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Crazy in Love

gegen jede Regel
von

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Die ganze Wahrheit

Die ganze Wahrheit
 

Mitte Juni standen in der Londoner Times immer mehr Berichte über den Serienkiller. Allmählich begann sich Summer zu fragen ob James vielleicht der Killer war. Diesen Gedanken verbannte sie allerdings sofort wieder. Auf einmal fiel ihr etwas ein, an das die Brünette bisher nicht gedacht hatte: Stan. Er war immer mit James zusammen. Zumindest immer dann, wenn James nicht bei Ihr war. Könnte es Stanley gewesen sein, der letzten September vor ihr stand. Möglich wäre es, da James den mysteriösen Serienkiller offenbar kannte.

Als die Tür aufschwang und eine der vielbeschäftigten und genervten Krankenschwestern das Zimmer betrat, wurde Summer in ihren Gedankengängen unterbrochen. Sie lag jetzt schon seit zwei Wochen im Krankenhaus, wegen einer kleinen Lungenentzündung. Dank ihres Herzfehlers, wollten die Ärzte kein Risiko eingehen und behielten sie im Krankenhaus. Dabei war es gerade jetzt wichtig in der Schule zu sein. In zwei Wochen war die Generalprobe für das Schulmusical und das wollte sie auf keinen Fall verpassen. Die Krankenschwester hielt einen kleinen Straus mit verschiedenfarbigen Rosen in der Hand und stellte diese gerade in eine Vase.

„Wie geht es ihnen Heute.“

„Gut.“, sagte Summer wahrheitsgemäß, da sie seit langem wieder sprechen durfte.

„Das ist doch schön. Wenn ihr Zustand so bleibt, dürfen sie in drei Tagen wieder nach Hause und sind nächste Woche wieder in der Schule.“, sagte die Schwester professionell freundlich und verlies das Zimmer wieder. Die Vase hatte sie in reichweite von Summer aufgestellt, sodass sie sich ihren Blumenstrauß genauer ansehen konnte. In Mitten der Blumen steckten zwei Karten. Auf einer waren ein paar Ballons und die Aufschrift Gute Besserung darauf. Die andere Karte war größer. Als Motiv hatte die Karte ein Tigerbaby in einer Blumenwiese. Ganz oben fand die Aufschrift ‚Kannst du mir verzeihen’ platz. Zuerst nahm Summer die kleine Karte und öffnete sie.
 

Das wird schon wieder!!!!

Stan
 

Summer musste über die sich überschlagende Führsorge von Stan schon Lachen. Da hatte es doch tatsächlich gewagt so einen Spruch auf die Karte zu schreiben. Wobei allein die Tatsache, dass er ihr überhaupt eine Gute Besserungskarte schickt hatte, Summer die Tränen in die Augen trieb. Was hatte James ihm nur angedroht, oder kam er tatsächlich von sich aus auf die Idee.

Plötzlich hielt Summer inne. Der Strauß war von James, das musste heißen, dass er hier war. Er hatte sich über einen Monat nicht gemeldet, was verständlich war. Aber er machte sich Sorgen um sie. Doch woher wusste er, dass sie im Krankenhaus lag. Spionierte er ihr nach. Hatten ihre Eltern, denen sie erzählt hatte, dass ihr Freund verreist war, ihm etwa gesagt. In Mitten ihrer Gedanken machte sie Halt. Warum hatte sie ihren Eltern überhaupt gesagt, dass James lediglich verreist war. Sie hätte ihren zwar schlecht sagen können, was er war, oder zumindest, dass sie nicht mehr mit ihm zusammen war. Doch das hatte sie nicht getan. Einen Grund gab es offensichtlich nicht, was die Brünette wunderte. Nach allem was sie wusste, wollte ein Teil von ihr immer noch in James Nähe sein. Zögerlich griff sie nach der anderen Karte, die bestimmt von James war. Sie öffnete sie und las ganz aufmerksam die geschriebenen Zeilen.
 

Stan ist ein Idiot! Ignoriere seine Karte einfach.

Ich weiß nicht einmal, ob du das jetzt wirklich liest, aber ich wollte einfach noch einmal bemerken, was für ein Trottel ich war.

Ach deine Mutter hat mir gesagt, wo du bist. Warum sie nach meinem Australienausflug gefragt hat, weiß ich nicht. Jedenfalls tut es mir Leid, wie die Sache Ende April ausgefallen ist. Ich hoffe wirklich, dass ich keinen allzu großen Schaden angerichtet habe.

In diesem Fall: Es tut mir wirklich Leid und ich wünsche dir, dass du bald wieder nach Hause darfst.

Alles Liebe Jay
 

Mit einem Lächeln klappte Summer die Karte zu. Und griff zum Telefonhörer. Als Lynett das Zimmer betrat, musste Summer auflegen.

„Ich wollte nicht stören!“

„Tust du nicht. Schau mal, die Blumen sind von Jay.“, sagte Summer strahlend und packte die beiden Karten in eine Schublade.

„Er war hier?“

„Ja, aber nur Kurz. Er hatte noch etwas zu erledigen und eigentlich keine Zeit.“, log Summer. Warum sie ihre Beste Freundin gerade anlog, wusste sie selbst nicht. Doch irgendwie wollte sie niemandem die Wahrheit sagen.

„Wow, das ist echt süß. Womit hast du nur so viel Glück verdient?“, fragte Lynett gespielt neidisch. Sie gönnte Summer wirklich alles Glück der Welt.

Lynett blieb nicht lange, klärte Summer jedoch über alles auf, was so in der Schule passiert war. Immerhin sollte ihre beste Freundin gut informiert sein, wenn sie wieder kam. Dass sich die restliche Schule über sie das Maul zerriss, störte die Brünette wenig. Als Ihre Eltern zu einem täglichen Anstands Besuch kamen, ging Lynett wieder. Ihre Eltern blieben eine Stunde, dann gab es Abendessen. Zum ersten Mal seit zwei Wochen etwas Richtiges und keine Hühnersuppe, die Summer schlürfen musste. Sie genoss ihr Salamibrot und fragte sich unweigerlich, ob James wohl auch richtig aß, oder sich nur von Blut ernährte. Nach dem Essen, kam einer der Ärzte und machte seinen Rundgang. Danach nahm Summer den Hörer wieder in die Hand und wählte James Handynummer, die sie inzwischen auswendig konnte.
 

Es klingelte zwei Mal, bevor Stanley abnahm und sich mit ‚der is beschäftigt’ meldete.

„Hallo Stan. Danke für die Karte. Womit ist er denn beschäftigt?“, fragte Summer fröhlich.

„Er isst gerade:“, sagte Stan mit gedämpfter Stimme, als hätte er Angst, dass Summer die Antwort nicht gefällt.

„Welche Haarfarbe hat sie denn?“, lachte Summer.

„Rothaarig.“, sagte Stan erschrocken, wie Locker die Brünette mit dieser Situation umging. Bevor noch weiter mit Summer reden konnte hielt er James wortlos das Handy hin, der sich mit einem Ärmel das Blut aus dem Gesicht wischte.

„Ja.“, meldete er sich kurz.

„Hey, wenn du Hühnchen das nächste Mal im Krankenhaus, dann solltest du vielleicht das Zimmer auch betreten“, mahnte die Brünette den Vampir, der vor Schreckt fast das Telefon fallengelassen hatte.

„In Ordnung. Ich hätte nicht gedacht, dass du anrufst und schon gar nicht, dass du dann so fröhlich klingst.“

„Sollte ich dich anschreien? Nein, ich hatte eine leichte Lungenentzündung, das will ich mir nicht zumuten. Aber wenn ich hier wieder rauskomme, schuldest du mir ein paar Antworten.“

„Schätze schon, aber du liegst im Krankenhaus und sitzt in keinem Gefängnis.“

„Ich finde das ist in meinem Fall fast das selbe.“, sagte Summer trocken.

„Wenn du meinst. Wann wirst du denn freigelassen?“

„Mittwoch, also übermorgen. Das heißt, du hast Donnerstag den ganzen Tag Zeit, mir alles Mögliche und Unmögliche zu erklären.“, stellte die Brünette klar. Der Vampir lachte nur und wollte dann Stan von irgendwelchen Dummheiten abhalten, weshalb er auflegen musste.
 

Mittwochmorgen nach dem Frühstück, wurde Summer entlassen. Sie saß noch im Aufenthaltsraum und wartete auf ihre Eltern, als es an den Türrahmen klopfte.

„Klopf, klopf. Deine Eltern haben keine Zeit, dafür, darf ich dich entführen.“, lachte James, als er Summers überraschtes Gesicht sah. Die Brünette nickte mechanisch und stand auf. James nahm ihre Tasche und verlies mit ihr das Krankenhaus.

„Wo fahren wir jetzt hin?“, fragte Summer nachdem sie in James Auto saß.

„Zu mir, es sei denn, du willst nicht in die Höhle des Löwen.“

„Du hast versprochen mir nichts zu tun und ich schätze, dass du Stan im Griff hast.“, sagte Summer fröhlich. Sie wusste nicht einmal, warum sie so aufgeregt war, immerhin war Stan ein kaltblütiger Mörder. James nickte auf dem Fahrersitz und den Rest der Fahrt war es beängstigend still. Summer hasste diese Stille, denn diese Art von Stille bedeutete meistens, dass sich ein Sturm anbahnen würde. Der Wagen hielt und James stieg aus. Wortlos folgte die Brünette dem Vampir ins Haus, wo ein übermüdeter Stanley im abgedunkelten Wohnzimmer saß und Kaffeegrund löffelte.

„Du weiß schon, dass man da mehr Wasser darauf kippt.“, fragte Summer vorsichtig. Als sie das Nicken des Hünen vernahm war sie beruhigt. James deutete auf den Sessel gegenüber dem Sofa. Er selbst setzte sich neben Stan.

„Willst du etwas trinken oder essen?“, fragte Stan verschlafen.

„Was habt ihr denn da?“, fragte Summer vorsichtig. Sie hatte angst, dass jetzt Worte wie Blut und Leichen fielen.

„Cola, Fanta, Sprite, Wasser, Orangensaft, Milch, Kakao und an Essen, Kekse, Kuchen, Schokolade, Chips. Ich schätze zum Mittagessen ist es noch viel zu früh.“, klärte James sie auf. Nachdem die Vampire Summer mit Orangensaft und Keksen versorgt hatten, saßen sich die drei wieder stumm gegenüber. Stan hing immer noch halb schlafend auf der Lehne.

„Warum, ist er so müde und du…“, begann Summer, doch das nicht blieb ihr im Halse stecken.

„Ich schlafe für gewöhnlich auch um diese Zeit. Aber müde bin ich nicht, weil ich anders bin als Stan. Seine genetische Struktur ist auf das Nachtleben eingestellt. Ich hingegen kann theoretisch zu jeder tag und Nacht zeit schlafen, ohne wirklich zu schlafen oder müde zu sein.“, klärte James Summer auf. Das Mädchen tat einmal so. als sie das, was James eben erklärt hatte, wirklich verstanden.

„Ich bin ein typischer Vampir. Vertrage kein Sonnenlicht und so ein Schwachsinn. Er ist der erste Vampir und hat einen Sonderstatus.“, übersetzte Stan gähnend für Summer.

„Danke. So und ich bekomme jetzt die ganze Geschichte zu hören. Warum du ein Vampir bist, Jay, das weiß ich schon. Warum du nichts gesagt hast, kann ich mir denken. Außerdem hast du da so einiges angedeutet. Aber was ist mit dem Rest? Wie kam es dazu, dass es immer mehr wurden?“, fragte Summer unverblümt.

„Das ist nicht einfach zu verstehen. Es war Suzerana, die irgendwann jemanden gebissen hat und von ihm abließ, bevor er starb. Als er dann wieder aufstand, ging gerade die Sonne auf und hat ihn verbrannt. Nach einer Weile hatten wir den Dreh mit den Verwandeln heraus und Suzerana, wollte sich eine Armee aufbauen und die Menschheit vernichten. Dummerweise sind zu viele Vampire auf einem Haufen nicht gerade umgänglich untereinander und so haben sie sich entweder gegenseitig umgebracht oder sind verschwunden. So kam es dann, dass sich vereinzelt immer mal wieder ein Vampir anfindet.“, erklärte James und schaute auf Summer.

„Und Stanley?“

„Ich habe Stanley Anfang der 19. Jahrhundert verwandelt. Um genau zu sein im Jahre 1810 in Rom. Stanley war von England nach Italien gezogen. Er war gelehrter und so lernte ich ihn beim studieren des menschlichen Wesens kennen. Ich half ihm ein wenig die Tochter seines Vermieters zu beeindrucken. Irgendwann sah er, wie ich eine Frau biss und ich erklärte ihm, was ich war. Ich erklärte ihm aber auch, dass ich mein da sein nicht voll akzeptierte und so versuchte als Mensch zu leben. Er verstand es, warum auch immer und nach einer Weile, ich weiß noch nicht einmal warum wurde er bei einem überfall verletzt. Dabei hatte er vor drei Wochen geheiratet. Mir persönlich war die Gesellschaft von Stan ans Herz gewachsen und so verhalf ich ihm zu ewigem Leben.“ Während James sprach schien er nicht wirklich anwesend sondern eher in der Vergangenheit schwelgend. Fast als hätte er bestimmte Ausschnitte seiner Geschichte wieder vor Augen. Summer dachte still über das nach, was James ihr gesagt hatte. Warum hatte sie sich vor ihm gefürchtet. Jetzt hatte sie keinerlei Angst vor James und dabei hatte er sich nie geändert. Lag es nur daran, dass sie ihm aufmerksam zuhörte oder daran, dass sie ihm jetzt glaubte, dass er für sie nicht gefährlich war. Nach einer Weile holte das schnarchen von Stan sowohl Summer als auch James aus ihren Gedanken. Beide mussten Lachen, da Stan nicht nur schnarchte, sondern auch an einem Daumen nuckelte.

„Ich bring ihn dann einmal in sein Zimmer.“, sagte James und hob Stan ohne große Anstrengung wie ein Baby hoch. Fasziniert betrachtete das Mädchen die Schauspiel und wartete auf James. Als dieser wiederkam, setzte er sich erneut auf das Sofa.

„Wie funktioniert das…“, setzte Summer an, doch James unterbrach sie mit einem Kopfschütteln.

„Das werde ich dir nicht Sagen, zumal es verschiedene Arten der Verwandlung gibt.“

„Es gibt verschiedene Möglichkeiten?“, fragte Summer überrascht.

„Für mich schon. Ich habe einmal die Möglichkeit Vampire wie Stan zu erschaffen und dann kann ich noch Vampire, wie mich erschaffen. Zugegeben das habe ich noch nie getan und ich habe es nur einmal bei Suzerana gesehen. Außerdem ist die Verwandlung ist schiefgegangen. Doch ich weiß wie es geht und unter welchen Voraussetzungen es funktioniert. Doch ich werde dir keine Details sagen.“

„Warum? Du hast versprochen mir die Wahrheit zu sagen.“, erinnerte Summer ihren Gegenüber.

„Ich finde, dass dich das nur auf falsche Gedanken bringen könnte. Und wir wollten doch nicht, dass dir etwas passiert.“, sagte James ruhig und strich Summer sanft über die Wange.

„Gut. Damit kann ich leben. Ich schätze ich kann auch mit der Tatsache leben, dass du und Stan ein Serienkiller seid.“, sagte Summer leise.

„Mehr Stan als ich. Heißt das, es ist wieder alles in Ordnung?“, fragte James, obwohl seine Stimme nicht mehr als ein Flüstern war.

„Fast. Aber das wird wieder. Doch ab jetzt keine Geheimnisse mehr. Das macht alles nur viel schlimmer. Ich schätze mein Herz kann es auf Dauer nicht ab, wenn noch einmal so etwas wie mit Suzerana passiert.“, lachte Summer zaghaft und lächelte James an.

„Gut und jetzt gehen wir Mittagessen. Es ist immerhin schon halb drei!“, sagte James und stand auf. Verwundet sah Summer auf die Uhr. Er hatte recht und der Brünetten war gar nicht klar, wie lange sie dort gesessen hatte.



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