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My Heartbeat 2.0

von

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Laia - Bericht III

Durch mein unerschöpfliches Wissen und die Lehren, die ich die Jahre darauf studierte, wurde ich nach langer Zeit einer der besten Schülerinnen von Ansem. Sogar Even lobte mich für meine herausragende Arbeit, dennoch war mir das einiger Zeit nicht mehr genug.

Ansem erzählte mir eines Tages, während wir eine Tasse Tee zu uns nahmen, dass zwar das ganze Volk ihn Weise nennen würde, jedoch er auch noch nicht alles wüsste, vor allem im Hinblick auf die Funktion der Herzen. Es gäbe so viel, was wir nicht wüssten, jedoch auch das Forschen an den Herzen ein hohes Risiko bürgen würde. Weiter zu gehen als wie wir es jetzt schon täten, könnte zu einem weiteren Schritt in die Dunkelheit führen. Natürlich war ihm bewusst, dass für die Forschung und Wissenschaft auf Opfer gebracht werden müsste aber Herzen sind keine Daten, die man einfach so sammeln kann. Unsere Forschungen beruhten zum größten Teil auf psychologischen Tests, allerdings schloss Ansem nicht aus, dass das Forschen an richtigen Herzen notwendig sei, um ihrer Funktion näher auf den Grund zu gehen. Ich bemerkte, dass eine gewisse Sorge in seinem Blick lag als er zu mir sprach und wies mich nochmals an, nie der Dunkelheit zu verfallen, so sehr sie auch verlocken würde.

Ich konnte damals mit seinen Worten nicht so viel anfangen, mir wurde das alles erst von Zeit zu Zeit klar aber ich versprach Ansem nach wie vor, dass ich das neu gewonnene Wissen niemals ausnutzen würde, um die Dunkelheit näher zu bringen.

Ansem verdeutlichte mir, dass es vielleicht ganz gut sei wenn eine junge Frau wie ich seinen Schülern beiwohnen würde. Frauen denken anders und er hoffte, dass er ich seinen Schülern, die gerne mal über das Ziel hinausstürmten, etwas Vernunft einbläuen könnte. Damals lachte ich über diese Aussage, heute denke ich mir, warum habe ich sie nicht aufgehalten...warum habe ich ihn nicht aufgehalten?

Ich gliederte mich schnell in das Team ein, nach knapp einem Jahr hatte ich mir solches Wissen angeeignet, dass selbst Even mich beneidete. Ich brachte die Forschungen gut voran und das im positiven Sinne ohne, dass jemand zu Schaden kam. Mein Bruder redete nur selten mit mir, er war viel zu sehr mit seiner Arbeit beschäftigt und ich verbrachte die Tage meist im Labor.

In der Zeit hatte ich noch nicht so viel mit Braig zu tun. Braig...alleine seinen Namen auf das Papier zu schreiben treibt mir die Tränen in die Augen und lässt die Zeilen vor meinen Augen zu unleserlichen Lettern verschwimmen. Ich wünschte mir...ja, ich wünschte mir, ich könnte ihn hassen. Was gäbe ich dafür noch einmal in die Zeit zurückzureisen und alles wieder in Ordnung zu bringen?

Ich hätte nicht damit gerechnet, dass er es sein würde, dem ich mein Herz schenkte. Eigentlich müsste es mich selbst wundern. Als ich ihn kennenlernte, hatte er mir bereits deutlich zu verstehen gegeben, dass er keinen Respekt vor den Menschen hat. Wenn ich in seine Augen sah, sah ich tiefe Schatten. Zudem hatte ich andauernd das Gefühl, als ob er ständig am nachdenken sei. Er war ein Rumtreiber, der sich vor seiner Arbeit drückte, stundenlang abwesend war, ohne dass jemand wusste, wo er war und ein absolutes Großmaul. Zu den anderen war er größtenteils auf seine Art nett aber wenn er mich sah, zog er mich belustigend auf. Mir schien es, als ob er mich nicht ernst nehmen würde und ging mir anschließend meist aus dem Weg. Eigentlich würde jeder andere sagen, dass er auch nicht gerade attraktiv war. Würde ich ihn mit meinem Bruder vergleichen, lägen da Welten zwischen. Während mein Bruder neben mir wie ein Berg aussah, war Braig gerade mal ein paar Centimeter größer als ich. Was die Körperstatur anging standen wir uns in nichts nach, denn er war so wie ich eher von schlanker Statur und sehr schlaksig. Seine schulterlangen schwarzen Haare trug er meist glatt nach hinten gekämmt und seine Augen zierten jeweils eine Iris in Kastanienbraun. Was seine Gardistenuniform anging sprang er auch aus der Reihe. Statt das schöne rote Herz auf seiner Brust stolz zu präsentieren, kleidete sein Hals ein zerissenes blutrotes Halstuch und ließ ihn noch mehr wie einen Rowdy wirken.

Trotz seiner bissigen Art hatte er etwas an sich, was ich von Anfang an faszinierend fand. Bei den anderen Schülern hatte er auch nicht gerade den hohen Beliebtheitsgrad, viel Zeit verbrachte er eher mit Dilan und Aeleus. Und doch merkte ich, dass Braig immer wieder alleine war.

Ich musste es zugeben, trotz seiner unausstehlichen Art zog es mich immer mehr zu ihm und beschloss selbst eine Gardistin zu werden.



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