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Das Buch

Mein Tagebuch von Naruto
von

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Der Wald der Liebe

Naruto sprang plötzlich auf der Larve auf und ab, wie auf einer Hüpfburg, laut „Juhuuu“ rufend ließ er sich dann auf den Hintern fallen und rutschte einfach hinunter, als sei das eine Rutschbahn. Ich hätte jetzt vielleicht sprachlos den Kopf geschüttelt, aber meine Gedanken gingen im Moment in eine andere Richtung.

„Hoffentlich ist da auch wirklich die Rückseite, denn vorm Kopf – genauer vorm Maul - der Larve möchte ich nicht unbedingt landen,“ dachte ich bevor ich es Naruto gleich tat, allerdings ohne vorher zu jubilieren.

Unten angekommen fühlte ich mich schon erheblich sicherer. Vor mir lag ein hellgelber Sandweg. Sicherheitshalber fragte ich nach.

„Ja, das ist Sand“, erklärte er mir fast schon stolz. „Unsere Welten sind nämlich gar nicht so verschieden, musst du wissen.“

Ich bemühte mich um ein möglichst zustimmendes Nicken und sah den Weg entlang, weil ich wissen wollte wo er hinführte, während Naruto sich bückte und meine Schultasche aufhob. Schätzungsweise sechs- oder siebenhundert Meter weiter führte der Weg in einen Wald hinein. Der hatte tatsächlich große Ähnlichkeit mit einem ganz normalen Wald. Auf den ersten Blick zumindest. Aber nach Riesenlarven, Heiligen Drachen und Blumenfeen traute ich der Sache noch nicht so ganz.

Rechts von mir lag wieder eine Wiese, allerdings ohne Blumen. Und dahinter in großer Entfernung sah ich Nebel. Ich konnte die Umrisse eines Berges ausmachen, sowie eine Art Schloss oder Burg die darauf stand. Alles grau in grau. Irgendwie trostlos.

„Was liegt dort?“ fragte ich Naruto.

Er wandte sich nach rechts und sagte, als sei es die normalste Sache der Welt: „Dort beginnt das Reich der Dämonen. Die Monster nach denen du gefragt hast.“

„Dämonen? Aber was haben die denn hier verloren? Ich meine, du bist ein Gott und...“

„Ich bin ja nicht der einzigste Kami hier. Es ist doch ganz selbstverständlich, dass Götter und Dämonen in der gleichen Welt leben.“

„T...tatsächlich – wenn du es sagst, aber seid ihr nicht natürliche Feinde?“

Naruto wiegte den Kopf hin und her, bevor er antwortete. „Das hat auch etwas mit dem Gleichgewicht zu tun. Ohne Dunkelheit, kein Licht, ohne Tod kein Leben.“

Okay, das war auf gewisse Art und Weise einleuchtend, wenn auch überraschend. Ich zeigte auf den Wald in der Hoffnung, das wir diesen Weg nehmen würden.

„Müssen wir da lang?“

„Ja.“

Ich setzte mich in Bewegung, sonst hätte ich noch nach sicheren, meterhohen Grenzen und super starken Helden gefragt, die sie bewachen würden.

Naruto kniff die Augen zusammen und hakte sich mit einem glücklichen Grinsen bei mir ein. Das war mir nur recht. Aber - „jetzt trägt er tatsächlich meine Tasche“, dachte ich.

Nach ein paar Schritten flog ein durchsichtiger Mensch an uns vorbei. Aber das eigentlich gruselige war, das er uns ansah.

„Ein Geist?“ fragte ich irritiert und sah der Gestalt nach.

„Nein, ein Astralkörper.“

„Astralkörper, davon habe ich schon gehört, was genau bedeutet das?“

„Irgendwo auf der Erde ist ein Mensch eingeschlafen und sein Astralkörper wandert hier solange herum, bis er aufwacht. Oder jemand hat sich ganz bewusst in diesen Zustand versetzt, eine Art Selbsthypnose, die durch Meditation erreicht werden kann, um herzukommen. Unsere Welten liegen dicht beieinander und überschneiden sich an manchen Stellen sogar. Zum Beispiel beim Bermudadreieck. Das ist wohl eines der bekanntesten Tore.“

„Das ist cool“, ich war beeindruckt. „Kann ich das auch?“

„Wozu? Du kannst doch einfach so herkommen.“

„Auch wieder wahr.“

Naruto lehnte sich enger gegen mich. „Das da ist der Wald der Liebe.“

Ich spürte wie mir die Hitze ins Gesicht stieg.

„Wieso das? ...Äh...“ ich blieb stehen. Auch ohne Narutos Erklärung waren wir mittlerweile so nah herangekommen, dass ich mir denken konnte, warum dieser Wald so hieß.

Die Bäume rechts und links des Weges hatten einen glatten, hellbraunen Stamm und zahlreiche Äste. Mit diesen hatten sie sich gegenseitig umklammert oder aus der Sicht eines Baumes vielleicht auch umarmt, wobei der linke Baum mit einem seiner Äste den Stamm des Rechten streichelte.

Als ob ich es nicht schon geahnt hätte. Nein, dieser Wald hatte überhaupt keine Ähnlichkeit mit einem Wald von der Erde.

Ich hörte ein Rascheln und sah nach oben in die Baumkronen. Grade wurde ein ganzer Schwung Blätter von einem Baum rüber zum Anderen geworfen und von diesem geschickt aufgefangen.

„Und – hier müssen wir jetzt durch?“ ich unterdrückte ein Seufzen. Aber die Aussicht durch einen Wald voll liebeskranker Bäume laufen zu müssen war ziemlich peinlich.

Naruto dagegen nickte mit strahlendem Gesicht, löste seinen Arm von meinem und legte ihn mir stattdessen um die Schulter. Unwillkürlich fragte ich mich, ob hier Ansteckungsgefahr bestand.
 

Zum Glück schlängelte sich der Sandweg vollkommen frei von irgendwelchem Grünzeug durch den Wald der Liebe. Wir würden also einfach die knutschenden Bäume ignorieren müssen, und schon waren wir ohne jedes Trauma wieder draußen. Gut. Ich ballte die Fäuste und marschierte los. Als wäre ich gegen eine Mauer geprallt ließ ich mich wieder zurückfallen. Naruto kniete sich erschrocken neben mich. „Was ist los? Sasuke?“

„Hast du das nicht gemerkt?“ Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und dankte dem Himmel für meine schnellen Reflexe. „Ich war plötzlich nackt.“

„Ach so, das.“ Naruto sah erleichtert aus. „Keine Sorge, das liegt an dem Wald, in Wirklichkeit sind wir überhaupt nicht nackt.“

Also Einbildung? Vielleicht lag es an der Luft, ja das wäre möglich. Man bildete sich ein, man selbst und sein Gegenüber wäre nackt. Ich stand auf: „Also gut, auf ein Neues.“

Diesmal war ich vorbereitet. Ich vermied es strikt Naruto anzusehen, außerdem war es ohnehin nur Einbildung, eine Wunschvorstellung. Da könnte man ja auch mal hinsehen, zumal Naruto sich auch nicht damit zurückhielt. Ich fragte mich, was er wohl sah, in seiner Phantasie. Aber - es war kein Eingriff in die Privatsphäre, schließlich war es nicht echt. Nachdem ich zu diesem Schluss gekommen war, und einen Blick riskieren wollte, hörte ich plötzlich ein helles „Klong.“

„Was war das schon wieder?“

„Einhörner. Es ist gerade Paarungszeit.“

„Verstehe. Sie streiten sich um ein Weibchen.“

„Nein.“

„Wie – nein. Ist das nicht so wie bei zwei Hengsten zum Beispiel?“

„Nein, nicht ganz. Einhörner sind Zwitter. Sie streiten sich darum, wer welche Rolle übernehmen soll. Einig sind sie sich schon. Den anderen zum Partner zu wollen, meine ich.“

Total verrückt, dachte ich. Egal. „Lass uns nachsehen, Naruto, geht das? Von Einhörnern hab ich schon viele Bilder gesehen, ich würde gerne wissen, wie sie wirklich aussehen.“

Naruto zögerte, meinte dann aber, okay nur sollten wir uns nicht von ihnen erwischen lassen.

Ich fühlte seine Hand mit der er mich sanft vom Weg drückte und es fühlte sich so an, als läge sie tatsächlich auf meiner nackten Schulter.

„Hör mal, ich hab meine Kleider noch an, oder?“ wollte ich mich nochmal vergewissern.

„Ja.“

„Gut.“

„Sie sind eben nur feinstofflich.“

„Feinstofflich?“

„Ja. Nicht vorhanden.“

„NICHT VORHANDEN!!!“

„Doch, doch! Beruhig dich, ich hab mich unklar ausgedrückt. Sie sind vorhanden, aber unsichtbar, wie der Astralkörper vorhin, genauso, wie ich für andere Menschen nicht existiere, wenn ich in deine Welt komme.“

Naruto redete noch weiter, aber ich hörte nicht mehr hin.

„Kannst du das...irgendwie ändern?“ presste ich zwischen den Zähnen hervor.

„Ja, wir müssen doch nur den Weg verlassen, siehst du?“

Er trat vor mich und war wieder angezogen. Ich beeilte mich, von diesem schändlichen Weg ebenfalls herunterzukommen.

Erleichtert registrierte ich, das ich meine Schuluniform wieder sehen konnte. Tz, dieser verdammte Wald, dachte ich.

„Lass mich raten. Wenn jemand nach einem Partner sucht, kommt er hierher.“

Naruto sah mich begeistert an. „Wow, Sasuke. Du bist wirklich klug.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Keji
2012-09-06T05:56:13+00:00 06.09.2012 07:56
Tut mir leid, wenn ich nicht zu jedem Kapitel ein Kommi gebe.
Ich hoffe eine Zusammenfassung reicht auch ^^°.

Ich muss sagen, es ist lage her, dass mich eine Geschichte so gefesselt hat wie deine. Ich konnte einfach nicht aufhören und war sehr traurig als ich mit dem 39Kapitel fertig war.

Allein schon die Idee zu diesem Fanfic ist genial und dein Schreibstiel gefällt mir!

Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel!!

LG
Keji
Von:  Noir10
2012-09-01T08:37:29+00:00 01.09.2012 10:37
Hahaha wie geil ist das denn ein wald wo man nackt ist mir hat es sehr gut gefallen hihi!!
^^-^^

Von:  Onlyknow3
2012-08-31T20:04:52+00:00 31.08.2012 22:04
Es wird immer interessanter,lansam taut Naruto auf gegenüber Sasuke.Er spricht auch mehr als am anfang.Weiter so,freu mich auf das nächste Kapitel.


LG
Onlyknow3
Von:  Haki-Girl
2012-08-31T19:28:08+00:00 31.08.2012 21:28
Einfach nur genial.. ich hab meiner Freundin, mit der ich grad telefoniert hab, die ganze Zeit ins Ohr gelacht und ihr ein paar Stellen vorgelesen...ihre Reaktionen waren einfach nur episch^^
Bitte mach weiter so freu mich schon aufs nächste Kapi^^

*Kekse hinstell*
LG DarkAngel_Alexa


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