Zum Inhalt der Seite

Das Buch

Mein Tagebuch von Naruto
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zeitunterschied zwischen den Welten

„Ja, ich weiß,“ antwortete ich und lief ein wenig schneller in die Richtung, aus der die Geräusche kamen. Bloß schnell weg von hier und über irgendetwas reden, nur nicht über – Kleidung. Besonders nicht über eine, die nicht existierte, aber die es trotzdem gab. Verwirrend.

Außerdem wollte ich nicht, dass Naruto mein rotes Gesicht sah. Sogar meine Ohren glühten, nur gut, das sie von meinen Haaren bedeckt wurden. Was Besseres als Reden fiel mir nicht ein, um mich von der Erkenntnis abzulenken, das er mich nackt gesehen hatte. Es war einfach etwas anderes, als die öffentlichen Bäder. Hätte ich nur hingesehen, dann hätten wir immerhin Gleichstand, ärgerte ich mich.

„Sag mal, Naruto, wo werden die Seelen eigentlich aufbewahrt, gibt es auch so etwas wie ein Seelenkrankenhaus?“

Ich hielt das für gut möglich. Oder ein Seelen-Reha-Zentrum.

Naruto rannte hinter mir her, weil ich unbewusst ein forsches Tempo eingelegt hatte.

„Nein.“

Seine Stimme klang jetzt anders.

War er etwa sauer?

„Sie sind in mir,“ fuhr er fort.

Nein, er war nicht sauer, er war in seinem Kami-Modus. Sozusagen.
 

Ich hielt an und wartete bis er neben mir stand. „Alle Seelen, die in dieser Welt auf ihre Wiedergeburt warten, die sind in dir?“

Ich dachte an die vielen Menschen, die es gab. Das war doch eigentlich unmöglich.

„Ja.“ Er stemmte einen Arm in die Hüfte und reichte mir meine Tasche. „Alle für die ich verantwortlich bin. Ich heile sie.“

Oh, das war beeindruckend. „Auch Kuruge? Und – gibt es Seelen, die nicht geheilt werden können?“

„Ja, die gibt es leider auch. Zum Glück gibt es auch Seelen, die so hochentwickelt sind, das sie eine Heilung überhaupt nicht nötig haben.“

„Was heißt das?“

„Es gibt nichts, was sie bereuen müssten. Aus der Zeit ihres Lebens, das sie auf der Erde verbracht haben.“

„Verstehe. Und die werden dann Götter,“ stellte ich fest.

Das erschien mir nur logisch. Und die Unheilbaren wurden zu Dämonen. Klare Sache, das.

Naruto schüttelte den Kopf. „Nein, so ist das nicht. Manche gehen sogar zurück, um den Menschen, die noch nicht so weit sind, zu helfen.“

Das klang in meinen Ohren gut, aber Naruto sah unglücklich aus. Ich wollte schon fragen, was los ist, als er mir zuvor kam.

„Es tut mir leid.“

„Was denn?“ fragte ich etwas durcheinander.

„Ich war so glücklich, dich bei mir zu haben, dass ich...es gibt keine Zeit hier, aber dein Körper ist nicht von dieser Welt.“

„Ich verstehe nicht, was du mir damit sagen willst.“

„Wir sind schon eine ganze Weile hier. Ich habe leider keine Ahnung wie lange, aber du hast sicher Hunger und vor allem Durst.“

Ich schüttelte den Kopf und wollte sagen, das ich weder Hunger noch Durst hatte, aber Naruto kam mir wieder zuvor. „Du merkst es nicht, wenn du durstig bist.“

Ach so. Er war nicht wirklich unglücklich, er hatte Schuldgefühle?! Aber um ehrlich zu sein, ich wusste auch nicht, wie lange wir schon hier waren. Das waren ja ganz neue Aspekte. Nachdenklich rieb ich mein Kinn und überlegte. Ein Mensch konnte drei Tage ohne Wasser und drei Wochen ohne Essen leben. Bei Katastrophenfällen hatte man auch schon Leute lebend geborgen, die es länger ausgehalten hatten, also bezog sich diese angegebene Zeit von drei Tagen und drei Wochen vielleicht eher auf, solange konnte man es ohne gesundheitliche Schäden aushalten. Genau wusste ich das nicht.

Bei der Wiese, vielleicht hatten wir eine halbe Stunde dort gestanden. Um auf Nummer Sicher zu gehen, rechnete ich eine Stunde. Und waren ziemlich schnell auf dem Drachenabkömmling gelandet. Ich seufzte. Zum Nachdenken legte ich mich am Liebsten hin.

„Was ist?“ fragte Naruto.

„Ach, ich wünschte wir hätten ein Bett,“ antwortete ich ihm.

Gleich darauf hörte ich hinter mir knarrende und raschelnde Geräusche. Überrascht drehte ich mich um.

Einer der Bäume streckte dünne Äste etwa Eineinhalb Meter über dem Boden und im Abstand von vielleicht zwanzig Zentimetern aus. Sein Gegenüber tat das Gleiche, nur von der Seite her. Sie legten ihre Äste übereinander, so dass es aussah wie lauter kleine Quadrate.

„Was machen die da, was wird das?“

„Ein Bett“, antwortete Naruto. „Sag ihnen, du musst ohnehin zurück.“

Ich sollte das sagen? Diese Bäume gehorchten mir, erfüllten meine Wünsche? Plötzlich waren sie mir wesentlich sympathischer, als zuvor. Einer schüttelten seinen Kopf – äh – seine Krone und jede Menge Blätter fielen auf das Gerüst. Der andere pickte sich währenddessen Moos, jedenfalls sah es wie Moos aus und ich hoffte inständig, das es Moos war, vom Stamm und vom Boden und legte es dazu. Obendrein mischten und glätteten sie es mit ihren Ästen.

„Wow. Das ist ja – so was von cool.“

Ich leistete im Stillen Abbitte wegen irgendwelcher Gedanken, mit denen ich die Bäume zuvor gestraft hatte, und testete gleich mal das Bett aus.

Es lag sich wirklich super darin, ich hätte auf der Stelle einschlafen können. Nach all der Mühe war es nur recht und billig, mich zu bedanken, dachte ich.

„Vielen Dank, ihr Beiden“, sagte ich. „Aber ihr müsst es gar nicht so breit machen, soviel Platz brauche ich...“ nicht, wollte ich sagen, als mir schlagartig klar war, was hier gespielt wurde.

Sofort sprang ich wieder herunter und schüttelte wütend die Faust. „Ihr verkommenen Bäume, was denkt ihr euch dabei?“

Naruto legte mit einem schiefen Lächeln seine Hand auf meine Faust. „Das ist nun mal der Wald der Liebe. Das kannst du ihnen nicht übelnehmen.“

„So? Da bin ich anderer Meinung.“

Naruto legte mir plötzlich und vollkommen unerwartet seine Arme um den Hals und küsste mich. Obwohl es so überraschend kam, legte ich meine Hände an seine Hüften, zog ihn näher zu mir und erwiderte seinen Kuss. Er reagierte, indem er seine Umarmung noch verstärkte.

Ich sah in diese Sterne von blauen Augen, in denen ich mich wirklich verlieren konnte und fragte mich, wie sie nur so unschuldig aussehen konnten. Ein nervtötender Gedanke bohrte sich unvermittelt in meinen Kopf. Dieser überraschende Kuss – ohne jede Vorwarnung – was wenn es nur der Wald war, der ihn dazu getrieben hatte?

Schließlich produzierten Bäume Sauerstoff und wer wusste schon, was es in dem von diesen speziellen Bäumen produzierten Sauerstoff so an Aphrodisiakum gab? Aber loslassen wollte ich ihn auch nicht. Ich beugte mich runter zu einem weiteren Kuss, Naruto brachte plötzlich seine Lippen an mein Ohr und flüsterte: „Dein Körper ist – nein du bist wirklich wunderschön.“

Ach ja. Da war doch etwas gewesen, was ich eigentlich vergessen wollte. Kein Zweifel. Es war der Wald. Auf Naruto hatte er sicher viel mehr Einfluss, als auf mich. Ich spürte, wie sich mein Gesicht bei dem Gedanken, dass Naruto hier auch mit irgendwelchen anderen Wesen spazieren ging, verzog.

„Mit wem – warst du denn sonst so hier?“

„Eifersüchtig?“

„Natürlich nicht.“

Naruto lachte leise. „Mit keinem, den ich geküsst hätte.“

„So hab ich das auch gar nicht gemeint.“

„Dann ist ja alles gut. Ich hatte schon Angst, du vertraust mir nicht. Denn weißt du, auf mich als Kami hat der Wald hier keinen Einfluss, auf dich zum Glück auch nicht, weil du nicht von dieser Welt bist.“

Ich fühlte mich aufs Unangenehmste ertappt.

Naruto machte einen Schritt zurück, als würde er mich loslassen wollen, stieß einen Seufzer aus, lehnte sich wieder an mich und wir küssten uns erneut.

Dann schob er mich von sich, mehr oder weniger, eher weniger, es schien ihm genauso schwer zu fallen wie mir und er hatte praktisch so gut wie keine Distanz zwischen uns gebracht, als er sagte:

„Aber jetzt – musst du zurück.“

Sein Atem streifte meine Haut. Ich überlegte, ob ich nicht noch was in der Tasche hatte. Nein, das Brot hatte ich weggeworfen, sonst hätte es Ärger mit meiner Mutter gegeben und die Milch hatte ich auch leer getrunken.

„Lass mich wenigstens noch die Einhörner ansehen.“

Ich konnte sehen, das Naruto nickte während ich schwungvoll auf das provisorische Bett geworfen wurde. Naruto folgte und bohrte mir dabei schmerzhaft den Ellbogen in die Rippen.

Immerhin war ich jetzt wieder bei Verstand. Mein Rücken schmerzte auch. Das würde einen wunderbaren, blauen Flecken geben.

„Sasuke, alles okay?“

„Ja“, stöhnte ich. „Was war das? Wer hat uns so übel gestoßen?“

„Äh – na ja, die Bäume, wer sonst,“ bekam ich eine verlegene Antwort.

Ich stand auf. „Du musst dich für diese verrückten Bäume nicht entschuldigen, schon okay, ich werd´s überleben.“ Oder fand er meine Frage etwa zweideutig? Als ob ich so primitiv wäre.

Ich half ihm aufzustehen und bemerkte, dass die Klong-Geräusche, die immer heftiger geworden waren, jetzt total verstummt waren.

„Wo sind sie denn jetzt?“

„Hm.“ Er überlegte. „Vielleicht beim See?“

„Beim See? Aber da kann ich doch trinken. Ah ja, da fällt mir ein, es gibt doch auch diese seltsamen Beeren, die man essen kann.“

„Oh nein, du darfst von dieser Welt nichts essen oder mitnehmen.“ Er drehte mir schon den Rücken zu, bevor ich fragen konnte, warum ich das nicht dürfe. Mit Schrecken erkannte ich eine mir schon vertraute Bewegung. Naruto streckte seinen linken Arm aus.
 

In der nächsten Sekunde waren wir von Kamelien eingehüllt. Ich hatte sie nicht mal kommen sehen, und gleich darauf fühlte ich mich wie in einer Achterbahn. Genau an der Stelle, wo es zum ersten Mal abwärts ging. Instinktiv hatte ich die Augen geschlossen und jetzt stand ich vor unserem Haus.
 

Naruto sah mich noch kurz entschuldigend an und verschwand dann einfach.

Was – hatte das denn zu bedeuten? Ich wollte nach ihm rufen, denn ganz sicher würde er mich hören, aber nur ein Krächzen kam aus meinem Mund. Ich fasste an meine Kehle, sie fühlte sich total trocken an und ich wollte nur noch eines. Wasser. Nur gut, das ich schon vor der Tür stand, ich klingelte Sturm und rannte an meinem verdutzten Bruder, der ewig lang gebraucht hatte, für die paar Schritte zur Tür, so kam es mir jedenfalls vor - vorbei in die Küche.

Er kam mir nach, und faselte irgendetwas, aber ich hörte nicht zu, ich war nämlich wirklich gerade am Verdursten.

„Puh, das hat gut getan.“ Ich wandte mich zu Itachi. „Wie lange war ich weg?“

„Was meinst du? Du hattest heute acht Stunden oder?“ Er warf einen Blick auf die Uhr. „Hat Mutter dich gebracht? Oder hattest du früher aus?“

Ich sah zur Küchenuhr. Es waren zwei Minuten seit Schulschluss vergangen. In dieser Welt. Und wie lange war ich drüben? Meinem Durst nach mindestens einen halben Tag lang, vielleicht sogar noch länger.
 

„Das nächste Mal nehme ich mir was zu trinken mit. Wegen dem konnte ich jetzt die Einhörner nicht sehen.“

Ich ignorierte Itachi und ging zum Kühlschrank. Hungrig war ich jetzt auch. „Und eine Uhr nehme ich auch mit.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Haki-Girl
2012-09-11T12:37:09+00:00 11.09.2012 14:37
Die Bäume sind schon alte Lustmolche...ich frag mich wie bequem das wirklich war?
Hast echt gut rübergebracht und ich war wieder dabei...ich wollte schon Fotos schießen, als ich bemerkt hab, dass es nur da steht(ich glaub das nennt man Screenshot^^°).
Bitte amch weiter so
*Kekse hinstell*
LG DarkAngel_Alexa
Von:  Keji
2012-09-10T07:46:08+00:00 10.09.2012 09:46
Hey,

das Kapitel ist dir gut gelungen.
Die Szenenbeschreibungen waren wirklich gut. Man konnte sich alles gut vorstellen und hat jetzt einen guten ersten (hoffentlich ^^) Einblick in die Götterwelt gekriegt.

Ich finde, dass nur das Ende etwas abrupt war.

Dein Schreibstil gefällt mir sehr gut und ich freue mich schon auf das nächste Kapitel und bin schon gespannt wie es mit den beiden weiter geht ^^!
Von:  Onlyknow3
2012-09-08T21:41:22+00:00 08.09.2012 23:41
So ist das mit der Zeitverschibung,da kann man sich schon vertun.
Naruto macht sich halt so seine Gedanken um seine Festenfreund.
Weiter so,freu mich auf das nächste Kapitel.


LG
Onlyknow3
Von:  Noir10
2012-09-08T08:18:37+00:00 08.09.2012 10:18
Ayye kyxuu mir hats super gut gefallen nur schade das er die einhörner nicht nehr sehen konnte!!
^^-^^



Zurück