aber ansonsten wohlauf. Die Plattform war außerdem umgeben von einem Kraftfeld umgeben, was hieß, dass es für die Padawan wohl gesünder war, wenn sich an ihrem Zustand vorerst nichts änderte.

„Ich kann mich nicht entsinnen, dass es noch etwas hinzuzufügen gab, mein Standpunkt war wohl klar und daran hat sich auch heute nichts geändert. Wenn Ihr unbedingt eine Galionsfigur für Eure geistig fehlleitende Propaganda braucht, dann solltet Ihr einen anderen wählen.“

„Sicher. Deswegen hatte ich mich dazu entschieden, mich Eurer reizenden Schülerin anzunehmen. Sie ist zwar nicht besonders vielversprechend, aber allein die Tatsache, dass sie die Tochter eines angesehenen Jedi ist, wird uns genug Aufmerksamkeit verschaffen. Und nach dem, was mein Lehrling hier mir berichtete, dürfte es ein Leichtes sein, sie von unseren Idealen zu überzeugen, so psychisch instabil wie sie ist. In der Hinsicht habt Ihr mich sehr erstaunt, Meister Kenobi, ich hatte nicht erwartet, dass Ihr Euch auf einen solchen Problemfall einlasst, so kurz nach der Ernennung des jungen Skywalkers zu einem Jediritter.“

„Dem wird sie nie zustimmen.“

„Es ist keine zwei Wochen her, dass Ihr Euch ihrer annahmt und Ihr hegt schon solch Vertrauen in sie? Wie niedlich. Sie kam allein hierher, also besitzt sie entweder einen ziemlichen Hang zum Alleingang oder sie wollte Euch da raus halten, weil sie Euch mag. Wenn es Letzteres ist,. wird sie alles tun, was ich sage, wenn ich nur Euer Leben verschone. Natürlich könnte ich mich auch dazu überreden lassen, Sie gehen zu lassen, wenn Ihr ihren Platz einnehmt.“

„So sehr mir diese für einen Sith gar untypische Bereitschaft zur Verhandlung auch schmeichelt, ich fürchte meiner Schülerin würde ein weiter Lehrerwechsel nicht gut bekommen.“

Obi-Wan wusste, er konnte sich auf Tru verlassen, aber Dooku hatte leider Recht. Sie hatte geplant, ihn vor dem zu schützen, was hier geschah, dabei war er doch für ihren Schutz zuständig. Typisch Tru eben.

Das Schild um die Padawan wurde deaktiviert und nur einen Lidschlag später erwachte auch Graf Dookus rote Lichtschwertklinge zum Leben. Und fand ihren Platz an der Kehle der Bewusstlosen. „Dann händigt mir die Prinzessin von Naboo aus!“

„Ihr werdet meine Schülerin nicht töten, nicht bei all dem Nutzen, den sie Euch bringen kann.“

„Meine Pläne sind flexibel, Meister Kenobi. Sie ist ersetzbar, für Euch jedoch nicht.“

Jayden wollte protestieren, wurde aber mit einem Wink von Dookus Hand zum Schweigen gebracht.
 

~ yeah

its just no good anymore since you went away

now I spend my time just making up rhymes of yesterday

one is the loneliest number~
 

„Ihr werdet sie nicht töten, weil sie die Einzige ist, die den Aufenthaltsort der Prinzessin kennt,“ eröffnete Obi-Wan seinen beiden Widersachern und brachte so das Blatt zum wenden. Ob zu seinen Gunsten oder Ungunsten würde sich noch zeigen; er war sich dessen bewusst, dass sie ihn nun erstrecht dazu benutzen würden, um Tru zu erpressen, aber er vertraute darauf, dass sie in erster Linie an Michelles Wohl dachte. Außerdem musste Dooku nun warten bis sie erwachte, um den nächsten Schritt machen zu können.

Auch wenn dann Tru und Obi-Wans Chancen aus dieser misslichen Lage zu entkommen nicht sonderlich besser standen. Bereits zusammen mit Anakin war es ihm nicht gelungen, dem ehemaligen Ratsmitglied die Stirn zu bieten.

Vorert blieb ihm aber nichts anderes übrig, als sich zu ergeben und zu warten.

Hoffentlich kam die Verstärkung mit der Eilpost.
 

~ one is the loneliest number

since you went away~
 

Chapter 20: Level Finished. Reloading Destiny… To be Continued...

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Lyrics by: Three Dog Night, „One“

Den Song habe ich in der ersten Staffel von Dr. House entdeckt. Tja, merkt ihr was? (Außer dass ich besessen von House bin, was besonders auffällt, wenn man die letzten Kapitel meiner anderen FF’s liest). Jepp, es ist noch nicht vorbei. So viel als zum Thema „aber ich glaube, ich kann nicht stundenlang an der richtig großen Downshow schreiben“... Gebt mir Semesterferien, ein leeres Haus ohne sonderliche Unterhaltungselektronik und einen Stift und heraus kommen Kapitel 21 und eventuell noch eine 22.
 

[...]“Gestalt“ war dabei eine sehr treffende Umschreibung, denn sie hatte diese fast geisterhafte bläuliche Erscheinung schon einmal gesehen.

Damit hatte alles angefangen.[...]

Different Point of View

.:Chapter 21, Part 1 – Good to see you again:.
 

//Der Raum der Tausend Quellen.

Er war ihrer Mutter stets eine willkommene Zuflucht gewesen, wenn sie Entspannung und einen Ort zum meditieren gebraucht hatte. Tru konnte das Gras unter ihren Fingern spüren, seine Weichheit und roch die Frische der Luft. Auch wenn das nicht real sein konnte; der langsam verhallende Schmerz in ihrem Rücken ließ die Blonde nicht vergessen, was geschehen war.

„Du hast vollkommen Recht, mein Kind. Du bist nicht im Tempel, dennoch sind diese Umgebung und deine Empfindung nicht minder real, weil sie nur in deinem Geist existieren.“

Tru richtete sich schneller auf, als sie ihren Blessuren zugetraut hätte und tatsächlich fand sie keinerlei Wunden an ihrem Körper. Keine Abschürfungen an den Händen vom rauen Felsgestein, keine blauen Flecken an den Knien von ihrem Fall. Auch der Ort an dem sie sich befand war so makellos und unberührt wie sie selbst. Aber das war es nicht, was sie irritierte: sie starrte die Gestalt vor ihr, die das Wort an sie gewandt hatte ungläubig an. „Gestalt“ war dabei eine sehr treffende Umschreibung, denn sie hatte diese fast geisterhafte bläuliche Erscheinung schon einmal gesehen.
 

Damit hatte alles angefangen.

Nur dass es diesmal nicht Obi-Wan war, der mit ihr sprach.
 

„Vater?“

Qui-Gon erwiderte mit einem seiner sanftesten Lächeln – andererseits kannte sie ihn nicht anders. Seine Sanftmut war stets das gewesen, was ihr am meisten gefehlt hatte. Tru konnte sich nicht daran erinnern, ihn je zornig erlebt zu haben.

Sie wusste, dass er es war, dass er auf eine Art und Weise wirklich war, die nichts mit ihrem Geist zu tun hatte.

„Du hast viel gelernt in den letzten Tagen, Tru. Ich bin stolz auf dich.“

„Stolz? Dad, ich habe mich wie ein Idiot verhalten, habe meinem Meister gegenüber ungerecht gehandelt und ihm wichtige Informationen verschwiegen UND mich auch noch gefangen nehmen lassen.“ Sie wäre jetzt gerne ausgeflippt und bockig auf sich selbst gewesen, aber der Zeitpunkt war ungünstig. Sie wollte diesen Moment nicht an kindisches Benehmen verschwenden, nicht jetzt.

„Das ist schon in Ordnung. Manche Fehler müssen gemacht werden. Zum Beispiel der Fehler, anzunehmen dass Obi-Wan sich durch eine Holo-Nachricht zufrieden geben würde. Er ist dir gefolgt. Und das bedeutet, uns bleibt nicht mehr viel Zeit an diesem Ort.“

Die Padawan stellte diese Information nicht in Frage. Obi-Wan war Dickkopf genug, dass ihm genau das zuzutrauen wäre. Und sie wusste, dass sie genauso war. Wenn sie sich darauf konzentrierte, konnte sie in der Macht spüren, dass er sich ihr ganz nahe befand.

„Wie kommt es, dass du gerade jetzt mit mir sprichst? Warum nicht schon früher?“

„Liebes, ich könnte dir jetzt einen Vortrag über die Komplexität der Macht halten, eine, die auch ich erst so richtig zu verstehen lerne, aber das was du wirklich wissen musst ist, dass du mich genau jetzt am dringendsten brauchst. Und ein Lichtschwert.“

Sie kratzte sich schuldbewusst im Nacken. Jedem Jüngling wurde schon eingebläut, dass er seine Waffe nie aus den Augen lassen solle trotzdem hatte ihr Vater ihr das immer und immer wieder sagen müssen.

„Ja, das haben mir Jayden und sein Machtblitze schleudernder Boss wohl abgenommen. Dabei hat es mich so viel Anstrengung gekostet, endlich eines mit grüner Klinge zu bekommen. Du weißt schon... so wie deines.“

„Aber warum hast du den Rat dann nicht einfach um mein Schwert gebeten?“

„Ich bin mir nicht sicher. Wahrscheinlich fühlte ich mich einfach noch nicht bereit dazu. Nicht würdig, sozusagen.“

Ihr Vater setzte sich neben sie in das Gras und auch wenn er nicht aus Fleisch und Blut war, so nahm sie doch die Wärme und Energie wahr, die von ihm ausging. Sie konnte sogar fast seine Berührung spüren, als Qui-Gons Hand sich anerkennend auf ihren Kopf legte.

„Deinem Meister schien es wohl ähnlich zu gehen. Denn obwohl mein Lichtschwert nach meinem Tod in seinen Besitz überging, setzte er es nur ein um Dath Maul die Stirn zu bieten. Nachdem er sich Anakins angenommen hatte bat er um ein neues und verwahrte meines als Andenken.“

Tru blickte unsicher zu dem Verstorbenen auf. Selbst im Sitzen war er noch größer als Sie und das gab ihr ständig das (meist angenehme) Gefühl, noch ein Kind zu sein. Eines, das gerade einer guten Geschichte lauschte: „Warum erzählst du mir das?“

„Weil es meine Pflicht als Vater ist, dass du dich besser fühlst. Und du solltest langsam zurück, Tru.“

„Aber... wie soll mir das jetzt helfen? Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was ich tun muss, weil mein Plan fehl geschahen ist. Und ich weiß nicht mal, wann ich dich wieder sehe oder ob.“

„Das liegt ganz in deiner Hand. Vergiss nicht, die Macht ist mit dir.“
 

Fast hatte Tru Angst, dass nun alles um sie herum verschwinden würde, aber das geschah nicht. Noch nicht. Stattdessen nahm das Gesicht ihres Vaters einen friedlichen aber nachdenklichen Ausdruck an. Er suchte nach den passenden Worten und sie wusste, es würden keine Worte des Abschieds darunter sein, denn im Prinzip verließen sie einander nicht.

„Weißt du, es ist schon erstaunlich, Obi-Wan kritisiert Anakin gerne, weil der Junge so an seinem Astromech hängt. Er mag es nicht, Gefühle an Droiden zu verschwenden und doch lässt er R4-P jedes Mal wieder zusammen setzen, wenn er zerstört wurde, anstatt um einen neuen Droiden zu bitten. Warum wohl?“

Der Blick ihres Vaters verhinderte, dass die Padawan laut und empört ’Was soll DAS denn jetzt?’ rief. Er besagte, dass er die Antwort auf die Frage bereits wusste und sie im Prinzip auch. Es war ein

(Domino)

Rätsel. Und seine Antwort konnte von enormer Bedeutung für den restlichen Verlauf sein, dazu musste sie nur

(den ersten Stein anstoßen)

einen Ansatz finden.
 

Und mit dieser Erkenntnis kam der Schmerz zurück.\\
 

.:Chapter 21, Part 2 – Got me ten feet off the ground:.
 

~*+*~

Die Kraft der Gravitation zog unerbittlich an Schulter- und Oberarmmuskulatur, ihr Betrag entsprach der eigenen Köpermasse multipliziert mit der Fallbeschleunigung des Planeten (9,7 m/s) multipliziert mit der Höhe, in der man hing. Und die war ganz schon beträchtlich. Zumindest groß genug, dass selbst schwindelfreien Menschen mulmig bei dem Ausblick wurde. Die primitiven Handschellen aus Metall rieben Trus Handgelenke wund, aber dagegen konnte man wohl vorerst nichts machen. Die Kette, die beide Handfesseln zusammenhielt, war über die Querverbindung zweier Stützbalken geworfen worden.

„Großartig, wie haben die denn das hingekriegt?“, murmelte sie ärgerlich.

„Ich glaube, das ist nicht annähernd so wichtig wie die Frage, wie wir hier wieder raus kommen!“

Tru versuchte, so weit wie möglich über ihre Schulter zu blicken, um ihren Meister sehen zu können. Vor allem seinen Gesichtsausdruck, um herauszufinden wie wütend er auf sie war. Das gestaltete sich schwierig, denn man hatte die beiden genau so aufgehängt, dass ihre Rücken einander zugewandt waren, auch wenn sie nur wenige Zentimeter trennen. Deshalb also hatte Tru in ihrem Traum Obi-Wans Nähe spüren können.
 

~Did I dissapoint you?

Or let you down?

Should I be feeling guilty?

Or let the judges frown
 

’Cause I saw the end

Before it began

Yes, I saw you were blinded

And I knew I had won~
 

In einem Fall musste sie ihm Recht geben.

Von hier weg zu kommen, dürfte sich noch schwierig gestalten. Die Flucht nach unten war eine törichte Idee, denn selbst wenn sie sich hätte loseisen und ihren Sturz mit der Macht bremsen können (so weit waren sie mit ihrem Unterricht noch nicht gekommen); direkt unter den beiden Jedi befand sich eines der Schmelzbecken, dessen hellrot glühender Inhalt heiß genug war, um die Hitze bis oben zu spüren. Als ob die gegenwärtige Lage nicht schon ausreichte, um ins Schwitzen zu geraten.

„Was tust du überhupt hier, ich sagte doch, ich kriege das allein hin.“

„Ja, das habe ich gesehen,“ erwiderte Obi-Wan trocken, „Graf Dooku war ganz begeistert davon, wie sehr du ihm mit dieser Aktion entgegen gekommen bist. Woher hast du überhaupt die Informationen, die dich hierher geführt haben?“

„Von jemandem, der sich durch die Handelsförderation verraten fühlte.“

„Großartig, wirklich eine zuverlässige Quelle. Unter diesen Umständen hättest du erst Recht nicht allein losziehen sollen.“
 

~So I took what’s mine… by eternal right

Took your soul out into the night

It may be over, but it won’t stop there

I am here for you, if you only care~
 

Oh, jetzt kam es. Die große Abschlusspredigt so kurz vorm Ende. Auf einmal erschien es Tru doch ein sehr großer Trost, dass sie die verrosteten Schrauben anstarren musste, die die Stützbalken mit deren Querstreben verbanden. Viel besser als den „Ich habe mir Sorgen gemacht“ -Blick aus seinen grünblauen Augen zu ertragen, der sie vor Schuldgefühlen fast vergehen lassen konnte. Dabei hatten ebendiese Augen sie gestern Nacht noch ganz anders angesehen. Schon allein beim Gedanken daran wurden ihre Knie wieder ganz weich. Falscher Zeitpunkt dafür, entscheidend falscher Zeitpunkt.
 

~You touched my heart, you touched my soul

Changed my life and all my goals

And love is blind but that I knew and

My heart was blinded by you
 

I’ve kissed your lips and held your hand

Shared your dreams and shared your bed

I know you well, I know your smell

I’ve been addicted to you~
 

Ihr Meister hingegen hatte ihr Schweigen als Aufforderung fortzufahren verstanden.

„Du hast wohl mit jedem gesprochen, nur nicht mit mir, dabei hätten wir zusammen einen besseren Plan aufstellen können als den, dass du dich selbst opferst.“

„Ich konnte nicht. Ich wollte unter keinen Umständen riskieren, dass dir etwas zustößt, das ist alles.“ Auch ohne dass er sie ansah schlichen sich Schuldgefühle bei der Padawan ein, die sich in ihrer Stimme niederschlugen. Daher klang es sehr bedrückt, als sie anfügte: „Ich möchte dir nur noch sagen, dass ich es geschätzt und genossen habe, deine Schülerin zu sein, so kurz die Zeit auch gewesen ist.“

„Soll das heißen, du rechnest nicht damit, dass wir das überleben?“

„Nein, das soll heißen ich rechne fest damit, dass man mich aus dem Orden wirft, wenn das hier vorbei ist.“
 

~Goodbye my lover, goodbye my friend

You have been the one –

You habe been the one for me

Goodbye my lover, goodbye my friend

You have been the one –

You have been the one for me~
 

Sie atmete tief durch, versuchte nachzudenken. Aber alles, was ihr angesichts dieser Perspektive einfiel, war, dass die Erbauer dieser Halle einen besseren Statiker hätten gebrauchen können. Und solche Gedanken waren nicht gerade hilfreich. Oder etwa doch... ?

Irgendwo in ihrem blonden Köpfchen wuchs langsam eine Idee herauf.
 

Sie war eigenartig und ihre Gedanken klangen so uneigennützig, dass es schon selbstzerstörerisch wirkte. Und doch... konnte Obi-Wan nicht anders, als ihr zu glauben und zu vertrauen. Auch wenn letzteres nicht unbedingt auf Gegenseitigkeit beruhte. Was durch ein knirschendes Geräusch irgendwo hinter seinem Rücken wieder einmal bestätigt wurde.

„Tru? Was TUST du da?“

„Trainieren.“
 

Sie konnte und wollte sich jetzt nicht durch andere Dinge ablenken lassen.

Sicher, die drei Schrauben, die die Querstreben mit den Stützbalken verbanden waren allesamt durchgerostet und eine Schraube an sich hatte kaum Gewicht, aber es war das Gewicht der Jedi selbst, das darauf lag und das machte die Sache unendlich schwer. So als würde man versuchen, eine Metallplatte unter einem Hutt hervor zu ziehen, nur mental. Das bereitete Kopfschmerzen.

„Dir ist klar, was mit uns geschieht, wenn du die Schrauben entfernst?“

„Aber wenn ich es schaffe, nur die von einer Seite zu lösen, dann wird die Strebe sich auf dort langsam nach unten neigen, bis die Steigung groß genug ist, dass wir nach unten rutschen und über dem Rand des Schmelzbeckens landen.“

Tru hörte einen Seufzer und war sich ziemlich sicher, dass ihr Lehrmeister wohl genau in diesem Moment die Augen verdrehte.

„Und warum bittest du mich dann nicht einfach darum?“

„Weil du es ablehnen würdest.“

Da hatte sie recht. Obi-Wan wusste genau um ihre Fähigkeiten und ihm grauste daher vor dem Gedanken, dass sie fallen würde wie ein Stein. „Weil ich dich genauso wenig verlieren möchte. Was, wenn es schief geht?“
 

~I’m a dreamer

And when I wake

You can’t break my spirit,

It’s my dreams you take

And as you move on, remember me

Remember us and all we used to be~
 

Für einen kurzen Moment ließ sie von ihrer Anstrengung ab, schuldbewusst und doch gerührt. Sie musste sich erst räuspern, um ihre Stimme wieder zu finden: „Dann darf dieses Mal eben nichts schief gehen.“

Dann ließ sie ihre Welt und ihre Wahrnehmung nur auf einen Punkt zusammen schrumpfen... auf sich selbst. Versuchte, die Macht in sich zu finden. Nun, genau betrachtet, war das die falsche Formulierung, vielmehr fand sie sich selbst in der Macht, deren Bestandteil sie ja letztlich war; ging in ihr auf und breitete sich so aus, bis sie alles in ihrer Umgebung war, sowohl die nie erkaltende Schmelze als auch das kühle Metall ihrer Handfesseln und der feine rote Staub am Schraubenkopf, der sacht nach unten rieselte, als die erste der drei Schrauben sich knackend zu lockern begann und dann regelrecht heraus schoss, bis sich die Schwerkraft ihrer annahm und sie genau in die Schmelzgrube trug, wo sie lautlos schmolz.

Ihr folgte die zweite und dritte Schraube.
 

„Und was nun?“

„Warten?“

Obi-Wan unterdrückte den Impuls zu seufzen. Das war eine jener Situationen, die man getrost dazu nutzen konnte, noch die letzten Dinge zu sagen, die es klar zu stellen, galt, aber ihm fehlten die Worte dazu. Denn das, was der Jedimeister ihr mitteilen wollte, konnte nur durch Gesten ausgedrückt werden. Wie ungerecht also, dass er sie ausgerechnet in diesem Moment nicht berühren konnte. Nicht mal in Kuss war ihnen vergönnt, um sich gegenseitig Zuversicht zu versprechen, was auch immer geschehen mochte.
 

~I’ve seen you cry, I’ve seen you smile

I’ve watched you sleeping for a while

I’d be the father of your child

I’d spent a lifetime with you
 

I know your fears and you know mine

We’ve had our doubts but now we’re fine

And I love you, I swear that’s true

I cannot live without you~
 

Tru ahnte von diesen Gedanken nichts, denn sie versuchte verzweifelt, ihre Hände näher aneinander zu bringen, um ihr Komlink zu erreichen. Ihre Schultermuskulatur reagierte darauf mit einem Schmerz, der groß genug war um alles rationales Denken zu verschlingen. Aber das brauchte sie auch nicht um die Frequenz zu finden, die R4 herbei holen würde; sie hatte sie bereits vorab eingestellt, für den Notfall. Aber außer Schmerzen hatte ihre kleine Akrobatikaktion auch noch eine andere Folge.

Knirschen zerriss die Stille in zwei Hälften welche nun wie ein Vorhang von ihnen abfielen. Auf das erste folgte noch ein zweites, leiseres – ausgelöst durch das Schlittern der Ketten auf dem Querbalken. Und je mehr sie an den Rand ebendieses rutschten, desto mehr wirkte die Hebelkraft auf die verbliebenen morschen Schrauben der anderen Seite ein. Gerade genug, dass der Balken nur so weit absackte, dass sein loses Ende wenige Zentimeter tiefer als ursprünglich hing. Die Padawan streckte ihre Füße aus, um eine Kollision mit der Stützstrebe zu vermeiden, wobei sie sich tatsächlich abstützen konnte. Obi-Wans Körper prallte dabei genau gegen ihren Rücken und für einen kurzen Moment wurde dabei alle Luft aus ihren Lungen gepresst, umso mehr brannten die Muskeln in ihren Beinen, aber sie hielt die Position durch.
 

„Und jetzt?“, fragte Obi-Wan, der entgegen dem Rat seiner Vernunft nach unten blickte. Die Aussicht war noch immer nicht vielversprechend, aber wenigstens hingen sie nicht mehr direkt über der Schmelzgrube. Dann hörte er ihre Fesseln rasseln und fühlte und sah, wie sie mit dem bisschen Armfreiheit versuchte, seine Hände zu fassen zu bekommen. Er ergriff ihre Handschellen.
 

~And I still hold your hand in mine

In mine, when I’m asleep

And I will reveal my soul in time

When I’m kneeling at your feet~
 

„Ich hab dich. Du kannst uns jetzt fallen lassen.“

„Bist du sicher, dass du das schaffst?“

„Du musst mir wohl einfach mal vertrauen.“

Tru nickte, obwohl ihr Meister das ja wohl nicht würde sehen können und ließ ihre Füße dann vorsichtig vom Metall abrutschen. Dann war da nur noch Luft.

Sie streichelte ihre Wangen wie ein Stoff und Obi-Wan benutzte genau dieses Bild um sie zu retten, indem er versuchte, mit seinem Geist genau diesem Stoff zu fassen zu bekommen, er verband sich mit der Macht und stellte sie sich vor, tausende hauchzarte Lagen aus Luft gewebt und jede einzelne von ihnen bremste sie ein kleines Stück mehr. Der Jedi merkte, dass es funktionierte, als die Ketten von Trus Fesseln in seine Handflächen schnitten – schließlich fiel seine Schülerin schneller als er.

Der Aufprall war daher schmerzhaft genug.

Als bohrten sich Durastahlträger von den Fersen bis hoch in die Knie, die dadurch unter den beiden wegknickten, gefolgt von einem Brennen in der Seite. Es war letzteres, das den Rotblonden endlich dazu bewegte, Tru los zu lassen. Er wollte aufstehen um nach ihr zu sehen, auch wenn die Narben an seinem Oberschenkel und besonders an der Schulter (ausgerechnet die Schulter, auf der er aufgekommen war) protestierten.

Trus waren geschlossen, sie rührte sich nicht, aber er wusste, dass sie noch lebte. Er legte seine Hand auf ihre Wange und redete leise auf seine Schülerin ein: „Tru kannst du mich hören? Bist du verletzt?“

Wenn nicht, wird sie es bald sein. Ein netter Ausbruchsversuch Meister Kenobi, wenn auch nicht leise genug. Ich bin zutiefst untröstlich, wie sehr Ihr unsere Gastfreundschaft doch schmälert und wir müssen daher wohl entsprechend gravierende Maßnahmen treffen.“
 

~Goodbye my lover, goodbye my friend

You have been the one –

You habe been the one for me

Goodbye my lover, goodbye my friend

You have been the one –

You habe been the one for me
 

Chapter 21: Level Finished. Reloading Destiny… To be Continued...

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Lyrics by... James Blunt, of course!
 

Tja, etwas abzutippen, das man bereits auf Papier hat, frisst manchmal mehr Zeit als es am, Computer zu schreiben. Aber an den komme ich schon kaum noch, schließlich bin ich dieses Semester quasi jede Woche im Labor. Welches glücklicherweise klimatisiert ist, obwohl 23°C auch ganz schön warm sind.
 

Und verdammt... sollte ich nicht eigentlich für meine Prüfung am Samstag lernen? Mein Leben wird definiert von Organischer Chemie... *schnüffz* Man, ich brauch echt einen Freund, dann hätte ich wenigstens etwas Freude in meinem trostlosen Alltag!
 

[...]Und bei der ersten Gelegenheit schlug er zu.

Er bediente sich eines Schritts rückwärts um der Reichweite der goldenen Klinge zu entkommen und übernahm mühelos die Führung im Gefecht, wobei er nur eine Hand benutzte – schließlich musste man seinem Gegner ja auch eine Chance gewähren.[...]

How it should be

Es gab einen unvorstellbaren Vorteil, wenn man mit dem Ohr auf dem Boden lag: Tru hörte die Schritte der beiden Sith aus der Richtung, der sie dem Rücken zugewandt lag, das tiefe Surren der Heizanlagen der Schmelzgruben wenige Meter vor ihr und sogar den sich auf leisen Rollen nähernden Astromech, der in die Szenerie eintrat.

Der Showdown würde beginnen.

Sich mit dem unversehrten Arm abstützend, richtete die junge Frau sich auf. Ihr Blick begegnete dem ihres Meisters und sie lächelte, formte lautlos die Worte „Es wird alles gut“ und stand dann etwas wackelig auf.

Jayden zog sein Lichtschwert ohne darauf zu achten, dass seine Gegner quasi unbewaffnet waren – Nicht, dass dieses Verhalten bei seinem Charakter nicht zu erwarten gewesen wäre, aber es war trotz allem ein wenig enttäuschend. Dooku hielt sich im Hintergrund – teilweise, weil seine aristokratischen Prinzipien ihm einen Angriff verboten. Außerdem war ein solcher Übergriff der Definition nach kein Kampf, an dem man sich erproben konnte, mehr eine simple Demonstration der Rücksichtslosigkeit und daher langweilig. Es lohnte sich nicht ohne einen gleichwertigen Gegner.

Schon der erste Schwertstreich Jaydens zeigte die aggressive Offensive, die er an den Tag legte aber auch, dass seine Hände mehr Flinkheit benötigten: obwohl der Schlag Obi-Wan gegolten hatte, welcher mühelos ausgewichen war, hatte Tru Jaydens Schwertarm gepackt und dem jungen Sith einen Hieb ihres Ellebogens in die Rippen verpasst. Solch primitives Vorgehen war man von einer Jedi nicht gewohnt, aber genau deshalb war es so effektiv. Das Lichtschwert entglitt ihm, nur um von Tru aufgefangen zu werden, welche es gleich an ihren Meister weiter reichte. Das hier war nicht ihre Liga und nicht ihre Schlacht. Nicht wirklich.

Obi-Wan nahm die Waffe mit einem Nicken entgegen, wobei er den Griff kritisch musterte. Es fühlte sich unangenehm fremd an, war aber besser als nichts.
 

Und es rief Dooku zurück auf den Plan.

Die Beiden mussten sich nur ansehen um zu wissen, dass alle Voraussetzungen für eine Revanche gegeben waren. Und obwohl die Defensive eher seine Stärke war, war es Obi-Wan der angriff, wenngleich auf schlichte, beherrschte Art – mit anderen Worten: Lichtschwertkunst, wie sie im Lehrbuche stand. Absolut unspezifiziert und weniger Kraft des Ausführenden fordernd. Man brauchte weder Tricks noch eine „eigene Note“ um zu gewinnen.

Natürlich half dieser Stil Dooku nur dabei, die Schläge gekonnt und mit Grazie abzuwehren aber dadurch gewann er auch nichts. Das primäre Ziel seines Gegners bestand ohnehin darin, den Verlorenen nicht zum Angriff kommen zu lassen und Zeit zu schinden. Eine Initiative Graf Dookus hätte unweigerlich zur Niederlage geführt.

Keiner der beiden Kontrahenten musste dazu großartig seine Position verändern, es war mehr ein Spiel; von Obi-Wan begonnen um seiner Schülerin die Möglichkeit zum Handeln zu verschaffen.
 

Die wiederum konnte nur da stehen und das Gefecht bestaunen. R4 war an ihrer Seite, nur wusste Tru nicht einmal mehr genau, warum sie ihn gerufen hatte. Es war eine impulsive Entscheidung gewesen und es hatte mit irgendetwas zu tun, was Qui-Gon zu ihr gesagt hatte. Es musste einen Grund dafür geben, dass ihr verstorbener Vater den Droiden erwähnt hatte.

Sie fühlte sich ein wenig verloren, weil sie ihrem Meister nicht helfen konnte und empfand es als beängstigend mutig einen Kampf zu beginnen, von dem er wusste, dass er ihn wohl kaum gewinnen konnte.
 

Jayden währenddessen hielt sich die Seite, das Gesicht zu einer wütenden Grimasse verzogen und dachte darüber nach, wie er es Tru am besten heimzahlen konnte. Und noch einmal würde er sich nicht überrumpeln lassen, zumindest so viel stand fest.

„Tja, genau für Momente wie diesen habe ich das hier mitgenommen.“

Der dunkelblonde zog ein weiteres Lichtschwert vom Gürtel, dessen Klinge blau aufleuchtete. Eine Anmaßung die ihresgleichen suchte und Tru sog scharf die Luft ein. Er hatte tatsächlich... kein Zweifel, das war Obi-Wans Waffe.

„Du wagst es, die Klinge meines Meisters gegen mich zu erheben?“
 

Anscheinend wagte er das in der Tat.
 

Ihr blieb unbewaffnet nur die Flucht – kein davon stürmen, Hals über Kopf sondern das zaghafte zurückweichen, Schritt für Schritt und immer seinen Hieben angepasst wie eine Art Tanz.

Bis zum Rand.

Dass plötzlich der Boden unter ihr verschwand, damit hatte die Padawan nun nicht gerechnet. Sie hatte Hitze erwartet, die sie vorwarnen würde und brodelndes Metall – aber das war keine Schmelzgrube. Stattdessen landete sie in einer kreisrunden Senke, die gerade doppelt so tief wie Tru groß war. Und die mehrere kleine Schleusen auf dem Boden besaß. Vermutlich ein Wasserbecken, um die fertig geformten Metallteile abkühlen zu lassen, es hätte sich aber auch um die simple Form eines Batch-Reaktors [1] handeln können.

Die Mulde war fast leer, bis auf eine feine Schicht Sand, die den Boden bedeckte. Als Tru die Hände zur Faust ballte und dabei sah, wie es zwischen ihren Fingern hindurch rieselte, bekam sie so ein Gefühl von... Heimat. Es war irritierend.

Sie kannte die Beschaffenheit, den Geruch wieder – also warum der Sand von Tatooine?

Nun, über diese Theorie ließe sich streiten. Aber das Schadenfrohe Grinsen Jaydens machte die Sache auch nicht leichter zu verstehen.

„Häschen in der Grube, saß da und schlief...“, murmelte er vor sich hin, dann steckte er das Lichtschwert wieder weg. Sich hinkauernd musterte der Verräter seinen Fang. Nichts anderes war sie mehr für ihn: Kriegsbeute.
 

Seine ’Beute’ wiederum rieb sich die Fußknöchel. Das wurden langsam zu viele Stürze für einen Tag.

„Weißt du Tru, es ist ein Jammer, dass es so enden musste mit uns zwei. Ich hatte erwartet, dass du die Nachrichten verstanden hast, die ich euch sandte. Schließlich hatten wir dieselben Kurse belegt, erinnerst du dich?“

„Ich erinnere mich vor allem daran, dass man dir vorwarf, die Kunst anderer immer nur zu kopieren, anstatt deine eigene zu schaffen. Du warst schon damals eine traurige Gestalt. Du hast Recht, ich hätte das schon eher erkennen müssen.“

Jaydens Ego zu verletzen war im Prinzip einfach – dafür gerade zu stehen, nicht. Und er konnte es partout nicht leiden, wenn man ihm seinen selbst verliehenen Ruf der Genialität absprach.

„Die Einzige, die hier eine traurige Gestalt ist, bist du! Ich wollte dir noch eine Chance geben“ – sie glaubte ihm kein Wort davon – „aber offensichtlich kannst du darauf verzichten. Das heißt, ich werde dir einen Tod bereiten, der unserer Freundschaft würdig ist“

Der Drang, laut los zu lachen war groß. Das Einzige, was Jayden je aus dem Literaturunterricht mitgenommen hatte, war seine hoch gestochene Wortwahl, die Imitation von Ausdrucksweisen war dabei sein großes Talent. Tru hielt nur eines vom Lachen ab: die Schleusen ihrer Grube, die sich öffneten und ihren zischenden und sich windenden Inhalt frei gaben.
 

~Many nights we’ve prayed

With no proof anyone could hear

In our hearts a hopeful song

We barely understood

Now we are not afraid

Although we know there’s much to fear

We were moving mountains

Long before we knew we could~
 

~*+*~

Es gibt viele Gründe um zu verzweifeln oder sich ablenken zu lassen.

Obi-Wan erlag dem legitimsten von ihnen.

Sein Angriff erforderte trotz seiner Einfachheit eine enorme Konzentration, immerhin diente er ihm als Schutz gegen die Offensive Dookus, aber auch wenn man seine Umgebung ausblendete, so funktionierte das periphere Sehen noch perfekt. Das Hirn erlaubte es sich nur nicht, die so aufgenommenen Informationen zu verwerten. Die Sinne eines Jedi jedoch waren weit ausgefeilter als die eines gewöhnlichen Menschen und so befand Obi-Wan sich auch während des Kampfes in Gewissheit darüber, wo sich seine Padawan befand – bis sie aus seinen Blickfeld verschwand. Nicht etwa, in dem sie aus seinem Sichtbereich heraustrat, sondern einfach so. Als hätte der Boden sie verschluckt.

Das war durchaus irritierend.
 

Diesen winzigen Moment der Unachtsamkeit nutzte sein Gegner.

Dooku hatte ihr kleines Gefecht zwar als sehr amüsant empfunden, aber Obi-Wan war nicht wirklich eine Konkurrenz für ihn und auch das schönste Spiel würde früher oder später nach einem Gewinner verlangen.

Er bediente sich eines Schritts rückwärts um der Reichweite der goldenen Klinge zu entkommen und übernahm mühelos die Führung im Gefecht, wobei er nur eine Hand benutzte, um seinem Gegner wenigstens die Chance zu geben, seine eigene Unterlegenheit irgendwann einzusehen und vor ihm um sein Leben zu betteln.
 

~*+*~

Ein kleiner, spitzer Gegenstand traf Jayden im Nacken und der Sith rieb sich die Stelle, während er Ausschau nach der Ursache hielt. Was er erblickte, war fast tragisch: einen kleinen, braun gebrannter Jungen, den Arm voller roter Felsklumpen und am ganzen Leibe zitternd. Das Kind hielt schon wieder den nächsten Stein in die Höhe, was wohl eine Drohgebärde darstellen sollte.
 

~There can be miracles

When you believe

Though hope is frail

It’s hard to kill

Who knows what miracles

You can achieve

When you believe

Somehow you will

You will when you believe~
 

Sigal war den Tränen nahe.

Selbstmord war in seiner Religion ein schweres Verbrechen und was er hier tat grenzte eindeutig daran. Er hätte draußen bei dem rotem Droiden bleiben sollen und nun? Aus reiner Neugier und vielleicht auch einer Spur Besorgnis war der Hebräerjunge R4 gefolgt und hatte sich am Rande der Halle imVerborgenen gehalten, nur um mit ansehen zu müssen, wie das hübsche Mädchen unterlag. Sigal wusste nicht, welche Bösartigkeiten dieser Fremde ihr antun wollte, aber allein der Gesichtsausdruck dieses Menschen machte ihm Angst.
 

Als die blaue Lichtklinge aufblitze, schrak er zusammen. Einige der Steine purzelten auf den Boden. Ja, es war Selbstmord, aber weil es das Einzige war, was Sigal einfiel, warf er weiter Steine auf den Sith, auch wenn dieser die Brocken mit seiner Waffe sofort zerstörte. Er fürchtete den Moment, an dem seine Arme leer sein würden.
 

~ In this time of fear

When prayer so often prove in vain

Hope seemed like the summer birds

Too swiftly flown away

Yet now I’m standing here

With heart so full I can’t explain

Seeking faith and speaking words

I never thought I’d say~
 

R4-P war bis zum Rande der Grube vorgedrungen, von der aus das Signal ausgesandt wurde, das ihn gerufen hatte und Tru überlegte fieberhaft, wie er ihr raus helfen konnte. Sie hatte sich in die Mitte der Grube auf einem Bein hingestellt, als könne das die herannahende Welle von Giftscheltopusiken aufhalten, die ihr immer näher rückte. Jayden musste sie importiert haben, dieser sadistische...

Was sollte sie tun?

Was KONNTE sie überhaupt tun? Es lag durchaus in ihrer Macht vom Rand der Grube aus hinauszuspringen, aber vorher musste sie mindestens einen Biss in Kauf nehmen wenn sie sich bis dorthin durchkämpfte und das wäre ihr Todesurteil. Und dabei bemühte dieser kleine Junge sich so sehr darum, ihr mehr Zeit zu geben. Tru war sich sicher, ihn schon einmal erblickt zu haben in dem Dorf, in dessen Obhut sie Michelle überlassen hatte. Und nun hatte sie nicht einmal eine Waffe um ihm zu helfen.

Die Padawan suchte Antwort in den Worten ihres Vaters, aber auch diese halfen ihr nicht weiter:
 

’Denn obwohl mein Lichtschwert nach meinem Tod in seinen Besitz überging, setzte er es nur ein um Dath Maul die Stirn zu bieten. Nachdem er sich Anakins angenommen hatte bat er um ein neues und verwahrte meines als Andenken.’
 

Wenn sie doch nur wüsste wo! Natürlich war es unwahrscheinlich, dass Obi-Wan das Schwert seines alten Meisters stets bei sich trug, es sei denn...

Trus Hand langte nach dem Ring an ihrer Kette und umschloss das Erinnerungsstück so fest sie konnte. Gerade weil es ihr so teuer war, konnte sie sich nicht davon trennen. Auf diese Art des menschlichen Verhaltens konnte man stets vertrauen und für ihren Meister musste dieses Lichtschwert das Einzige gewesen sein, dass ihm von Qui-Gon geblieben war. Konnte es sein?
 

’Er mag es nicht, Gefühle an Droiden zu verschwenden und doch lässt er R4-P jedes Mal wieder zusammen setzen, wenn er zerstört wurde, anstatt um einen neuen Droiden zu bitten. Warum wohl?’
 

Das erste Reptil erreichte ihren Fuß und zwang sie zu handeln. Tru packte das schlangenartige Tier mit der linken Hand hinter dem Kopf und gab einen einfachen Befehl, auf das beste hoffend.

„R4, Lichtschwert!“

Der silberne Griff, den der Astromech mit einem kurzen Druckluftstoß in die Höhe beförderte, landete genau in der Schwerthand der jungen Frau. Es fühlte sich vertraut an. Sie zog mit der grüne Klinge einem Kreis um sich in den Sand, um die ihr nächsten Scheltopusiken zu töten, bevor sie zum Sprint ansetzte.
 

~There can be miracles

When you believe

Though hope is frail

It’s hard to kill

Who knows what miracles

You can achieve

When you believe

Somehow you will

You will when you believe…~
 

“Tja, was nun, Kleiner? Sieht nicht gerade gut aus für dich.“

Sigal verstand die Worte des bösen Menschen nicht, aber er verstand seine eigene Lage. Ihm waren die Steine ausgegangen.

Es war wahrscheinlicher, dass Schlangen fliegen lernten, als dass er da wieder heraus kam. Trotzdem versuchte er sich weiter Mut zuzusprechen, indem er den Text des Liedes aufzusagen begann, dass seine Mutter ihm jeden Abend vorgesungen hatte, bevor sie an einer Schwermetallvergiftung gestorben war (die Stäube, die die Minenarbeiter bei der Abtragung von Erzen für diese Anlage einatmeten, waren alles andere als gesund... und Sigal war von seiner Mutter nur die Erinnerung, das Wissen darum und dieses Lied geblieben):
 

“Ashira ladonai ki ga’oh ga’ah

(I will sing to the Lord for He has triumphed gloriously)

Mi chamocha ba’elim adonai

(Who is like You, oh Lord, among the celestial)

Mi kamocha nedar bakodesh...

(Who is like You, majestic in holiness)”
 

Sigal hielt inne, als er sah, wie tatsächlich eine Schlange durch die Luft flog. Obwohl fliegen das falsche Wort war, vielmehr schien sie geschleudert worden zu sein.
 

Jayden, der schon allein aus Reflex nach dem Objekt hieb, das er auf sich zukommen spürte, blieb keine Möglichkeit mehr die Klinge abzuwehren, die sich nur Sekunden danach in seinen Brustkorb bohrte. Tru umklammerte zitternd den Griff, auf ihrer Stirn glitzerten kleine Schweißperlen. „Dein Fehler war es zu glauben, dass ich nicht zu sterben bereit wäre.“

Sowie sie das Lichtschwert heraus zog, kollabierten seine Lungen und ihr einstiger Freund sackte zusammen, die Gesichtszüge im Tode zu einer ungläubigen Miene erstarrt. Die Padawan fuhr sich mit der Hand an die Stirn. Ihr war schwindelig und an ihrer Wade hob sich eine rote punktionsartige Bisswunde ab. Auch ihr Organismus würde gleich aufgeben. Aber das war okay so. Der Junge lebte, Michelle lebte und auch Obi-Wan war noch am Leben. Und er würde es auch bleiben: sie konnte weitere Jedi herannahen hören.

Sie hatte ihre Aufgabe erfüllt.
 

Lächelnd sank Tru zusammen.
 

Chapter 21: Level Finished. Destiny Complete… THE END

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[1] Ausgangsstoffe von oben rein, reagieren lassen und dann abfließen lassen. Batch-Reaktoren rentieren sich eher bei der Herstellung von Pharmazeutika und Schokolade.
 

Der Songtext stammt dieses Mal aus dem Soundtrack zu „The Prince of Egypt“, und auch Sigals kleines ’Gebet’ gehört mit zum Text, daher die englische Übersetzung.

Und damit ihr jetzt nicht jammert und weint, um herauszufinden, was mit Tru geschehen ist... ja, es gibt noch einen Epilog! Und der kommt bald.

The Light in total Darkness

Einsam trabte der Jedi durch den rötlichen Sand Tatooines. Er wusste, dass er einer der letzten seiner Art war. Wusste, dass er nie mehr der sein konnte, der er einst war.

Menschen, die er geliebt hatte, waren von ihm gegangen. Die Tempel der Jedi war zerstört und mit ihm fast alles, wofür er gelebt hatte.
 

Die Erinnerung an das Kind, das er noch Minuten zuvor in den Armen gehalten hatte, führte ihm seinen weiteren Weg vor Augen. Das Wohl des jungen Luke Skywalker war jetzt das Einzige, was zählte und es lag allein in seiner Hand. Und wenn das bedeutete, dass er, Obi-Wan Kenobi, seine Identität aufgeben musste, um den Jungen zu beschützen, dann musste es eben sein. Auch wenn das bedeutete, dass er für Jahre auf diesem Planeten fest saß.
 

Der Jedimeister war sich nicht ganz sicher, was er von diesem Ort zu erwarten hatte, aber der Anblick von Iriel Ahtarrath’s Haus war beruhigend vertraut. Iriel selbst war vor wenigen Monaten an einem Lungenödem gestorben - das Rauchen und der Sand in der Luft hatten ihr nicht gut getan.

Daher war das einzige, was ihn empfing, Stille und schwüle Luft. Die Einsamkeit ließ die alten Bilder erneut hochsteigen: hunderte Padawanbe und Jünglinge, reglos den Boden bedeckend. Für ihn war jedes Gesicht gleich gewesen, denn er hatte sich gezwungen, nicht genau hinzusehen – aus Angst, vertraute Gesichtszüge zu erblicken.

„Dad?“

Obi-Wan zuckte zusammen; noch immer hatte er sich nicht daran gewöhnt, so angesprochen zu werden, aber noch nie war ihm der Klang dieses Wortes derart großartig vorgekommen. „Sigal, dir geht es gut. Der Macht sei Dank.“

Sein Ziehsohn verzog eine Miene – er glaubte nicht an die Macht und all diesen Unsinn. So sehr er die Menschen auch ehrte, die ihm eine Familie sein wollten, aber von seiner Religion ließ er sich nicht abbringen. Und Obi-Wan verzieh ihm das, schließlich hatte er es Sigal zu verdanken, dass die Frau, die er liebte, noch am Leben war...
 

~~~Flashback ~~~

Jaydens Lichtschwert lag zerstört und nutzlos Funken sprühend zwischen den beiden Kontrahenten. Der Kampf war endgültig entschieden und obwohl das Obi-Wan Sorgen bereiten sollte, fürchtete er sich nicht vor seinem Gegner, ja beachtete ihn kaum. Man konnte es Resignation nennen, aber tatsächlich galt seine Sorge einem ganz anderen Schauplatz. Einer anderen Person.
 

Der Jedi tat etwas, das noch nie zuvor jemand gewagt hatte: er ließ Dooku links liegen und eilte zu seiner Schülerin, die auf dem Boden kollabiert war. Ihr Puls war einigermaßen stabil, wurde aber immer schwächer. Der Biss an ihrem Bein konnte die einzige Ursache dafür sein.

„Sie hat einen anaphylaktischen Schock, sie muss sofort behandelt werden,“ teilte er Mace Windu mit, welcher die hereinstürmenden Jedi anführte, aber er konnte in den Augen des Ratsmitgliedes lesen, dass dessen Prioritäten ganz anders lagen.
 

Unter all den fremden Wörtern stieß Sigal endlich auf eines, dass er verstand. Denn es gab kein Wort in seiner Sprache, das ’anaphylaktisch’ entsprach und so gehörte das zu den Fremdwörtern, die seine Kultur adaptiert hatte. ’Hyperallergen’ zählte auch dazu, denn das war sein größtes Problem, der Junge vertrug fast nichts, keine Gräser, keine Blüten und so war Sigal dazu gezwungen, stets eine kleine Spritze mit sich rum zu tragen, die das magisches Wundermittel enthielt, das ihm half zu atmen, wenn seine Luftröhre zuschwoll. Ohne zu zögern reichte er das Antihistaminikum dem Jedi.

~~~Flashback End~~~
 

„Wo ist sie?“

Diese Frage brannte ihm schon seit Stunden auf der Seele und sie jetzt endlich aussprechen zu können war befreiend, aber er fürchtete sich auch ein wenig vor der Antwort.
 

Tru hatte erst vor fast einem halben Jahr ihre Prüfungen abgelegt und angesichts der Tatsache, dass man ihre Fähigkeiten so gering eingestuft hatte, war das eine beachtliche Leistung gewesen. Trotzdem war die frischgebackene Jedi der Ansicht gewesen, sie müsse sich nun einem Gebiet widmen, das sie beherrsche: Tru wurde Lehrende für die jüngsten Mitglieder des Tempels und half außerdem in den Archiven aus. Einerseits diente das dem Zweck, Michelle jederzeit im Auge zu behalten, andererseits war es ihr aufgrund einer medizinischen Kondition nicht möglich geworden, an Außeneinsätzen teil zu nehmen. Sigal hingegen hatte sich als gänzlich machtunsensitiv erwiesen, dafür lag seine Begabung in der Kunst des Kochens und mit ein wenig Überredungskunst hatte Tru auch ihn als Küchenhilfe in den Tempel bringen können, wenngleich er die für Jedi vorbehaltenen Bereiche nicht betreten durfte.
 

Sie hätten sich alle drei zur Zeit des Massakers im Jeditempel befinden müssen und Sigal nun so lebendig zu begegnen gab ein wenig Hoffnung.

„Sie ist in...“ Der Junge schnippte kurz mit den Fingern, als er verzweifelt nach dem richtigen Basic-Wort suchte, letztlich deutete er einfach auf den Boden.

„Im Keller?“

„Keller! Genau, das war es.“
 

Keller war eigentlich die falsche Bezeichnung dafür, man konnte es eher einen Bunker nennen. Der Eingang war versteckt hinter den Abfallbehältern und von dort aus führte eine steinerne Treppe in einen Werkstattraum, an den noch weitere Wohnräume grenzten. Im Falle einer Hausdurchsuchung konnte man durchaus einige Wochen dort unten leben.

Fast lautlos stieg Obi-Wan die Stufen hinab. Auf der alten Werkbank lagen kleine und größere Bestandteile eines Droiden herum, die man bei genauerem Hinsehen als die traurigen Überreste von R4 identifizieren konnte. Tru saß hochkonzentriert davor und versuchte gerade, zwei Bruchstücke zusammen zu löten.

„Oh, verflucht!“, schimpfte Obi-Wans Frau gereizt, als das Metall anstatt zusammen zu halten an weiteren Stellen brach. Michelle, die auf dem Sofa am anderen Ende des Raumes schlief, zuckte nur kurz zusammen.

„Ist schon gut, wir werden ihn nicht mehr benötigen.“

Tru blickte ihn nicht an, stattdessen nahm sie sich die nächsten zwei Teile vor – und geriet mit dem Finger an den Lötkolben.

/Großartig. Sie ignoriert mich also absichtlich und wenn sie verletzt ist, wird sie noch gereizter./
 

Schweigend nuckelte die Blonde an ihrer schmerzenden Fingerkuppe.

„Du solltest es mit Eis kühlen.“

„Welches Eis bitteschön, wir leben in einer Wüste.“

Obi-Wan seufzte. Ihre Launen strapazierten schon manchmal seine Nerven, aber meistens verflogen sie auch schnell wieder, wenn man wusste, was man zu sagen hatte.

„Was ist dein Problem, Tru?“

„Was mein Problem ist? Das letzte Mal, dass ich was von dir gehört habe, waren die kurzen Sekunden, als du aus der Ratsversammlung kamst und meintest, du wärest auf General Grievous angesetzt worden. Und das reizende Gerücht, dass du tot seist, nur wenige Tage danach. Man schickte mir die Reste von R4 als Beweis, nur zwölf Stunden danach hieß es wieder, du seiest am Leben.“

„Es ist... Es war Krieg und ich war mitten in der Schlacht. Natürlich war ich in Gefahr und natürlich hatte ich keine Zeit Kontakt mit dir aufzunehmen, ich hatte ja kaum Zeit zum Schlafen.“

„Was meinst du mit: ’Es war Krieg.’? Ist es schon vorbei?“
 

Da war er, der unangenehme Teil des Tages. Wie genau konnte man beschreiben, was so unbeschreiblich grausam war?

„Dieser Krieg ist am Ende, weil die Demokratie am Ende ist. Hast du den Notruf vom Tempel nicht erhalten?“

Tru lauschte den Nachrichten mit wachsendem Unglauben, dass sogar ihre anfängliche Wut verblassen ließ. „Nein, Michelle hat ihren Saftbecher genau über der Kommunikationseinheit umgeschmissen, ich bin noch nicht dazu gekommen, das reparieren zu lassen. War es etwas wichtiges?“

„Es war eine Falle. Aber die Einzelheiten erkläre ich dir später, du musst mir erst einmal verraten, wie es sein kann, dass ihr hier seid und nicht im Tempel.“

„Sigal hat Probleme mit der Atmung bekommen, anscheinend verträgt er die Abgase aus Coruscant nicht. Und das hier ist der einzige Ort, an dem er sich richtig erholen kann, hier gibt es weder Immissionen noch Pollen.“
 

Also hatte die Anfälligkeit dieses Jungen für Allergien aller Art Tru erneut das Leben gerettet.
 

„Tru, wir können nicht mehr zurück. Die Republik ist tot, sie wurde von innen aufgezehrt und was sich von ihr genährt hat, droht nun auch die letzten Jedi zu verschlingen. Es scheint, als hätten die Sith triumphiert. Meister Yoda und ich sind die einzigen Jedimeister, die noch übrig geblieben sind.“

„Aber das ist unmöglich. Qui-Gon sagte, Anakin wäre noch am Leben.“

Obi-Wan stockte. Er wollte nicht über Anakin reden, noch nicht.

„Wie soll er dir das gesagt haben Schatz, er hat doch noch nicht mal Zähne.“

Sie rollte mit den Augen. „Nicht unser Sohn, ich rede von meinem Vater!“

Jetzt war es an Obi-Wan, verwirrt zu sein. Deutlich verwirrt. Meister Yoda hatte ihm vor nicht ganz 24 Stunden eröffnet, wie es möglich war, mit jenen zu kommunizieren, die ihn die Macht eingegangen waren und Ausgerechnet Tru, die gelegentlich über die Komplexität der Macht schimpfte...

„Du beherrscht diese Art von Kommunikation?“, vollendete er seine Gedanken mit einer Frage. Sie tat es mit einem Schulterzucken ab.

„Sicher. Das war so ziemlich der einzige Grund, warum ich nicht es verkraftet habe, dass du ständig ohne mich auf Missionen gegangen bist, weil ich wusste, dass Dad ein Auge auf dich hat.“

Da war er wieder, der ‚Du hast mich allein gelassen’ - Vorwurf, um den sich alle ihre Streits rankten, wenngleich sie sich selten stritten. Lediglich vor und nach jedem Einsatz, den der Jedimeister tätigte.

„Wie oft soll ich es dir noch sagen, du kannst nicht von mir erwarten, dass ich auch noch dein Leben und das unseres Sohnes gefährde.“ Er rieb sich die Augen und setzte sich

neben die schlafende Michelle auf das Sofa und sein Blick wanderte zu den Kinderbett neben dem Sofa. Der kleine Qui-Gon Kenobi schlief den Schlaf der Unschuldigen und Ahnungslosen. „Es ist egal. Ich werde ohnehin nicht mehr von hier fort gehen. Es gibt keinen Grund dazu. Alles, was mir am Herzen liegt, befindet sich auf diesem Planeten.“

Trotz allem hatte Obi-Wan das Gefühl, fort gehen zu müssen um wirklich für ihre Sicherheit sorgen zu können. Bei den Verletzungen, die er Anakin zugefügt hatte, stand er ganz oben auf der Liste der Gejagten. Er würde sich zumindest einen neuen Namen zulegen müssen, irgendetwas Schlichtes...
 

Trus Hand fand die seine als sie sich neben ihn setzte und sorgenvoll von oben bis unten betrachtete. Er schien gealtert, mehr denn je.

„Erzähl mir davon,“ flüsterte sie schließlich, „ich möchte wissen, was geschehen ist, jedes Detail.“

Obi-Wan war müde von den Geschehnissen, aber irgendwann würde er damit anfangen müssen. Warum also nicht jetzt?
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Ein paar Worte zum Abschied....

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

So, dies war meine erste und wohl letzte Star Wars-FanFiction. Bis jetzt habe ich die Erfahrung gemacht, dass man ohnehin nicht mehr als eine FF zu einem Thema machen sollte, sofern es nicht gerade um Krimi- oder Ärzteserien geht.

Es tut mir Leid, dass ich kein besseres Ende gefunden habe, aber es ist nun mal eine Saga, die kein Ende hat.
 

Was mit Tru wohl des weiteren Geschehen wird? Nun, um dem normalen Verlauf der Filme nicht zu beeinträchtigen, wird sie wohl früher oder später durch Anakins Hand sterben, ich tippe so auf in zwanzig Jahren, nicht ohne sich vorher Prinzessin Leias Gruppe von Separatisten angeschlossen zu haben, auf jeden Fall wird sie kaum Kontakt zu Luke gehabt haben. Die Kinder werden ihren eigenen Weg gehen und so endet Obi-Wan früher oder später allein, um der Mann zu werden, der sich letztlich von Darth Vader töten lässt.

Denn genau diesen Eindruck hat es immer auf mich gemacht. Dass er kurz vor dem letzten Schlag einfach resigniert und Luke seine Aufgabe übertragen hat.
 

Es war amüsant, diese FF zu schreiben, wenn auch nicht immer einfach und ich kann durchaus behaupten, dass ich auch an diesem Projekt ein Stück gewachsen bin. Und so bin ich der Erfüllung von Plan b hoffentlich ein gutes Stück näher gekommen, denn sollte ich durch meine organische Chemie II –Wiederholungsklausur fallen, (und ich will nichts anderes als Chemie studieren, das war DER Plan A schlechthin), muss ich ernsthaft erwägen nicht irgendwann lieber mit Schriftstellerei meine Brötchen zu verdienen. Und wenn meine Leser auch nur halb so nett zu mir sind, wie ihr, die mir immer so aufmerksam Kommentare geschrieben habt, dann gibt es etwas, worauf ich mich freuen kann.
 

Also möge die Macht mit uns sein...

Eure Martini



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Kommentare zu dieser Fanfic (85)
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Von:  -Atropos-
2008-12-27T10:57:19+00:00 27.12.2008 11:57
wow, das ende passt wirklich perfekt und ich beneide immer noch deinen schreibstil und deinen wortschatz 0___o schöne abwechslungsreiche sprache und flüssig geschrieben, wünschte ich könnte auch so schreiben...*schnief*
würd mich freun wenn´s mehr star wars ffs von dir geben würde, dann hab ich was gutes zum lesen =)
lg, blackraven^^
Von:  -Atropos-
2008-12-14T22:14:58+00:00 14.12.2008 23:14
*g* XDDD find deine ff einfach klasse und obi-wan kommt super rüber *auch obi-wan fan ist* =3
find deinen schreibstil echt beneidenswert, hab eig keine wiederholungen entdeckt (ja, bin was extreme wortwiederholungen angeht ziemlich pingelig XDDD) und die wörter die du benutzt 0___o einfach nur wow ^^
so, muss jetz dann mal weiterlesen^^
Von: abgemeldet
2008-08-25T22:44:15+00:00 26.08.2008 00:44
Ich mag den Schluss, auf die Saga super abgestimmt und wie ich finde sehr passend. Hast du toll gemacht, bekommst ein Bienchen und einen Daumen von mir =)
Ich hoff die Wiederholungsprüfung ist was geworden, denn auch wenn du schreiben kannst, ist es sicherlich nicht so einfach hauptberuflich Schriftstellerin zu sein (es sei denn man heiß J.K. Rowling...)
*knutschas*
Dein Keks
Von: abgemeldet
2008-08-25T22:39:23+00:00 26.08.2008 00:39
Also ich fand Jaydens ‚Häschen in der Grube’ sehr passendXD
Ja ich sollte aufhören mit den Bösewichten zu sympathisieren…
Aber der kleine Junge war süß mit seinen Steinen, er hätte Jayden damit ruhig doller treffen können^^
Wird jetzt noch den Epilog lesen und dann ist das hier ja schon vorbei -.-
Bin dann mal auf die House/NCIS Fic gespannt…
Dein Keks

Von: kikischaf
2008-08-12T19:09:59+00:00 12.08.2008 21:09
oh das ende war schön...traurig aber schön. Das kann man einfach nicht anders sagen...schnifff
das letzte kapi war klasse und hat die Geschichte zu einem runden Abschluss gebracht und das ist ja die Hauptsache^^

viel glück bei deinem Vorhaben Chemie zu studieren du hast meinen respekt....(nagut vielleicht liegt das daran dass das absolut nicht mein Ding ist^^)

lg kikischaf
Von: kikischaf
2008-08-12T18:50:43+00:00 12.08.2008 20:50
Er ist endlich tot das wurde aber auhc Zeit der hat nur ärger gemacht...schrecklich. Arme Arme Tru sie darf nicht sterben sie muss doch für Obi-Wan da sein. Er hat doch endlich verstanden was es heißt zu fühlen schnüff....ich lass mich überraschen ob sie es vielleicht doch schafft.
aber war wieder ein super kapitel^^

lg kikischaf
Von:  Queen_Of_Wands
2008-07-15T16:25:52+00:00 15.07.2008 18:25
Ach genau, fast vergessen, die FF heißt "Hidden Love"
Von:  Queen_Of_Wands
2008-07-15T16:24:09+00:00 15.07.2008 18:24
Oh, JAyden ist tot... hat er vedient, aber warum Tru?? *heulz* Wenn du die sterben lässt, dann...
Nein, ganz ruhig... Okay die Story war ja von Anfang an toll, abewr ich mag das Kapitel, das ist NOCH TOLLER!!!

Ich hätte noch ne bitte an dich: Ich hab auch ne StarWArs FF Geschrieben und fänds toll wenn du die mal lesen und kommentieren würdest(Ist nur ne bitte) und (SORRY) aber ich hab ein paar sachen von dir abgekupfert, hast du doch nichts dagegen oder?? (kopfeinzieh...xD)
Von:  Queen_Of_Wands
2008-07-10T20:05:55+00:00 10.07.2008 22:05
Aah, ich kann gar nicht mehr aufhörenzu lesen, du musst UNBEDINGT weiterschreiben!!!
Von:  Queen_Of_Wands
2008-07-08T13:18:41+00:00 08.07.2008 15:18
Total geil (wie gern wär ich an trus stelle *in obi-wans armen liegen woll*)
Eine Info: Wenn Annie 20 ist müsste Obi-wan aber 36 sein weil der 16 jahre älter ist als annie(steht im buch zu episode 3)


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