Pulse Wriggling To Black

Gestresst, vollkommen innerlich aus dem Gleichgewicht, das Gesicht zu einer wütenden Grimasse verzogen, schloss der Bassist ungeduldig seine eigene Wohnungstür auf, bevor er im inneren seines Heimes jene mit einem gezielten Fußtritt wieder zurück ins Schloss warf.

Mit voller Kraft warf er seine schwarze, aus echtem Leder gefertigte, Umhängetasche in die kleine vereinsamte Ecke der Garderobe, bevor er sich schnell die, von ihm immer liebevoll behandelten, Turnschuhe auszog und jene ebenso wie die Tasche wenige Sekunden zuvor in die Ecke schleuderte, wo wie beide etwas weit voneinander entfern schlussendlich liegen blieben.
 

Im Grunde hatte der Schwarzblonde den gesamten Tag nicht einmal einen Grund verspürt sich dermaßen daneben benehmen zu müssen wie in jenem Moment und doch hatte den jungen Mann auf dem Heimweg wohl doch etwas gestochen was sein recht ruhiges Gemüt in derartige Wallungen brachte.

Es war ein Pärchen, ein Schwules um genau zu sein, eins das wohl die Ethik dieses Landes noch nicht wirklich verinnerlich hatte, den diese beiden Männer, welche scheinbar nicht einmal älter als der Musiker selbst waren, waren nicht nur so dreist ihre Hände ineinander zu verhaken während sie fröhlich lachend durch die Einkaufspassage schlenderten, nein sie wagten es auch kurz an genau dem Geschäft stehen zu bleiben das der Bassist so sehr bevorzugte!
 

Nie wieder würde er dort seine Kleidung kaufen, keine zehn Pferde würden ihn dazu bringen jemals erneut einen seiner Füße in dieses Gebäude zu setzen! Nur über seine verdammte Leiche würde es jemand schaffen das er ohne gegenwähr es wieder von innen sehen würde.

Er stellte sich an, das wusste er selbst, den der Gedanke an sein Verhalten zauberte ihm ein freudloses Grinsen auf die schmalen Lippen, dennoch, dieses so sorglose Pärchen hatte etwas in ihm geweckt was tief in seiner Seele verborgen lag und schlummerte.
 

Es war als hätten diese Männer den Schlüssel bei sich getragen und genau heute Abend ihm dieses kleine Stück vor die Füße geworfen, einfach aus dem Grunde weil es ihnen zu Last wurde darauf aufzupassen. Ein tiefes Seufzen entfloh seinen Lippen, die Augen verdrehend trampelte er mehr als das er ging in seine Kühe, der Weg schnurstracks zum Kühlschrank, ein Bier musste her.

Etwas Alkohol beruhigte die Nerven, ließ ihn klarer denken und auch seine so unerklärliche Wut verblasste langsam mit dem ersten Schluck des kühlen Getränks. Mit nur noch wenigen plagenden Gedanken schlurfte Reita nun langsam ins Wohnzimmer, ließ sich auf die große schwarze Couch wie ein nasser Sack plumpsen und legte die Füße auf seinen Glastisch vor sich.
 

Funkstille, kein einziger Laut erklang in der Wohnung des Musikers, während jener beinahe schon zaghaft seine Augenlider schloss um ein wenig zu entspannen, doch gerade als seine angespannten Muskeln bereit dazu waren sich ihrer wohlverdienten Erholung hinzugeben, verließ ein dunkles brummendes Geräusch seine Kehle. Er hatte etwas vergessen. Schon seit Wochen nervte Kai ihn damit seine Fanpost durchzusehen, einige der Mails zu beantworten oder gar mal wieder eine Aktualisierung auf ihrer persönlichen Homepage zu tätigen, doch der Bassist weigerte sich bis zu diesem Tag auch nur einen Finger zu krümmen.

Die Fans waren wichtig, ohne Frage, aber weshalb musste er den schreiben welche Boxershorts er gerade trug, wie Uruha, oder wann er unter die Dusche sprang, wie Ruki, das er gerade komische Zutaten in seinen Topf warf, der sowieso zwischendurch Feuer fing, wie Kai.
 

Die einzige helle Ausnahme in dieser dunklen Schlucht aus Showbusiness und dazugehörigen abgewandelten Prostitution war ihr zweiter Gitarrist. Überraschend hob der Bassist eine seiner geschwungenen Augenbrauen in die Höhe, nippte erneut an seiner Bierflasche und fragte sich gleichzeitig innerlich weswegen Aoi genau auf diese Art der Aufmerksamkeit nicht stand.

Er war der Poser der Band, stellte sich gerne ins Rampenlicht und auch bei den Fotoshootings war er der erste vor der Linse des Fotographen, selbst bei Interviews war es eher selbst das der Schwarzhaarige seine schönen Lippen geschlossen hielt, weshalb also genau dort?
 

Den Kopf über sich selbst und diese komischen Fragen schüttelnd, nahm der Schwarzblonde seine Füße wieder vom Couchtisch, hievte sich selbst mit einem ätzenden Laut von den Lippen wieder in die Gerade bevor er vollkommen Lustlos in sein Schlafzimmer trottete. Sein blutroter Laptop lag noch immer, so wie er diesen heute Morgen verlassen hatte, einsam auf seinem schön großem Doppelbett und hütete das Reich des Bewohners.

Langsam krabbelte der junge Mann auf die weiche Matte, versank beinahe schon in ihr und dennoch gefiel es ihm, für sich alleine war es das geeignete Schlafgemach, sollte jemals jemand dazu kommen, würde diese Person wohl oder übel dann doch mit der Ledercouch im Wohnzimmer vorlieb nehmen müssen, sonst würde es selbst im Schlafzimmer etwas eng werden.
 

Er war ausladend, besaß viel und gab viel aus, trotzdessen war es etwas das er sich immer gewünscht hatte und nun durfte man die Früchte seiner harten Arbeit pflücken, sich im Ruhm sonnen und weiterhin der Leidenschaft nachgehen die ihn bis zu jenem Tag begleitet hatte. Nur langsam fuhr der Rechner hoch, so kam es jedenfalls Reita vor, die Programme blinkten auf, danach wurden die Meisten dennoch wieder geschlossen, er musste mal wieder etwas in diesem Ding aufräumen.

Mit einer Unlust welche ihn nur selten befiel, legte er sich das kleine leichte Elektronikgerät auf den Schoss und surfte zuerst in seinem E-Mail-Postfach herum, nur um kaum zwei Minuten später dieses wieder, genauso deprimiert wie er es vorhin auch schon geöffnet hatte, zu schließen.
 

Nichts, keine wirkliche Nachricht die ihn auch nur einen Hauch interessieren mochte war eingegangen, stattdessen wurden ihm Dinge mitgeteilt welche eher nebensächlich erschienen, wie die das seine Mutter bald Geburtstag hatte und er sowie sein Vater vielleicht dieses Jahr doch etwas gemeinsam kauften, was am Ende sowieso nicht der Fall sein würde.

Es war ein Link der ihm beim Schreiben auffiel, ein kurzer Satz, mehr konnte Kai immerhin nicht von ihm erwarten, war schnell auf der Homepage unter seinem Namen zusehen, getane Arbeit für Heute, der ihn erst dazu veranlasste nicht mehr als jenen Satz zu hinterlassen. Es war ebenso ein kurzer Satz der dazu geschrieben worden war, ein schneller, einer der einem nicht wirklich in Erinnerung blieb und doch auf den ersten Blick neugierig machte. Ohne wirklich sich dessen Bewusst zu sein war die Maus auch schon auf diesem, die Seite sprang dunkel auf und die Registrierung war ebenso nicht weit entfernt.
 

Er hatte es getan, nachgedacht darüber hatte er keine einzige Sekunde, das flaue Gefühl in seinem Magen auf das schlechte Essen heute Mittag zurück führend, ignorierte der Bassist weiterhin die Anzeichen seiner Nervosität und sah sich eins der Forums nach dem anderen an.

Es war eine störende Angewohnheit die er selbst abgrundtief hasste, nichts dagegen aber tun konnte um sich dieses abzugewöhnen, weswegen seine Augen voller Aufmerksamkeit auf dem Bildschirm geheftete waren und seine Unterlippe Bekanntschaft mit seinen Zähnen machte. Ungefragt wurde das weiche, rosige Fleisch durch die Mangel gedreht, darauf herumgerissen bevor dann beinahe schon zärtlich die Zungenspitze zur Linderung darüber besonders langsam fuhr.
 

Gefangen in einem Strohm aus etwas Neuem und interessanten klickte sich der Musiker plötzlich mit neuer Lebensenergie weiter durch, bis er in einem Forum landete der fast schon unschuldig das ausstrahlte was Reita so sehr faszinierte.

Einer welcher für Jugendliche nicht zugänglich war, einer in dem Hauptsächlich sicherlich nur Menschen mit seinen Vorlieben sich befanden, darüber sprachen und sich austauschten, sogar vielleicht auch zu dem einen oder anderen Treffen einluden, wer wusste dies schon so genau? Wie immer gab es ein großes Fenster in dem alle irgendwie gemeinsam schrieben, ebenso die Variante den gewünschten Unterhaltungspartner sich ungestört in einer kleineren Version zu treffen.
 

Black-Rock-Star, der Nick welcher wohl am besten zu ihm passte, nichts verriet und dennoch kaum etwas offen ließ. Mit einem amüsierenden Schalk in den Augen lehnte sich der Bassist lässig in seinem Bett zurück und wartete, irgendwann würde einer dieser Fische anbeißen und etwas Spaß auf andere Kosten, ohne dabei das Gesicht zu verlieren, durfte ja wohl noch erlaubt sein!
 

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Die Probe verlief für ihre Verhältnisse in letzter Zeit doch ganz gut. Die letzten male waren eine katastropge gewesen, so viele Fehler im Spiel und keiner konnte es sich so recht erklären. Egal, es ging wieder bergauf und das war die Hauptsache. Sich jetzt noch im Nachhinein darüber aufzuregen war eh nicht Sinn der Sache. Jetzt freute sich der dunkelhaarige Gitarrist einfach nur darauf nach Hause zu kommen um ein wenig zu entspannen. Zum Glück erwischte er auf der Autobahn mal ausnahmsweise keinen Stau und so kam er recht früh für seine verhältnisse nach Hause. So konnte sich Aoi ja noch etwas kochen, falls er dazu kam. Aber warscheinlich lies er das am Ende auch wieder bleiben, da er einfach zu Müde war. Irgendetwas stimmte nicht. Laufend war er müde, angeschlagen, fühlte sich Krank oder hatte einfach nur schlechte Laune. Fast schon wie bei ner Frau, nur vielleicht nicht ganz so schlimm? Wie dem auch sei, das tat ja jetzt alles nichts zur Sache. Irgendwann würde sich das schon wieder einrenken, jeder hatte ja mal seine schlechten 'Tage' und bei Ruki kam das auch mehr als einmal vor. Endlich zuhause angekommen, warf er seine Schlüssel auf das kleine Tischchen neben der Tür und die schuhe zog er aus und stellte sie sauber an den dafür vorgesehenen Platz. Die Jacke wanderte allerdings unachtsam auf den Boden. Der dunkelhaarige hatte keine großartige Lust diese ordentlich an die Garderobe zu hängen. Seine Bandkollegen fanden diese Art komisch an ihm aber ihm selbst war das so ziemlich egal. Er war ja nicht wie Reita, der einfach alles in irgendeine Ecke pfefferte. Die Küche umging der Gitarrist gleich und setzte sich sogleich auf das bequeme weiße Sofa. Er mochte es sehr schlicht und nicht zu überladen. Vorallem Helle Farben waren ein muss, damit er sich nicht erschlagen fühlte. Damit er den Abend nicht in vollkommener Stille verbrachte, schaltete er den Fernseher ein und startete nebenbei den Laptop um einige Mails zu lesen. Das Antworten überlies er aber meistens den anderen. Aber es freute Aoi immer sehr wenn er ein Lob las oder eine Aufmunterung der Fans. Auch wenn er nicht immer zeigte dass es ih anspornte. Er war eben nicht der Typ dafür und solang es die anderen zur genüge taten, war ihm das auch mehr als recht. Sein Leben, das er in der Freizeit führte, ging keinen Fan etwas an, das war einfach zu Privat und wenn die anderen meinten das in die ganze Welt zu posaunen, bitte, dann sollten sie das halt tun. Mit einem leisen entspannten seufzen, rief er die Seite auf, die ihm Kai mal vor einiger Zeit gelinkt hatte damit er wieder auf andere Gedanken kam als nur an die Probe zu denken. Es hatte ihm wirklich geholfen auch wenn er sich hier eher eine Lüge zusammenbastelte aber er konnte ja schlecht sagen dass er eine Berühmheit und zudem noch der zweite Gitarrist der erfolgreichen Band The GazettE war. Das würde ihm zudem sowieso keiner glauben wenn er jetzt damit ankam. In dieser Chatwelt war er unter dem Pseudonym crow unterwegs. Es war nichts auffälliges oder etwas, was ihn verraten würde. Und irgendwie fand er auch dass es zu ihm passte.

Stirnrunzelnd betrachtete er die neu dazugestoßenen User und ihm fiel sofort Black-Rock-Star ins Auge. Dieser hatte sich heute erst hier angemeldet, im profil stand nur das Alter und der Wohnort, mehr nicht. Die meisten user hatten da doch etwas mehr stehen, selbst er auch wenn das meiste eine glatte Lüge war. Vielleicht sollte er ihn mal anschreiben? Die meisten hier kannte er ja eh schon und eine neue bekanntschaft konnte sicherlich nicht schaden.
 

Crow

Hey Neuling, schön dass du dich hier angemeldet hast :3 Wie gehts dir denn so? Man sieht ja leider nicht viel in deinem Profil, was ich sehr schade finde!
 

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Langweilig, so könnte man dieses Forum beschreiben, vollkommen idiotisch und niveaulos, wenn man mehr als nur fünf Minuten länger in jenem verbrachte, weswegen der Bassist auch, ohne es wirklich zu merken, einen missbilligenden Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte.

Irgendwann wandelte sich die Neugierde, diese leichte Nervosität in der Magengrube in eine Art Enttäuschung und Lustlosigkeit um, brachte den Schwarzblonden mehr zum Gähnen als zur Entzückung, was wohl ebenso daran lag das jeder welcher ihn anschrieb solch eine niedrige Anmache anwandte das selbst ihm zum Kotzen zumute war.
 

Keiner, kein einziger von diesen Männern oder Frauen, das Geschlecht interessierte Reita am Ende genauso wenig die das momentane Wetter draußen, hatten nichts wirkliches auf den Bildschirm gebracht das in ihm das Gefühl weckte die Begrüßung zu erwidern.

Immerhin hatte er weder den einen noch den anderen darum gebeten ihn anzuschreiben, weder hatte er in seinem Profil stehen das er auf Bekanntschaften aus war, noch das ihm irgendetwas daran lag jemanden hier ernsthaft näher zu kommen, auf welche Weise auch immer.
 

Es war das letzte Fenster welches sich öffnete und ihn daran hinderte diesen Chat zu verlassen, die leere Bierflasche zurück in die Küche zu bringen um sich ein neues aus dem Kühlschrak zu fischen, vielleicht sogar einen von diesen Joghurt-bechern mitnehmen die Uruha einmal gekauft hatte als er bei ihm frühstückte, aber nun verwarf er den Gedanken sogleich und ließ seine Finger auf der Tastatur ruhig liegen.

Sollte er? Eine Erwiderung? Eine kleine unscheinbare Antwort die jedoch das aussagte was ihm momentan durch den Kopf spuckte? Was würde passieren wenn er den ganzen abendlichen Frust genau auf diesen Menschen ausladen würde, wobei dieser, an Anbetracht der Tatsache das er oder sie alles andere als etwas dafür tun konnten, am Ende dennoch als der Schuldige angesehen werden musste, es gab keinerlei Alternative!
 

„Hmm…“, darüber nachdenkend ob Reita nicht doch am Anfang etwas freundlicher sein sollte, den Gedanken kurz hegend Samthandschuhe anzuziehen ohne gleich mit der Peitsche auszuholen und somit das rosige Fleisch von den Knochen zu reißen.

Leise seufzte der Bassist tief auf, schloss kurz seine dunklen Opale und versuchte sich zusammen zu reißen, auch wenn der Entschluss schneller fiel als ihm lieb war, so konnte man dennoch eine Kombination aus beidem irgendwo mit seinem eigenen Gewissen vereinbaren oder? Der letzte hatte also das Glück etwas auf das geschriebene zu lesen zu bekommen, etwas das war nicht wirklich nett gemeint war, dennoch auch nicht die Härte ausstrahlte die er im Grunde sich wünschte.
 

Black-Rock-Star

Amüsant, wirklich aber findest du es nicht etwas zu voreilig zu behaupten dich zu freuen das ich nun hier bin? Du kennst mich nicht, nimmst es dir aber heraus es zu behaupten indem du mir schreibst das du dich darüber freust das ich hier nun endlich aufgetaucht bin.

Wie es mir geht? Smalltalk war noch nie meine Stärke, demnach so wie es wohl jedem ergehen würde nach einem langen Arbeitstag. Was mein Profil angeht, finde ich es nicht weiter interessant, immerhin ist es besser Zeilen leer zu lassen als sie mit Lügen vollzustopfen, wer sagt mir den das du das bist was dein Profil vorgibt zu sein?
 

Musste er noch weiter darauf eingehen? Eigentlich wies seine Antwort doch daraufhin das er kein netter Zeitgenosse war, somit man es sich doch lieber überlegen sollte weiterhin ein Wort an ihn zu richten und dennoch war Reita plötzlich gespannt darauf ob er eine weitere Antwort erhielt und wenn, wie lange es wohl dauern würde bis dieser Kerl oder die Frau am anderen Ende so von seiner Art beleidigt wirke um sich in dem Recht zu sehen ihn bei einem der Admins zu melden.

Leise lachte der Bassist auf, vielleicht verbarg dieser Forum ja doch etwas das man ans Licht holen sollte, etwas das ihn unterhielt und von der grauen Welt hinter seinen Wänden sich erschreckte etwas ablenkte.
 

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Der dunkelhaarige zappte während er auf eine Antwort wartete noch ein wenig im Fernseherprogramm herum aber etwas ordentliches lief hier nicht wirklich. Das war doch frustrierend. Immer wieder kam der gleiche langweilige Käse, den eh keiner sehen wollte. Und wenn dann nur um ihn zum einschlafen zu benutzen. Kopfschüttelnd legte er die Fernbedienung wieder neben sich auf das Sofa und sah dann auf seinen Bildschirm, wo ein fenster aufleuchtete. Der neue hatte ihm also doch geschrieben? Das ging ja wirklich schnell und neugierig öffnete er das Fenster um zu lesen war er ihm geantwortet hatte. Schnell überflogen seine Augen die Nachricht und er glaubte nicht was er da las....

/Was zum...? Amüsant? Voreilig? Was hat den denn geritten??// mit gerunzelter Stirn las er weiter und musste hart schlucken bei der Sache mit dem Profil. Der Kerl war...Aoi konnte das garnicht in Worte fassen. Ja sein profil war eine einzige Lüge....Aber wieso sprach der neue das gerade jetzt an? Das war doch schon ein seltsamer Zufall. War das etwa Kai? Eigentlich konnte das nicht sein...der Nickname des Drummers sah sowieso anders aus. Dieser würde sich niemals Black-Rock-Star nennen....zumal er ihm bekannt war unter Cooking-Star. Auch wenn das nicht wirklich der Wahrheit entsprach und Aoi immer noch komisch dreinsah wenn er entdeckte dass der Kollege online war. Der Gitarrist konnte ihn aber heute nicht entdecken. Vielleicht kam er ja später noch. Jetzt musste er sich zuerst einmal überlegen was er dem neuen zurück schrieb. Das erwies sich als nicht gerade einfach. Was bitte sollte er ihm da auf die schnelle Antworten? Am besten fing er mal beim ersten an...
 

Crow

Amüsant? Findest du das wirklich? Ich meine...wenn du nicht willst dass dich jemand anschreibt, dann hättest du dich im Grunde hier nicht anmelden sollen! Ich schätze es ist der Sinn hinter dieser Plattform neue Leute kennen zu lernen und eben den einen oder anderen anzuschreiben. So viel zu der Sache...

Hmm klar smalltalk ist nach einem harten Arbeitstag vielleicht nicht so sein Ding aber ich schätze ein wenig Ablenkung hat noch keinem geschadet und sicher auch nicht so einem mürrischen schwarzseher wie dir~ Zu der Sache mit dem Profil sag ich jetzt nichts mehr, da ist dir überlassen was du davon hälst. Es zwingt ja niemand etwas zu glauben oder nicht.
 

War doch etwas länger geworden als er dachte aber so schnell konnte man ihn nicht vergraulen. Aoi hatte das Gefühl, dass er genau das beabsichtigt hatte. Ein schmunzeln umspielte seine Lippen als er den Text abschickte. Jetzt war er wirklich gespannt was draauf zurückkam und ob er überhaupt etwas darauf erwiderte.
 

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Er hatte nun Zeit, ein wenig um aufzustehen, die müden Knochen zu strecken und ins Bad zu huschen, seine Blase schrie bereits seitdem er die Arbeit verlassen hatte nach erleichterung und dennoch war er zu eitel um jener nachzugeben, wie ein kleines bockiges Kind das die Sturheit indem zeigte wie es aufstampfte und böse funkelte weil die Eltern ihn unbedingt zu der komischen Tante mitschleppen mussten, welche ihm selbst jedoch jedesmal aufs neue in die Wangen kniff.

Nachdem er dies erledigt und auch seinem Magen nachgegeben hatte, was bedeutete das Uruha das nächste Mal keinen Joghurt vorfinden würde wenn er die Zelte bei dem Bassisten aufschlagen würde, das Reita selbst jedoch eher zum Lachen anstatt zum bereuen verführte.
 

Noch immer verstand er sich am besten mit dieser Diva, diesem Kerl der einem Model glich und doch so ausgelassen mit ihm einen trinken gehen konnte wie kein zweiter, trotzdessen empfand der Bassist selbst die Eigenschaft des Gitarristen, jeden noch so x-beliebigen Mann, wie Licht die Motten, anzuziehen als gruselig.

Somit finden ihre Abende gut an, endeten jedoch oftmals in getrennten Wegen, leider. Weiterhin über sich und Uruha grübelnd schlurfte der Musiker, an seiner neuen Bierflasche nuckelnd, die nächste für die einsamen Stunden in der Hosentasche steckend, während er die freie Hand dazu benutzte sein Becher sowie den dazugehörigen Löffel zu transportieren.
 

Noch immer schweiften seine Gedanken um den hübschen Gitarristen als er sich wieder in sein Bett niederließ, die Beine ausstreckte und beide Flaschen auf seinem Nachttisch ihre Ruhe fanden, neben dem Joghurt verstand sich. Der Laptop schlich sich fast schon wie von selbst auf seinen Schoss zurück, als hätte er ihn in diesen vergangenen knappen fünf Minuten unsagbar arg vermisst, so geschmeidig schmiegte sich das Gerät an seine Oberschenkel.

Es war als würde es auf die Sekunde passen, kaum richteten sich seine Augen auf den Bildschirm und schon blinkte es rot unten auf der Leiste, ein Zeichnen das wohl ihm jemand doch geantwortet hatte. Als Reita die Nachricht las brach er in Lauthalses Gelächter aus, tatsächlich köstlich unterhalten von wenigen Worten und der pappigen Art welche dahinter sich verbarg.
 

Diese Person hatte also doch einen wunden Punkt und ohne das er es beabsichtig hatte, schien der Bassist jenen sogleich getroffen zu haben. Voll ins Schwarze!
 

Black-Rock-Star

Ist ja lustig, so wie du schreibst habe ich also ins Schwarze getroffen. Alles was in deinem ach so toll aufgebautem Profil steht ist eine Lüge, wäre es nicht der Fall, würdest du dich nicht verteidigen müssen.

Dass man in einen Chat geht um Leute kennen zu lernen ist eher das man gleichgesinnte findet, ob man sich mit ihnen jedoch unterhält oder nicht ist jedem selbst überlassen. Also kann ich, wenn ich nun das Bedürfnis verspüre, ganz einfach in dieser beknackten User-Liste zwar aufgelistet erscheinen, aber meinen Namen so einstellen das ich keinerlei Unterhaltung wünsche. Also, welches Gegenargument hast du nun parat?

Was die Ablenkung angeht, muss ich zu meinem Bedauern zugeben, bist du ganz gut dabei. Deine Erscheinung erscheint mir so armselig das ich einfach nur lachen muss. Also, nur her damit, du Fake. Hast du noch mehr solche Dinge auf Lager?
 

Er gemein, er war jedoch dieses eine Mal sogar freundlicher, seiner Meinung nach, als beim vorherigen Schreiben, oder nicht? Mit einem breiten grinsen, welches tatsächliche Freude ausstrahlte, lehnte er sich erneut in seinem Kissen zurück und schickte die Massage ab.

Sicherich würde der Schwarzblonde gleich beleidigt werden, das Niveau sank von Sekunde zu Sekunde und auch wenn sein Gesprächspartner somit den Schwanz einzog und verschwand, er selbst würde darüber nur noch einmal auflachen.
 

Morgen würde dieser Gedanke seinen Tag versüßen und wenn er gesperrt werden sollte, war es kein Problem sich unter einem falschen Namen wiederholt anzumelden. Vielleicht sollte er Uruha von dieser Website erzählen, kurz erwähnen wie beschränkt man sein musste um zu glauben das hier wohl die Erlösung fand die man so sehr erhofft hatte.

Er machte sich über sie Lustig, lachte auf ihre Kosten, und amüsierte sich köstlich, während der Alkoholpegel in seinem Blut zunahm, die Müdigkeit seine Augenlider langsam sinken ließ und auch die Gedanken abklangen.
 

Lange würde er nicht mehr durchhalten, einfach dann jedoch offline gehen täte er es auch nicht. Nicht wegen der Unhöflichkeit welche es deutlich darstellte, sondern einfach nur um diesem Fake zu beweisen das er nicht selbst kuschte.
 

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Der dunkelhaarige Gitarrist war diese Art chatter garnicht gewohnt. Bisher waren hier eigentlich alle immer recht freundlich gewesen, manche ein wenig nervig aber sonst vollkommen in Ordnung. Und nun tauchte dieser Unbekannte auf und alles verschob sich irgendwie. War dieses Forum wohl doch nicht so eine gute Idee gewesen? Kai hatte doch so davon geschwärmt und ihn dann letzten Endes dazu überredet nachdem er ihm versicherte, er könnte dort auch ein Profil anlegen was garnicht auf ihn passte. Ein Fake also. So konnte Aoi einfach mal abschalten von dem harten Leben des begehrten gitarristen von The GazettE. Es tat einfach gut mal nicht an das zu denken was er eigentlich war, denn hier war er ein einfacher Büroangestellter der sich eben wie jeder andere durchs Leben schlug. So sollte es ja eigentlich auch sein aber die Musik besaß nunmal sein herz, daran konnte und wollte er einfach nichts ändern.

Als sein Chatfenster erneut aufblinkte las er ruhig den geschriebenen Text und runzelte die Stirn. Der Kerl war seltsam...Woher nahm er sich die Freiheit das so voreilig zu beurteilen? Wusste er mehr? Oder war das einfach nur absolut dummer zufall? Was es auch war, einfach war dieser neue nicht und irgendwie ärgerte es ihn auch ungemein wie dieser mit ihm umsprang. Fast schon erinnerte ihn das an seinen blonden Kollegen. Dieser war ähnlich gestrickt, absolut nicht 'zahm' und auch sonst nahm er kein Blatt vor den Mund. Eigentlich konnte er mit so einer Art gut umgehen, bei Reita klappte das ja schließlich auch, auch wenn er ihn so manches mal am liebsten irgendwo einsperren würde, damit er mal dier Klappe hielt. Irgendwann wurde das immer böse...Reita konnte sich mit seinen Worten nur schwer zurückhalten wenn er mal in Fahrt kam. Es war nicht leicht darauf jetzt etwas zu kontern aber wieso sollte er nicht ein kleines Spiel daraus machen? Hier war er der Fake, er konnte tun und lassen was er wollte ohne dass jemand darauf kam wer nun wirklich hinter dieser Sache steckt.
 

Crow

Du scheinst mich wohl auf frischer Tat ertappt zu haben...was für ein jammer aber auch! Ja ich bin ein Fake, das hast du wirklich gut erkannt, bist sogar der erste, der es überhaupt merkt. Glückwunsch zu diesem Erfolg! Heutzutage ist jeder doch auf eine Art und Weise ein Fake. Glaubst du etwa es interessiert die Leute wie man wirklich ist? Ist es da nicht einfacher, sich einfach einen charakter anzueignen und nach diesem zu Leben? Beim Chatten geht es nicht bedingt darum, alles was man schreibt zu bewahrheiten...Es geht um den Spaß und wenn sich jemand eben ein profil erstellt, was nicht der Wahrheit entspricht, so ist das sein Problem und nicht deines, findest du nicht? Zudem muss man sich nicht nach ein bisschen chatten und so weiter treffen, das ist schließlich nicht der Sinn der Sache...aber das scheinst du ja wie ich sehe nicht zu verstehen oder etwa doch? Wenn ja, dann erklär mir doch mal deine Ansicht, das würde mich sehr interessieren!

Und Gegenargument? Hmmm...da frage ich mich gerade ernsthaft wieso du das nicht von Anfang an getan hast, anstatt jetzt hier große Sprüche zu klopfen dass das ja so einfach wäre! Dann tus einfach wenn du damit dann Glücklich bist. Es hält dich ja im grunde keiner auf wie du siehst.
 

Aoi war gerade doch ein wenig sauer auf den neuen. So etwas hatte er mit jemand anderem wirklich noch nie geschrieben und auch dass er ein fake war, kam noch nie ans Licht. Ach es ärgerte ihn gerade nur umsomehr nachdem er das geschrieben und schon abgeschickt hatte. Er hätte ihn einfach ignorieren sollen und damit hätte es sich dann warscheinlich. Aber nein er musste ja auch wirklich alles ausdiskutieren. Sein wahres Ich war nicht so. Der dunkelhaarige behielt seine Gedanken lieber für sich alleine, wo sie von anderen in seinem Umfeld nicht angegriffen werden konnten. Aoi mochte es nicht für das kritisiert zu werden, was er dachte oder fühlte. Da befand er es als besser einfach die Klappe zu halten als etwas falsches zu sagen, das dann in den Medien in der Luft zerrissen wird. Das hatte er schon viel zu oft erlebt. Das war auch der Grund wieso er in intervies kaum noch etwas sagte und das lieber den anderen überlies. Ruki und Reita waren da sowieso besser aus dem Nähkästchen zu plaudern. Manchmal konnte man meinen dass sein Gitarrenspiel viel mehr aussagte als die gesprochenen Worte. Vielleicht war diese Art der kommunikation doch besser....
 

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Es machte Spaß, es fing an das er sich tatsächlich grinsend darauf freute was dieser Fake am Ende ihm doch antwortete, was dessen Zeilen wohl aussagen würden und auch wenn Reita wusste das mit jeder weiteren Nachricht seinerseits er einen Schritt näher war seinen Gesprächspartner bis aufs Blut zu reizen, so konnte er dennoch nicht wiederstehen. Er war so.

Er war nie anders und warum sollte er sich nun ändern? Sie waren nicht beim Fotoshooting wo er diese Mimiken aufsetzen musste welche die Fans so zum schwärmen oder kreischen brachten, er musste nicht immer gute Laune vorweisen, geschweige den Macho hinaus hängen lassen und genau dieser Aspekt gefiel ihm so sehr.
 

Er war er selbst, sein Wesen schrieb hier ohne sich zu verstecken, unter einem neuen Namen, ohne Lügen, den viel von sich würde er so oder so nicht preisgeben, daher würden auch keinerlei Unstimmigkeiten entstehen, weswegen also sich sorgen? Die Antwort ließ Reita hemmungslos auflachen, voller Freude und Vorhersehbar klang es, so als hätte er innerlich sich diese Worte bereits gedacht, den sie klangen anklagend und wütend, verletzt und ebenso auch ein wenig schuldig.

Es dauerte etwas bis er vollkommen wieder Herr seiner Selbst war, wobei der Laptop leider bei dieser Aktion etwas fliegen gelernt hatte, auch wenn unfreiwillig, so musste der Bassist sein Schätzchen zuerst vom Fußboden fischen bevor er überhaupt weiter die Tasten malträtieren konnte.
 

Tief atmete der Bassist durch, wischte sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln und streckte sich kurz bevor er seine Antwort tippte, dieses Mal würde er jedoch versuchen nicht allzu belustigt zu klingen.
 

Black-Rock-Star

Angriffslustig bist du also, das gefällt mir muss ich gestehen, aber die Frage stellt sich mir, ob nun du es bist oder der Fake. Ist es jedoch nicht auch für dich plötzlich viel befreiender mit jemanden zu schreiben der weiß das das was du vorgibst zu sein eine Lüge ist und dennoch nicht davon abgeschreckt ist?

Siehe es mal von der Seite, ich werde dich nie nach deinem richtigen Namen fragen, nie nach deiner Arbeit, nie nach deinen Vorlieben den im Grunde interessiert es mich auch nicht was du privat so treibst.
 

Eher frage ich mich warum du ausgerechnet in diesem Chat eine Lüge bist, was deine Beweggründe waren nicht du selbst zu sein. Scham? Angst? Neugierde? Verstehe mich nicht falsch, ich selbst werde nicht viel von mir preisgeben, aber genau das reizt mich so sehr hier daran.

Ich werde nicht lügen, aber solltest du mir eine Frage stellen die ich dir nicht beantworten kann, werde ich es dir mitteilen, demnach denke ich sogar das es ganz unterhaltsam wäre weiter mit dir zu schreiben, du Fake.

Und, da ich ja der erste bin welcher hinter dein kleines dreckiges Geheimnis gekommen ist, tauchen immer mehr Fragen auf die beantwortet werden wollen, wie zum Beispiel du auf die Idee gekommen bist ein Büroangestellter sein zu wollen, oder aber ob du tatsächlich dieses Alter hast, stecken hinter den Lügen Wahrheiten? Wer bist du wirklich?
 

Konnte er das so abschicken? War es nicht etwas zu persönlich? Nein, im Grunde nicht und nett ausgedrückt war es auch, keinerlei Spott lag in den Worten, keine einzige Zeile verkörperte ein Lachen oder gar ein Grinsen das für Herablassend gesehen werden könnte, stattdessen eher Neugierde.

Dieses Etwas hinter dem PC hatte tatsächlich etwas in ihm hervor gekitzelt das ihn dazu brachte wie ein kleines Kind davor zu setzen und mit großen Augen, einem Lächeln auf den Lippen, darauf zu starren nur um am Ende dies zu lesen was er in seinem Kopf sich gesponnen hatte.
 

Als wüsste man was in dem Packt sich befand das unter dem Weihnachtsbaum lag, die Freude daran jedoch nicht dadurch getrübt wurde. Er mochte Überraschungen sowieso nie, hasste diese regelrecht, daher empfand er es sogar als angenehm nun zu wissen mit wem er es ungefähr zu tun hatte, trotzdem.

Sollte er feststellen das ihm ein Perverser gegenüber saß, jemand der alles andere als eine reine Weste vorzuweisen hatte, würde er die Unterhaltung schneller beenden als der Andere schauen konnte, da machte er definitiv kurzen Prozess.
 

Und nun? Wie würde dieser Fake reagieren? Ein kurzer Blick nach links, auf das Nachttischchen, zeigte ihm deutlich das die beiden Flaschen bereits bis auf ihren Grund leer getrunken waren, der Joghurt stand dennoch weiterhin seelenruhig dort und wartete darauf verspeist zu werden, dennoch war das kleine Hungergefühl verschwunden was er vorher noch so genervt versucht hatte zu unterdrücken.

Jetzt wo jedoch genau dieser fort war und das Bier ebenso, kroch das Gefühl von Trauer in ihm hoch, anstatt einzuschlafen, lager nämlich weiterhin hier noch wach!
 

Dieser Penner am anderen Ende des Rechners hatte es tatsächlich geschafft ihn um den Schlaf zu bringen und was dieser sicherlich nun auskostete würden seine Bandkollegen morgen zu spüren bekommen, den unausgeschlafen war er schlimmer als jedes Erdbeben hier in Japan.

Kurz wog er innerlich ab ob und warum es sich überhaupt lohnen würde eine erneute Flasche aus dem Kühlschrank zu fischen, entschied sich jedoch Schlussendlich dagegen, noch mehr zu trinken würde ihm auch nichts bringen und morgen früh wäre seine Erscheinung einer Alkoholleiche gleich, also lieber doch lassen.
 

„Schreib schneller, du Sack! Ich will ins Bett, davor dich aber noch etwas an der Nase herumführen.“, Spaß, definitiv, es machte ungeheure Freude, dennoch rief auch das Bett, also was tun?
 

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Wie versteinert saß Aoi auf seinem weißen Lieblingssofa und las die Worte auf seinem Bildschirm. "Wer...ich wirklich bin...?" Sein Gesichtsausdruck wurde bitter. Aoi war wie vor den Kopf gestoßen. Wieso interessierte es einen Fremden den er nicht mal eine Stunde kannte, so sehr was oder wer er wirklich war? Und vorallem wieso er das tat? Das war nicht sein Plan gewesen und dieser neue hatte nun wirklich in ihm einen Wunden Punkt getroffen, was bisher noch nie jemand geschafft hatte, nicht einmal seine Bandkollegen. Keiner kannte ihn im Grunde richtig...sie stellten nur vermutungen an, mehr war da aber auch nicht. Selbst Kai hatte kaum Ahnung was seinen Charakter anging. Die hauptsache war ja sowieso dass sie sich verstanden und die Band nach oben an die Spitze brachten. Alles andere war dann Privatsache und nicht Teil der Band oder eben weniger. Ach das war alles so kompliziert!

Aoi musste nun genau überlegen was er dem anderen nun schrieb. Das verlockte gerade nur dazu sich alles von der Seele zu reden, da ihm ja sonst keiner Zuhörte oder sich dafür interessierte. Aber es ging ihn eigentlich auch nichts an, wieso also sollte er es tun? Der Gitarrist schüttelte den Kopf, blickte wieder auf den Bildschirm vor sich, begann dann langsam eine Antwort zu tippen, mehr wie falsch machen konnte er ja eh nicht.
 

Crow

Ich bin keinesfalls Angriffslustig. Frag dich lieber nicht zu viel, sonst bekommst du noch graue Haare und das willst du ja nicht oder? Und du fragst ob das befreiender ist? Ich weiß nicht recht, es ist ein seltsames Gefühl...ich kann es nicht genau beschreiben. Tut mir leid. Aber danke dass du nicht weiter nachfragst was meine 'wahre' Identität angeht...das hat dich wirklich nicht zu interessieren.

Wieso hier in diesem Chat? Gute Frage...vielleicht weil ich so einfach abschalten kann von allem was mich umgibt, was mich bedrückt. Ich schlüpfe quasi in eine andere Rolle, eine Rolle, die nicht ich selbst bin sondern jemand der vielleicht ein etwas einfacheres Leben führt als ich. Das ist denke ich auch der Reiz daran. Hier interessiert es keinen ob man wirklich das ist, was das Profil vorgibt zu sein. Ein Büroangestellter hat es meiner Meinung nach einfacher als das was ich eigentlich Beruflich mache..... Ich kann und werde dir nicht sagen was es ist aber es zerrt an den eigenen Nerven, Tag für Tag.... Ich brauch Ablenkung, brauche etwas an das ich mich Abend nach getaner Arbeit krallen kann ohne...Naja...Verurteilt zu werden für mein tun....Mein Alter jedoch entspricht der Wahrheit auf diesem Profil, das ist kein Fake...aber auch das einzige....Wobei, der Wohnort stimmt noch überein.

Ich hätte nicht gedacht, dass dich meine Art nun doch so neugierig macht, nachdem du mich zu Anfang so angemacht hattest. Ich wüsste gerne was dich nun umgestimmt hat. Dass ich ein anderes Ich vorgebe, kann es ja kaum sein. Das tun viele hier in Japan, da bin ich weiß gott nicht der einzige. Wieso also? Bin ich etwa so etwas wie ein Spielzeug für dich? Ein netter kleiner Zeitvertreib?
 

Was bitte hatte er denn da für einen Mist geschrieben?? Der andere musste denken er sei komplett bescheuert. Aber es waren seine Gedanken die er sonst niemandem anvertraute, keiner Wusste davon wie fertig ihn das Showbuisness manchmal machte. Wären nur die Konzerte von belang und die Musik an sich, dann wäre das wohl alles kein problem. Aber die PSC setzte immer wieder einen drauf. Jetzt ging es nicht mehr nur um die Musik, man musste den Fans gefallen und zwar mit Haut und Haar, sie müssen einem Verfallen auch wenn man sie wie eine heiße Kartoffel fallen lassen würde. Ruki und vorallem auch Uruha, hatten damit nie probleme. Der Fanservice sagte ja schon alles. Klar, er hatte das auch schon einige male gemacht aber er fand es unsinnig. Den fans gefiel es zwar aber das waren nicht sie selbst. Das Posen auf der Bühne ok, da konnte man nicht sonderlich viel falsch machen wie er fand aber die Bandkollegen anmachen oder gar küssen vor all den Fans, war dann doch nochmal eine Sache für sich.

Aoi blickte kurz auf die Uhr und verfluchte sich selbst. Es war verdammt spät geworden, nur weil er sich mit dem neuen aufgehalten hatte und morgen stand wieder ein harter Tag bevor. Kai würde sie wohl nicht schonen. Schon garnicht weil demnächst das neue Album auf den Markt kam. Ach das war doch zum haare raufen! Was musste er nun auch den mega langen text schreiben? Es wäre besser gewesen er hätte den Kelr ignoriert und wäre ins Bett gegangen.
 

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Und da, gerade als Reita sich entschied doch diesen Fremden fremd sein zu lassen, schrieb dieser Blödmann zurück und zwang den Bassisten dazu sich dessen Antwort durchzulesen, woraufhin es ihm bereits bei der Hälfte in den Fingerspitzen juckte darauf zu zurück zu schreiben, aber das Bett rief, die Lacken lagen bereits verführerisch und auch der Gedanke an etwas Erholung ließ ihn wohlig aufseufzen, also was tun?

Sollte er sich geschlagen geben und doch Erwidern, ihm sagen das das was er da schrieb auch auf ihn zutreffend war oder doch nur kurz auflachen, deutlich zeigen das dieser Mensch schwäche zeigte wo keinerlei hingehörte?
 

So wie es den Anschein machte arbeitete diese Person in einem Job der ihn zwar irgendwo ausfüllte, aber dennoch bedrängte und zu Dingen zwang welche er sich zu Anfang seiner Karriere nicht einmal vorzustellen vermochte.

Der Schwarzblonde glaubte auch nicht daran das ein einfaches Büroangestellten Leben so unkompliziert gestrickt wäre, denn auch wenn der Alltag irgendwann die Überhand in dieser Branche gewann, so musste man sich immer wieder selbst zur Besinnung rufen um dem Trott nicht am Ende so stark zu verfallen das man sich Ablenkung suchte, genau wie hier.
 

Oftmals hatte man in diesen einfachen Berufen bereits Fuß in der Familie gefasst, da war deutlich mehr Platz für Frau und Kind als in seiner und außerdem konnte man sich an den wenigen kleinen Dingen erfreuen wie den regelmäßigen Sex.

Leicht schüttelte der Bassist seinen Kopf, wie kam er nur auf diese schwachsinnige Idee? Regelmäßiger Sex? Wenn er wollte würde er täglich mehrere Frauen, ob Jung oder Alt, Hübsch oder Hässlich, in seinem Bett vorfinden und dies ohne einmal wirklich etwas dafür getan zu haben, sein Name reichte, alles andere was bedeutungslos.
 

Er war wie eine Trophäe, etwas das man sich ins Regal stellen und immer wieder damit angeben konnte, doch zu etwas anderem taugte er kaum, abgesehen davon das die Kreditkarten schlussendlich heiß laufen könnten, ohne auch nur in die Nähe eines Musikgeschäfts gewesen zu sein.

Ein Grauen, etwas das schlimmer war als jeder Horrorfilm den er gesehen hatte, furchtbarer als Uruha der mal zwei Tage ohne Make-up zur Arbeit erschien und alle ihn für Krank empfanden, dennoch, ob er wollte oder nicht, irgendwann würde auch ihn der Drang packen eine Frau zu finden, mit ihr eine kleine Familie eventuell zu gründen und doch wagte er es nicht dies in naher Zukunft geschähen zu lassen.
 

Freiheit, das war es was ihn so verleitete zu sein, der Gedanke daran das ihn niemand zu Hause erwartete wenn er von der Arbeit kam, das es nicht nach Essen roch und kein Geschrei die Wände niederregnete.

Es waren genau solche Sachen die ihm jedesmal ein zufriedenes Lächeln auf die Lippen zauberte wenn er eine Familie sah. Kurz legte der Schwarzblonde seinen Kopf etwas schief, überflog noch ein weiteres Mal die Nachricht bevor er sich einen geeigneten Text zurecht legte, den die Lust, so groß sie auch war, nahm rasant ab und desto länger er über jene Silben nachdachte, desto genervter wurde er wiedermal.
 

Black-Rock-Star

Gefangen im Beruf und Alltag, so hört es sich für mich an. Scheinbar ist dein Leben doch nicht so schön wie du es dir vorgestellt hast, wenn du dabei bist das Dasein eines langweiligen Büroangestellten als angenehm zu empfinden. Dein Wille ist wohl bereits im Grabe, was?

Schade, dabei hatte ich mir erhofft das meine Worte etwas in dir wachrütteln würden und du mir somit quer über die Lippen fährst, stattdessen jedoch schreibst du wie leid du es doch bist überhaupt auf dieser Welt zu sein. Was stresst dich denn so? Frauen die dich begehren?
 

Männer die vor Neid kaum ihre Zunge im Zaum halten können? Oder ist es der Druck der auf deinen Schultern lastet und welchem du einfach nicht mehr gewachsen bist? Älter als bist du ja nicht viel, diese zwei Jahre sind im Grunde nicht einmal erwähnenswert und dennoch glaube ich daran das ich dir überlegen bin.

Du hast mich für eine Sekunde fasziniert, hast es tatsächlich geschafft meine Aufmerksamkeit zu ergattern und am Ende stellst du dich doch als jemand heraus der lieber fett und faul wäre als jung und lebensfroh? Bemitleidenswert, ja wirklich.
 

Ich habe mir erhofft das hinter dieser Lüge, dieser Fassade welche du endlich etwas abgelegt hattest, ein Mensch steckte der nicht kurz vor dem Nervenzusammenbruch steht und dennoch sehe ich dich nun am Boden liegen. Warum? Hast du niemanden an den du dich lehnen kannst? Freundin? Freund? Geliebte, geliebter?

Familie, oder gar ein Haustier? Ein Hobby, etwas das dir Leben einhaucht.
 

Nun gut, ich habe für heute schon zu viel gesagt und um bei der Wahrheit zu bleiben bin ich müde, also werde ich jetzt gehen und dich deinen Gedanken selbst überlassen und wer weiß, vielleicht sehen wir uns hier irgendwann wieder und du bringst mich vom neuen dazu dir, als einzigen aus dieser dämlichen Liste, zu antworten.
 

Das war´s, mehr würd er nicht schreiben, mehr war auch nicht nötig, eher nur noch ermüdend und erschwerte umso mehr das wachbleiben.

Jede noch so winzige Zeile hatte Reita eine Menge an Energie gekostet und wenn er welche noch für seinen heiß geliebten Bass haben wollte, musste er wohl oder über doch die Finger von der Tastatur lassen. Kaum war er aus dem Forum verschwunden, lud der PC hinunter, das Gerät wurde beiseitegelegt und die mittlerweise warme Bettdecke bis zur Nasenspitze hinaufgezogen.
 

Langsam schloss er die Opale, die Gedanken schweiften immer mehr ab und mit einem lautlosen Seufzen driftete der Schwarzblonde die letzten Meter ins Land der Träume hinüber, nur um am nächsten Morgen grummelnd festzustellen das er doch verschlafen hatte!

Wenn er diesen Kerl, diesen Fake, noch einmal zwischen die Finger bekam würd er ihm gehörig den Marsch blasen! Wegen ihm kam er nun nicht aus den Federn und somit auch eine gute halbe Stunde zu den Proben zu spät, die Begrüßung auf Kais niederschmetternde Predig war ein hübscher Stinkefinger und ein grimmiger Gesichtsausdruck.
 

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Aoi konnte nicht so ganz glauben was er da nun las. Er war zu schwach geworden, hatte sich von seinen Gefühlen zu sehr leiten lassen. Aber wieder einmal hatte er den Beweis gefunden, es war besser zu schwiegen als die Gefühle, die einen bedrückten, freien lauf zu lassen. Er schüttelte den Kopf und fuhr sich durch die dunklen Haare. Es war doch immer wieder das gleiche. Wieso hatte Kai ihm nur dieses dumme Forum empfohlen? Das war wohl doch alles ein fehler. Und wieso tauchte auf einmal dieser Kerl auf der alles durcheinander brachte? Da ging doch definitv etwas nicht mit rechten Dingen zu. Ob Kai da vielleicht dahinter steckte? Nein...das konnte er sich nicht vorstellen...Das passte nicht zu Kai. Ach was machte er sich auch laufend zu viele Gedanken?? Das war alles nicht gut für seinen Kopf und brachte ihn dann meistens um den Schlaf. Er sollte das Internet in Zukunft vielleicht meiden. Aber eine letzte Nachricht würde er an den Fremden noch schreiben. Auch wenn dieser nun schon offline war, die Nachricht kam trotzdem an wenn er das nächste mal wieder Online kam. Große Lust hatte der Gitarrist darauf zwar nicht aber sonst hieß es nur wieder, er würde den Schwanz einziehen.
 

Crow

Es geht nicht darum dass ich lieber Fett und faul wäre...Das wäre das letzte was ich wollte. Aber ich glaube es macht keinen Sinn dir zu erklären was wirklich vor sich geht. Ich habe das schon viel zu oft versucht. Man sollte in manchen Situationen lieber ruhig sein und Dinge, die einen bewegen für sich behalten. Es war ein Fehler mich dir, einem Fremden anzuvertrauen. Es ist immer ein fehler, wenn ich dies tue. Nimm es also nicht persönlich. Und zu deiner Information, Ich stehe nicht kurz vorm Nervenzusammenruch, das sähe anders aus. ich lebe nach wie vor, auch wenn es in meinem Leben und Beruf Momente gibt die ich am liebsten vermeiden würde.

Ich kann dir schlecht erklären was in mir vorgeht, wieso ich so handle wie ich handle. Jeder Mensch hat seinen eigenen Charakter, geht mit Situationen anders um und ich denke das sollte man Respektieren auch wenn es einem nicht passt. Man kann Menschen nicht so formen wie man sie gerne hätte. Aber vielleicht denke ich auch hier falsch...Wer weiß das schon. Jedenfalls wünsche ich dir jetzt noch eine schöne Nacht und vielleicht schreibt man sich ja mal wieder.
 

Der dunkelhaarige schloss für einige Momente die Augen und sendete die Nachricht dann ab. Am liebsten hätte er es einfach ignoriert und nie wieder mit diesem typen geschrieben. Er klang abwertend und dann von einem zum anderen Moment wieder mitfühlend. Das irritierte ihn unheimlich. Es machte ihn schwach weil er dachte dass er so vielleicht jemanden hätte, der ihm zuhörte, ihn Verstand und einfach mal nicht anklagte. Aber da hatte er sich wieder einmal geirrt. Der Fremde war unberechenbar... Aber was brachte es sich darüber Gedanken zu machen? Es war nur ein Virtueller Genosse, nichts weiter. Aoi sollte sich mehr auf die anstehende Probe konzentrieren anstatt an so etwas. Genau aus diesem Grund schaltete er seinen Laptop dann auch aus und legte ihn auf das Sofa, von dem er aufstand und langsam ins Bad schlurfte um sich Bettfertig zu machen. Schlaf konnte er jetzt sehr gut gebrauchen... Die Probe am nächsten Tag würde hart werden, soviel stand fest und viel Zeit zum Schlafen und erholen, hatte er nun auch nicht mehr.

Die Nacht ging auch viel zu schnell vorbei, kaum war der dunkelhaarige eingeschlafen, klingelte auch wieder der Wecker - So kam es ihm jedenfalls vor. Mit einem grummeln auf den lippen schaltete er diesen aus und erhob sich mit schweren Gliedern vom Bett, strich sich durch die zerzausten haare und gähnte einmal herzhaft, ehe er sich dann aus dem bett schälte. Viel Zeit zum Frühstücken nahm er sich nicht, da hatte er in der PSC auch genug zeit. Als sich Aoi dann auch im bad soweit gerichtet und die Augenringe überschminkt hatte, machte er sich auch sogleich auf den Weg, und er kam sogar pünktlich. Nur einer fehlte, und das war ihr blonder Bassist. Doch dieser kam nach 30 Minuten ebenfalls im proberaum an. Kai kannte mal wieder keine Gnade und machte seinem ärger Luft. Wie jedes mal. Aber Aoi war das egal, er hatte sich zu seiner Gitarre gesellt und stimmte sie ein wenig, ohne auch nur einen Blick an einen seiner Kollegen zu verschwenden. Seine Gitarre war nunmal sein ein und alles. Keiner konnte ihm das herrliche Gefühl nehmen wenn er auf ihr spielte, mit den Fingern sie glatten Saiten entlangstrich. Der Gitarrist schlug ein paar Akkorde an, lies sie dann aber kurz darauf wieder ausklingen. Es juckte ihm in den Fingern nun endlich alles zu geben, seinen Gefühlen freien lauf zu lassen, durch die Musik.

Ausnahmsweise hatte er mal richtig Lust zu spielen.
 

Uruha und Ruki sahen ihn komisch von der Seite an und runzelten die Stirn. "Was ist denn mit dem los?" flüsterte der zweite Gitarrist zu dem kleinen blonden. "Irgendwas beschäftigt ihn..." Ruki runzelte die Stirn und zuckte dann mit den Schultern. "Lass ihn doch, solange er spielt, kann er sich ja komisch verhalten..." meinte er dann nur und blickte zu Kai und hoffte auf eine Zustimmung des Leaders.
 

Er war mürrisch, sein Nacken schmerzte, sein Kopf schien um das Doppelte gewachsen zu sein, genauso wie seine Muskeln welche jeden noch so winzigen Dienst verweigerten, egal wie sehr er sich auch anstrengte.

Ein kurzer Blick zu seinem Bass, dann innerlich ein tiefes Seufzen, es kam selten vor, aber dennoch, die Lust für die Musik hatte er heute wohl im Bett vergessen. Das leise Getuschel von Ruki und Uruha interessierte ihn wenig, die nun ausholende Predig des Leaders ebenso gering, doch seine Aufmerksamkeit richtete sich stattdessen auf ihren zweiten Gitarristen.
 

Warum war dieser Mann mit einem Mal so nervig? Leicht schüttelte Reita seinen Kopf, drehte sich um und verengte seine Opale zu schmalen Schlitzen, während er den Drummer fixierte welcher scheinbar noch immer nicht begriff den Mund zu halten.

„Kai! Jetzt sei endlich ruhig! Ich habe dich schon beim ersten Mal verstanden, du musst den ganzen Scheiß nicht noch einmal wiederholen! Außerdem habe ich eine Uhr zuhause, das weißt du!“, langsam aber sicher wurde er nur noch wütender, seine Laune sank immer mehr hinunter bis sie schlussendlich ihren Tiefpunkt erreichte und er so geladen war das sicherlich etwas schlimmeres geschähen wäre, wenn er am Ende nicht doch die Leine gezogen hätte.
 

Stampfend ging er auf den Dunkelhaarigen zu, den einzigen Menschen welchen er momentan in seiner Nähe ertragen konnte ohne ihm wirklich in die Fresse zu schlagen und somit mehr Ärger anzurichten als ohnehin schon.

„Komm mit, ein Bier ist gerade das richtige.“, alleine etwas um diese Uhrzeit trinken zu gehen wäre echt armselig, demnach würde er Aoi einfach zwingen sich in Bewegung zu setzen, weswegen er an dessen Handgelenkt griff, mit der anderen Hand die Gitarre von dessen Schoss entfernte und beiseite legte. Dies alles geschah so schnell das der Dunkelhaarige nicht einmal wirklich Zeit hatte zu reagieren und ehe auch Reita sich versah stand er mit seinem Bandkollegen draußen an der frischen morgen Luft.
 

„Ich.. ahrg!“, wütend stampfte der Bassist mitten auf der Straße auf, war in jenem Moment froh alles andere als geschminkt zu sein, den so wäre es nur noch auffälliger gewesen.

„Gomen, ich wollte nicht.. aber, ich wäre sicherlich Amok gelaufen wenn Kai nicht langsam aus meinem Blickfeld verschwunden wäre!“, schuldbewusst ließ der Schwarzblonde sein Haupt, ließ die Schultern ebenso hängen und wagte es nicht einmal den Gitarristen anzusehen, stattdessen kaute er auf seiner Unterlippe herum und überlegte sich etwas um es wieder gut zu machen, was wohl doch in einem Frühstück enden würde.
 

„Gehen wir was essen, ich hab bei dem ganzen Stress keinen Bissen zu mir genommen, geht auch auf mich.“, leicht lächelte er den Älteren an, nickte in Richtung der Hauptstraße und machte sich schon langsam auf den Weg, immerhin würde er sicherlich nicht mehr zurück zur PSC gehen, heute jedenfalls.

Kai hatte bei ihm den Bogen überspannt, Uruhas sinnloses Gekicher war da nicht besser und auch Ruki, welcher den Bassisten scheinbar ah so gut nachahmen konnte, war unter dem Niveau das der Musiker an diesem Tag ertragen konnte.
 

In einem kleinen, fast schon unscheinbaren Café angekommen, ließ er sich in der hintersten Ecke nieder, vergrub kurz seine Händen in den ungekämmten Haaren bevor er das erste Mal, seit sie das Gebäude verlassen hatten, seinen Blick hob und in die Opale seines Gegenübers blickte.

„Ich habe scheiße geschlafen, hatte gestern noch zusätzlich eine ziemlich dämliche Unterhaltung, welche wirklich in die Sackgasse führte, somit bin ich am Ende nicht einmal wirklich schlafen konnte, weil diese Person mir nicht wirklich aus dem Kopf ging.“, eine kleine Rechtfertigung, etwas das wie eine Entschuldigung klang, nahezu einem Schuldgeständnis glich.
 

Reita hatte im Grunde nicht vor den Älteren in diesen Streit zwischen sich und dem Drummer hinein zu ziehen, doch brauchte er jemanden mit dem er sich ablenken konnte, jemand mit welcher wenigstens den Schein trug ihn zu verstehen.

„Such dir was aus, ich bezahle… wenn du willst.“, würde ihn Aoi nun hängen lassen? Mit einem leichten Lächeln winkte er die Kellnerin zu ihnen, welche sogleich mit einem Strahlen auf den Lippen ihre Bestellung entgegen nehmen wollte.
 

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Völlig ins spielen vertieft bekam Aoi den Streit zwischen dem Bassisten und ihrem Leader nicht mit. Auch das getuschel von Uruha und Ruki, ging völlig an ihm vorbei, als sei er alleine hier. Ja so lies es sich doch leben. Aber seine innere Ruhe wurde schneller gestört als es ihm lieb war. Gerade hatte er sich soweit ganz gut entspannt, da wurde er auch schon am handgelenk gepackt, seine Gitarre zur Seite gelegt und ehe er sich versah, stand er draußen vor dem PSC-Gebäude. Verwirrt sah der dunkelhaarige Reita in die Augen. Was ging denn hier gerade ab? Hatte er etwas verpasst?? Wieso hatte er ihn denn nun mitgenommen? Gerade wollte Aoi etwas zu dem blonden sagen, da ergriff dieser selbst das Wort und Aoi hielt den Mund.
 

"Schon...okay...ich bin nur ein wenig verwirrt wieso du mich jetzt mitgezogen hast." ein schwaches Lächeln umspielte seine Lippen und er fuhr sich durch die Haare, atmete die frische Luft draußen ein. "Beruhig dich wieder Akira..es hat keinen Sinn wenn du dich nur unnötig aufregst. Du kennst Kai doch... Lass ihn einfach reden, dann hält er von selbst die Klappe wenn er merkt dass ihm keiner Zuhört~" Aoi versuchte seinen Kollegen ein wenig aufzumuntern auch wenn das vielleicht nicht wirkte. Aber ein versuch war es immerhin wert. "Und wo treibst du dich Nachts bitte rum? Hast du ne neue Flamme die dir nicht mehr aus dem Kopf geht?" harkte er dann nach und sah reita auffordernd an. Aber ein Frühstück konnte er nun wirklich gebrauchen. Und wenn reita zahlte war das gleich noch um einiges besser.
 

"Also mein lieber, was bedrückt dich dass du bei jeder kleinigkeit aus der Haut fährst?" fragte Aoi dann nach, nachdem er bei der netten bedienung bestellt hatte. Mehr wie einen Toast und etwas Obst bekam er nun doch nicht herunter. Und das musste auch reichen. Er machte gerade keinen Sport mehr und da durfte er es mit dem Essen nicht ganz so übertreiben. Reita war manchmal schon ein wenig Sonderbar. Seine Wutausbrüche brachten jeden zum fürchten, nur er selbst sah das eher gelassen. Wer hatte so etwas denn mal nicht? Es war ganz natürlich. Nur war es nicht immer so leicht den blonden wieder auf den Boden der tatsachen zurück zu bringen. Aoi konnte sich gut vorstellen dass Kai warscheinlich nun richtig Sauer ist und Ruki nicht weniger. Die neue Tour stand an und das Album musste bis dahin fertig sein und zum verkauf stehen. Es stand so viel an und sie hatten einfach zu wenig Zeit.
 

Aois Gedanken drifteten wieder zu dem Gespräch ab dass er am Abend zuvor geführt hatte. Der Fremde schien ihn wirklich genau durchschaut zu haben, das war noch nie jemandem gelungen. In Gedanken versunken knabberte der Gitarrist an einem Stückchen Apfel und seufzte dann leise auf. Wieso konnte er das Leben als Berühmter Star nur nicht genießen? Irgendwas ging hier mächtig schief. Wünschte sich nicht jeder Mann von den Frauen so begehrt zu werden wie es bei ihnen der Fall war?
 

Das Aoi scheinbar den Therapeuten nun spielte gefiel Reita alles andere als gut, es kam ihm vor als würde er plötzlich auf der anderen Seite der Tafel sitzen, so als müsste er sich nun anhören das man seine Reaktion als ein Fake abstempelte.

Er hatte gedacht das genau der Gitarrist keinerlei Fragen stellen würde, stumm wie immer ein falsches Lächeln auf den Mundwinkeln trug und im Nachhinein sich einen Scheiß um den Bassisten und dessen Privatangelegenheiten kümmerte, wie schwer er sich doch getäuscht hatte.
 

Die Kellnerin sah sie beide recht skeptisch an, als würde sie erahnen das sie nicht nur Durchschnittsbürger wären, als würde sich etwas hinter ihrer Erscheinung verbergen das zum Anhimmeln geradewegs geboren wurde.

Eine Flamme? Eine Frau? Er? Und dies gerade zu dieser stressigen Zeit? „Nein danke, lieber legte ich selbst Hand an als mich noch mit einem nervigen Weib zu beschäftigen das mir dauerhaft auf die Nerven geht, weil ich mehr Zeit mit meinem Bass als mir ihr verbringe.“, in dieser Hinsicht war wirklich der Gedanke es sich selbst mal schnell zu besorgen wirklich verlockender als in etwas einzutauchen das nach dem Akt wieder die Klappe aufriss und alles andere als wohltuende Töne ausspuckte.
 

„Und wie schaut es bei dir aus, du Schatten. Du bist schon lange nicht mehr du selbst. Verkriechst dich in deiner eigenen kleinen Welt, hinter einem dämlich nervenden Lächeln und nur wenn du Spielst bist du gelassen. Also, was ist es?“, das Blatt drehte und wendete sich, doch auf welcher Seite es nun am Ende doch stehen bleiben würde, dies war noch weitgehend unklar.

Gelassen ließ sich Reita in seinem gepolsterten Stuhl zurück sinken, verschränke die Arme vor der Brust und wartete bis sein Kaffee soweit abgekühlt war das es in einem Zug trinken konnte ohne sich die Zunge zu verbrennen.
 

Er wollte das Café nicht zusammen fluchen, er wollte auch keinerlei Aufmerksamkeit auf ihre Personen lenken, deswegen wartete geduldig und brav bis zu jenem Zeitpunkt das es ihm vergönnt war. Er merkte sofort das sein Gegenüber langsam aber sicher in eine Welt eintauchte in welcher Reita jedoch keinerlei Platz hatte, nicht den geringsten, weswegen er erst einmal abwartete bis jedoch seine Tasse leer und Aoi weiterhin in den Gedanken versunken war.

Als er spürte das die eine Kellnerin scheinbar nicht nur sich damit angesteckt hatte sie zu beobachten, beinahe das ganze weibliche Personal war irgendwann der Meinung wohl das sie das passende Anschauungsmodel darstellten, den aus einer wurden zwei, daraus dann drei und schlussendlich acht.
 

Wunderbar, er hasste sowas! Absichtlich stand er auf um seinen noch träumenden Bandkollegen etwas Aufmerksamkeit zu schenken, ließ sich neben diesem auf die Bank nieder und nahm ihm den Apfel aus der Hand und drehte dessen Gesicht mit einer Zärtlichkeit zu sich, die er wirklich nur bei Frauen anwendete die er irgendwie mehr als nur ein wenig mochte.

„Spiel mit!“, raunte er ihm gelassen und dunkel zu, bevor er noch etwas näher an Aoi heran rückte und dessen Lippen vorsichtig und mit allem Gefühl berührte die er momentan aufbringen konnte. Kaum waren ihre Lippen vereint, fielen auch schon seine Augen zu, die Hand welche er zu Anfang dafür verwendete Aois Apfel zu halten, ließ das Obst sogleich fallen und wanderte in den Nacken des Schwarzhaarigen.
 

Der unscheinbare Kuss, dieses zarte Vergnügen entflammte urplötzlich zu einem heißen Zungenspiel und erst das sanfte, spielerische Läuten der kleinen Klingel an der Tür riss Reita zurück in die Wirklichkeit.

Die Angestellten hatten schon lange ihre Augen von ihnen genommen, doch er war dabei gerade seine erst wirklich zu öffnen. „Gomen..“, hauch, ein Murmeln, dann stand er auf und legte, wie versprochen, das passende Geld für das Essen und den Kaffee auf den Tisch bevor er endlich verschwand. Ruhe, er brauchte Ruhe!
 

Wieso sollte er ihm denn keine Fragen stellen? Reita war schließlich sein Freund, da war es klar dass er sich auch ein wenig Sorgen machte. Oder sollte er ihn etwa komplett ignorieren. Aber wie immer war es eben so dass er einen Fehler machte. Aoi sollte sich langsam mal merken, dass er einfach nichts mehr sagen sollte...Das war in vielerlei Hinsicht einfach der bessere Weg. Ein leises seufzten verlies seine Lippen. "Ich bin kein schatten...Und ich lebe auch nicht in meiner eigenen Traumwelt, so wie du es nennst! Und das geht dich alles nichts an...." antwortete der Gitarrist etwas zickig und grummelte. //Du willst es sowieso nicht wissen also tu nicht so als seist du interessiert...// "Ich muss nicht wie die anderen alles nach außen Tragen was mich bewegt und was nicht." mehr sagte er dazu auch nicht und lies das Thema dann einfach fallen. Was brachte es denn da weiter drauf rumzureiten? Der dunkelhaarige hatte nunmal seinen eigenen Charakter und da konnte auch Reita nichts dran drehen.
 

Die Kellnerin hatte er die ganze Zeit nicht wirklich beachtet und wert war sie es im Grunde genommen auch nicht also wozu sich die Mühe machen? Dass diese wohl merkte, wer hier vor ihnen saß interessierte ihn mindestens genauso wenig. Und das sollte es den blonden auch nicht. WIeso ignorierte er die Weiber nicht einfach? Diese Reaktion nervte ihn schon wieder tierisch aber wenn er jetzt etwas sagte war es wie immer eh nicht recht. Aber was sein Bandkollege nun tat, damit hatte er niemals gerechnet, nicht einmal daran gedacht. Aoi merkte wie der andere ihm das stückchen Apfel aus der Hand nahm, dass er noch eben selbst festhielt. //Was soll das denn nun??// fragte er sich dann und hörte Reitas gehauchten Worte. Seine Stimme klang komisch...dunkel und nicht nach Reita. Dieser rückte nun näher an ihn heran und mit einem seltsamen Blick beobachtete er nun was er tat. Dann, eine berührung wie eine Feder auf den Lippen. Aber es war keine Feder...Reita liebkoste seine Lippen mit den seinen und es blieb nicht nur dabei. Der Apfel segelte auf den Teller zurück als habe er in der Hand des blonden nichts mehr zu suchen und dieser zog ihn somit am Nacken näher zu sich heran.
 

Aoi konnte darauf nicht reagieren. Konnte nicht fassen was hier gerade in aller Öffentlichkeit abging. Reita küsste ihn und es war nicht nur ein Kuss, er setzte auch noch gezielt seine Zunge ein. Ihm wurde mit einem mal so heiß dass er es kaum aushielt, so viel Feuer steckte hinter diesem doch scheinbar harmlosen Kuss. Aoi hatte nach kurzer Zeit auch die Augen geschlossen und es einfach geschehen lassen, hatte sich nicht gewehrt, zu sehr war er gefangen von dem blonden Bassisten. Wie konnte das denn nur passieren? Er wurde schwach.... Wie lange war es eigentlich nochmal her dass er jemanden geküsst hatte?? Sicher schon einige Monate. Aber das spielte nun keine Rolle mehr. Der Kuss fand genauso schnell ein Ende, wie er begonnen hatte und Reita löste sich recht schnell wieder von ihm. Ein leise entschuldigung war alles was er zu hören bekam ehe er auch schon aufstand und nach dem Bezahlen verschwand. Ihn lies er hier einfach sitzen, nicht fähig überhaupt klar zu denken! Seine Gedanken schwirrten wild umher aber bekam keinen zu fassen, alles entglitt ihm, wie ein glitschiger Faden.
 

War zur Hölle war nur in ihn geraten das er ohne Rücksicht auf Verluste seinen Bandkollegen in aller Öffentlichkeit so berührte? Er hatte sie beide, auf einen Schlag, gedemütigt und noch schlimmeres, er hatte es riskiert fotografiert zu werden! Gefilmt zu werden!

Er brachte sie beide auf den Scheiterhaufen wenn dies bei ihrem Manager, noch schlimmer, beim Vorstand ankommen würde. Innerlich seufzte der Bassist auf, dabei war er sich nicht einmal sicher auf Männer zu stehen.
 

Langsam, beinahe schon wie in Trance, hob er seine rechte Hand, fuhr mit der Fingerkuppe seines Zeigefingers über seine Lippen, die Kissen welche den Gitarristen berührt, fast schon liebkost hatten. Den Kopf schnell über diese wirklich verwirrenden Gedanken schüttelnd machte sich der Bassist auf dem schnellsten Weg nach Hause, er brauchte die Ruhe welche er sich bereits den ganzen Vormittag herbeigewünscht hatte.

In seiner Wohnung angekommen, verschloss er sogleich die Tür hinter sich, lehnte seine warme Stirn an das kühle Holz seiner Tür nur um im nächsten Atemzug seine Opale für wenige Momente zu schließen. Er hatte Aoi geküsst, ihn richtig, wirklich geküsst.
 

Der Kuss war kein Fanservice mehr gewesen, glich keinerlei Scherz oder gar einem Necken unter Freunden, es war die Art Berührung welche Paare austauschten, Liebende, sich in körperlicher Hinsicht nahe stehende Personen.

Er hatte eindeutig eine Grenze überschritten die alles andere als zum überschreiten geeignet war! Wiederholt atmete er immer wieder tief ein und wieder auf, schüttelte seinen Kopf, am Ende brachte es nichts, Reita musste einsehen das es keine Alternative gab.
 

Er musste morgen mit Aoi darüber sprechen, ihm sagen dies eher ein Versehen war, ein Ereignis welches sich in dieser Art niemals mehr wiederholen würde, außerdem was würden die anderen sagen wenn sie herausfanden das ihr Bassist den zweiten Gitarristen an die Wäsche ging? Ein hohles Lachen ertönte in der Stille der Wohnung, hallte unnatürlich laut an den weißen Wänden wieder und gab dem Schwarzblonden das Gefühl langsam aber sicher verrückt zu werden.

Er verlor sicherlich in der nächsten Zeit noch den Verstand und all dies nur weil er kurz diesen Fake in seinem Bandkollegen gesehen hatte, diese armselige Gestalt welche es nicht zustande brachte alleine auf seinen Füßen zu stehen, stattdessen sich hinter einer billig gemachten Maske verkroch und hoffte somit nicht in der Menge aus Lügnern und Heuchlern aufzufallen.
 

Wie falsch er doch damit lag, wobei? War es überhaupt ein Mann? Nur schleppend schaffte es der Musiker sich von seiner Wohnungstür zu trennen, die Schuhe von den Füßen zu streifen, sowie seine Jacke und Tasche in ihre gewohnte Ecke zu befördern bevor er selbst sich auf den Weg ins Wohnzimmer machte.

Sein Körper fand den Weg ganz alleine auf die Couch, sobald er das kühle Leder unter seinem Leib spürte, schloss er seine Augen wieder und genoss die Stille um sich herum. Trotzdem, seine Gedanken ließen ihm keine Ruhe.
 

Immer wieder drehte sich alles, jede noch so winzige Kleinigkeit geriet urplötzlich aus den Fugen, ließ es in einem anderen Blickwinkel sehen und dennoch, so hübsch es sich gerade anfühle, es war falsch. Nicht richtig und dies würde er morgen auch noch klar stellen!

Er und Aoi, da war nie etwas und würde auch nie etwas sein, sicherlich empfand es er Gitarrist im Nachhinein genauso wie er. Es vergingen einige Stunden in denen er einfach regungslos auf seiner Couch gelegen und an die Decke gestarrt hatte, welche sicherlich bald wieder gestrichen werden musste, sie wies schon eine graue Stellen auf und dies war einfach nicht akzeptabel.
 

Erst gegen frühen Abend erhob sich der Schwarzblonde ächzend wieder, rieb sich den leicht steifen Nacken sowie kurz die Augen ehe er dann einen schnellen Besuch dem WC abstattete und dann seinen Laptop aus dem Schlafzimmer holte. Er würde einmal nachsehen ob dieses Etwas vielleicht online war, gegeben falls würde dieser Freak ihn auch ein wenig von seinen eigenen Gedanken ablenken und somit für einen wirklich ruhigen Schlaf sorgen.

Als er sich mit trüben Blick einloggte und im nächsten Augenblick auch schon ein blinkendes Etwas aufsprang wusste er genau wer ihm da den Postfach zumailte. Die Nachricht ließ ihn schmunzeln, kaum hatte er einen umbrechenden Tag hinter sich, empfing ihn wieder etwas das Reita erwartet hatte.
 

Ohne wirklich sich zu überlegen was er wohl da schrieb, fuhren seine Finger wie von selbst über die Tasten, formten Wörter und Sätze, drückten Empfindungen aus und wirkten sogar etwas beleidigend, dennoch, es befreite ungemein!
 

Black-Rock-Star

Also bist du lieber Haut und Knochen, leidest wahrscheinlich unter einer Essstörung und bist noch glücklich damit, auch nicht schlecht. Aber es nicht meine Sache wenn du dein Essen lieber wieder ins Klo beförderst und dies auf einem nicht natürlichem Wege.

Du bist genauso armselig wie ich es von Anfang an gedacht habe, verkriechst dich hinter einer Fassade und am Ende willst du doch nur das jemand dir lächelnd die Hand entgegen streckt um dir damit zu sagen ‚Du bist nicht alleine, ich verstehe deinen Kummer und dein Sorgen‘ ist es nicht das was du dir wünscht?
 

Du gleichst einem Schatten, jemanden der nicht im Stande ist etwas zu werden, lieber träumst du vor dich hin und übersiehst dann das was vor dir sitzt, weil du glaubst das es besser ist die Fresse zu halten als sich zu öffnen.

Schon einmal darüber nachgedacht das du Psychische Probleme haben könntest? Ein Therapeut gibt dir sicherlich das was du hören willst, für ein paar Tausender in der Stunde, versteht sich. Sowas wie du… es kotzt mich an! Leute die nicht die eigeninitiativ ergreifen, lieber das tun was die Gesellschaft von ihnen erwartet nur um nicht negativ aufzufallen?!
 

Und wenn? Was ist schon dabei seinen Gefühlen mal freien Lauf zu lassen? Es ist gleich ob man kurz ausflippt, herum schreit wie scheiße alles doch ist, seine Meinung lautstark vertritt oder gar jemanden den man nahe steht in einem öffentlichen Ort vor aller Mannschaft küsst?! Du bist eine Marionette deiner Selbst, du verdammter Fake! Wenn du vor mir stehen würdest, hättest du schon längst eine in der Fresse kleben!
 

Dass Reita sich ordinär ausdrückte war ihm egal, das er Dinge schrieb die wirklich ins Private gingen ebenso, alles was dort stand hatte ihn die vergangen Stunden verschlungen und nun fühlte er sich erleichtert etwas davon abgeladen zu haben, auch wenn die Person es sicherlich nicht so verdient hatte, dennoch war er wohl der einzige welcher hier tatsächlich mit halbwegs offenen Karten spielte.
 

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Noch immer saß Aoi wie angewurzelt am Tisch und starrte vor sich hin, bis ihn eine Kellnerin anstubbste da er blass im Gesicht war. "Ist mit Ihnen alles in ordnung?" fragte sie besorgt und hielt ihm ein Glas mit Wasser hin. Der Gitarrist zuckte vor schreck zusammen und hätte damit beinahe das Glas aus der Hand der Kellnerin gerissen. "Ich...ja..alles in ordnung, danke für das Wasser..." er nahm es an und trank einen Schluck. Das kühle Nass tat gut in seinem Rachen aber es brachte ihn nicht dazu nicht mehr über das nachzudenken was soeben geschehen war zwischen ihm und dem Bassisten. Wieso lief gerade eigentich alles schief was nur schief gehen konnte?
 

Aoi stand auf und verlies ohne ein weiteres Wort das kleine Café und sah dann auf die Straße hinaus. Bis zu ihm nach Hause war es nicht weit, da konnte er auch gut laufen. Aber der weg zog sich in wie Kaugummi, wollte zu keinem Ende kommen und dann bekam er auch noch Kopfschmerzen. Zuhause würde ihm wohl eine heiße Dusche nicht schaden und dann konnte er sich vielleicht eher Gedanken machen was nun zu tun war. Wie sollte er sich jetzt Reita gegenüber verhalten? Der Kuss hatte einiges verändert, auch in ihm. Das war kein Kuss gewesen wie sie es auf der Bühne taten...das war ein Kuss eines Pärchens.
 

Zuhause angekommn, warf der dunkelhaarige seine Sachen einfach in eine Ecke. Wieso lief alles so scheiße im Moment? Erst die Sache mit dem Typen aus dem Chat und dann noch das mit Reita. Konnte ihn denn keiner in Ruhe lassen?! Ach das wa doch zum verrücktwerden! Aoi verschwand sofort unter der Dusche und kam da auch so schnell nicht wieder raus, erst als sein Rücken schon knallrot von dem heißen Wasser war, verlies er die Dusche und trocknete sich, band sich das Handtuch nur um die Hüfte. Anziehen konnte er sich nachher ja auch noch. Erstmal machte er sein Notebook an und loggte sich in dem Forum ein. Und gleich blinkte das Nachrichtenfenster auf. Der neue hatte ihm geantwortet??
 

Irritiert öffnete Aoi die Nachricht und las sie sich vorgfältig durch. »oder gar jemanden den man nahe steht in einem öffentlichen Ort vor aller Mannschaft küsst?!« Er schluckte trocken als er das las und sofort wurde er wieder an den Kuss mit Reita erinnert. Lies ihn das denn nie los?? Anscheinend nicht. Und was sollen die Worte mit dem Schatten? So hatte ihn der bassist heute auch schon genannt. Irgendetwas war hier wirklich komisch, es kam ihm bekannt vor. //Nein...denk nichtmal daran Aoi, das ist NICHT Reita!!// er Gitarrist musste sich selbst ermahnen das nicht ihn erwägung zu ziehen. Aber es passte irgendwie... Mit einem schwerfälligen seufzen lies er die Finger über die Tastatur gleiten, hatte eigentlich so garkeine Lust ihm zu Antworten aber sonst hieß es ja er wäre Feige oder so...
 

Crow

Du denkst allen ernstes ich würde mein Essen wieder auskotzen?? Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, aber soweit ist es mit mir noch nicht! Du solltest vielleicht nicht alle die Probleme haben in einen einzigen Topf werfen und dann kräftig umrühren. Jeder Mensch ist anders und somit ist auch jedes problem anders auch wenn sich viele ähneln. Mir soll jemand lächelnd die Hand entgegenstrecken? Bin ich ein kleines Kind odoer wie? Ich erwarte das von NIEMANDEM noch nichtmal von einer virtuellen Person wie dir! Mein Kummer und meine Sorgen gehen im grunde niemanden etwas an und selbst wenn jemand sagt er würde es verstehen, es ist alles nur heuchelei, nichts weiter.
 

Ich gleiche einem Schatten? Das sagst du ohne mich RICHTIG zu kennen? Schon seltsam wie du dir manches zurechtlegst, als würdest du darauf brennen eine schwachstelle bei mir zu finden und dann mit dem Messer darin herumstechen! Psychologen sind nichts anderes als heuchler die einem etwas vorgaukeln und vorgeben einen zu verstehen obwohl sie wohl hinterher denken dass der Patient doch bitte schnell das weite suchen soll. Ich habe sicherlich keinen dieser quacksalber nötig!
 

Wieso sollte ich das tun? Wieso sollte ich jemanden küssen der das wohl garnicht will? Noch nie etwas von Anstand gehört? Vorallem in der Öffentlichkeit ist das ja echt die Höhe und eine Beleidigung wie sie im Buche steht! Ich kann nicht verstehen wie du der Meinung sein kannst, so etwas sei in ordnung. Du lebst doch sicher nicht erst seit einer Woche in Japan um zu wissen was sich gehört und was nicht. Und jeder ist irgendwie eine Marionette seiner selbst. Das kannst du gerne abstreiten aber dann nenne mir auch die Gründe dafür oder ist es auch wieder etwas das du dir zurechtlegst? Mir scheint als hättest du einen rießen Spaß daran andere Menschen fertig zu machen.
 

Ein seufzen verlies seine Lippen und er fuhr sich durch die Haare. Heute lies er sich bestimmt nicht unterkriegen! Er hatte es satt sich von diesem Nichtsnutz beleidigen zu lassen wie scheiße er doch war. Aber das würde dieser wohl nicht auf sich sitzen lassen. Aoi machte sich jetzt schon auf eine heftige Gegenwähr gefasst.
 

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Im Grunde war er unfair diesem Kerl gegenüber gewesen, aber all diese Emotionen welche Reita durch einen einzigen Kuss verwirrten, waren aus ihm herausgebrochen wie eine Art Vulkanausbruch. Ein Erdbeben das man nicht unter Kontrolle hatte und es alles unter sich begrub was nicht Niet- und Nagelfest war.

Tief seufzte der Bassist auf, er hatte seine Wut an einer Person ausgeladen die nichts damit zu tun hatte, im Grunde sogar undschuldig war und dennoch konnte er sich nicht zurückhalten und verhielt sich wie der letzte Affe, so gesehen schlimmer als jedes wilde Tier im Zoo.
 

Ein schlechtes Gewissen beschlich den Schwarzblonden, kaum hatte er all seinen Emotionen freien Lauf gelassen und schon verdrehte er kurzdarauf seine blauen Augen. Aoi, er hatte an den Dunkelhaarigen gedacht als er die Nachricht schrieb, er hatte an ihren zweiten Gitarristen gedacht als er sich jedesmal beim tippen über die Lippen leckte, der Geschmack des roten, süßen Apfels klebte noch immer an ihnen, der leichte Duft schwirrte weiterhin ihm in der Nase herum, vermischt mit dem leicht herben Parfüm des Schwarzhaarigen.

Frustriert aufseufzend schloss der junge Mann seine Augen, er brauchte dringend eine Ablenkung, etwas das ihm deutlich ein wenig vom Denken abhielt und somit er kurzzeitig ausatmen und verschnaufen konnte.
 

Nur langsam bewegte er sich von der Couch runter, schlurfte ins Badezimmer während seine Finger wie von selbst an das Stirtende griffen und diesen hinauf zogen, das Stück Stoff über den Kopf gezogen und schon segelte es achtlos Richtung Boden. Der Knopf der Hose folgte, sowie der Reisverschluss und gerade als der Schwarzblonde einen Fuß ins Bad setzte fiel auch die Jeans der Schwerkraft wegen Richtung Laminat.

Widerholt seufzte der Bassist auf, stieg in die mittelgroße Dusche und stellte das Wasser an. Er hasste es die Temperatur zu regulieren, weswegen er einfach nur abwartete und aus dem kalten endlich warmes Nass wurde.
 

Aus der Gänsehaut wurde noch kurzer Zeit auch ein angenehmes Kribbeln, aus den trüben Gedanken selige und aus dem Kuss ein kleiner Traum welcher nie in der Wirklichkeit geschähen war. Ein Gedanke, ein Trugbild das zwar sich kurzzeitig schön angehfühlt hatte und dennoch am Ende nichts mit der Realität zu tun hatte.

Nach einer guten Dreiviertelstunde stieg der Schwarzblonde wieder hinaus, den Kopf leer, die Augen nichtssagend nach vorne gerichtet, jeder einzelne Handgriff geschah automatisch, als der Gewohnheit heraus, nichts anderes passierte als sonst auch. Mit einem knappen Handtuch um die Hüfte tapste der Musiker innerlich wieder gelassener, äußerlich deutlich entspannter zurück ins Wohnzimmer wo er mit einem kurzen Blick auf den Laptop jedoch wieder kehrt antrat.
 

Ohne etwas wirkliches im Magen geschweige wenigstens ein Bier in der Hand konnte er unmöglich sich auf diesen komischen Kautz konzentrieren, wenn der Kerl überhaupt zurück schrieb, wenn nicht, dann war es ebenso. Reita wusste genau das wenn er morgen heile den Proberaum betreten wollen würde müsste er sich wohl oder übel mit ihrem Leader wieder versöhnen und wie wenn nicht bei einem selbst gemachten Essen, bei dem sich der Drummer alles von der Seele reden konnte während er gleichzeitig die Henkersmahlzeit für den Bassisten zubereitete.

Mit einem tiefen Seufzen und einem unguten Gefühl in der Magengrube schnappte sich der Schwarzblonde das schnurlose Telefon und drückte auf die Schnellwahltaste, wo jeder von den anderen Vieren gespeichert war. Das Tuten dauerte länger als gewöhnlich, sicherlich ließ Kai ihn vorerst etwas schmoren bevor er mit einer grausig klingenden Stimme abnahm und somit einem Monster eines Horrorfilms glich und dennoch, lieber hier als vor den Anderen.
 

„Moshi Moshi..“, nett, wirklich kaum ein Funken Wut schwang in der Stimme des Brünetten als er abnahm, Reita somit in Erstaunen versetzte. „Hai, hier ist Reita.. Lust vorbei zu kommen? Dann können wir das von heute Morgen klären, in aller Ruhe.“, er wusste das dies ein Festschmaus für einen ausgehungerten Drachen glich, trotzdem, keine andere Möglichkeit stand zur Alternative, alle Optionen waren bereits ausgeschöpft.

„Warum sollte ich? Nur damit du mich, anstatt abzuhauen, aus der Wohnung wirfst? Nein danke, außerdem ist Uruha hier.“, er hatte versagt. Die Augen demonstrativ verdrehend schlug sich der Musiker das Schwert selbst in die Brust und bereute kaum als das die nächsten Worte ausgesprochen waren auch schon jede einzelne der Silben.
 

„Bring ihn dann mit, du darfst auch meine Küche benutzen.“, die Antwort fiel schnell und kurz aus, eine halbe Stunde er also Zeit. Während er somit, das Bier im Kühlschrank lassend, zurück ging und seinen Allerwertesten ins Polster bettete, las er sich die Antwort durch, jene die ihm alles andere als gefiel.

Empört über diesen Wortlaut und die Wahl diesbezüglich biss der Bassist die Zähne knirschend aufeinander, was fiel diesem Blödmann überhaupt ein?!
 

Black-Rock-Star

Ein Symptom der Essstörung ist es diese zu verleugnen, wusstest du das nicht? Wobei, wenn wir doch gerade dabei sind, bist du ein Mann oder eine Frau? Dies würde mich doch interessieren, immerhin kann es doch sein das du dich deinen Geschlechtsgenossen anpassen möchtest und somit dich einfach nur als zu dick, was in diesem Sinne kurzum hässlich bedeutet, findest? Klinget etwas? Du hast Recht, einige der Psychologen können durchaus so sein, jedenfalls wenn man nach den Berichten der Zeitungen geht, oder spricht du bereits aus eigenen Erfahrungen?
 

Das du glaubt ganz alleine auf dieser Welt zu sein, dich in einem Schrank wie ein kleines Kind verkriechst und lieber heulst anstatt dich jemanden anzuvertrauen, zeigt mir deutlich deine Schwäche. Du bist nichts weiter als armselig, im Grunde darauf aus Mitleid zu erregen, denn wenn es nicht so wäre, hättest du jemanden Vertrauten, doch dies ist nicht der Fall. Ich weiß das ich Recht habe, du musst es nicht abstreiten, den ich gebe nur das wieder was du bereits gebeichtet hast.
 

Ich denke, auch wenn du es nicht gerne zugibst, kenne ich dich deutlich besser als so mach einer in deiner Umgebung, habe ich Recht? Du sprichst mit mir hier in diesem Gesichtslosen Forum offener als das du es jemals mit einem deiner ‚Freunde‘ tun würdest und dies alles nur weil du sie ansiehst aber ihnen nicht vertraust. Du glaubst niemand außer dir selbst würd dich verstehen, keiner würde das sehen was du und ebenso wenig die Sichtweise wäre eine ganz andere. Wiederholt sich dieses Spiel täglich bei dir, ist das nicht ermüdend? Und was den Kuss anbelangt, ein Versuch diesen Jemanden in die Realität zurück zu holen. Denn auch wenn er kurz war, so wurde er erwidert.
 

Das war´s, mehr würde Reita nicht schreiben, die Lust verging ihm deutlich und gerade als er der Meinung war das alles gesagt wurde und der Knopf fürs Senden geklickt läutete es an seiner Tür. Waren sie schon da?
 

Aoi seufzte leise und schaltete seinen Laptop aus. Er hatte keine Lust auf die nächste Nachricht zu warten, das würde ihn nur noch mehr deprimieren. Aber das einzige was ihn noch immer wurmt, war der Kuss von Reita, das lies ihn einfach nicht mehr los, egal an was er dachte, der Gedanke schlich sich immer wieder rein, als habe er sich dort häuslich eingerichtet. Und es bereitete ihm unglaubliche Kopfschmerzen. Was sollte er nun tun? Bis morgen warten oder so? Nein...das war einfach zu lange, das konnte er nicht und vorallem wie sollte er das dann anstellen? Er könnte sich nicht einmal konzentrieren! Aoi musste das heute noch klären, musste das Missverständnis beseitigen dass dadurch nun entstanden war. Entschlossen stand der Rythmusgitarrist auf und zog sich dann an, da er noch immer nur im handtuch um die Hüfte gekleidet in der Wohnung herumlief. Schnell hatte er sich etwas übergezogen, nur ein schlichtes weißes Hemd und eine schwarze Jeans. Mehr brauchte er für den Besuch auch nicht. Die Haare glättete er noch ein wenig und setzte sich dann eine Sonnenbrille auf. Er hatte ein ungutes Gefühl mittlerweile. Er traute sich kaum dem anderen deswegen gegenüber zu treten. Egal, da musste er jetzt durch! Noch etwas träge setzte er sich in sein Auto und fuhr zur Wohnung des Bassisten. Es dauerte nicht lange und fast schon ärgerte er sich dass es keinen Stau gab. So hätte er ja noch ein wenig nachdenken können. Aber was solls, jetzt war es eben so! Mit klopfendem Herzen schloss er das Auto zu und betrat den Fahrstuhl der zu Reitas Stockwerk führte, wenige Minuten später, stand er auch schon vor seiner Tür. Das Herz klopfte ihm bis zum Halse und vorsichtig fuhr er mit den Fingern über seine Lippen. Der Kuss war immer noch zu spüren als sei es erst vor wenigen Sekunden passiert. Aoi lies die Hand sinken und klingelte dann an der Türe. Jetzt war es zu spät nochmal einen Rückzieher zu machen, da musste er jetzt durch! Zum wohle der Band...oder so.

Verwundert warum die Beiden den so schnell da waren stand der Bassist, weiterhin kaum bekleidet, auf und schritt zur Tür. Ein schneller Blick durch den Türspion verriet ihm auch prompt wer der Besucher war und auch wen es ihn wundern sollte was ihr zweiter Gitarrist hier trieb, so hoffte er dennoch insgeheim das Kai auch ihn angerufen hatte um sich gleich alle bei dem Schwarzblonden einzunisten. Nur langsam öffnete er die Tür, lehnte sich lässig an den Rahmen dieser und hob eine seiner geschwungenen Augenbrauen in die Höhe. „Was gibt es den, Yuu?“, fragend sah er den Schwarzhaarigen an, trat jedoch keine Sekunde später zur Seite um den Älteren ins Innere der Wohnstube zu lassen. Es war recht unpraktisch weiterhin in diesem Aufzug sich den Nachbarn zu präsentieren, ebenso wie seinen Gast noch immer vor der Tür stand.

„Geh ruhig ins Wohnzimmer, ich komme gleich, muss mir nur noch etwas anziehen.“, während er Yuu hinein ließ, drehte er sich auf dem Absatz um und schritt Richtung Schlafzimmer. Auch wenn sie sich des öfter schon einmal das Zimmer in einem Hotel geteilt hatten und ebenso nicht nur einmal vor dem Anderen in einem Handtuch herum lief, so musste man es dennoch nicht provozieren. Es dauerte nicht lange, da war er auch schon wieder voll bekleidet und flitzte noch einmal in die Küche um für sich und den Gitarristen ein kühles Bier zu holen, erst dann betrat er wieder das Wohnzimmer und reichte dem Schwarzhaarigen die Flasche. „Also, was möchtest du von mir?“, die Frage lag wohl auf der Hand, immerhin musste der Ältere einen Grund haben um ihn zu besuchen, oder nicht?
 

Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor bis die Türe endlich geöffnet wurde und sein Herz setzte für einen kurzen Moment aus. Reita hatte mal wieder nur ein Handtuch an, dann war er wohl noch nicht lange Zuhause. Also störte er ihn wohl, na super! Er schluckte trocken als er seine Frage hörte. "Ich...wir..sollten Reden." meinte er dann und sah auf den Boden. Der Bassist trat zur Seite und lies ihn in die Wohnung. Er kam seiner Aufforderung nach und betrat das Wohnzimmer, setzte sich dort auf das Sofa wo Reitas Notebook auf dem Tisch stand. Es zog seine Aufmerksamkeit auf sich und die Seite, die er geöffnet hatte, kam ihm auch bekannt vor. Er beugte sich weiter nach vorne um besser sehen zu können und traute seinen Augen nicht. //Black-Rock-Star??????// er schluckte. Dann sah er die Nachricht die er geschrieben hatte und dann wurde er blass im Gesicht. Aoi hatte recht! Black-Rock-Star war Reita...sein Freund und Bandkollege! Die letzte Zeile brannte sich in sein Gedächtnis wie ein heißes Eisen. Er hatte den Kuss erwidert???

Alles drehte sich in seinem Kopf und ihm wurde schwindelig. Der Gitarrist lehnte sich mit einem miesen Gefühl nach hinten und starrte nur vor sich hin. Reita...es war die ganze Zeit Reita! Und er wusste was in ihn vorging! Das... Wie war das nur möglich und wie kam er zu diesem Forum? Das war doch sonst nicht sein Stil. Steckte Kai dahinter? Hatte dieser ihn angestiftet das zu tun? Zuzutrauen wärs ihm wenn er bedachte wie er in letzter Zeit war und auch ihm entging nicht dass etwas nicht mit dem Gitarristen stimmte. Aoi zuckte vor schreck zusammen als der blonde dann wieder ins Wohnzimmer mit einem Bier kam. Mit einem undefinierbaen Blick sah er ihn an, wusste nicht was er sagen sollte.

//Yuu was ist los mit dir? Reiß dich zusammen sonst fällt alles auf und es war umsonst!// kurz biss er sich auf die Unterlippe und versuchte wieder normal wie möglich zu wirken. Dankend nahm er das Bier an und räusperte sich dann, versuchte nicht zu dem Notebook zu schauen. "Ich sagte ja...wir müssen reden...wegen heute morgen..." fing er dann an und starrte auf die Flasche, nahm noch keinen Schluck davon. "Ich denke ich muss nicht erklären was ich meine oder?" Aoi hob dann den Kopf und sah den jüngeren an. "Wieso?"
 

Diese Frage, so aus dem Nichts gegriffen, in Anbetracht der Tatsache das der Gitarrist urplötzlich ziemlich blass um die Nase wirkte und ihm alles andere als in die Augen blickte, ließ den Bassisten eine seiner Augenbrauen in die Höhe heben. „Aoi, was ist los? Bist du wirklich nur hier weil du mich fragen willst was das mit dem Kuss sollte?“, er wirkte verdächtig. Langsam lehnte sich der Schwarzblonde zurück, ignorierte gekonnt das der Ältere ihn ohne Make-up oder Nasenband sah, übersah die Tatsache ebenso schnell das er noch anderen Besuch erwartete und nippte stattdessen mit überschlagenen Beinen an seinem Bier. Aoi würde früher oder später noch sicherlich seine Haltung aufgeben, man sah dem Schwarzhaarigen deutlich an das dieser sich alles andere als wohl in seiner Haut fühlte, genau genommen mehr als dies. „Ich habe dich einfach so geküsst. Ist es schlimm? Du sahst so verträumt aus und ich wollte das du einmal wieder etwas Zeit in der Realität verbringst, da du aber mich für einen Vollidioten hältst und somit meine Worten kein Gehör schenkst, musste ich mir etwas anderes überlegen.“, beinahe schon teilnahmslos zuckte der Bassist, legte leicht den Kopf schief während er weiter den Anderen musterte. Irgendetwas war hier doch faul! Erst dann fiel sein Blick auf seinen offenen Laptop, welcher schön und ruhig genau vor der Nase des Anderen stand, sicherlich auch eine gute Unterhaltung für zwischendurch darbot. Langsam stand Reita auf, trat an den anderen heran, schloss in einer fließenden Handbewegung den Laptop und ließ sich vor Aoi auf der Tischplatte nieder. „Also, was willst du nun? Noch einen Kuss?“, noch immer war er dem Anderen skeptisch gegenüber, die Neugierte drängte ihn dennoch dazu Aoi nicht ganz aus der Wohnung zu werfen.
 

"Nur...deswegen?? Gab es da keine andere möglichkeit? Du hast mich mit Zunge geküsst! Und ich halte dich nicht für einen Vollidioten...das hab ich nie behauptet...Du hättest mich meinetwegen auch schlagen können..." fügte er dann noch hinzu und sah zur Seite. Dem gitarristen war nicht bewusst was er gerade für einen Eindruck auf den anderen machte und eigentlich war es ihm auch schon fast egal. Was sollte er denn groß dagegen tun? Dann aber zucke er wieder zusammen als Reita ihn ansprach. "Was soll schon los sein? Ich sagte doch dass ich deswegen hier bin oder was bitte denkst du??" Aoi fuhr sich durch die dunklen Haare. Er konnte noch immer nicht glauben dass der Bassist hinter diesem Black-Rock-Star steckt. Das war doch ein schlechter Traum, oder? Bestimmt würde er bald aufwachen...es musste so sein. "Ich frag mich echt wie du auf die Idee mit dem Kuss gekommen bist...bist du etwa schwul oder was?" harke er dann nach und sah den Bassisten dann mit großen Augen an als dieser sich vor ihn auf die Tischplatte setzte. Den Bildschirm des Laptops schloss er mit einer Hand und Aoi musste schlucken. "Noch..einen Kuss? Reita was soll das denn? Bist du nun vollkommen verrückt geworden?!" der dunkelhaarige drängte sich an dem anderen vorbei und stand nun mitten im Wohnzimmer, starrte das Fenster an. War Reita nun vollkommen verrückt geworden oder was bitte hatte er hier vor? Er verstand es nicht! Er verstand momentan so vieles nicht...
 

Reita wusste nicht ob Aoi dies absichtlich machte, oder aber der Schwarzhaarige sich gar nicht wirklich bewusst war das er hier ihm gerade solche guten Vorlagen für ein Geständnis lieferte welche ihm beinahe den Kopf schütteln ließen. Der Ältere wollte zwar von ihm hören weswegen der Kuss geschah, doch die Wahrheit vertrug er scheinbar genauso wenig, stattdessen jedoch lief er davon und warf ihm an dem Kopf auf dem gleichen Ufer sich Beute zu suchen. Leise seufzte Reita auf, fuhr sich mit der rechten Hand durch die noch etwas nassen Haare und stand schlussendlich ebenso wie der zweite Gitarrist von seiner Sitzgelegenheit auf. „Yuu, ist es nicht egal ob ich Schwul bin oder nicht, den die Tatsache welche du weitgehend immer wieder versuchst du verdrängen ist, das mich dieser Kuss nicht gestört hat, du aber bist hier aufgetaucht um nach einer ‚Erklärung‘ zu suchen, welche im Grunde nichts anderes als eine Verleumdung ist, habe ich Recht?“, er war es leid um den heißen Brei zu reden, außerdem war der Schwarzhaarige nicht der einzige welcher ihm Kopfschmerzen bereitete, immerhin gab es da noch so ein anderes Exemplar das genauso dumm wieder der Mann vor ihm vermochte zu sein. Warum suchten sich beide nicht einfach einen Partner und gut war es? Die Lösung auf all die kleinen Probleme war einfach nur das sie alleine waren, nicht mehr und nicht weniger.

„Und was ist wenn ich dir sage das ich in dich verliebt bin und dich deshalb geküsst habe?“, ein Versuch war es wert und außerdem, was tat man den nicht um Freunden zu helfen? Auch wenn Reita wusste das diese Beziehung deutlich zum Scheitern verurteilt war und ebenso das er sicherlich nicht die Finger von anderen Frauen lassen würde, so sehr wollte er auch seinem Bandkollegen und Freund helfen aus dieser sich anbahnenden Depression heraus zu kommen, den in baldiger Frühe hatten sie eine Tour und dort einen jammernden Gitarristen zu ertragen war weitaus schlimmer als nun mit ihm Händchenhaltend durch die Gegend zu stolzierend. „Also.. was ist nun deine Antwort?“, langsam trat er an den Anderen heran, hob die Hand und fuhr seinem Gegenüber sanft über die linke Wange bevor er sich ihn auf die gleiche Art und Weise wie im Café näherte, jedoch kurz bevor sich ihre Lippen wiederholt trafen stoppte. „Ja oder nein?“, er war es definitiv leid zu warten! Die Antwort musste jetzt kommen, verdammt!
 

Noch nie war Aoi so verwirrt gewesen, es passiert einfach zu viel um ihn herum heute. Und davon bekam er mittlerweile Kopfschmerzen. Wieso lief nicht einfach mal was geordnet und normal? Zumindestens ein bisschen? Sie hatten in den nächsten Wochen so viel zu tun und so viel zu Planen...da hatte er keine Zeit und auch keine Lust sich über so etwas den Kopf zu zerbrechen. Dann könnte er sich gleich die Kugel geben. Irgendwann versagte der Körper einem eben den Dienst. Sein Blick glitt zu Reita der wieder zu sprechen angefangen hatte. "Verdrängen? Was soll das Psychologen-Getue auf einmal? Ich verdränge garnichts...ist es mittlerweile verboten nach einer Erklärung zu verlangen?? Da stellt sich mir jedoch die Frage wieso du aus dem Café angehauen bist ohne mich auch nur noch einmal anzusehen...du hast mich vor all den Leuten sitzen lassen! Ich weiß nicht wie du die Sache siehst aber nach der Aktion bist du mir ne Erklärung schuldig!" ja er war wütend auf den Bassisten, das konnte man ihm ansehen.

Als der andere dann aufstand und auf ihn zutrat, wich er aus Reflex einige Schritte zurück. Was kam denn jetzt? Er musste schlucken und sah Reita unsicher an. Aoi wusste nie was der andere dachte, man konnte es ihm einfach nicht ansehen. Und das obwohl er ihn schon so lange kannte. Die nächsten Worte des Schwarzblonden liesen ihn die Luft anhalten. Verliebt? In ihn? Das war doch ein schlechter Scherz oder?? Jetzt drehte sich erst recht alles in seinem Kopf. "Akira das..." weiter kam er nicht, denn der jüngere war näher an ihn herangetreten und ihre Lippen waren nun nurnoch wenige Millimeter voneinander entfernt. Der Gitarrist sah in die Augen des Bassisten, dieser schien keinen Scherz zu machen, seine Augen wirkten ernst, darin lag kein Spott oder dergleichen. Und diese sanfte berührung an der Wange. Das kannte er von ihm nicht. Er konnte doch jetzt nicht einfach Ja sagen! Wie kam das denn? Und er wusste nicht einmal ob er das gleiche für Reita empfand. Die Sache war komplizierter als er dachte, viel zu kompliziert. Aoi trat wieder von Reita zurück und steuerte das Sofa an, setzte sich darauf und fuhr sich seufzend durch die dunklen Haare. "Reicht es dir wenn ich sage dass wir es versuchen können?" fragte er dann nach einer etwas längeren Pause in die Stille hinein. Mehr wie versuchen konnte er nicht. Und vielleicht lenkte ihn das auch ein wenig ab. Und Ablekung hatte noch nie jemandem geschadet.
 

Nie im Leben hätte Reita gedacht das sich Aoi so leicht um den Finger wickeln lassen würde, ein kurzer Blick, etwas Gesäusel und schon lag der Dunkelhaarige ihm ja praktisch wie von selbst in den Armen. Innerlich seufzte der Schwarzblonde tief auf, er hatte wirklich nicht solch lange Geduld um sich all das hier anzutun, aber was machte man nicht alles um Freunden in der Not zu helfen und außerdem war der Gitarrist auch jedesmal für ihn dagewesen wenn etwas geschah, ob Reita nun wollte oder nicht. Aoi war an seiner Seite.

Als der Ältere sich auf die Couch nieder ließ und ihm sagte das sie es versuchen konnten, musste der Bassist erst einmal überlegen was der andere überhaupt meinte, den so etwas hatte er sich zwar schon gedacht, dennoch nicht erwartet das der Andere sogleich in eine Beziehung mit ihm eingehen würde.
 

Gedanklich noch verdammt geschockt, innerlich nur lässig und siegessicher grinsend trat er an den Schwarzhaarigen heran, legte diesem den Zeige-, sowie Mittelfinger unters Kinn und hob es langsam, vorsichtig und behutsam hoch, zwang Aoi somit ihm wieder ins Gesicht zu sehen.

„Wenn du es mit mir versuchen willst, solltest du wissen das ich dennoch mich charakterlich nicht wirklich ändern werde und jede Änderung die du an mir vollziehen willst, werde ich dir in den Hintern schieben, klar soweit?“, er hatte keinerlei Lust sich plötzlich nett zu verhalten, danke und bitte zu sagen und dies zu Leuten die ihn einmal kreuzweise konnten, stattdessen würde er jedoch Aoi zeigen was es bedeutete mal wieder etwas aus sich hinaus zu gehen.
 

Aoi war selbst erstaunt über sein tun. Wieso tat er das überhaupt? Weil er ablenkung nötig hatte und sie vielleicht bei Reita fand? Aber zu einer Beziehung gehörte mehr als nur sich küssen und Händchenhalten. Wie sollte das mit dem Sex ablaufen? Er konnte sich nicht vorstellen dass sie beide sich dazu überwinden konnten. Allein da würde das ganze doch scheitern. Aber was solls...es war ein versuch, mehr nicht. Und wenn das nicht klappte...dann tat es das eben nicht. Als er die harschen Worte des schwarzblonden hörte, zuckte Aoi leicht zusammen und zog die Augenbrauen in die Höhe. "Bitte? Das wagst du nicht...." nun hatte auch sein Ton etwas drohendes. Reita würde es sich dreimal überlegen ob er das tat. Hier den Macho zu spielen würde er ihm schnell austreiben, denn er würde sicher nicht nach seiner Pfeife tanzen. Dann hätte er sich genausogut ein weib holen können oder einen fanatischen Fan. Die waren ja eh willig wie sonst was! Der Gitarrist konnte innerlich nur den Kopf schütteln. Das hier war doch das reinste Chaos und es dauerte sicher nicht lange bis etwas schief ging. Das musste nur jemand falsches erfahren und schon gab es ein rießen Theater. Vorallem die Jungs von Alice Nine waren bei sowas sofort zur Stelle. Als ob sie es riechen würden. Das war schon seltsam...
 

Aber ein wenig Leben und Selbstvertrauen konnte dem Gitarristen nicht schaden, jedenfalls solange bis der er von selbst bemerkte das an ihrer Zweisamkeit nichts wirkliches dran war und ihn somit schneller verließ als zu Anfang beabsichtigt. Es war ein Spiel, nicht mehr und nicht weniger und Aoi stellte den Bauern dar der sich selbst aus dem Sumpf half, nur das er es nicht bemerkte, welch Ironie.

Nur langsam näherte er sich dem Gesicht des Musikers, sah ihm derweil weiterhin in die dunklen braunen Augen und fragte sich gleichzeitig innerlich ob diese Idee überhaupt so gut war wie sie in der Spontaneität auch klang.
 

„Entspann dich du Nervenbündel, ich werde nichts tun was auch du nicht willst.“, erst dann streifte er mit seinen Lippen die des Sitzenden, nur ganz sanft, hauchzart und kaum spürbar den bevor es ein richtiger Kuss werden konnte klingelte es an der Tür und der Bassist ließ tief und etwas brummig seufzend von dem Anderen ab.
 

Gerade als er wieder drohte mit den Gedanken abzutauchen, hob Reita sein Kinn an, zwang ihn, ihn wieder anzusehen und blickte ihm in die Augen. Die Augen mit den blauen Kontaktlinsen blickten fast in sein Inneres, so hatte er das Gefühl und er bekam eine Gänsehaut dass es ihm fast unangenehm wurde. Dass der Bassist ihn Nervenbündel nannte, ignorierte er dieses mal auch wenn er das noch irgendwann zurückbekommen würde. Aber...würde sich der schwarzblonde wirklich daran halten dass er nichts tat was er nicht wollte? Wohl kaum... Aoi kannte den jüngeren nur zu gut. Dieser sagte das zwar immer um einen zu beruhigen aber am Ende machte er genau das Gegenteil davon. Und so würde es auch dieses mal sein. Reitas Lippen waren wie ein feiner Luftzug auf den eigenen und fast dachte er, da wäre nichts aber er spürte sie doch irgendwie. Diese Spannung dazwischen war deutlich greifbar aber verflog auch so schnell wieder, wie sie gekommen war, denn es klingele an der Tür.
 

„Das sind die Anderen, Kai wollte kochen, du bleibst sicherlich..“, dies war keineswegs eine Frage, eher eine Aufforderung und Feststellung. „Ah und Aoi, ich finde solange wir es ‚nur probieren‘ müssen es die Anderen ja noch nicht wissen, erst wenn du dir sicher bist.“, die Lust auf die Gesichter hatte er sicherlich nicht, genau genommen auf eins dieser Mimiken den auch wenn er hier gerade tatsächlich eine Beziehung mit einem Mann einging, so würde ihm definitiv ein anderer die Hölle unterm Hintern heiß machen wenn er davon erfuhr.
 

Sich mit einer fließenden Handbewegung die langen Strähnen erneut aus den Augen wischend, dabei gedanklich grummelnd was für ein Idiot er doch war schritt er lässig zur Tür und machte jene auf.

„Das hat aber lange gedauert, was den los? Es tut uns leid das wir so spät sind, aber da ich dich ja kenne und du kontinuierlich nichts im Kühlschrank hast waren Uruha und ich noch einkaufen, außerdem haben wir unterwegs Ruki getroffen, du hast doch nichts dagegen?“, mit einem Schwall an Worten und einem recht eigenartigem Lächeln trat ihr Drummer an den Bassisten heran, gab jenem die zwei vollen Einkaufstüten und zog sich in der Zwischenzeit die Schuhe sowie Jacke aus, jedoch ohne auch nur einmal inne zu halten.

Mit einem kleinen, freundschaftlichem Grinsen auf den Lippen traten auch schon Uruha und ihr Vocal in seinen Flur, begrüßten ihn schweigend um anschließend auch schon ins Wohnzimmer zu verschwinden. Wunderbar, dies würde sicherlich ein angenehmer Abend werden.
 

Aoi zuckte von Reita weg und sah zur Seite. Eigentlich wollte er sich genau bei dieser gelegenheit aus dem Staub machen aber als hätte der andere seine Gedanken gelesen, zwang er ihn zum bleiben und er würde Kais Essen essen müssen. Na ganz super... "Eigentlich hab ich keinen Hunger..." nuschelte er nur leise und lies den anderen aufstehen damit er die Tür öffnen konnte und schon stand der Rest der Band im Wohnzimmer. Hatte Reita nicht gesagt dass nur Kai und Uruha kommen würden?? Und nun war auch noch der Zwerg da? Na ganz Prima... Er hatte mit seinen Gedanken zu kämpfen und dann das. "Wow ich wusste nicht dass du Aoi auch herbestellt hast! Hast du etwa so ein schlechtes Gewissen und willst dich bei allen für dein dummes Verhalten entschuldigen?" fragte Uruha grinsend nach und piekte den Bassisten in die Seite. Es war nur ein Spaß aber Kai war nicht zum lachen zumute. Dieser schien noch immer sauer auf den schwarzblonden zu sein.

Noch nie hatte sich Reita jemandem Anderen unterworfen und Aoi wäre sicherlich nicht der Erste, immerhin war dies hier alles nur Show, doch wenn es am Ende im Bett enden würde, nun warum nicht? Ruki und er hatten es zwar nie soweit kommen lassen, hauptsächlich weil sich keinerlei Gelegenheiten dafür anboten, dennoch glaubet er nicht daran das der Sex zwischen Männern schwerer sich darstellte als mit einer Frau zu schlafen. Gut, das war sicherlich ein ganz anderes Erlebnis, aber sollte man im Leben nicht Experimentier freudiger sein um ja nichts zu verpassen? Der Schwarzhaarige war einfach viel zu unselbstständig, zu schüchtern um Reita das Ruder aus den Händen gnadenlos zu entreißen und somit brauchte der Schwarzblonde keinerlei Angst haben das ihn urplötzlich ein Irrer aus dem Hinterhalt überfiel um ihn zu fesseln und schlussendlich sich in ihm zu versenken. Ein unangenehmer Schauer rann seine Wirbelsäule hinab, hinterließ eine deutlich sichtbare Gänsehaut und auch wenn er es nicht zugeben wollte, schlich sich auf das gesichtslose Wesen ein ganz bestimmter Mensch - Uruha.
 

So wie dieser Gitarrist manches mal drauf war würde Reita es dem Größeren sicherlich zutrauen diese Show abzuziehen, demnach war seine Wahl um einiges sicherer. Aus seinen Gedanken gerissen als man meinte ihn dezent befummeln zu müssen, hob der Angesprochene missbilligend eine seiner Augenbrauen in die Höhe. Hatte er sich da gerade geirrt oder flirtete der Honigblonde etwas mit ihm? „Hai, Uruha. Ich dachte mir, wenn ich meinen Arsch schon hinhalten muss, kann Aoi sich diesen Spaß nicht entgehen lassen, oder meinst du nicht auch?“, das seine Stimme vor lauter Sarkasmus strotzte war ihm egal, doch dieses perverse Grinsen welches sich augenblicklich auf die geschwungenen Lippen ihres ersten Gitarristen schlich doch etwas Angst in ihm hervor rief.
 

„Wirklich? Darf ich dann der Erste sein?“, anzüglich und verrucht klang die Stimme seines Nebenmannes doch gerade als er die Hand wegschlagen wollte welche sich frecher weise auf seine rechte Po-Hälfte gelegt hatte und beherzt zugriff, wurde diese auch schon von ihrem Vocal zur Seite gerissen. „Meinst du nicht auch das du dir etwas zu viel heraus nimmst, Uruha?“, brummend und verstimmt klang die Stimme ihres Sängers, doch mehr als ein Augenverdrehen hatte Reita dafür nicht übrig. „Gut, dann streitet euch weiter und Aoi, sowie ich helfen unserem über alles geliebten Leader-sama beim Essen!“, alles lieber als diese beiden Streithähne! Einer perverser als der Andere, genauso wenn es ums Fummeln ging waren beide sogleich an der vordersten Front.
 

Mit sanfter Gewalt nahm er die Hand des Schwarzhaarigen und zog diesen aus seiner sitzenden Position wieder in die senkrechte. Ohne wirklich noch eine weitere Erklärung zu geben, sondern den Anderen mit einem sanften Lächeln dazu auffordernd, zog er diesen, gemeinsam mit Kai vor sich her schiebend, in die Küche. „Also Männer! Ich will Fleisch, nur bitte ohne Gemüse, das muss nicht sein. Ah und Kai, gomen wegen heute Morgen, ich war etwas.. gestresst?“, mit einem kleinen, dennoch, gut gespielten, entschuldigendem Grinsen auf den Lippen verbeugte sich der Bassist und kratzte sich gleichzeitig am Hinterkopf. Er hatte keine Lust sich weiter mit diesem Thema zu befassen, vor allem nicht wenn er doch Aoi weiterhin aus seinem Schneckenhaus locken musste.
 

Wieder bekam der dunkelhaarige Kopfschmerzen bei dem ganzen lauten Auflauf und dass Uruha sich da so ein Reita ranschmiss und Rukis Reaktion darauf war schon sehr seltsam. Aber das war eben typisch Uruha, das kannte alle von ihm und mindestens jeder wurde einmal sein Opfer. Man gewöhnte sich daran. Nur Rukis verhalten war komisch. Wie ein Eifersüchtiges weib, so kam es ihm vor. Aber warscheinlich irrte er sich auch. Und eigentlich ging es ihn auch nichts an. Sollten sie sich doch streiten. Wen juckte das schon? Reita wusste sich schon zu verteidigen. Und das sah man auch, da er ihn hochzog und mitsamt Kai in die Küche schleifte ohne dass Aoi auch nur die möglichkeit hatte etwas zu sagen oder zu widersprechen.
 

Währenddessen waren der Vocal und der Leadgitarrist dabei sich weiter anzuzicken und genervt verdrehte nun auch Aoi die Augen. Wie die kleinkinder. In der Küche angekommen lehnte sich Aoi gegen den Türrahmen und beobachtete die Zwei. Kochen war nicht sein Ding und hier war er eh keine große Hilfe, denn spätestens wenn er Kai im weg stand, scheuchte dieser ihn sowieso hochkannt aus der Küche, wie jedes mal. Kai sah den Bassisten grummelnd an. "Etwas Gemüse hat noch niemandem geschadet also wirst du dich mit Fleisch UND Gemüse zufriedengeben oder du bekommst garnichts." dass Kai so mit dem anderen Sprach war ein Zeichen dass er ihm verziehen hatte. Na immerhin etwas, so einen Streit kurz vor der Tour war nicht gut. Mit einem leichten schmunzeln beobachtete der dunkelhaarige die zwei und seufzte leise. Aber er sagte nichts dazu, lies die zwei einfach machen. Was solle er auch schon mit ihnen reden?
 

Aoi sah über seine Schulter hinweg nach den anderen und erblickte Uruha, der Ruki mit einem Blatt von Reitas Pflanze ärgerte und versuchte ihm diese ins Ohr zu stecken. "Hey sag mal spinnst du?!" fauchte der kleinste und schlug nach dem Blatt und somit auch nach Uruha. Dieser zuckte lachend zurück und wedelte mit dem Blatt herum. "Wie die Kinder...schlimm..." murmelte Aoi nur leise und hatte wirklich ein grinsen auf den Lippen während Uruha weiter versuchte den anderen mit dem harmlosen Blatt zur Weißglut zu treiben.
 

Wunderbar, jetzt musste auch dieses dämliche Gemüse auf seinen Teller, aber anrühren würde der Bassist das Grünzeug sowieso nicht, das wusste Kai und er ebenso gut, dennoch ließ es sich der Drummer dennoch diesen Sieg nicht nehmen. „Gut, aber ich will dann doppelt so viel an Fleisch!“, immerhin hatte er dann nur die Hälfte von dem was die Anderen hatte und dies war ja wohl unfair, oder nicht? Ein schneller Blick zu dem Gitarristen ließ den Schwarzblonden zwar überhören was der Brünette von ihm wollte, dennoch zeugte dieses kleine Grinsen auf dessen Lippen von Freude, ein Punkt für den Jüngeren. Nachdem er und Kai sich mal wieder wegen der Menge des Essens etwas in den Haaren hatte, Aoi dazu gedrängt wurde als Schiedsrichter zu fungieren und Uruha sowie Ruki beide einen schnellen Klaps auf den Hinterkopf erhielten als er sie beide entdeckte wie sich die Musiker gegenseitig plötzlich mit seiner Blumenerde im Wohnzimmer bewarfen, was wirklich unter aller Sau war! Die Strafe bestand darin seine Wohnung auf Hochglanz zu reinigen, sobald das Essen natürlich verspeist wurde, dennoch brummte er weiterhin ungehalten am Tisch über das Zweiergespann, das dies scheinbar nicht einmal interessierte! „Ich schlafe heute bei Aoi, ihr könnt dann derweil mein Wohnzimmer von dem Dreck befreien und sollte ich morgen auch nur ein Krümel Erde finden sollte, werde ich euch beide im Hof vergraben!“, die Stimmung des Bassisten lag auf dem Tiefpunkt, es hatte doch gar nicht schlecht angefangen und nun haben es Vocal und Gitarrist geschafft ihm beinahe den letzten Nerv zu rauben.
 

Dass er bei Kai nicht übernachten wollte war klar, der Drummer würde ihn nur dazu nötigen noch an einigen Stücke zu arbeiten und am Ende würden sie beide sicherlich vor lauter Müdigkeit im Wohnzimmer auf der Couch einschlafen, die Rückenschmerzen wollte er sich selbst zu liebe nun wirklich ersparen. „Du kannst auch bei mir pennen, musst nicht unbedingt zu Aoi gehen und ihn nerven.“, mit einem kleinen frechen Grinsen und einem Augenzwinkern lehnte sich Uruha, welcher neben dem Bassisten Platz genommen hatte, weiterhin gegen diesen und seufzte wohlig auf als der Schwarzblonde ihm kurz durch die seidigen Haare fuhr. „Danke, aber ich genieße Aois Gesellschaft sehr, neidisch?“, dies war eindeutig zu viel des Guten, den kaum hatte sich der erste Gitarrist empört wieder aufrecht gesetzt, schüttelte Kai nur genervt den Kopf, während Ruki seine Stäbchen fallen ließ.
 

„Das ist doch ein Witz! Penn doch in einem Hotel!“, brummte der Sänger sogleich darauf los, die Diskussion entflammte, seine Laune sank, die Mimik wurde desinteressierter und doch kochte Reita innerlich. Was bildeten sich diese beiden nur ein? Er war keine Puppe die man einfach in die Tasche packen und zu Hause damit spielen konnte wenn es einem den beliebte. „Jungs! Ich bitte euch, seit endlich mal etwas erwachsener! Wenn ihr euch gleich nach dem Essen ans aufräumen macht, muss er nirgendwo schlafen außer bei sich, also!“, der Leader hatte gesprochen, oder eher gebrüllt und doch war es Reita nur zu Recht. Diese zwei Hornochsen verhielten sich in letzter Zeit wirklich wie zwei verknallte Schulmädchen, wobei er es einem nicht übel nehmen konnte, der Andere aber wirklich mehr als nur übertrieb!
 

Dass Reita auch immer etwas extra wollte wussten alle schon. Auch wenn es Kai immer wieder ärgerte aber wenn er es wollte, würde er es auch bekommen. "Gut wie du willst und jetzt gib ruhe sonst gibts nur Gemüse und das willst du doch nicht~" Kai grinste frech und machte sich dann wieder ans Kochen, scheuchte die zwei dann einfach aus der Küche nachdem der bassist wieder etwas zu meckern hatte und Aoi eingreifen musste. Nachdem auch das geklärt war, kamen die beiden verblieben im Wohnzimmer dran die es mit der Pflanze von Reia wohl zu gut meinten und diese nun fast nicht mehr von Erde bedeckt war und der einige Blätter fehlten die Uruha ihr ausgezupft hatte. Das Wohnzimmer sah aus wie das reinste Schlachtfeld und Aoi ging einige Schritte zurück nachdem der andere die beiden zur Schnecke machte. Diese mussten nun alles Putzen und aufräumen und Reita wollte bei ihm übernachten. Hatte der Gitarrist richtig gehört? Etwas irritiert sah er zu dem anderen und schluckte. Bei ihm also übernachten...na super.
 

Eigentlich dachte er, er könnte sich das alleine mal ein wenig durch den Kopf gehen lassen mit ihnen aber nun hatte er den schwarzblonden an der Backe ohne selbst zu wissen was er denn nun wollte. Reita machte das doch mit Absicht. Was ihn aber gerade noch mehr irritoerte war Rukis komisches Verhalten. War er schon immer so? Oder hatte der Zwerg einfach nur schlechte laune...? Irgendwas stimmte da nicht, er reagierte sehr empfindlich wenn es um den Bassisten ging und das musste doch etwas heißen. "Könnt ihr nicht mal die Klappe halten und gut ist? Da bekommt man ja Kopfschmerzen!" fauchte Aoi dann und stand vom Tisch auf, schnappte sich seinen vollen Teller und marschierte damit in Reitas Küche um dort zu Essen. Das gezickte und gekeife hielt er nicht mehr länger aus. Sein Kopf explodierte fast und wenn er nicht gleich etwas ruhe bekam würde er einem von den vieren an die Gurgel gehen. Ob Reita letzten endes nun bei ihm übernachtete oder nicht war ihm jetzt egal. Selbst wenn es nun dazu kam, was solls. Er hatte ja ein Gästebett welches der schwarzblonde benutzen konnte.
 

Es nervte und verdarb ihm das leckere Essen und auch wenn er seinen Willen, mal wieder, durchsetzten und tatsächlich die doppelte Portion bekommen hatte, so schmeckte es nach dem ersten Bissen nicht mehr. Mit einem leicht angewiderten Gefühl in der Magengegend ließ er seine Stäbchen fallen und schob den Teller beiseite, bevor er aufstand und ohne ein Wort zu verlieren dem Schwarzhaarigen folgte. Warum? Nur weil Ruki und Uruha sich erneut etwas kindlich verhielten war der Gitarrist sicherlich nicht geflohen, doch weswegen schien der Ältere ihre Nähe um beinahe jeden noch so hohen Preis zu meiden. Lässig ließ er sich auf einen der noch drei freien Stühle in der Küche wortlos nieder und schloss kurzzeitig seine Augen. Ruhe, Stille, angenehm wenn man bedachte welche Chaoten gerade seine Wohnung durcheinander brachte, dabei war er zwar selbst nicht der Ordnungsfanatiker, dennoch hasste er es ungemein wenn das Durcheinander welches entstand nicht auf seine Kappe ging.
 

„Du solltest wieder runter kommen, sie haben es nicht so gemeint. Ruki ist nur etwas eifersüchtig, das ist alles. Du weißt doch das er sonst oftmals mit mir unternommen hat und jetzt bist du plötzlich da, deswegen musst du nicht gleich die Flucht ergreifen, Yuu.“, er würde diesen Trottel noch in den Hintern treten wenn er so weiter machte, doch ob er in Gedanken nun den Gitarristen oder Sänger malträtierte war noch ungewiss, den diese Person hatte kein Gesicht, stattdessen einen mit Blutergüssen übersäten Körper. „Ich werde mich dann noch schnell packen und schon können wir los, ah.. und ehe ich es vergesse..“, langsam stand der Schwarzblonde auf, streckte sich kurz und doch, gerade als er die Küche wieder verlassen wollte, drehe er noch einmal um, um sich zu dem Essenden hinunter zu beugen und diesem einen sanften und dennoch innigen Kuss zu geben, erst dann, sich über die Lippen provokant leckend, richtete er sich wieder auf und verschwand. „Das warst du mir noch schuldig.“, eine kurze Erklärung für sein Tun, immerhin war Aoi ja so darauf bedacht welche zu bekommen wenn Reita ihm näher kam.
 

"Darum gehts mir nicht! Es war mir zu laut und ich hab sowieso schon Kopfschmerzen..." maulte Aoi dann und verspeiste genervt sein Essen. Was musste sich Reita da jetzt auch noch einmischen? Lieber hier in der Küche sein als sich dieses generve und gezicke anzuhören. Und vorallem diese Eifersüchteleien von Ruki machten es nicht besser. Die führten sich allesamt auf wie die Kinder in ner Krabbelgruppe. Und Ruki war eindeutig das größte Kind. Uruha konnte man ja noch vertragen, der machte nur Spaß den keiner ernst nahm. Er war eben so aber das was Ruki heute abgeliefert hatte...ne das musste wirklich nicht sein! Aoi legte dann die Stäbchen zur Seite und rieb sich mit der hand über die Schulter. Sie tat ihm weh und allgemein war er unheimlich verspannt.
 

"Ja geh nur...ich warte..." nuschelte der Gitarrist nur und seufzte leise. Dann aber als er dachte dass Reita nun aus der Küche verschwunden war, kam dieser zurück und sogleich spürte er dessen warmen und sanften Lippen auf den eigenen und unweigerlich schloss er sofort die Augen. Der Kuss war sanft nicht sehr lang aber Aoi hatte ihn doch irgendwie genossen. Es war ein komisches Gefühl. Aber der dunkelhaarige sagte nichts zu seiner Erklärung, leckte sich nur kurz über die Lippen und räumte dann schweigend seinen Teller weg. Jetzt hatte es Reita wieder geschafft dass er in Gedanken versank. Es war ein Versuch...oder steckte da nun doch von seiner Seite mehr dahinter? "Du verwirrst mich so..." murmelte Aoi zu sich selbst und fuhr sich durch die dunklen Haarsträhnen. //Könnte ich Reita denn von mir aus küssen? Das ist alles so kompliziert...// dachte er sich dann nur und verlies die Küche.
 

Gedanklich lachte der Schwarzblonde auf als er ins Bad verschwand und sich noch schnell die Haare zu seinem typischen Iro frisierte, immerhin konnte er nicht einfach so schlampig aus der Wohnung gehen! Noch etwas Make-up für die Augen und schon sah er wieder wie der Reita aus welcher er auch war, nur die Nasenbinde fehlte, aber jene war fein säuberlich noch in seinem Schrank am schlummern, genauso wie seine Shirts daneben. Als er, kaum dass er fertig war, auch dies noch schnell erledigte und somit mit einer Sporttasche, jene die seine Kleidung inne trug, bewaffnet noch ein letztes Mal das Wohnzimmer betrat, in welchem Ruki sowie Uruha mit hängenden Köpfen schweigend ihr Essen aßen, hob er verwundert eine Augenbraue in die Höhe. „Strafarbeit wegen ungehörigem Verhalten.“, dies war die Erklärung ihres Leaders und auch wenn Reita wusste was auf die Beiden zukam, so konnte er sich nicht ein zufriedenes Schmunzeln verkneifen.
 

„Wunderbar, dafür lieben wir dich doch so sehr, Kai-chan..“, und wie er das erst meinte! Diese beiden Kindsköpfe haben es verdient, alle beide! „Danke, ich bin zwar nicht schwul dennoch finde ich deine Worte wirklich nett gemeint. Ich werde auch noch schnell abwaschen und verschwinden, du hilfst mir doch sicherlich, oder, Akira?“, die Aufforderung war klar zu verstehen, ein Nicken seinerseits folgte und eine gute Viertelstunde später stand der Bassist gemeinsam mit Drummer und Gitarrist an der Wohnungstür, die anderen Beiden mit Staubsauger und Wischmopp bewaffnet vor ihnen. „Kein Krümel, sonst droht die Erde!“, damit warf er noch einen warnenden Blick zu den beiden Bleibenden welche niedergeschlagen die Köpfe weiterhin hängen ließen und stumm nickten. Gut so! „Also.. gehen wir..“, mit einem kurzen Nicken forderte er die Beiden auf auch endlich sich vom Acker zu machen, er war müde, es war immerhin schon kurz vor dreiundzwanzig Uhr und die Zeit zum Schlafen war bei ihm in den letzten Tagen leider recht begrenzt gewesen.
 

Bei dem Schwarzhaarigen angekommen pfefferte er wie gewohnt seine Schuhe in die Ecke und legte auch die Jacke, anstatt auf die Garderobe, daneben. Zielstrebig ging er ins Schlafzimmer des Älteren, legte auf das Bett seine Tasche und ließ sich sogleich daneben plumpsen. Mit einem lauten, zufriedenem Seufzen schloss er seine Opale, die Müdigkeit stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben, auch seine Glieder fühlten sich allesamt schwer und etwas taub an, selbst seine Finger konnte er nur noch begrenzt bewegen. „Aoi…“, leise rief er den Namen seines Bandkollegen und nun festen Freundes. „Gehst du noch duschen oder kommst du gleich ins Bett?“, er musste sich nur noch kurz abschminken, den Rest würde Reita noch morgen machen können, außerdem hatte er nur etwas Haarspray in den blonden Strähnen, nichts weltbewegendes also. Doch erst dann fiel ihm etwas entscheidendes ein, immerhin war der Schwarzhaarige gut darin sich allem zu entziehen was ihm zu nahe trat.
 

„Und wenn du mir jetzt damit kommst das ich auf der Couch oder in deinem Gästezimmer übernachten soll, vergiss es! Wir sind ein Paar und diese schlafen in einem Bett, nicht getrennt.. ich werde dich diese Nacht schon nicht nageln, also hab keine Angst um deinen kleinen, süßen Hintern.. noch bleibt er verschont.“, Kami wie er dieses dämliche Geschwätz selbst hasste, dennoch musste er dem Anderen endlich etwas Selbstvertrauen einprügeln und wenn es hieß das er somit dem Anderen zuerst die Angst vor Nähe rauben musste, nun dies wäre sicherlich nicht allzu schwer, immerhin klebte auch Ruki an ihm und der Kleine war zu Anfang alles andere als bereitwillig mitzumachen.
 

Nachdem sie nun nach der verabschiedung von den anderen in seiner Wohnung ankamen und Reita seine Sachen wie immer in die Ecke warf, verschwand Aoi kurz im Bad um sich die Kontaktlinsen herauszunehmen. Duschen wollte er heute nicht mehr, das ging morgen früh auch noch. Mit geputzen Zähnen kam er ins Schlafzimmer nachdem er Reitas stimme hörte. Und gerade wollte er protestieren was er denn hier zu suchen hatte bis er von dem anderen vorgehalten bekam dass sie ja nun zusammen waren und es da kein getrenntes Schlafen gab. Gut sein Bett war groß aber es war ihm trotzdem nicht wohl dabei mit Reita nun in einem Bett zu schlafen, egal was dieser ihm hier versprach. "Meinetwegen..." murmelte er nur, zog sich bis auf die Boxershorts aus und legte die Klamotten fein säuberlich über den Stuhl in seinem Schlafzimmer. Er schlief immer so und würde diese gewohnheit nicht wegen dem anderen Ablegen.
 

Mit gesenktem Blick legte er sich in das Bett und kuschelte sich am Rand in die Decke. Er konnte sich nicht an Reita schmiegen oder so. Das war zu früh oder sollte er es tun? Ach er wusste nicht wie er sich verhalten sollte. "Gute Nacht Akira." sagte er leise und wollte eben das Licht ausknipsen aber das konnte er nicht. Sich kurz auf die Lippe beißend beugte er sich leicht über den anderen und hauchte ihm einen Kuss in den Nacken. Es waren zwar nicht die Lippen aber der Nacken war ein Anfang und mehr würde Reita nicht bekommen.
 

Na endlich, langsam wurde Aoi also doch gefügig und lenkte ein, was bedeutete das sich Stückchen für Stückchen etwas tat und somit er sicherlich auch sehr bald an sein Ziel kommen würde. Auch der Bassist entkleidete sich bis auf die Boxershorts, legte sich ins Bett war dennoch ziemlich verwundert als der Schwarzhaarige erst einmal bis auf den äußersten Rand rutschte. Gerade als Reita ihn fragen wollte ob er den beißen würde, fiel ihm ein den Wecker zu stellen, weswegen er sich zur Seite drehte und nach dem kleinen schwarzen Mobilfunkgerät griff, in jenem Augenblick spürte er die weichen Lippen des Älteren welche ihm, ohne das er etwas dagegen tun konnte, eine angenehme Gänsehaut bescherten. Gedanklich etwas verblüfft über jene Eigeninitiative des Dunkelhaarigen grinste er kurz in die Dunkelheit hinein bevor er sich wieder so herum drehte das er den Rücken des Anderen ansehen konnte, naja er vermutete jedenfalls diesen vor sich.
 

Wenn Aoi es schon so anfing sollte er es auch richtig machen, immerhin war auch der Schwarzblonde kein Freund von halben Sachen und wo wären sie nun wenn er urplötzlich all seine Macken fallen ließ und somit sich komplett auf den Kopf stellte? Mit einer Zielsicherheit welche sicherlich nur in den besten Hollywoodfilmen vorkam griff er behutsam an die Hüfte des Gitarristen, zog diesen mit einem schnellen Ruck zu sich und kaum das auch nur ein kleiner Laut von dem Anderen kommen konnte lag dieser auch schon auf dem Rücken. Leicht beugte sich Reita über den Älteren, versuchte dessen Augen in der Finsternis auszumachen, was leider sich als sehr schwierig heraus stellte, weswegen er dann somit auf eine Intuition vertraute und sich langsam dem Liegenden näherte. „Du willst mich so unbefriedigt einfach schlafen lassen, obwohl es deine Lippen waren die mir mehr versprachen? Das ist gemein.. meinst du nicht?“, etwas dunkel und leicht verrucht klang seine Stimme, tiefer als sonst, herber und ebenso war auch sein Verhalten.
 

Gefügig konnte man das zwar eigentlich nicht nennen aber jetzt hatte er einfach keine Lust und wollte nurnoch schlafen, mehr nicht. Der Kuss in den Nacken war nichts weiter als ein kleiner Schritt, ein Zeichen dass er es wirklich versuchen wollte. Weil wie kam das denn rüber wenn er immer darauf wartete dass der andere etwas tat. So fies war er dann nun auch wieder nicht. Dabei ahnte Aoi nicht einmal welches Spiel hier wirklich gespielt wurde und er nichts weiter als Reita Spielzeug war. Der schwarzblonde hatte noch den Wecker für den nächsten Tag gestellt und jetzt dachte der Gitarrist eigentlich endlich schlafen zu können. Das Bett war so verlockend ihn in das Land der Träume gleiten zu lassen.
 

Und viel fehlte da auch nicht mehr. Dann spürte er einen Griff an seiner Hüfte und ohne dass er auch nur etwas sagen konnte lag er auf dem Rücken und über ihn hatte sich Reita gebäugt. Wieso ging das gerade so schnell und er konnte darauf nicht reagieren? Das war wohl nicht weiter als die Müdigkeit. Das zumindestens redete er sich ein. "Unbefriedigt? Meine Lippen haben garnichts versprochen! Und nein ich finde das nicht gemein!" was bildete sich der Bassist hier eigentlich ein?? Es war nichts weiter als ein Gute-Nacht Kuss. Da musste er jetzt nicht einen auf geilen Hengst machen. Aber diese verruchte Stimme lies ihn eine Gänsehaut bekommen.
 

Immer näher kam er dem Anderen, streifte mit seinen Lippen dessen Ohrmuschel während er die letzten Worte in diese fast schon säuselte und seine Zungenspitze kurz über das Ohrläppchen fuhr. Er würde ihn nicht bedrängen, ebenso wenig hatte Reita vor mit Aoi in dieser Nacht zu schlafen, aber es machte auf eine komische Art und Weise sogar etwas Spaß den Älteren zu necken. Seine linke Hand strich derweil sanft über die Seite des Schwarzhaarigen, während die rechte ihn an Ort und Stelle hielt, immerhin wäre es schade wenn Aoi auf einmal die Flucht ergreifen würde, denn auch wenn sich dies genau in dem Kopf des Jüngeren abspielte so hoffte er inständig dennoch das jenes nicht eintraf. „Entspann dich.. lass dich einmal fallen.. hör auf nachzudenken und genieße es einfach.. was kann schon passieren?“, mit sanfter Gewalt drückte er Aoi etwas tiefer in das weiche Polster unter ihm, ließ seine Lippen vom Ohr hinunter zum schmalen Hals wandern, liebkoste die straffe samtige Haut, zog neckisch nur ganz behutsam an ihr bevor er mit seiner Zungenspitze kleine Muster darauf malte, je tiefer er ging.
 

Auch kam er nun immer näher und Aoi versuchte nach unten zu flüchten, bzw. versuchte es aber er hatte keine chance. Mit zusammengekniffenen Augen zuckte er zusammen als er die Zunge des schwarzblonden spürte. Mit den Händen stemmte sich der dunkelhaarige gegen den anderen aber Reita war stärker als er. "Hör auf damit! Du sagtest dass du mich nicht bedrängen würdest oder etwas tun was ich nicht will! Und das will ich jetzt nicht also geh runter von mir oder du erlebst dein blaues Wunder!!" fauchte Aoi nun und versuchte Reita nun endlich von sich herunter zu bekommen der derweil damit beschäftigt war seinen Körper zu liebkosen. Das war so ein seltsames Gefühl, ungewohnt. Nicht unbedingt schlecht aber es war ungewohnt. Und es ging ihm auch viel zu schnell was Reita hier abzog. Wenn er wenigstens wüsste was der andere hier vorhatte, dann könnte er besser darauf reagieren. Ein heißer Zungenkuss wäre noch in Ordnung gegangen aber das hier?! Nein das ging ihm zu weit.
 

Es war eigenartig urplötzlich von Aoi solche harschen Worte zu hören, dessen Stimme war etwas hoch und auch wenn Reita es nicht erwartet hatte, so war er dennoch ein kleines Bisschen Stolz auf den Gitarristen.

„Du hast Recht, entschuldige.“, mit einem inneren Grinsen auf den Lippen ließ er auch schon von dem Schwarzhaarigen ab, doch als er neben jenem lag. Seine Hände bei sich behielt und die Stille in die Dunkelheit einkehrte, so lag er also nun auf dem Rücken und starrte gedankenverloren die Decke über sich an.
 

Ohne das er wollte schweiften seine Gedanken ab, jede noch so winzige Aufmerksamkeit seinerseits schwand, verlor sich in einem Wirrwarr aus Gefühlen, Ideen und Dingen die ihm wie eine Lösung vorkamen und doch wenn man genauer darüber nachdachte in einer Endlosen Leere endeten.

Es war kurz vor vier Uhr morgens als der Bassist sich sicher war das der Schwarzhaarige tief und fest schlief, leise die warme Bettdecke zur Seite schob und die Beine über die Bettkante schwang. Er konnte einfach nicht schlafen, weder brachte es ihm irgendwas zu zählen noch sonst ein komischer Scheiß der angeblich Wunder bewirken sollte.
 

Lautlos seufzte der Musiker schwer und tief, stand schlussendlich nun ganz auf und tapste ins Badezimmer, vielleicht würde ihm eine warme Dusche etwas beim Einschlafen helfen und die rechtlichen drei Stunden die er noch zur Verfügung hatte auskosten, wenn den das Glück auf seiner Seite stand.

Ohne die Tür hinter sich abzuschließen, immerhin war der andere im Lande der Träume, stieg er nackt unter die Dusche, drehte den Wasserhahn auf und lächelte selig als ihn sogleich auch schon ein Schall Eisperlen begrüßte.
 

Es war als würde er zu Hause unter dem Wasserstrahl stehen, sich dort an die Fliesen lehnen und die Augen schließen, sich gehen lassen sowie etwas relaxen. Es dauerte auch nicht lange und mit dem immer wärmenden Nass verflüchtigten sich all die Störenfriede die ihn so gnadenlos belästigten.

Vollkommen in dieser herrlichen Leere, umgeben von einem Grauschleier der nichts durchließ, gefangen schloss der Bassist seine Augenlider und richtete das Gesicht hinauf. Die Wasserperlen trafen ihn ohne Umschweife und auch wenn er es zu Anfang etwas unangenehm empfand, so schwand dieses Gefühl schneller als gedacht.
 

Leise seufzte er wohlig auf, ließ somit zu das sich etwas Wasser in seinem Mundraum sammelte, doch dies störte ihn alles andere als etwas, immerhin konnte er auch so wenigstens etwas seine trockene Kehle benetzten ohne dabei Aois Kühlschrank zu durchforsten. Als er dann endlich, ohne sich wirklich gewaschen zu haben, aus der Dusche stieg und blind nach einem Handtuch greifen wollte, jedoch anstatt diesen dieses etwas anderes zu fassen bekam öffnete er langsam seine Lider.

Im Nachhinein hatte er bereits vergessen das er sich nicht zu Hause befand, die sorglosen Minuten, welche am Ende eine gute Stunde ergaben, waren einfach zu berauschend als das der Bassist weiterhin sich sinnlosen Gedankengängen hingeben konnte und nun hatte er also den Salat.
 

In seinen Händen befand sich die leere Heizung, kein Handtuch, doch wo bewahrte der Schwarzhaarige diese auf? Da er zwar wusste das Aoi immer welche für seien Gäste bereit hielt half Reita in diesem Moment alles andere als weiter, immerhin war hier schon eins da, jedoch hing dieses am Waschbecken für die Hände.

Also was tun? Sich, leise vor sich her fluchend, mit beiden Händen durch die Haare fahren grübelte er einen Moment über seine nächsten Schritte nach. Dass man ihn jedoch gut durch die Tür, welche durch einen Luftzug sich etwas geöffnet hatte, somit beobachten konnte kam dem Schwarzblonden gar nicht in den Kopf.

Warum den auch? Wer würde ihn schon bespannen wollen? Niemand war außer dem Älteren und ihm hier, also!
 

Wow Reita gab wirklich nach? Er hatte gewonnen?! Erstaunt sah er ihm nach als er von ihm herunterging und sich einfach neben ihn legte. Das hatte Aoi nun wirklich nicht erwartet aber es war ein kleiner Triumph von ihm. Er lies sich eben nicht alles gefallen. Auch wenn es manchmal den Anschein hatte aber dem war eben nicht so. Klar wirkte das auf außen hin manchmal so... Leise seufzend schloss Aoi auch die Augen und schlief wenige Minuten später auch schon ein. Die Müdigkeit war einfach zu stark so dass er sich ihr einfach hingab und in ihre Arme gleiten lies. Dass Reita neben ihm nicht schlafen konnte, ging natürlich an ihm vorbei.
 

Aber irgendwann in der Nacht merkte er doch dass etwas nicht stimmte an der ganzen Sache. Die andere Betthälfte war leer. Verwirrt richtete er sich auf und sah sich müde in dem Schlafzimmer um. Als er die Matratze befühlte, merkte er dass diese noch leicht warm war. Also konnte der schwarzblonde noch garnicht so lange weg sein. Als er sich sowohl an die Dunkelheit als auch an die Geräusche gewöhnte, fiel ihm au dass im Bad die Dusche an war. Duschte der andere etwa um diese Zeit? Neugierig wie er eben war, stand der Gitarrist auf und tappste leise und unaufällig in Richtung Badezimmer. Die Tür stand sogar einen Spalt weit offen und er konnte prima hineinsehen. Er schluckte trocken als er sah was sich dort hinter der Tür verbarg. Noch nie hatte er Reita komplett Nackt gesehen. Klar oben ohne schon aber nicht so.
 

Er wurde rot und atmete tief durch. Das was er da sah gefiel ihm eigentlich sogar. Der Körper des Bassisen war wirklich gut gebaut, durchtrainiert aber von allem nicht zu viel. Perfekt eigentlich. Aoi bemerkte dass dieser nach einem Handtuch suchte und grinste. "Ja blöd wenn man sich hier nicht auskennt~" murmelte er leise vor sich hin und fischte dann ein handtuch aus dem Schränkchen neben der Badtüre. Dort bewahrte er sie immer auf damit er im Bad mehr Platz hatte. Entschlossen öffnete er die Tür und hielt dem anderen das Weiche Handtuch hin. "Suchst du das hier?" fragte er und legte süß den Kopf schief. Ihm wa egal wie das jetzt wirkte aber er wollte den anderen Körper noch ein wenig betrachten.
 

Noch immer in Gedanken versunken auf der Suche nach den hübschen Handtüchern, sah sich Reita um, seufzte leise auf und gab es beinahe schon auf, den Entschluss gefasst nass zurück ins Bett zu gehen und sich an Aoi zu trocknen, immerhin war es die Schuld des Gitarristen wenn dieser keine frischen Handtücher ins einem Bad aufbewahrte. Verwundert hob Reita eine seiner Augenbrauen, ließ die Hände sinken und sah dem Gitarristen ins Gesicht, welcher jedoch alles andere aber nicht die Augen des Bassisten zu fixieren schien. Ein wissendes Grinsen schlich sich auf die Lippen des Schwarzblonden, provokativ stellte er sich so hin das auch wirklich nichts verborgen blieb und wartete erst einmal bevor er das ihm entgegen gehaltende Handtuch annahm. „Danke, aber sag mal, was machst du hier? Solltest du nicht schlafen, anstatt mich zu bespannen? Vorhin warst du es doch der die Bremse gezogen hat und hier starrst du mir einen frech weg.“, er wusste genau das sein Körper ansehnlich war, immerhin schwärmte nicht nur eine seinen damaligen Freundinnen von diesem, ebenso der Ausdauer die der Musiker in einer ganz speziellen Hinsicht aufwies, vor allem dann wenn sein Partner kaum noch die Kraft hatte etwas mehr als nur gewisse Laute von sich zu geben.
 

Nachdem Reita nun das Handtuch erst um den Kopf legte damit seine Haare aufhörten zu tropfen und erst dann um die schmalen Hüften schlag, gab er Aoi somit noch etwas mehr Zeit zu gaffen und sich um etwas einfallen zu lassen das der Andere keine Latte bei seinem Anblick bekam. „Du bist sicherlich nicht aufgestanden weil du es dir anders überlegt hast oder? Denn wenn ja, hätte ich wirklich nichts dagegen einzuwenden…“, lasziv leckte sich der Bassist über die Lippen, trat etwas näher an den Älteren und strich jenem kurz mit den Fingerkuppen über die Brust, absichtlich schnipste er sanft gegen die Brustwarze des Anderen bevor er sich schließlich an diesem vorbei schlich um den Weg zurück ins Schlafzimmer einzuschlagen.
 

Aoi schluckte trocken als Reita so eine dumme Bemerkung machte aber den Blick konnte er auch nicht von ihm nehmen. Als sei er gebannt worden starrte er noch immer dort hin wo er eigentlich nicht hinstarren sollte. Erst als dann das Handtuch die Intime Region des Bassisten verdeckte, konnte er sich losreißen davon. Was war denn bitte mit ihm los? Sonst machte er so etwas doch auch nicht... Ein wenig verfluchte er sein Tun und grummelte leise vor sich hin, widmete sich dann aber wieder Reita. "Was heißt hier Bremse ziehen? Nur weil ich dich mal anstarrte heißt das nicht dass du freie Bahn hast mein lieber!" das könnte ihm wohl so passen! Klar es war ein toller Anblick gewesen, Reita hatte keinesfalls etwas zu verstecken aber das gab ihm nicht die Freiheit zu bestimmen was zu tun war und nicht, jedenfalls nicht in nächster Zeit.
 

"Nein bin ich nicht, du warst nicht mehr da also bin ich aufgestanden um nach dir zu sehen. Nicht dass du dich noch verläufst oder womöglich in der Dusche ertrunken wärst~" stichelte der Gitarrist den anderen und verdrehte die Augen. Die Hand des anderen schob er sofort weg und drehte sich dann um. Reita sollte sich endlich anziehen und ins Bett gehen. Aber wenn er schonmal hier war, konnte er auch noch schnell aufs Klo gehen. Sonst musste er sicher wieder in zwei Stunden aufstehen weil er vorher zu faul dazu war. Gesagt getan. Aoi wusch sich noch schnell die Hände und begab sich dann ebenfalls ins Schlafzimmer zurück, wo der andere bereits wieder im bett lag, hoffentlich angezogen.
 

Er war müde, die Dusche war eine wundervolle Idee gewesen denn Reita wusste genau, sobald sein Kopf das Kissen berühren würden wäre er schneller eingeschlafen als ein vollgefressenes Baby nach der Geburt. Kurz darüber grübelnd ob er nun absichtlich, einfach nur weil er Aoi ärgern wollte, nackt schlief oder doch sich eine frische Boxershorts anzog, lieb er vor dem einladenden Bett stehen ehe die Entscheidung auf die zweite Variante fiel. So spaßig es auch werden würde, Reita hatte keinesfalls die Absicht dem Schwarzhaarigen noch eine schlaflose Nacht zu bescheren geschweige denn einen Herzinfarkt weil dieser sich nicht zurück halten konnte, immerhin war dies auch alles nicht wirklich echt. Das Handtuch wurde somit flink ausgetaucht und über den Stuhl gehängt, erst dann schlüpfte der Musiker unter die Bettdecke und verfluchte sich innerlich selbst dafür den Dunkelhaarigen wohl geweckt zu haben, denn nun war die wohlige Wärme welche er verlassen hatte verschwunden, alles was davon übrig geblieben war, war der leicht herb-süßliche Duft des Hübschen an der anderen Bettseite.
 

Das Handtuch lag über einem Stuhl. Also entweder lag er nun Nackt unter der Decke um ihn wieder zu ärgern oder aber er hatte sich eine frische Boxershort angezogen. Aoi hoffte auf zweiteres. Seufzend legte er sich wieder ins Bett und kuschelte sich unter die Decke, zog diese bis zum Kinn hoch und versuchte ihn zu entspannen. Ihn lies das Gefühl nicht los, dass hier etwas nicht stimmte. Aber er konnte noch nicht sagen was aber es gefiel ihm ganz und garnicht. Der Gitarrist schloss die Augen und lies sich in die wärme einhüllen. "Gute nacht..." hauchte er leise und drehte sich dann so dass er wie eine Katze zusammengerollt dalag. Damit Reita auch ja nicht wieder auf dumme ideen kam.
 

Es dauerte auch nicht mehr lange und schon lag neben dem Schwarzblonden ein gewisser Gitarrist, eingerollt wie eine Katze in Embryohaltung und ja weit weg genug von ihm gerutscht damit der bitter böse Bassist auch keine einzigen seiner schmutzigen Finger an dessen ah so unschuldigem Leib legen und sogleich beflecken könnte. Im Grunde verhielt sich der Andere lächerlich, hielt ihn auf Abstand obwohl sie sich so lange kannten, verwehrte ihm Dinge die sicherlich zu zweit mehr Spaß machen würden und dennoch nichts Ernstes an sich trugen, einfach nur weil er scheinbar Angst oder einfach nur verdammt prüde war. Dennoch, weswegen stellte sich Aoi hier so an wenn er auf der Bühne mit einem lasziven Hüftschwung die Fans zum Kollabieren brachte? Innerlich schüttelte der Jüngere seinen Kopf, das hier war eigentlich ihm bereits viel zu aufwendig, zu viel Stress und zu viel Aufwand für wenig Ergebnisse die er auch noch beinahe sich erkämpfen musste, genau weil sein Partner alles andere als kooperativ war.
 

Leise seufzte er in die Stille des Raumes hinein, rückte in die Mitte des großen Bettes und streckte seine Arme nachdem Anderen aus, immerhin waren sie doch ein Paar und auch wenn Reita dabei nichts empfand, dieses Spiel eher dem Zweck dazu diente das der Ältere wieder etwas lebte, so konnte er einfach nicht zulassen das ihm die Rolle des Arschlochs von solch einem Sonnenschein aus Mie gnadenlos unter den Fingern weggerissen wurde. Nachdem er sich nun an den warmen Rücken gekuschelt hatte, dem Gitarristen, auf die gleiche Art und Weise wie es jener bei ihm getan hatte, einen sanften Kuss in den Nacken hauchte, schloss auch er endlich seine Augen und schlief auch prompt ein, ebenso der dunkelhaarige Gitarrist, dessen leises Atmen man hören konnte.

Zusatzkapitel Reita

Wieder einer dieser Tage, ein weiterer von vielen, einer mehr welcher ihn nicht in Ruhe ließ. Ein tiefes Seufzen verließ die schmalen Lippen des Bassisten, während er den Rauch seiner Zigarette aus seinen Lungen entließ und der blaugräuliche in die kühle Nachtluft entließ. Sie probten erneut bis in die Nacht hinein, welche Uhrzeit sie jedoch nun hatten wusste selbst er nicht, trotz dessen wünschte sich der Schwarzblonde nicht zum ersten Mal das es endlich ein Ende finden würde, denn ob man es wollte oder nicht, jeder von ihnen, bis vielleicht auf denjenigen welchen es betraf, wussten warum sie diese Überstunden, mal wieder, an die normale Zeit dran hängen mussten. Langsam, schwer ausatmend und mit halb geschlossenen Lieder, die Zigarette zwischen den Lippen eingeklemmt, ließ sich Reita an der rauen Hauswand hinunter in die Hocke sinken, fixierte mit einem leicht trüben und nachdenklichen Blick den Asphalt zu seinen Füßen. Es war zu dunkel um etwas außer den eigenen Schuhumrissen zu sehen, die kleine Laterne welche nur flackernd sowie spärlich Licht in jener sonst so hellen Metropole spendete war kurz davor ihren Geist aufzugeben, wenn sie nicht schon aus dem letzten Loch pfiff. Kai hatte ihnen eine kleine Pause gegönnt, eine verschnauf Möglichkeit welche dem jungen Musiker nur entgegen kam, auch wenn er wusste das sobald Stille und etwas Ruhe um seine Person einkehrte, er erneut seinen Sorgen schutzlos ausgeliefert wurde. Wie oft schon hatte er ihren sonst so fröhlichen Gitarristen aus den Augenwinkeln heimlich beobachtet, sich jedes Mal aufs neue gefragt was wohl mit dem Schwarzhaarige geschähen war, was ihn so hart in den vergangen Wochen wohl getroffen hatte das dieses bezaubernde Funkeln aus den fast schon nachtschwarzen Opalen verschwunden war, erlosch und nur leere zurück ließ. Ein weiteres Seufzen, eins von vielen welche er bereits von sich gegeben hatte, eins welches versprach das noch zig weitere diesem folgen würden und dennoch konnte Reita nicht anders als seinen Sorgen weiter hinterher zu laufen. Er verzweifelte, langsam aber sicher konnte er sich diese Situation nicht mehr mit ansehen und das die Anderen scheinbar so taten als wäre alles in bester Ordnung schnürte nicht nur Verständnislosigkeit in ihm, sondern ebenso Missgunst ihnen gegenüber. Ein verächtliches Schnauben verließ seine Kehle als er ein letztes Mal an dem nun fast schon aufgerauchten Glimmstängel zog und den Kopf dabei schüttelte, den Zigarettenstummel dabei von sich schnipsend. Irgendwann, er wusste nicht wirklich wie viel Zeit vergangen war, musste auch er wieder hinein, der Regen welcher ungeniert mitten in seinen Gedankengängen angefangen hatte auf ihn nieder zu prasseln verbesserte dabei die Laune des Bassisten nicht im geringsten, ließ jenen nur noch tiefer in der vergangen Zeit zurück fallen. Schweigend sowie leicht tropfend betrat er den warmen Raum, hörte jedoch nur halbherzig die momentane Diskussion der Anderen eines Liedes bezüglich mit und um ehrlich zu sein interessierte es ihn auch nicht was die anderen Drei taten, den genau derjenige welcher sich sonst immer so reg an diesen Meinungsunterschieden beteiligte, saß schweigend auf seinem Hocker und starrte gedankenverloren vor sich her, während er seine Akustikgitarre an sich presste. Wut, unendliche Wut flammte in dem Nasenbandträger auf wenn er seinen Kumpel so sah, den Mann welcher sich oftmals aus eigener Laune zum Kasper machte, einfach nur um etwas erheiternde Stimmung zu verbreiten, nun stattdessen jedoch wie ein Schatten in der Ecke saß und nichts von sich gab, keinerlei Lebenszeichen. Unbewusst ballte Reita seinen Hände zu Fäusten, seine Augenbrauen zogen sich zusammen, während man deutlich den stummen Zorn in seinen braunen Augen aufflackern sah und dennoch hielt er sich zurück, trat nur etwas geräuschvoller an seinen Bass, die restlichen Member von Gazette dabei ignorierend. Wie ein trotziges Kind ließ sich Reita auf seinem Hocker plumpsen, nahm seinen Schatz in die Hand und schlug die ersten Seiten an, ließ einen Akkord nach dem anderen erklingen, auch wenn dies eher nach einem Anfänger geklimper sich anhörte als nach seinem können, doch zur momentanen Stunde wollte er nichts konstruktives von sich geben. Eine gute halbe Stunde verging so erneut, dreißig Minuten in denen er, genauso wie derjenige um den sich seine momentane Gedankenwelt ausschließlich drehte, nichts weiter tat als apathisch vor sich her zu starren und alles auszublenden was um einen herum geschah. „Okay, es ist schluff für heute. Wir sehen uns dann in guten neun Stunden wieder, schlaf euch aus.“, Kais Worte drangen nur sachte und beinahe schon vorsichtig an seine Ohren, ließen ihn wie durch dicke Watte gepackt, verständnislos aufblicken, sich umsehen und dennoch konnte sein Verstand scheinbar das eben gerade noch gehörte nicht wirklich verarbeiten, denn auch wenn der Schwarzblonde sah wie die Anderen sich zusammen rauften und ihre Klamotten packten, so bewegte er sich dennoch kein Stück. „Reita.. es wird Zeit, komm.“, vorsichtig legte sich eine Hand auf seine rechte Schulter, ließ ihn zu jener sehen bevor er dann bemerkte das es Ruki war welcher ihm einen sorgevollen Blick schenkte, sich selbst dennoch kurz darauf wieder abwendete und sich seine Jacke überstreifte. Nur langsam und sogar etwas steif in den Gliedern, rappelte sich Reita wieder in die Geraden, ließ seinen Bass zurück in dessen Ständer behutsam sinken bevor er an sich herunter sah. Er brauchte sich nicht anziehen, seine Jacke trug er noch immer und da er nie eine Tasche mit sich trug, oder eher sehr selten, hatte er auch nichts was er vergessen könnte. Einer nach dem Anderen verließ den Raum, bis nur noch er und Kai übrig blieben und dennoch setzte sich Reita erst dann in Bewegung als der Drummer ihn brummend darum bat, oder eher aus dem Raum schon schupste, endlich nach Hause zu gehen. Es regnete immer noch als er in die kalte Nacht hinaus trat, kein Wunder, immerhin hatten sie Herbst und jenes Phänomen war zu dieser Jahreszeit vollkommen normal, auch wenn es in letzter Zeit etwas mehr schüttete als die Jahrzehnte davor. Wiederholt atmete er tief ein und aus, ließ es zu das seine Schultern sowie seine gesamte Erscheinung leicht in sich zusammen sackte bevor er endlich den ersten Schritt tat, jedoch in die komplett andere Richtung schritt in welcher seine Wohnung lag. Er würde es nicht aushalten nun nach Hause zu gehen, dort sich in sein Bett zu legen und dennoch zu wissen das etwas nicht stimmte, das es seinen Freunden vielleicht sogar egal war das einer von ihnen litt, sich selbst zerstörte mit was auch immer. Reita vermisste ihn, er vermisste diesen Chaoten, den Dunkelhaarigen welcher immer ein Lachen übrig hatte, egal wie aussichtslos die Situation gerade erschien, wie miesgelaunt sie alle waren, wie stressig die Zeit um sie herum wurde. Er wollte ihn zurück, er wollte den Aoi zurück welcher ihm den letzten Nerv mit seinen dummen Späßen raubte, er wollte den Gitarristen zurück welcher ihn ungefragt ärgerte und sich darüber noch lustig machte wenn Reita in Rage etwas unkontrolliert Wörter von sich gab die keinerlei Zusammenhang besaßen und dennoch so viel Freude in diese bezaubernden Augen des Älteren zauberten. Sein Herz schlug ihm kräftig gegen die Brust, der Regen wurde von Minute zu Minute schlimmer, der Windhauch verwandelte sich nun in eisige Peitschenhiebe, ließen ihn leicht das Gesicht verziehen während er gegen jene antrat und die Hände nur noch tiefer in seine Jackentaschen grub, hoffend das es ihm wenigstens so etwas Schutz bot. Absichtlich, um vielleicht nur gedanklich sich einreden zu können dass er sich verlaufen hatte, lief der junge Musiker durch unzählige Seitengassen, hielt sogar hier und dort bei einem der vierundzwanzigstunden Laden vorbei wo er sich, eine Cola und etwas zu essen kaufte, am Ende jedoch beide nur halb verzerrte und den Rest wegschmiss. Irgendwann, wie so oft in der letzten Zeit, stand er vor einer gewissen Wohnungstür, blickte immer wieder mit einem trüben Blick zu dem Namensschild welches so unschuldig unter dem Klingelknopf befestigt worden war und nun unscheinbar einen dazu einlud vielleicht doch kurz auf das weiße Knöpfchen zu drücken, somit auch gleich den Bewohner der Wohnung zur Tür zu locken. Ganz kurz, vorsichtig und sanft strich er mit seinen Fingerkuppen der rechten Hand über das kalte, dunkle Holz, wiederstand jedoch dem Drang seine warme Stirn gegen die kühle Fläche zu legen, die Augen zu schließen und für einen Moment in alten Erinnerungen zu schwelgen. Nur langsam drehte er sich von der Wohnungstür weg, ließ sich, wie so oft in den vergangenen Wochen, an jener hinunter gleiten und zog die Beine an sich. Wie er ins Wohnhaus kam war für ihn nach anfänglichen Schwierigkeiten gar keinen Aufwand mehr darstellte. Es gab eine sehr nette ältere Dame welcher er nicht nur einmal begegnet war, ihr jedoch nur bruchstückweise erklärte was er vor der Wohnungstür des hübschen jungen Manns suchte und ebenso das er nicht den Mut besaß an diese Tür zu klopfen, seitdem musste er nur zweimal bei ihr klingeln und schon schlurfte er die unzähligen Treppenstufen in den siebten Stock hinauf, zur Aois Etage. Müdigkeit nahm den Musiker langsam gefangen, die Beine nur noch näher an einen Körper ziehend, die Arme darum gelegt, das Gesicht an die Knie gebettet, schloss Reita nur für einen Moment seine Augen, wollte sich kurz ausruhen, eine Sekunde, einen Moment bevor er erneut sich auf den Weg machte, dieses Mal jedoch zu sich nach Hause. Es passiert genau das was immer geschah wenn er sich jene Worte selbst gedanklich zu murmelte, die Vorsätze brachen kaum nachdem sie seinen Verstand gekreuzigt hatten und verschwanden somit im dunklen Nichts. Wie sehr es Reita hasste seinem eigenen Freund und Bandkollegen nachzustellen, diesen fast schon wie ein Stalker hinterher zu rennen und dies nur wegen jener Sorge welche ihn zu zerfressen drohte wenn er den Älteren nicht in wohliger Sicherheit wusste. Ein lautloses, hohles sowie freudloses Lachen entwich seinen Lippen während seine nichts sagenden Augen desinteressiert ins Nichts starrten, einen imaginären Punkt fixierend, sich selbst dabei immer mehr verlierend, bis zu jenem Punkt an dem er dem nachgab was ihn einzuholen versuchte. Dem Schlaf. Ein vibrieren, kurz aber dennoch stark genug um ihn aus den Träumen zu reißen, ihn hinaus zu zerren sowie alles vergessen zu lassen was in jenem geschah, nur um den Bassisten daran zu erinnern das es Zeit war, die Minuten waren verstrichen, entwickelten sich schlussendlich zu Stunden in denen er hier wie ein Wachhund gesessen und gefroren hatte, die Glieder steif wurden. Erneut, ohne das es ihm wirklich bewusst war, hatte Reita wiederholt eine Nacht vor der Tür ihres Rhythmusgitarristen verbracht, sich davor gekauert und dennoch mehr als nur überempfindlich jedem Geräusch gegenüber welches aus der ganz bestimmten Wohnung drang, do sobald Stille einkehrte, verlor er den Willen und schlief schließlich selbst ein. Müheselig rappelte sich der Bassist auf, streckte seine Arme und Beine, versuchte das taube Gefühl in ihnen zu vertreiben doch gelingen hat es ihm nur mäßig, bis gar nicht. Jeder Schritt fiel ihm schwer, sein Körper war solcher Belastung sowie Kälte nicht gewohnt und forderte nun Genugtuung , verlangte nach Wärme und einer bequemen Lage zum schlaffen, doch all dies verwehrte ihm Reita bewusst. In seiner eigenen Wohnung, eine gute halbe Stunde später U-Bahnfahrt, angekommen, entkleidete er sich zitternd, schlüpfte aus den vom Regen getränkten und noch immer triefenden Schuhen, der dunklen Lederjacke welche ihm nur wenig Wärme gespendet hatte, vom Rest seiner Kleidungsstücken ganz zu schweigen. Der Schwarzblonde war müde, seine Kräfte waren beinahe ganz verbraucht und dennoch gab er weiterhin nicht auf, schlich nichts sagend um ihren Gitarristen herum wie ein Schatten, im den Wissen das das was sich ihm dort vor seinen Augen bot nichts weiter als eine Maskerade ist, ein Trugbild dessen was der Ältere einmal gewesen war und doch wo hielt diese Kopie den wahren Aoi gefangen? Die Dusche tat gut, das warme Wasser prasselte angenehm auf seinen unterkühlten Körper hinab, wärmte ihn und ließ den Musiker entspanne, für einen Moment nur an sich denken. Unbemerkt, während Reita die Stille seiner Gedanken genoss, stahl sich etwas aus seinen Augenwinkeln, vermischte sich sanft und vorsichtig mit dem Duschwasser, verschwand so schnell wie es gekommen war und dennoch waren sie da. Die silbernen Perlen welche ihn so schutzlos aussehen ließen, welche das preis gaben was er wirklich empfand sich selbst es noch immer nicht eingesehen wollte, es womöglich niemals tun würde. Eine weitere Stunde verging, die Probe würde bald anfangen, die Anderen, bis auf Kai, waren noch nicht da, weswegen er sich nicht die Mühe machte seinen Bass etwas schneller erneut zu stimmen, ließ sich stattdessen lieber Zeit. Liebkoste beinahe schon das Musikinstrument, streichelte darüber während sich ein seliges Lächeln auf seine blassen Gesichtszüge legte, nur dezent seine Opale dabei erreichte, sie hauchzart umschmeichelte. Sachte schüttelte Reita seinen Kopf, wie gut das er das Nasenband auch bei ihren Proben trug, sonst würde man die leichte Röte um seine Wangen herum bemerken welche sich ungeniert auf diese schlich als sein Herz, kaum dass er die Schritt des Schwarzhaarigen vernahm, einen kurzen Takt höher schlug bevor es sich wieder beruhigte. Nein, er wusste zu diesem Zeitpunkt nicht was er für seinen Freund empfand, wie sich all das noch entwickeln würde und genau genommen verschwendete der Bassist ebenso Zeit sowie Gedankengänge dafür um sich dessen klar zu werden. Alles was für ihn zählte war das der Mann zurück kam welchem er, ohne es selbst zu bemerken oder gar zu wissen, sein Herz geschenkt hatte. Und so kam es wie es kommen musste, ebenso jene Nacht verbrachte der Bassist im sitzen schlafend vor der Haustür Aois.

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Als Reita unter der Dusche stand und sich innerlich verfluchte, da sein Schaft noch weiterhin schmerzlich vor Erregung pochte, grummelte der Bassist unverständliche Flüche vor sich her, bevor er die Augen kurz schloss und entspannte. Mit Ruki wäre das alles so viel einfacher gewesen, ein Wort, ein Blick, eine winzige Geste und schon würden sie sicherlich für mehrere Tage das Bett nicht verlassen während dieser Gitarrist jedoch urplötzlich den Gedanken hegte das dieser Reita dominieren und dessen Hintern malträtieren könnte. Seine Laune sank von Sekunde zu Sekunde je länger das eisige Wasser auf ihn nieder prasselte, denn sich einen runter holen würde er nicht! Diese Blöße würde er sich nicht geben, dass Aoi jedoch keinen Augenblick gezweifelt hatte, würde er dem Anderen sofort glauben, immerhin war dieser so oder so beinahe schon am Ende seiner selbst, da wäre es nicht weiter schlimm wenn er sich kurz selbst befriedigte. Gedanklich weiterhin fluchend stieg Reita auch schon kaum zehn Minuten aus der Dusche, trocknete sich ab und zog sich vollständig an, putzte noch schnell die Zähne und kämmte sich die Haare fertig zum Föhnen.
 

Erst als er ganz fertig und somit ausgeh tauglich war trat er aus dem Badezimmer, einen schnellen Blick auf die Uhr werfend welche ihm deutlich vor Augen führte das sie sicherlich zu Spät kommen und Kai wiederholt toben würde. Mit weiterhin schlechter Laune, diese jedoch nicht ganz so offensichtlich zeigend wie er es gewollt hatte, trat er ins Schlafzimmer und sah sogleich auch schon wie Aoi vor dem Fenster stand. Nackt, schön und so willig wenn er nur wollte, doch genau da lag das Problem. Aoi schien ihn nicht zu wollen, den zuerst blockte er ab, dann tat er so als würde es ihm Spaß machen und schlussendlich erneut eine Absage, was war das nur für eine verkorkste Vorstellung.
 

Widerholt kam ihm der Sänger in den Sinn, die dunklen Lustverhangenen Augen, die Bitte um mehr auf den roten Lippen, den schmalen und doch schönen Körper der sich an seine Seite nicht nur einmal schmiegte um genau das zu bekommen was dem Gitarristen beinahe schon vor die Füße gelegt wurde. Ein leises Schnauben entfloh dem Bassisten, machte ihn somit bemerkbar für den Älteren, was dem Schwarzblonden jedoch ziemlich am Allerwertesten vorbei ging. „Ich bin fertig, beeile dich. Wir sind bereits gute zwanzig Minuten zu Spät und dieses Mal wird Kai nicht nur mir den Kopf abreißen, außerdem brauchen wir noch eine gute Ausrede. Ich bezweifle stark das wir ihm vor Augen führen das wir versucht hatten miteinander zu schlafen du aber zu feige warst.“, das hatte nämlich bereits bei Reita gesessen, immerhin fühlte sich der Jüngere in seinem Stolz etwas verletzt und dies bedeutete einen deutlichen Kratzer auf seinem Ego, etwas das man nicht einfach abschrieb und beiseite legte. Da der Schwarzhaarige sich noch anziehen und duschen musste, verschwand Reita auf dessen Balkon und zündete sich eine Zigarette an. Es war ihm egal wie ungesund diese Dinger waren, es wiederstrebte ihm einfach von jetzt auf gleich aufzuhören, außerdem empfand der Musiker dies als gute Nervennahrung wenn mal mit ihm die Pferde durchgingen wie gerade eben. Den Filter zwischen seinen Lippen, das Feuerzeug gezückt und schon brannte die Flamme, schlussendlich auch die Kippe. Genießend schloss er die Augen, lehnte sich an die Wand hinter sich und zog kräftig an dem Stängel bevor er den Qualm ein paar Sekunden später wieder langsam aus seinen Lungen entließ.
 

Eine Zigarette nach solch einer dreisten Abfuhr war wirklich bitter nötig, genau genommen müsste er wohl eine ganze Schachtel aufrauchen um sich wirklich besser zu fühlen doch die eine Tat auch ihren Zweck. Erst als er sich die zweite ansteckte bemerkte Reita selbst seine eigene Reaktion auf dies Ganze, welches Szenario er hier abzog. Leicht schüttelte er den Kopf, lachte lautlos, freudlos auf, er empfand sich selbst mit einem Mal mehr als nur lächerlich, den diese ganze Angelegenheit war doch nicht dazu da damit er zum Schuss kam, es diente nur alleine dafür das Aoi endlich einsah das es besser war mit ihnen in dem hier und jetzt zu leben anstatt in dessen absurder Traumwelt. Nachdem er sich also selbst auf den Boden der Tatsachen gebracht hatte und all die Dinge aus seinem Kopf verschwanden welche ihn so sehr an dem Älteren gestört hatten, schnipste er den Stümmel über die Balkonbrüstung bevor er sich umdrehte und in Innere der Wohnung trat. Wieder waren gute zwanzig Minuten vergangen und sicherlich hatte nicht nur Reita einige Anrufe und SMS auf seinem Handy, ein kurzer Blick auf jenes und schon beantwortete sich diese Frage ja schon von alleine.
 

Gute vier Anrufe in Abwesenheit, alle von Kai, genau wie die fünf SMS, doch eine war von ihrem Vocal, die einzige welche sich der Bassist durchlas und ihn gedanklich schmunzeln ließ. Da war wohl jemand mehr als nur eifersüchtig, war ja interessant das der Kleine ihm schrieb wie sehr ihn der Gedanke plagte das er und Aoi alleine in einem Zimmer waren, wohl sicherlich sich das Bett teilten. Nun denn, man würde schon sehen worauf das alles hinauslaufen würde, erst dann würde er sich wieder mit Ruki einlassen und wenn dies passierte würden sie beide sicherlich wirklich nicht nur einmal miteinander schlafen.
 

Lange dauerte es nicht bis der Schwarzblonde wieder aus dem Bad zurückkam und anscheinend ordentlich schlechte Laune hatte. Was bitte hatte sich der andere denn erwartet? Dass er ihm wie ein williges Popp-Süchtiges Häschen ins Bad folgte? Ganz bestimmt nicht! Auch er hatte seinen Stolz und er hatte niemals beabsichtigt mit ihm zu schlafen, vorallem nicht nach dem einen Tag nach dem Geständnis. Es hieß er wolle es versuchen, mehr nicht. Und wenn Reita das nicht kapierte dass nicht alles nach seinen Wünschen lief, dann hatte er schlichtweg Pech gehabt. Und die Worte des Bassisten liesen eine Wut in ihm hochkochen. "Zu Feige?! Aber sonst gehts dir schon gut oder wie?! Ich bin nicht verpflichtet mit dir zu schlafen und jetzt komm mal wieder von deinem Hohen Ross runter!" warf er ihm an den Kopf und rauschte dann aus dem Schlafzimmer. Nicht zu fassen was sich Reita da gerade leistete. Die Badezimmertür schlug er zu nachdem er das Bad betreten hatte. Mit einem fluchen auf den Lippen sah er in den Spiegel. Hier ging etwas gehörig schief. Vorhin war noch alles in ordnung und jetzt wo der jüngere nicht das bekam was er wollte, war er natürlich das Feige Huhn. War ja nicht anders zu erwarten. Immer mehr bekam er das Gefühl, dass das hier keine gute Idee war.
 

Aber das war auch erst der erste Tag. Mal sehen was sich da noch ergab. Mit einem schnauben stieg er unter die Dusche und lies das heiße Wasser auf seinen erschöpften Körper prasseln. Die Wut verrauchte ein wenig aber ein falscher Satz und sie würde wieder nach oben Kochen, soviel stand fest. Nachdem Aoi geduscht hatte, wickelte er sich ein Handtuch um die Hüfte, trocknete sich die Haare soweit ab und föhnte diese. Stylen würde er sie nicht wirklich. Und für die Probe lohnte sich das sowieso nicht also hingen sie ihm einfach glatt herunter. Ohne den Bassisten auch nur zu beachten, betrat er das Schlafzimmer erneut und zog sich frische Klamotten an. Somit war er auch bereit zum Aufbrechen aber wenn Reita nicht von selbst kam dann war ihm das auch egal. Erneut verlies der dunkelhaarige das Badezimmer und zog sich im Hausflur die Schuhe über, sauste dann aber nochmal ins Bad um schnell die Zähne zu putzen, was er fats vergessen hätte. Dies hatte er nun auch erledigt und angelte nurnoch nach seinem Autoschlüssel. Wenn Reita nicht kam, sollte er zusehen wie er hier wegkam. Sicherlich würde er ihn nicht holen und beten er möge sich mal in Bewegung setzen.
 

Das Aoi auf ihn sauer war verstand der Bassist nicht ganz, immerhin haben sie beide im Grunde genau nicht das bekommen was sie wollten, dementsprechend war auch seine Laune, doch hätte er nie gedacht das sein neuer Lover gleich deswegen so ausrasten würde. Als er dem Dunkelhaarige endlich folgte und auch sich die Schuhe anzog, seine Sporttasche ebenso schnappte, den er würde ganz bestimmt nicht noch eine weitere Nacht hier verbringen und auch Aoi hatte sicherlich nicht vor ihn erneut in sein Bett zu lassen. Die Autofahrt verlief etwas schweigend und doch wollte Reita keineswegs das der Schwarzhaarige nun an dem zweifelte was er gesagt hatte, weswegen er den Gitarristen kurz zur Seite nahm und diesen an die kalte Steinmauer des Gebäudes der PS Company drückte.
 

Während der Fahrt bekam der ältere starke Kopfschmerzen und hatte große Mühe sich auf den Verkehr zu konzentrieren aber da verschweig er dem anderen sonst konnte er sich nur wieder was anhören. Und sie schafften es ja doch heil zur PSC. Aoi parkte schweigend den Wagen an der gewohnten Stelle und seufzte. Er drehte den Motor ab und stieg aus dem Wagen, wartete bis Reita ihm gleichtat und schloss das gute Stück dann auch schon ab. Eigentlich hatte er gleich vor ins Gebäude zu gehen aber da wurde er auch schon gegen die Kale Mauer gedrückt.
 

Die Sporttasche lag neben ihnen ruhig, der Atem des Bassisten beschleunigte sich etwas und auch in seinem Inneren protestierte so einiges in ihm, doch genau deswegen wusste der Schwarzblonde wenn er es nicht ins Reine bringen würde, hätte das Ganze von Anfang an keinerlei Sinn ergeben. „Es tut mir leid…Du bist nicht natürlich nicht dazu da um mir deinen Hintern anzubieten.. mit mir sind die Pferde einfach durchgegangen.“, leise sprach er die Worte aus, zwang sich dabei so ehrlich wie möglich zu klingen was ihm auch verdammt gut gelang, den selbst wenn der Musiker seinem Bandkollegen nicht in die Augen sehen konnte, so biss er sich dennoch auf der Unterlippe herum, was jedoch nicht auf Schuldgefühle zurück zuführen war.
 

„Ich.. bin nur schon so lange in dich verliebt.. dir plötzlich so nahe zu sein ist für mich wie ein Traum der urplötzlich in Erfüllung gegangen ist und dennoch kann ich nicht umhin als so zu sein wie ich eben bin. Ich liebe dich so wie du bist, abgesehen von deiner dauerhaften Tagträumerei, kann ich nichts schlechtes an dir entdecken und auch wenn du glaubst das ich spinne, bist du in meinen Augen perfekt. Ob Feigling oder nicht, ich kann einfach nicht anders, verstehst du?“, nur langsam hob Reita seinen Blick, sah in die Opale des Anderen während die seinen Liebe und Zuneigung ausdrückten, Gefühle die er so gut vorheulte wie er nur konnte, erst als er sich sicher war das diese wenigen Augenblicke ausreichten ließ er den Gitarristen los, schnappte sich seine Sporttasche und ließ Aoi fast schon stehen. Der Andere sollte es sich überlegen und wenn er ihm urplötzlich doch den Laufpass geben sollte, gut, dann würde er den Anderen sagen das sie ihn zu einem Psychiater oder ähnlichem bringen mussten, den es lag eindeutig etwas im Busch bei ihrem Bandältesten, nur wusste selbst er nicht genau was es war.
 

Verwirrt sah er den jüngeren an, wusste nicht was diese Aktion jetzt sollte. Schweigend und mit gerunzelten Augenbrauen hörte sich der Gitarrist an was sein Freund ihm zu sagen hatte. Aber das seltsame war dass Reita ihn dabei nicht einmal ansah. Wa es ihm Peinlich das zu sagen? Weil irgendwie klang das schon ein wenig nach viel Kitsch und so gar nicht nach Reita. Aber er schien ehrlich zu sein und ein seufzen verlies die Lippen des Dunkelhaarigen. War Reita wirklich schon so lange in ihn verliebt? Das klang so merkwürdig. Naja aber wenn er meinte. "Ist schon in Ordnung...ich hab mich nicht besser verhalten.." antwortete Aoi ihm dann und hielt den anderen auf bevor dieser ganz verschwand. "Lass mir Zeit..." flüsterte er und hauchte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen.
 

Ohne ihn nochmal anzusehen ging er dann an ihm vorbei in das Gebäude, begrüßte einige Angestellte und machte sich innerlich schon auf ein Donnerwetter des Leaders gefasst. Er wartete noch bis Reita zu ihm aufgeschlossen hatte und betrat dann das Probezimmer. Alle hielten in ihrem tun inne und Aoi schluckte trocken. "Tut uns leid für die Verspätung...mein Wecker ist kaputt und Reitas Handy lag im Flur bei seinen Sachen...ihr wisst ja wie unordentlich er ist.." murmelte er nur und sah unsicher zu Kai. Er konnte nicht herauslesen was in diesem gerade vor sich ging aber erfreulich sah er nicht aus. Aoi verbeugte sich noch vor den anderen und huschte dann sogleich zu seiner Gitarre. Oh wie hatte er sie doch vermisst das gute Stück. Wie eine geliebte betrachtete er sie und fing kurz darauf an leise auf ihr zu spielen. Uruha blickte verwirrt drein als die beiden ankamen und auch Ruki hatte einen seltsamen Blick auf den Gesichtszügen. Aoi kam sonst nie zu spät, da war eher Reita der Typ dafür. Irgendwas war hier faul, das roch sogar der Leadgitarrist. Uruha warf dem Drummer einen Blick zu der nur den Kopf schüttelte. Um die beiden würde er sich in der Pause kümmern. Jetzt stand wichtigeres an als eine Predigt. Dazu hatte er noch mehr als genug Zeit.
 

Das Aoi ihn aufhalten und auch noch küssen würde, nun dies hatte der Bassist nicht geahnt und war dementsprechend auch etwas überrumpelt stehen geblieben während der Andere bereits vorgegangen war. Noch einige Sekunden verweilte er an Ort und Stelle, glaubte kaum das seine Vorstellung diese Wirkung erreicht hatte und betrat, nach Aoi, Kopfschüttelnd ebenso das Gebäude, doch im Gegensatz zu dem Älteren grüßte er keinen der Mitarbeiter, dafür schwirrte dem Bassisten einfach noch zu viel im Kopf herum als das er es wirklich realisierte das Menschen an ihm vorbei gegangen waren. Nachdem ihn der Aufzug schließlich in ihr Stockwerk beförderte, dorthin wo sich alle Proberäume befanden, trat er auch schon an die Seite des Gitarristen welcher im nächsten Atemzug auch schon die Tür öffnete und sich für sie beide entschuldigte, was ihn innerlich nur eine Augenbraue in die Höhe heben ließ.
 

Dies war wohl das mieseste was er gehört hatte, da konnte er ihnen ja wirklich tatsächlich auf die Nase binden das sie noch im Bett gefummelt hatten, währe glaubhafter gewesen, so war jedenfalls die Meinung des Jüngeren, dennoch beließ es dabei und schritt schweigend zu seinem geliebten Bass welchen er kurz stimmte bevor es auch schon los gehen konnte. Während sie musizierten war alles so einfach, so locker und ohne wirkliche Probleme, sobald sie jedoch die Instrumente beiseitelegten war es als würde jemand fremdes einen gewissen Schalter umlegen und somit die gute Stimmung mit einem Mal auch schon trüben, warum auch immer ihm diese nicht wirklich gefiel. Mit einem leisen seufzen ließ der Schwarzblonde seine Bassgitarre in ihren Ständer sinken, achtete darauf das diesem auch nichts passierte und erst dann ließ er sich neben ihrem Vocal auf die Couch sinken. Müde schloss er die Augenlider, die wenigen Stunden welche er zum Schlafen hatte, waren alles andere als ausreichend, der dazukommende Stress des Morgens war genauso wenig hilfreich dabei seine Müdigkeit in den Griff zu bekommen, genauso wenig wie die eisige Dusche jene die er dem Schwarzhaarigen innerlich weiterhin nachtragend vorhielt. Den Kopf auf die Lehne hinter sich gelegt, die Arme seitlich ruhig abgelegt entspannte der Musiker etwas und blendete somit jeden der anderen Bandmitgliedern aus, immerhin gönnte ihm nicht einmal der Drummer eine Verschnaufpause.
 

„Kai.. ist ja gut, Aoi hatte doch bereits gesagt warum wir zu Spät kamen… was willst du den noch hören?“, teilnahmslos klang die Stimme Reitas, nicht einmal seine Augen öffnete er, lauschte nur weiter den harschen Worten des Braunhaarigen welcher eigentlich doch so nett war, jedenfalls vor der Kamera. „Was mich aber interessiert ist, woher Aoi die Liebesmahle am Hals her hat… es war doch gestern ziemlich spät.. seit ihr noch feiern gewesen?“, die misstrauische Stimme ihres Vocals ließ Reita innerlich knurren, was dieser Zwerg aber auch alles bemerkte wenn der Tag lang war, genau genommen achtete der Kleine im Grunde nicht auf die Anderen, jedenfalls nicht im Detail so wie er es tat, weswegen also nun? „Staubsauger und Kissenschlacht Ruki… daher.. willst du noch mehrere Informationen zu unserem gestrigen pubertierenden Verhalten? Ja, dann hoffe ich doch das mein Wohnzimmer wieder sauber ist.“, etwas genervt beantwortete er diese dämliche Frage, sah jedoch den Blonden neben sich dabei an, verengte die Augen zu schmalen Schlitzen während er von seinem Nebenmann prüfend gemustert wurde. Er hatte sich sicherlich verraten, auf welche Weise auch immer, in welchem Moment es der Vocal bemerkt hatte ahnte er auch nicht, dennoch wusste Reita gewiss das dieser rebellische Kerl alles andere als locker lassen würde bis er das erreicht hatte was er sich in den Kopf setzte, doch was war es?
 

Man sah dem Drummer an dass er das was er als Ausrede brachte. Nicht glaubte. Aber was hätte er denn sagen sollen? Die Wahrheit hätten sie genauso wenig geglaubt. Er seufzte leise. Wieso war das alles so kompliziert? Lauter komische Gedanken schwirrten ihm im Kopf herum. Aber jetzt musste er diese ausblenden und sich aufs Spielen konzentrieren. Und wenigstens das klappte einiergmaßen gut und er verspielte sich nicht. Es war einfacher sich auf seine Gitarre zu konzentrieren als auf alles andere. Und als die Probe auch schon lange rum war, klimperte Aoi noch ein wenig auf seinem Geliebten Stück herum. Aber alles um sich herum nahm er noch wahr. Dieses mal war Aoi nicht so sehr in Gedanken versunken. Er hörte Kais gemecker aber darauf ging er nicht ein. Sollte er halt maulen. Sie hatten doch trotzdem eine gute Probe hingelegt. Genervt legte er die Gitarre zur Seite und streckte sich dann ein wenig. Als er hörte was der Vocal da beleidigt von sich gab, hielt er in seinem tun inne und blickte ein wenig schockiert zu den beiden. Liebesmale?! Hatte Reita etwa...? Nein er hatte doch nichts gesehen oder etwas doch eher übersehen? Er schlucke leicht und fasste sich an den Hals.
 

Dann kam Reita mit der 'tollen' ausrede der Staubsauger sei Schuld und eine Kissenschlacht. Also was besseres war ihm da wohl echt nicht eingefallen oder was? Das glaubte der Vocal doch nicht im ernst?! Etwas wackelig auf den Beiden erhob sich der Gitarrist und verlies den Proberaum ohne ein Wort zu sagen. "Scheiße..:" fluchte er leise und rannte schnell auf die nächste Toilette um sich seinen Hals mal genauer anzuschauen. Und tatsächlich. Da war nicht nur einer sondern gleich 4 Stück! Das hatte Reita ja wirklicn toll hinbekommen! Aber nicht nur am Hals waren welche, auf seiner Brust zeichneten sich auch einige ab. "Wieso ist mir das nicht aufgefallen?" fragte er sich nur leise und seufzte. Uruha und Kai hatten dem Gitarristen verwirrt hinterher geschaut als dieser sich so schnell aus dem Raum verkrümeln musste. "Bist du sicher dass ihr euch nicht doch die Kante mit Alkohol gegeben habt? Der geht sicher kotzen so blass wir der aussah..." nuschelte Uruha und schüttele den Kopf.
 

Das Reita nicht wirklich beabsichtigt hatte weiter auf dieses nette Thema einzugehen war ihm deutlich einzusehen, dennoch zeigte ihm Rukis garstiger Blick das er ihm die Sache mit dem Staubsauer und der Kissenschlacht nicht wirklich abkaufte. Mit einem genervten Seufzen stand der Bassist unter den misstrauischen Blicken der Anderen auf und verließ den Proberaum um nach dem Gitarristen zu sehen, das jedoch ihre beiden neugierigen Mitglieder, welche Kai einfach mitschleiften, dem Schwarzblonden folgten hätte dieser nicht gedacht, immerhin vertraute Reita dem einen kleinen Wort welches sich ‚Privatsphäre‘ nannte, ein Fehler. Mit einer ausdruckslosen Mimik betrat der Musiker das Gemeinschaftsbad welches wirklich den Eindruck vermittelte man würde in einer Jugendherberge irgendwo in der Wüste verweilen.
 

Dass Aoi weiterhin noch vor dem Spiegel stand und seine schönen Mahle weiter betrachtete zauberte ihm dennoch ein kleines, wissendes Lächeln auf die vollen Lippen, immerhin wusste er noch genau wie diese entstanden waren. „Es tut mir leid, ich weiß die Ausrede war ziemlich lausig aber was hätte ich ihnen den sagen sollen?“, nur langsam trat der Bassist an den Dunkelhaarigen, schlang seine Arme um diesen von hinten und legte seinen Kopf auf die schmale Schulter des Älteren ab umso ebenfalls in den Spiel vor ihnen sehen zu können. „Ich finde es gut das man sie sieht… so würde es niemand wagen dich anzusprechen, immerhin sieht man deutlich das du vergeben bist, oder meinst du nicht?“, leise hauchte er die Ohre in das Ohr des Anderen, ließ seine Augenlider auf Halbmast sinken und leckte sich dabei kurz und verrucht über die Lippen bevor er seinen Kopf so zur Seite legte das sein Mund genau die Halsschlagader streifte. „Ich kann eben nicht widerstehen… bist du mir deswegen böse und so blass einfach davon gerauscht bist?“, leise und rau sprach er mit dem Gitarristen, schloss seine Augen und schmiegte sich noch etwas enger an den Anderen nur um daraufhin wohlig aufzuseufzen.
 

Mit den Fingern fuhr er vorsichtig die Male entlang. So schlimm fand er es eigentlich garnicht. Er hatte doch schon oft welche. Das war schließlich nicht das erste mal. Eigentlich führte er sich hier kindisch auf. Er sollte sich freuen darüber. Und vorallem sollte er Reita eine chance geben. Ja vielleicht sollte er das! //Ich muss aufhören so viel nachzudenken...Einfach mal die Dinge so auf mich zukommen lassen wie sie sind...// dachte er nur und schloss kurz die Augen. Dann hörte er die Tür und zuckte vor Schreck zusammen. Aber es war nur Reita und erleichtert atmete er aus. "Ich dachte schon es wäre Saga oder so..." nuschelte Aoi und lehnte sich an den anderen als dieser die Arme um ihn schloss. "Ja die Ausrede war nicht gerade die beste von dir...hab mehr erwartet~" neckte er ihn und grinste dann. Aoi schloss wieder die Augen und genoss irgendwie die Nähe des Bassisten.
 

"Ich weiß nicht..schlecht ist es nicht aber hast du das Gesicht von Ruki gesehen? Irgendwas stimmt da nicht..findest du nicht auch? Als ob...naja ich weiß nicht...als ob er Eifersüchtig wäre." Aoi drehte sich zu dem anderen um und sah ihm in die Augen. Eine Hand legte sich an seine Wange, fuhr diese leicht hinab zu seinem Hals. Dass die anderen vor der Tür lauschten bekam Aoi gar nicht mit. Er dachte ja noch nicht einmal daran. Immerhin waren diese ja im Proberaum und hatten dort mit Sicherheit anderes zu tun als hier zu lauschen. Darum machte er sich jetzt auch keine Gedanken was er nun tat. "Wollen wir vielleicht Zuhause da weitermachen wo wir heute morgen aufgehört haben?" fragte er dann verrucht und sah den Schwarzblonden grinsend an. Was war schon dabei wenn er jetzt darauf einging?
 

Saga? Was sollte der Bassist von Alice Nine hier suchen wenn sie doch heute frei hatten? „Nein, ich muss dich enttäuschen.. nur ich bin es..“, lachte er leise auf, schüttelte den Kopf und seufzte wiederholt auf als sich der Gitarrist etwas mehr an ihn schmiegte. Die weiteren Worte des Schwarzhaarigen zauberten dem Bassisten ein kleinen gieriges Lächeln auf die Lippen, doch gerade als er etwas auf diese Silben erwidern wollte hörte er etwas das ganz und gar nicht in ein Badezimmer passte, sich eher nach etwas anhörte das einem Klopfen ähnelte. „Ich glaube.. wir haben Besuch… Lauscher die eigentlich nicht hier hinein gehören..“, brummte er etwas verstimmt, löste sich von dem Schwarzhaarigen und schritt zur Tür welche er dann öffnete und schon purzelte ein Drummer samt Vocal und Gitarristen hinein. „Nett, belauscht man immer seine Freunde wenn sie aufs Klo gehen?“, zischend ließ er die Worte über seine Lippen gleiten bevor diese auch seine Augen erreichte und somit auch sein Blick Abneigung zeigte. Er hätte nicht gedacht das die Anderen solche Schweine wären und sie belauschten, vor allem bei Ruki war es ihm deutlich anzusehen das es den Bassisten traf.
 

Nur langsam kniete er sich zu den anderen Dreien hin, legte seine recht Hand auf den Schopf des Sängers und lächelte diesen so gehässig an das dieser gut sichtbar schluckte. „Ich höre die Ausrede..“, murmelte er eisig, immerhin hätte er sicherlich mit Aoi hier noch etwas Zärtlichkeiten austauschen können, stattdessen jedoch durfte er sich nun mit diesen drei perversen Spannern herum schlagen. „Warst du das? Diese Liebesmahle.. warst du es, Rei?“, die Stimme des Kleinsten unter ihnen zitterte etwas, trotzdessen das sie beinahe schon vor Wut bebte. „Vielleicht..“, damit ließ er alle drei stehen, stand auf und winkte Aoi zu sich nur um über diesen Haufen an liegenden Menschen über zusteigen und wieder in Richtung des Proberaums zu gehen, immerhin hatten sie noch einige Stunden vor sich.

Das Klo hatte nicht gerade eine angenehme Atmosphäre aber sie waren ungestört. Das jedenfalls dachte er die ganze Zeit. Aoi wollte dem Bassisten gerade einen Kuss aufdrücken als dieser dann von ihm abließ und einen verwirrten Gitarristen zurücklies. "Was?" fragte er irritiert und blickte dann zu der Tür, die der andere öffnete und somit die restlichen Bandmitglieder ins Klo beförderte. Sogar Kai war darunter. Das hätte er nicht erwartet. Von Uruha schon aber nicht von Ruki und Kai. Waren die drei jetzt völlig übergeschnappt?! Hatte man denn nicht einmal mehr auf dem Klo seine Ruhe? Es war ja schon erstaunlich dass die PSC hier keine Kameras anbrachte so wie überall in dem Gebäude damit ihnen auch ja nichts entging was die Bands so alles trieben und was eben nicht. Aoi beobachtete den Schwarzblonden und hörte auch Ruki’s Frage. Dieser klang alles andere als begeistert, ja fast schon wütend. Aber wieso? Hatte es der kleinste in der Runde etwa auf Reita abgesehen? Nein...eigentlich konnte er sich das nicht vorstellen. Das passte nicht zu dem Vocal. Aber andererseits...Sein verhalten war schon eindeutig dafür. Der Gitarrist sagte nichts zu den anderen, sondern blickte sowohl Kai als auch Uruha mit einem bösen Blick an. Er war gespannt, was sich die deppen einfallen ließen um das wieder gut zu machen. Andererseits fragte sich Aoi was die anderen wirklich gehört hatten oder ob sie es nur versuchten. Ach schon wieder so eine Sache die ihm Kopfschmerzen bereitete. Das war doch zum verrückt werden!
 

Der dunkelhaarige stieg ebenfalls über die am Boden liegenden und folgte Reita nach draußen. Kurz hatte er mühe den Bassisten einzuholen, schaffte es aber gerade noch bevor dieser die Tür zum Proberaum zufallen lies und er sie wieder öffnen musste. "Hat das eben bei Ruki sein müssen? Du hättest doch sagen können dass sie von wem anderes sind..." nuschelte Aoi nur und seufzte. "Er scheint wütend zu sein...und zwar ziemlich. Seine Stimme hat gezittert." der Gitarrist marschierte zu seiner Gitarre und hob diese hoch. Wenige Minuten später kamen dann auch schon die anderen wieder in den Proberaum. Alle jedoch hatten den Kopf gesenkt als hätte man sie geschlagen. Gut so! Sie sollten lernen dass man so etwas nicht machte, geschweige denn wenn jemand auf dem Klo war. Aoi’s Blick wanderte zu Ruki der sich auf der Unterlippe herumbiss. Noch immer schien er vor Wut zu kochen aber er behielt noch die Beherrschung. Was war nur sein Problem??
 

Es ärgerte den Bassisten ungemein das man sie gestört hatte, immerhin war Aoi gerade dabei ihn von sich aus zu küssen und nun dies! Ein Fehlschlag, etwas das man weder den Anderen nicht verzeihen konnte, den auch wenn er den Vocal mochte so war dieser in jenem Moment etwas zu weit gegangen. Seine Laune sank rapide und als die Drei auch noch mit schuldbewussten Blicken ankamen glaubte der Bassist nicht was er da sah, denn auch wenn Uruha und Kai wirklich den Anschein machten das es ihnen wirklich leid tat, so sah Ruki jedoch alles andere als danach aus. Schnaubend griff er nach seinem Bass, verdrehte die Augen als er den genervte Ausdruck in den Opalen des Vocals sah und wusste genau das dieser ihm sicherlich diese deutliche Turtelei krumm nahm. Der Rest der Probe verlief soweit eigentlich ok, den je näher das Ende rückte desto entspannte wurde der Schwarzblonde den auch wenn Aoi sicherlich keinerlei Lust verspürte so würde der Nasenbandträger genau die Tagen sprechen lassen welche der Gitarrist ihm so süßlich ins Ohr geflüstert hatte.
 

Mittlerweile hatte auch Aoi das Gefühl dass es sowohl dem Drummer als auch dem anderen Gitarristen leid tat. Die zwei machten ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter. Nur einer nicht. Der Vocal ging ihm gerade wirklich auf die nerven mit seinem Eifersüchtigen Getue. Er führte sich ja geradezu auf wie ein kleines verknalltes Schuldmädchen. Und da sollte man ihn ernst nehmen? Aoi grummelte genervt etwas vor sich hin während er spielte. Aber wenigstens das verlief nun auch ohne weitere Probleme oder Vorkommnisse. Jetzt vielleicht zuhause ein schönes heißes Bad, einen Tee und dann noch ein wenig Fernsehen. Was gab es schöneres nach einem anstrengenden Tag? Aber, dass der Abend nicht so ablaufen würde, hatte der Gitarrist völlig vergessen.
 

Sobald Kai die Drumsticks beiseitelegte, den Mund zum sprechen öffnete und sicherlich das Ende der Probe ankündigen, stellte Reita bereits seinen Bass auf den Ständer um sich sogleich dem Rhythmusgitarristen zuzuwenden und seine Sporttasche im gleichen Moment an sich zu nehmen. „Aoi? Zu dir, habe ich Recht?“, er wollte absichtlich das die Anderen es hörten, das es Ruki hörte, immerhin war es sicherlich dessen Idee gewesen ihnen auf das stille Örtchen zu folgen, sollte er eben nun dies schön schlucken.
 

Jetzt erinnerte Aoi sich wieder daran, was er auf dem Klo zu dem Bassisten gesagt hatte. Und er musste schlucken, als dieser nun eben genau das andeutete. "Hä? Wieso zu mir? Du hast doch auch ne Wohnung!" meckerte der dunkelhaarige dann als sei das normal was sie nach dem Feierabend tun würden. Aoi würde jetzt nicht auf den Vocal achten. Das geschah ihm nur recht. Sollte dieser sich halt weiter aufregen. Kai und Uruha tauschten nur vielsagende Blicke und der andere Gitarrist grinste sich einen ab. "Seid ihr zwei zusammen oder was?" fragte er dann neugierig und rutschte etwas zu den beiden heran. "Ihr wisst doch, Geheimnisse gibt’s hier nicht also raus mit der Sprache ihr Turteltauben~" Uruha stupste Reita liebevoll in die Wange. "Diese flecken bei Aoi sind doch eindeutig von dir~" der Honigblonde konnte es eben nicht lassen noch drin rumzustochern. Vor allem Ruki war alles andere als begeistert davon. Dieser schien fast zu explodieren vor Wut. So hatte Aoi den kleinen Zwerg wirklich noch nie erlebt. Und er hatte das Gefühl, dass das noch ein äußerst böses Nachspiel gab.
 

Erst diese Versprechungen und am Ende dies? Wollte Aoi ihn doch nur verarschen oder war er plötzlich etwas schizophren und änderte einfach mal mir nix dir nix seine Meinung weil die Anderen davon spitz bekommen haben? Gut, er konnte dieses hübsche Spiel auch weiter in die Länge führen immerhin war dies alles ja nur zur Probe und wenn der Andere so wollte warum den auch nicht? „Du hast Recht, ich habe meine eigene Wohnung in die ich nun gehen werde… und nein, Uruha.. ich muss dich enttäuschen zwischen mir und ihm läuft nichts.. woher er die Mahle hat habe ich bereits erwähnt, wenn du es mir nicht glaubst frag ihn doch.. ich gehe jetzt nach Hause!“, mit einem zuckersüßen Lächeln auf den Lippen drehte er sich zu den Andern um und sagte jedes Wort so ironisch aus das man deutlichen den Anderen anmerkte, jedenfalls Ruki, das auch Reitas Laune nun auf dem Tiefpunkt gelandet war, dennoch störte es nicht den Vocal dem Bassisten zu folgen als jener schließlich den Raum verließ. Mit einem „Ich gehe mit Rei!“, war der Blonde auch schon samt seinen Sachen verschwunden.
 

Mit einem perplexen Blick verfolgte Aoi die momentane Situation. Was hatte er jetzt angestellt? Er hatte Reita doch nur darauf hingewiesen dass sie auch zu ihm gehen konnten. Was also sollte dieser Mist jetzt? Vorhin schien wieder alles in Ordnung zu sein und jetzt mit einem mal war wieder alles zunichte. Beziehungen waren einfach zu kompliziert wie er feststellte. Und die Tatsache dass der Vocal dem anderen hinterher sprang wie ein reudiger Köter, machte die Sache nicht gerade besser. Was war nur mit dem Zwerg los? War er etwa in Reita verliebt oder wieso verhielt er sich dann so? Ach, was machte er sich denn solche Gedanken? Es sollte ihm egal sein!
 

Kai sah ihn komisch von der Seite an, ebenso Uruha aber keiner wagte es, etwas zu sagen. Aoi packte seine Gitarre und verschwand ohne ein weiteres Wort aus dem Proberaum. Am besten wäre es, er würde nach Hause fahren und das ganze einfach vergessen. Er sollte Reita sagen, dass die Beziehung so nicht funktionieren kann, nicht unter den Bedingungen. Streit war nie gut für eine Beziehung, das hatte er schon selbst oft genug erfahren müssen. Aber dann erinnerte sich der Gitarrist an die Worte vom morgen. Reita liebte ihn doch...aber das änderte ja im Grunde genommen nichts an seinem Charakter. Und der schwarzblonde sagte ihm ja dass er sich nicht verändern würde.
 

Derweil stampfte der Schwarzblonde mehr als das er wirklich ging die Treppen hinunter und achtete somit nicht einmal darauf das ihm jemand entgegen kam oder folgte, die Wut über den Gitarristen war noch viel zu präsent als das er an etwas anderes denken konnte. Innerlich fluchend und sich selbst einen Narren schimpfend da er tatsächlich so lächerlich es auch klang, wirklich Hoffnung gemacht hatte das es gleich etwas besser werden würde und ebenso war er wirklich dabei gewesen mit dem Schwarzhaarigen zu schlafen und nun dies! „Reita!“, gerade als er in die Seitenstraße einbog welche in der Richtung seiner Wohnung lag wurde er an dem Ärmel seiner schwarzen Lederjacke gegriffen und somit dreist aufgehalten. „Rei..“, leise und beinahe schon traurig erklang der Spitzname des Bassisten in der menschenleeren Gasse, ließ den Größeren leise seufzend schließlich inne halten.
 

„Ruki… was willst du?“, mit einem milderen Blick als in dem Proberaum sah er den Blonden an, jener jedoch achtete nicht viel darauf und schmiegte sich stattdessen an ihn, schlang seine Arme um seinen Oberkörper und bettete seinen Kopf auf seine Schulter. „Sag mir... dass du nichts mit Aoi hattest... Ich kann den Gedanken nicht ertragen das er dich bekommt, während ich nur Nebendarsteller sein soll!“, brummte er leise, was Reita jedoch nur die Augen verdrehen ließ und kaum hatte der Kleine angefangen ihn am Rücken zu befummeln schob er diesen auch schon etwas auf Abstand. „Las mich vorerst mit dieser Sache in Ruhe… und was Aoi angeht ist, es meine Angelegenheit.“, das war’s, mehr würde er nicht dazu sagen, alles war soweit erwähnt worden. Mit einem letzten Blick auf den Vocal drehte sich der Musiker um und verschwand sogleich um die Ecke aus dessen Blickfeld.
 

Aoi bekam davon wieder Kopfschmerzen und biss sich auf die Unterlippe. Er musste das klären und am besten Sofort. Mit einem grummeln fuhr er zu Reitas Wohnung, stellte den Wagen an dem gewohnten Parkplatz ab und lief dann mit einem mulmigen Gefühl die Treppe nach oben zu seiner Wohnung. Aoi schluckte trocken. Wahrscheinlich wollte Reita ihn gerade gar nicht sehen und schickte ihn womöglich gleich wieder weg. Aber vielleicht kam es auch ganz anders... Nervös drückte er die Klingel und trat dann von einem Bein auf das andere. Wie würde der Bassist darauf jetzt reagieren? Oder halt...vielleicht war Ruki gerade noch bei ihm! Den Zwerg hatte er gerade ganz vergessen.
 

Reita war wütend und auf eine ihm unbegreifliche Art und Weise auch teilweise verletzt, warum auch immer, dennoch schmerzte der Gedanke an die harschen Worte des Dunkelhaarigen immer noch wenn er nur kurz an jene dachte. Er hatte eine eigene Wohnung, warum sagte Aoi es nicht gerade heraus, dass er ihn nicht bei sich haben wollte? Eine Beziehung auf Distanz? Reita war nicht der Typ welcher gerne seine Partner ihrem Schicksal überließ und dann einfach die Augen schloss, wenn es einmal schwierig wurde, Streit gehörte zu jeder guten Beziehung dazu, gehörte zum Alltag und ebenso um den eigenen Gefühlen einen deutlichen Ausdruck zu verleihen, ansonsten lebte man aneinander vorbei. Ohne wirkliche Konflikte gab es ein Interesse an der anderen Person, denn ob man wollte oder nicht, wenn man dem Anderen zuhörte, fielen ab und an eben Worte die Missverstanden wurden und zum Streit führten oder eben Dinge die zwar so gemeint waren dennoch dazu dienten dem Einen die Augen zu öffnen.
 

Ein freudloses Lachen entwich Reita als er seine dunkle Wohnung betrat, die Kälte ihn empfing und dem Musiker deutlich vor Augen führte das der Gitarrist scheinbar seine Anwesenheit mehr als nur missbilligte. Erst hatte Aoi ihm den Abend schmackhaft gemacht, am Ende ihm jedoch das Messer in den Rücken gerammt, weswegen sollte der Bassist dann noch so lieb sein und diesem Blödmann die Hand reichen? Die Schuhe wie gewohnt in die Ecke schleudernd, die Jacke achtlos ebenso auf die Garderobe geschmissen, stampfte der Bassist in seine Küche und schnappte sich die letzten drei Flaschen Bier welche er noch übrig hatte bevor er sich mit seinem Getränk auf die Couch im dunklen Wohnzimmer niederließ und die Füße auf den Couchtisch legte. Der erste Schluck der kühlen Flüssigkeit rann seine trockene Kehle hinunter und ließ den Schwarzblonden etwas entspannen, dennoch schwirrten seine Gedanken weiterhin um den Schwarzhaarigen, immerhin würde all das nicht mehr lange dauern wenn dieser und er selbst so weiter machten, aber wie oft sollte Reita auf Aoi zugehen und dies in der Hoffnung das dieser Blindfisch ihn endlich mal verstand?
 

Als die Klingel ertönte und ihn somit aus seinen Gedanken riss grummelte der Bassist erst etwas, rang mit der Option es sein zu lassen oder doch zur Tür zu gehen, entschied sich am Ende dennoch fürs letzte, immerhin wusste er nicht wer es war und wenn es Ruki sein sollte, nun der Kleine kannte den Weg zu seinem Bett sicherlich auch von alleine. Desto überraschter war Reita als er jene öffnete und keinen anderen als Aoi vor dieser fand. „Was ist? Ich wohne hier, oder habe ich deine Worte falsch verstanden?!“, zischte er den Anderen auch schon an, kaum sah er seinen angeblichen Freund und schon sank seine Laune Richtung Tiefpunkt, nicht schön.
 

Es dauerte eine gute weile bis ihm die Tür geöffnet wurde und kurz rutschte ihm das Herz in die Hose. Aber er versuchte sich schnell wieder zu fassen. Und das gelang ihm auch erstaunlich gut, besonders als Reita ihn so miesgelaunt anzischte. Jetzt reichte es aber endgültig! Was bildete sich Reita eigentlich ein? Dass er der absolute Herr in der Beziehung war? Was bitte sollte das denn? Eigentlich hatte er nicht vor sich von seiner Wut leiten zu lassen aber manchmal war sein Körper eben schneller als sein Kopf. Ohne dass Reita auch nur ansatzweise reagieren konnte, pinnte er diesen gegen die nächste Wand, hielt ihn grob am Kragen fest. "Jetzt hör mir mal gut zu Mister Obermacker! Du musst hier jetzt nicht die Diva spielen nur weil ich sagte dass du ebenso eine Wohnung hast! Ich wollte damit nur andeuten dass wir ebenso zu dir hätten gehen können, mehr nicht! Daraus so ein Theater zu machen ist wirklich Unreif. Das hab ich beim besten Willen nicht von dir erwartet!" fauchte Aoi ihn nun an und dachte gar nicht daran den Griff zu lockern. "Pass ein wenig auf was du sagst oder tust..." fügte er dann leiser hinzu. Auf die Sache mit Ruki ging er nun nicht ein, das brachte ja am Ende sowieso nichts. Und so wie es schien war der Vocal sowieso nicht da, also hatte Reita ihn wohl heimgeschickt. Umso besser.
 

Das Aoi urplötzlich so ausrastete und ihm grob sowie hart gegen die kalte Wand in seinem Flur pinnte während er ihm Dinge an den Kopf warf welche Reitas Wut umso mehr anstachelte, hätte der Bassist nicht erwartet doch als eine Diva bezeichnet zu werden gab ihm den Rest. „Was denkst du überhaupt wer du bist, du Möchtegern Liebhaber! Erst einen auf Lover machen und dann einen Rückzieher? Was hättest du denn gemacht wenn ich dich angefaucht hätte das du doch deine eigene Wohnung hast und demnach meine und mich in Ruhe lassen sollst?! Ich bin dein Freund! Yuu, verdammte Scheiße, ich bin kein Groupie, ich bin auch nicht jemand den du nach einem One-Night-Stand einfach abschieben kannst indem du deutlich machst wo sein Platz ist! Es ist scheiß egal welche Wohnung… es ist egal ob es ein Hotel ist, ebenso wenig interessiert mich ob wir es auf einem Klo treiben würden, solange wir beide es nur wollen! Deine Worte haben mich verletzt.. deswegen bin ich noch lange keine Diva..“, sollte der Andere denken was er wollte, er würde hier nicht einfach an der Wand stehen und sich so nieder machen lassen während dieser Penner glaubte im Recht zu sein!
 

Die Wut flaute dann so langsam ab, Aoi lies den Bassisten los und drehte sich von diesem weg. Wieso war nur alles so kompliziert? Das lief alles nur noch schief seit er von Reitas Gefühlen wusste. War es vielleicht besser wenn sie das ganze einfach bleiben ließen und jeder wieder seiner Wege geht? Aber das würde dann wohl noch mehr Probleme mit sich bringen. "Willst du nun oder soll ich wieder gehen?" fragte er dann leise und starrte die Tür an.
 

„Man kann sich gewiss anders ausdrücken, ein ‚zu dir ist mir lieber‘ hätte mir vollkommen gereicht.“, brummte er weiter, doch mit der Lockerung des Griffes wurde auch die Wut des Schwarzblonden gemildert. Die nächsten Worte entlockten ihm beinahe schon ein Schnauben, ob er jetzt noch Lust hatte? Worauf den bitte schön? Sich weiter anschreien zu lassen und mit anzusehen das er ja sowieso alles falsch machte?
 

Was hatte er denn da nun angerichtet? Anstatt es zu verbessern, machte er es nur noch schlimmer. Es war doch immer das gleiche. Wahrscheinlich war er nicht einmal Beziehungsfähig und das hatte ihm die letzten Jahre auch gezeigt. Nie hielt eine Beziehung länger als ein halbes Jahr, es war immer der gleiche Trott. Ob sich das jemals wieder einpendelte? Wohl kaum...Man konnte seine Einstellung nicht so leicht ändern. Reita und er waren von den Charakteren von Grund auf so verschieden. Das sollte der schwarzblonde eigentlich wissen. Und trotzdem waren sie nun zusammen, wenn man das denn überhaupt so nennen konnte. Aoi hatte doch nie behauptet Reita als einen One-Night Stand abzustempeln, sie hatten ja noch nicht einmal miteinander geschlafen. Vielleicht war das mit der Diva wirklich übertreiben gewesen...das war ihm eigentlich vor lauter Wut nur rausgerutscht. //Beziehungen sind nichts für mich...dabei wusste ich das schon von Anfang an! Aber nein...// der Gitarrist seufzte leise und grummelte vor sich hin. Auf die Worte des schwarzblonden erwiderte er nichts, es brachte ja eh nichts und am ende machte er es doch nur wieder schlimmer als eh schon. Darin war er ja mittlerweile wirklich gut, fast schon ein Talent könnte man sagen.
 

„Du kannst bleiben, ich habe nichts dagegen.. aber erwarte nicht zu viel.“, damit drehte er sich um, schloss die Tür und verschwand im dunklen Wohnzimmer, er hatte keinerlei Bedürfnis das Licht anzuschalten oder irgendetwas anders, sein Gemüt war einfach viel zu getrübt als das ihm diese Kleinigkeit ein Lächeln auf die Lippen zaubern würden, stattdessen nahm Reita seine vorherige Position ein und nippte an seinem Bier, während er darauf wartete was als nächstes geschah. Ob sich all diese Mühle lohnte wusste er bereits nicht mehr, immerhin war auch für ihn dies seine erste Beziehung mit einem Mann und leider musste der Schwarzblonde auch feststellen bis jetzt seine schwierigste.
 

Reita verschwand dann im Wohnzimmer, machte dabei aber auch kein Licht an und so blieb der Gitarrist zunächst im dunklen Flur stehen. Hatte Reita nun wirklich gedacht er könnte sich in Stimmung bringen nach dem Gezanke? Bestimmt nicht. Am liebsten würde er auch einfach verschwinden, der andere würde es sowieso nicht merken. Aber dann war das alles umsonst. Irgendwie war er gerade in einer Zwickmühle. Letzten Endes entschied sich Aoi doch dafür zu bleiben auch wenn ihm nicht danach war. Er wollte sich am liebsten in seinem Bett unter der Decke verkriechen und da am besten für immer bleiben. Langsam setzte sich der Gitarrist in Bewegung Richtung Wohnzimmer zu dem Bassisten, der schweigend auf dem Sofa saß mit einem Bier in der Hand und an diesem nippte. Aoi atmete ein paar mal tief durch.
 

"Akira..." fing er dann leise an zu sprechen. Seine Stimme zitterte ein wenig. "Tut mir leid...wegen vorhin und auch bei der Probe..." sein Blick heftete sich nun auf den Boden, als wäre dort etwas ganz interessantes. "Weißt du..." fing er dann wieder an. "Es ist das erste mal seit langer Zeit das ich überhaupt wieder eine Beziehung mit jemandem eingehe...ich weiß wie ich bin...und ich bin kompliziert... Das hast du ja nun selbst erlebt..." Aoi fixierte einen Fleck am Boden und seufzte. "Ich...weiß nicht wie ich mich verhalten soll...verstehst du?" dann sah erst schaffte er es den anderen anzuschauen, bemerkte aber erst jetzt dass sich eine Träne aus seinen Augen stahl. Hastig fischte er diese weg und schluckte die anderen aufkommenden Mühselig runter. Er wollte nicht wie ein Weichei wirken und schon gar nicht vor Reita aber er hatte sich nicht mehr unter Kontrolle.
 

Das Aoi sich doch am Ende dafür entschied zu ihm zu kommen überraschte den Bassisten doch etwas, immerhin hatte er erwartet das der Gitarrist schlussendlich verschwand und alles was sie bis jetzt hatten an den Nagel hing, aber scheinbar lag dem Schwarzhaarigen doch etwas an ihnen. Leise seufzte der Schwarzblonde auf als der Ältere sich zu Wort meldete und kaum zwei Minuten später endete. „Yuu.. komm her..“, sanft und versöhnlich klang die Stimme des Jüngeren, sanft und einladend klopfte er rechts neben sich und deutete somit darauf an das der Schwarzhaarige sich doch bitte nehmen ihn setzte. Er würde ihm keine Vorwürfe machen, den so wie es aussah war Aoi genauso impulsiv wie er in einigen Angelegenheiten was bedeutete das sie es beide miteinander nicht schwer haben würden.
 

Eigentlich hatte Aoi nun genau in dem Moment gedacht dass Reita ihn abwimmeln würde, aber dem war nicht so. Verwirrt sah er ihn an als er die Aufforderung hörte. Mit langsamen Schritten näherte er sich dem Sofa und setzte sich neben den schwarzblonden, hörte ihm aufmerksam zu ohne den Blick von seinen Lippen zu nehmen. Waren diese eigentlich schon immer so wohlgeformt oder fiel ihm das erst jetzt auf? Schnell schob er den Gedanken auf die Seite und lehnte sich dann an den anderen, lies seine Hand auf dem Oberschenkel Reitas ruhen.
 

Trotz dessen könnte es klappen wenn sie sich nur etwas anstrengten. „Yuu..“, erneut ließ er den Namen seines Geliebten über seine Lippen springen, sanft, behutsam und zärtlich erklang dieser in der Stille des dunklen Raumes, erklang beinahe schon wie ein vereinsamtes Echo. „Ich weiß ganz genau das ich ebenso nicht einfach bin, genau genommen bin ich anstrengender als alle Andere sicherlich zusammen, aber wenn man mit mir gut umgehen kann bin ich genauso gutmütig. Ich mag es nicht mich mit dir zu streiten, dafür bedeutest du mir zu viel, aber genauso wenig mag ich es nicht wenn man mich vor Anderen bloß stellt. Du weißt wie Uruha ist, er würde darauf herum hüpfen als wäre er auf einem Trampolin in einem Freizeitpark und genau diese Genugtuung will ich ihm nicht geben! Ich weiß das diese Ausrede echt beschissen war, doch auf die Schnelle war mir nichts eingefallen und außerdem genieße ich es normalerweise meinen Partner als den meinen zu kennzeichnen, es ist wie ein Zeichen das niemand anderes an dieser Person außer mir geduldet wird.“, er wollte nicht das Aoi ihn missverstand, ebenso wenig das er glaubte Reita würde ihn damit verleugnen, aber genauso sehr hasste er in jenem Moment diese Stimme des Gitarristen, dessen Worte und jene Haltung die er ihm entgegen brachte.
 

"Ich denke wir müssen und erst gegenseitig daran gewöhnen...Beziehungen sind ja nie einfach oder? Und wegen der Ausrede...mach dir da keine Sorgen... ist halt dumm gelaufen, genauso wie die Sache mit mir. Das war dumm von mir...ich hab nicht nachgedacht." flüsterte Aoi dann leise. Über Uruha wollte er lieber nicht nachdenken, der war sowieso eine Sache für sich aber unweigerlich schlich sich Ruki in seine Gedanken. Aber er sprach den Bassisten nicht darauf an denn irgendwie ahnte er dass das wieder in einem Streit endete und manchmal war es eben besser einfach zu schweigen.
 

„Las es uns doch einfach etwas unkomplizierter angehen. Ich verspreche das ich mich etwas zurück halten werde was den intimen Teil unserer Beziehung angeht und du, dass du dich klarer ausdrückst und nicht immer den Schwanz einziehst, einverstanden?“, ein Kompromiss, mehr würde der Bassist im Moment nicht geben können, ob Aoi wollte oder nicht, etwas anderes könnte er von dem Schwarzblonden in jenem Augenblick nicht erwarten.
 

"Unkomplizierter klingt gut~ Ich verspreche es dir. Sonst hat das alles ja keinen Sinn..." Aoi zwang sich zu einem leichten lächeln und setzte sich dann auf den Schoß des Bassisten, schmiegte sich eng an ihn heran. "Du riechst gut~" flüsterte er ihm leise ins Ohr. Er hatte so nichts böses im Sinn, wollte ihm nur zeigen dass er ebenfalls kompromissbereit war. Aoi wollte es nun wirklich mehr versuchen, sich einfach fallen lassen. Vielleicht kam ja wirklich etwas gutes dabei raus und wer weiß, vielleicht schaffte er es auch Reita genauso zu lieben. Er ahnte schon dass sich da etwas anbahnte aber lieber nicht voreilig handeln. Das ging nie gut.
 

Innerlich verwundert über den plötzlichen Sinneswandel des Älteren hob der Schwarzblonde in der Dunkelheit seine beiden Augenbrauen war dennoch dankbar das der Andere es durch die Finsternis nicht erkennen konnte. Die leise Wort des Gitarristen ließen sein Herz etwas schwer werden, immerhin belog er den Schwarzhaarigen hier gerade nach Strich und Fanden und versuchte dabei das Vertrauen dessen nur noch mehr zu gewinnen, eine Beziehung auf Lug und Trug hielt niemals und doch hoffte der Bassist das der Andere am Ende dieser Geschichte endlich mal einsah das Gedanken und Fantasien nicht alles waren, das es noch andere Dinge gab die einem Freude bereitete, wie eben ein nahe stehender Mensch.
 

„Ist ok, Yuu…“, sanft strich er dem Mann welcher es sich scheinbar ziemlich auf seinem Schoss gemütlich gemacht hatte über den Rücken, drückte diesen wie ein Vater sein Kind an sich und schwieg, auch wenn die Worte Aoi’s ihn innerlich zum schmunzeln brachten, so empfand Reita es besser diesen Moment nicht durch einen blöden Kommentar zur zerstören. So war es das sie so zusammen gut über einer Stunde saßen, seine Hand langsam aber sicherlich immer träger wurde und auch wenn es sich der Musiker nicht eingestehen wollte, seine Augenlider fielen immer mehr zu. Bis er schlussendlich den Versuch aufgab noch weiter gegen die Müdigkeit des Tages anzukämpfen und er so, den Kopf etwas in den Nacken gelehnt, die rechte Hand auf der Hüfte des Gitarristen ruhend, während seine linke von dessen Rücken glitt und auf dem Sofa ihren Platz fand und er friedlich schlief. Ruhig und gleichmäßig ging seine Atmung, sein Körper war vollkommen entspannt und es war Reita auch egal das er unter dem Anderen eingeschlafen war, die Kraft fehlte einfach um weiter zu kämpfen und Aoi würde es ihm auch nicht zum Vorwurf machen, immerhin hatte er das gleiche erlebt wie er demnach vertraute der Jüngere darauf das wenn was wäre der Gitarrist ihn in Ruhe schlafen ließ.

Zusatzkapitel Aoi

Ein kurzer Blick auf die Uhr, ein Stirnrunzeln und kurz darauf legten sich seine Finger wieder an die Saiten seines geliebten Instruments. Den Dunkelhaarigen Gitarristen störte es nicht wirklich, dass sie wieder bis in die Nacht an den neuen Liedern saßen und sich die Finger wund spielten oder Ruki irgendwann nur noch ein leises krächzen hervorbrachte. Reita hatte sich nach draußen verzogen um eine kurze, deutlich nötige Pause einzulegen. Uruha döste in einer Ecke und Kai studierte die Unterlagen. Wo sich ihr Sänger aufhielt, konnte der Gitarrist nicht mit Gewissheit sagen. Vielleicht war es ihm soweit auch völlig egal. „Willst du nicht auch mal die Gitarre weglegen und etwas ruhen? Das dauert hier sicher noch gute zwei Stunden.“ Kai sah von seinen Blättern auf und richtete das Wort direkt an Aoi, der nur wie ein verschrecktes Kaninchen von seinen Saiten aufsah und nicht sicher war, ob Kai hier gerade einen Scherz machte. „Schon OK Kai…wenn ich jetzt aufhöre, dann kann ich nicht mehr wach bleiben und dann ginge es wohl wie Uruha…“ dabei zeigte er auf den leise vor sich hin schnarchenden Gitarristen in der Ecke. Der Kopf des Honigblonden kippte ruckartig zur Seite und im nächsten Moment war dieser wieder wach, nur um kurz darauf wieder den Kopf zu senken. Sie waren alle müde und ausgelaugt. Noch weitere Nächte dieser Art konnten sie nicht durchstehen. Die anstehenden Termine rückten immer näher und ihnen rannte die Zeit davon. Im selben Moment marschierte Ruki mit einem Kaffeebecher in den Raum und warf sich neben Uruha aufs Sofa, so dass dieser murrend erneut aus dem Halbschlaf schreckte. Kai seufzte leise und strich sich durch die Haare. „Der Song muss heute noch fertig werden.“ Kam es dann von jenem und er sah dabei besonders streng zu dem blonden Sänger, welcher ertappt auf den Boden sah und seinen Kaffee hin und her schwenkte. „Den kriegen wir doch eh nicht fertig. Lass uns für heute Schluss machen.“ „Ruki, du scheinst wieder zu vergessen, wie wichtig das Album ist. Also hör auf die Zicke zu spielen!“ fiel der Leader ihm mehr oder weniger ins Wort.
 

Aoi bekam von alldem nichts mit. Auch nicht, dass ihr Bassist von der Raucherpause wieder in den Raum kam und es sich auf dem Hocker bequem machte. Der Dunkelhaarige blendete alles aus, starrte Gedankenverloren vor sich hin und verhedderte sich schier im wirr-warr seiner eigenen Gefühle und Gedankenwelt. Kai diskutierte noch eine Weile mit Ruki, ehe er aufgab und letzten Endes doch das Ende der Probe aussprach. Ihm wurde das langsam auch zu viel und den Schlaf hatte dieser ebenso nötig. Erst als es im Raum polterte, da Uruha seinen Gitarrenständer umwarf, wurde der andere Gitarrist wieder halbwegs wach. Ruki rauschte so schnell er konnte aus der Tür, fluchend, dass sein Bett doch schon Sehnsüchtig wartete und auch der Honigblonde folgte ihm, wenn auch etwas langsamer. Mit einem leisen seufzen rappelte sich Aoi auf, stellte die Gitarre behutsam zur Seite und streckte sich. Nun machte sich die leichte Verspannung im Genick und Rücken bemerkbar. Das würde irgendwann noch ein böses Nachspiel haben, so viel stand fest. „Schlaf gut Aoi.“ Der Drummer lächelte den Dunkelhaarigen freundlich an, während dieser nur Wortlos die Hand hob, sich die Jacke überwarf und dann aus dem Raum trat.
 

Draußen angekommen, schlug ihm die kalte und zugleich Nasse Nachtluft entgegen. Reita’s Motorrad stand noch immer an der gleichen Stelle, also war dieser noch mit Kai im Proberaum. Aber was kümmerte ihn das schon? Ein erneutes seufzen entfloh seinen Lippen und der müde Gitarrist machte sich schwerfällig auf den Weg nach Hause. So ausgelaugt war er schon lange nicht mehr gewesen. Die eigenen Gedanken, Vorwürfe und die Band nagten schon seit geraumer Zeit an seinem Körper und Seele. Wann hatte das denn angefangen? Wann hatte es angefangen, dass seine Selle umgeben war von einer undurchdringbaren Mauer? Der Rythmusgitarrist konnte es nicht sagen, egal wie oft er sich die Frage selbst stellte. Auf einmal war diese Mauer da und schien ihn vor etwas schlimmen zu beschützen. Aoi nahm es hin, freundete sich mit der Mauer an und entwickelte mittlerweile sogar eine gewisse Zuneigung zu jener. Für wenige Augenblicke stand er noch im Regen, ein leichtes, gar verbittertes lächeln schlich sich auf seine Lippen, ehe es wieder verschwand und der Gitarrist sich in Bewegung setzte. Eine Erkältung wegen dem anhaltenden Regen wollte er sicherlich nicht bekommen.
 

Zuhause angekommen schälte sich Aoi aus den feuchten Klamotten und warf sie in die Nächstbeste Ecke. Den Kopf in den Nacken gelegt stand er nun unzählige Minuten einfach nur da und verlor sich im Laufe der Zeit. Schwerfällig kippte der Kopf wieder in die Gerade, der Gitarrist setzte sich in Bewegung um den schlaffen Körper unter die Dusche zu zwingen. Duschen…danach ins Bett? Alles schien still zu sein, bis ihn ein leises, kaum hörbares Geräusch vor seiner Türe aufhorchen ließ. Angestrengt lauschte Aoi in die Dunkelheit, gepaart von erneuter Stille. Hatte er sich das Geräusch nur eingebildet? Wahrscheinlich…die Müdigkeit forderte ihren Tribut. Um diese Uhrzeit konnte noch niemand hier im Haus wach sein. Im Endeffekt war es dann nur die Olle Nachbarskatze. Sich durch die Haare streichend wankte Aoi nun zuerst ins Bett, lies die Dusche fürs erste bleiben und fiel erschöpft in die weichen Kissen. Sofort umhüllte ihn eine angenehme Schwere, beinahe als würde er beginnen sanft zu schweben aber der Körper wehrte sich noch dagegen.
 

Aoi schaffte es nur sich aus der Hose zu schälen, denn unmittelbar danach fiel dieser in einen zunächst Traumlosen schlaf. Du bist eine Schande für die Familie! Denkst nur an dein eigenes Wohl. Aber was ist mit uns?? Ist es das alles Wert? Willst du die Familie noch weiter in den Schmutz ziehen? Schämen…ja schämen solltest du dich! der Gitarrist wandte den Kopf zur Seite um die Stimme zu verscheuchen, wollte das alles nicht hören. Wie verirrte Geister nisteten sich diese Stimmen in seinem Kopf ein und ließen ihn nicht mehr klar denken. Aoi hatte seine Familie verraten…und für was? Für einen dummen Traum, dem Traum frei zu sein und machen zu können, was man wollte. Dem Traum, die Band bis an die Spitze zu führen. Ein Teil von ihr zu sein. Aoi war schon immer ein Mensch, der es hasste, gefangen zu sein im Käfig der Gesellschaft und dem, was man ihm vorschrieb. Und nun war er es selbst, welcher sich in einen Käfig sperrte, errichtet von ihm selbst. Was er letzten Endes damit bezweckte, konnte sich der Gitarrist auch nicht erklären.
 

Völlig schweiß gebadet wachte Aoi auf und bemerkte, dass er nicht länger als 2 Stunden geschlafen hatte. Schwer atmend richtete er sich auf, schlug die Decke zur Seite, stand auf und schlich aus dem Schlafzimmer. Es war totenstill als habe jemand persönlich dafür gesorgt, dass kein Ton dieser Welt noch Zugang zu seinen Ohren hatte. Als müsste er sich erst eine Erlaubnis holen. Auf dem Küchentisch lag aufgefaltet ein Brief seiner Alten. Vielmehr der Brief von deren Anwalt. Enterbt hatten sie ihn. Aoi fühlte in diesem Moment gar nichts. Die Mauer um ihn herum beschützte ihn und drängte das Gefühl des Schmerzes beiseite. Wen hatte er denn noch? Jemanden, auf den er sich verlassen konnte? Eine Familie war dazu da, dass man zusammenhielt und nicht irgendwann ganz auseinander ging. Wütend auf sich selbst zerriss der Dunkelhaarige das Stück Papier und warf die Fetzen auf den Boden, als seien nur sie allein schuld an diesem Desaster. War es so schlimm, die eigenen Träume leben zu wollen? Hatte Aoi das Prinzip der Gesellschaft einfach nicht verstanden?
 

In solchen Momenten wusste der Gitarrist nicht, was richtig und was falsch war. Wem konnte er vertrauen oder verbarg sich das vertrauen nur ganz allein in seinem Inneren? Hinter der Mauer… Nur dort fühlte er sich sicher, konnte sich fallen lassen ohne Angst zu haben, verletzt zu werden. Aoi schnappte sich die Zigarettenschachtel auf dem Tisch und wollte soeben die kleine Wohnung verlassen um zu dem kleinen Raucherbalkon zu gelangen. Was er vor seiner Türe fand, verschlug ihm beinahe gänzlich den Atem. Vorsichtig und ohne ein Geräusch zu verursachen schloss der Gitarrist die Türe wieder. „Wieso tust du das…?“ fragte er in die Stille hinein, wohl wissend, dass er keine Antwort von dem schlafenden Bassisten bekommen würde.