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Frühlingswichtel-FF für Asaliah
von

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Subjekt - Prädikat - Objekt

Hallo, Asaliah!
 

Hier ist nun also deine Frühlings-Wichtel-Geschichte. Es ist auch schon wieder ein Original-SA geworden und kein Fandom, wie ich gestehen muss, obwohl ich mittlerweile drei Storylines für Weiß Kreuz habe. Aber ich schreibe einfach zu gerne SA-Originale und die stehen zum Glück ja in deiner Liste. Da ging das Plotbunny wieder mit mir durch...

Vermutlich habe ich das vorgegebene Thema etwas eigenwillig interpretiert, aber "Neues Leben" ist ja auch eine dehnbare Bezeichnung. ^^°
 

Die erste Fassung der Story war leider etwas holprig geschrieben, bzw. viele Sachen blieben ohne Begründung, ohne dass man nachvollziehen konnte, warum der eine das jetzt tat.

Ich habe mich drangesetzt und einige der Szenen weiter ausgebaut. Vor allem den Heimweg zu Niko nach Hause und die Badezimmerszene. Und ich habe versucht, die Motivation der Beiden hinter ihrem Tun etwas klarer darzustellen, ihre Gedanken und Gefühle besser in Worte zu fassen, damit nicht alles so übereilt wirkt.

Einiges ist mir gelungen, wie ich finde, an anderen Szenen könnte ich noch weiter arbeiten und es tut mir leid, dass ich nicht während der Wichtel-Aktion daran gedacht hatte.
 

Mir hat es jedenfalls wieder sehr viel Spaß gemacht, für dich schreiben zu dürfen. ^^
 

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Kapitel 1 : Subjekt - Prädikat - Objekt
 


 

"Tag der Begegnung" las Niko laut die Versprechung des großen Plakats am Eingang des Lacrosse-Feldes. Die Hände lässig in den Hosentaschen vergraben, sah er sich auf dem Rasenplatz um, auf dem in kleinen Grüppchen verteilt Zuschauer standen und den Spielern zuhörten, die lange Stöcke mit kleinen Netzen am Ende bei sich trugen.

"Na dann schauen wir mal, wem wir hier so alles begegnen" sagte Niko zu sich selbst und ging zielstrebig auf einen großgewachsenen Rotschopf zu, der ihm zwischen allen anderen Spielern und Besuchern zuerst ins Auge gefallen war.
 

Nachdenklich hörte Niko dem noch namenlosen Spieler zu, der gerade etwas zu den verschiedenen Spielertypen erklärte. Eigentlich interessierte ihn ja mehr, wie der Typ selbst hieß, grübelte Niko.

Als hätte er es laut gesagt, hob der Rothaarige den Kopf und sah Niko unverwandt an. "Hey", begrüßte er Niko und lächelte ihn an.

"Ebenfalls hey", antwortete Niko und setzte sein gewinnendstes Lächeln auf.

"Schon mal Lacrosse gespielt?", wollte Nikos Gegenüber von diesem wissen.

Niko hob leicht die Schultern. "Bis jetzt noch nicht, aber ich finde es ganz interessant."

"Hättest du Lust auf ein Probetraining?"

"Aber immer doch", nahm Niko das Angebot erfreut an. "Welche Position spielst du denn? Angriff?"

"Verteidiger", berichtigte der Rotschopf.

Das Lächeln auf Nikos Gesicht wurde breiter. "Klasse, mir liegt der Angriff sowieso besser."

Etwas irritiert überlegte der Spieler, was er darauf antworten sollte. "Du kannst ja gerne verschiedene Positionen ausprobieren."

"Darauf kannst du Gift nehmen", Niko betrachtete seinen Gesprächspartner ausführlich von oben bis unten. "Mal schauen, wie gut deine Verteidigung ist..."

"Easy", fiel einer der anderen Spieler in das Gespräch. "Wir sollen uns alle beim Coach melden"

Der Rothaarige drehte sich zu dem Rufer um und winkte diesem zu.

"Tut mir leid, aber ich geh dann mal", verabschiedete sich Easy, der irgendwie froh über die Unterbrechung zu sein schien. "Übermorgen ist wieder Training. Wenn du willst, komm einfach vorbei."

Ehe Niko etwas erwidern konnte, war sein neuer Bekannter auch schon weg.

Easy hieß er also. Triumphierend verließ Niko das Spielfeld. Den Typ würde er sich auf jeden Fall näher anschauen.
 


 

"Oh, du bist ja wirklich gekommen", wurde Niko von Easy begrüßt, der eigentlich nicht ganz so schockiert wirken wollte, wie er tatsächlich war. Nikos zweideutige Art am 'Tag der Begegnung' war ihm noch allzu gut in Erinnerung.

"Dachtest du, ich lasse mir dich entgehen?" Niko heftete sich sofort an Easys Fersen.

Easy brauchte einen Moment, bis er sich nach dieser Eröffnung wieder gefangen hatte. "Gut, neue Leute können wir im Team immer gebrauchen." Ohne auf Nikos Satz weiter einzugehen, hielt er diesem ein paar schwarze Plastikteile entgegen. "Die solltest du wohl besser tragen." Easy bedeutete Niko, die Arme seitlich weg zu strecken. Er trat hinter Niko und half ihm, den Brustschutz anzulegen und zu schließen.

"Und welche Position hast du dir für mich ausgedacht?"

Easy drückte Niko einen Schläger in die Hand. "Mittelfeld, das dürfte für den Anfang einfacher sein."

"Okay, probieren wir es aus", entgegnete Niko erwartungsvoll.

Easy nahm seinen Schläger und ging auf seine Position.

"Ich freue mich schon aufs Duschen mit dir nach dem Spiel", rief Niko zu Easys Entsetzen dem Rothaarigen über den Platz nach, auf dem bereits andere Spieler aus dem Team trainierten. Prompt drehten sich die Köpfe der unfreiwilligen Zuhörer nach Easy und Niko um.

Mit hochroten Wangen stapfte Easy schmollend an seinen lachenden Teamkameraden vorbei. "Idiot!", fauchte er vor sich hin und beschloss im gleichen Moment, Niko ab sofort aus dem Weg zu gehen. Erfolglos, wie Easy während des gesamten Trainings feststellen musste. Niko erwies sich als personifizierte Klette.
 

Niko strengte sich an, Easy nach dem Training unter all den Spielern in der Umkleidekabine zu entdecken, aber der schien spurlos verschwunden zu sein.

Einen vorübereilenden Spieler mit der Trikotnummer 4 hielt Niko schließlich kurzerhand am Arm fest. "Hey, Nummer 4, ist Easy schon gegangen?"

Nummer 4 zuckte ahnungslos mit den Schultern. "Auf dem Feld habe ich ihn das letzte Mal gesehen", antwortete er und entschwand im Getümmel aus halbnackten jungen Männern.

Etwas enttäuscht suchte Niko seine Kleider zusammen.

"Freitag!", brüllte der Trainer plötzlich in die lärmende Menge. "Wo ist Freitag?", hakte er lautstark nach, als die erwartete Antwort ausblieb.

"Weg", kam es knapp aus der Meute.

"Was?!" Der Trainer sah sich hektisch um. "Wieso ist er weg? Er hat doch Ausrüstungsdienst!"

Niemand gab mehr seine Meinung preis.

"Easy soll sich vor dem nächsten Training bei mir melden", brummelte der Trainer und verließ die Kabine.

Easy war also gegangen. Wegen der Dusche? Niko grinste still vor sich hin. Wenn der schon mit so einem harmlosen Geplänkel so leicht aus der Fassung zu bringen war, was dann, wenn es tatsächlich mal ernster wurde?! Nikos Interesse war nun vollkommen geweckt. Den würde er noch drankriegen...
 


 

Beim nächsten Training fing Niko Easy prompt ab. Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander Richtung Umkleide her.

Easy wartete auf einen von Nikos unpassenden Sätzen, die auch nicht lange auf sich warten ließen.

"Hoffentlich wird es heute was mit duschen", sagte Niko mit einem harmlosen Lächeln.

Fassungslos sah Easy seinen Nebenmann an. Er eilte weiter und hoffte, Niko damit loszuwerden, doch der hielt locker mit ihm Schritt.

"Verschon mich bitte", presste Easy gequält hervor. "Ich weiß, warum du dich im Lacrosse angemeldet hast..."

"Wegen dir", erwiderte Niko vollkommen ruhig. "Das war ja auch kein Geheimnis."

Easy zog deutlich hörbar den Atem ein und stieß ihn genauso hörbar wieder aus. In der Umkleide ging Easy zu einem Platz, der direkt an der Wand lag. Er ließ seine Tasche neben sich auf die Bank fallen, so dass Niko notgedrungen mit einem Sitzplatz weiter Vorlieb nehmen musste. Für Easys Geschmack noch zu nah, aber immerhin...
 

Nikos Tasche fiel polternd zu Boden. Gewichtig baute er sich vor Easy auf und sah ihn mit dem ihm typischen, kryptischen Lächeln an, das Easy nicht deuten konnte. Etwas unangenehm war es ihm schon, sich unter eben diesem Lächeln umzuziehen, aber sie waren ja nicht alleine, dachte er beruhigt.

"So schlimm?", wollte Niko scheinheilig wissen.

Easy schüttelte leicht den Kopf. "Soll das ein Witz sein?", fragte er, während er sich auszuziehen begann.

"Mir ist es verdammt ernst", antwortete Niko süffisant.

Easy hob den Blick und sah Niko stumm an. "Ich hoffe, das war jetzt ein Witz", brummelte er nach einer Weile.
 


 

Dass Niko nichts von dem, was Easy sagte, ernst nahm, bewies er auf dem Spielfeld. Easys Geduld war am Ende. Als wieder einmal eine von Nikos spitzen Bemerkungen an seine Adresse ging, nutzte Easy einen vom Trainer unbeobachteten Moment. Er stellte sich Niko mitten in den Weg, als dieser an ihm vorbei rennen wollte.

Zu spät um noch ausweichen zu können, prallte Niko im vollen Lauf gegen Easys Brust. Das Plastik ihrer Schutzpolster krachte laut beim Aufprall, der Niko den Atem stocken ließ. Niko fühlte sich, als sei er gegen eine Mauer gerannt. Er fiel zu Boden und blieb benommen liegen.

Easy beugte sich über ihn. "Du wolltest doch mal alle Positionen ausprobieren", spottete er, "nun, das war gerade ein Angriff." Easy drehte sich um und folgte dem Rest der Mannschaft über das Spielfeld.
 

Einen Augenblick noch blieb Niko im Gras sitzen. Er zog einen Handschuh aus, nahm den Helm ab und tastete vorsichtig mit den Fingern nach seiner Lippe, auf die er sich beim Zusammenstoß gebissen hatte.

"Ok, ein Punkt für dich", murmelte er zerknirscht und wischte sich das Blut von den Fingern. Niko erhob sich. Er rückte die Schutzpolster zurecht, setzte den Helm auf und nahm weiter am Training teil. Sollte Easy tatsächlich gedacht haben, ihn damit an seinem Vorhaben hindern zu können, so hatte er sich wohl leider geirrt. Jetzt war Nikos Ehrgeiz angestachelt, erst recht, weil dieser tat, als sei nichts geschehen.
 

Ausnahmsweise war Niko nach dem Training vor Easy fertig. Schweigend saß er neben Easy und zog sich an.

Easy beobachtete Niko ebenso still. Seit dem Vorfall auf dem Spielfeld hatte er kein Wort mehr zu Easy gesagt. Nicht einmal mehr einen seiner Witze wegen des duschens. Ob Niko es überhaupt gecheckt hatte, dass sie sich gerade nebeneinander umzogen?

Gerade als Niko sein T-Shirt über den Kopf zog, fiel Easy die Platzwunde an Nikos Unterlippe auf.

Er hatte es mehr als ernst gemeint, aber dennoch musste sich Easy vom Anblick der Wunde abwenden. "War wohl doch etwas zu grob", entschuldigte sich Easy bei seinem Nebenmann.

Niko hob den Kopf und wartete auf eine Fortsetzung des Satzes, aber Easy schien die Entschuldigung ernst zu meinen. "Halb so wild", tat er die Verletzung lapidar ab.

"Dann ist ja gut", erwiderte Easy erstaunt über Nikos leichtfertige Antwort.

Niko schulterte seine Tasche. "Heute habe ich leider keine Zeit, um auf dich zu warten, aber beim nächsten Mal sicher."

Der halbausgezogene Easy erblich.

"Bis dann", verabschiedete sich Niko gutgelaunt.
 


 

Easys panische Blicke folgten seinen Teamkameraden, die nacheinander im Bad der Umkleide verschwanden. Das Wasser begann zu rauschen und vermischte sich mit dem Lachen und den Gesprächen der anderen Spieler.

Easys Kopf schnellte in Richtung der Stimme, die ihn schon zum zweiten Mal angesprochen hatte.

"Was ist jetzt?", fragte ihn ein breit grinsender Niko, der auf der Easy gegenüber liegenden Bank saß. "Willst du warten, bis die anderen fertig sind?", wollte Niko mit gespielt geheimnisvollem Tonfall wissen.

Wie ein Kaninchen, das sich einem Fuchs gegenüber sah, saß Easy vor Niko, der lässig die Arme hinter dem Kopf verschränkt hatte und Easys Mimik genauestens beobachtete. Er hatte seine Drohung vom letzten Training wahr gemacht und wartete auf Easy.

"Dann wären wir jedenfalls ungestört", bestätigte Niko gerade Easys schlimmste Befürchtungen.

"Was willst du überhaupt unbedingt von mir?" Easys Stimme klang, als würde sie ihm gleich versagen. "Hast du hier nicht genug Auswahl?", er nickte zu den Duschen.

Niko blieb die Antwort schuldig. Mehr als ein müdes Lächeln erntete Easy nicht. "Heute habe ich endlos Zeit."

Irgendwie ängstigte Easy dieser Satz. Wie versteinert saß er da und beobachtete Niko, der das gleiche tat und Easy nicht aus den Augen ließ.

Easy wusste, es wäre eigentlich am Besten, zu duschen, so lange die anderen noch da waren, aber der Gedanke daran, mit einem ihn ständig aufziehenden Niko in einer Dusche voller anderer Leute sein zu müssen, war der blanke Horror.
 

Irgendwann waren dann auch die langsamsten aus dem Team fertig und gingen. Als die Tür hinter dem Letzten ins Schloss fiel, erwachte Easy aus seiner Schockstarre.

Niko, der geduldig auf diesen Augenblick gewartet hatte, begann das Gespräch. "Wollen wir jetzt gehen?", stellte Niko die von Easy gefürchtete Frage. "Irgendwann musst du das Trikot ausziehen. Morgen ist ein Spiel und ich bin an der Reihe, mich um die Kleider zu kümmern", belehrte Niko sein Gegenüber. "Oder willst du mir wirklich weismachen, dass du morgen nicht beim Eröffnungsspiel der neuen Saison mitmachen willst?"

Easy warf Niko, der sich köstlich zu amüsieren schein, ein paar vernichtende Blicke zu und schwieg.

Aus der halboffenen Tür der Dusche waberten weiße Dampfwolken und die letzten Wassertropfen plätscherten leise zu Boden.

'Wie in einem Thriller', dachte Easy erschauernd. Ein Grund mehr, sich nicht von seinem Platz zu bewegen.
 

Draußen wurde es allmählich dunkel und noch immer waren Easy und Niko in voller Sportbekleidung in der Umkleide.

Easy hatte es sich mittlerweile auf der Bank gemütlich gemacht und schlief. Nicht einmal die Brustpolster hatte er abgelegt.

'Sturkopf', dachte Niko grinsend.

"Ist hier noch jemand drin?", rief irgendwer von draußen.

Niko seufzte bedauernd. Was war die bessere Wahl? Gehen oder eine Nacht mit Easy alleine in der Kabine bleiben? Aber der schlief ja...

Niko stand auf. Er nahm seine Sporttasche und die Tasche mit den Trikots und ging zur Tür. Bevor er die Umkleide verließ, warf er noch einen Blick zurück zu dem schlafenden Easy. Ob er ihn wecken sollte? Eigentlich hatte er ja einen Denkzettel verdient, dafür, dass Niko sich für morgen eine Erklärung wegen Easys fehlendem Trikot einfallen lassen musste, beschloss Niko kurzerhand.

Niko knipste das Licht aus und verließ die Umkleide.
 


 

~ Ende Kapitel 1 ~
 


 

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