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Weihnachten einmal anders

von

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Ein Indianer kennt keinen Schmerz

Weiter geht es^^ Ich wünsche viel Spaß beim lesen und einen angenehmen Wochenstart^^
 

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Jill und Sarah reagierten geistesgegenwärtig und fingen Will auf, bevor er zu Boden gehen konnte und sich womöglich noch eine Platzwunde zuziehen konnte. Mit vereinten Kräften gelang es ihnen, den Major in den unmittelbar neben dem Bett stehenden Sessel zu bugsieren.

„Will, hörst du mich?“, rief die Ältere der beiden Frauen und tätschelte mit der Hand kräftig die Wange ihres Sohnes.

Sarah stand daneben und wusste nicht so recht, was sie tun sollte. Tiefe Sorgenfalten durchzogen ihre ansonsten sehr hübsches Gesicht. Hoffentlich war Will einfach nur völlig erschöpft und hatte deswegen kurzzeitig das Bewusstsein verloren. Aber er schien auch verletzt zu sein, denn er hatte nach ihrer Berührung kurz aufgeschrien...

„Sein Arm..“, platzte es der jungen Mutter plötzlich raus.

Jill unterbrach den Versuch ihren Sohn aufzuwecken, für ein kurzen Moment und sah ihre Schwiegertochter fragend an.

„Bevor Will bewusstlos geworden ist, hat meine Umarmung scheinbar bei ihm Schmerzen verursacht, denn er hat kurz aufgeschrien. Es war aber sehr leise, vermutlich hast du es deshalb nicht gehört.“, erklärte Sarah und hockte sich neben den Sessel.

Plötzlich stöhnte der verletzte Mann auf und begann sich zu regen. Die beiden Frauen waren sehr erleichtert, dass der Major langsam wieder zu sich kam.

„Will?“, fragte Sarah und berührte ihn sanft im Gesicht.

„Hm..“, bekam sie als etwas undeutliche Antwort.

Dafür, dafür schlug der Familienvater im nächsten Moment seine Augen auf und lächelte seine Frau, zwar noch sichtlich benommen, aber zugleich aber liebevoll an.

„Wie geht es Annabelle?“, wollte Will, obwohl er gerade erst erwacht war, natürlich als Erstes wissen und hoffte auf eine positive Antwort.

„ Das Fieber ist immer noch sehr hoch, aber dank Helenas Care-Paket besitzen wir endlich wieder ein Thermometer und die Kleine hat das dort drin ebenfalls enthaltene stärkere Medikament zum Fiebersenken, genau wie die erste Antibiotikaration per Infusion bereits erhalten. Als ihr fort wart, hat sie fast die ganze Zeit geschlafen und das ist ja bekanntlich mit die beste Medizin, wenn man krank ist. Annabelle geht es dank dir und Ironhide bestimmt bald wieder gut, aber du machst uns momentan ehrlich gesagt ganz schöne Sorgen. Hast du dich verletzt?“, fragte Jill ihren Sohn und sah ihn sehr besorgt an.

„Ja, ich befürchte mein linker Arm ist gebrochen. Zumindest kann ich ihn kaum bewegen und der Unterarm schmerzt nicht gerade wenig.“, antwortete der Major und fasste vorsichtig mit seiner anderen Hand an die vermeintliche Verletzung.

„Bist du gestürzt?“, hakte sein Mutter nach.

Will nickte und erklärte dann kurz und knapp was sich kurz vor der Ankunft zugetragen hatte. Sarah und Helena waren sehr erschrocken, als sie erfuhren, was genau passiert war. Der Major bat sie auf Ironhide wegen seiner Reaktion, die dann zum Absturz führte, nicht wütend zu sein. Denn aus seiner Sicht war das Verhalten des Waffenexperten mehr als verständlich gewesen.

„Für mich hast du aus reiner Notwehr gehandelt, zugleich war die Aktion mit dem Elektroschocker aber auch ganz schön heftig. Ich kann schon verstehen, dass `Hide da ausgetickt ist. Aber zum Glück habt ihr beide das geklärt, ansonsten wärst du nicht hier.“, erklärte Sarah lächelnd.

Sie wusste nur zu gut, dass der Partner ihres Mannes bei jedem anderen, für das was Will ihm angetan hatte, wohl noch viel heftiger reagiert hätte.

Der Major nickte zustimmend.

Jill erklärte, dass es besser wäre den Arm jetzt, soweit das überhaupt möglich sei, zu untersuchen und auch zu behandeln.

Die gelernte Krankenschwester bat ihre Schwiegertochter, die Verbandschere aus dem Badezimmer zu holen und schnitt kurz darauf den Ärmel der Jacke vorsichtig auf, damit Sarah sie dann, ohne Will weitere unnötige Schmerzen zuzufügen, ausziehen konnte.

„Ohne Röntgengerät, dürfte es leider etwas schwierig werden, den vermeintlichen Bruch zu finde. Aber Im Vietnamkrieg, mussten wir oft ohne derlei Geräte auskommen. Das übt dann ungemein und dort habe ich auch öfter als mir lieb war ohne ärztliche Aufsicht behandelt.“, sagte Jill wahrheitsgemäß.

Dann erklärte sie ihrem Sohn genau, wie so vorgehen würde und tastete kurz darauf sehr vorsichtig die verletzte Gliedmaße ab. Zum Glück war der vermeintliche Bruch geschlossen, denn es ragten keinerlei Knochen aus der Haut hervor und der Arm wirkte optisch auch nicht ungewöhnlich verschoben.

Der Major blieb zunächst ruhig, zuckte aber als Jill eine bestimmte Stelle berührte, leise stöhnend und mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammen. Sarah erschrak kurz und hörte für einen Augenblick sogar auf zu atmen. Will nahm sofort ihre Hand, die auf der Sessellehne ruhte und streichelte sie sanft. Die junge Frau sah ihrem Mann in die Augen und beruhigte sich wenig später.

Abermals fuhr die ältere Frau über die Stelle, diesmal aber noch vorsichtig und sehr viel langsamer.

Will riss sich zusammen und wollte natürlich auch Annabelle, die weiterhin friedlich schlief, nicht aufwecken.

„Ich fühle den Bruch, er hat sich zum Glück kaum verschoben, aber er muss trotzdem gerichtet werden, damit der Knochen später nicht falsch zusammenwächst. Das passiert leider schneller als man denkt. Bis zum Krankenhaus ist es ziemlich weit und bei der Witterung sind alle Straßen unpassierbar.“, seufzte Jill und sah sowohl Will als auch Sarah fragend an.

„Kannst du das nicht vielleicht versuchen? Ich meine, natürlich nur, wenn du dir das überhaupt zutraust. Ich weiß du bist keine Ärztin, Mum.“, fragte der Major.

„Rein rechtlich darf ich es nicht, aber da es sich um einen Notfall handelt werde ich dafür hoffentlich wohl nicht belangt werden, zumal ich eh schon pensioniert bin.“, sagte Jill und fügte dann noch etwas hinzu.

„ Ich versuchen es, aber das wird für dich sicherlich sehr schmerzhaft werden, da ich den Arm nicht betäuben kann. Es tut mir Leid, aber anders geht es leider nicht.“

Wie alle Mütter konnte es natürlich auch Jill nicht gut haben, wenn ihr Kind litt.

„Okay, ich werde versuchen nicht zu weinen, das verspreche ich, aber wir sollten besser das Zimmer wechseln, sonst wird Bella noch wach.“, schlug Will mit deutlichem Galgenhumor in seiner Stimme vor und versuchte sich zu erheben, was ihm aber erst beim zweiten Versuch gelingen sollte.

„Will, da ist nicht witzig.“, schimpfte Sarah und fasste ihren Gatten energisch an seinen unverletzten Unterarm.

„Sorry, war wohl etwas unpassend, aber unter Soldaten ermutigen wir uns auf diese Art und Weise, das ist Gang und gebe.“, entschuldigte sich der Major quasi und lächelte seine Frau liebevoll an. Sarah erwiderte seinen Blick zunächst nur bitterböse und musste aber dann auch lachen, schließlich kannte sie ihren Mann sehr gut und wusste wie er das gemeint hatte.

Kurze Zeit später saß Will auf dem Bett des Gästezimmers und Jill hielt seinen verletzten Arm in ihren Händen. Sarah weichte gerade zahlreiche Gipsabinden in Wasser ein, damit diese bald für ihren Einsatz bereit waren. Die ältere Frau hob meist alles auf und da sie früher oft diverse Masken gebastelt hatte, waren zahlreiche Gipsrollen übrig geblieben, die jetzt dringend gebraucht wurden.

„Sarah, kommst du bitte zu mir herüber ?“ , bat Jill ihre Schwiegertochter und erklärte ihr anschließend, nachdem die junge Frau die Gipsbinden vorübergehend sich selbst überlassen hatte, was genau zu tun war.

Die Junge Mutter umfasste den Ellenbogen ihres Mann so fest sie konnte und fixierte ihn somit. Jill umschloss mit ihren Händen das Handgelenk ihres Sohnes und zählte dann von drei langsam runter. Zuvor hatte sie aber Sarah noch per Zwinkern zu verstehen gegeben, das sie bereits bei zwei, den Bruch richten würde, damit Will nicht ohne, dass er es vermutlich wollen würde, zurück zucken konnte.

Bei dem vereinbarten Zeichen zog Jill sehr fest an dem Handgelenk, es knackte einmal kurz und dann schrie Will laut auf, beruhigte sich aber relativ schnell wieder, nur ein leichtes Zittern blieb.

„Ich hoffe, dass hat geklappt. Noch einmal brauche ich das wirklich nicht.“, stöhnte der Major und man sah seinem Gesicht die zuvor erlittenen Schmerzen immer noch sehr genau an.

Jill tastete abermals die Bruchstelle ab, während ihr Sohn und dessen Frau nervös auf das Ergebnis warteten.

Als die gelernte Krankenschwester zu lächeln begann, entspannten sich auch die Gesichtszüge der jungen Eltern. Sarah strich ihrem Mann liebevoll über das Gesicht und küsste ihn dann kurz auf den Mund.

Will atmete erleichtert auf und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und musste unweigerlich lächeln.

„Ich bin wohl doch eine Heulsuse.“, grinste der Major etwas verlegen. Aber eigentlich brauchte er sich nicht zu schämen, schließlich war es vor wenigen Stunden selbst Ironhide nicht besser ergangen. Wenn selbst dem eisenharten Waffenexperten vor Schmerz das Wasser in die Optiken stieg, dann befand er selbst sich zumindest in gute Gesellschaft.

„Aber dafür eine ganz tapfere.“, entgegnete Sarah und gab ihm lächelnd einen weiteren Kuss auf den Mund, den er diesmal erwiderte.

„Hey, dir scheint es wohl schon wieder zu gut zu gehen Junge. Rumknutschen kannst du später noch lange genug.“, maßregelte die ältere Frau ihren Sohn spaßeshalber und musste aber selber unweigerlich grinsen.

Anschließend wurde der Arm des Majors nach dem Polstern fein säuberlich eingegipst und musste dann nur noch aushärten.

Jill holte ihm währenddessen eine Schmerztablette und ein Tuch, in das er den Arm später legen konnte.

Will setzte sich mit Hilfe von seiner Mutter an das Bett von Annabelle und strich ihr sanft über das Haar. Die Zuversicht, dass sie bald wieder gesund sein würde, ließ ihn die erlittenen Schmerzen und durchgemachten Strapazen vergessen.

Sarah saß neben ihm, hielt seinen Arm, damit der Gips in Ruhe aushärten konnte und beobachtet ebenfalls das schlafende Kind.

Das schlimmste schien überstanden. Jetzt mussten Annabelle und Ironhide sich nur noch erholen. So ein turbulentes Weihnachtsfest brauchte man auch nicht alle Jahre, dachte der Major und seufzte leise.

Nachdem der Gips endlich hart genug war, machte sich Will unverzüglich auf den Weg in die Garage. Sein Vater war während der Behandlung des Majors bei Ironhide geblieben. Zuvor hatte er Tim zwei Energonwürfel überreicht, für den Fall das der Waffenexperte hungrig aufwachen sollte, wovon der Familienvater aber nicht ausging, da der schwarze Mech völlig erschöpft in Stasis gefallen war und ungewöhnlicherweise nicht mal geschnarcht hatte.

Als Will die Garage betrat, saß Tim auf einem Stuhl und las eine seiner geliebten Waffenzeitschriften. Ironhide schien bereits von dem ganzen Eis befreit zu sein, denn sein Lack war wieder pechschwarz. Der Waffenexperte regte sich überhaupt nicht und der Major hatte für ein kurzen Augenblick Angst, er würde nicht mehr leben.

Sein Vater, der von dem Geräusch der geöffneten Tür auf seine Sohn aufmerksam geworden war, schien dessen Gedanken zu erraten.

„Keine Angst ´Hide geht es soweit gut, der schläft nur extrem fest.“, sprach er beruhigend auf seinen Sohn ein, der daraufhin erleichtert aufatmete und sich näherte.

„Wie geht es dir, was macht der Arm?“, fragte der grauhaarige Mann besorgt.

„Ma hat ihn gerichtet und eingegipst, aber gut, das ich vorher nicht gewusst habe, wie weh das tut.“, stöhnte Will.

„Ich weiß mein Sohn, ich musste das im Krieg auch schon einmal durchmachen, das vergisst man so schnell nicht.“, entgegnete der ehemalige Soldat und zog ein mitfühlendes Gesicht.

„Aber man weiß wofür man es tut. Annabelle hat mich durch ihren Anblick und der Gewissheit, das alles wieder gut wird mehr als nur entschädigt.“, lächelte der Major.

Dann ging er ging vorsichtig auf seinen Partner zu, kniete sich vor dessen Gesicht und berührte ihn an der Wange. `Hides Temperatur schien erfreulicherweise bereits anzusteigen und bald würde es auch ihm wieder gut gehen.

„Danke, dass du dich um Ironhide gekümmert hast.“, sagte Will und sah seinen Vater lächelnd in die Augen.

„Dafür nicht mein Junge, das war mehr als nur selbstverständlich und außerdem gehört er fast schon zur Familie.“, lachte Tim.

Der Major lächelte ebenfalls und bat seinen Vater dann, ihm zu helfen, den Waffenexperten mit einer isolierenden Plane abzudecken. Anschließend könnten die Heizgeräte herunter gedreht werden. Das war zum einen energiesparender und zum anderen würde Will in der überhitzten Garage auch wohl kaum Schlaf finden.

Tim half natürlich gerne und im Handumdrehen war Ironhide zugedeckt und schlummerte friedlich weiter.

„Dad, pass´ auf ! Geh schnell zur Seite!“, rief Will plötzlich ganz aufgeregt und hoffte sein Vater würde noch schnell genug reagieren.

Ansonsten würde es für ihn in Kürze wohl sehr unangenehm werden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SephirothWhite
2011-05-16T10:48:56+00:00 16.05.2011 12:48
Der arme Will.
Aber tapfer isser, das muss man sagen.^^
Was ist denn am Schluss los?


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