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The Best Thing (LILEY)

You and Me
von

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Everything I Have In Me

THE BEST THING

YOU AND ME
 


 

LILEY
 


 


 

Kapitel 10
 

„Danke, dass du vorbei gekommen bist, Ollie. Miley hätte sich sonst wahrscheinlich unnützen Stress gemacht. Du kennst sie ja.“, ich lächele meinen besten Freund an und er grinst, bevor er mir auf die Schulter klopft und sich langsam vom Sofa erhebt.

„Hab ich doch gern gemacht. Ich muss jetzt aber auch wirklich wieder verschwinden, bevor mich noch irgendjemand sucht und ich nicht Zuhause bin.“, meine Hand auf seiner Schulter bugsiert ihn in Richtung Tür und er verabschiedet sich schnell von meiner Mutter, bevor er davon geht.

„Wir sehen uns dann morgen in der Schule, Ollie-pop!“, er streckt mir die Zunge heraus und verschwindet um die Ecke. Sie stehen alle hinter uns, keiner hat sich gegen uns gewandt. Wow, seit wann ist die Welt nur so tolerant? Ich schätze Mal, sie alle waren nur so hilfsbereit, weil Amber und Ashley endlich mal ihr Fett weg gekriegt haben.

„Hat Oliver ein paar gute Neuigkeiten gebracht, Sweetie?“, Mom sitzt wieder am Küchentisch und knabbert an ihren eigenen Keksen und ich seufze und nicke erleichtert. Ich schätze, jetzt kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Ich stütze mich mit den Händen auf dem Tisch ab.

„Die Schule scheint ziemlich froh darüber zu sein, dass Amber, Ashley und Jake endlich eins auf ihre Fresse gekriegt haben.“, beim tadelnden Blick meiner Mutter rolle ich die Augen. „Okay, okay. Keine Schimpfwörter. Aber ist doch wahr oder nicht? Sie haben endlich bekommen, was sie verdienen und die anderen Schüler sind einfach froh darüber, dass sich endlich mal jemand gegen sie aufgelehnt hat.“

„Also akzeptieren sie dich und Miley? Das wäre ja wunderbar, Honey.“, meine Mutter legt eine Hand auf meine, die am nächsten bei ihr liegt und ich grinse sie breit an.

„Ich habe irgendwie das Gefühl, dass jetzt alles besser werden wird, denkst du nicht auch? Ich muss es Miley nur noch sagen. Sie wird völlig aus dem Häuschen sein und dann müssen wir uns endlich nicht mehr verstecken. Das ist alles noch wie ein Traum für mich, ich kann es echt nicht fassen.“, ich habe ja so ein verdammtes Glück, sie zu haben.

„Ich bin froh, dass bei dir alles so glatt läuft in letzter Zeit. Wenn du jetzt auch noch deine Biologie-Noten in den Griff bekommst, ist es ja gar nicht mehr aus zu halten, was?“, sie kichert, aber ich strecke ihr nur meine Zunge raus. „Lillian Ann Truscott! Deine Manieren. Das hast du eindeutig von deinem Vater.“ Schwer vorzustellen, bei diesem strikten Buchhalter von einem Vater.

„Ich glaube ja eher, dass du einfach ein schlechter Einfluss auf mich bist, Mutter. Du bist nur zu arrogant, um es einzusehen. Die Arroganz habe ich übrigens auch von dir geerbt.“, meine Mutter lächelt sanft, dann steht sie auf und zieht mich in einem weiche Umarmung.

„Ich bin stolz auf dich, Lilly-Bärchen. Jetzt solltest du aber zu deiner Miley gehen, bevor sie noch ohne dich aufwacht, mein Schatz. Das wollen wir doch nicht.“, meine Mom küsst mich auf den Kopf dann scheucht sie mich mit einer Handbewegung davon.

„Okay, ich geh nach mal oben zu Miley. Wenn du was brauchst kannst du ja klopfen.“, meine Mutter nickt mir zu und ich springe leichtfüßig die Treppe hoch. Ich schätze, jetzt wird wirklich alles gut. Nur Miley und ich und die Schule akzeptiert das. Es kann eigentlich nur noch besser werden.
 


 

Als ich mein Zimmer betrete, fällt mir als erstes auf, dass Miley nicht mehr im Bett liegt. Sie lehnt mit dem Rücken gegen meinem Bett und knabbert an den Keksen, die ich ihr vorhin hingestellt habe. Die heiße Schokolade ist schon leer.

„Du bist ja wach.“, ich lächele sanft, schließe die Tür hinter mir und lasse mich neben sie sinken, bevor ich ihre Hand ergreife und sanft und lang anhaltend ihre weiche Wange küsse. Aber Miley sieht mich nicht einmal an. „Hey, alles okay? Ich weiß, dass das heute wahrscheinlich ein ziemlicher Schock war, aber jetzt ist doch alles wieder okay.“

Ihr Kopf schlägt so schnell in meine Richtung, dass ich eigentlich denke, sie müsste sich die Wirbelsäule gebrochen haben. „Jetzt ist wieder alles okay?! Es ist überhaupt nicht alles okay!“, sie wirft den halb angekauten Keks zurück auf das Tablett, springt auf und verschränkt ihre Arme fest vor der wütend bebenden Brust. Habe ich etwas Falsches gesagt?

„Miley, die anderen verurteilen uns nicht, nur weil wir uns lieben.“, ich selbst erhebe mich jetzt kurz, aber nur, um mich auf mein Bett zu setzen und die Hände auf den Knien zu Fäusten zu ballen. Ich muss es ihr nur erklären. Bleib ganz ruhig, werd jetzt bloß nicht wütend.

„Sie verurteilen uns nicht?! Lilly, hast du nicht diese Zettel und dieses Graffiti gesehen?! Wir sind doch nur eine kleine Attraktion für die! Die machen sich doch alle lustig über uns!“, ihre Schultern zittern und ich knirsche bedrohlich mit den Zähnen.

„Niemand macht sich über uns lustig. Jake, Amber und Ashley werden für das zahlen, was sie getan haben. Die Schule wird das regeln, glaub mir.“, ich habe Angst. Ich weiß nicht, was eine emotional so instabile Miley aus Affekt tun würde. Und ich will sie nicht noch wütender machen, als sie ohnehin schon ist. Das wäre nicht klug.

„Ich wusste, dass so etwas passieren würde. Ich wusste, dass es ein Fehler war, mich in dich zu verlieben... Wir hätten einfach beste Freundinnen bleiben sollen.“, ihre Worte bohren sich in mein Herz wie ein eisiger Dolch, sodass ich für einen Moment nach Luft schnappe.

„Miley... wie kannst du so was sagen?“, meine Stimme ist mit einem Mal ganz klein.

„Ach komm schon, Lilly! Hast du wirklich gedacht, unsere Beziehung würde die ganze Welt überleben?! Menschen ändern sich nicht, Menschen tolerieren nicht die, die anders sind als sie!“, und jetzt dreht sie sich zu mir um und Zornestränen stehen in ihren wütenden Augen. Aber ich kann mich davon in diesem Moment nicht erweichen lassen. Nicht nach dem, was sie eben gerade gesagt hat.

Und ich stehe auf und sehe sie kalt an.

„Ja, Miley, ich habe gedacht, dass diese Beziehung alles aushalten kann. Ich liebe dich und ich will mit dir zusammen sein und es ist mir egal, was ein paar hirnlose Neandertaler dagegen zu sagen haben!“, ich beiße meine Zähne aufeinander, unsere Augen funkeln sich an.

„Hast du denn nichts gelernt? Lilly, Jake und die anderen werden nicht die einzigen sein, die so etwas veranstalten! Unser Leben wird auf eine unnütze Weise so viel härter sein, als das der-.“, aber bei diesem einen kleinen Wort, platzt mir der Kragen. Unnütz.

„Unnütz?! Unsere Beziehung ist nicht unnütz, aber wenn du lieber wieder so einen Mistkerl wie Jake daten willst, der dir doch nie geben kann, was du wirklich brauchst und dich ständig hinter deinem Rücken betrügt, dann tut es mir Leid für dich!“, ich schnaube jetzt, mein Rücken steht unter Hochspannung und meine Beine zittern wie wild. „Ich werde jedenfalls nicht damit aufhören, mich abzusetzen! Für dich mag das ja anders sein, aber ich wollte nie eine Beziehung mit einem Jungen! Aber wie auch immer du dich entscheidest, fein. Aber ich werde mich ganz sicher nicht ändern.“
 

Ihre Lippen zittern, als ich an ihr vorbei zum Fenster gehe, es aufreiße und mir die kalte Luft ins Gesicht blasen lasse, die herein weht. Aber ich höre nicht, wie Miley verschwindet. Sie steht ganz einfach nur da und starrt mich an.

„Lilly...“, sie seufzt. „Siehst du denn nicht, was diese Beziehung aus uns gemacht hat? Wir streiten uns beinahe pausenlos und verletzen den anderen mit Dingen, die uns früher kalt gelassen haben. Ich will dich als beste Freundin nicht verlieren, aber ich kann auch nicht mehr mit dir zusammen sein.“

Ich lache verächtlich.

„Diese Beziehung... war das beste, was mir je passiert ist. Aber ich wusste, auf was ich mich einlasse, als ich ja zu dir gesagt habe. Ich wusste, dass du wahrscheinlich nicht so empfindest, wie ich es tue und dass du dich wahrscheinlich von mir trennen würdest, wenn du die Gelegenheit dazu hättest.“, meine rechte Hand ballt sich auf der Fensterbank immer wieder zur Faust, um dann wieder locker zu lassen. Jedes Wort schmerzt, während ich mein eigenes Herz in kleine Teile zerschneide.

„Komm schon, Lilly. Du hattest früher auch schon Beziehungen mit Jungs, du magst sie doch. Wenn du es nur nochmal versuchen würdest, dann würdest du bestimmt den einen Richtigen für dich finden. Ich bin mir sicher, dass er irgendwo da draußen ist.“, Elektrizität schießt wie ein zorniger Kurschluss in meine Fingerspitzen und ich schlage mit meinen Fäusten auf die Fensterbank. Und als ich mich zu ihr umdrehe, sehe ich mit Genugtuung, wie sie mich ängstlich anschaut.

„Du kannst ja vielleicht in einer Lüge leben, aber ich werde das nicht tun! Und allein die bloße Tatsache, dass du mir vorschlägst, mich in eine Gesellschaft zu fügen, die Traurigkeit und Selbsthass über ein Leben mit Glück und Zufriedenheit und Liebe stellt, widert mich an! Weißt du was, diese Einstellung ist tausend Mal schlimmer, als diese engstirnigen Mistkerle! Ich wünsche dir noch viel Spaß bei deinem restlichen, traurigen Leben! Gott, ich muss hier raus...“, ich packe eine Jacke vom Boden und schiebe mich an Miley vorbei zur Tür, bevor ich mich noch einmal zu ihr umdrehe. „Ach ja, falls das nicht deutlich genug wurde, ich trenne mich von dir! Es ist aus! Aber so wie ich dich kenne, war das sowieso deine Absicht.“
 

Und damit knalle ich meine Zimmertür hinter mir zu, werfe mir die Jacke über, achte nicht auf meine mich fragend ansehende Mutter, packe die Autoschlüssel und schlage auch die Haustür hinter mir zu. Ich sitze für einige Sekunden ruhig vor dem Steuer, bevor meine Wut sich zurück meldet und ich großspurig aus der Ausfahrt aussetze und mit viel zu hoher Geschwindigkeit durch die Nachbarschaft brettere.

Ich sehe Robbie Ray wieder einmal seine Blumen wässern, aber ich halte nicht an, um ihm hallo zu sagen. Er ist wahrscheinlich einer der Menschen, die mich verurteilen würden. Es ist erstaunlich, wie groß der Hass auf etwas sein kann, wenn man es nicht kennt. Selbst wenn die Person, die davon befallen ist, einem so sehr am Herzen liegt.

Meine Hände zittern unaufhörlich, als ich durch die Straßen schieße und nicht darauf achte, wohin ich fahre. Ich fahre und fahre und langsam aber sicher lasse ich Malibu hinter mir, meine Zähne immer noch verbissen und Mileys geschocktes Gesicht in meinem Kopf eingebrannt.
 

-
 

Ich sitze vollkommen allein an einem mir unbekannten Strand und es ist tiefste Nacht. Ich weiß nicht, wie lange ich schon hier bin. Ich bin mir nicht einmal sicher, wo genau ich mich befinde. Aber hier ist es immer noch besser, als irgendwo in der Nähe meiner Ex-Freundin. Ex-Freundin. Ich beiße meine Zähne schmerzhaft aufeinander.

Meine Mutter hat mich vor gut einer Stunde wütend angerufen und gefragt, wo ich mich herum treibe und weshalb Miley so niedergeschlagen war, als sie unser Haus verließ, aber ich habe ihr nicht geantwortet. Ich habe ihr gesagt, dass ich noch nicht weiß, ob ich heute Nacht zurück nach Hause komme. Ich bin mir nicht sicher, ob ich je wieder zurück kommen will.

Nicht mit den Erinnerungen, die ich jetzt mit meinem Zimmer verbinde.

Man sollte meinen, ich hätte mehr Angst an einem dunklen Strand und dazu noch gänzlich allein, aber das habe ich nicht. Ich fühle mich besser hier, als sonst irgendwo. Der Strand ist mein Zuhause, ich bin hier aufgewachsen. Ein Kind des Meeres. Miley hat das nie verstanden.

„Du musst einfach aufhören, über sie nachzudenken, Lilly. Du musst sie jetzt ganz einfach vergessen.“, aber wie soll ich das tun, wo ich doch alles für sie getan hätte und tun würde? Gott, wir haben sogar miteinander geschlafen und das erst vorgestern zum ersten Mal. Ich vergrabe mein Gesicht in den Händen und warme Luft dringt aus meinen Lungen in einem verzweifelten Seufzen.

Ich will sie zurück, keine Frage. Ich will, dass sie zur Vernunft kommt und wir wieder miteinander gehen können. Verdammt, wir haben einander unsere Liebe gestanden. Wie kann ihr die Meinung von anderen nur so viel wichtiger sein als unsere Liebe?

Ich verstehe sie einfach nicht. Ich kann meinen Kopf nicht dazu kriegen, es zu begreifen. Es will nicht in meinen Schädel. Ich kann ganz einfach nicht mehr. Ich habe immer alles für sie getan. Ich war für sie da, ich hab Amber und Jake für sie zu Brei geschlagen. Ich habe ihre Ehre verteidigt und ich habe sie mit allem in mir geliebt.

Der einzige Fehler in meinem Plan? Ich bin ein Mädchen. Ich bin ein Mädchen und sie ist ein Mädchen und Miley Stewart ist einfach nicht so veranlagt. Sie ist das Mädchen, was für den Quarterback der Schule alles tun würde und ihn auch bekommt und dann heiraten sie nach der Highschool und sind glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende mit 2.5 Kindern und einem Einfamilienhaus und einem Hund.

„Das alles gibt es mit mir nicht.“, es würde allein schon daran scheitern, dass ich keine Hunde leiden kann. Ich war schon immer ein Katzenmensch, aber das tut eigentlich nichts zur Sache. Und außerdem kann ich ihr keine Kinder geben, vielleicht nicht einmal ein Haus. Ich habe keine Perspektive für meine Zukunft. „Verdammt, Miley.“ meine Hände ballen sich zur wütenden Fäusten.

Ich bin vollkommen verkorkst und das nur wegen ihr.
 

Wie kann sie mir das nur antun?
 

Ich erhebe mich langsam und klopfe den Sand von meiner Hose und meinen Händen, bevor ich mich zurück zu meinem Auto aufmache und hinein steige. Ich verriegle alle Türen und ruhe meinen Kopf auf dem Lenkrad aus, schließe meine Augen und seufze erneut.

Wie soll ich denn morgen in die Schule gehen, wo doch jeder denkt, wir gehen noch miteinander? Sie stehen alle hinter uns. Alle, fast alle. Das ist alles Jakes Schuld. Meine Finger zittern am Lenkrad und meine Knöchel werden weiß, als ich einen tiefen, zornigen Wutschrei ausstoße. Wie konnte er es überhaupt wagen, meine Beziehung mit ihr kaputt zu machen?!

Ich schlage auf das Lenkrad und trommele mit meinen Fäusten darauf ein, während dicke Tränen aus meinen Augen fallen und ich anfange, haltlos zu schluchzen. Ich breche in meinem Auto zusammen. Ich breche zusammen, zum ersten Mal seit Jahren.

Ich bin nicht der weinerliche Typ. Es ist okay, wenn andere weinen, aber das ist nicht mein Ding. Ich habe schon als Kind nicht geweint, wenn ich mir weh getan habe. Ich habe nie geweint. Ich bin stärker als das. Und Miley hat mich zerbrochen. Sie hat mein Herz in zwei gerissen.

Und ich weine.

Ich schlage noch ein letztes Mal auf das Rad, wische mir dann fahrig mit dem Ärmel meiner Jacke über die Augen und setze aus meinem Parkplatz aus, bevor ich wieder über die Straßen fahre. Ich die Richtung, aus der ich kam. Ich bin immer geradeaus am Strand entlang gefahren. Egal wie weit.

Ich würde mich am liebsten irgendwo einrollen und verenden. Ich weiß, dass ich melodramatisch klinge, aber ohne Miley hat mein Leben wenig Sinn. Und ich weiß nicht, ob wir einfach wieder Freunde sein können, nach dem, was wir hatten. Wir haben miteinander geschlafen, verdammt nochmal! Ich habe mein komplettes Leben nach ihr ausgerichtet. Schon, als wir noch beste Freunde waren. Sie weiß alles von mir und ich weiß alles von ihr. Wir waren uns näher als sonst irgendjemand.

Ich dachte, unsere Seelen wären für immer miteinander verbunden.

Ich hab ihr alles gegeben. Sie hat alles von mir bekommen. Ich habe ihr das einzige gegeben, was ich nicht ersetzen kann. Ich trete mit dem Fuß auf das Gaspedal und breche jede Geschwindigkeitsgrenze, die mir in die Quere kommt. Es ist mir egal, mir ist alles egal. Es schert mich nicht. Was soll's, wenn ich jetzt sterbe, weil ich mit jemandem zusammen pralle. Es ist mir völlig und komplett egal.

Aber anscheinend bin ich die einzige, der das egal ist. Denn plötzlich sehe ich Blaulicht und ich seufze, bevor ich rechts ran fahre. Das Polizeiauto hält hinter mir und der Polizist steigt aus und sieht durch mein Fenster. Es ist nach Mitternacht. Er bedeutet mir, die Scheibe herunter zu fahren und ich gehorche.
 

„Ist Ihnen bewusst, dass sie mindestens 90 in einer 30 Zone gefahren sind?“, er hat einen schwarzen Schnurrbart und eine Uniform. Ich sehe seine Waffe an seinem Gürtel und überlege für einen Moment, sie mir zu schnappen und dem ganzen Elend einfach ein schwungvolles Ende zu setzen. Und Miley würde mich betrauern und sie würde es bis an ihr Lebensende bereuen. Aber dieser Gedanke schießt nur für eine Sekunde vor meinem geistigen Auge vorbei..

„Es tut mir Leid, Officer. Ich habe nur eine Menge, mit dem ich im Moment zu kämpfen habe. Es kommt nicht wieder vor.“, die Finger seiner linken Hand klopfen in einem leisen Rhythmus auf meinem Fenster herum und er besieht mich für einige Sekunden. Ob er meine roten Augen und die Tränenspuren auf meinem Gesicht wohl sieht?

„Na schön, für dieses eine Mal will ich Sie davon kommen lassen. Aber lassen Sie das wirklich nicht noch einmal vorkommen, haben Sie mich verstanden?“, ich bin ihm so unendlich dankbar, dass er mir nicht meinen Führerschein weg nimmt oder Ähnliches.

„Natürlich, Officer, Sir.“, ich lächele dankbar und er lächelt ebenfalls, tippt kurz seine Mütze und geht zurück zu seinem Fahrzeug. Ich lasse die Scheibe wieder hochfahren und starte den Motor. Vielleicht hätte er mich doch einbuchten sollen. Eine Nacht in einer kalten Zelle hätte mir bestimmt ganz gut getan, bei meinem momentanen Gemüt.

Ich fahre wieder los, aber dieses Mal halte ich mich an die gesetzte Geschwindigkeit und zwei Stunden später bin ich wieder Zuhause, aber ich steige nicht sofort aus. Ich schließe meine Augen und lehne meinen Kopf zurück gegen die Lehne meines Sitzes.

Zurück in mein leeres, kaltes Zimmer, in dem Miley mich praktisch abserviert hat. Sie hat mir doch tatsächlich vorgeschlagen, mir einen netten Jungen zu suchen. Was ist denn bloß in sie gefahren? Wir waren doch glücklich... Zumindest dachte ich das.

„Ich bin so glücklich, wie ich nur sein kann, Baby.“

Ihre Worte fliegen durch meinen Kopf, als ich endlich aussteige und das Auto abschließe, bevor ich zu unserem Haus trotte und mich hinein lasse. Das Haus ist komplett dunkel und ich gehe tatsächlich nicht die Treppe hoch. Ich werfe meine Jacke auf den Sessel und setze mich auf die von der Dunkelheit schwarz gefärbte Couch.

Das Licht der Straßenlaterne erhellt das Zimmer etwas und ich starre an die dunkle Decke. Mein Kopf ist vollkommen leer gefegt, mein Herz schlägt ruhig in meiner Brust und mein ganzer Körper liegt stumm und starr da. Bis plötzlich wieder Tränen in meine Augen schießen und ich mich zur Seite kippen lasse, die Decke auf dem Sofa um mich schlinge und mich leise in den Schlaf weine.

Das einzige in meinem Kopf ist Mileys Gesicht.

„Ich bin so glücklich, wie ich nur sein kann, Baby.“ Und ich Idiotin habe ihr auch noch jedes Wort geglaubt. Ich habe ihr aus der Hand gefressen. Ich war ihr kleines Spielzeug, ihre Marionette. Sie hat mit mir gespielt und mich benutzt und mir das Herz gebrochen.
 

Aber damit ist jetzt endgültig Schluss.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2010-03-31T13:24:08+00:00 31.03.2010 15:24
ich WUSSTE das sowas kommen musste. das letzte kapp hatte sich viel zu positiv angehört. miley ist so eine idiotin!! und die arme lilly und es ist alles so schrecklich!!! mann...
ich find das doof so...
Von:  Dark777
2010-02-28T09:19:02+00:00 28.02.2010 10:19
Oh oh, das sieht nach einem ordentlichen Dilemma aus °_°! Es war ja klar, dass Miley Probleme machen würde, aber dass sie so dumm ist?! Mal ganz ehrlich, wenn sie Lilly auch nur annährend so liebt, wie sie es sagte, dann wäre es erst gar nicht zu diesem dämlichen Streit gekommen und die Frage, ob ihre Beziehung "richtig" ist, hätte sich gar nicht erst gestellt. Miley hat ganz schön Mist gebaut und nun liegt es an ihr, das wieder zu beheben. Lilly tut mir verdammt leid, aber ich finde es super, dass sie einen Schlussstrich gezogen hat. Sie kann sich in Beziehungen nicht immer nach dem Partner richten, es ist gut wenn sie ihre eigenen Interessen nicht aus den Augen verliert und diese auch mal durchsetzt!
Von: abgemeldet
2010-02-26T17:57:04+00:00 26.02.2010 18:57
You said it. Fini.
Can I stop commenting now? xD
I always tell you via ICQ xD
Von:  sandpix
2010-02-26T14:23:07+00:00 26.02.2010 15:23
omg T___T ich hasse dich! wie kannst du nur x___x das geht doch nich x_x die beiden müssen zusammen bleiben >o< wäääääh ;__;
Von:  -Fuu-
2010-02-25T21:28:16+00:00 25.02.2010 22:28
Draaama!!!
Was soll ich sagen/schreiben...bin schlicht weg begeistert von diesen Kapitel. Eines Deiner Besten *auf Schulter klopf* Miley könnte man echt auf den Hinterkopf schlagen, so eine Idiotin!!! ARGH!
Die arme Lilly, die Gefühle kann man super nachvollziehen und ich kann voll und ganz nachvollziehen, dass sie sich ausgenutzt vorkommt, wie ne Zitrone ausgepresst und weggeworfen.
Das dass Outing der beiden nicht wie geschmiert läuft verleiht der Story mehr Realismus und auch Miles Reaktion, sowie der Dialog zwischen den Beiden. Das Miles so wenig Rückgrad hat hätte ich nicht gedacht.
Dafür bin ich froh dass Lilly ihre Konsequenzen zieht und mit Miley Schluss macht, und ihr ins Gesicht sagt wie armselig ihr Verhalten ist.
Ich denke mal dem Lockenkopf gehen jetzt die Augen auf und sie merkt, dass sie ordentlich Mist gebaut hat.
Bin gespannt wie es weitergeht und hoffe die beiden bekommen noch die Kurve. Diesmal muss Smiley-Miley die Karre aus dem Mist fahren!
Hab ich schon erwähnt dass die Story rockt und eine Deiner Besten ist?
Von: abgemeldet
2010-02-25T14:57:11+00:00 25.02.2010 15:57
stell bitte schnell das nächste kapitel online, nicht zu wissen wie es weitergeht schlägt mir aufs gemüt :(


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