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Das Buch

Mein Tagebuch von Naruto
von

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Außerhalb des Friedhofs

Als nächstes nahm ich mir ein Taxi und fuhr zum hiesigen Standesamt. Zum Glück war vor mir nur ein Paar, das heiraten wollte, und jemand der eine Geburtsurkunde wollte. Dann wurde ich aufgerufen.

Das Zimmer war klein und irgendwie gemütlich, obwohl es doch ein öffentliches Büro war. Zu meiner Freude war die freundliche Dame schon recht alt. Ich stellte mich so höflich vor, wie nur möglich und hoffte, das meine Mühe nicht vergeblich sein würde.

„Und? Was kann ich für dich tun mein Junge?“

„Es ist so, ich suche einen alten Freund meines Vaters. Fugaku Uchiha. Wir sind immer unterwegs, wissen sie, da haben die beiden sich aus den Augen verloren. Ich hörte, der Freund meines Vaters wäre hier in dieser Stadt aufgewachsen, also wollte ich ihn ausfindig machen und Papa überraschen.“ Ich bemühte mich, die Frau anzustrahlen, kam mir furchtbar dämlich vor, und ärgerte mich, das ich in meiner Ansprache vergessen hatte zu erwähnen, das die beiden unzertrennlich gewesen seien. Außerdem hatte ich nicht sehr glaubwürdig geklungen.

Deswegen fügte ich schnell hinzu: „Mein Vater hat als Kind kurz hier gelebt“, und nutzte die Gelegenheit um hinzuzufügen, „und er hat sich mit einem Jungen angefreundet, und – nun ja ...“ Ich verlor den Faden. Warum war ich nur kein besserer Schauspieler? „Sie wurden unzertrennlich und hielten über Telefon und schriftlich Kontakt, nutzten jede Gelegenheit sich zu treffen, aber dann ...“ ich bemühte mich traurig zu klingen und sah zu Boden...“riss die Verbindung plötzlich ab. Als er sechzehn war. Von heute auf morgen gab er keine Antwort mehr, und war auch telefonisch nicht mehr zu erreichen.“ Die letzten Worte sprach ich absichtlich immer leiser werdend aus. Eigentlich hatte ich die Absicht gehabt, mich an die Beerdigung meiner Tante zu erinnern, aber – ich konnte meine Gefühle ohnehin nicht gut zeigen. Außer wenn ich wütend war, vielleicht.

Ich schielte nach oben. Die Frau sah mich mit einer Mischung aus Mitleid und Freude an. Innerlich atmete ich auf. Offensichtlich hatte sie mir die Nummer abgekauft.

„Wenn der Freund deines Vaters hier gelebt hat, finden wir ihn auch“, sagte sie mit energischer Stimme.

O je. Jetzt musste ich – ich hob den Kopf, riss die Augen auf und rief laut: „Ehrlich?“

Sie nickte mit geschlossenen Augen. „Auch wenn er weggezogen ist, muss er sich um gemeldet haben, ein paar Anrufe genügen.“

Dann lächelte sie mich an und zwinkerte mir verschwörerisch zu.

Naruto. Allein hierfür bist du mir eigentlich schon was schuldig, dachte ich.

Sie drehte sich auf ihrem Bürostuhl zum PC, bereit alle Angaben zu tippen.

„Nun, sag mir alles, was du über den Freund deines Vaters weißt. Am Besten wäre natürlich, wenn du auch den Nachnamen und das Geburtsdatum wüsstest, aber wenn wir Glück haben, finden wir ihn und damit auch die anderen Angaben.“

Ich nickte.

„Naruto Uzumaki. Geboren am 10. Oktober 1969.“

Die Finger schwebten über der Tastatur, bewegten sich aber nicht. Ich hatte keine Ahnung wie lange. Es war ein seltsamer Augenblick, als würde die Zeit stillstehen und ich fragte mich schon, ob das vielleicht wieder nur ein Traum war, als sie die Augen bewegte und mich ansah.

„E...Ein Freund d...deines Vaters?“

„Ja. Ich habe sogar ein Foto dabei.“

Ich wollte grade eine Kopie aus meiner Hosentasche holen, als wieder Leben in die Frau kam. „Nein,“ schrie sie fast schon hysterisch und fuchtelte mit den Händen in der Luft herum. „Nein, das...musst du mir nicht zeigen.“

Ich versuchte wieder möglichst enttäuscht zu wirken. Diesmal ohne Erfolg. Eigentlich war es eine Überraschung, das sie mir mein Schauspiel zuvor abgenommen hatte.

„Ein solcher Mann wohnt hier nicht. Und hat es auch nie gegeben. Tut mir leid.“

Sie stand auf. „Ich habe jetzt Mittagspause. Tut mir wirklich leid.“

Ich vermutete, die freundliche Frau wollte mir nicht einfach die Tür weisen, aber allmählich hatte ich es satt, mit den Leuten hier.

„Warum spricht keiner über ihn? Hat er etwas Schlimmes getan?“ brauste ich auf und holte nun doch die Kopie heraus. „Ich weiß, er hat hier gelebt, aber jeder weicht mir aus. Hier stimmt doch was nicht,“ platzte es aus mir heraus. „Keiner sagt, er ist gestorben, er ist umgezogen, gar nichts.“

„Raus hier“, schrie sie fast schon panisch.

Aber daran dachte ich ja überhaupt nicht. Wie sollte ich sonst etwas herausfinden?

Ich zeigte ihr das Foto. „Das ist er.“

„Oh Gott, ich bin verflucht. Oh Gott, oh nein.“ Jetzt schien sie auch noch den Verstand zu verlieren. „Er wird mich holen. Warum bist du nur gekommen? Oh, oh. Was soll jetzt aus meinen Kindern werden.“

Weinend sackte sie zu Boden.

„Ich habe ihn gesehen“, versuchte ich es.

Erschrocken starrte sie mich aus weit aufgerissenen Augen an. „Du – hast ihn gesehen? Oh Gott. Dabei bist du noch so jung.“

„Was meinen sie?“

„Geh.“

„Sagen sie mir...“

„Geh.“

Verwirrt und verärgert zugleich stand ich auf, ging zur Tür und schlug sie so heftig zu, wie ich nur konnte.

Ich hatte gedacht, mein Plan wäre perfekt. Ich hatte mich zum Affen gemacht, mich nicht so schnell abwimmeln lassen, und dennoch – wusste ich immer noch nicht mehr, als zuvor.

Konnte es sein, das diese ganze Stadt übergeschnappt war? Und noch schlimmer, mir lief die Zeit davon. Zwar waren wir noch nicht lange da, aber – wir waren schon einmal nach nur zwei Tagen wieder umgezogen, und ich wusste nicht, wann es diesmal sein würde.

Falls wir umziehen, bevor ich ihn gefunden habe, komme ich zurück.

Diesen Entschluss fasste ich in dem Moment und er gab mir ein wenig Ruhe zurück.
 

Ich ließ mich nach Hause fahren, hatte meine Klassenkameraden zum Glück verpasst, und lernte den Unterrichtsstoff aus der Schule.
 

Das Foto hatte ich nicht umsonst kopiert. Ich wollte es aufhängen. Überall in der Stadt. Aber wegen meiner Verstauchung brauchte ich Hilfe. Nur wen. Mein erster Gedanke galt Itachi, aber dem hätte ich alles erzählen müssen und wenn ich an die Reaktion der Leute dachte, da würde keiner helfen. Nicht mal gegen Bezahlung. Oder – Moment mal – doch?

Das Verhalten kam eher von der älteren Generation. Wie reagierten eigentlich die Jüngeren darauf?

Ich griff zum Telefon und ließ mich von der Auskunft mit Sakura Haruno verbinden. Eigentlich hatte ich noch nie verstanden, warum sich fremde Leute freuten, wenn ich anrief, und ich hielt mein Handy auf Entfernung für ein paar Minuten. Als die Lautstärke normal geworden war, sagte ich zu ihr: „Sakura, es gibt bei den Hausaufgaben etwas das ich nicht verstehe, ich dachte, du könntest vielleicht kommen und - „ es wurde wieder laut, dann hörte ich ein Klicken.

Aufgelegt. Kam sie oder nicht?

Wie auch immer. Ich legte Narutos Foto zwischen die Hausaufgaben. Kurz darauf kam sie auch schon, allerdings nicht alleine. Das blonde Mädchen war auch dabei, und obwohl sie wohl Freunde waren, schienen sie zu streiten. Mir wäre es lieber gewesen, Sakura wäre alleine gekommen, das hätte doch auch genügt, um jemanden die Hausaufgaben zu erklären.

„Dürft ihr nur zu zweit auf die Straße?“ fragte ich. Inzwischen hielt ich hier alles für möglich.

„Nein, aber wenn Sakura kommt, komme ich auch.“ Die schnippische Erklärung kam von der Blonden, während Sakura sie verärgert ansah. Die Zwei wunderten sich wohl nicht über meine Frage?

„Ja, nun. Ich habe es mittlerweile verstanden. Könnte jemand nachsehen, ob es stimmt? Meine Rechnungen?“

Zu zweit stürzten sie sich darauf. Eigentlich hatte ich schon überlegt, für die zweite die Geschichtsaufgaben mit einem weiteren Foto zu präparieren, aber – okay. Das machte es mir einfacher.

Fast auf Anhieb entdeckten sie das Foto. „Wer ist das?“

„Ein Freund.“

Ich war nicht so dumm, den Namen zu sagen, ich war sicher, dass sie den kannten. Wenn auch nicht sein Aussehen.

Sie überflogen die Hausaufgaben nur und bombardierten mich mit Fragen.

Anstatt zu antworten, sagte ich, und ich wusste aus Erfahrung, es war besser nicht zu antworten, denn nach der ersten Frage kam die nächste, und es ging endlos weiter. Total anstrengend. Lieber selbst fragen. Also ich sagte: „Ich suche meinen Freund. Er ist ausgerissen. Von zuhause.“

Sie taten einen auf Verständnisvoll.

Wie die Alte vom Standesamt, dachte ich.

Komische Stadt.

„Aber weil ich den Knöchel verstaucht habe, und heute wieder nicht zur Schule konnte, na ja, also ich hab das Foto kopiert und wollte es in der Stadt verteilt aufhängen. Aber alleine kann ich das nicht.“

Beide erklärten sich bereit zu helfen, und fingen schon wieder Streit an, wer mit mir gehen solle.

Ich bekam Kopfschmerzen. „Ja, besser wir teilen uns auf, und jemand kommt mit mir. Aber – wir – also ihr könnt euch abwechseln. Oder ihr lasst es ganz sein und geht jetzt.“

Nicht wirklich zufrieden stimmten sie dennoch zu.
 

Zuerst ging ich mit Ino, so hieß die Blonde, ich beschloss mir den Namen zu merken. Ich war nun doch ganz froh, mit einer Einheimischen unterwegs zu sein, denn sie kannte die besten Plätze, um das Foto aufzuhängen.
 

Dringend gesucht

Bild

Naruto Uzumaki

Sachdienliche Hinweise an Sasuke Uchiha, Telefon (nehme keine unterdrückten Nummern an).
 

Ab da, wo ich mehr laufen musste, ließ ich Ino alleine die Zettel aufhängen und machte mich mit Sakura auf den Weg. Mein Bein schmerzte immer mehr. „Machst du den Rest alleine?“

„Natürlich. Ein guter Platz ist auch die Kirche.“

„Die Kirche? Na – ich weiß nicht – aber okay, wenn du meinst.“

Als wir ankamen, verstand ich was sie meinte. Der Platz vor der Kirche war voll mit Handzetteln, kein Wunder das auch viele Jugendliche dort im großen Vorhof saßen.

Sakura bemerkte meine Verwunderung und erklärte, der Pfarrer sei sehr jung und modern. Es gäbe keinen Treffpunkt für Jugendliche, außer hier, und man könne mit wirklich jedem Problem zu ihm kommen. Während wir die Zettel befestigten überlegte ich kurz, ob ich mal mit ihm reden sollte, denn den Verdacht auf einen Golemtraum hatte ich wieder verworfen. Zur Erschaffung eines Golems brauchte man kein Blut, und er verfügte über keine Telepathie oder Sprache. Er tat, was sein Herr ihm befahl, nichts weiter. Der Legende nach, jedenfalls.

Ich fühlte plötzlich, das wir beobachtet wurden. Als ich mich umdrehte stand ein buckliger zerzauster Alter vor mir. In seiner Hand einen der Zettel.

„Hey! Was fällt ihnen ein, die Vermisstmeldung abzureißen?“ rief ich erbost.

Er legte den Kopf schief und grinste sogar schief. Dann humpelte er davon. Irgendwie erinnerte er mich an den Glöckner von Notre Dame. Ich humpelte hinter ihm her. Er war erstaunlich schnell, trotz seiner Behinderung. Sakura kam hinterher. „Das ist der Grabpfleger, also der Friedhofsgärtner“, erklärte sie.

„Das gibt ihm trotzdem nicht das Recht, meine Suchzettel abzureißen. Tz, die ganze Mühe umsonst, wenn er alle abreißt.“

Er führte uns über den kompletten Friedhof, und blieb schließlich vor einem verrosteten Tor stehen. Jetzt konnte ich ihn zur Rede stellen.

„Wo sind wir hier?“ fragte Sakura zu meiner Überraschung.

„Woher soll ich das wissen?“ fuhr ich sie an.

Als ich dachte, ihn endlich erreicht zu haben, ließ er mein kostbares Bild fallen, zog einen Schlüssel aus der Tasche und öffnete das verrostete Schloss.

„Oh, das ist...“

„Was denn?“

„Ich dachte nicht, dass es das wirklich gibt.“

„Ja, was denn?“

„Hinter dem Tor. Man sagt, dort seien früher Hexen und so verscharrt worden. Eben jeder, dem kein Pfarrer eine Beerdigung geben wollte.“

Mir schwante plötzlich Übles.

Der Alte, der trotz der Hitze einen riesigen Mantel trug, holte eine Stange hervor, mit dem er versuchte, das uralte Tor aus dem Mittelalter aufzustemmen.

Ich half ihm, und das Tor wurde ziemlich verbogen bevor es endlich aufsprang und zusätzlich gleich noch halb aus den Angeln fiel.

Vor mir erstreckte sich eine Landschaft, auf der nicht mal Unkraut wuchs. „Wieso – also es sollten doch Samen über die Friedhofsmauer fliegen sollte man meinen.“

„Sasuke hat recht. Wieso ist hier nur – Dreck?“

Wir bekamen keine Antwort. „Haben sie hier ein Feuer gemacht oder so?“ fragte ich, während ich hinter dem Humpelten hinterher humpelte.

Nichts.

„Ist er stumm?“ fragte ich Sakura.

„Ich weiß nicht.“

Endlich blieb er stehen.

„Schön, tolle Aussicht,“ murmelte ich sarkastisch.

Er zeigte mit seinem Finger auf den Boden. Ich konnte keinen Unterschied zur anderen Erde entdecken und wollte mich bücken, als er mich festhielt. „Nicht anfassen.“

Also konnte er reden, er war nicht stumm.

Zu meiner Überraschung holte er ein Wischdings aus dem Mantel, das total fehl am Platz hier war, mit den bunten Farben. Sogar der einzige Baum der hier stand war verdorrt. Ich vermutete, das man manche Leute, die hier begraben worden waren, zuvor vergiftet hatte. Vielleicht Quecksilber. Aber irgendwann würde die Natur sich erholen und wieder durchsetzen.

Das Wischding des verrückten Alten jedenfalls kannte ich. Mit so etwas wischte meine Mutter manchmal Staub vom Fernseher oder den Büchern.

Jetzt fing er an, über den Boden zu wischen damit, gleichzeitig wehte mir eine üble Alkoholfahne entgegen.

Was tat ich hier überhaupt?

Er wischte in zügigem Tempo über den Boden, als ich plötzlich eine Holzplatte erkennen konnte. Ich bückte mich, aber er packte meine Schulter so fest, das ich ein Stöhnen unterdrücken musste. „Nicht anfassen.“

Ich stellte mich wieder grade und der Alte, der munter weiter die seltsam verbrannt aussehende Erde weggewischt hatte, zeigte mit dem Finger auf das Holz, das ganz neu aussah und dessen Inschrift.

„Gefunden,“ grinste er mir zu, und schlug mir den Zettel gegen die Brust.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Idefix
2012-07-31T21:25:43+00:00 31.07.2012 23:25
so das is mein kommi zu der gesamten geschichte.^^

Ich finde die Geschichte sehr interessant,sie hat mich ganz schön gefesselt.Du hast die Geschichte sehr schön geschrieben,sie reist ein föllig mit.Du hast die Geschichte auch sehr spannend geschrieben.^^

Ich bin echt gespannt wie sie weiter geht.^^
Ich kann es kaum erwarten das nächste Kapi zu lesen!!!!

ps:mach weiter so!^^

Lg -Remy-
Von:  Onlyknow3
2012-07-31T13:22:42+00:00 31.07.2012 15:22
Na das hört sich so nach Dracula an,kein wunder das die Erwachsenen in dieser Stadt fast Amok laufen.Sasuke hat in ein Wespennest gestochen mit dieser suche,hoffentlich,behält er die ruhe und den Überblick.Weiter so,freu mich auf das nächste Kapitel.



LG
Onlyknow3
Von:  Bisou
2012-07-31T11:28:51+00:00 31.07.2012 13:28
grusel auf dem friedhof.. bibber bibber
bin total gespannt, wie es jetzt weiter geht.
*aufs übelste neugierig is* - kanns kaum erwarten das nächste kapi zu lesen!!

lg
bisou


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