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Hinter versteckten Fenstern

GrimmIchi
von

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Neuartige Gefühle

“Der Regen ist bescheiden. Verlangt nicht viel um zu fallen, lediglich zu fallen. Der Regen ist mehr als nur Wasser. Der Regen kann traurig sein und betrübt zu Boden fallen. Der Regen ist alles andere als bösartig, dennoch artet so mancher Regen ins Boshafte aus. Der Regen möchte lediglich die Gesichter vieler berühren, um zu sehen, ob man ihn mag oder nicht. Der Regen bleibt bescheiden, egal was geschieht.”
 


 

Ohne jegliche Regung stand der weiße Ichigo da, starrte in den dunkler werdenden Himmel, der von weißen Schlieren durchzogen wurde. Er spürte die ersten Tropfen, bevor diese überhaupt die Wolkenkratzer berührten. Gelbe Iris betrachteten regungslos das seelische Naturschauspiel, welches sich ohne große Vorwarnung ausbreitete und langsam die Macht über den Himmel bekam.
 

Manchmal bildeten sich in den Wolken klare Konturen ab, die die Gedankengänge des Orangehaarigen darstellten. Doch diesmal braute sich ein einziges Chaos über den Wolkenkratzern zusammen. Es herrschte dunkle, bedrohliche Stille. Bald würde hier ein Sturm herrschen und Ichigos innerer Hollow wurde die Befürchtung nicht los, dass sich somit einiges ändern würde, vieles konnte sich gegen ihn wenden und dass konnte er auf keinen Fall riskieren.
 

“Bald werden die nächsten Regentropfen fallen, hoffentlich ist danach alles vorbei.”, sprach er mehr zu sich selbst. Er hatte keine Lust sich sonderlich viel mit den Gefühlsregungen seines Königs anzufreunden. Er wartete nur auf seine nächste Chance.
 

“Deine Hoffnungen gehen in die falsche Richtung.”, die Stimme des alten Mannes klang ruhig, doch tief schwang eine ungewohnte Unruhe mit. Er sah an der weißen Gestalt vorbei, ehe sein Blick sich auf eine Schleierwolke heftete, die sich langsam auflöste. Nebel breitete sich am Himmel aus, Dunst fiel nass herab, verschleierte die Fenster der Wolkenkratzer. Alles war ruhig. Wartete auf das erste gewaltige Aufatmen des Sturms, der sich bedrohlich langsam ausbreitete.
 

“Deine Befürchtungen sind nur ein lauer Sommerwind im Vergleich dessen, was draußen passiert.“, ein sanfter Wind wehte auf, trug den unvergleichlichen Geruch nach Regen inne und fuhr sacht durch den schwarzen Umhang Zangetsus.
 

Der weiße Ichigo steckte die Hände in die Taschen und drehte den Kopf leicht in die Richtung des alten Mannes.

“Kann es sein, dass du mehr verbirgst als ich?”, er grinste hämisch und wartete lauernd auf die Antwort des anderen, doch dieser schwieg.

Irgendwann wurde der Hollow zu ungeduldig und verschwand.

Zangetsus Blick richtete sich erneut auf jene Wolke, die nun nur noch ein feiner Dunststreifen war.
 

“Ichigo, nehme die Zeichen früh genug war, sonst... wird der Regen niemals aufhören.”
 

***
 

Hätte man Ichigo jemals erzählt, wie penetrant nervig ein halbgenesener Grimmjow sein konnte, dann hätte sich dieser wohl mehrmals überlegt, ob er diesen aufgenommen hätte.
 

Er war sichtlich froh in der Schule zu sitzen, wenigstens hatte er dort seine Ruhe vor einem miesgelaunten, angriffslustigen Arrancar. Kurz fuhr er sich bei diesem Gedanken durchs stachelige Haar. Seine Augenbrauen waren tief ins Gesicht gezogen. Hin und wieder warf ihm sein Lehrer einen undefinierbaren Blick zu, ehe er sich doch noch anders entschied und jemand anderes ungefragt dran zu holen.
 

Ichigo bot ein Bild der genervten Aggression.

Ab und an spürte er die besorgten Blicke seiner Freunde im Rücken doch seine Gedankenwelt drehte sich gerade nur um eine Antwort, wie er Grimmjow dazu bewegen konnte, erst gegen ihn zu kämpfen, wenn dieser gesund war. Frustriert schnaufte er leise und starrte wieder nach oben auf die Tafel. Doch die Buchstaben verschwammen vor seinen Augen und bildeten nichts weiter als ein verspottendes Grinsen.
 

Das konnte doch nicht wahr sein!
 

Genervt petzte er sich in die Nasenwurzel um diese leicht zu massieren.

Dieser elende Espada raubte ihm noch den letzten Nerv.
 

Als die Glocke zur ersten Pause läutete, eilte Ichigo hinauf aufs Dach, dort traf er auch den Rest seiner Freunde und ein erleichtertes Lächeln schlich sich klammheimlich auf seine Lippen. Das plötzliche Wohlbefinden und das Loslassen aller Bedenken, ein solches Vertrauen hatten nur seine Freunde. Sein Vertrauen in sie und sie ihr Vertrauen in ihn.
 

“Hey!”, er grinste und setzte sich zu ihnen.

Chad brummelte ihm ein leises guten Morgen entgegen, während Ishida in seiner üblichen Art die Brille hochschob und ihn feindselig musterte. Die kühle Art des Schwarzhaarigen machte Ichigo schon lange nichts mehr aus.
 

Während die Gespräche der anderen sich fortsetzten musterte Orihime ihn nachdenklich.

“Ichigo?”, flüsterte sie leise.

Dieser sah von seinem Frühstück auf und blickte sie an.

Die Stumme Frage in ihren Augen konnte er überdeutlich sehen.
 

“Er macht wie immer nur Ärger”, murmelte er gelangweilt und aß genüsslich weiter.

Eine steile Sorgenfalte bildete sich auf ihrem Gesicht, doch trotz ihres Unmutes fragte sie nicht weiter nach, sie wusste, dass Ichigo schlecht vor allen Anwesenden erzählen konnte, dass er einen ihrer größten Feinde bei sich daheim hatte und diesen gesund pflegte.
 

Erneut läutete es und alle machten sich langsam auf um in ihre Klassen zu gehen.
 

***
 

Es gibt Dinge, die man nicht wissen möchte und diese dennoch erfährt. Es sind solche Dinge, die in den Nachrichten kommen, man sieht wie Menschen ihr Leben durch Katastrophen verliert und eigentlich fürchtet man sich eher vor jenen Informationen, man bedauert Leben, die man nicht kannte und muss sich manche Ansprachen von Politikern anhören, obwohl man tief in seinem Inneren bereits weiß, dass es nie wirklich zu dem kommen wird, das man versprochen bekam. Es sind jene Dinge, die man wirklich nicht wissen möchte und es dennoch muss, weil man nicht genug Wissen zum Überleben innehat.
 

Und es gab manchmal Tage, an denen wollte man einfach nicht nach Hause gehen, weil man wusste, dass man von seinem kindlichen Vater angegriffen wird und selbst dann keine Ruhe hat, wenn man sein eigenes Zimmer betritt, vorher jedoch den Vater erfolgreich ausgeknockt hat. Diese Tage zogen sich seit circa drei Tagen bei Ichigo in eine unermessliche Länge und er verfluchte sie.
 

Kurz bevor er seine Zimmertür öffnen konnte wurde diese schon aufgerissen und ein ziemlich grimmig guckender Grimmjow stand halbnackt vor ihm. Innerlich spürte er, wie sein Herz sichtlich in die Hose sackte und ein seltsames Gefühl genau dort Platz nahm, wo vorher der schlagende, lebenswichtige Muskel gewesen war.
 

“Was zum..”, brachte er gerade noch heraus als er ziemlich brutal wieder ins Zimmer gerissen wurde und gegen eine Wand gedrückt wurde. Durch den heftigen Aufschlag wurde die Luft in seinen Lungen schlagartig hinausgepresst.
 

Abwertend wurden zwei Augenbrauen in die Höhe gehoben.

“Deine Deckung lässt ziemlich zu wünschen übrig, Kurosaki.”, Grimmjow grinste fies.

Wütend wurde er durch braune Augen angefunkelt.
 

Er ließ Ichigo los und vergrub seine Hände in seiner Hosentasche. Lauernd ging er zwei, drei Schritte zurück und legte den Kopf schief. Der Verband, den er eigentlich um seine Brust trug war weg, nun spannte sich eine, noch fein rötlich schimmernde Narbe auf seinen Brustmuskeln.
 

“Sag mal du spinnst doch? Deine Wunde ist noch lange nicht-”

“Halts Maul!”, wurde Ichigo wüst unterbrochen.

“Ich will jetzt gegen dich kämpfen und meine Wunde ist so gut wie verheilt.”, knurrte Grimmjow und sah ihn weiterhin lauernd an.
 

Ichigo verdrehte genervt die Augen.

“Ist ja schon gut, wenn du aufhörst mich damit zu nerven.”, als er merkte, wie Grimmjow zum nächsten Angriff setzen wollte, fuhr er hastig fort: “Nicht hier!”

Der Ausdruck, der sich auf Grimmjows Gesicht ausbreitete, konnte man eigentlich nur mit dem eines protzigen Kindes vergleichen, dass nicht direkt auf der Stelle genau das bekam, was es begehrte.

Grummelnd drehte er sich um und stieg auf das Fensterbrett, dann sprang er leichtfüßig herunter. Er hatte noch nicht genug Energie um sich lang und ausgiebig mit dem Orangehaarigen zu streiten, doch für einen ordentlichen, fairen und vor allem brutalen Kampf reichte es völlig aus.
 

***
 

Brutal und zerstörerisch war der Kampf. Jedoch in vielerlei Hinsicht.

Sie hatten sich einen abgelegenen Ort ausgesucht. Weit genug entfernt um genug Zerstörung anzurichten und das gefiel Grimmjow. Er knackte leicht mit den Fingern und bewegte seine Schultern um wieder etwas warm zu werden. Es tat nicht gut, wenn man eine ganze Weile nichts mehr macht.
 

Gespannt verfolgten seine Augen jede Bewegung von Ichigo. Er spürte die Spannung in der Luft, die sich flirrend um sie gelegt hatte. Es war, wie ein warmer, wohltuender Strahl der Sonne. Endlich fühlte er wieder diese pochende Hitze des Kampfes, die sich pulsierend durch seine Venen schlängelte. Es war pure Kampfeslust, die sein Herz schneller schlagen ließ, purer Wille sich in einem Strudel der Zerstörung verlieren zu lassen. Reines Sehnen nach einem wunderbar brutalen Kampf, dass seine Adern durchfloß.
 

“Dann mal los.”, er grinste und Vorfreude gesellte sich zu seinem Adrenalin, vermischte sich damit und pumpte nur noch mehr Aggression durch seinen Körper.

Ichigo sah ihn an und bemerkte diese ihm bekannt vorkommende Aura, die sich flimmernd um den Körper seines Gegners gelegt hatte.

Stumm nickte er.
 

Bevor er überhaupt seine Maske rufen konnte musste er einen Schlag mit Zangetsu abfangen und dann einen nächsten, darauf folgte eine Reihe gut gezielter Schläge, die eine immense Wucht hatten. Geschickt parierte Ichigo Grimmjows Angriffe und wollte gerade selbst zu einem Gegenschlag ansetzen als er einem Tritt ausweichen musste.
 

“Was ist los, Kurosaki? Schlaf nicht ein!”, Grimmjow lachte auf und zog Pantera.

Ichigo grinste und verstärkte seinen Griff um Zangetsu.

Eine unglaubliche Euphorie hatte beide Kämpfer mit sich gerissen und nun waren sie beide gefangen in einem Rausch aus pulsierendem Adrenalin.
 

Es dauerte gerade mal die Hälfte eines Wimpernschlages und sie kreuzten die Klingen. Ichigo spürte den warmen Atem des Arrancar der sich leicht zu ihm gebeugt hatte und sich so gegen die Klingen lehnte. Gebannt starrten sie sich eine Weile in die Augen, was sie dort lasen konnten sie später nicht wirklich in Worte fassen. Ihre Gesichter wurden lediglich von den Klingen getrennt. Es wurde still um sie herum.
 

Das leise Knirschen der zwei Klingen durchbrach ihre Gedankengänge und ab diesem Moment konzentrierten sie sich voll und ganz auf ihren Kampf.
 

Grimmjow lachte laut und brutal auf, ehe er geschickt einem Angriff von Ichigo auswich. Das machte einen Heiden Spaß.
 

***
 

Der Kampf dauerte gefühlte Minuten und dennoch war eine beachtliche Zeit verstrichen, als Grimmjow in seiner entfesselten Form einen Angriff startete. Ichigos Augen blitzten gefährlich unter seiner Maske hervor, während sein Atem hektisch und abgehackt ging. Er war völlig erschöpft und gleichzeitig hielt ihn sein Wille aufrecht. Er konnte Grimmjow ebenfalls ansehen, dass dieser genauso erschöpft war, wie er. Schweiß rann diesem den Körper hinab und unwillkürlich musste Ichigo schlucken.
 

Er runzelte die Stirn. Die Stelle, an dem sein Herz für normal schlug, hatte sich ein Gefühl breit gemacht, das seltsam kribbelte und ein mulmig anmutender Nachgeschmack hinterließ. Für diesen kurzen Augenblick war er unaufmerksam, nur diesen einen kurzen Augenblick. Und genau dies reichte aus, dass ihn Grimmjows Attacke genau traf. Ichigo keuchte auf und weitete die Augen, als er die kalten Krallen seine Gegners in seiner Magengrube spürte, wie sich unaufhaltsam tiefer bohrten und einen grausamen Schmerz in seinem Kopf explodieren ließen.
 

Sein Blick glitt ungläubig nach oben. Er sah in die ebenso erschrocken geweiteten Augen des Espadas. Zangetsu fiel aus seiner Hand, während die andere Hand sich um Grimmjows Klauen legte. Er spürte, wie seine Maske zu bröckeln begann, sich langsam auflöste und sein Gesicht preisgab. Aber genau dieses wollte er nicht. Grimmjow durfte sein Gesicht nicht sehen! Er wollte seine Maske zurück rufen, als er einen starken Griff um seinen Rücken fühlte, ehe sich ein dunkler Schleier seine Sicht verhüllte. Im Hintergrund konnte er ein leises, verächtliches Lachen hören. Eine bösartige Stimme flüsterte in seinem Hinterkopf: “Narr...”
 

***
 

Als Grimmjows Klauen in das Fleisch des Jungen eingedrungen waren, machte irgendetwas in seinem Kopf ‘Klick’. Etwas veränderte sich in seiner Gehirnstruktur und die Verbindungen zu seinen Gefühlen wurden umgelegt. In einem einzigen, winzigen Augenblick wurde alles verändert. Und das Gefühl des Kampfes erlosch schlagartig. Es blieb nur eine Leere zurück, die sich, wie ein Loch mit Wasser, mit Reue füllte. Widerwärtige Reue füllte langsam und schwer seinen Brustkorb als er die geweiteten Augen hinter der Maske sah.
 

Warum hatte der Shinigami nicht aufgepasst!

Er konnte noch beobachten, wie sich die Maske reanimierte, dann sah er, wie sich braune Augen schlossen. Reflexartig hatte er einen weiteren Arm um Ichigos Rücken geschlungen, damit dieser nicht auf den Boden aufprallen würde.
 

Sachte lösten sich die restlichen Partikel der Maske vom, immer ernst und erwachsenwirkenden Jungengesicht und fielen schwebend zu Boden, wie feine Staubpartikel die im Licht tanzten. Blinzelnd betrachtete Grimmjow das entspannt wirkende Gesicht. “So sieht er wirklich aus wie ein Kind.”, brummte er, dann schüttelte er verwirrt den Kopf.
 

Seufzend verwandelte er sich zurück und zog vorsichtig seine Finger aus dem warmen Leib des Jungen. Warmes Blut klebte an ihnen. Fasziniert davon, wie es im letzten Licht der Sonne glänzte hob er es vor sein Gesicht, dann leckte er seine Finger genüsslich ab. Seltsamer weiße schmeckte es nicht nur nach Blut, er konnte am Gaumen fühlen, wie sich neben dem metallischen Geschmack etwas gänzlich anderes einordnete. Was es genau war wusste er nicht, nur, dass er gut schmeckte. Er grinste schief. Lag vielleicht an dem vielen Reiatsu, welches Ichigo in sich hatte.
 

Langsam und stetig darauf achtend, dass dem Jüngeren nichts passiert, hob er diesen an und legte ihn vorsichtig über seine Schulter, eine Hand stützend darunter, so dass er Ichigo leicht anheben konnte. Sanft klopfte er diesem auf den Rücken. “Damit sind wir quitt Kleiner.”, wäre jemand anderes, als die Beiden anwesend gewesen, hätte er eine unwillkürliche, klitzekleine und dennoch extrem prägende Veränderung in der Stimme des Blauhaarigen wahrgenommen.
 

Grimmjow selbst bemerkte nichts davon.
 

Er war viel zu viel damit beschäftigt lauthals über Ichigos Unaufmerksamkeit im Kampf zu schimpfen.
 

Als er mit einem lautlosen Sprung auf dem Fensterbrett stand und leise hineinkletterte, fragte er sich zum x- mal warum er sich überhaupt die Mühe machte leise zu sein. Er konnte durch sein feines Gehör das selige Schnarchen von Isshin hören. Murrend rümpfte Grimmjow die Nase, Menschen, sollte einer die Mal verstehen. Er schüttelte den Kopf und legte den immer noch bewusstlosen Ichigo auf sein Bett ab.
 

Kurz durchsuchte er klammheimlich das Haus der Kurosakis, ehe er in der Klinik der Familie auf Verbandszeug stieß.
 

Mit allerlei Verbandszeug bewaffnet ging er zurück zu Ichigo und zog ihm sanft sein Oberteil aus. Er bemühte sich keinerlei Berührungen mit dem zerbrechlich wirkenden Jungenkörper einzugehen, während er den schwarzen Stoff vom diesem Strich. Ein Windhauch kam durch das offenstehende Fenster herein und strich mit kühlen Fingern über die empfindliche Haut. Amüsiert stellte Grimmjow fest, wie empfindlich sein Gegner doch war. Eine feine Gänsehaut hatte sich unter der Berührung des Windes auf dem Körper ausgebreitet.
 

Sich von diesem, doch ziemlich faszinierenden Körper lösend, holte Grimmjow Desinfizier Spray und begann damit mit sanften und schier zu fliegenden Fingern Ichigo zu verbinden. Als er zum aller ersten Mal, die weiche Haut des Jüngern streifte, zog er zischend die Luft zwischen den Zähnen ein. Verwirrt blickte er auf seine Finger. Diese kribbelten und schienen von einem unsichtbaren Feuer innerlich angesteckt zu sein. Unwillkürlich musste er schlucken. Vom ersten Schock erholt stieg Ärger in ihm auf, Ärger über sich selbst und seine dämlichen Reaktionen auf diesen Jungen, der unter ihm lag.
 

Knurrend holte er den letzten Rest Verbandszeug und beendete es mit einem, etwas brutalen Aufkleben eines Pflasters auf Ichigos Kinn. Leicht berührten die Fingerkuppen des Sexta Espadas dessen Unterlippe und Grimmjow erstarrte. Er spürte, wie erneut Lust in ihm aufstieg. Aber es war keineswegs Kampfeslust, sondern eine völlig andere. Er wollte sich nach vorne beugen und...
 

Er zuckte vor dem daliegenden Körper zurück als hätte er sich verbrannt.

Hastig stand er auf und begann sich selbst provisorisch zu verarzten. Immer im Hinterkopf dieses nervig penetrante Verlangen, wieder und wieder die Haut des Jüngeren zu berühren.
 

Als er fertig war, wollte er aus dem Fenster springen und irgendwohin laufen, doch wohin? Er kannte sich doch nirgends aus. Diese Welt war ihm eigentlich völlig fremd. Und sich ständig in der Nähe von Shinigamis aufzuhalten war auch nicht gerade schlau. Ihm blieb wohl nichts anderes übrig als hier darauf zu warten, dass Ichigo aufwachte und der ihm half, wie sehr er dies auch verabscheute.
 

Um sich von seinen seltsamen Gedanken abzulenken durchstöberte er Ichigos Schreibtisch und fand ein paar langweilig aussehende Bücher. Ohne große Lust griff er willkürlich nach einem Buch, zog sich einen Stuhl ran, legte die Beine auf den Tisch und fing an die Seiten durch zu blättern.



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