Zum Inhalt der Seite

Crazy in Love

gegen jede Regel
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Wer bin ich? und Was will ich?

Wer bin ich? und Was will ich?
 

Abwechselnd schaute Summer auf James und die unbekannte Frau. Sie hatte das dumpfe Gefühl, dass James diese Frau kannte. Sehr gut kannte und sie war der Meinung, dass die beiden sich nicht gerade mochten.

„Wer ist diese Frau?“, fragte Summer schließlich und durchbrach damit das Schweigen.

„Das spielt keine Rolle.“, sagte James knapp.

„Warum erzählst du ihr nicht, wer ich bin? Was du bist und woher wir uns kennen?“, fragte die schwarzhaarige und stich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Halt die Schnauze! Das würde sie nicht…“, begann James und stockte.

„Was würde ich?“, ragte die Brünette zaghaft und versuchte nach James Arm zu greifen.

„Ja, ich weiß, was hier gespielt wird. Ich verstehe nur nicht, was du an diesem kleinen zerbrechlichen Ding findest.“, sagte die Frau barsch und schaute Summer dabei abschätzen an.

„Das kann ich dir sagen! Sie ist lieb, intelligent, einfühlsam und hübsch. Du dagegen bist kaltblütig, blutrünstig und durchgedreht. Immerhin willst du mich schon sehr lange töten.“

„Nach allem was wir durchgemacht haben, kannst du mir diesen einen Fehler nicht verzeihen?“

„Du wolltest mich in Stücke reißen!“, schrie James und ging einen Schritt auf die Frau zu. Summer traute sich in diesem Moment nicht sich in die folgende Unterhaltung einzumischen, auch wenn sie viele ungeklärte Fragen hatte.

„Du hast mich verraten, als du mich nicht verteidigt hast!“

„Suzerana, du hattest dich in diese Lage damals selbst gebracht, warum hätte ich mich da einmischen sollen?“

„Wie hast du sie gerade genannt?“, mischte sich nun Summer doch ein. Hatte er wirklich den Namen der Frau aus der Legende genannt?

„Tja, Jamaceso jetzt erkläre ihr mal, dass hinter der hübschen Fassade ein uraltes blutrünstiges Monster steckt.“, lächelte Suzerana triumphierend, während aus Summers Gesicht die Farbe wich. Je länger die eben gesagten auf die Brünette wirkten, desto mehr zog sich der Magen des Mädchens zusammen. Ihr wurde langsam schwindelig und sie stolperte nach hinten. Dort fand sie eine Steinkante, auf der sie sich setzen konnte. James stand da und starrte schwarzhaarige Frau wutentbrannt an. Es war das passiert, was er unbedingt verhindern wollte: Summer kannte einen kleinen Teil seines Geheimnisses. Aber eines war dem Vampir bewusst, er würde alles dafür tun, damit das auch so blieb.
 

Nach einer Weile hatte sich Summers Kreislauf einigermaßen beruhigt. Trotzdem keuchte das Mädchen, da ihr sie Sache noch schwer im Magen lag. Sie sagte sich zwar immer wieder, dass sie sich nicht aufregen dürfe. Doch langsam wurde ihr die Sache zu anstrengend. Doch es gab eine Sache, die Summer jetzt für sich wissen musste.

„Jay, stimmt das was sie sagte?“, flüsterte die Brünette. Sie fühlte sich nicht in der Lage lauter zu sprechen, da sie befürchtete, dass ihre Stimme versagt hätte. James äußerte sich nicht, dazu und Summer zog ihre Schlüsse daraus. Wieder wurde ihr schwindelig und sie hatte das Gefühl, dass sie nicht mehr atmen konnte.

„Ist das nicht süß? Ihr kleines Herz ist so zerbrechlich. Ich werde heute gnädig sein und die Kleine von ihrem Leid erlösen!“, sagte Suzerana und ging in eine kauernde Kampfstellung.

„Das wagst du dich nicht. In all den 3000 Jahren, habe ich nicht einmal ernsthaft die Hand gegen dich erhoben, aber wenn du ihr etwas tust, dann zeige ich dir, wie blutrünstig ich wirklich bin!“ James Stimme war eine Mischung aus einem Knurren und einem Fauchen. Unbeeindruckt setzte die Frau zum Sprung an. James reagierte schnell und fing seine Ex noch im Flug ab. Summer stieß einen kurzen Schrei aus, danach sackte sie Ohnmächtig zusammen. Das war nun endgültig zu viel für ihre Nerven und auch ihr Herz. James Stimmung hatte nun endgültig den Tiefpunkt erreicht. Doch er hatte nicht vor sie am bodenliegende Suzerana jetzt zu töten. Stattdessen ging er zu Summer und vergewisserte sich, dass sie wirklich nur bewusstlos war.

„Du solltest das kleine Miststück loswerden. Das wäre besser für alle Beteiligten besser.“, schlug Suzerana vor und rappelte sich auf. Ihre Worte brachten Jamacesos Geduldsfaden zum reißen und er stürzte sich auf die Frau. Von dem Gedanken an Summer beflügelt und seiner alten Wut auf diese Frau angestachelt, ließ er sie durch das halbe Gewächshaus fliegen. Die schwarzhaarige Vampirin lachte und verschwand nach draußen. Ohne zu zögern folgte ihr James.
 

Es war ein ausgeglichener Kampf zwischen den beiden Vampiren, doch ihre Gemüter spalteten sich. Während Suzerana diesen Kampf genoss, den James schon viel zu lange vor sich hergeschoben hatte, war James nur wütend. Sie hatte binnen Sekunden alles Zerstört, was er sich so mühsam aufgebaut hatte. Doch jetzt wusste er nicht einmal, ob Summer überhaupt noch mit ihm reden wollte. Was er ihr sagen sollte, wusste er zwar noch weniger, aber das war ihm egal. Er war sich so sicher, dass sie ihn nun verachten, wenn nicht sogar hassen würde. Dabei wollte er doch nur, dass sie glücklich war. Warum er das wollte konnte er sich schon lange nicht mehr erklären. Erst hatte er versucht sein handeln mit ihrem Herzfehler zu erklären, doch das hatte noch nie gestimmt. Dieses junge Mädchen weckte in ihm etwas, was er seit tausenden von Jahren nicht mehr gespürt hatte: Gefühle. Gefühle, die so intensiv waren, dass er alle Regeln vergessen wollte. Ganz genau, wie damals bei ihr. Leider bemerkte James erst viel zu spät, was die Vampirin an ihm so anziehend fand. Es war der Reiz der Gefahr. Sie war eine Kriegerin durch und durch und nur er hatte ihr jemals die Stirn geboten. Doch jetzt würde er sie vernichten. Das wäre der letzte Schritt, damit er in Zukunft in Ruhe leben konnte. Vorausgesetzt, man bezeichnete seine Existenz noch als Leben.

„Jetzt mach ich dich fertig! Ich habe lange genug meine Zeit mit dir vergeudet.“, keuchte Suzerana und stürzte sich erneut auf James. Der Vampir wirbelte herum und kugelte Suzerana einen Arm aus.

„Wenn einer hier seine Zeit vergeudet hat, dann bin ich das gewesen!“, korrigierte James seine Ex-Freundin.

„Tja, aber du warst schon immer ein jämmerliches Weichei. Du hast doch eh nicht den Mumm, um das Ganze jetzt zu beenden.“, lachte die Vampirin siegessicher. Um James Gesichtszüge legte sich ein kühles Lächeln. Er drückte die schwarzhaarige auf den Boden mit dem Gesicht nach unten. Er würde ihr gerne beweisen, dass er es sehr wohl zu Ende bringen kann. Langsam umfasste er den Hals der Frau und riss ihr den Kopf mit einem Ruck ab.

„Und wie ich die Sache zu Ende bringe.“, sagte James trocken, als Suzerana vor ihm zu Staub zerfiel. Danach ging er wieder ins Gewächshaus und brachte die immer noch bewusstlose Summer in das Hotelzimmer.
 

Als das Mädchen am nächsten Tag, wieder zu sich kam, saß sie neben James in seinen Auto. Sie standen vor ihrer Haustür. Das Mädchen konnte es kaum glauben, nach dem was sie gestern erfahren hatte, war sie tatsächlich zu Hause.

„Was ist mir dieser…“, fing Summer leise an.

„Tot!“, sagte James leise und betrübt. Die Brünette musste schlucken, als sie das hörte. Nun war sie sich sicher. Sie hatte Angst vor James. Kurzzeitig begann sie sich zu fragen, ob sie auch noch lebendig zu Hause ankam.

„Summer, ich kann verstehen, wenn du mich jetzt hasst. Fürchten wirst du dich vor mir bestimmt. Doch wenn du irgendwann den Schock von gestern überwunden hast, oder sonst irgendwelche Fragen hast, kannst du mich jederzeit erreichen. Aber eines verspreche ich dir jetzt schon: Ich würde dir niemals wehtun.“, sagte der Vampir ohne die Brünette auch nur anzusehen. Er schaute stur geradeaus, doch in seiner Stimme schwang Trauer und Reue mit. Summer nickte und kaum merklich und stieg aus dem Wagen. Sie eilte über sie Straße und sperrte die Haustür auf. Er hatte sie tatsächlich gehen lassen.
 

Der Mai verging und Summer hatte nichts mehr von James gehört. Das Mädchen wusste nicht so ganz, ob ihr diese Wendung gefiel. Sicher gab es Punkte die sie von ihm wusste, die ihr Angst machten. Immerhin war er älter als sie vermutet hatte. Wenn das, was die Frau mit dem Namen Suzerana gesagt hatte, wirklich stimmte. Doch irgendwie wollte sie wissen, warum er ihr dieses klitzekleine Detail verschwiegen hat. Er hatte irgendetwas von sie schützen gesagt, doch konnte sie ihm da trauen. Wenn die Brünette so zurückdachte, hatte James nie etwas getan, was ihr geschadet hatte. Trotzallem konnte Summer ihn nicht anrufen. Immer wieder wählte sie die Handynummer des Vampirs, doch anrufen konnte sie ihn nicht.
 

Auch an James ging der Monat Mai nicht einfach so vorüber. Er war antriebslos und saß nur in der Wohnung. Stanley musste dem störrischen Vampir gewaltsam zur Einnahme von Blut zwingen. Stan selbst hatte seine eigenen Aktivitäten den Mai über zurück gestellt. Er machte sich wirklich Sorgen, um seinen langjährigen Kumpel. James hatte Anfang des 19. Jahrhunderts viel für Stanley getan. Er hatte ihm nicht nur das Leben gerettet, sondern auch seiner damaligen Frau. Gut, seine reizende Frau musste er letztes Jahr mit einer Mistgabel erstechen, aber sie hatte dafür auf ihn geschossen und das nicht nur einmal.

„Jay, Alter, was ist eigentlich mit dir los?“, fragte Stanley um endlich Klarheit zu bekommen.

„Nun, sie weiß es.“, grummelt James und verkroch sich unter einer Decke.

„Was? Das hättest du wissen müssen. Du kannst ihr nicht ewig vorenthalten, dass du ein Vampir bist. Vor allem, kannst du nicht ewig ignorieren, dass du ein Vampir bist. Du bist nun einmal in den Augen vieler Menschen, ein blutsaugendes und kaltblütiges Monster. Aber weißt du was. Du hast ihr nie vorgespielt jemand anderes zu sein. Du warst immer du selbst. Wir kennen uns nun schon über hundert Jahre und ich weiß wovon ich rede. Aber du musst dir jetzt selbst klarmachen, dass du nie mehr ein Mensch sei kannst. Die Zeiten sind lange vorbei.“, sagte Stan und klopfte seinem Freund und Meister auf die Schulter. James setzt sich aufrecht hin und atmete einmal tief durch.

„Ich habe mich jetzt einen kompletten Monat in meinem Elend und Selbstmitleid gesuhlt. Vielleicht hast du recht Stan. Ich bin schon sehr lange kein Mensch mehr. Auch wenn das nicht heißen muss, dass ich alle menschlichen Emotionen, die ich besitze aufgeben muss. Ich bin ein Geschöpf der Dunkelheit und ich lasse nicht zu, dass so ein bezauberndes und reizendes Wesen, wie Summer mich zu Grunde richtet!“ Obwohl James Stimme am Anfang seiner Erkenntnis noch überschwänglich klang, rollte er sich bereits wieder unter seine Bettdecke zusammen. Für Stanley, war es unbegreiflich, dass ein Vampir wie Jamaceso so aufführte. Und an allem war nur ein kleines nettes Mädchen schuld.
 

Summer lag derweil auf ihrem Bett und wählte wieder einmal James Nummer. Wieder schaltete sie das Telefon aus, bevor sie ihn tatsächlich anrief. Sie wusste, das mit jemandem reden wollte. Doch wem sollte sie sich anvertrauen. Lynett war zwar ihre beste Freundin, doch sie würde ihr diese Geschichte nie glauben. Nach allem, was sie über James wusste, hätte sie ihn am liebsten in die Schublade Vampir gesteckt. Doch die Tatsache, dass er ans Tageslicht gehen konnte, passte nicht so ganz in Summers Weltbild. Obwohl, wenn er einer der ersten Vampire war, hatte er vielleicht Sonderechte, überlegte sich die Brünette. Plötzlich viel ihr ein, wer ihr tatsächlich eine Vampirstory abkaufen würde. Ihr Cousin Samuel.

Ohne großartig darüber nachzudenken wählte sie seine Nummer und rief ihn an. Als das Freizeichen verstumme und sie ein mürrischer Sam mit den Worten: ‚ich versuche gerade für mich und meine Freunde Marshmallows am Lagerfeuer zu rösten‘ meldete, sprudelte Summer mit ihren Horrortheorien und Fantasien los. Angefangen mit einem: ‚du hattest recht, es gibt Vampire wirklich‘.

„Schön, aber was soll mir da sagen? Was willst du jetzt?“, fragte Sam gelangweilt und kaute offensichtlich schon auf einem Marshmallows.

„Ich weiß nicht.“, gab Summer zu.

„Wenn du nicht weiß, was du willst, solltest du es herausfinden. Und das kannst du nur herausfinden, indem du abklärst, ob er wirklich das Monster ist, für das die Menschheit Vampire hält.“, erklärte Sam. Summer fand, dass er so erwachsen und reif klang. So recht glauben, wollte die Brünette diese Tatsache allerdings nicht.

„Du meinst ich sollte ihn anrufen?“

„Ja, ich finde er ist dir ein paar Antworten schuldig, oder glaubst du nicht. Außerdem solltest du ihm eine Chance geben, sich selbst zu verteidigen. Es wäre nur fair, da er dir immerhin das Leben gerettet hat. Außerdem hat doch jeder eine zweite Chance verdient. Du findest eh keinen anderen Kerl, der dich nicht mit Samthandschuhen anfässt. Mal abgesehen davon, finde ich den Typen irgendwie cool.“, gab Sam zum besten.

„Na gut, du hast mich überzeugt. Ich rufe ihn an und lasse mir so einiges erklären!“, lachte Summer und legte auf.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück