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My Heartbeat 2.0

von

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Xiala - Bericht IV

Dieses andere Twilight Town. Eine perfekte Kopie und Abbild der Wirklichkeit. Ich beobachtete Roxas auf den Bildschirmen mit seinen „neuen Freunden“ spielen und die Sommerferien verbringen. Ich schüttelte nur mit dem Kopf. Der arme Junge. Aber Ansem's...ich meine DiZ' Entschluss stand feste. Auch Riku schien mit der Vorgehensweise nicht ganz einverstanden zu sein aber wir mussten es zulassen, damit Sora eines Tages wieder erwacht.

Die Wiederherstellung von Sora's Erinnerungen durch Naminé schien sehr gut zu funktionieren, doch wir waren nicht die einzigen, die dahinter gekommen waren, wo sich Roxas zurzeit aufhielt. Es dauerte nicht lange, da schleuste die Organisation einen Eindringling in das falsche Twilight Town. Derjenige wollte wohl Roxas zurückholen, dies konnten wir aber auf keinen Fall zulassen. DiZ erschaffte ein Abbild seiner selbst, um sich in seine Kopie von Twilight Town zu projezieren. Ich beobachtete das Treiben von den Bildschirmen aus und als ich sah, wer das war, der sich in diese perfekte Kopie eingeschlichen hatte, stockte mir der Atem.

„Das kann nicht sein. Er kann es nicht sein! Oder doch?“ Ich war mir nicht sicher aber diese Frisur und diese smaragdgrünen Augen waren unverkennbar. „Lea...bist du das?“ Ich legte mir vor lauter Schock die Hand auf die Brust. Diese verdammte Organisation! Es sind zehn Jahre vergangen, Lea war damals noch ein Kind gewesen! Selbst vor Kindern haben sie also keinen Halt gemacht! Meine Wut wurde weiter angeschürrt und ich fragte mich, ob Lea aus freien Stücken handelte. Am liebsten wäre ich persönlich in diese andere Welt gereist, um ihn auszufragen, ich behielt allerdings erst mal für mich, dass ich ihn kannte. Riku, der die Gestalt von dem falschen Ansem angenommen hatte, bemerkte, dass ich unrastig wurde und mir ansah, dass etwas nicht stimmte. Ich denke, er hätte am liebsten hinterfragt, ließ mich aber dann doch in Ruhe. Ich wusste, dass DiZ mir verboten hatte, in das falsche Twilight Town zu reisen aber ich war hin und her gerissen. Als Riku sich selbst in die falsche Welt aufmachte, um aus Roxas mit verwirrenden Worten Informationen über Sora herausfinden wollte, beobachtete ich einen Moment lang das Treiben auf den Bildschirmen, ohne mich vom Fleck zu bewegen. Ich musste es wissen, sonst ließ es mir keine Ruhe.

Ich hab meine Daten ein projezierte über DiZ' Maschine ein Abbild von mir selbst, das sich in die falsche Welt einschleuste. Irgendwie beängstigend. Obwohl mein eigener Körper noch in der Realität weilte, konnte ich mich frei bewegen. Die Luft, die Tiere, die Menschen, sie alle wirkten so echt als ob nichts davon nur Fiktion war. Ich bemerkte auf dem sogenannten Struggle Kampfplatz, wie Roxas gegen die Worte von DiZ und Lea anging und versuchte, sie zu vertreiben. Ich spürte das stetige Mitleid gegenüber dieses Jungen, er tat mir so furchtbar leid. In der Alltagskleidung, die er trug, wirkte er wie ein ganz normaler Junge, der einfach nur seine Sommerferien genießen wollte. Alle andere Menschen um ihn herum standen still und bewegten sich nicht. Als alles vorbei war und DiZ als auch Lea verschwunden waren, ging das muntere Treiben dort unten weiter.

Roxas bemerkte mich Gott sei Dank nicht und schnellstmöglich lief ich in die Richtung, aus der ich die Aura von Lea wahrnahm. Ich musste ihn finden bevor DiZ und Riku bemerkten, dass ich fort war.

Der Bahnhofsvorplatz. Genauso wunderschön wie in der realen Welt. Ich blickte nach oben und sah jemanden aus zusammengekniffenen Augen auf dem Turm sitzen. War er das? Ich hatte keine Ahnung aber ich musste es wissen.

Vorsichtig stieg ich den Turm hinauf und blickte oben angekommen um die Ecke. Die Haare waren unverkennbar. Ich trat näher heran.

„Lea? Bist du das?“ Der Rothaarige drehte sich verwundert zu mir um. Erstaunt blickte er mich an, schien mich aber nicht direkt zu erkennen.

„Wer zum...woher...wer bist du?“ Er stand auf und trat vorsichtig näher heran. „Dein Gesicht. Ich kenne dich. Wir sind uns schon einmal begegnet. Das war vor langer Zeit.“

Ich wusste nicht, ob ich ihm vertrauen konnte aber die Tatsache, dass es Lea war, erleichterte mich und dass er sich an mich erinnerte, machte mich irgendwie glücklich. Er war so ein lebhafter Junge gewesen, der zusammen mit seinem besten Freund Isa unter den wachsamen Augen von Ansem lernen wollte, anscheinend hat er nie die Gelegenheit dazu bekommen. Ob er...ob die beiden auch von Braig und Xehanort entführt und für ihre Experimente missbraucht wurden?

„Ich weiß es! Du bist seine Schwester! Du bist...“ Ich legte ihm einen Finger auf den Mund. „Bitte...ich weiß nicht, ob ich dir vertrauen kann. Du bist auch ein Mitglied der Organisation, nicht wahr, Lea? Sie dürfen nicht wissen, dass ich hier bin. Ich habe mich einmal zu erkennen gegeben. Ich bitte dich!“ Aus Lea's Reaktion heraus zu urteilen, ging ich davon aus, dass Xigbar mich bisher nicht verraten hatte. Lea blickte mich verwirrt an, dann kehrte Ruhe in sein Gesicht.

„Ich verstehe. Dann solltest du verschwinden! Ich bin im Auftrag der Organisation hier aber das kann ich dir nicht erzählen. Mein Name ist Axel. Kannst du dir das merken?“

Also lag ich doch richtig. Lea arbeitete für die Organisation. Ich schwieg einen Moment. „Axel, ich heiße Xiala. Bitte sag mir nur eins, dann verschwinde ich. Geht es Isa gut?“ Es war, als ob ich einen Nerv getroffen hätte. Lea...Axel schaute betroffen zu Boden. „Saix geht es gut. Bitte verschwinde jetzt, Xiala!“ Ich hatte noch so viele Fragen, doch stattdessen legte sich meine Hand auf seine Wange. Sie alle waren da reingezogen worden und je mehr mir diese Tatsache bewusst wurde, desto mehr legte sich die Schuld und der Schmerz auf meine Brust. Einen Moment lang blickten wir uns lange tief in die Augen als ob wir uns gerade ein inniges Geheimnis über unsere Existenzen gaben, da öffnete sich hinter mir ein Portal und ich wurde grob am Arm gepackt.

„Was tust du hier? Du solltest nicht hier sein!“ Riku! Verdammt, sie haben es herausgefunden. Ohne ein Wort ließ ich mit von ihm mitziehen bis wir wieder im Herrenhaus des realen Twilight Town ankamen.

„Was hast du dir dabei gedacht, Laia? Wenn DiZ das herausfindet...“ Ich wandte mich ruckartig zu Riku und schaute der düsteren Gestalt, die er nun war, tief in die orangefarbenen Augen. „Er wird es nicht erfahren, wenn du und ich es ihm nicht sagen! Dieser Mann wird mich nicht verraten! Sie werden denken, dass ich auch ein Niemand bin. Ich musste ihn sehen.“ Einen Moment lang schwieg Riku, dann stellte er sich neben mich, während ich das weitere Geschehen von Roxas auf den Bildschirmen verfolgte. „Du kennst ihn, oder? Den Mann mit den roten Haaren. Du scheinst einige von ihnen zu kennen.“

Ich hatte Sorge, dass mein Schweigen Riku auf falsche Gedanken bringen könnte und er denken könnte, dass ich mit der Organisation zusammenarbeiten würde. Hätte ich es ihm verübeln können? Schließlich kannte er mich kaum. Ich blickte ihn traurig von der Seite an.

„Sie waren einst...sehr wichtige Menschen für mich. Ich diene nicht der Dunkelheit, Riku. Ich bin eine Kämpferin des Lichts. Aber diese Niemande...sie sind ein Teil von mir. Man könnte sagen, sie sind meine Familie. Ist es bei dir mit Roxas nicht genauso wenn es um Sora geht?“

Betrendes Schweigen erfüllte den Raum. Dann nickte Riku. „Ich verstehe. Wir sind uns sehr ähnlich, oder Laia? Wir verfolgen dieselben Ziele und sind bereit, die Dunkelheit dafür als unseren Verbündeten zu akzeptieren.“

Mir schien, dass Sora ihm sehr wichtig war. Er ging so weit um seinem Freund zu helfen, das rechnete ihm sehr hoch an. „Sora ist dein bester Freund, nicht wahr? Ich finde es bemerkenswert, dass du so weit gehst, um deinen Freund aus dem Schlaf zu erwecken. Nicht mehr lange, dann wird Roxas wieder ein Teil von ihm sein. Was wirst du tun wenn Sora erwacht?“

Riku schaute traurig zu Boden. „Ich werde in der Dunkelheit über ihn wachen. Ich möchte nicht, dass er mich so sieht. So lange ich diese Gestalt an mir habe, möchte ich nicht, dass Sora mich findet. Ich habe bereits DiZ und König Mickey gebeten, dass sie mich nicht verraten und Sora nicht erzählen, wo ich mich aufhalte. Auch wenn ich Sora sehen möchte, ich möchte nicht, dass er mich findet. Er hat eine harte Reise vor sich. Wenn es soweit ist, werde ich mich ihm eines Tages zu erkennen geben.“

Vorsichtig nahm ich Riku's Hand. Er hatte recht, wir waren uns wirklich sehr ähnlich. Ich schenkte ihm ein Lächeln. „Du bist ein sehr guter Freund, Riku. Bestimmt wirst du Sora eines Tages wiedersehen.“ Für einen Moment hatte ich das Gefühl, den Jungen mit den grünen Augen vor mir zu sehen, der Riku einst war. Vielleicht würde eines Tages ein Wunder geschehen und er kann wieder in seiner wahren Gestalt mit seinen Freunden leben. Bis dahin würde sicher viel Zeit vergehen aber ich betete, dass dieser Tag kommen würde.
 

Es war soweit und ich war nicht darauf vorbereitet. Nachdem Roxas die Monitore von DiZ mit seinem Schlüsselschwert zerstört hatte, fand er den Raum, in dem sich Sora aufhielt. Dort kam es zu eimem hitzigen Gespräch zwischen Roxas und DiZ und ich merkte, mit welch einer Kälte DiZ Roxas entgegen trat. Es war ihm vollkommen egal, dass Roxas anscheinend fühlen konnte und dieser trotz allem darauf beharrte, ein Herz zu haben. Die Wahrheit musste sehr schmerzhaft für ihn sein, ich konnte es Roxas nicht verübeln. Nach mehreren gescheiterten Versuchen die Projektion von DiZ zu zerstören, stand er nun Sora gegenüber, der immer noch tief schlafend in der Kapsel ruhte. Als sich diese öffnete und Roxas zu Sora aufblickte, hallten Roxas' letzte Worte in meinem Kopf wider, bevor dieser sich wieder mit Sora vereinte und sie eins wurden.

„Sora...ich beneide dich. Meine Sommerferien sind wohl...vorbei.“

Es war Zeit für mich zu gehen. Als die Trauer mich überkam und ich über das Verschwinden von Roxas weinte, konnte ich nicht länger bleiben. Seine Worte brannten sich in meinen Kopf und während ich beschloss, meine Liebsten aufzusuchen, hoffte ich, dass Roxas eines Tages als Mensch wiederkommen würde. Vielleicht könnte er dann wie Sora wieder mit seinen Freunden leben. Oder wie Ventus? Ich wusste nicht, wo dieser sich befand aber ich hoffte, selbst zehn Jahre später, dass er seine Freunde, Terra und Aqua, finden konnte.



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