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Rise of the Titans

von

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as daylight dies

Kapitel 13 - as daylight dies


 

Es wäre eigentlich einer dieser Morgen gewesen, an denen ich üblicherweise mies gelaunt den Wecker gegen die Wand schmiss und mich danach ärgerte, weil der Wecker in meinem Smartphone intrigiert war und ich somit ein neues Handy benötigte, denn ich war bis spät in die Nacht aufgeblieben und hatte mich mit meinem Vater unterhalten. Doch dieser Morgen war anders. Als der Wecker ertönte, schaltete ich ihn aus und sank grinsend zurück in die Kissen. Mit zwei Fingern der rechten Hand strich ich über den Mund und es war mir, als könnte ich noch immer Levis Lippen auf meinen spüren. Ich grinste über beide Ohren, schlug die Bettdecke beiseite und schwang die Beine aus dem Bett. Wäre mein Leben ein Film, so wäre ich zu Pharrel Williams 'Happy' durch das Zimmer getanzt.
 

Als ich später frisch geduscht und noch immer gut gelaunt das Bad verließ, erreichte mich eine Nachricht via Whatsapp. Sarah, meine Angestellte, die ich bei meinen Hunden zurückgelassen hatte, hatte mir geschrieben.
 

"Hey Ivory, bei uns ist alles gut und den Hunden geht es auch super. Der Nachbar hilf fleißig mit sie zu versorgen.

Das Futter neigt sich dem Ende. Kannst du welches bestellen, denn ich weiß nicht wie und wo?

Wann kommst du denn wieder? Hoffe es geht dir gut.

Liebe Grüße

Sarah"
 

Ich antwortete ihr, dass es mir gut ginge und Hundefutter bestellen würde. Ebenfalls textete ich, dass ich wegen einer Erkrankung meines Vaters noch ein wenig fern bleiben würde. Es gefiel mir nicht sie anzulügen, jedoch brauchte ich eine Ausrede.

Kurz darauf wählte ich schon die Nummer des Futterlieferanten, während ich mich auf dem Weg zur Zimmertür machte. Für diesen Tag war Training mit dem 3DMG angesagt und natürlich wollte ich nicht zu spät zu einer Verabredung mit Levi kommen. Am Telefon gab ich die Bestellung durch, gleichzeitig öffnete ich die Tür, um auf den Flur zu treten. In diesem Moment betrat Levi den Raum, fing mich auf und schob mich zurück ins Zimmer, wo er die Tür hinter sich schloss. Er beugte sich vor, um mich zu küssen, doch ich hielt ihn zurück, indem ich ihm einen Finger auf die Lippen legte, denn noch immer telefonierte ich.

Auf Finnisch gab ich meine Kundennummer am Telefon durch, wobei Levi mich fragend ansah. Am anderen Ende wurde diese wiederholt und meine Bestellung noch ein mal wiedergegeben.

"Kiitos! Hej hej", beendete ich das Gespräch und wandte mich an Levi. "Ich hatte noch was zu Hause zu klären."

"Alles in Ordnung bei dir?", erkundigte er sich.

"Mhm", nickte ich und schmiegte mich näher an ihn. Scheu, aber auch erwartungsvoll, blickte ich zu ihm auf. Quälend langsam beugte er sich vor, sodass ich vor Vorfreude beinahe platzte.
 

Wir küssten uns und abermals elektrisierte es mich. Meine Lippen prickelten und die feinen Härchen in meinem Nacken richteten sich auf. Ich schmeckte den fruchtigen Tee, den er anscheinend getrunken hatte und die Süße seiner waren Lippen.

Nie mehr wollte ich mich von ihm lösen, so berauscht war ich, doch schrie meine Lunge nach Sauerstoff.
 

"Wolltest du nicht mit dem 3DMG trainieren?", fragte Levi keck, als ich ihn erneut zu mir zog.

"Später", gab ich zur Antworte, ehe ich seine Lippen mit den meinen versiegelte.

"Ich habe nachher ein Meeting mit Erwin. Wenn du üben möchtest, dann jetzt."
 

Missgestimmt sah ich ihn an. "Du bist voll der Romantiker, was?"

"Und du hast nur Blödsinn im Kopf", stellte er ebenso trocken fest.

"Aye Captain", rief ich aus, während ich salutierte. Jedoch konnte ich mir das Lachen kaum verkneifen.

Levi zwickte mir in den Hintern. "Los jetzt."
 

Nachdem ich die Ausrüstung in der Umkleide angelegt hatte, machten wir uns auf den Weg zum Trainingsgelände. Unterwegs trafen wir meinen Vater, der uns freudig entgegen strahlte.

Er gab mir einen Kuss auf den Haaransatz. "Wir sehen uns später beim Mittagessen, dann reden wir über unseren Urlaub", versprach er, ehe er im nächsten Gebäude verschwand. In der Nacht kamen wir auf die Idee einen schönen Vater-Tochter-Urlaub zu buchen, jedoch hatten wir uns auf noch kein Ziel geeinigt.
 

Im Wald übte Levi mit mir wie man schnelle Richtungswechsel und Kehrtwenden ausführte. Ich landete ein paar Mal im Auffangnetz und ein Mal währe ich beinahe in einen Baum gekracht, hätte Levi mich nicht abgefangen. Mittlerweile hatte ich den Dreh einigermaßen raus und nun setzte Levi vorweg und ich versuchte zu folgen.
 

Sonnenstrahlen fielen vereinzelt durch das dichte Blätterdach und ein leichter Wind wiegte Blätter sowie dünne Äste. Noch immer kann ich nicht beantworten was mich dazu trieb, das Schicksal, ein Instinkt oder irgendwas anderes, aber ich musste unbedingt nach oben und über die Bäume hinweg schauen. Ich kletterte in eine Baumkrone, von wo aus sich eine umwerfende Aussicht bot, schirmte die Augen mit den Händen ab, weil die Sonne mich blendete, und atmete tief durch. Dabei nahm ich den Geruch von Rauch wahr. Hektisch drehte ich den Kopf in alle Richtungen, um zu orten woher er kam. Im Osten sah ich ihn schwarz und dicht aufsteigen.

Trotz der Frühlingssonne, die wärmere Tage ankündigte, gefror mir das Blut in den Adern. Es rauchte aus der Richtung, aus der wir kamen. Schnell war ich wieder nach unten geklettert.
 

"Levi!", rief ich aufgebracht nach ihm. Man sah und hörte ihn nicht. Ich versuchte es erneut, lauter diesmal. Wieder kein Zeichen von ihm.

Hin und her gerissen, ob ich nun erst Levi suchen oder mich gleich zurückbegeben sollte, entschied mich mich, umgehend den Rückweg einzuschlagen.
 

Unbewusst setzte ich all mein Können, das ich mir bis zu diesem Zeitpunkt angeeignet hatte, ein, um schnellstmöglich den Zielpunkt zu erreichen. Dabei quälten mich schreckliche Gedanken, die ich zu ignorieren versuchte.

Der Qualm drang nun bis zwischen die Bäume und ich konnte das Feuer auf der Zunge schmecken.
 

Atemlos hechtete ich durch die Kaserne. Mittlerweile konnte ich die Rufe und gebrüllten Befehle deutlich hören. An umso mehr Gebäuden ich vorbei rannte, desto lautet wurde eine böse Vorahnung in meinem Kopf.

Um schneller voran zu kommen, setze ich das 3DMG ein, womit ich mich zwischen den Häuser und Hallen umher schleuderte. Männer schlugen den selben Weg ein wie ich, ausgerüstet und für den Kampf bereit. Ein Klos hatte sich in meinem Hals festgesetzt, ebenso wie die Angst mein Herz schnell und unruhig schlagen ließ.
 

Ich preschte gerade an einigen hohen Gebäuden vorbei, als zwischen diesen ein abnormal großes Gesicht auftauchte und mich mit seinen Augen fixierte. Erschrocken schrie ich auf, denn eine riesige Pranke versuchte mich zu fassen zu bekommen, wobei sie daneben griff und Steinbrocken aus einem Gebäude schlug.

In diesem Moment wusste ich nicht was ich tun sollte. Als Übergangshandlung begann ich zu fluchen, während ich verängstigt in meiner Umgebung nach einer Lösung suchte.
 

Kurzerhand seilte ich mich auf den Boden ab und rannte in den nächstgelegenen Hauseingang. Hektisch riss ich die Tür auf, wäre in meiner Eile beinahe gegen diese gelaufen, und rannte zum Hintereingang. Von draußen donnerte und schepperte es, anscheinend wollte der Titan mich holen.

Durch diese Begegnung wurde mir eins jedoch deutlich bewusst: die Titanen aus dem Forschungszentrum waren ausgebrochen und liefen nun Amok.

Panik machte sich in mir breit, schien mein Herz zu lähmen und kurzzeitig hatte ich das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Du darfst jetzt nicht ausrasten, erinnerte ich mich selbst.

Ich stemmte die Hintertür auf und trat ins freie. Jetzt musste ich als erstes meinen Vater finden.
 

Als ich bei der Forschungshalle eintraf, dachte ich, ich sei für alles gewappnet, doch blieb ich vor Entsetzen einen Moment stehen, sobald ich das Chaos erblickte. Die Halle brannte, tote und verstümmelte Körper lagen überall verteilt. Für einen Augenblick befürchtete mich übergeben zu müssen, allerdings war selbst dazu der Schock zu groß. „Papa!“, rief ich total außer mir.
 

Nirgends konnte ich ihn ausfindig machen. Wieder rannte ich los und suchte nach ihm. Nach schier endloser Suche fand ich ihn. Von weitem sah er unversehrt aus. Erneut rief ich nach ihm und so entdeckte er auch mich.
 

Der zweite der Titanen tauchte hinter dem Haus, unter dessen Vordach mein Vater stand und einem verletzten Mann erste Hilfe leistete, auf. Er griff nach einem Soldat auf dem Dach, wobei er einige Ziegel löste, die der Schwerkraft nach unten folgten.

„Oh mein Gott!“, stieß ich fassungslos aus, da ich begriff, wo die Ziegel landen würden. Mit einem lauten Rums begruben sie meinen Vater unter sich. Tränen bahnten sich ihren Weg über meine schmutzigen Wangen. Der Titan wühlte im Schutt und brachte meinen Vater zum Vorschein.
 

Als der Titan meinen regungslosen Vater hochhob und genauer betrachtete, schien die Welt still zu sehen. Ich spürte weder den Wind, noch die sengende Hitze durch die Feuer, die sich immer weiter ausbreiteten und gierig alles verschlangen, so wie es die Titanen mit den Menschen um mich herum taten. Der Titan führte den Körper meines Vaters zum Mund. Ich hielt die Luft an.

Und.er.bis.zu.
 

Ein schriller Laut war zu vernehmen, der sich in die Länge zog und immer kehliger und animalischer klang. Erst als sich eine Hand auf meinen Mund legte und dieser Schrei nur noch gedämpft zu mir vordrang, realisierte ich, dass ich der Verursacher dieses Geräusches war. Mein Kopf wurde unsanft zur Seite gedreht und Levis Gesicht tauchte nun in meinem Blickfeld auf.

„Ständig muss man auf dich aufpassen, Dummkopf!“, keifte er mich an, während er mich mit sich mit zog.
 

Wir entfernten uns von dem Titan, da begann ein Verstand zu arbeiten. Ruckartig blieb ich stehen, entriss Levi meine Hand und steuerte auf den Titan zu. Arme legten sich von hinten um meine Taille, hoben mich hoch und drehten mich weg. Ich brüllte, schlug auf Levis fesselnden Griff ein. Plötzlich wurde ich auf den Boden befördert. Levi hockte über mir, hielt mich eisern fest, während ich weiter wie wild geworden um mich trat und schlug. Ich spürte noch Levis Finger einen Druck auf meine Halsschlagader ausüben, ehe mein Blick unscharf wurde und ich in endloser Dunkelheit versank.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Inspiration/Soundtrack https://www.youtube.com/watch?v=NYuVePd-fFs Komplett anzeigen

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