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My Heartbeat 2.0

von

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Laia - Bericht II

Laia, Schülerin von Ansem, dem Weisen. Ich konnte meiner Freude kaum Einhalt gebieten als ich das erste Mal den weißen Laborkittel anzog. Als ich das erste Mal in die Labore einzog, wurde ich regelrecht von überraschten Blicken der anderen Schüler von Ansem begrüßt. Ich ging zuerst in der Annahme, dass es ungewöhnlich war, dass sich nun unter den fünf Schülern eine Frau hinzugesellte und ich musste zugeben, dass ich Anfangs im Glauben war, es nicht leicht unter den Männern zu haben. Schnell stellten sich die meisten von ihnen allerdings als sehr gute Partner und Lehrer heraus und ich wurde im wahrsten Sinne des Wortes „herzlich“ aufgenommen.

Da war einmal der wissbegierte und kühle Gelehrte Even. Er war Ansem als nächstes unterstellt und einer der hochrangigsten Wissenschaftler und wenn ich sage „kühle“, dann meinte ich das auch so. Er machte seinem Namen wirklich alle Ehre und brachte mir sehr viel bei, allerdings mit einer gewissen Portion Strenge und ich bekam nach und nach das Gefühl, dass er vielleicht Sorge hatte, dass ich ihm den Rang abjagen könnte. Von meiner Seite aus stellte das eher weniger ein Problem dar.

Wen ich unheimlich lieb gewonnen hatte, war der kleine Ienzo, der die meiste Zeit entweder an Even's oder Ansem's Seite blieb. Er sprach nie ein Wort und obwohl er noch ein Kind war, schien er schon seinerzeit sehr viel zu wissen. Er war auf eine gewisse Art schon niedlich, vor allem wenn wir zusammen ein Meersalzeis aßen. Manchmal überkam es mich und ich musste ihn einfach knuddeln. Er wehrte sich nicht dagegen, daher fragte ich mich, ob es ihm gefiel, was ich tat oder er es einfach hinnahm. Wie Ansem mir später erzählte, wurde der Junge eines Tages im Radiant Garden aufgefunden. Wer seine Eltern waren wusste keiner, deswegen nahm Ansem Ienzo in seine Obhut und fand schnell über sein fotografisches Gedächtnis heraus.

Aeleus war wie mein Bruder einer der Gardisten, die das Schloß bewachten. Er war noch ein Stück größer als mein Bruder, schwieg die meiste Zeit und wurde von den anderen häufig als „der stille Held“ betitelt. An sich war er ein friedfertiger Riese aber im Kampf waren er und sein Hammer wahrlich gefährlich. Nachdem ich ihm das erste Mal beim Kämpfen gegen meinen Bruder zugesehen hatte, verstand ich auch, was die anderen mit dem Begriff „er stürzt auf seine Gegner ein wie ein Felsbrocken“.

Mein Bruder Dilan, ich denke, seine Freude hielt sich schon von Anfang an in Grenzen als ich zu der Truppe stieß. Er kannte in mir nur die junge, im Gegensatz zu ihm eher schwächliche Schwester und wenn er sich Sorgen um mein Wohlergehen machte, zeigte er das eher selten. Er hatte eindeutig ein Problem damit, dass ich nun auch zum Wissenschaftsteam gehörte. Dilan schien nicht viel über die Experimente zu wissen, die Ansem in seinem Labor durchführte. Allerdings mahnte er mich andauernd mit strengen Blicken sobald ich in Richtung Labor ging. Ich dagegen bewunderte ihn nach wie vor. Auch wenn er mich ab dem Tag, wo ich Ansem's Schülerin wurde eher meidete, ich liebte und bewunderte ihn trotzdem. Wenn ich am Haupteingang des Schloßes ankam und ihn dort in seiner Gardistenuniform im schönsten Kobaltblau mit den Goldknöpfen und dem roten Herz auf seiner Brust sah, ging mir ein wenig das Herz auf. Im Gegensatz zu mir hatte mein Bruder das gewisse Etwas, sein ganzer Stolz waren vor allem die amethystfarbenen Augen und die langen schwarzen zu Dreadlocks gebundenen Haare. Ich liebte ihn für seine Art, die Dinge anzugehen und bewunderte, dass er seine Aufgaben mit Ehr- und Pflichtgefühl erfüllte. Je mehr ich ihn und Aeleus beim Kämpfen zusah, desto mehr beschlich mich der Gedanke vielleicht eines Tages auch Gardistin zu werden neben meiner Tätigkeit als Wissenschaftlerin.

Und dann...war da der letzte Schüler von Ansem. Derjenige, der sich von allen abhob, das schwarze Schaf der Herde. Der arroganteste und gewiefste Mann, dem ich je begegnet bin. Der in der Lage war, mit Worten seine Menschen in einem kurzen Moment vollkommen aus der Fassung zu bringen und zu manipulieren. Der Mann, mit dem die Dunkelheit in mein Herz kam. Und der Mann, in den ich mich verliebte.

Braig. So wie mein Bruder und Aeleus war auch er ebenfalls ein Gardist des Radiant Garden's. Allerdings schien er, wie ich schnell herausfand, seine Pflichten nicht so ernst zu nehmen wie es Dilan und Aeleus taten. Allein schon am ersten Tag, als ich mich den Schülern von Ansem vorstellte, wusste ich, dieser Mann war auf eine gewisse Art und Weise gefährlich, zumindest wenn man es sich mit ihm verscherzte. Als ich mich ihm vorstellte, studierte er mich mit seinen tiefbraunen Augen wie eines der Herzen, an denen wir experimentierten. Er begrüßte mich mit einem breiten Grinsen, was mich in den kommenden Jahren im Radiant Garden immer wieder verfolgte und einem Tätscheln meines Kopfes.

„Sieh an, hat der gute Dilan seine kleine Schwester in das Team eingeschleust. Es wurde auch langsam mal Zeit, dass Ansem eine junge Frau einstellt, sonst wäre es hier langsam sehr langweilig geworden. Bin mal gespannt, mit was für Ergebnissen du uns überrascht, Sweetheart.“

Sweetheart. Ja, genauso nannte er mich immer wieder. Im ersten Moment, wo er mit mir sprach und ich ihm begegnete, wusste ich, dass er nicht so war wie die anderen. Es war, als hätte ich schon damals eine gewisse dunkle Präsenz an ihm wahrnehmen können, dennoch waren wir von diesen Ereignissen lange entfernt.

Ich sollte eine nicht gerade unbeschwerte Zeit als angehende Wissenschaftlerin. Aber damit nahm alles seinen Anfang.



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