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Blut und Wasser

[SessKag]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Okay, mit dem Update bin ich ein wenig spät, sorry. Andererseits - von nix kommt nix.
So, das Kapitel ist ein wenig fluffig. Hoffe, es gefällt. Komplett anzeigen

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Part IX

Du bist dran, Kagome!“ Rins Stimme riss die junge Frau aus den Gedanken und sie schreckt auf.

„Huch! Schon wieder?“, wollte sie wissen und konzentrierte sich wieder auf das Spiel. Rin kicherte.

„So geht das nun mal.“, erklärte Sesshoumaru, der mit einer Zeitung in der Hand daneben saß und sich trotz der Ablenkung besser mit dem Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel befassen konnte als Kagome. Vielleicht hatte er einfach mehr Übung darin, beides zu managen. Oder es lag daran, dass er an diesem Abend nicht vorhatte, die Person, die er liebte, zu bestehlen.

Kagome seufzte und nahm die Würfel auf. Sie klapperten leise auf dem Tisch, als sie sie warf. Sechs Augen. Trotz allem hatte sie heute einfach nur Glück mit ihren Würfen – drei ihrer Männchen standen schon im Loch, das letzte machte gerade eine rasend schnelle Runde um das Brett und warf dabei fast alle anderen Männchen vom Feld.

Aber wie sagte man so schön? Glück im Spiel, Pech in der Liebe. und von letzterem konnte sie jetzt wohl ein Liedchen singen. Warum hatte sie sich ausgerechnet in den Typen verlieben müssen, der das Opfer bei ihrem perfiden, räuberischen Spiel war?

Rin verzog die Lippen zu einem Schmollmund, als eines ihrer grünen Figürchen ins Loch zurückmusste. „Das ist so unfair!“, jammerte sie. „Du bist gleich fertig und ich hab erst eines im Haus.“

Sesshoumaru schnalzte mit der Zunge und erklärte spöttisch: „Kagome hat gerade alle meine Figuren wieder aus dem Spiel geräumt. Heute ist ihr das Glück wohl hold.“
 

Die Genannte lachte. „Wollen wir’s hoffen.“ Sie warf noch einmal. Erneut eine sechs. „Jetzt noch eine drei und das Spiel ist aus.“, erklärte sie.

„Ach nein!“, rief Rin aus. „Dann spielen wir aber nochmal eine Runde!“

„Nichts da.“, bestimmte Sesshoumaru. „Dann gehst du ins Bett. Es ist sowieso schon viel zu spät. Du hast morgen Schule.“

Das Mädchen machte ein langes Gesicht – beim Thema Schule war sie auch nicht anders als alle anderen Kinder. Kagome erinnerte sich an viele Situationen, in denen Souta eine ganz ähnliche Grimasse gezogen hatte. Sie rückte ihr Männchen vor, das nun kurz vor dem Loch stand, und warf noch einmal.

„Drei!“, jammerte Rin enttäuscht, als Kagome die letzten Felder nach vorne zog und ihr letztes Figürchen hinter den anderen einreihte. „Aber…“ Mit treuherzigen Augen blickte sie zu ihrem Erziehungsberechtigten auf.

Sesshoumaru allerdings kümmerte sich kein Stück darum, stand auf und unterbrach seine Tochter. „Kein Aber. Du gehst jetzt ins Bett. Auf, hoch mit dir.“

Mit leisem Murren folgte das Kind dem Befehl. Auf der Treppe zu den oberen Räumen blieb sie noch einmal stehen und drehte sich um. Sie musste gar nichts mehr sagen, ihr Vater erklärte sofort: „Ich komme gleich nach.“
 

Kagome fand das kleine Ins-Bett-bring-Ritual, dass die beiden entwickelt hatten, einfach zu süß, trotz – oder vielleicht gerade weil – dass es so gar nicht zu Sesshoumaru passte. Sie begann, das Spiel wieder in die Box zurückzuräumen und blickte nicht auf, als er sich wieder neben sie setzte und einen Arm um sie legte. Er küsste sie – beinahe vorsichtig – auf die Schläfe.

„Was ist?“, wollte sie wissen und schob den letzten Würfel an seinen Platz.

Er lehnte sich zurück und zog sie mit sich, so dass sie sich an ihn schmiegen musste. Es machte ihr nichts aus, aber sie wünschte, die Situation wäre anders. Sie wäre tatsächlich das reiche, brave Mädchen, für das sie sich ausgab, und er wäre nicht der gefühlskalte Geschäftsmann, der sie vielleicht nur an seiner Seite wollte, weil sie die geeignetste Kandidatin war, um seinen Namen nicht in den Schmutz zu ziehen. Nicht, dass er ihr nicht trotzdem die nötige Aufmerksamkeit zukommen ließ, aber es hinterließ einen schalen Geschmack in ihrem Mund. Oder kam der doch von ihrem eigenen Betrug?

„Du wirkst heute so zerstreut.“

„Oh.“, machte sie. Es war ihm also aufgefallen. Wie hätte es nicht? Er war einfach zu aufmerksam, ein zu guter Beobachter. „Ich … bin nur in Gedanken.“, erklärte sie mit einem entschuldigenden Lächeln und er sagte nichts darauf, sondern zog nur auffordernd eine Augenbraue hoch. Immerhin hatte sie im Grunde nur wiederholt, was er vorhin angemerkt hatte.

Sie seufzte. „Ich … habe nur ein paar Probleme zu Hause.“, log sie dann. „Dabei kannst du mir nicht helfen.“
 

„Versuch’s.“, schlug er vor und das war mehr, als sie je gehofft hatte, von ihm zu hören. Aber gerade mit dieser Angelegenheit konnte er ihr wohl kaum helfen. Auch wenn es sicher lustig werden könnte, für Zuschauer zumindest.

Hey, ich bin nur so abgelenkt, weil ich ein schlechtes Gewissen habe, da meine Schwester, ihre Freundin und ich dich heute Abend ausrauben werden und Überraschung! Weder bin ich eine Tochter aus gutem Hause noch war irgendeines unserer Treffen ein Zufall und du Dummkopf bist uns direkt in die Falle getappt, weil du doch ziemlich berechenbar bist.

Sie lächelte. „Tut mir leid, ich muss mir erst selbst über die Sache klar werden.“, antwortete sie ihm und drehte den Kopf, so dass sie ihre Nase in den Falten seines Hemdes vergraben konnte. Sie fragte sich mit welchem Rech sie eigentlich hier war und einen solch schönen Moment genießen konnte.

Warum war ihr am Anfang nicht klar gewesen, was alles auf dem Spiel stehen konnte? Warum hatte Kagura sie nicht gewarnt? Warum war sie selbst manchmal nur so … gedankenlos und dumm? Sie war mit dem Kopf voran in die Sache hineingerannt und jetzt musste sie die Konsequenzen tragen.

Denn zum Umkehren war es längst zu spät. Für einen Moment fragte sie sich, was für Auswirkungen dieses ganze ‚Spiel‘ auf ihn haben würde, aber sie schob den Gedanken schnell beiseite. Darüber wollte sie nicht nachgrübeln, auf keinen Fall.

Stattdessen wünschte sie sich, für immer hier liegen zu können, in Sesshoumarus Armen, seinen Duft in der Nase, seinen vertrauten, starken Körper an ihrem, aber ohne diese bedrückenden Gedanken. Sie fühlte sich so sicher.
 

Aber auch der schönste Augenblick geht einmal zu Ende und sie löste sich von ihm und pikste ihn mit dem Finger in die Seite. „Rin wartet sicher schon auf dich.“, bemerkte sie.

Sesshoumaru gab ein kaum hörbares Geräusch von sich, das sich fast anhörte wie ein enttäuschtes Seufzen und stand auf. „Ich komm auch gleich hoch.“, erklärte sie ihm und er nickte, während er auf die Treppe zuging.

Kagome räumte das Spiel noch weg und folgte ihm die Stufen hinauf. Rins Räume lagen nicht weit entfernt und die Tür zu ihrem Schlafzimmer stand noch offen. Sie konnte sehen, wie Sesshoumaru am Bettrand seiner Tochter saß und ihr gerade eine Haarsträhne aus dem müden Gesicht strich. Das Mädchen lächelte erschöpft, aber breit und sagte etwas. Auch Sesshoumarus Antwort konnte Kagome nicht hören, aber er stand auf und verließ das Zimmer. Rin war vermutlich schon eingeschlafen, als er die Tür hinter sich schloss.

Kagome lächelte ihm entgegen und er erwiderte die Geste mit einem seiner unnachahmlichen, kaum sichtbaren Art. „Wolltest du nicht ins Bett?“, fragte es sie und kam zu ihr herüber.

„Doch.“, antwortete sie und schlang im Reflex ihre Arme um seine Hüften und presste sich an ihn. Sie wollte ihn nicht mehr loslassen. „Ich wollte dich nur noch einmal sehen.“ Sie wünschten sich jeden Abend, den sie in seinem Haus verbrachte, eine gute Nacht, Kagome hatte immer darauf geachtet.

Es kaum ihr im Moment heuchlerisch vor, aber sie musste sich verhalten wie immer, damit ihm nichts auffiel. Also spielte sie schön weiter ihre Rolle und kuschelte sich enger an ihn. Es fühlte sich gut an, viel zu gut für eine gemeine Trickdiebin wie sie.
 

Sesshoumaru brauchte einen Moment, dann legte er die Arme um sie und erwiderte die Umarmung für einen Moment, ehe er sie etwas von sich schob um sie anzusehen. Sie blickte zu ihm auf und da stand etwas in seinen Augen, dass sie nicht lesen konnte.

Sie fragte sich, ob das jetzt ein Scheideweg war. Konnte sie ihre Meinung noch immer ändern? Konnte sie dem Diebstahl noch Einhalt gebieten, wenn sie ihm jetzt ihr Herz ausschüttete, und ihn halten?

Konnte sie?

Aber sie schwieg. Er dagegen sah aus, als wolle er etwas sagen, aber er kam nicht mehr dazu das auszusprechen, was ihm auf der Zunge lag. Jedes Wort würde diesem magischen Moment zerstören, also versuchte sie es zu verhindern. Sie reckte ihm ihr Gesicht entgegen, aber weil er so viel größer war als sie, musste er die letzten Zentimeter überbrücken. Er presste ihr die Lippen auf den Mund und Kagomes Augen schlossen sich in Genuss, als sie den Kuss erwiderte. Ihre Hände verkrallten sich in seinem Hemd und ihr Entschluss stand fest.

Sie würde ihn heute Nacht nicht mehr loslassen und seinen Gesten nach zu urteilen, war ihm das nicht unrecht. Er hob sie hoch und trug sie in sein Zimmer und Kagome ließ es zu. Vielleicht musste sie sich und ihm diese eine erste Nacht schenken. Vielleicht war es der größte Fehler ihres Lebens. Vielleicht etwas von beidem. Aber sie konnte heute, jetzt, einfach nicht Nein sagen.

Sie schlang die Arme um seinen Nacken und erwiderte den Kuss mit aller Liebe und Hoffnung, die sie aufbringen konnte. Hinter ihnen fiel die Tür ins Schloss.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Nächstes Mal die Conclusion und dann noch ein kurzer Epilog.

Gruß
Sorca~ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ling-Xiao
2012-01-03T12:14:19+00:00 03.01.2012 13:14
WOW
*sabber*
schreib schnell weiter die ff ist echt der hammer.
bitte kagome bleib vernünftig.
kannst doch nicht den mann den du liebst einfach ausrauben. T_T


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