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Can't take my eyes of you

Blindshipping (Pharao Athem x Yugi)
von

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Meeting One - introducing

Can't take my eyes of you (Athem x Yugi)
 

Kapitel 1: Meeting One - introducing
 

Wutgebrannte Schritte lenkten ihn durch die hohen steinernen Säulen des Palastes. Zielstrebig lief er auf die prunkvoll vergoldete, große Tür des Thronsaales zu, nur um sie laut knallend aufzustoßen. Wie konnte dieser alte Mann es wagen, ihm, dem baldigen Pharao, eine Braut auf den Hals zu hetzten? Seine Schritte hallten in den hohen Wänden wider, man konnte ein erschrockenes Aufkeuchen der Diener vernehmen, die sich bis zu diesem Zeitpunkt um den alten Pharao gekümmert hatten. Athem's Augen funkelten zornig, seine Fäuste waren geballt und sein Körper wies eine ungeheure Spannung auf – er war außer sich! So außer sich, dass er die guten Manieren beiseite schob und sich, ohne seinem Vater den gehörigen Respekt zu erweisen, vor dessen Thron aufbaute. Der alte Mann lächelte müde, als er seinen Sohn und Thronfolger so auf sich zu stürmen sah, wenn auch nur schemenhaft – soweit es seine Augen zu ließen. Mit einem derartigen Ausbruch hatte er gerechnet, schließlich wusste er um das Temperament Athems. Der junge Prinz schoss glühende Blicke auf seinen ehrenwerten Vater ab, wollte ihm so seine unglaubliche Wut deutlich machen.
 

"Athem, was soll dieser Ausbruch zu so früher Stunde?", gab der alte Pharao ruhig von sich. Den Jüngeren machte diese Frage fast wahnsinnig. "Vater!", schrie er. "Wie konntet ihr es wagen, mich ohne mein Einverständnis zu verloben? Wieso erfahre ich erst jetzt davon?" Sein Gesicht war rot und seine Stimme zitterte – er musste sich stark zurück halten, um seinen Vater nicht kräftig an den Schultern zu packen, was dieser in seinem jetzigen Zustand bestimmt schlecht verkraftet hätte. Der alte Pharao stieß ein leises Lachen aus, welches allerdings von einem kurzen, aber schmerzhaften Husten unterbrochen wurde. "Hast du dich denn nicht gefragt, weshalb so viele Priester und Beamten zu mir kamen? Ist dir nicht aufgefallen, dass mehr Diener herum laufen als sonst?" Tatsächlich waren in den letzten Tagen auffällig viele Beamten und Schreiber zu seinem Vater gekommen, zu viele, als dass sie einzig und allein für das Protokollieren der Abdankung des alten Pharaos von Nöten gewesen wären. "Noch bist du nicht Pharao und ich erlaube nicht, dass du es wirst bevor du nicht wenigstens verlobt bist.", ließ der Pharao verlauten und sank etwas tiefer in seinen Thron.
 

"Ich habe ein Recht darauf, die Braut vor der Vermählung kennenzulernen!", warf Athem wütend ein. "Außerdem habt ihr mir gegenüber nie eine Braut, geschweige denn eine Verlobung erwähnt!" Er machte eine wegwischende Bewegung mit der Hand, als wöllte er eine lästige Fliege verscheuchen. Diese Verlobung war nichts anderes, nur eine störende Fliege. Der alte Mann schüttelte den Kopf. "Ich habe es sicher erwähnt, nur hast du nicht zu gehört, mein Sohn." Er beugte sich etwas nach vorne. "Und um auf deine Klage zurück zu kommen: Deine Braut ist bereits hier, du kannst sie nun kennen lernen – ihr habt dafür noch genügend Zeit."
 

Athem fiel aus allen Wolken, bewegungslos starrte er seinen Vater an. Es war einfach zu viel gewesen in letzter Zeit, als dass er noch mehr 'Überraschungen' ertragen konnte, zu denen eine Braut zählte.
 

Da sich der Gesundheitszustand des alten Pharaos in den letzten Monaten dramatisch verschlechtert hatte, wurde die Entscheidung einer Abdankung gefällt. Der Sohn des Pharaos, Prinz Athem, 17 Jahre jung, sollte den Thron und das Volk Ägyptens übernehmen. Dabei hatte er gehofft diese Bürde erst später auferlegt zu bekommen. Doch immer wieder musste er sich ins Gedächtnis rufen, wie schlecht es seinem Vater ging. Der alte Mann konnte so gut wie nichts mehr ohne fremde Hilfe tun, er war am erblinden und sein Herz wurde schwach. Athem hatte Angst vor der Zukunft, die er sich nicht ohne seinen Vater vorstellen konnte. Diese Angst, der Frust und diese Wut brachen nun aus ihm heraus! "Schickt sie weg! Ich will keine Braut! Ihr habt mir niemanden vorgestellt, ich will gefälligst selbst entscheiden, wen und wann ich heiraten werde! Was soll ich mit jemandem anfangen, den ich weder kenne noch liebe?" Wütend stampfte er mit seinem Fuß auf. "Ich habe dieser Verlobung nicht zu gestimmt, wieso habt ihr sie also her kommen lassen?"
 

Der Pharao hatte den Prinzen schreien lassen, so hatte er sich nun wenigstens etwas abgeregt. Nun hob er die Hand und machte eine deutende Bewegung zu seiner linken Seite, auf welcher ca. zwei Meter entfernt, eine zarte, mit Schleiern verhüllte Gestalt auf einem Sitzkissen kniete, sich nicht rührte und in die Richtung des Prinzen zu schauen schien. Das Gesicht konnte man nicht erkennen, lediglich die Augen lagen frei, lilafarbene, ängstliche Augen, welche verletzt wirkten. "Deine Braut ist freiwillig her gekommen um dich kennen zu lernen." Athem starrte erst seinen Vater, dann das Geschöpf auf dem Sitzkissen entgeistert an. Das konnte doch nicht wahr sein? Er hatte sich gerade wie ein Idiot vor seiner Braut gezeigt! Er biss heftig die Zähne zusammen und sah beschämt zu Boden. Der alte Pharao schmunzelte und hob den Arm erneut in Richtung der Braut, um sie mit einer kleinen Handbewegung herbei zu winken. Die zarte Gestalt erhob sich sofort, wenn auch zögerlich und trat näher an den Thron heran.
 

Dann legte sie langsam ihre Finger in die ausgestreckte Hand des Mannes und ließ sich noch näher an den Prinzen ziehen. "Dies wird deine Braut sein, Athem. Ich habe sie selbst für dich ausgesucht, der Vater ist ein guter Freund der Familie. Ich bin mir sicher, dass ihr euch wunderbar verstehen werdet." Nun stand der junge Prinz seiner Braut genau gegenüber. Sie war etwas kleiner al er selbst und machte einen schüchternen, ja fast schon eingeschüchterten, Eindruck – nach Athems Ausbruch war dies allerdings auch verständlich. "Eure Vermählung wird in einer Woche stattfinden, danach werdet ihr euch Bett und Bad teilen. Bis dahin wird deine Braut im Gästehaus untergebracht sein. Ihr werdet die Tage zusammen verbringen und euch somit kennenlernen.", erklärte der Pharao mit gebieterischer Stimme. Und nun Athem, wirst du deine Braut zu ihrem Haus führen und dich mit ihr unterhalten." Somit war das Gespräch beendet. Der junge Prinz verließ den Saal wie ein Hund, mit eingezogenen Schwanz. Doch interessierte in seine Braut doch etwas.
 

~Ende Kapitel 1~

Revelation - Offenbarung

Kapitel 2:
 


 

Seine Schritte halten in den hohen Decken, trotz der stoffigen Schuhe, die er trug. Die Schritte seiner Braut dagegen konnte man nicht hören, so zaghaft und leicht ging sie hinter ihm her. Athem musste sich einige Male umdrehen, um sicher zugehen, dass sie noch da war. Ihr Blick blieb die ganze Zeit über gesenkt. Der junge Prinz fühlte, wie sich Schuld in ihm ausbreitete. Er hatte sie verängstigt. Sie musste sich sehr fehl am Platz fühlen. Es herrschte Stille zwischen ihnen, er wusste nicht, wie er ein Gespräch beginnen sollte und sie war zu eingeschüchtert.
 

Der Palast des Pharaos war gigantisch. Allein schon der Thronsaal und die Gemächer des Herrschers erstreckten sich über eine sehr große Fläche, dazu kam der große Innenhof, die Gemächer der Königsfamilie und deren Verwandten, einige "Badezimmer", die unglaublich prunktvoll waren und der großen, exotischen Garten, den der Pharao hatte anlegen lassen - nicht zu vergessen, die Gästehäuser und die Zimmer der Dienerschaft.
 

Und nun führte er seine zukünftige Braut also zu ihrem Gästehaus. Er kannte sie nicht, hatte sie noch nie zuvor gesehen. Bis jetzt hatte er ihren Namen noch nicht erfahren, hatten sie doch noch nicht mal ein Wort mit einander gesprochen. Das wäre doch schon mal ein Anfang, oder? Nach ihrem Namen fragen. Bei dieser Gelegenheit würde er sie sich auch gleich näher ansehen. Durch die Schleier war sie völlig verhüllt. Nur die Augen hatte er sich bereits anschauen können, allerdings auch nicht für lange Zeit, schließlich blieb ihr Blick gesenkt. Bald würden sie in den Gemächern seiner Braut angelangt sein, dort würde er dann mit ihr sprechen.
 

Die Gästehäuser lagen direkt an den Fluren, die um den großen Innenhof des Palastes führten. Dabei handelten es sich um große Zimmer, die für wichtige Gäste reserviert waren und sonst kaum benutzt wurden. Athem erkannte das Zimmer, welches seine Braut bewohnte, daran, dass gerade ein Zimmermädchen aus der Türe trat und sich eilig verbeugte, als sie den Prinzen erblickte. "Prinz Athem, das Zimmer Eurer Braut ist vorbereitet. Habt Ihr noch Wünsche?", fragte sie untergeben und ließ den Blick gesenkt. Als Athem verneinte und sie entließ, verneigte sie sich nochmals und lief davon. Der Prinz drehte sich zu der zarten Gestalt hinter sich um und wartete, dass sie ihr Zimmer betrat, was sie auch zögerlich tat. Sie schaute sich kurz um, wendete sich allerdings sofort wieder dem zukünftigen Pharao zu, als dieser die große Tür des Zimmers hinter sich schloss.
 

Das Gemach war hell erleuchtet, die Sonne schien durch die großen, offenen Fenster hinein und eine leichte Brise ließ die feinen, seidigen Tücher seiner Braut in der Luft schwebten. Athem lächelte leicht, als er sah, das sie sich nun traute, ihn anzuschauen. "Du musst keine Angst haben, ich werde dich nicht mehr anschreien. Es tut mir Leid, dass ich dich vorhin so verängstigt habe – das lag nicht in meiner Absicht." Die Gestalt ihm gegenüber erwiderte nichts darauf, aber Athem konnte durch die feinen Tücher die Andeutung eines schüchternen Lächelns erkennen. "Wie heißt du? Wie ist dein Name?"
 

Seine Braut antwortete nicht sofort, eher schien sie nach Worten zu suchen. Athem ließ ihr Zeit, setzte sich auf eines der Sitzkissen im Wohnbereich und deutete lächelnd neben sich, woraufhin sich die zarte Gestalt neben ihn setzte. Athem musste zugeben, dass der Anblick, den seine Braut ihm gerade bot, wirklich zu hinreißend war. Ihr Blick war auf den Boden gesenkt, ihre eine Hand zupfte nervös an den Zipfeln ihrer Tücher in ihrem Schoss, die Finger der anderen Hand fuhren immer wieder unter eines der Tücher, welche die Haare verbargen. Ein Anblick, den der zukünftige Pharao ewig hätte betrachten können, doch wollte er auch den Namen seiner Braut erfahren.
 

"Nun?", fragte er deshalb nach einigen Minuten nach. "Mei–Mein Name...", begann die Gestalt neben ihm. "Mein Name lautet... Yugi..., mein Prinz." Die Stimme war hauchdünn und so fein, dass es fast schon klang, wie eine angenehme Melodie. Athem fand sie wunderschön. Der Name war nur etwas eigenartig, doch er störte sich nicht daran. "Wie alt bist du?", war seine nächste Frage, diese wurde nun schon mutiger beantwortet. "Sechzehn, mein Prinz, ich bin sechzehn." Soso, seine Braut war nur ein Jahr jünger als er. Das war gut. Er hatte schon gehört, dass manche Väter ihre Kinder noch in jungen Jahren mit deutlich Älteren vermählten. Das war hier zum Glück nicht der Fall.
 

Erleichtert seufzte er auf. Dann wittmete er sich wieder dem Geschöpf auf dem Sitzkissen. "Wann hast du von dieser Vermählung erfahren? Oder wurdest du einfach hierher gebracht?" Yugi blickte zur Seite, spielte nervös mit den Tuchzipfeln. "Um... Um ehrlich zu sein," ,meinte seine Braut langsam und schüchtern. "Ehrlich gesagt, wurde ich bereits mit dem Wissen, mit Euch verlobt zu sein, aufgezogen und wurde darauf vorbereitet." Yugi sah vorsichtig auf und blickte in Athems Gesicht. Dieser war über diese Antwort ehrlich überrascht. "Du... weißt schon seit deiner Geburt davon? Wie kann das sein?" Der junge Prinz war verwirrt. "Wenn... Wenn ich es Euch vielleicht erklären darf?" Athem schaute zu seiner Braut und nickte zur Bestättigung ihr zu. Er wollte eine Erklärung. Und Yugi begann:
 

"Mein Vater erzählte mir seit meiner Geburt, dass ich mit Euch verlobt wäre. Euer ehrenwerter Vater, der Pharao und mein Vater, ein hoher Beamter in Eurem Reich, sind schon seit vielen Jahren gute Freunde. Sie entschlossen sich dazu, diese Freundschaft durch die Vermählung ihrer Erstgeborenen zu besiegeln. Ihr ward gerade ein paar Monate alt, als auch meine Mutter ein Kind erwartete – mich. Und als ich schließlich geboren worden war... naja.. Die Vermählung wurde... trotz bestimmter Umstände nicht gelöst und so wurde ich schon von Beginn an auf mein Leben als Eure Braut vorbereitet."
 

Athem und auch Yugi blieben einige Minuten stumm. "Was meinst du mit "bestimmte Umstände"? Ist etwas passiert?" Yugi schüttelte eilig den Kopf. "Nei–Nein! Es ist nichts schlimmes geschehen. Mein Vater war nur... überrascht als er mich sah...weil.. ich-"

Da seine Braut auch einige Augenblicke später nicht weiter sprach, nahm Athem an, dass sie nicht darüber reden wollte. Wieder wehte eine sanfte Brise durch die großen Fenster und ließen die seidigen Tücher schweben.
 

"Willst du diese Schleier nicht langsam abnehmen? Oder willst du sie noch bis zur Hochzeit tragen? Ich werde das akzeptieren und auch respektieren." Einige Sekunden sah Yugi den Prinzen nur überrascht, aber auch schüchtern an, dann erhob sich die Braut und wollte schon nach einem der Tücher auf der Schulter greifen, hielt aber inne. "Mein Prinz... Es gab etwas, womit weder mein Vater, noch Euer Vater gerechnet hatten, als ich geboren wurde." Die ersten Tücher glitten zu Boden, von den Haaren und dem Rücken. "Doch der ehrenwerte Pharao löste die Vermählung nicht. Er sprach auch von einer Vision Eurer Mutter, seiner Frau und so blieb die Verlobung bestehen, ... trotz der Tatsache," Athems Augen weiteten sich vor Erstaunen, Erkenntnis, vielleicht auch vor Entsetzten.
 

"dass ich ein Junge bin."
 

Vor dem jungen Prinzen stand eindeutig ein Junge. Um seine Hüfte war ein Lendenschurz aus seidigen Tüchern befestigt, um seine Handgelenke und Knöchel lagen goldene Reife, Haarschmuck fehlte, Ohrringe hatte er anscheinend auch keine. Aber sein Haar!

Es ähnelte dem des jungen Prinzen wirklich sehr, doch waren einzelne Strähnen anders. Auch er hatte eine Haarpracht, von der viele behaupteten, sie sei ein Geschenk der Götter, wie bei Athem. Yugis Augen waren groß, er hatte längere Wimpern, als andere Jungen. Die Farbe seiner Iren war lila, ein so sanfter, aber kräftiger Farbton, den Athem noch nie irgendwo gesehen hatte. Seine Augen wirkten so kindlich, aber waren andererseits auch so tiefsinnig und nachdenklich, wie die Augen eines Gelehrten. Seine Statur war zierlich, er war dünn, hatte schmale Hüften. Muskeln konnte der Prinz keine ausmachen. Er sah leicht die Rippen des Jungen an dessen Brustkorb und auch die Beckenknochen sah man über den Tüchern hervor blitzen. Dennoch machte Yugi nicht den Eindruck, als bekäme er zu wenig zu essen – er war einfach nur dünn.

Seine Beine waren schlank und lang. Er machte einen gelenkigen Eindruck. Sein Gang musste der einer Katze ähneln, dachte der junge Prinz.
 

Yugi hatte sich schweigend und überaus verlegen genaustens begutachten lassen. Er hatte alle überflüssige Schleier entfernt, bis – natürlich – auf die Tücher um seine Hüfte und einen hauchdünnen Schleier, der über Nase und Mund lag. Athem deutete auf diesen. "Wieso nimmst du diesen Schleier nicht ab?" Er brauchte etwas Zeit, um die Tatsache zu verarbeiten, dass er nun mit einem Mann - mit einem Jungen verlobt war.

"Dieser Schleier soll meine Lippen vor einer Entweihung vor der eigentlichen Hochzeit schützen." Das bedeutete also, Yugi durfte vor der Hochzeit nicht geküsst werden.
 

Athem nickte dem Jungen zu und erhob sich nun ebenfalls. "Ich werde mich nun in meine Gemächer zurück ziehen – ich muss über einiges nachdenken. Solltest du etwas brauchen, ruf dir eine Dienerin, sie können dir auch den Weg zu meinen Räumen zeigen. Wir werden uns wieder zum Abendmahl sehen. Ruh dich ein bisschen aus, ... Yugi."

Mit einem letzten Lächeln verabschiedete er sich von seiner "Braut" und machte sich auf den Weg in seine Gemächer, ließ einen nachdenkliches Jungen zurück.

Der junge Prinz wollte jetzt über alles nachdenken und nahm sich auch vor, mit seinem Vater zu sprechen.
 

tbc
 


 

Entschuldigt bitte, die lange Verzögerung, aber die Schule war stressig :(

Die ist nämlich auch der Grund, weshalb ich diesen Monat nicht mehr zum Schreiben kommen wäre (Prüfungen Q_Q)

Ich habe dieses Kapitel 4 Monate lang verschoben! 4! Es tut mir echt Leid!

Danke, an alle die, die mir treu geblieben sind ;)
 

Es wird auf jeden Fall weiter gehen, ein Kapitel kommt noch mit 100iger Sicherheit und in meinen Gedanken spielt sich eine Fortsetzung ab!

Doch hier eine Warnung!

Eigendlich wollte ich die Story so realistisch machne wie möglich.

Doch die Fortsetzung (wird ne neue FF) beinhaltet eine "göttliche...Gabe"?

ich weiß nicht..

Naja, ist ja auch erst in Planung^^"
 

Bis zum nächsten Kapitel :D

eure -Grell- ;)

Meeting Two - gently hands

So, mit leichter Verspätung hier also Kapitel drei :)

So wies aussieht, werden es doch mehr Kapitel, da dieses hier, wie ihr merken werden, ziemlich aprupt endet. Grund: Meine letzten Schulwochen! Ich muss noch schulische Dinge erledigen, deshalb rechnet diesen Monat bitte nicht mehr mit dem nächsten Kapitel :(

Mitte Juli gehts dann weiter^^
 

An dieser Stelle Danke für 26 Favos!!

und 13 Kommis!!!

und bitte nehmt an der Umfrage (siehe Beschreibung) teil, ist auch für euch ;D
 

Aber jetzt abzum kapi ;)
 

Meeting Two - gently hands
 

Zwei Tage waren vergangen, seitdem Yugi in sein Zimmer gezogen war. Zwei Tage, in denen Athem die Zeit fast hauptsächlich zum Denken genutzt hatte. Das Gespräch mit seinem Vater hatte ihn nicht weiter gebracht, obwohl er sich dies eigendlich erhofft hatte. Vor dem Abendessen war er zu dem alten Pharao gegangen und hatte... Ja, was hatte er eigendlich erwartet? Natürlich konfrontierte er seinen Vater sofort damit, dass er nun wusste, dass "seine Verlobte" ein Junge war. Er wollte wissen, was sich der alte Mann damals dabei gedacht hatte, ihn mit einem männliches Beamtenkind zu verloben.
 

Flashback:

"Vater!", rief Athem laut in den Saal hinein. Ausnahmsweise waren sie gerade allein. "Vater, wieso habt Ihr das getan? Ihr wusstet es doch die ganze Zeit, also wieso...?" Der alte Mann lehnte sich auf seinem Thron zurück, er war seinem Sohn eine Erklärung schuldig. "Hör gut zu, mein Sohn." Der Prinz trat näher an seinen Vater heran, kniete sich respektvoll vor die wenigen Stufen zu des Pharao's Thron und blickte den Grauhaarigen erwartungsvoll an.
 

"Deine Mutter war eine begabte Seherin, das weißt du ja. Kurz vor deiner Geburt wusste sie bereits, was mit dir geschehen würde, noch eher wir überhaupt wussten, ob du ein Junge oder ein Mädchen werden würdest. Sie sah dein Leben und wusste was zu tun war. Die meisten dieser Visionen behielt sie für sich und nahm sie auch mit ins Grab, als sie kurz nach deiner Geburt verstarb."
 

Athem presste die Lippen zusammen. Es bedrückte ihn schon sein ganzens Leben, dass er seine Mutter nie sehen konnte. Manchmal machte er sich deshalb Vorwürfe und wünschte sich seine Mutter zurück ins Leben. Doch er konnte nicht weiter in seiner drüben Gedankenwelt verweilen, sein vater sprach weiter.

"Doch einige wenige Informationen bezüglich deiner Zukunft gab sie mir. Sie sagte mir, du würdest ein guter Pharao, gerecht und ehrenhaft, werden, der sein Land ewig dienen würde. Und sie sagte mir, ich sollte für dich eine Verlobung arrangieren, mt einem alten Freund von mir. Auch ich äußerte damals meine Bedenken, was sollte aus der Verlobung werden, wenn es nicht ein Mädchen, sondern ein Junge werden würde? Doch anscheinend schien deine Mutter darin kein Problem zu sehen. Deshalb löste ich die Verlobung nicht.
 

Ich stellte Yugi natürlich später noch einmal vor die Wahl. Als er dreizehn Jahre alt war, besuchte ich ihn zum ersten Mal seit seiner Geburt. Ich stellte es ihm frei, zu entscheiden, ob er dich, einen Jungen und zukünftigen Pharao, heiraten wollte, oder ob er die Chance ergriff und lieber ein normales Leben führen wollte."
 

Ein Schmunzeln kam über die Lippen des alten Mannes. Schon damals hatte Yugi einfach hinreißend ausgesehen. Er war von kleinauf so erzogen worden, die beste Braut zu sein. Er nahm sein Schicksal an – ja, er freute sich sogar sehr darauf, den Prinzen endlich kennen zu lernen. "Er entschied sich dazu, sein Leben an deiner Seite zu leben und dir eine gute Braut zu sein. Aber natürlich kann ich nicht deine Empfindungen über diese Verlobung nicht spüren, Athem. Deine Mutter sagte damals, dass es so kommen würde, also war ich davon überzeugt, dass du damit irgendwann einverstanden sein würdest. Es tut mir Leid."
 

Der junge Prinz sah zu seinem Vater empor, nicht wissend, was er nun erwidern sollte. "Nun...", murmelte er, ehe er sich erhob und dem Pharao nachdneklich ins Gesicht sah. "Die Tatsache, dass ich einen Jungen heiraten soll, finde ich ungewöhnlich – gewöhnungsbedürftig und ich bin mir nicht sicher, ob ich mich je damit wohl fühle, aber ich werde mein Bestes geben und..." Er stockte kurz. "Ich könnte mich durchaus vorstellen, Yugi näher zu kommen." Seine Wangen wurden wärmer, er senkte den Blick. Sein Vater erkannte dies zwar durch seine schlechten Augen nicht, doch hörte er die Verlegenheit aus der Stimme des Jüngeren heraus. Er war erleichtert und lächelte seinen Sohn warm an.
 

Flashback-Ende
 

Das leise Plätschern eines kleinen Brunnens war zu hören, im Hintergrund spielte eine junge Frau ein harfenähnliches Instrument. Der Duft eterischer Öle und süßer Früchte lag in der Luft und die drückende Wärme, die außerhalb des Pharaonentempels herrschte, war hier kaum zu spüren, es war angenehm.
 

Sanfte Hände fuhren über seine Schulterblätter, strichen über die verspannte Nackenmuskelatur und die Wirbelsäule hinab. Immer wieder wurden neue Öle auf seine Haut geträufelt und sofort wieder einmassiert. Es tat so gut! Gerade jetzt schaffte Athem es, zu entspannen. Er lag bäuchlings auf einer niedrigen Liege, die Arme verschrenkt, den Kopf darauf gebettet, die Augen entspannt geschlossen.
 

Nach dem Gespräch mit seinem Vater war er zu dem Entschluss gekommen, Yugi besser kennen zu lernen. Doch wirklich näher war er ihm nicht gekommen, was vielleicht auch daran lag, dass er ihm fast schon aus dem Weg ging. Nicht absichtlich natürlich! Er entschuldigte sich mit Ausrede, wie, er müsste noch Dokumente prüfen oder mit Beamten wegen irgendetwas sprechen. Ja, er gab es ja zu, in diesen zwei Tagen war er seinem Verlobten nur zu den Mahlzeiten begegnet. Ob sein Vater dies wusste, konnte Athem nicht wissen, aber Yugi merkte es natürlich, doch er sagte nichts dazu. Wahrscheinlich wollte er dem Prinzen Zeit lassen. Der Junge mit der zarten Gestalt wanderte auf eigene Faust durch den Palast, während der Prinz, feige wie er war, Yugi beobachten ließ.
 

Heute war der dritte Tag und er war dem Jüngeren noch nicht begegnet. Heute Morgen hatte er keinen Hunger verspürt und das Mittagsmahl würde er hier zu sich nehmen.
 

Wieder strichen die Hände über seine Schulterblätter. Er hob den Kopf, legte ihn auf der anderen Wange wieder auf seine Arme. Es sah nun zu den Dienerinnen, die Harfe spielten, während andere mit einem Mörser Gewürze und Kräuter mahlten, vielleicht für Salben. Auch seine Masseuse konnte er, neben sich kniend, erkennen. Wieder schloss er die Augen, entspannte sich und schaltete sein Denken aus.
 

Plötzlich stoppte die Bewegung der Hände auf seiner Haut, im Hintergrund begannen die Dienerinnen leise zu wispern, was sie sprachen konnte der Prinz allerdings nicht verstehen. Leise Schritte waren neben ihm zu hören, das Mädchen, das ihn bis eben noch massiert hatte, verneigte sich leicht in eine Richtung und erhob sich dann eilig, um zu ihren Kolleginnen zu gehen. An ihrem Platz ließ sich jemand nieder.
 

Dünne Beine waren zu sehen, ein Lendenschurz aus seidigen Tücher, helle Haut und eine schmale Brust, die von dünnem Stoff verdeckt wurde. Eine Hand griff nach den Ölfläschchen, die auf dem Boden standen und schlanke, warme Finger legten sich auf seinen Rücken. Athem wusste, wer es war, auch ohne den Blick gehoben und in das Gesicht gesehen zu haben.
 

Die sanften Hände wanderten über seine Seiten, hinauf zu seinen Schultern, dann die einzelnen Wirbel hinunter. Mit dem Wissen, dass es Yugi war, der ihn gerade so berührte, fühlte sich alles noch viel intensiver an als zuvor. Seine Muskeln lockerten sich, er entspannte sich völlig. "Gefällt euch das, mein Prinz?", fragte eine leise Stimme zaghaft. "Ja, mach weiter.", seufzte Athem mit genieserisch geschlossenen Augen. Yugi musste leicht lächeln.
 

Nach weiteren schweigsamen Minuten erhob nun der Ältere der Beiden seine Stimme zu einer Frage. "Wo hast du das gelernt?" Yugi strich mit seinen Händen den gesamten Rücken hinunter, fuhr die Rippenbögen nach und massierte die Lendenwirbel, entlockte dem Prinzen so ein genieserisches Keuchen. "Meint Ihr das?" Die entspannten Laute des Prinzen waren Antwort genug.
 

"Als Braut eines Prinzen bin ich verpflichtet, Euch diese angenehmen Berührungen zu schenken. Ich wollte es von mir aus lernen und mein Vater hatte nichts dagegen." "Seh gut...", hauchte Athem und genoss die Massage weiter mit geschlossenen Augen. Yugi betrachtete den breiten, leicht muskulösen Rücken seines zukünftigen Pharaos mit geröteten Wangen und erinnerte sich an Abschnitte seiner Kindheit zurück, die er ganz dem Prozess des "Braut werdens" gewittmet hatte. Er erinnerte sich an die Gespräche mit seiner Mutter, die ihm das Meiste beigebracht hatte, war sie ja schließlich auch mal eine Braut gewesen.
 

tbc

How to become a perfect bride I - Flashback

Kapitel 4: How to become a perfect bride I
 

Kinderlachen war zu hören, erfreute Laute, Kichern und lautes Jauchzen heranwachsender Menschen, die sich in dem großen Brunnen, der in der Mitte des sonnenbeschienenen Marktplatzes aus dem Boden ragte und bei diesen fast schon unmenschlich hohen Temperaturen die gewünschte Abkühlung brachte, vergnügten. Im Schatten einiger Dattelbäume und hoher Säulen saßen die dazugehörigen Mütter und Kindermädchen, die dem Schauspiel lächelnd folgten und sich untereinander unterhielten.
 

Die meisten Kinder standen mit bloßen Füßen knietief im kühlen Nass und spritzten sich gegenseitig nass, andere saßen auf dem Rand des Beckens und ließen ihre Zehen vom Wasser umspielen.

Hier fiel besonders ein kleiner Junge auf, der durch sein ruhiges Verhalten fast in der Kindermenge drohte unterzugehen, würde sein ungewöhnliches Haar nicht herausstechen, wie der Mond in einer dunklen Nacht. Auch war er umzingelt von gleichaltrigen Mädchen und Jungen, die auf ihn einredeten, ihn anlachten und ihm anscheinend ein Geheimnis entlocken wollten, das er wohl vor ihnen verbarg. Das er selbst ahnungslos war, konnten sie ja nicht wissen.
 

Plötzlich griff eines der Kinder nach dem fast durchsichtigen, bunten Seidentuch, das ihm über Nase und Mund lag und wollte es dem Jungen wohl abnehmen. Doch er wich schnell zurück und schob die Hand weg. Bevor jedoch noch mehr passieren konnte, trat zum Glück eine junge Frau an den Brunnen heran und beugte sich zu dem kleinen Jungen hinunter.
 

"Es ist bereits Mittag, wir sollten nach Hause zurückkehren, Eure Mutter verlangt nach Euch." Yugi sah auf, nickte und stieg mit seinen Beinen aus dem Becken. Er hob die Hand zum Abschied und folgte seinem Kindermädchen.

Natürlich kannte er den Weg zurück auch selbst, aber seine Eltern bestanden auf eine Begleiterin. Mit seinen gerade mal sieben Jahren war Yugi in seiner Gegend einer der Jüngsten, die sich täglich zum Spielen am Brunnen trafen, auch war er sehr ruhig und klug. Da seine Eltern reicher waren, als die meisten seiner Freunde, hatten sie schon früh einen Lehrer für ihren Sohn eingestellt, sodass Yugi mehr Wissen besaß, als andere seines Alters.
 

Doch heute war der Unterricht ausgefallen, den er seit einem Jahr täglich bekam und so hatte er schon vormittags mit den Anderen spielen können.

Über was seine Mutter wohl reden wollte? Es kam selten vor, dass sein Vater oder seine Mutter allein mit ihm sprachen. Hatte er etwas angestellt? Er konnte sich an nichts erinnern, weswegen seine Eltern mit ihm böse sein könnten, trotzdem war er leicht verunsichert, als er in das Zimmer seiner Mutter trat.
 

Er hatte seine Mutter immer bewundert - ihr aufrechter Gang, ihr hübsches Gesicht, ihre Strenge, ihre Güte und Freundlichkeit. Er liebte sie sehr und wollte sie stolz machen.
 

Mit langsamen Schritten näherte er sich der noch recht jungen Frau und blieb mit gesenkten Blick vor ihr stehen. "Du wolltest mich sprechen, Mutter?" Man konnte die Furcht aus seiner Stimme heraushören, auch verknotete er nervös seine Finger mit einander und trat von einem Fuß auf den anderen. Doch seine Mutter lachte nur leise und strich ihm liebevoll über den Kopf.
 

"Ach Yugi. Ich bin dir doch wegen nichts böse, sei doch nicht nervös! Ich wollte mit dir über deine Zukunft sprechen und dich über ein paar Dinge aufklären -" Sie strich ihm über die Nase und über sein Kinn, zog das Tuch etwas zurecht. "- zum Beispiel hierüber."

Yugi hob den Blick, sah seine Mutter strahlend an. Sie würde ihm also endlich sagen, wofür er dieses Tuch trug? Schließlich musste er es schon seit dem er denken konnte über seine unteren Gesichtshälfte binden, ohne dass er die Bedeutung wusste.
 

Sie wieß ihm an, Platz zu nehmen und setzte sich ihm gegenüber auf eines der Sitzkissen. "Und nun hör mir gut zu, mein Junge. Bereits vor deiner Geburt haben wir eine Entscheidung gefällt, die dir dein Leben lang folgen wird. Dieses Tuch ist nur der Beginn. Es soll deinen Mund, besser gesagt deine Lippen, vor einer Entweihung durch eine fremde Person schützen. Das heißt, du darfst niemals bis zu dem Zeitpunkt, wenn du den Schleier abnehmmen wirst, einen Kuss empfangen. Erst an deiner Hochzeit wird dies der Fall sein."
 

Yugi wusste, was küssen war. Er hatte seine Eltern schon ein paar mal dabei gesehen. Auch viele der älteren Kinder taten es. Doch was war an Küssen so toll, dass er deshalb diesen Schleier tragen musste?

"Und wieso darf ich meine Lippen nicht entweihen? Ich habe schon viele gesehen, die sich geküsst haben – die waren aber alle nicht verheiratet!" Fragend legte Yugi den Kopf schief und blickte seine Mutter mit großen Augen an. Diese lächelte abermals und fuhr mit ihrer Erklärung fort.
 

"Das mag zwar sein, doch diesen Menschen wird später auch nicht die große Ehre zuteil, einen Prinzen, genauer gesagt den zukünftigen Pharao, zu heiraten." Der Junge riss die Augen auf. "I-Ich soll was? A-Aber das geht doch nicht! Ich bin doch keine Prinzessin!"

Obwohl seine Familie am Hofe des Pharaos einen recht hohen Stand und ein gewisses Ansehen und Vertrauen genoss – zu dem waren sie eng mit dem Pharao befreundet, obwohl Yugi ihn noch nie gesehen hatte – doch eine Hochzeit mit einem zukünftigen Pharao? Was sollte das dem Land bringen? Hatte es einen Sinn? Zudem war er doch ein Junge von sieben Jahren!
 

Seine Mutter versuchte ihn zu beruhigen, als er wild mit den Armen in der Luft herumfuchtelte und ungläubig dreinschaute. "Bitte beruhig dich doch, mein Kind, noch ist es eine sehr lange Zeit bis dahin. Du wirst dem Prinzen vorgestellt, wenn du das Alter von sechzehn erreicht hast. In den nächsten Jahren werden wir uns ausgiebig mit deiner schulischen Bildung beschäftigen, die eine zukünftige Braut erlernen muss. Wenn du älter bist, werde ich dir außerdem noch einige Dinge über das Leben einer Braut vor und nach der Hochzeit beibringen – dafür bist du jetzt aber noch zu jung."
 

Kurz herrschte Schweigen, dann merkte Yugi, wie der Blick seiner Mutter traurig wurde. "Yugi...", begann sie, hielt abermals kurz inne. "Jetzt wirst du noch nicht viel von deinem Leben dem Braut-sein wittmen müssen, aber später es gibt Dinge, die dürfen dir niemals passieren! Auch ich habe ein solches Gespräch mit meiner Mutter geführt – auch ich war einmal eine Braut, die Braut deines Vaters. Mutter hat mir Verbote auferlegt, die auch ich dir nun auferlegen muss."
 

Sie schaute ihren Sohn eindringlich an. "Lass niemals zu, dass dir jemand – außer vielleicht dein Kindermädchen, dein Vater oder ich – den Schleier abnimmt! Niemand darf deine Lippen berühren, du darfst niemanden küssen – geschweige denn, dich küssen lassen! Die nächsten – auch schwerwiegenderen Dinge – werde ich dir erläutern, wenn du alt genug bist... - Sagen wir an deinem dreizehnten Geburtstag. Bis dahin werde ich kein weiteres Gespräch mehr über diese Sache mit dir führen. Bis dahin dauert es noch einige Jahre, dennoch könnte in dieser Zeit einiges passieren."
 

Wieder hielt sie inne, beugte sich über ihren schweigenden Sohn und strich ihm über die Wange. "Das Schicksal einer Braut ist es, nur einen einzigen Mann zu lieben und das ist immer der spätere Bräutigam. Deshalb bitte ich dich, - und mögen die Götter mich erhören! - verliebe dich nicht in ein Mädchen oder einen anderen Jungen! Dein Herz gehört dem Prinzen, auch wenn er es noch nicht weiß."
 

Als Kind konnte Yugi nicht verstehen, was so schlimm daran war, sich zu verlieben, doch im Laufe der Jahre kam er von allein darauf. Er wurde erwachsener, auch wenn sein Äußeres eher feminin wirkte.

Tatsächlich sprach seine Mutter in den darauffolgenden Jahren bis zu seinem dreizehnten Geburtstag nicht mehr über das Leben einer Braut. Doch im Alter von zwölf wurde ihm von seinem Vater aufgetragen, nur noch mit verhülltem Körper aus dem Haus zu gehen. Sein heranwachsender, reifende Körper war nur noch für die Augen seines Prinzen bestimmt.
 

Diese Jahre verbrachte er selten mit den anderen Kindern auf dem Marktplatz und wenn Freunde zu ihm kamen, wurden sie ständig beobachtet. Yugi fand es anfangs eher nervig und übertrieben, doch dagegen konnte er nichts tun.
 

Schließlich, sechs Jahre später, kurz vor seinem dreizehnten Geburtstag, rief seine Mutter ihn abermals zu sich, nun würden die Studien einer Braut beginnen.

Wie schon bei dem ersten Gespräch mit seiner Mutter einige Jahre zuvor, fiel der Vormittagsunterricht für Yugi aus. Das gab ihm Zeit, sich auf das Gespräch emotional vorzubereiten. Nun würde seine Mutter ihm die erste Lektion für sein zukünftiges Leben als Braut lehren. Doch was genau bedeutete das?
 

Was war eine Braut genau? Warum musste er für den Prinzen seine Lippen und seinen Körper verbergen - warum durfte er sich nicht verlieben? Einige seiner Freunde hatten ihm davon erzählt, dass sie sich verliebt hatten, nur ihm war es verboten! ... Glücklicherweise hatte er sich bis jetzt auch noch zu niemandem hingezogen gefühlt.

Die Stunden vor dem Gespräch befasste sich die junge Braut ausschließlich mit der Erörterung dieser Fragen. Er fasste zusammen, was er über den Begriff "Braut" wusste und kam erstmal zu dem Schluss, dass eine Braut eigendlich auch nur eine Ehefrau, bzw. in seinem Fall Gemahl, war. Doch ganz stimmte das nicht. Es musste mehr sein als das, es musste tiefer gehen. Ob der Prinz auch solch strenge Regeln zu befolgen hatte wie er? Yugi konnte es sich nicht vorstellen.
 

Eine Braut war also ein fester Partner, mit einer stärkeren Bindung als Eheleute? Doch was konnte man als Braut lernen? Gab es bestimmte Dinge, die man wissen musste, Regeln, die zu befolgen waren? Unbewusst fieberte Yugi dem Gespräch mit seiner Mutter entgegen, wollte er doch nun wissen, was sich hinter diesen Lektionen einer Braut verbarg.
 

Sein Blick fiel zu seiner goldenen Waschschüssel, die neben ihm auf seiner Kommode stand. Er verließ seine Position, die er neben dem Balkon bezogen hatte und beugte sich über das klare Wasser. Große Augen und ein kindliches Gesicht schauten ihn an. Ob seine Mutter auch sein Aussehen verändern würde? Musste er seine Haare schneiden, um eine Braut zu werden? Yugi erschrak bei dem Gedanken und er hoffte, dass dies nicht der Fall sein würde. Seufzend ließ er sich auf sein Bett fallen und starrte an die reich verzierte Zimmerdecke.
 

Wenige Minuten später trat ein Diener ein und übermittelte ihm die Nachricht seiner Mutter, er möge doch nun zu ihr kommen. Elegant erhob sich die zukünftige Braut und lief eilig und mit weichen Knien zu dem Zimmer seiner Eltern, wo das heutige Gespräch stattfinden sollte. Sanft klopfte er gegen die Flügeltür und öffnete zögernd eine Türhälfte.

Seine Mutter saß auf ihrem Bett - ein ungewöhnlicher Anblick. Sie hob die Hand und deutete ihrem Sohn an, sich zu ihr zu setzten. Yugi zögerte. Sollte er sich wirklich auf dem Bett seiner Eltern nieder lassen? War das nicht respektlos?

Doch als ihn seine Mutter ein zweites Mal aufforderte, ließ er sich doch auf die dünne Stoffdecke sinken.
 

"Nun, mein Sohn, ist es Zeit, dass du lernst, wie sich eine Braut – und somit späterer Partner – richtig verhält und das in jeder Situation. Zuerst werden wir dein Auftreten üben und dein Verhalten. Dann werden wir uns intimeren Dingen wittmen."

Intimeren Dingen? Was meinte seine Mutter damit?
 

In den darauffolgenden Stunden beobachtete seine Mutter ihn bei der Ausführung alltäglicher Bewegungen. Wie er sich hinsetzte, hinlegte, sich einen Becher Wasser eingoss, trank, Trauben aß oder sein Mittagessen zu sich nahm. Seine Eltern hatten gute Vorarbeit geleistet. Sein Auftreten war zurückhaltend, schüchtern und still – perfekt für eine Braut.

Auch bei Besuch sollte er sich stehts zurückhalten. Er durfte sich niemals in einer anderen Sitzposition hinsetzten, als auf den Knien. Anfangs taten Yugis dünne Beine schnell weh, doch mit der Zeit nahm der Schmerz ab. Dazu kamen noch andere Lektionen, z.B. wie eine Braut ihrem Partner in der Zeit vor der Hochzeit beim Umkleiden helfen sollte, ohne ihn dabei all zu genau anzusehen.
 

Sein Äußeres musste Yugi glücklicherweise nicht verändern, seine Gene hatten seinen dünnen Körper zu einem empfindlichen, sanften Wesen geformt. Doch auch hier gab es Regeln. Bis zu seiner Hochzeit musste sich Yugi vor der Außenwelt verhüllen und durfte sich auch nur von Stoffhüllen befreien, wenn der Prinz es von ihm verlangte. Doch völlig nackt durfte auch dieser ihn nicht bis nach der Hochzeit sehen. Sollte er es ihm dennoch befehlen, durfte Yugi sich sogar wehren. Das gleiche galt für intimere Angelegenheiten: man durfte sich nicht auf den Mund küssen, sich beim Umkleiden zusehen oder bei dem anderen schlafen.
 

Yugi zog das Wissen auf, wie ein Schwamm. Das Leben einer Braut war vollkommen auf den Prinze konzentriert, alles was sie tat, tat sie für ihn, das faszinierte Yugi.
 

Am Abend vor seinem dreizehnten Geburtstag erfuhr er, dass sich für den morgigen Tag sehr hoher Besuch angekündigt hatte.
 

Der Pharao höchstpersönlich würde in sein Haus kommen.
 

tbc
 

So, hier also das nächste Kapitel... Ich denke es werden noch zwei Kapitel geben... ._. Ich bin froh, dass ich es doch noch geschafft hab.

Diese Fanfiktion wird zum Ender des Wettbewerbs beendet, d.h. ich versuche bis dahin fertig zu werden :)

Ich weiß nicht wann das nächste kapitel kommt, lasst euch am besten überraschen^^
 

lg



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Kommentare zu dieser Fanfic (24)
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Von:  -Miaka-
2012-09-05T19:24:58+00:00 05.09.2012 21:24
Irgendwie hab ich verpennt, dass es ein neues Kapitel gibt. Aber besser spät als nie, ne. Es war ziemlich interessant und hat neue Einblicke gegeben.

Irgedwie ist das schon kein leichtes Schicksal für Yugi. Wenn ich mich versuche in ihn hineinzuversetzen, dann glaube ich, dass das gar nicht so einfach für ihn war. Ich weiß ja nicht, was für Kleidung die anderen Kinder getragen haben, aber ja sicher keinen Schleier wie Yugi. Du sagst es hier zwar nicht so explizit, aber sicher hatte er es durch diese Andersartigkeit nicht immer leicht mit Gleichaltrigen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es negativ finden sollte, dass du darauf nicht näher eingegangen bist. Aber eigentlich geht es darum ja auch nicht und es stört auch nicht sonderlich. Aber ich mache mir da trotzdem so meine Gedanken.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht! Liebe Grüße, Miaka


Von:  jyorie
2012-07-23T15:36:00+00:00 23.07.2012 17:36
Hi^^

das war ein sehr schönes Rückblickkapitel auf Yugis Kindheit
und seine Erziehung. Der WB ist ja auch bald zu Ende *grins*
dann freu ich mich, dass bald schon ein neues Kapitel kommt :D

Hat spaß gemacht es zu lesen. danke für deinen GB eintrag^^

Viele Grüße
Jyorie
Von: abgemeldet
2012-07-23T10:52:05+00:00 23.07.2012 12:52
HURRAAAAAAAAAAA, endlich ein neues Kapitel!

Und ein sehr schönes noch dazu. Es ist schön und interessant zu erfahren, wie genau es dazu kam, dass Yuugi Atem versprochen wurde und wie genau er darauf vorbereitet wurde.
Er musste ja auch sehr viel lernen und es fiel ihm nicht immer leicht, doch seine Mutter war ja immer stolz auf ihn.

Bin schon sehr auf den zweiten und eventuell auch dritten Teil der Rückblende gespannt. Vor allem darauf, was passiert, wenn der Pharao jetzt zu Besuch kommt.

Schreib schnell weiter.
GlG von deiner Psiana
Von:  Shanti
2012-07-22T18:52:22+00:00 22.07.2012 20:52
heyyyyyyyyyy

omg omg omg omg omg omg wie süß yugi ist einfach zucker hahahaha
schade das dass kappi so kurz war ^^
weiter so ^^

lg

shanti
Von:  jyorie
2012-06-09T11:25:32+00:00 09.06.2012 13:25
hey^^

ich fand das neue Kapi echt süß, und Yugi hat mir auch gefallen,
du beschreibst ihn echt niedlich.

Ja ich möchte gern das deine Strory weitergeht, die hat potential!

hi hi, benenn doch dein apruptes ende einfach als Cliffhanger um *zwinker*

LG Jyorie
Von:  lanhua-yu
2012-06-09T07:49:13+00:00 09.06.2012 09:49
das Kapitel ist echt gut geschrien, die Szene mit der Massage ist echt fantastisch umgestezt! Und NEIN natürlich ist er Yugi nicht absichtlich aus dem Weg gegangen *ironie* xD

Ich freue mich schon auf das nächste kapitel.

Gruß,
luan

Von:  Shanti
2012-06-08T14:21:56+00:00 08.06.2012 16:21
heyyyyyyyyyyyyyyyyyy

omg omg omg omg was ein geiles kappi xD echt jetzt xD
die senze mit der massage finde ich sehr schön besonders da yugi denn ersten schritt getan hat xD
weiter so

bis dann^^

lg
shanti
Von: abgemeldet
2012-06-08T08:52:34+00:00 08.06.2012 10:52
Dieses Kapitel habe ich regelrecht aufgesogen *lache*

Das mit der Massage finde ich eine sehr schöne Idee und du hast es auch sprachlich sehr gut umgesetzt. An solchen Szenen könnte ich echt stundenlang hängen, so schön finde ich sie.
Wenn sich die beiden langsam näher kommen, so wie bei dir, ist das viel schöner zu lesen, als wenn sie im zweiten Kapitel gleich in die Kiste hüpfen.

Bin schon sehr auf das nächste Kapitel gespannt und hoffe sehr, dass es bald on gestellt wird.

LG von Psiana
Von: abgemeldet
2012-06-08T08:42:16+00:00 08.06.2012 10:42
Yeah, zu diesme Kapitel kann ich dir nun auch mal einen Kommi dalassen, denn du verdienst es wirklich.

Ich konnte mir genau vorstellen, wie diese Szene aussieht, wie schüchtern sich Yuugi gibt und der Schock, den Atem im ersten Moment erkennt, dass er einen Jungen heiraten wird.

Stürze mich jetzt gleich auf das nächste Kapitel.
Von: abgemeldet
2012-06-08T08:35:57+00:00 08.06.2012 10:35
Ich kenne diese FF schon von FanFiction.de und freue mich, sie auch hier endlich gefunden zu haben ^^

Ich liebe die beiden, Yami/Atem und Yuugi sind das beste Pairing, das es gibt und du schriebst zu ihnen eine bisher sehr schöne Geschichte.

Lese gleich weiter.

LG


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