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My Heartbeat 2.0

von

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Laia - Bericht IV

Wie oft hatte ich in dem darauffolgenden Jahr Dilan, Aeleus und Braig beim Training zugesehen? Natürlich war mir die Wissenschaft an den Herzen besonders wichtig aber der Gedanke, die Menschen in dieser Welt vor Unheil zu bewahren reifte jeden Tag mehr in meinem Kopf. Und so beschloss ein Jahr nachdem ich eine vollwertige Wissenschaftlerin geworden war ebenfalls Gardistin im Radiant Garden zu werden.

Ansem rechnete mir meinen Ehrgeiz hoch an und überließ es mir, ob ich diesen Weg ebenfalls gehen möchte. Mein Bruder dagegen...naja, es artete, nachdem ich ihm meine Absichten offenbart hatte in einem lautstarken Streit aus. Er war davon überzeugt, dass ich dieser Aufgabe neben meiner Tätigkeit als Wissenschaftlerin nicht gewachsen sei. Zudem sei ich alles andere als eine Kriegerin. Ich beschloss ihn eines besseren zu belehren und startete kurz darauf mein Training. Natürlich unterstützte mein Bruder mich nicht. Nein, er ging auf Distanz mit mir und hielt sich von mir fern. Natürlich schmerzte es, dass er mir die kalte Schulter zeigte aber da ich schon immer meinen eigenen Sturkopf hatte, setzte ich mein nächstes Ziel in die Tat um. Mit oder ohne seine Hilfe.

Aeleus erklärte sich bereit mich in Kampfsport auszubilden. Das Training war kräftezehrend und es kam nicht selten vor, dass ich unter Schmerzen zusammenbrach. Ich bestand darauf, dass Aeleus mich nicht schonte. Wenn ich etwas erreichen wollte, durfte ich nicht mit Samthandschuhen angefasst werden. Er verstand meine Absichten und ich erlag ihm mehr als genug. Das zeigte mir widerrum, dass ich noch nicht bereit war.

In der Zeit fiel mir auf, dass mich Braig hin und wieder beim Training beobachtete. Seine tiefbraunen Augen studierten jeden meiner Schritte aber sprechen tat er kein Wort mit mir. Ich bekam desöfteren mit, dass er sich häufig aus dem Schloß stahl, um alleine zu sein aber direkten Kontakt baute er nicht auf.

Als mein Training abgeschlossen war und ich von Ansem offiziell als Gardistin ausgezeichnet wurde, staunte ich nicht schlecht als ich mich am Folgetag in meiner eigenen Gardistenuniform im Spiegel betrachtete. Nun war ich ein vollwertiges Mitglied des Radiant Gardens und ich klopfte mir auf die Schulter dafür. Dennoch benötigte ich noch eine geeignete Waffe.

Aeleus hatte seinen Hammer, Dilan seine Lanze und Braig zwei Schusswaffen. Was passte am besten zu mir? Mir fiel etwas passendes ein.

Während mein Körper, darunter mein Busen und bein Bauch im Ganzen relativ klein und schmal ausfiel, waren meine Hüften dafür leicht ausgeprägt und meine Beine schon immer unendlich lang gewesen. Ich liebte meine Beine, schon als Kind bin ich immer gerne gerannt und viel gelaufen. Je älter ich wurde, desto mehr trainierte ich meine Beine während ich gleichzeitig das Wesen und die Funktion der Herzen in meinen Wälzern studierte.

Ich funktionierte schließlich meine Gardistenstiefel um und begann sie mit einem Mechanismus auszurüsten, der über meinen Willen gesteuert wurde. So erlaubte mir diese neu eingebaute Mechanik in den Absätzen meiner Stiefel, für die ich sehr lange brauchte um sie zu entwickeln und zu installieren, mich mit Lichtgeschwindigkeit fortzubewegen, mich in die Luft zu schwingen, zu schweben und zu kämpfen. Als ich sie vollends auf mich abgestimmt hatte, absolvierte ich nach meinen Zeiten im Labor teils noch Abends oder nach meiner Patrouille stundenlanges Training, um die Stiefel als Waffe vollkommen nutzen zu können. Sie mit meinem Verstand zu steuern war nicht schwer, allerdings war mir Anfangs schon etwas komisch im Magen als ich mich hoch in die Luft begab und Radiant Garden wie einen kleinen Punkt von oben sah. Der Gedanke, zu Boden zu krachen und irgendwo auf einem Felsen zu zerschellen nagte an mir aber das kam nach den ersten „Flugstunden“ nicht vor.

Im Kampf waren sie mir sehr von nutzen, da ich mit den Stiefeln auftreten konnte, als würde ich auf schwerstes Metall aufkommen. So griffen uns eines Tages einige Unversierte an und so schnell konnten Aeleus, Dilan und Braig gar nicht schauen, da hatte ich die Unversierten bereits mit kräftigen Tritten ins Jenseits befördert.

In der Zeit verdiente ich mir von den Männern den nötigen Respekt. Selbst mein Bruder gestand ein, dass ich mich als eine würdige Gardistin erwiesen hatte. Natürlich war diese Arbeit auch gefährlich, dennoch wäre es ihm lieber gewesen, wenn ich lieber komplett als Gardistin arbeiten statt an Herzen weiterforschen würde. Diese Experimente seien einfach zu gefährlich.

Das war wohl seine Sorge, die er die ganze Zeit um mich hatte. Dilan war nie derjenige gewesen, der große Gefühle zeigte. Um ehrlich zu sein waren ihm Pflichtgefühl und Loyalität wichtiger als zwischenmenschliche Beziehungen oder Liebe aber das hieß nicht, dass ich ihm nicht wichtig war. Er zeigte es nur auf seine Art und Weise und dafür liebte ich ihn. Wenn ich Dilan nicht gehabt hätte...er war schon immer mein Fels in der Brandung gewesen. Er machte mich stark und hatte mich aufs Leben vorbereitet. Aber ich wollte meinen eigenen Weg gehen und dieser Weg, den ich ging, war meiner und ich war zu allem bereit.

Dilan sagte einst einen Abend im Schloß zu mir, nachdem er mich alleine im Schloßsaal während einer Feier sitzen sah und mich zum tanzen aufgefordert hatte zu lieblichen Violinenmelodien „Egal, wie weit entfernt wir voneinander sind, ich werde immer mit dir tanzen und deine Hand halten. Bis du eines Tages jemand anderem dein Herz schenkst und dieser Jemand mit dir tanzt. Ich werde immer bei dir sein. In deinem Herzen und dich als Wind begleiten.“

Ich weiß, dass ich danach während wir weiter vor den anderen getanzt haben bitterlich geweint habe weil mich seine Worte ganz tief berührt hatten. Aber ich war so erfüllt von Freude und Glück. Ich wollte stark sein und vor allem stärker werden. Ich wollte diese Welt mit ihren Bewohnern und den Menschen, die mich umgaben und meine ganze Familie waren beschützen.



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