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Blut und Wasser

[SessKag]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, schätze mal, das Interesse an dieser FF ist weg, zumindest sieht es so aus. Naja, egal - hochladen werd ich den Rest jetzt trotzdem. So viel dazu.

Das Kapitel bringt hoffentlich etwas Licht ins Dunkel und erklärt die Abläufe wie es zu den Ereignissen im ersten Kapitel überhaut kam. Komplett anzeigen

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Part VIII

Tut mir leid, Kagome, aber es musste einen treffen und du bist…“

„… entbehrlich?“, unterbrach Kagome ihre Chefin und in ihrer Stimme schwang ein bitterer Tonfall mit.

Ihrer Vorgesetzten schien die Situation unangenehm zu sein. Sie schwitzte, ihre Wangen waren leicht gerötet und sie konnte Kagome einfach nicht in die Augen sehen. „So würde ich das nicht formulieren…“, murmelte sie. „Ich… Hör zu, Kagome, du bist ein verständiges Mädchen, aber du bist die letzte, die kam, eine Hilfskraft. Du hast auch keine Kinder zu versorgen und ich bin sicher, du wirst schnell wieder eine andere Stelle finden. Aber wir können dich nicht behalten. Es tut mir leid.“ Damit nickte die Frau ihr zu und ging wieder in ihr schickes Büro zurück.

Kagome starrte ihr mit wütenden Augen hinterher. Warum immer sie?! Sie brauchte den Job doch…
 


 

Beim Anblick des Mannes, der vor der Tür ihres Apartments stand, verdüsterte ihr Gesicht sich. Er starrte ihr mit verschlossenem Gesicht entgegen, die Augenbrauen zusammengezogen. „Nicht jetzt.“, sagte sie zu ihm und stellte eine ihrer schweren Einkaufstüten auf den Boden um nach ihrem Schlüssel zu kramen.

„Wann denn dann?“, wollte er wissen, seinen Mund zu einem spöttischen Grinsen verzogen. „Menomaru wird nicht ewig warten. Er will sein Geld zurück.“

Ihre Schlüssel klimperten, als sie den Bund aus der Handtasche zog. „Können wir zaubern?“, wollte sie spitz wissen. „Geld wächst nicht auf Bäumen und woher sollen wir es so schnell auftreiben?!“

„Euch fällt schon was ein.“ Er zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Beeilt euch aber damit. Ihr hattet lange genug Zeit.“

Jetzt starrte sie wütend zu ihm auf. „Ach, so nennt man das jetzt, wenn man nicht einmal weiß, dass man Schulden hat?!“, fauchte sie, aber diesmal ließ er ihre freche Bemerkung nicht einfach fallen.

Er packte sie brutal an der Schulter und stieß sie gegen die Tür. Kagome schrie einmal kurz erschrocken auf und klappte dann den Mund zu.

Sein Gesicht kam drohend näher. „Hör zu, kleines Mädchen. Meinem Boss – und auch mir – ist es scheißegal, ob dein Vater euch in diese Scheiße hineingeritten hat und dann verreckt ist. Was uns interessiert ist einzig und allein das Geld. Menomaru war schon sehr wohlwollend, als er euch ein wenig mehr Zeit eingeräumt hat, aber diese Gnadenfrist ist bald vorbei. Und wenn ihr nicht bald spurt und eure Schulden begleicht, ist das hier ein Kinderspiel.“ Er zog sie zurück um sie noch einmal gegen die Tür zu knallen. Diesmal schrie sie trotz des Schmerzes nicht auf.

„Verstanden?“

Sie starrte ihn trotzig an, nickte aber trotzdem hastig.

Daraufhin ließ er sie los, einen triumphierenden Ausdruck im Gesicht. „Gut.“
 


 

Geldscheine und Münzen stapelten sich neben Sparbüchern auf dem alten Küchentisch. Das Deckenlicht brannte und gab ein leises, aber stetiges Summen von sich. Vor den Fenstern herrschte die undurchdringliche Dunkelheit der Nacht.

„Das ist alles?“, wollte Kikyou enttäuscht wissen. „Mehr haben wir nicht?“

Kagome schüttelte den Kopf.

Ihre Schwester hatte die Stirn gerunzelt und starrte betrübt ihre Ausbeute an. „Das deckt nicht einmal zehn Prozent von diesen Schulden!“ Erschöpft ließ sie sich auf einen Stuhl fallen und stützte den Kopf in die Hände. Sie sah auf einmal so müde aus.

Kagome seufzte leise. Kikyou lud sich immer alle Pflichten und Belastungen allein auf – sie war die Älteste, die, die sich vor Jahren bereit erklärt hatte, die Verantwortung zu übernehmen, die, die immer stark sein musste. Sie ließ sich auch nicht helfen, selbst nicht bei persönlichen Problemen.

Damals, als ihre Eltern gestorben waren und Kikyou noch nicht einmal neunzehn gewesen war, hatte es angefangen. Früher hatten die Schwestern eine enge Beziehung gehabt, aber während dieser ersten, harten Zeit als Waisen hatten sie sich auseinandergelebt. Natürlich, inzwischen war ihre Bindung auf eine gewisse Weise fester als früher, sie hatten so viel zusammen durchgemacht und auch durchgestanden.

Das hatte sie beide stärker gemacht.

Aber Kikyou vertraute sich ihr nicht mehr so schnell an wie früher. Und jetzt hatte sie sowieso Kagura. Dennoch würde Kagome nicht einfach so gehen. Sie war ja auch noch da und sie würde es ihrer Schwester zeigen.

Entschlossen legte sie Kikyou eine Hand auf die Schulter. „Wir kriegen das schon hin.“
 


 

Die Seiten waren aus einer Illustrierten herausgerissen worden, glänzendes Papier und die Reste von grellen Überschriften zeigten das. Verdutzt blickten die beiden Schwestern auf die Blätter und dann auf die zierliche Frau, die sie eben auf den Wohnzimmertisch befördert hatte.

„Was ist das?“, wollte Kikyou dann von ihrer Freundin wissen, die sich neben ihr auf das Sofa fallen ließ.

„Sesshoumaru Takahashi.“, erklärte Kagura triumphierend.

Kagome zog eine Augenbraue hoch. „Das sehen wir auch. Aber was soll das?“

Das“, antwortete Kagura geheimnisvoll. „soll euch helfen.“

„Herausgerissene Seiten aus einem Boulevardblatt sollen uns Geld bringen?“, hakte Kikyou nach, die offenbar ebenso wenig verstand.

„Nein. Sesshoumaru Takahashi soll euch helfen.“ Kagura seufzte übertrieben auf. „Hört zu. Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob ihr das gestern ernst gemeint habt oder ob ihr einfach nur zu blau wart und es schlicht eine Spinnerei war. Aber wenn es ernst war und ihr das durchziehen wollt, helfe ich euch. Und das“ sie deutete mit dem Kopf auf das Magazin „ist unsere Fahrkarte.“

Kagome erinnerte sich nur mit Grauen an den letzten Abend zurück, von dem ihr immer noch der Schädel brummte und an dem sie sich einen … teuflischen Plan ausgedacht hatten. Betrinken und lästern, das war keine gute Kombination… Aber es würde ihre Geldprobleme lösen. Sie blickte zu Kikyou, in deren Augen ein seltsames Leuchten aufglomm, und ihr Entschluss stand fest.
 


 

„Warum muss ich den Lockvogel spielen?“, maulte Kagome.

„Weil du die beste Schauspielerin bist.“, antwortete Kikyou vernünftig. „Wer hat selbst auf Schulaufführungen immer Standing Ovations bekommen?“

„Ich. Aber…“

„Du kriegst das schon hin. Setz dich.“

Kagura kam jetzt ins Zimmer. Sie grinste breit. „Ich denke, unser … Sponsor ist bereit für dich.“, erklärte sie der Jüngsten in der Runde und ließ sich auf deren Bett fallen. „Denk daran, du musst seine Aufmerksamkeit erlangen und halten.“

Kagome hatte plötzlich einen trockenen Hals, also nickte sie nur. Anscheinend hing hier alles an ihr…

Kagura beugte sich vor, ihre Stimme ernst. „Du wirst ihn zufällig auf einer der Partys treffen, die seine Mutter ständig für ihn schmeißt, damit er endlich eine Frau findet. Ich weiß aus sicherer Quelle, dass er das Leid ist und in naher Zukunft wird es ihm zu viel sein. Allerdings hat er offensichtlich kein Interesse an den Frauen, die auf diesen Partys sind, und ich kann das nachvollziehen – sie sind meist sehr … zügellos.

Kikyou und ich werden ihm ein weiteres Mal vor Augen führen, wie verdorben, oberflächlich und ungezügelt alle Frauen dort doch sind. Du musst nur aufpassen, dass du zur richtigen Zeit am richtigen Ort bist. Der Rest gibt sich von alleine.

Lass ihn die Führung übernehmen, zeig ihm, dass du dich amüsierst und wie toll du seine Gesellschaft findest. Streichel einfach sein Ego ein wenig und schau toll aus. Das sollte dir alles nicht zu schwer fallen.“

Kagome nickte abgehakt. „Ego streicheln, gut ausschauen. Sollte klappen.“

„Gut.“ Kagura wirkte zufrieden. „Ob er sich in dich verliebt oder ihr euch nur anfreundet, ist scheißegal – Hauptsache, er vertraut dir am Ende. Byakuya sagte, dass das wichtig ist. So kommst du an seine Alarmanlage und vielleicht sogar seine Codes ran und laut meinem Bruder hat er einen Safe mit ein paar Diamanten. Wir müssen alles aus dem Inneren seines Hauses abwickeln. Für jemand, der sich so wenig für sein Geld interessiert, schützt er es ziemlich gut.“ Kaguras Zwillingsbruder Byakuya hatte früher bei kriminellen Jobs immer als ihr Partner fungiert. Jetzt lieferte er ihr Informationen.

Wieder nickte Kagome. Sie verstand, was Kaguras Satz implizierte, und sie war bereit, das zu zahlen. Doch Kikyou wirkte besorgt. „Kagome, bist du wirklich bereit für so etwas?“

Die Angesprochene blickte ihre Schwester entschlossen an. „Ich kann das. Glaub mir. Wir kriegen das schon hin. Und wir brauchen das Geld, oder?“
 


 

Der Mann stand wieder vor ihrer Tür und tappte mit dem Fuß ungeduldig auf den Boden. Er legte den Kopf schief, als Kagome näher kam, und sagte schon gar nichts mehr. Die junge Frau wusste auch so, was er wollte. Warum war es eigentlich immer sie, die auf ihn traf?

Sie kam näher, achtete aber darauf, außerhalb seiner Reichweite zu bleiben, und hielt die edle Papiertüte vor sich, beinahe wie ein Schutzschild. Darin befand sich ein kurzes, schwarzes Cocktailkleid; etwas, das sie sich unter normalen Umständen nie geleistet hätte.

„Menomaru will sein Geld. Habt ihr die erste Rate parat?“, erklärte der Mann, als Kagome keine Anstalten machte, ihm auf irgendeine Art entgegen zu kommen. „Oder geht ihr lieber damit shoppen und werft die Perlen vor die Säue?“ Er blickte auf die Tüte, die den deutlichen Aufdruck eines bekannten, teuren Kaufhauses trug.

„Das ist eine Investition.“, erklärte Kagome. „Sag Menomaru, das er sein Geld bald bekommen wird – alles. Er soll uns nur noch drei, vier Monate Zeit lassen.“

Der Mann machte einen drohenden Schritt auf sie zu. „Alles, ja?“

Sie schluckte hart und nickte. „Ja. Versprochen. Mit Zinsen.“

Nachdenklich musterte er sie. „Drei, vier Monate? Das ist … eine lange Zeit.“

Das war die erste Hürde in ihrem Plan, die sie nehmen mussten… Sie schluckte wieder. „Aber er wird sein Geld bekommen, wenn er nur ein wenig Geduld hat. Wenn er jetzt darauf besteht, bekommt er nur einen Bruchteil. Das ist doch kein gutes Geschäft?“

Die Spannung zerriss beinahe die Luft. Aber nach einem Moment nickte er. „Ich werde es dem Boss ausrichten. Wenn er nicht mit der Sache einverstanden ist, bin ich morgen wieder hier und ihr könnt sehen, was ihr davon habt.“ Kagome nickte und betete zu allen Göttern, die sie kannte, dass der Schläger am nächsten Tag nicht zurückkam. Er tat es nicht.
 


 

„Wie bist du eigentlich gerade auf Takahashi gekommen?“, wollte Kagome plötzlich wissen und warf die Zeitschrift auf den Tisch.

„Häh?“ Kagura blickte von ihrem Laptop auf.

„Takahashi.“, wiederholte Kagome. „Wieso ausgerechnet er?“

„Weil ich schon mal Infos über ihn gesammelt habe.“ Die erfahrene Diebin runzelte die Stirn und konzentrierte sich wieder auf ihre Aufgabe.

Interessiert richtete die Jüngere sich auf. „Ach ja? Inwiefern? Und warum wurde da nichts draus?“

Kagura seufzte und klappte den Laptop zu. Anscheinend hatte sie bemerkt, dass sie so bald nicht dazu kam, weiterzumachen. Aber so sehr drängte es auch nicht – sie hatten genug Zeit. „Er ist ein ziemlich harter Brocken und uns fehlte … das richtige Werkzeug.“ Unbewusst rieb Kagura sich über den Oberarm. „Und warum? Naja, ganz einfach. Takahashi hortet Milliarden und braucht sie noch nicht mal. Das einzige, für was er Geld ausgibt, ist seine Adoptivtochter. Aber für die ist nachher auch noch genug da – wir klauen ihm ja nicht alles, nur ein paar Milliönchen.“

Das war eine gewohnt joviale Antwort, die herunterspielen sollte, was wirklich hinter allem steckte. Es war nicht unbedingt eine glatte Lüge, aber es war höchstens eine Halbwahrheit. Kagome kannte Kikyous Mädchen inzwischen gut genug, um zu wissen, dass das bei ihr oft viel mehr eine Rolle spielte als das, was sie zugab.

Vermutlich hatte ihr Vater bei der Wahl des Opfers seine Finger im Spiel gehabt. Und vermutlich hatte er sie hart bestraft, als die Sache fehlschlug. Ob er ihr den Arm gebrochen hatte? Ihre Gesten deuteten darauf hin…

Aber Kagura ging nicht weiter darauf ein und darum wechselten Kagome das Thema. „Das richtige Werkzeug?“

Die andere Frau verzog die tiefrot geschminkten Lippen zu einem Grinsen. „Der passende Lockvogel. Byakuya konnte das wohl schlecht machen, oder?“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Nächstes Kapitel kommt dann irgendwann.

Gruß
Sorca~ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-12-28T18:14:05+00:00 28.12.2019 19:14
Das ist jetzt nicht wahr. Ich bin enttäuscht entsetzt und traurig.



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