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Das Buch

Mein Tagebuch von Naruto
von

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Siebter Eintrag

Ohne den Laden zu schließen, wich ich schnell zurück. Unheimlicher Kerl. Mein Herz pochte wie wild, was mich störte. So uncool.

Ich überlegte. Wegen dem Vollmond hatte er vielleicht meine Silhouette gesehen am Fenster. Nichts weiter. Schmerzhaft stieß ich mir den unteren Rücken an der Bettkante. „Au, verflixt.“

War ich vielleicht ohne es zu merken weiter zurückgegangen, nur weil dort ein Typ saß der mit Halloween zu früh dran war? Vielleicht konnte er einfach nicht schlafen, einer aus der Nachbarschaft, egal, was ging mich das an. Aber, ich wollte keine Sekunde länger in diesem Zimmer bleiben.
 

Ich schnappte mir Decke und Kissen, und natürlich mein – Narutos – Buch und beeilte mich, um ins Wohnzimmer zu kommen. Immer noch verwirrt funktionierte ich mir die Couch zum Bett um und legte mich hin.

Der Gedanke, dass dieser Typ immer noch da draußen saß und vielleicht zu uns starrte, war sehr unangenehm und störend, aber ich drehte mich um, versuchte nicht mehr daran zu denken und zu schlafen. Es blieb ohnehin nicht mehr viel Zeit.

Vergiss den Fremden. Der ist ohne Bedeutung. Viel wichtiger, morgen gehst du zum Standesamt, lässt dir Name und Adresse geben und – findest ihn. Und dann? Ich könnte sagen, verzeihen sie aber ich habe ihr Buch gefunden – der erste Eintrag fiel mir wieder ein. Ob er reden konnte? Vielleicht ein Gehirntumor, etwas in dieser Art?

Ich schlug mir gegen den Kopf, das siehst du dann schon, schlaf jetzt.
 

Ich fand mich in einer Höhle wieder. Wassertropfen? Vielleicht eine Tropfsteinhöhle, aber wie zum Teufel kam ich hierher? Ich drehte mich um. Dort ging es nach oben. Schwierig zu erklimmen. Vor mir ging es nach unten. Dicke Felsbrocken lagen im Weg. Ich stolperte einige Male. Aber das Wasserrauschen wurde intensiver. Wenn dort ein Fluss war, gab es auch einen Ausgang. Ich stieg weiter nach unten, diesmal stützte ich mich mit den Händen ab. Und dann sah ich ihn. Den Fluss. Davor am Ufer kniete eine – Gestalt, und die kam mir sehr bekannt vor, obwohl ich ihn nur von hinten und etwas von der Seite sah. Er saß in der Hocke, aber nur die weißen Turnschuhe berührten den Boden. Seine Hände lagen auf den Knien. Allerdings trug er jetzt keinen Umhang mehr, sondern ein Hemd. Aber das war der Kerl. Ohne jeden Zweifel.
 

Was zum Henker machte er hier? Plötzlich öffnete er eine Hand. Mit einer roten Blume. Er streckte die Hand aus und legte die – Kamelie? - vorsichtig ins Wasser. Dann drehte er sich zu mir um und vor Schreck stolperte ich über diesen verdammten Felsbrocken. Ein heftiger Schmerz durchfuhr meinen Knöchel und ich wachte auf.

„Au“, jammerte und fluchte ich los.

Die Wohnzimmertür flog kurz darauf auf. „Sasuke, was machst du hier, was ist denn los?“ Es war meine Mutter.

„Mein Bein, mein Knöchel, ich hab mir den Knöchel gebrochen“, stöhnte ich.

Der Schmerz war so intensiv, dass ich kaum reden konnte. Kaum Luft bekam. Meine Mutter knipste das Licht an.

„Was? Du hast dir den Knöchel gebrochen? Bist du vom Bett gefallen, oder von der Couch?“

„Nein, ich bin über diesen Felsbrocken gestolpert.“

Meine Mutter kam zu mir gerannt und legte ihre Hand auf meine Stirn.
 

Eine halbe Stunde später saß ich in der Notaufnahme. Meine Mutter war sehr besorgt, und rannte alle zwei Minuten zum Schalter, um zu fragen wo der Arzt blieb. Fremde Leute würden wohl vermuten, dass ich im Sterben lag. Itachi war auch mitgekommen. Er hatte mich getragen, das wollte ich so schnell wie möglich vergessen. Wenigstens nicht auf den Armen, sondern Huckepack. Und das in meinem Alter. Was für eine Demütigung. Ich sah ihn von der Seite her an. Sein Verhalten war trotz allem seltsam, anders. Er starrte vor sich hin auf den Boden, anstatt mich aufzuziehen. Und das lag nicht daran, dass er mitten in der Nacht aus dem Bett geholt worden war, auch wenn ich es gerne glauben würde.
 

Endlich wurde mein Name aufgerufen. Rechts und links eingehakt, tragen kam überhaupt nicht mehr infrage, humpelte ich in das mir zugewiesene Zimmer. Der Arzt sah sich das Aufnahmeformular an, setzte sich an seinen Schreibtisch und fragte noch nach Dingen, wie Allergien gegen irgendetwas, letzte Impfung und so weiter, die im Formular nicht ausgefüllt waren. Er ergänzte die leeren Zeilen und drehte sich dann auf seinem Hocker zu mir herum.

„Na? Wo tut´s denn weh?“ fragte er mit salbungsvoller Stimme, die ich bislang nur bei Pfarrern in der Kirche gehört hatte.

Oh Gott.

Mein Knöchel war mittlerweile dick angeschwollen. Ich hob ihm schweigend meinen Fuß entgegen.

Sein Gesicht wurde ernst. „Mh, mh.“ Er legte die Hand vorsichtig an meine Ferse und drehte den Kopf hin und her, dabei immer wieder nickend und wissend „Mh“ sagend. Anscheinend war er ein Mann von Fach, der etwas von seiner Arbeit verstand.

„So kann man noch nichts sagen. Der muss geröntgt werden“, lautete schließlich seine Diagnose.

Um in die Röntgenabteilung zu kommen musste ich praktisch von einem Ende des Krankenhauses bis zur nächsten humpeln. Wenig begeistert sah ich mir die Sachen im Regal an, während der Arzt telefonierte. Dann sagte er, „gleich geht’s los. Na, freust du dich schon?“ Er lachte mich dabei an, als würde er die Frage ernst meinen.

Die Tür ging auf, und ein Rollstuhl wurde von einer Schwester herein gefahren. Ah, das war nicht schlecht.
 

Zwei Stunden später war ich wieder zuhause. Ich hatte ich einen Verband um den Knöchel. Er war dick angeschwollen, und schimmerte in dunkelblau, grün und schwarz. Zum Glück war er nur verstaucht, nicht gebrochen, obwohl ich das hätte schwören können, bei dem Schmerz. Salbe und Tabletten hatte ich ebenfalls bekommen. Nach den ganzen Untersuchungen war ich froh, nach Hause zu kommen, aber ich wurde vorher noch alleine in einen Raum gerufen. Mutter und Itachi durften nicht mitkommen. Zu meiner Überraschung waren vier Leute dort, die mich alle anstarrten. Nein, sie glotzten mich an, als würden sie in mich hineinsehen wollen. Was ging hier denn ab? Eine Frau, mittleren Alters lächelte mir freundlich und gleichzeitig mitleidig entgegen. Dann sagte sie: „Deine Mutter erzählte, es sei zu diesem *räusper* Unfall gekommen, weil du gefallen bist?“

Ach so war das. Ich verstand. Wie sagten die misshandelten Kids immer, damit man sie in Ruhe ließ?

„Stimmt, bin die Treppe runter gefallen.“

Die Gruppe tauschte Blicke aus. Dann wandte sich die Frau wieder an mich. „Du bist hier absolut sicher, glaub mir. Du kannst uns die Wahrheit erzählen.“

Die Wahrheit. Ich erinnerte mich. Irgendwie hatte ich die ganze Sache verdrängt, wegen den Schmerzen. Bis jetzt.

Und ich sagte kein Wort mehr. Ich konnte einfach nicht. Das hier – war unmöglich.
 

Die Stimmen wurden plötzlich zu Gemurmel, welches ich nicht mehr verstand und schienen immer weiter weg zu sein. Ich musste hier raus. Mühsam hob ich den Kopf. „Ich habe Schmerzen, und ich bin müde, ich will nach Hause.“

„Aber...“

„Nichts aber. Sie haben kein Recht, mich hier festzuhalten. Ich bin krank, es ist unverschämt mich hier zu verhören, als sei ich ein Verbrecher.“

Sie winkten entsetzt ab und ich drehte den Rollstuhl um, was viel schwieriger war, als wenn man es auf der Straße sah um zur Tür zu rollen. Ich würde wohl Hilfe brauchen. Genau. Wenn man mich schon wie einen Idioten behandelte, warum sich nicht auch wie einer benehmen? War ja nur Familie.

„Mama, Itachi, HILFE,“ schrie ich.
 

Jetzt lag ich wieder in meinem Bett zuhause. Meine Mutter hatte von der Arbeit aus in der Schule angerufen und mich entschuldigt. Heute Nachmittag sollten mir Krücken angepasst werden, in einem Sanitätshaus, damit ich wenigstens einigermaßen umher laufen konnte.

Itachi klopfte und kam ohne auf ein Herein zu warten ins Zimmer.

„Ich muss jetzt auch gleich los. Brauchst du noch was?“

Ich schüttelte den Kopf und sah an die Decke.

„Du kannst mich jederzeit anrufen, wenn irgendetwas ist.“

Ich nickte nur.

„Sasuke.“

Ich sah ihn an. Seine Stimme hatte seltsam ernst geklungen. „Was ist passiert?“

„Hab ich doch gesagt.“

„Ja, du hast gesagt, du seist über den Felsbrocken gestürzt oder so. Musst nicht so gucken. Mutter hat es mir erzählt. Nur – in unserem Wohnzimmer gibt es keine Felsbrocken.“

Das ich das gesagt hatte, war mir komplett entfallen. „Ein Traum.“

„Ein Traum bei dem man sich so etwas – er zeigte auf meinen Fuß der etwas erhöht auf der Decke lag – holt?“

„Ich ...also ...habe, es war – ich hab unruhig geträumt, hatte schon vorher Albträume, deswegen bin ich auch ins Wohnzimmer, und da – bin ich runter gefallen, von der Couch, weil sie so eng ist. Ein Unfall.“
 

Warum erzählte ich ihm nichts von dem fremden Jungen? Das er mich erschreckt hatte, und ich deshalb diesen Traum hatte? Aber von der Couch gefallen war ich nicht, ich wusste selbst nicht, wie das passiert war.

Itachi blieb noch einen Moment stehen und sah mich an. Schließlich seufzte er: „Sasuke, du kannst mir alles erzählen, ganz egal was es ist. Ich werde dir auf jedem Fall helfen, wenn du in Schwierigkeiten bist, ich dachte und ich hoffe, das weißt du?!“

Als er die Tür schließen wollte, kam mir ein Gedanke, eine Frage in den Sinn. „Was glaubst du denn, was passiert wäre?“ rief ich.

„Hast du Probleme in der Schule? Wir sind erst den dritten Tag hier, und was passiert? Du musst im Büro des Direktors Aufgaben machen, dann muss ich dich von der Krankenstation abholen und jetzt das. Gibt es da jemanden, der dich nach draußen gerufen hat?“

Ich schüttelte den Kopf. Also dachte er, irgendein Schläger hätte es auf mich abgesehen?

„Na gut. Wenn du nicht reden willst, kann ich nicht helfen, das ist dir schon klar, oder?“

„Es ist nichts.“

Wortlos schloss Itachi die Tür. Ein paar Minuten später hörte ich die Haustür.

Endlich allein. Es war doch nur ein Traum. Das würde nicht wieder passieren. Aber es war schon ärgerlich. Ich hatte mir so fest vorgenommen, Naruto heute zu treffen.

„Ah.“ Narutos Traum fiel mir ein. Ich hatte ihn noch gar nicht zu Ende gelesen.
 

Eine dunkle, rote Flüssigkeit tropfte langsam da rein, und im gleichen Moment wusste ich, das ist mein Blut. Ich wusste es einfach. Aber nicht wie normales Blut, nicht dünnflüssig. Eher zäh, richtig wäh. Wie Honig. Die Konsistenz. Cool, was für schwierige Wörter ich kenne oder? Na okay, ich geb es zu, ich hab gefragt. Darum geht’s ja nu auch nicht. Sie hielt den Becher erst an das Loch dann hob sie ihn hoch und das Blut floss wie Honig rein. Ähm, gut. Honig mit Blut zu vergleichen ist nicht sehr tja, phantasievoll, oder wie das heißt, aber mir fällt nun mal nichts anderes ein, was besser passt. Aber der Schock kam ja erst noch. Das zieh dir mal rein, du Tagebuch, als der Becher leer war, da fing sich die Puppe plötzlich zu bewegen an. Und zwar wie ein Kind, das grad laufen lernt, das glaubst du nicht? Ich schwöre es. Genauso wars. Ich hab meinen Augen ja selber nicht getraut, aber das war ja auch noch nicht alles. Das Ding sah richtig scheußlich aus, und um das Maul rum klebte mein Blut, und dann sah die Puppe mich an. MICH. Natürlich hab ich los geschrien, und versucht, ob ich mich irgendwie freibekommen könnte. Zwei Kapuzenleute kamen zu mir und machten mich los. Ich wollte mich schon bedanken, da schleiften sie mich zu dem Dingsda hin. Schleiften ehrlich, weil meine Beine waren so taub, und wackelig. Ich konnt nicht drauf stehen. Und das ist auch noch nicht alles. Eigentlich dachte ich, es will mich auffressen, na ja so ähnlich wars auch irgendwie. Also , die legten mich auf den Altar, so ein rechteckiges Steindings eben, und dann – und das war übel, legte sie die Puppe auf mich, und weißt du was? Die Puppe war ein Kerl. Ich meine, die hatten da unten sogar Bälle ran geklebt. Soooo eklig. Und es geht noch weiter. Die war so schwer, als wäre sie ganz aus Stein, dabei war das Ton oder Knete oder so. Und sie presste ihr Loch auf meinen Mund. Ich bekam keine Luft mehr. Mir war klar, ich würde sterben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Onlyknow3
2012-07-01T21:38:40+00:00 01.07.2012 23:38
Was für ein grausamer Traum,oder doch realität,das weis nur Naruto.
Bin schon gespannt was da noch kommt.
Weiter so,freu mich auf dasnächste Kapitel.


LG
Onlyknow3
Von:  Ryu_no_Sekai
2012-07-01T21:38:20+00:00 01.07.2012 23:38
narutos traum wird wirklich.... eklig. oO
und der von sasuke war auch krass,
rote kamelien haben doch etwas mit toten seelen zu tun oder so änlich, stimmt's?
meine zumindest, dass sowas mal in einem douji vorkam, den ich gelesen habe. deswegen frage ich noch mal nach,
nicht dass ich da jetzt die vollkommen falschen schlüsse ziehe. ^^

es scheint aber auf jedenfall so, als habe naruto sasuke gefunden,
und für sasuke beginnt das nicht gerade gut. :/
ich hoffe, dass er sich nicht noch schlimmer verletzt und alles gut aus geht.
bin auf jedenfall schon gespannt aufs nächte kapitel. ^^
und ich finde es toll, das du es schaffst so schnell und spannend weiter zu schreiben. xD

LG Ryu


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