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Das Buch

Mein Tagebuch von Naruto
von

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Achter Eintrag

Mir fielen beim Lesen immer wieder die Augen zu, und ich musste von vorne anfangen. Das waren wohl die Schmerztabletten. Natürlich – gut geschlafen hatte ich auch nicht. Und vor allem wenig. Ich drehte mich zur Seite und schlief ein.

Als ich wach wurde, hörte ich die schimpfende Stimme meiner Mutter. Ich gähnte. Wie viel Uhr war es und was für ein Radau war das?

„Noch nie – noch nie habe ich eine derartige Unverschämtheit erlebt“, schnaubte meine Mutter empört.

Sie war völlig aus dem Häuschen und ich hellwach.

„Das wird Konsequenzen haben“, hörte ich meinen Vater schreien.

Was denn? Der war auch da?

Ich nahm meinen Wecker vom Nachttisch. Erst kurz nach ein Uhr mittags? Die Schule war jetzt grade aus. Ich wäre gerne dort gewesen.
 

„Verschwinden sie sofort aus meinem Haus.“

Das Gebrüll ging weiter.

Langsam wurde ich leicht nervös und setzte mich auf, um besser zu hören.
 

„Beruhigen sie sich doch bitte. Es ist ganz normal, dass wir bei...“

„Haben sie mich nicht verstanden? Verlassen sie auf der Stelle mein Haus, sonst rufe ich die Polizei.“

„Nicht, bevor wir den Jungen gesehen haben“, mischte sich nun eine andere weibliche Stimme resolut ein. „Und mit ihm gesprochen haben.“

Den Jungen? Meinten die etwa mich?

„Frechheit“, schrie Mutter. Bis dato hatte ich gar nicht gewusst, dass sie so laut sein konnte.

„Es ist wirklich nur Routine, Frau Uchiha“, das war wieder die Stimme, die beruhigen wollte. War das vielleicht dieses Spiel? Guter Bulle, böser Bulle?

„Bitte kooperieren sie mit uns, sonst müssen wir uns an die Polizei wenden und ihren Sohn zu uns kommen lassen.“

Ein Stuhl polterte. „Was glauben sie, mit wem sie hier reden? Wen glauben sie, vor sich zu haben?“ Das war Papa.

„Uns interessiert nur das Kind. Und so etwas kommt leider in den besten Familien vor.“ Welches Kind, fragte ich mich irritiert.

„So etwas?“ Meine Mutter hatte kaum noch eine Stimme, mit der sie normal reden konnte.

„Das Krankenhaus ist verpflichtet uns jede Verletzung mitzuteilen, bei der die Ursache unklar ist. Ich bitte sie noch einmal eindringlichst um Verständnis.“
 

Ach so. Jugendamt. Mist, ich sah zur Decke. Ich hatte gehofft, ich hätte mich bei den Ärzten durchgesetzt, als sie so komische Andeutungen gemacht hatten, im Krankenhaus.

Nun, das war ja alles schön und gut, aber ich wusste selbst nicht, wieso mein Knöchel verstaucht war. Das heißt, ich wusste, dass ich ihn mir verstaucht hatte, als ich bei diesem Felsen ausrutschte. Im Traum. Nur konnte ich das schlecht sagen. Ratlos sah ich immer noch zur Decke.

Im Wohnzimmer war es leiser geworden. Vielleicht lenkten meine Eltern doch ein, trotz aller Empörung, um mir den Gang zum Amt zu ersparen? Dann musste ich mir ganz schnell etwas einfallen lassen. Und mir fiel auch etwas ein. Itachi. Von mir aus konnten sie jetzt kommen.
 

Zuerst klopfte jemand zaghaft an meine Zimmertür. „Herein“, sagte ich.

Meine Mutter öffnete die Tür einen Spalt breit. Sie war sehr blass im Gesicht. Ich würde am Besten wohl den Ahnungslosen spielen. „Mama, du bist ja so blass. Und zuhause? Geht es dir nicht gut? Bist du krank?“

Traurig schüttelte sie den Kopf und ihre langen schwarzen Haare flogen von einer Seite zur anderen. „Leider nicht. Ah, ich meine, nein, mach dir keine Sorgen, Sasuke, es geht mir gut.“

Ich nickte. „Gibt es bald was zu essen?“

Normalerweise war ich nicht so gesprächig, aber ich wusste ja, wer da lauschte.

Erfreut sah sie mich an. „Hast du Lust auf etwas Bestimmtes, Sasuke?“

Nein, hatte ich nicht. Aber ich nickte und wollte grade etwas sagen, als wir unterbrochen wurden.

„Nun, das können sie später klären, nicht wahr?“

Das war die unfreundliche Stimme. Eine Frau, die recht alt aussah, ich schätzte, sie sah älter aus, als sie in Wirklichkeit war, drängte sich an meiner verärgerten Mutter vorbei in mein Zimmer. Die andere folgte ihr.

„Mutter, wer sind diese Leute?“

„Oh, also das...“

„Wir würden gerne allein mit ihrem Sohn reden,“ sagte die Unfreundliche mit der Brille, während die andere sich im Zimmer umsah.

Mit verkniffenem Mund schenkte Mutter ihr einen erdolchenden Blick, dann sah sie mich entschuldigend an und schloss hinter sich die Tür.

Wie aufdringlich, tz, konnten sie nicht dorthin gehen, wo Hilfe wirklich gebraucht wurde?

Ich war kein Schauspieler, also versuchte ich auch erst gar nicht, mich wie einer zu benehmen. Stattdessen erzählte ich ihnen Itachi´s Version der Geschichte, ich wäre mitten in der Nacht hinausgerufen worden, milderte sie aber ab, dass es eine Mutprobe gewesen sei. Und nein, wer der Junge war wusste ich nicht, auf meiner Schule hatte ich ihn noch nie gesehen. Ich wusste nicht mal seinen Namen, nur das er etwa in meinem Alter war, blond mit blauen Augen. Und das er weiße Turnschuhe trug.

Die Frauen sahen sich an. Offensichtlich kannten sie niemanden auf den die Beschreibung zutraf.

Ich kam mir selbst etwas blöd vor, weiße Turnschuhe waren ja nun keine Seltenheit. Aber seine – sie waren so weiß, als wären sie nagelneu.

Endlich gingen sie wieder. Wahrscheinlich hatten sie sich noch eine Notiz gemacht, als Erinnerung, falls ich nochmal im Krankenhaus landete.

Ich lehnte mich zurück und holte das rote Lederbuch unter der Decke hervor.
 

Ich konnte die Luft nicht länger anhalten, ich musste einfach atmen, und die Luft die ich einatmete schmeckte nach Erde. Sie war richtig abgestanden und ich hatte die Augen weit aufgerissen, genau wie die Puppe. Deswegen sah ich meinen Namen auf ihrer Stirn. Und ich hörte eine Stimme in meinem Kopf, die nicht aufhörte zu reden und in sinnlosen Reimen sprach. Ich glaube, das es die Puppe war. Als ich ausatmete, atmete die Puppe ein. Und als sie ausatmete atmete ich wieder ein. Nach einer Weile hatte ich irgendwie einen Rhythmus gefunden, und trotz der schrecklichen Situation schob ich wenigstens keine Panik mehr, sie würde mich ersticken wollen.
 

Auf der anderen Seite hatte er Notizen gemacht. Anscheinend hatte er versucht, die Reime die er gehört hatte, zu rekonstruieren. Manchmal stand nur ein Satz da, einige Wörter waren durchgestrichen und durch neue ersetzt worden und mit einem anderen Stift war ebenfalls ein Satz darunter geschrieben worden. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass er es zu verschiedenen Zeiten getan hatte. Eben immer dann, wenn ihm wieder etwas eingefallen war.

Meine Mutter klopfte an die Tür. „Ja?“

„Deine Klassenkameraden würden dich gerne besuchen.“

Auch das noch. „Sag ihnen, ich schlafe, nein – warte.“

Vielleicht konnte ich sie ja nach Naruto fragen, schließlich waren sie hier aufgewachsen. Möglicherweise waren ihre Eltern mit Naruto sogar befreundet.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Bisou
2012-07-18T01:18:44+00:00 18.07.2012 03:18
supi idee, die story!!
echt jetzt!!
meine neugierde bringt mich scho fast um, so fesselnd sind deine ideen!
weiter so ;)

lg
bisou
Von:  Onlyknow3
2012-07-12T09:15:41+00:00 12.07.2012 11:15
Jugendamt,armer Sasuke und das wo du doch so behütet Aufgewachsen bist.
Itachi wird entsetzt sein wenn er das erfährt.Also wird es nun spannend weiter gehen,und daruf freu ich mich schon mit jedem Kapitel mehr.


LG
Onlyknow3


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