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Gewitterfront

Totenstille...
 

Nicht einmal das Zwitschern der Vögel ließ sich vom Park auf dem Dach des Hochhauses vernehmen. Obwohl die Sonne schien, schien sich ein Unwetter zusammenzubrauen, doch dieses lag in weiter Ferne, wenn auch nicht fern genug.
 

Am Horizont zogen bereits die ersten dunklen Wolken auf, während heftige Regengüsse über anderen Teilen des Landes hinab gingen. Doch an diesem warmen Tag, an einem Dienstag in Tokyo, herrschte noch Sonnenschein vor. Noch...
 

Die vier Anwesenden verharrten in tiefster Ruhe. Nur hin und wieder wurde ein leises Schlürfen laut, wenn Hiro an dem Strohhalm saugte, der in seiner Cola-Dose stand. Ks Augen starrten unterdes auf die schwarze Front, die sich am Horizont unaufhörlich gen Tokyo wälzte. Sakano saß vor dem auf stumm geschalteten Fernseher und las den amerikanischen Dow Jones, während Fujisaki mit seinem Stuhl hin- und herwippte und stets versuchte, das Gleichgewicht zu halten. Hin und wieder kam er bei diesem Spiel aus dem Gleichgewicht, ruderte mit den Armen, gelangte allerdings binnen Sekunden zu alter Form zurück, so dass er nicht auf den Boden fiel.
 

Ab und an schenkte ihm K dann einen nachdenklichen Blick, setzte zu einem nicht ernst gemeinten Tadel an, beließ es aber zumeist bei einem kurzen "Mmh" und wendete sich wieder mit den Augen der schwarzen Front zu.
 

Hiros Blick glitt zu seinem Bandkollegen, dann zu seinem Manager und zum Bad Luck-Produzenten, dessen Aufmerksamkeit sich nun auf den deutschen Dax gerichtet hatte. Der brünette Gitarist mit dem roten Stich im Haar fragte sich, wann Sakano endlich zum Nikkai übergehen würde, beließ die ihm im Halse steckende Frage aber bei einem kurzen Stirnrunzeln. Anschließend saugte er abermals leise an seinem Strohhalm, was wiederum ein leises Geräusch in der beinah tödlichen Stille erzeugte.
 

Fujisaki war der Erste, der das Wort erhob. "Wollte er wirklich herkommen?" Seine Augen hefteten sich auf die große Wanduhr, auf welcher seit Hiros Anruf bei Shuichi bereits eine Stunde vergangen war.
 

"Denke schon..." Hiro richtete sich kerzengrade auf und lauschte durch die geschlossene Tür hindurch auf den Flur, von dem er hoffte, dass er bald das Echo von Shuichi schnellen Schritten übermitteln würde. "Vielleicht steht er im Stau?"
 

"Zu Fuß?" K blickte das Bad Luck Gründungsmitglied über die Schultern an. Ein leiser Fluch, belegt mit einem texanischen Akzent, entglitt seinen Lippen. Anschließend wendete er den Blick wieder der Gewitterfront zu.
 

"Er hat ihn verursacht?" In Hiros Aussage klang Frage und Überzeugung gleichermaßen mit, allerdings fand er nach kurzer Überlegung seine eigenen Worte selbst lächerlich.
 

Als der Nikkai über den Bildschirm scrollte, drehte Sakano sich zu seinen Schützlingen und deren Manager. Seltsamerweise war er die Ruhe selbst. Das lag allerdings viel mehr an den Nachrichten, die er zu überbringen gedacht, als daran, dass ihn Shuichis Unpünktlichkeit tatsächlich ruhig ließen. "Vielleicht hätte ich mit ihm reden sollten..."
 

Hiro schüttelte den Kopf. "Nein. Ist schon gut so. Er kommt..."
 

Ks Augen kniffen sich leicht zusammen, als in weiter Ferne ein Blitz über einer der japanischen Inseln zu Boden donnerte. Der Blitz war nur ganz schwach zu sehen gewesen und dennoch war der Amerikaner sich sicher, dass er seiner ansichtig geworden war. "Es regnet bald..."
 

Fujisaki hörte auf, mit dem Stuhl zu wippen und wendete den Kopf dem blonden Amerikaner zu, der die Arme vor der Brust verschränkt hielt und sich mit dem Finger auf den Oberarm trommelte. "Es wurde aber kein Regen angesagt."
 

"Möglich, aber es regnet dennoch bald." Er ließ die Arme sinken und versenkte die Hände in den Tiefen seiner schwarzen Leinenhose.
 

Als Fujisaki etwas erwidern wollte, vernahmen seine Ohren ein Geräusch, das er zu einem anderen Zeitpunkt so sehr verdammt hätte, nun aber schon seit über einer Stunde herbei gesehnt hatte. Über den Flur eilten schnelle Schritte, gefolgt oder auch begleitet von den beinah schon nervenzerrüttenden Entschuldigungen des Bad Luck Sängers, wenn dieser einmal mehr beinah einen Geschäftsmann oder eine Sekretärin umlief.
 

Bereits auf die noch lange Entfernung zum Besprechungsraum erkannte Hiro in der Stimme seines besten Freundes, dass nicht nur die Eile ihn hatte außer Atem kommen lassen. Es waren auch andere Dinge, die zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgesprochen werden würden. Das wäre auch besser so, denn die Neuigkeiten, die Sakano ihnen mitteilen wollten, schienen wichtig zu sein und sollten in all ihrer Pracht nicht von Nebensächlichkeiten gestört werden. "Drei... zwei... eins..."
 

Shuichi riss die Tür auf. Mit den Händen stützte er sich sofort auf seine Oberschenkel, neigte den Oberkörper vor und japste beinah schon hektisch nach Atem. "Tut mir leid. Ich war auf der anderen Seite der Stadt." Sein Atem normalisierte sich nur sehr langsam.
 

"Wenn wir dann alle anwesend sind..." Sakano erhob sich von seinem Stuhl, trat zu Shuichi und klopfte auf dessen Schulter. Anschließend schob er ihn weiter in den Raum hinein, um die Tür hinter ihm zu schließen.
 

Der rosahaarige Sänger ließ sich neben Hiro auf einem Stuhl nieder, zog sich dessen Cola heran und saugte mit einem lauten Schlürfen ein Viertel der noch in der Dose befindlichen Flüssigkeit auf. Hiro blickte ihn daraufhin nur pikiert an, wendete den Blick aber anschließend Sakano zu, der gerade in seinem Aktenkoffer wühlte.
 

K ließ sich zwischenzeitlich auch endlich auf einen Stuhl nieder, beobachtete den Bad Luck Produzenten dabei allerdings neugierig. Immerhin wusste er genauso wenig, wie die Band es tat. Und das wurmte ihn. "Dann fang mal an, Sakano. Warum durften wir nicht nach Hause? Und warum musste Shuichi durch die ganze Stadt? In dem Tempo, wohlgemerkt."
 

Der Produzent schien eigentlich noch nicht gewillt, das große Geheimnis preiszugeben, allerdings gestattete er sich eines seiner seltenen und einen Hauch von Aufregung zeigenden Lächeln. Ein Lächeln, dem ein gewisses Maß Triumph inne wohnte. "Über den Erfolg von Bad Luck in Amerika brauchen wir uns nicht mehr zu unterhalten. Von Japan ganz zu schweigen. Dass ihr nun auch den Durchbruch in Europa geschafft habt, dürften wir auch alle seit einiger Zeit wissen." Er schubste mit spitzen Fingern vier Schnellhefter über den Tisch.
 

Die Bandmitglieder sowie K fischten die Unterlagen zu sich heran und blätterten sie durch. Doch bis auf K und zum Teil Fujisaki machte sich eher Verzweiflung als Verständnis breit. Selbst Hiro kapitulierte vor den Zahlenkolonnen. Sein Blick hob sich und richtete sich auf Sakanos Gesicht. "Und?"
 

Bevor der Produzent etwas sagen konnte, erhob der blonde Manager das Wort. "Das sind Verkaufszahlen. Weltweit wohlgemerkt... Schlagt mal die letzte Seite auf. Da stehen Vergleichzahlen."
 

Während Sakano zuversichtlich nickte, taten die Bandmitglieder wie ihnen geheißen. Shuichi war der Erste, der nun das Wort ergriff. "Madonna hat aber von ihrem letzten Album viele Platten verkauft..."
 

"Christina Aguilera aber auch." Hiros Augen hefteten verträumt an dem Namen, doch mit einem Bild von Ayaka schlich sich auch das schlechte Gewissen in seinen Geist ein. Irritiert schaute er zu ihrem Produzenten. "Und was sagt uns das alles?"
 

"Schaut euch mal die Zahlen auf der Seite davor an." Wieder war es K, der das Ruder übernahm. "Das sind die Verkaufszahlen für euer Album. In ganz Europa, Asien, Australien, Afrika und Amerika. Und dann rechnet mal das Ergebnis hoch, das sich ergibt, wenn ihr die Verkaufszahlen von Madonna und Christina Aguilera als Vergleich ranzieht."
 

Shuichi fühlte sich eindeutig überfordert, zog dennoch einen Kugelschreiber, der auf dem großen Tisch lag heran, und übte sich in der Lösung der mathematischen Gleichung, welche zu viele Komponenten erhielt, als das er sie hätte lösen können.
 

Hiro unterließ derartige Rechnereien gleich ganz und blickte erwartungsvoll zu Fujisaki, der gedankenverloren an die Decke starrte, aber die Zahlen mehr als nur ersichtlich bereits im Kopf überschlug. "Und?"
 

Thomas Neffe ließ kurz darauf den Kopf sinken und wiegte diesen leicht hin und her. "Wenn man dabei Erfahrung und Popularität der beiden Künstlerinnen außer Acht lässt und sich dabei nur auf unsere Zahlen konzentriert, ergibt sich für uns, dass wir in den letzten drei Monaten etwa zwischen der Hälfte und einem Dreiviertel dessen verkauft haben, wofür die beiden zwei Monate gebraucht haben."
 

"Gar nicht gut..." Shuichi krakelte immer noch auf seinem Blatt herum und kaute auf seiner Unterlippe. Die Gleichung wollte sich einfach nicht lösen lassen und zugehört hatte er dem Keyboarder auch nicht.
 

Sakano räusperte sich, trat hinter Shuichi und zog diesem den Stift aus der Hand. Anschließend richtete sich sein Blick auf Fujisaki, dessen Augen immer noch vor Verwirrung strotzten allerdings langsam Verständnis zeigten. Im Gegensatz zu K, der bereits verstanden hatte, die Arme vor der Brust verschränkt hielt und heftig nickte. "Natürlich kommen wir nicht an die Zahlen dieser Weltstars heran, aber wir sind auf dem besten Weg. Eure Musik breitet sich über die Welt aus wie ein Virus. Ein guter Virus, der die Leute infiziert und nicht mehr loslässt. In einem Monat werden wir die magischen Grenzen geknackt haben. Aber darum geht es nicht. Das sollte euch nur etwas verdeutlichen."
 

Shuichi, der sich zwar nun auf Sakanos Worte konzentrierte, verstand ihn immer noch nicht und stupste Hiro leicht mit dem Ellenbogen an. Wie vor Jahren in der Schule wisperte er ohne Bewegung der Lippen: "Was sollte uns das verdeutlichen?"
 

Schneller als er reagieren konnte, traf ihn ein Papierball am Kopf, der aus Ks Richtung kam, aber augenscheinlich nicht von diesem stammen konnte, da sich nichts an seiner Position geändert hatte.
 

Der junge Sänger verzog missmutig das Gesicht, blickte dann aber fragend zu Sakano hinüber, der an die verhangene Wand des Raumes getreten war. Seine Hand erfasste eine Strippe an der rechten Seite des schützenden Tuches und ließ dieses durch einen leichten Ruck zu Boden gleiten.
 

Eine Weltkarte erschien, auf welcher zahlreiche verschiedenfarbige Pins steckten. "Blau sind gute Verkaufzahlen. Geld sind schon besser und gold... Diese Zahlen sprengten alles, was wir bisher gesehen haben. Es sprengt jegliches Vorstellungsvermögen. Und... gold bezieht sich auf euer Album."
 

Shuichi erhob sich von seinem Platz und näherte sich langsam der Weltkarte. Seine Augen glitten über die Pins und verharrten auf Australien und Neuseeland. "Gilt das nach Regionen?"
 

Sakano nickte aufgeregt und langsam verließ ihn die Gelassenheit. Die Aufregung kehrte in ihn ein und sorgte dafür, dass sein Herz scheinbar arhythmisch zu schlagen begann. "Das Gleiche gilt für jedes andere Land." Er schob Shuichi etwas von der Wand weg und zog die Leinwand für den Tageslichtprojektor von der Decke hinab. Dann nickte er K wortlos zu, der den Tageslichtprojektor aktivierte und jetzt erst die Folie bemerkte, dich schon seit geraumer Zeit auf dem Apparat liegen musste. "Nach neueren Umfragen stellte sich heraus, dass natürlich viele Käufer erst mal nur die Single kauften, weil ihnen eure Musik gefiel. Bei einigen änderte sich das mit der zweiten Single. Allerdings kamen auch viele hinzu, als ich dafür sorgte, dass ihr in namenhaften Teeny-Magazinen weltweit auftauchtet. Mittlerweile gibt es einen wahren Hype, was euch und eure Musik betrifft. Ihr drei habt unzählige Fans weltweit, von denen ihr bis heute nichts wusstet. Zu Anfang, als die erste Fanpost aus dem Ausland hier eintrudelte, hielt ich sie zurück, doch seit der letzten Ladung... Nun ja..." Er trat an einen abgedeckten Haufen, den die Anwesenden zwar schon bemerkt aber nicht weiter mit Aufmerksamkeit belegt hatten. Sakano hob das Tuch ab und entblößte so fünf riesige Postsäcke voller Fanpost. "Das alles kam im Laufe der letzten Woche aus dem Ausland."
 

Ungläubige Augen richteten sich aus Shuichis Gesicht auf die Postsäcke. Da er immer noch mitten im Raum stand, trat er nun zu der Post hinüber und zog einen Brief aus einem der Säcke. Er kam aus Deutschland. "Warum hast du uns die nicht schon früher gezeigt?" Anklagende Augen richteten sich auf den Produzenten, der entschuldigend seine Schäfchen anblickte.
 

"Der NG-Vorsitzende hielt es für besser..."
 

Fujisaki stieß einen leisen Pfiff durch die Zähne aus. "Und was bezweckt Thoma damit?"
 

Hiro erhob sich nun ebenfalls und trat auf die Postsäcke zu. Wahllos wühlte er in einem und zog einen weiteren Brief hervor. "Johannesburg... Südafrika?" Seine Augenbraue hob sich steil an und hätte ein Fragezeichen gebildet, wären seine Muskeln dazu in der Lage gewesen.
 

Sakano nickte knapp und ging anschließend auf Fujisakis Frage ein. "Er war in Verhandlungen mit einigen Firmen im Ausland und wollte nicht, dass ihr etwas von unseren, von seinen Plänen erfahrt." Die Hände des Schwarzhaarigen begannen unkontrolliert zu zittern, als er sich die zu eng werdende Krawatte löste.
 

"Verhandlungen?" K, der auf die Folie auf dem Projektor geschielt hatte, wendete sich kurz an Sakano, bevor er abermals auf die Folie blickte, deren unterer Teil immer noch durch ein Papier abgedeckt wurde.
 

Der Angesprochene nickte und erteilte ihm die Erlaubnis, das störende Papier zu entfernen.
 

Nachdem alle Anwesenden dem Resultat dieser Tat ansichtig geworden waren, trat abermals eine tiefe Stille ein. Das einzige Geräusch, das erklang, war ein leises Donnern aus weiter Ferne, bis schließlich Shuichi plötzlich wie von der Tarantel gebissen durch die Gegend sprang und in lautes Freudengeheul ausbrach. Hiro, der immer noch nicht verstehen konnte, was er auf der Leinwand sah, sah sich mit seinem besten Freund konfrontiert, der ihm um den Hals fiel und laut jubelte. Fujisaki trat seinerseits dichter an die Leinwand und las zum wiederholten Mal, was dort stand. Ks Grinsen wurde unterdes immer breiter und in einer geschmeidigen Handbewegung beförderte er sein Handy zutage. Sein Daumen drückte einige Knöpfe, bevor er das Telefon ans Ohr nahm und einen kurzen Augenblick schwieg. Als er die Stimme erhob, klang er gelassen, wenngleich er dieses nicht wirklich war. Vielmehr war er aufgeregt und freute sich für seine Schützlinge, zu denen nun wirklich komplett die gute Nachricht durchgedrungen war. "Ja, K hier. Wann habt ihr Zeit? Wir benötigen ganz dringend neue Bühnenkostüme. Wir gehen auf große Tour..."
 

"Welttournee!" Shuichi heulte begeistert und sprang gerade Sakano an, der etwas überrumpelt und aus dem Gleichgewicht geraten in den Postsäcken landete.
 

Fujisaki beglückwünschte gerade Hiro mit einem Händedruck, doch der Gitarist zog ihn plötzlich an sich und umarmte ihn überschwänglich.
 


 

"Ich glaube das immer noch nicht." Shuichi schaufelte in der Kantine Unmengen an Nahrung in sich hinein und blickte immer wieder grinsend auf den Vordruck des Tourplakates, welches weltweit Wände, Säulen und Konzerthallen schmücken sollte.
 

Hiro beendete gerade sein Telefonat mit Ayaka und stibitzte sich eine Pommes von Shuichis Teller. "Du kannst es ruhig glauben. Binnen der nächsten drei Monate wird unsere Tour losgehen. Zuerst in Asien dann in Europa, rüber nach Amerika und von da aus nach Australien und Neuseeland." Sein Herz begann schneller in seiner Brust zu schlagen und hinterließ kurz ein Gefühl der Beklemmung, als im klar wurde, dass das Ganze ein Jahr dauern würde. Ein Jahr, in dem er fern von Ayaka sein würde. Mit diesem eher niederschmetternden Gedanken kam ihm auch ein ganz anderer. "Shuichi? Was ist mit Yuki?"
 

Über diesen hatte der junge Sänger bisher tatsächlich nicht nachgedacht. Während er zuvor noch fröhlich sein Essen in sich gestopft hatte, legte er nun sehr langsam die Gabel weg und blickte Hiro nachdenklich an. "Ich kann nicht mitkommen. Ich kann doch nicht einfach..." Allerdings drängten sich sofort die neuesten Gemeinheiten des Schriftstellers in sein Bewusstsein, so dass er nur den Kopf schüttelte, die Gabel wieder aufnahm und neu beladen zum Mund führte. "Ich werde mit ihm reden..."
 

Das Verhalten seines besten Freundes gab Hiro stark zu denken. Und vielleicht gerade deswegen näherte er sich in Erinnerung an Shuichis Ankunft und seine Sorge um diesen mit dem Kopf diesem an und betrachtete ihn fragend. "Alles okay mit euch?"
 

Langsam begann Shuichi nach kurzem Zögern den Kopf zu schütteln. "Manchmal denke ich, ich wäre ohne ihn besser dran. Aber nur manchmal... Allerdings mehren sich diese Gedanken seit einer Weile." Sein Herz krampfte sich heftig zusammen.
 

"Shuichi, was ist passiert?" Hiro nahm dem Sänger die Gabel aus der Hand und legte sie zurück auf die Serviette. Die Sorge um seinen Freund ließ ihm das Herz schwerer werden, als der Gedanken daran, dass er Ayaka ein Jahr lang nicht sehen würde.
 

"Yuki ist passiert. Und langsam... Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll." Jede Fröhlichkeit war aus Shuichis Gesicht gewichen. Und alles, was übrig blieb, war endloser Schmerz.
 


 

Yuki betrat gerade seine Wohnung, als der Hausapparat klingelte. Kurz lauschte er, ob Shuichi bereits zu Hause war, um den Anruf entgegen nehmen zu können, allerdings war dem nicht so. Also kickte er erst einmal rücksichtslos seine Schuhe in eine Ecke und nahm den Hörer ab. "Yuki..."
 

Am anderen Ende der Leitung wurde Ks Stimme laut. "Wir sollten miteinander sprechen. Dringend. Wir treffen uns im Park. Wie wäre es in einer Stunde?"
 

Der blonde Schriftsteller, der den restlichen Tag eigentlich für die Arbeit an seinem neuen Roman eingeplant hatte, blickte nachdenklich auf die Wanduhr und begann langsam zu nicken, wenngleich er immer noch stumm blieb. Erst endlos erscheinende Sekunden später antwortete er. "Worum geht es?"
 

Durch die Leitung hallte ein tiefes Donnergrollen, dessen Wirkung durch den anschließenden Blitz vorm Wohnzimmerfenster in Yukis Wohnung verstärkt wurde.
 

K ließ sich Zeit mit der Antwort. Kurz war Yuki so, als würde Shuichis Manager einen nachdenklichen Ton artikulieren, allerdings mochte dies auch an dem plötzlichen Rauschen in der Leitung liegen.
 

"Darüber sprechen wir im Park."
 

K hatte den Hörer aufgelegt, bevor Yuki zu einer Erwiderung fähig war. Auch die Antwort auf die Bitte seines Erscheinens im Park war er dem blonden Amerikaner schuldig geblieben. Allerdings meldete sich dieser nur in sehr extremen Fällen bei ihm. Fällen, bei denen sich ein Treffen bisher nie oder nur sehr selten zum negativen Ergebnis entwickelt hatte.
 

Yuki legte den Hörer auf und zog sich seine Schuhe abermals an. Die erwünschte Ruhe sollte also noch eine Weile ausbleiben, allerdings musste er sich selbst gestehen, dass er nun neugierig war. Ganz zu seinem Ärger. Was auch immer K wollte, schien wichtig zu sein. Denn nur dann wagte der Manager es sich, sich in Yukis Leben einzumischen. Und damit eigentlich immer auch in Shuichis.
 

Als er die Wohnung verließ, ging draußen ein wahres Unwetter auf Tokyo hinab. Hagel und Wasser prallten im Gleichtakt vom Himmel hinab und schienen ein nahendes Armageddon anzukündigen. Auch der völlig verhangene und schwarz anmutende Himmel verhieß nichts Gutes.
 

Alle Zeichen standen auf Katastrophe und dennoch hoffte Yuki im Stillen, dass dieses eventuelle Omen einfach nur eine Laune der Natur wäre und kein Anzeichen für die Ereignisse, welche K ihm nun nahe legen würde.
 

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© by Sandra Wronna/Merenwen



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  RayDark
2006-08-12T09:45:30+00:00 12.08.2006 11:45
Wow!!!
Deine FF ist echt spitze!!!
Dein Schreibstyl ist echt bewundernswert!!!

Was ist mit Ryuichi? Ist er noch immer traurig, ob des Missverständnisses.
Was erwartet Yuki?!
Und wie wird die Beziehung zwischen Shu-chan und Yuki weitergehen?!
Bitte schreib schnell weiter!!!!
Von: abgemeldet
2006-05-31T17:06:37+00:00 31.05.2006 19:06
Bitté, bitte, bitte schreib das weiter >__<
Ich will wissen was K von Yuki will, und wies mit Yuki und Shuichi weitergeht >__< sei so nett, wenn du weitergeschrieben hast, schick es an Kadaj_the_one@hotmail.de
Ich würd mich wahnsinnig freuen, ist echt verdammt geil!
Von:  AkikoKudo
2006-01-20T16:16:38+00:00 20.01.2006 17:16
Kannst du mir deine FF schicken?*ganz lieb frag*
wär echt lieb von dir
schick an AkikoKudo@gmx.de oder als ENS
vielen Dank
AkikoKudo
Von:  moonlight_82
2006-01-10T14:25:59+00:00 10.01.2006 15:25
o.O
Jetzt sag mir ja nicht, dass du die Story bisher noch nicht ein bisschen weitergeschrieben hast!
Nunja, ich hoffe, du kommst in dein Fahrwasser und strengst dich an. Bitte!
Mooni :)
Von:  Dayari
2005-07-25T16:37:44+00:00 25.07.2005 18:37
(Aw~, erstes Kommi *///*)
Wow... *draufglotz* Das ist ja echt wahnsinn!!! ^o^ *Bad Luck beglückwünsch* *die Musik auch mag*
Ich fand das Kapitel voll genial :D "Gewitterfront" passt sowohl von der Handlung als auch von den Wetterverhältnissen *g*
Ich bin echt gespannt, wie Yuki auf die Welttournee reagieren wird... Ôo *irgendwie Panik hab XD*

Schreib doch bitte weiter ;) *süchtel*
Dayari


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