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Die Prophezeiung

SPOILERS!!!!
von

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Leb wohl...

Wieder so ein sehr langes Kapitel. ;_; Ich weiß, ich gelobe jedes Mal Besserung und schaff es dann doch nicht. °>.> Aber dieses Mal ließ es sich nicht vermeiden.

Dieses Kapitel war eines der Ersten, die in meinem Kopf fertig waren, noch bevor ich überhaupt den Prolog geschrieben hatte. Hier erhält man endlich ein paar Antworte, aber ich hoffe (ja, der Sadist spricht aus mir XD), dass auch wieder eins, zwei Fragen aufkommen.
 

Ansonsten habe ich nicht mehr dazu zu sagen. Ich werde mich am Ende nicht noch einmal melden, um den Gesamteindruck nicht zu zerstören. Natürlich hätte ich noch vieles zu sagen, aber ich äußere mich, dann anderweitig dazu.
 

Nun wünsche ich euch erst einmal viel Spaß beim Lesen. Haltet durch!

Und das nächste Kapitel wird definitiv kürzer!
 

PS: Vielen Dank für die Hinweise auf Tippfehler!

PPS: Ich hoffe die Formatierungsbefehle, werden alle angenommen.^^;

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Leb wohl...
 

15. November
 

Als meine Mutter mit meiner kleinen Schwester schwanger war, sagte sie zu mir, dass, wenn man plötzlich eigene Kinder hatte, man selbst aufhörte wichtig zu sein. Sie sagte, dass die eigenen Bedürfnisse verschwindend gering wurden. Alles würde sich nur noch um das Kind drehen, seine Bedürfnisse würden für einen das wichtigste sein und man würde nur darauf bestrebt sein zu sehen, dass das Kind glücklich war.

Damals sah ich sie verständnislos an – ich war gerade einmal sechs – und konnte nicht recht glauben, was sie sagte. Ich wollte nicht dass meine Bedürfnisse nicht mehr wichtig waren, also wollte ich auch keine Kinder haben. Als ich ihr das sagte, lachte sie bloß und sagte ich würde es eines Tages verstehen.

Sie hatte recht. Heute verstehe ich es wirklich. Man selbst ist nicht mehr wichtig. Nur das kleine Wesen, was ein Teil von einem ist, ist wichtig und nichts anderes zählt mehr. Aber es ist nicht so furchtbar, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ganz im Gegenteil. Es ist das Schönste, was mir jemals wiederfahren ist und lässt mich die vielen anderen, furchtbaren Dinge vergessen.
 

Liebe Ai

Mein kleines, süßes Mädchen
 

Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wie ich diese Zeilen beginnen soll, wie ich erklären soll, was ich erklären muss, damit du verstehst. Ich fühle mich hilflos... und wünschte ich müsste das hier nicht schreiben, aber es dir direkt zu sagen würde ich noch weniger über mich bringen.

Kein Wort kann beschreiben oder ausdrücken, wie sehr ich dich liebe, Ai – wie sehr wir dich geliebt haben.

Wenn du diese Zeilen hier liest, wird das bedeuten, dass ich deinem Vater gefolgt bin. Eine Gewissheit, von der ich wünschte, dass ich sie nicht hätte und die mich doch beruhigt. Wir sehr wünsche ich mir ihn wiederzusehen! Und doch wünsche ich mir ebenso bei dir bleiben zu können, zu sehen, wie du aufwächst, wie du lachst, wie du über deine eigenen Beine stolperst – etwas was du zweifellos von ihm hast. Wenn ich daran denke, will ich dich nicht verlassen. Niemals! Aber der Gedanke bald wieder bei deinem Vater zu sein, dem einzigen Mann, den ich liebe, jemals geliebt habe und den ich doch niemals lieben durfte, nimmt mir die Angst, die das Ende unwillkürlich mit sich bringt. Irgendwann werde ich dich nicht mehr beschützen können.

Es ist verrückt! Ich liebe dich so sehr und doch sehne ich mich manchmal mehr sehr danach bei ihm zu sein, dass ich alles dafür geben würde, wenn es nur wieder so wäre. Dabei habe ich doch dich! Du bist ihm so ähnlich, Ai. In deinem Aussehen, deinem Wesen, ich erkenne ihn immer wieder in dir.
 

Doch lass mich von vorn beginnen. Ich will es zumindest versuchen. Dabei weiß ich schon jetzt nicht, wo ich anfangen soll - wie ich anfangen soll! Ich frage mich die ganze Zeit, wie alt du wohl sein wirst, wenn du dies hier liest. Wie wirst du aussehen? Ganz bestimmt wunderschön und einzigartig. Dem kann ich mir sicher sein. Aber bist du bereits erwachsen? Hast du vielleicht eigene Kinder? In wie weit wirst du das, was ich dir erzähle verstehen können? Kannst du es jemals verstehen? Und was noch wichtiger ist: Kannst du uns Kannst du mir jemals verzeihen, dass ich dich nicht sofort geliebt habe? Wirst du die Sünde die wir begangen haben, verstehen können? Aber wie kann es falsch gewesen sein, wenn so etwas wunderbares, wie du aus dieser Verbindung hervorgegangen ist?

Ich kann keine Antworten finden. Ich kann nur hoffen, dass du mich für meine Schwäche nicht verurteilst.
 

Du liegst in deinem Bett und schläfst friedlich. Gerade war ich bei dir und habe nach dir gesehen. Du hast gelächelt. Ich frage mich, was du wohl geträumt hast. Vielleicht erzählst du es mir morgen früh. Das wäre schön. Deine Augen leuchten dann immer, genau wie seine und bringst ihn mir zu zurück. Manchmal sage ich es dir und du siehst mich dann ungläubig an und fragst: ‚Wirklich?‘ und lächelst dabei so unglaublich, dass ich am liebsten weinen wollte. Wenn ich es dir doch sage. Glaube deiner Mutter ruhig. Ich würde dich nicht belügen. Deswegen auch diese Zeilen.
 

Ich war die zweitälteste Tochter in meiner Familie. Wir waren drei Mädchen. Meine ältere Schwester war zwei Jahre älter und die andere sechs Jahre jünger. Wenn ich mich zurückerinnere, haben wir unseren Vater wohl oft an den Rand der Verzweiflung getrieben. Meine Schwestern und ich haben alles möglich ausgeheckt und wenn ich dich so sehe, dann befürchte ich fast, dass du diesen Teil deiner Persönlichkeit von mir hast. Ich verzichte darauf, dir irgendetwas von dem zu nennen, was wir zu dritt anstellten. Ich glaube du bist selbst sehr kreativ. Trotzdem schimpfte mein Vater selten mit uns. Stattdessen nahm er uns in den Arm und drückte uns einen Kuss auf die Stirn. Er nannte uns seine drei verrückten Weiber und lachte dabei.

Unsere Mutter starb wenige Wochen nach Nanis – meine jüngste Schwester – Geburt. Dennoch waren wir glücklich und Vater tat alles, um sie uns so gut wie möglich zu ersetzen. Ich erinnere mich noch, dass es am Schönsten war, wenn dir alle drei in seinem großen Bett lagen und er uns von ihr erzählte. Wie sie sich kennengelernt haben, wie ihre Hochzeit war und so weiter. So, wie ich dir von deinem Vater erzähle. Er sagte, er wollte uns so viele Erinnerungen wie möglich mit ihr geben, auch wenn sie selbst nicht mehr lebte.

Wir lebten in einem kleinen Haus am Rand des Dorfes in dem ich aufgewachsen bin. Es war ein sehr beschauliches Leben. Jeder Tag war anders, als der vorangegangene und doch gab es eine gewisse Regelmäßigkeit, die mir erst heute klar wird. Es ist seltsam, woran man sich plötzlich alles erinnert, wenn die Gefahr unmittelbar über einem schwebt.

Meine Kindheit werde ich dir hier nicht aufschreiben. Vielmehr will ich dir davon erzählen, so lange ich kann. Jeden Tag ein bisschen, damit du dich an deine Familie erinnern kannst. Genauso wie es mein Vater getan hat.
 

Ich bete jeden Tag, dass es mir gelingt dich zu beschützen.
 

Es war ein glückliches Leben und meine Schwestern und ich konnten uns nicht vorstellen, dass es jemals enden könnte. Doch das tat es und zwar so plötzlich, dass es mir noch heute schwer fällt überhaupt daran zu denken. Das Unheimliche daran ist wohl, dass wir an jenem Abend noch darüber gesprochen haben. Sakura fragte mich und Nani auf einmal, was wir tun würden, wenn unser Leben plötzlich ganz anders würde. Was würden wir tun, wenn eine von uns sterben würde? Ich weiß nicht, wie sie auf diesen Gedanken kam. Nani und ich sahen uns nur an und schüttelten mit dem Kopf. Das Leben konnte nicht anders werden. Warum sollte jemand von uns sterben? Uns ging es gut. Keiner war krank. Es war eine dumme Frage von Sakura und ich weiß noch, wie ich mich darüber geärgert habe. Wie konnte sie so etwas nur denken? Vielleicht hatte sie es geahnt.
 

In der gleichen Nacht noch kam er zu uns.

An diesen Teil... habe ich mir seither nie wieder bewusst erinnert. Ich will es auch nicht. Ich habe Jahre gebraucht, um alles sorgfältig in einem Teil meines Gedächtnisse zu verschließen und ich hatte nicht vor es je wieder hervorzuholen. Das habe ich nicht einmal für deinen Vater getan. Aber das musste ich auch nicht.

Er wusste es.

Er kannte ihn.

Der, der alles endete, war ein Vampir.

Es gibt sie, Ai. Sie sind da draußen und leben unter den Menschen, geben sich als welche von aus. Aber wenn du genau hinsiehst, wirst du sie erkennen.

Ich weiß nicht, wie stark ich bin, um dir nun davon zu erzählen. Ich weiß, es wäre besser, wenn du es nicht wüsstest. Aber, als ich diesen Brief begann, habe ich beschlossen ehrlich zu dir zu sein. Das ist das Letzte, was ich für dich tun kann.
 

Ich weiß nicht, warum er gerade unser Haus auswählte oder warum gerade in dieser Nacht. Ich habe oft versucht darauf eine Antwort zu finden. Dabei wäre es egal gewesen, welche Nacht er ausgesucht hätte. Wir wären immer leichte Beute für ihn gewesen.

Wir schliefen. Die Nacht war ruhig, so vollkommen wie jede andere Nacht. Nichts Ungewöhnliches. Wir bemerkten ihn erst, als er plötzlich unsere Tür aufstieß. Wir drei teilten uns ein Zimmer. Nanis Bett stand ganz vorn an der Tür. Sie musste nachts oft raus und so störte sie uns nicht allzu sehr. Sie war sein erstes Opfer.

Wir schreckten gleichzeitig hoch, doch noch bevor Sakura oder ich wussten, was überhaupt geschah, hörten wir Nani einen kurzen Schrei ausstoßen. Dann folgte ein furchtbares Knacken. Ich werde dieses grässliche Geräusch nie vergessen. Selbst jetzt verfolgt es mich. Nanis Kopf hing seltsam auf ihrer Schulter. Ihre blau-grünen Augen, waren leer und kalt. Sakura und ich konnten nicht einmal schreien, so entsetzt waren wir. Wir waren nicht einmal in der Lage uns zu rühren. Wir sahen einfach nur zu.

Alles woran ich mich noch erinnern kann, ist wie dieses Wesen plötzlich seine spitzen Zähne in den Hals meiner kleinen Schwester senkte. Ich höre noch, wie laut er schmatzte, als er ihr Blut trank und ich sehe noch seine rot glühenden Augen vor mir. Als er mit ihr fertig war, warf er ihren Körper einfach weg. Das Bett krachte unter der Wucht zusammen. Dann wandte er sich zu uns.

Dann lief ich die Treppe herunter – ich weiß nicht mehr, wie ich es bis zur Tür geschafft habe. Über mir krachte es ein paar Mal und unten schien vollkommene Stille zu herrschen. Am Treppenende sah ich meinen Vater liegen. Er lag auf dem Bauch, leblos. Zitternd schob ich mich vorbei und sah im schwachen Schein der Sterne, wie auch aus seinem Hals Blut lief und der Rest seines Kopfes war... halb... verwest.

Ich blieb nicht stehen.

Ich rannte einfach weiter.

Mehr weiß ich nicht.

Irgendwann muss ich stehen geblieben sein. Irgendwo. Noch heute kommt es mir seltsam vor, dass er mich nicht verfolgt hat. Vielleicht hat er mein Verschwinden in seinem Blutrausch nicht einmal bemerkt.

Am nächsten Morgen fand mich ein älterer Mann. Erst als er mich ansprach, schien ich aus dem Schock zu erwachen. Er brachte mich in das Dorf und dort begann man mich zu befragen. Anders als du vielleicht denken magst, erzählte ich alles. Ich sah die Ungläubigkeit auf ihren Gesichtern. Niemand wollte mir glauben, dass es ein Vampir gewesen war. Vampire existierten schließlich nicht. Doch ich wusste, was ich gesehen hatte.

Selbst als sie ein paar Leute zu unserem Haus schickten und dort die entstellten Leichen fanden, schob man es auf wilde Tiere, die uns auf unerklärliche Weise angegriffen hatten. Auch, als ich ihnen wieder und wieder sagte, dass es keine Tiere waren, glaubten sie mir nicht. Sie schüttelten nur mit dem Kopf. Ich wäre zu verwirrt gewesen. Es wäre zu dunkel gewesen und ich hätte es nicht richtig gesehen. Wie einfältig die Menschen doch sein können! Man brachte mich zu einer alten Frau, die sich anfangs um mich kümmerte. Doch niemanden war ich geheuert. Immer wieder erzählte ich meine Schauergeschichten von Vampiren und davon, dass er vielleicht zurückkommen könnte, um mich zu holen. Die Angst der Frau wurde größer und schließlich hielt sie es für das Beste, mich in ein Kinderheim zu geben. Es war eines für schwierige Kinder. Man schob mein Verhalten auf das, was ich erlebt hatte. Glauben wollte mir niemand. Ständig redete ich nur dummes Zeug, sagten sie damals, von Vampiren und Monstern, die nachts kamen und Tagsüber schliefen. So jemand wie ich war nicht normal.

Aber selbst im Kinderheim schwieg ich nicht. Warum sollte ich auch? Es war die Wahrheit und ich hatte auch keine Angst vor dieser Bestie. Vielmehr wünschte ich mir manchmal, dass sich mich finden und ebenfalls töten würde. Dies war immerhin ein realistischer Wunsch, dachte ich damals nüchtern und eines Tages würde er sich bestimmt erfüllen. Denn das, was ich mir wirklich wünschte, würde wohl niemals in Erfüllung gehen.

Ich wollte Rache für meine Schwestern und meinen Vater. Doch ich wusste sehr wohl, dass ich zu schwach war. Ein kleines Mädchen von gerade einmal zwölf Jahren würde nichts gegen dieses Monster ausrichten können. Trotzdem schwieg ich nicht und redete immer wieder davon, egal ob sie es hören wollten oder nicht.

Irgendwann einmal - ich glaube es war ein halbes Jahr später- kam plötzlich ein Mann zu uns. Der Leiter des Kinderheims sagte, er wollte mit mir sprechen, weil ich immer so seltsame Sachen sagte. Er hat es richtig angewiderte gesagt. Schon lange war ich ihm ein Dorn im Auge, weil ich mich immer noch nicht anpassen wollte, weil ich nicht akzeptieren wollte, dass ich die Einzige war, die durch sehr viel Glück ein schreckliches Ereignis überlebt hatte und einfach nur dankbar dafür sein sollte. Ich kann mich schon nicht mehr daran erinnern, wie oft ich ihnen gesagt habe, dass es kein Glück war, sondern, dass meine Schwester mich gerettet hat – auch wenn ich nicht mehr genau weiß wie.

Der Mann, der kam fragte mich auch nach dieser Nacht. Wieder erzählte ich was geschehen war, genauso wie es geschehen war. Er hörte schweigend zu. Dann fragte er mich nach dem Namen meiner Mutter und ob ich wüsste, wie ihre Eltern hießen. Natürlich konnte ich ihm diese Fragen beantworten, aber ich fragte ihn auch, warum er das wissen wollte. Er antwortete nicht darauf, sondern verließ den Raum. Für mich war die Angelegenheit damit erledigt. Wie all die anderen Erwachsenen, war er nur ein weiterer, der Interesse heuchelte und nichts verstand.
 

Ai, du kannst dir nicht vorstellen, wie überrascht ich war, als es plötzlich hieß, er wollte mich mit sich nehmen. Als ich ihn fragte warum, fragte er mich: „Du willst doch Rache oder?“

Ich antwortete: „Ja.“, so fest ich konnte.

Darauf erwiderte er: „Ich kann dir zeigen, wie du sie bekommst.“
 

Was ich dann erfuhr, war weit mehr, als ich mir jemals hatte vorstellen können. Es gibt Dinge, Ai, die halten wir für unmöglich. Und selbst dann, wenn wir es mit eigenen Augen sehen und sogar ein Teil davon werden, können wir es immer noch nicht ganz begreifen. So erging es mir jedenfalls.

Der Mann, der mich dann aufnahm und mein Meister wurde, nannte mir nie seinen Namen. Ich sollte ihn immer nur Meister nennen. Aber da er mir Rache versprach, fragte ich nicht weiter. Es war auch nicht wichtig. Ich war seine Schülerin und er brachte mir das Kämpfen bei.
 

Ich glaube für heute ist es genug. Es ist bereits nach Mitternacht und einen der schwersten Teile habe ich dir bereits erzählt. Alles andere werde ich später schreiben. Nun geh ich erst einmal zu Bett und hoffe, dass du mich morgen ebenso anlachen wirst, wenn du aufwachst, wie du es heute getan hast.

Ich hab dich lieb.
 

02. Dezember
 

Ai, seit Jahrtausenden tobt ein Kampf zwischen den Geschöpfen der Nacht, auch Vampire genannt und den Huntern, jenen die die Vampire jagen. Die Hunter bekämpfen die Vampire und halten sie davon ab zu morden, wie es ihnen beliebt. Vor allem die Level E – ehemalige Menschen, die in einen Vampir verwandelt worden waren – fallen irgendwann dem Wahnsinn anheim und ihr Blutdurst wird unkontrollierbar. Es gibt Listen auf denen die Namen der Level E verzeichnete sind, die als nächstes eliminiert werden müssen. Die Hunter sorgen dafür, dass diese Listen erfüllt werden.

Dies sollte auch meine Aufgabe werden.

Mein Meister bildete mich zum Hunter aus. Er brachte mich in die große Hauptstadt des Südens, wo sich das Hauptquartier der Hunter befindet. Wir waren nur kurz da, aber ich erfuhr, dass ich wohl von Geburt an, das Recht zu dieser Ausbildung haben musste. Ich kann es dir nicht genau erklären, Ai, aber es scheint, dass mein Ururgroßvater einst ein Hunter gewesen war, aber seine Nachkommen zu schwach dafür. Seitdem wurde niemand mehr in meiner Familie ausgebildet. In diesem Hauptquartier wurde ich kurz dem Oberhaupt vorgestellt und mein Meister erhielt die Erlaubnis mich allein ausbilden zu dürfen.

Ich habe diesbezüglich nie Fragen gestellt. Alles was ich wollte war stärker zu werden, um meine Rache eines Tage zu bekommen. Alles andere war mir gleichgültig. Meine Ausbildung fand hier oben im Norden des Landes statt. Hier gibt es zwar nur wenige Vampire, aber die Bedingungen waren wegen des Wetters weitaus härter.

Ich lernte schnell und war bald so gut, wie die anderen Schüler, die diese Ausbildung bereits seit Geburt unterliefen. Mein Meister war sehr erfreut. Meine Wut und Rachegedanken hatte mich weit gebracht. Ich wollte so schnell wie möglich selbst auf die Jagd gehen, bevor jemand anderes mein erstes Opfer töten würde. Denn zu diesem Zeitpunkt kannte ich den Namen des Monster, das mir meine Familie genommen hatte: Clay Sonan. Sein Name war schon lange auf die Liste gesetzt worden und jeder, der im Norden lebte, war darauf angesetzt ihn zu vernichten. Bisher ohne Erfolg.

In sechs Jahren hatte ich viel erreicht, so dass ich meinen Abschluss machen konnte. Ich setzte alles daran ihn zu finden und endlich zu töten. Es mag dich vielleicht erschrecken Ai, aber ich wollte ihn genauso leiden lassen, wie ich gelitten habe.

Ich kann dir gar nicht beschreiben, wie wütend ich gewesen war, als mir ein anderer zu vor kam! Kaum ein Jahr später erreichte mich, die Nachricht, dass irgendwer ihn aufgespürt und sofort getötet hatte. Dabei wollte ich doch diejenige sein! Sieben Jahre hatte ich auf diesen Moment hingearbeitet und wofür das alles? Für nichts! Dabei hätte mich sein Tod doch eher beruhigen sollen oder nicht? Er war tot und würde nie wieder jemanden angreifen können. Aber das tat es nicht. Ich lebte immer noch mit diesen unbezwingbaren Gefühlen in mir, die nach Vergeltung schrien.

Und dann erfuhr ich, dass dieses Ungeheuer selbst Nachfahren hatte. Ich weiß gar nicht, warum ich erst zu diesem Zeitpunkt davon hörte. Vielleicht war ich bis dahin zu besessen von ihm gewesen. Doch nun da ich es wusste, hatte ich ein neues Ziel vor Augen.

Ich wollte sie alle töten.

Jeder einzelne der noch den Namen Clay trug, sollte durch meine Hand sterben. Ich glaubte nur so endlich Frieden finden zu können, aber vor allem wollte ich meiner toten Familie endlich Frieden bringen. Seit jener Nacht kamen sie zu mir und fragten mich jedes Mal im Traum, warum ich die Bestie noch nicht gefunden hatte. Ihre Körper waren genauso entstellt, wie er sie ich sie zurückgelassen hatte.
 

Zu diesem Zeitpunkt gab es im Süden große Unruhen und jeder von uns war dorthin beordert worden. Doch bevor ich weiter erzähle, musst du wissen, dass es inzwischen ein Bündnis zwischen den Huntern und Vampiren gab. Vollkommen utopisch, wenn du mich fragst, aber es war so. Die Vampire hatte ein... lass es mich Medikament nennen, erfunden. Sogenannte Bluttabletten, die den Hunger nach Blut kontrollieren sollten. Dieses neue Bündnis ging sogar so weit, dass eine Schule eingerichtet wurde, an der Vampire und Menschen gleichermaßen lernen konnten. Selbst heute, nach all den Dingen, die ich erlebt habe, kann ich mir das noch immer nicht vorstellen.

Die anderen gingen zurück, so wie es ihnen befohlen wurde. Ich blieb im Norden. Diese Unruhen gingen mich nichts an. Ich sah mich niemanden gegenüber verpflichte und ich wusste, dass dies nun meine Chance war die Clays zu finden. Niemand würde mir in die Quere kommen. Sie waren nicht da. Ich kannte nichts mehr, als dieses brennende Verlangen diese Monster in Menschengestalt zu töten. Heute frage ich mich, ob ich zu diesem Zeitpunkt nicht schon lange tot war. Nichts anderes mehr empfinden zu können, als Wut und Hass, die Welt nur noch in Dunkelheit zu sehen, kann nicht schlimmer als der Tod sein.

Ich suchte beinah verzweifelt nach einer Spur der Clays. Manchmal zweifelte ich an meinem eigenen Verstand und wollte aufgeben, denn nirgends schienen sie eine Spur hinterlassen zu haben.

Es sollte vier Jahre dauern, bis ich endlich Erfolg hatte. Instinktiv wusste ich, dass es mein Leben für immer verändern würde. Ich habe gedacht es würde mich ein für alle Mal befreien. Es hat mich verändert, aber ich hätte nie gedacht, dass es so aussehen würde.
 

Die Unruhen im Süden hatten sich in diesen vier Jahren wieder beruhigt. Das Oberhaupt der Hunter wurde von einem von uns getötet worden und es kam zu einem vorläufigen Bruch mit den Vampiren. Ein Bekannter, der mit mir damals die Ausbildung gemacht hat, hat mir das einmal erzählt, als wir uns wiedersahen. An die Spitze der Vampire war der „König“ zurückgekehrt - ein Reinblut, welches über den anderen Vampiren stand. Eine erneute Annäherung zwischen Huntern und Vampiren war gerade im Aufbau. In all den Wirren war mein Wegbleiben nicht einmal aufgefallen.

In einer kalten Winternacht im Dezember, hatte ich ihn endlich gefunden: den jüngsten Spross der Clays.

Als ich ihn erblickte, stockte mir der Atem und ich dachte man hätte sich damals geirrt und einen Falschen getötet. Er sah genauso aus, wie das Monster aus meiner Vergangenheit. Das gleiche blonde Haar, die gleiche Größe und Statur. Selbst seine Bewegungen waren so fließend, wie die des Anderen. Das Einzige, was mich davon überzeugte, dass er es nicht war, war sein Gesicht. Es bestand Ähnlichkeit, das konnte man nicht leugnen und doch war es anders. Es war jünger, nicht so kantig, weicher und irgendwie... vielleicht... feiner, sanfter. Dennoch ließ ich mich davon nicht täuschen.

Ich verfolgte ihn schon ein paar Tage, als ich mich endlich dazu entschloss anzugreifen. Er kam gerade aus einer Bar und für einen kurzen Moment habe ich mich noch gewundert, was er dort gemacht hatte. Ich folgte ihm, wissend, dass er mich bemerken würde. Er wählte eine abgelegene Gasse, in der uns keiner sah, als er mich zur Rede stellte.

„Was willst du?“, fragte er mich gerade heraus und drehte sich zu mir um.

„Rache.“, antwortete ich ihm und ging dabei mit langsamen Schritten weiter auf ihn zu. Er bewegte sich nicht, sondern sah mich eindringlich an.

„Wofür?“, fragte er weiter.

„Meine Familie.“, antwortete ich.

„Ich kenne deine Familie nicht.“, sprach er, scheinbar ungerührt dessen, dass ich meine Waffe bereits gezogen hatte und sie auf ihn richtete.

„Dein Vater hat meine Familie getötet.“, erwiderte ich und verstand mich selbst nicht. Was brachte es, wenn ich es ihm erzählte? Er würde ohnehin bald sterben. Ein wenig bedauerte ich es sogar kurz, dieses hübsche Gesicht zu zerstören, aber am Ende verbarg sich nur ein weiteres Ungeheuer darunter. Vielleicht wollte ich einfach nur, dass er wusste, wie viel Leid er über meine Familie gebracht hat – auch wenn ich mir gleichzeitig bewusst war, dass ihn das nicht interessierte.

„Mein Vater ist tot. Getötet von einem von euch.“, sagte er. Er ging die zwei Schritte zurück, die ich auf ihn zu ging und stand nun direkt vor der Mauer. Er würde mir nicht entkommen, dachte ich und er machte auch keine Bewegung, die eine Flucht angedeutet hätte.

„Ja, aber nicht von mir.“, flüsterte ich. Ich setzte mein Messer an seine Kehle. Die Klinge berührte seine Haut. Mit einer einzigen Bewegung hätte ich ihn vernichten können. Mir kam es nicht einmal in den Sinn, mich zu fragen, warum er sich nicht wehrte. Er hätte es sicher gekonnt.

„Ich verstehe.“, sprach er dann unerwartete und ich verstand nicht, was er damit meinte. „Es tut mir leid.“ Irritiert blickte ich ihn an. Diese Worte klangen so falsch in meinen Ohren. Ein Vampir dem etwas leid tat! Selbst heute kommt mir das noch unglaublich vor.

Er berührte meine Hand in der ich das Messer hielt. Seine Finger waren merkwürdig weich und warm, etwas was ich nicht erwartet hätte und mich noch mehr überraschte. Ich blickte starr auf unsere Hände und sah zu, wie er die Klinge fester gegen seinen Hals, seine Kehle, drückte. Die Stelle begann leicht zu bluten.

„Wenn mein Tod dir deinen Schmerz nehmen kann, dann sterbe ich gern.“, sagte er mit leiser Stimme und drückte das Messer nur noch tiefer in sein Fleisch. Sein Blut rann über die Klinge, den Griff hinab und schließlich über die Innenseite meiner Hand. Es war genauso dunkelrot, wie das meiner Schwestern gewesen war, wie mein eigenes ist und es hatte den gleichen Geruch. Es war genauso warm.

Ich erstarrte. Dann ließ ich das Messer fallen.

Ich weiß nicht warum und schon gar nicht, was mich dazu gebracht hat. Vielleicht waren es seine Worte, vielleicht der Blick mit dem er mich ansah, so voller Entschlossenheit. Doch genauso, wie ich es heute weiß, wusste ich damals, dass seine Worte wahr waren. Es tat ihm tatsächlich leid. Ich weiß nicht, woher ich es wusste. Nüchtern betrachtet wiedersprach es meinen Prinzipien und meiner Überzeugung. Dennoch konnte ich nicht anders. Seine Stimme, ihr Klang und ihr Ton, das alles schien es auszusprechen.

Plötzlich erkannte ich, dass nichts mich von dem Schmerz befreien würde, den ich all die Jahre in mir trug. Auch sein Tod nicht. Innerhalb von Sekunden verlor mein ganzes Leben seinen Sinn. Ich war nichts. Ich hatte nichts und wollte nichts mehr von diesem Leben. Meine Träume, Hoffnungen und Erwartungen hatte ich schon längst begraben. Alles war mit einmal wertlos. All die Jahre hatte ich umsonst gelebt.

Meine ganze Kraft wich aus meinem Körper und ich sank zu Boden. Ich starrte den weißen Schnee an, der so sehr im Licht der Straßenlaterne leuchtete, als wären es Sterne, die von Himmel gefallen waren. Nur an einigen Stellen färbten sich die Sterne rot von dem Blut, das an meiner Hand haftet. Doch ich bemerkte es gar nicht. Meine Augen sahen nichts weiter, als die Leere, die sich plötzlich vor mir erstreckte. Er beugte sich zu mir herunter, um mich zu töten. Davon war ich überzeugt. Ich war dankbar dafür. Die Leere würde enden, bevor sie mich verschlingen konnte.

Der Vampir berührte meine Wange und sah mir in die Augen. Unwillkürlich hielt ich den Atem an. Noch nie hatte ich solch ein Grün gesehen. Wie Smaragde sahen sie aus und strahlten mit solch einer Intensität. Alles was ich dachte war, wie beruhigend es doch war, so etwas Schönes noch einmal zu sehen. Doch statt mich zu töten, flüstere er mit samtiger Stimme: „Du solltest loslassen.“. Dann ging er.

Selbst heute kann ich noch seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren und wieder überkommt mich dieses seltsame Gefühl, das ich nicht richtig benennen kann.
 

Lange saß ich im Schnee. Die Flocken fielen sacht und leise, während ich versuchte zu begreifen, was gerade geschehen war. Es schien mir nicht zu gelingen. Was meinte er mit ich sollte loslassen? Was loslassen? Mein Leben? Das hatte ich doch schon gar nicht mehr. Was dann? Mich selbst? Meinen Hass? Meine Rache? Aber wer war ich ohne all das? Existierte ich dann überhaupt noch?
 

Entschuldige, wenn ich dich damit verwirre, Ai. Selbst heute, zehn Jahre später, verstehe ich es ebenso wenige, wie du vielleicht im Moment. Wie konnte er mit einem einzigen Satz alles beenden, mein ganzes Sein auflösen?

Aber lass mich für heute hier schließen, Ai. Du bist sicher Müde, von all dem, was ich dir erzählt habe. Es tut mir leid, wenn dir manches davon Angst macht. Besonders die Dinge, die ich dir über mich erzähle. Vieles wusstest du nicht und ich wünschte es würde so bleiben, aber damit du alles verstehen kannst – auch mich und meine Handlungen – musst du alles wissen. Und ich habe diesen Brief begonnen mit dem festen Vorsatz ehrlich zu dir zu sein.
 

Die Sonne geht bald auf und der Schnee hat wieder eingesetzt. Du wirst wieder den ganzen Tag draußen sein wollen, um Schneeengel bauen zu können. Ich frage mich oft, was du gegen die Schneemänner hast, dass du keinen von ihnen bauen möchtest. Dabei wären die doch sehr viel einfacher. Wir würden nicht Stunden damit zubringen, Flügel aus Schnee zu formen und uns die Finger abfrieren. Aber wenn du dabei so lachst wie er, könnte ich dir tausend Flügel aus Schnee machen. Denn wenn du lachst, bringst du ihn mir zurück und dann liebe ich dich noch mehr, als ich es jetzt schon tue.
 

15. April
 

Ich habe diesen Brief ruhen lassen. Ich hatte die Hoffnung gehabt, dass er doch nicht nötig sein würde und dass wir ihnen entkommen waren. Aber in den letzten zwei Tagen beschleicht mich immer mehr das Gefühl, dass sie uns schon bald wieder gefunden und eingeholt haben. Also werde ich diese Zeilen zu Ende schreiben, mit dem Glauben, dass sie dich irgendwann erreichen werden.
 

Ich blieb in dieser Stadt, musst du wissen. Wohin sollte ich auch gehen? Kein Ort hatte eine Bedeutung für mich und ohne Aufgabe brauchte ich nicht weiter ziehen. Natürlich hätte ich in den Süden ziehen können. Wir wurden dort noch immer gebraucht. Aber was sollte ich dort? Die Geschehnisse waren mir egal. Mir war eigentlich alles egal.

Ich verbrachte die Nächte in Kneipen und Bars, schlief tagsüber und versuchte nicht einmal meinem Leben einen neuen Sinn zu geben. Ich hätte ewig so weiter machen können. Schlafen und Trinken. Im Schlaf brauchte ich nicht darüber nachzudenken und wenn ich trank, verschwanden die Gedanken auch irgendwann. Die Ironie ist, dass ich Alkohol eigentlich nicht einmal etwas abgewinnen kann. Schon allein von seinem Geruch wird mir schlecht, aber er machte die Sache so viel... einfacher.

Das ist eines der vielen Dinge, für die ich mich schäme! Du glaubst gar nicht wie sehr. Wie konnte ich mich nur so gehen lassen? Ich wünschte, ich könnte es nachträglich ändern.

Ich war erbärmlich. Ich versank in meinem eigenen Selbstmitleid. Es konnte eigentlich nicht mehr schlimmer werden.

In irgendeiner dieser Nächte, in der ich gerade auf dem Weg zurück zu meinem Zimmer war, konnte ich nicht mehr weiter laufen. Ich hatte mehr getrunken, als sonst und alles um mich herum drehte sich schrecklich. Das war mir selbst unheimlich. Ich lehnte mich gegen eine Straßenlaterne und beobachtete, wie der Schnee abermals fiel. Es war kalt, dass wusste ich, aber ich spürte die Kälte nicht. Mein Kopf war so sehr schwer und alles schien langsam zu verblassen. Ich ließ mich in den Schnee sinken und starrte die Flocken an, die auf meinen Schuhen und Kleidung landeten. Irgendwie muss ich gewusst haben, dass ich den nächsten Tag nicht erleben würde, wenn ich nur dort sitzen blieb und den Schnee ansah. Es war ein tröstender Gedanke.

Dann tauchten plötzlich ein paar Männerschuhe in meinem Blickfeld auf und das ist so gut wie alles, woran ich mich noch erinnern kann. Es klingt vielleicht verrückt, aber ich dachte noch, dass es ein paar recht hübsche Schuhe waren und sie bestimmt warm hielten. Auf unerklärliche Weise hob ich vom Boden ab und fühlte mich federleicht. Innerliche jubelte ich. Ich dachte, ich hätte es nun endlich geschafft und wäre von meinem erbärmlichen Leben befreit. Ich schloss die Augen und atmete ruhig ein und aus und ließ zu, dass der Schlaf mich übermannte. Schon lange war ich nicht mehr so entspannt eingeschlafen. Warum auch nicht, wenn es doch kein Morgen geben sollte?
 

Nun, wie du sicher weißt, irrte ich mich gewaltig. Als ich am nächsten Morgen erwachte, fand ich mich in einem vollkommen fremden Zimmer wieder. Aber das nahm ich nicht einmal so stark wahr, wie das herrlich weiche und warme Bett in dem ich lag. Aus dem Nachbarzimmer hörte ich ein Feuer im Kamin knistern.

Mir schwirrte allein schon der Kopf, wenn ich ihn nun drehte, dennoch bemühte ich mich aufzusetzen. Ein Fehler, wie ich feststellen sollte, denn mir wurde nur noch übler und ich ließ mich und einem lauten Stöhnen wieder in die Kissen sinken.

„Geht es?“, fragte mich dann eine weiche Männerstimme. Sofort richtete ich mich wieder auf und blickte ihn entgeistert an. Er stand vor dem Bett und sah mich... sorgenvoll an? Selbst in dem schwachen Licht, leuchteten seine Augen genauso grün, wie das letzte Mal als ich in sie geblickt hatte. Es kam mir vor wie Stunden, ehe ich begriff, was eigentlich los war. Aber meine eigene Reaktion darauf ist mir selbst heute noch unbegreiflicher. Das erste was ich nämlich tat, war die Decke nach oben zu reisen und meinen Körper damit zu bedecken. Ich hätte davon laufen sollen, ich hätte in angreifen sollen, ich hätte irgendwas tun sollen, was in so einer Situation normal gewesen wäre, aber alles woran ich getan habe, war meinen Körper zu bedecken. Und noch schlimmer war das Nächste, was ich dachte. Statt mich darüber zu wundern oder zu erschrecken, warum ich nur noch meine Unterwäsche trug, kam mir in den Sinn, dass ich ausgerechnet meine älteste Unterwäsche trug. In diesem Moment habe ich an meinem eigenen Verstand gezweifelt. Ich dachte, der Alkohol hat bereits zu viele Gehirnzellen abgetötet und ich schwor mir augenblicklich nie wieder einen Tropfen von dem Zeug anzurühren – wenn ich diesen Ort jemals wieder lebend verlassen sollte. Den noch immer sah er mich unverwandt an und schien offenbar auf eine Reaktion andere Reaktion von mir zu warten.

Aber noch bevor ich fragen konnte, was eigentlich geschehen war – ich konnte mich selbst ja nicht erinnern und bis heute bin ich der festen Überzeugung, dass es besser so ist – begann er bereits zu erzählen.

Er hatte mich im Schnee gefunden und in seine Wohnung gebracht, bevor ich erfroren war. Dann hat er mich entkleidet – ohne hinzusehen, wie er extra betonte – und dann die ganze Nacht neben mir gesessen, aufgepasst, dass es warm im Zimmer blieb und ich das Atmen nicht einstellte. So hat er es mir knapp erklärt. Er hat nicht ein Wort über das warum verloren. Auch als ich ihn danach fragte, zuckte er bloß nur mit den Schultern.

„Warum hätte ich es nicht tun sollen?“, fragte er mich. Ich antwortete, weil ich ihn hatte töten wollen und war vollkommen fassungslos über so viel Selbstverständlichkeit, die er mir entgegenbrachte.

Wieder zuckte er nur mit den Schultern. Es wäre mein gutes Recht gewesen, außerdem hatte ich es ja nicht getan und zwischen wollen und tatsächlich tun, bestünde ein ziemlich großer Unterschied.

Noch nie zuvor hatte ich so einen Unsinn gehört, zumindest wollte ich mir das einreden. Ich begann zu lachen und ohne dass ich es merkte, wurde meine Lachen zu Weinen. Ich wusste nicht einmal warum ich weinte, aber so sehr ich mich auch bemühte ich konnte einfach nicht aufhören.
 

Er ließ mich allein und ging aus dem Haus. Am vernünftigsten wäre es gewesen, ich hätte meine Sachen gepackt und wäre gegangen. Ich hätte aus der Stadt verschwinden sollen. Aber ich blieb. Ich hatte nicht die Kraft irgendwo hinzugehen. Ich schlief den ganzen Tag und um ehrlich zu sein, dachte ich nicht einmal daran zu gehen. Am späten Nachmittag kehrte er zurück und brachte mir etwas zu essen und etwas Neues zum anziehen.

Wie kam er auf die Idee mir etwas zu kaufen? Wie kam er darauf, dass ich es anziehen würde? Gegen das Essen hatte ich allerdings nichts einzuwenden und schlang es begierig runter.

Außerdem, sagte er, könnte ich in einer Bar anfangen zu arbeiten. Mir blieb das Essen im Halse stecken. Ich muss ihn wohl vollkommen entgeistert angesehen haben, denn auf einmal musste er leise zu lachen. Erst später wurde mir bewusst, wie schön es eigentlich klang, wenn er das tat.

Ich fragte ihn abermals nach dem warum und dieses Mal antwortete er mir richtig.

Er sagte, ich hätte so ausgesehen als würde ich Hilfe brauchen und wenn er helfen kann, dann tat er das auch. Das beantwortete nicht im Geringsten meine Frage und er wusste das. Denn dann sah er mich vollkommen ernst an. Das Leuchten aus seinen Augen verschwand und sie wurden irgendwie dunkler. Er sagte, er sei es leid, sich ständig verstecken zu müssen. Er wollte nicht das Leben, welches seine Vorfahren, für ihn bestimmt hatten: verachtet und gejagt zu werden und vor allem, wollte er nicht so sein wie sein Erzeuger. Er meinte seinen Vater, aber dieses Wort hat er nicht einmal mit ihm im Zusammenhang genannt.

Dann fragte er mich, ob ich schon von diesen Bluttabletten gehört hätte. Anscheinend konnte er an meinem Gesicht sehen, dass ich nicht sehr viel davon hielt, denn er schüttelte leichte den Kopf, als er sagte: „Für mich sind sie eine Chance dem Wesen in mir zu entkommen. Ich will mich nicht von ihm beherrschen lassen und so lange, wie diese Tabletten den Durst stillen können, nehme ich sie bereitwillig. Ich will kein Leid bringen, wie es die anderen aus meiner Familie getan haben und noch immer tun. Ich will frei vom Erbe meiner Ahnen sein und selbst bestimmen, wer ich bin.“

Ich erinnere mich zu genau an diese Worte, denn sie prägten sich gleich in mein Gedächtnis sein. Noch nie zuvor hatte ich so etwas aus dem Mund eines Vampirs gehört und er wusste, dass ich ihm nicht glauben konnte. Heute weiß ich, dass noch viel mehr dahinter steckte. Aber davon will ich dir später erzählen.

Dann ließ er mich abermals allein und dieses Mal ging ich. Ich war verwirrt und wusste nicht, was ich von ihm denken sollte. Trotzdem stellte ich mich in der Bar vor, die er erwähnt hatte und man gab mir die Stelle. Glücklicherweise war es nicht die, die ich selbst oft genug aufgesucht hatte. Dort arbeitete ich von da an. Noch immer wusste ich nicht, was ich noch mit meinen Leben anfangen wollte, aber die Arbeit verschaffte mir eine Regelmäßigkeit. Hin und wieder kam auch er. Wir sprachen nicht mit einander, aber ich hatte das Gefühl das er mich beobachtete. Das war mir auf eine gewisse Weise unangenehm und dennoch, war da noch etwas anderes.

Er kam nur unregelmäßig und obwohl ich wusste, das ich ihm zu dank verpflichtet war, konnte ich ihn anfangs nur tolerieren. Allerdings musste ich mir schnell eingestehen, dass er wohl die Wahrheit gesagt hatte. Jeder in der Stadt schien ihn irgendwie zu kennen, aber alle nur flüchtig. Sie sagten er sei zwar wortkarg und ließe sich auf niemanden näher ein, aber anständig und hilfsbereit. Außerdem – und das war etwas, was ich sofort glaubte – lagen ihm die Hälfte der jungen Frauen zu Füßen. Bei seinem Aussehen, war das auch kein Wunder, dachte ich bei mir.

Dessen ungeachtet kam mir das Alles immer noch seltsam vor. Also setzte sich eine neue Idee in meinem Kopf fest: Ich wollte unbedingt beweisen, dass er nicht so gut war, wie die Bewohner ihn hinstellten. Ich wollte herausfinden, dass er genauso ein Monster war, wie die anderen seiner Art, dass alles was er tat, nur Fassade war und er immer noch nach Blut dürstete.

Nichts anderes zeichnete diese Wesen schließlich aus oder?

Also begann ich mich mit ihm wohl oder übel näher auseinander zu setzen. Zu Beginn waren es nur langweile und oberflächliche Gespräche und wir unterhielten uns auch nur in der Bar. Doch dann trafen wir uns auch zufällig tagsüber in der Stadt und kamen ins Gespräch. Dabei erfuhr ich dann auch seinen Namen: Yami. Außergewöhnlich, wie mir schien und ich sah es auch als ein Zeichen. Es ging eine ganze Weile so und irgendwie wurden die Gespräche weniger oberflächlich. Er zeigt offenes Interesse an dem was ich sagte und mir fiel es schwer, nicht ebenso zu empfinden. Seine Ansichten waren anders als meine eigenen und jede konnte er mit einer ganz eigenen, nachvollziehbaren Begründung vertreten.
 

Ich will dir nicht mit Einzelheiten die Zeit stehlen. Vieles davon ist für diese Sache hier nicht von Bedeutung, auch wenn ich sie dir gern erzählen würde, Ai. Doch da ich nicht weiß, wie viel Zeit mir noch bleibt, muss ich mich beschränken. Verzeih mir bitte.

Irgendwann erreichten wir sogar den Punkt an dem wir uns von unser beider Leben erzählten. Yami tat den ersten Schritt in dem er mich nach meinen Schwestern und meinen Eltern fragte. Ich erzählte nur zögerlich, denn es tat noch immer weh an sie zu denken. Aber ich fragte auch ihn nach seiner Familie.

Es war vielleicht ein Fehler, denn meine Meinung änderte sich dadurch über ihn. Ich war hinterher nicht mehr so versessen darauf ihn bloßzustellen. Vielmehr hatte ich den Gedanken, dass das Leben welches er führte möglicherweise doch ehrlich war.

Ich stellte fest, dass sein Erzeuger nicht nur mein Leben zerstört hatte, sondern auch seines. Yami sagte er wüsste nicht, wie es sich anfüllte von Eltern geliebt zu werden. Seine Mutter hat ihn nur aus Pflicht geboren, um die Linie der Clays zu sichern. Sein Erzeuger hatte nicht einmal Interesse an ihm gezeigt. Er erzählte, dass er sich nicht einmal daran erinnern könnte, dass er ihn jemals angesehen hatte.

Es mag dich erschrecken Ai, aber so wahr es. Die Clays waren nur noch wenige und jeder Nachfahre, war wie ein Geschenk des Himmels. Dies war auch ein Grund, warum er sich von ihnen distanzierte, sagte er. Er war nichts weiter, als ein Wesen, welches den Namen fortführen sollte, mit allem, was damit in Verbindung gebracht wurde. Seine Brüder hingegen würden dies nur zu gern tun.

Er hatte zwei Brüder, nein eigentlich drei. Ich bete, dass ich seine ältern Geschwister nie wieder sehen werde. Sein jüngerer Bruder ist nur zur Hälfte ein Clay. Seine Mutter hatte eine Affäre gehabt, aus der ein weiteres Kind hervor gegangen war. Ein Kind, dass sie wohl geliebt haben muss, denn das Blut der Clays war bei ihm nicht sichtbar. Mit sichtbar meinte er wohl die Gabe, die diese Familie inne hatte. Da weder seine Mutter noch sein Erzeuger zusammenlebten, nachdem sie ihre Pflicht mehr als erfüllt hatten, war es ein leichtes für sie gewesen, das Kind zu verstecken, erzählte er. Yami wusste davon, weil seine Mutter sich einmal versprochen hatte. Sie hatte ihm einmal vorgeworfen, dass er ja so viel anders ist, als ihr anderer Sohn. Instinktiv hatte er gewusst, dass sie damit nicht seine älteren Brüder gemeint hatte. Irgendwann erfuhr sein Erzeuger von der Affäre. Er fühlte sich Hintergangen und Betrogen, dass seine eigenen Cousine den Namen der Clays beschmutz und mit einem anderen Mann angebandelt hatte. Anders als man denken könnte, tötet er nicht den, mit dem sie ihn betrogen hatte, sondern sie. Offiziell war sie eines Tages einfach verschwunden. Yami wusste es, weil er ihn einmal direkt danach gefragt und er es bestätigt hatte. Seine Brüder interessiert es nicht im Geringsten.

Das alles hat er mir erst sehr viel später erzählt. Kurz darauf suchte Yami das Kind auf. Er war so blond wie er, aber das schien schon alles zu sein, was sie gemeinsam hatten. Er wollte wissen, wie jemand aus seiner Familie sein konnte, der geliebt wurde. Es muss ein kurzes Treffen gewesen sein und mehr hat er nicht darüber erzählt. Aber ich glaube, dass er ihn um die Liebe seiner Mutter beneidete.

Und noch sehr viel später, als wir... erzählte er mir dann den weiteren Grund für seine – lass es mich Andersartigkeit nennen. Er sagte, dass er immer nur von seiner Mutter geliebt werden wollte und dafür hätte er alles getan. Er sagte, er habe lange gebraucht, bis er begriff, dass es ganz und gar unmöglich war und als er mir davon erzählte, hatte er sich schon lange damit abgefunden. Um ihr zu gefallen, hatte er sich bewusst anders verhalten, als seine Geschwister. Er tötete nicht wahllos oder aus Freude, er trank nur von Menschen, wenn es nicht anders ging und er änderte sein Verhalten anderen gegenüber. Das war der erste Schritt, zu meinem gegenwärtigen Ich, sagte er. Während er so lebte, erkannte er, wie viel anders sich die Menschen oder auch Vampire ihm gegenüber verhielten. Zum ersten Mal sah er andere Gesichter, als solche die von Angst und Schrecken gezeichnet waren. Er konnte sich frei Bewegen und musste nicht mehr in der Dunkelheit verweilen. Trotzdem konnte er damit nicht die Liebe seiner Mutter gewinnen und er sah keinen Sinn mehr darin, sich anders zu verhalten. Dennoch hatte diese Erfahrung einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Deswegen konnte er das Leben führen, welches er hatte, als ich ihn kennenlernte.
 

Ich habe schon wieder so vieles geschrieben und komme doch nicht zu dem Punkt, an den ich gelangen wollte. Aber mich in diesen Erinnerungen wiederzufinden, ist auf gewisse Art und Weise beruhigend. Ich erinnere mich heute gern daran, auch wenn manche schmerzhaft sind.

Ich geh nun zu Bett und schmiege mich an deinen kleinen Körper. Du spendest mir in diesen dunklen Stunden Wärme und Trost, Ai, mein wertvollster Schatz.
 

16.April
 

Er tat mir leid. Ich hatte meine Familie schon früh verloren, aber ich wusste immer, dass sie mich geliebt hatten. So, wie ich hoffe, dass du es auch weißt, wenn ich nicht mehr bin.

Außerdem war ich mir zu diesem Zeitpunkt vollkommen bewusst, dass ich ihn mochte. Zwar waren wie so unterschiedlich, dass ich mich oft fragte, wie wir überhaupt miteinander auskamen und doch waren wir miteinander... verbunden. Allein schon unsere Namen waren ein deutlicher Hinweis darauf: Hikari und Yami. Aber gehören nicht auch Tag und Nacht zueinander? Ergänz das Eine nicht das Andere? Kann das eine ohne das andere existieren?

Wie Tag und Nacht, so waren wir auch.

Aber die Erkenntnis, dass ich ihn mochte, brachte andere Schwierigkeiten für mich mit sich. Die Idee ihn bloßzustellen, schien mir undenkbar, aber das war noch das Geringste. Vielmehr bereitete es mir ein schlechtes Gewissen. Immerhin war er ein Teil von dem, der meine Familie ermordete. Ich suchte immer mehr nach Übereinstimmungen zu seinem Erzeuger, um diese albernen Gefühle zu vernichten und natürlich fand ich sie. Man kann alles Schlechte in einer Person finden, wenn man nur danach sucht. An manchen Tagen konnte ich ihn nicht einmal ansehen, ohne an diesen Nacht zu denken. Ich war hin und her gerissen. Die eine Hälfte in mir sagte mir, dass es gut so war, wenn ich mich von ihm distanzierte, wenn ich erkannte, wer und was er wirklich war und mich nicht weiter von ihm blenden ließ. Der andere Teil hingegen wusste sehr genau, dass mein Denken falsch war, dass ich mir damit nur selbst wehtat und vor allem, dass er all die schlechten Eigenschaften, die ich in ihm angeblich gefunden hatte, gar nicht besaß.

Aber je mehr Zeit ich mit ihm verbrachte, desto schlimmer wurde es.

Und natürlich bemerkte er es.

Eine Tages sprach er mich direkt darauf an. Er tat es nicht in einer anklagenden Art, wie man meinen könnte, sondern versuchte es eher scherzhaft, ganz so wie es seiner wahren Natur entsprach. Denn niemals hätte er einem anderen Vorwürfe gemacht. „Was ist mit dir Hikari? Du bist in letzter Zeit so still und in dich gekehrt, wenn wir zusammen sind. Du diskutierst nicht mehr mit mir.“, sagte er.

Ich schüttelte nur den Kopf. Ich wusste es ja selbst nicht, was mit mir nicht stimmte. Ich wusste nur, dass meine Schuldgefühle, meiner Familie gegenüber von Tag zu Tag größer wurden. Ich verbrachte Zeit mit ihm, während sie nicht mehr lebten. Es war ungerecht und falsch, dachte ich. Yami legte den Kopf ein wenig schief und musterte mich. Ich wich seinem Blick aus, aus Angst er würde es sehen. Denn gleichzeitig hatte ich ein ebenso schlechtes Gewissen, dass ich mich ihm gegenüber so anders benahm.

„Es tut weh, nicht wahr? Meine Gesellschaft bereitet dir Schmerzen.“, sagte er plötzlich und ich erschrak. Ja, ich hatte Schmerzen, aber wie konnte er davon wissen? Ich hatte alles getan, um es ihn nicht spüren zu lassen. Ich versuchte ihn mit einem Lächeln und einem Spruch zu überzeugen, aber er glaubte mir nicht. „Wir können nicht so weiter machen.“, sprach er weiter und ich sah ihn verwirrt an. Ich konnte ihm nicht folgen. Yami fuhr sich nervös durch die Haare und ich spürte seine innere Unruhe. Noch nie hatte ihn so gesehen und das verunsicherte mich noch mehr.

Doch war er dann sagte, ließ mich alles andere vergessen und brachte meine Welt zum Einsturz.

„Ich liebe dich.“
 

Als seine Worte mein Innerstes erreichten, sah ich die Quelle des Schmerzes auf einmal klar und deutlich vor mir. Als hätten seine Worte mich direkt dahin gestoßen. Dabei hatte ich nur versucht es nicht zu bemerken und es war mir bis dahin erfolgreich gelungen.

Es stimmte nicht, dass ich dieses Wesen mochte. Ich sah ihn nicht einmal mehr als ein Wesen an oder als Vampir. Ich sah ihn schlicht als Mann.

Als Mann in den ich mich – ohne mir dessen selbst bewusst zu sein – verliebt hatte.
 

Ai, ich kann dir nicht einmal sagen, wann ich begonnen hatte ihn zu lieben. Ich glaube, man kann die Liebe nie an einem bestimmten Zeitpunkt festmachen. Es war einfach so. Ich kann dir keine Antwort auf das Wann geben, aber auf das Warum und wenn du dich erinnerst Ai, wirst du es auch wissen.

Aber genau das war das Verbotene daran! Meine Liebe zu ihm durfte nicht sein. Ich wusste es und doch war es geschehen. Ich hörte meine Schwestern anklagend schreien. Er war doch...

Und diese Schuld war es gewesen, die er durchschaut hatte. Er wusste, wie sehr mich dieser Gedanke quälte. Ich liebte einen von denen, die so viel Leid über meine Familie gebracht hatten.

Ich konnte ihm nicht einmal antworten. Ich saß da und weinte bittere Tränen, die niemals enden wollten, hin und her gerissen, zwischen den Wissen, was ich für ihn empfand und dem, dass es nicht sein durfte. Ich rührte mich nicht. Es war als, wäre mein ganzer Körper taub und gehört nicht mehr zu mir, sondern nur noch zu dieser fremden Person, die so etwas hatte zulassen können. Ich wartete darauf, dass der Schmerz nachließ, obwohl ich wusste, dass dies niemals geschehen würde.

„Ich sollte gehen.“, hörte ich ihn sagen, aber er ging nicht. Ich spürte, wie er neben mir saß und mich anblickte. Später sagte er mir dann, dass ich so verzweifelt ausgesehen hatte, dass er mich unmöglich allein lassen konnte. Er fühlte sich schuldig und doch bereute er seine Worte nicht. Er wollte mir helfen, wusste aber dass er das nicht konnte. Also tat er, was er getan hat. Yami sagte, er hatte nicht einmal darüber nachgedachte, er hatte einfach gehandelt auch wenn es falsch gewesen war.

Er zog mich plötzlich an sich und dann konnte ich seine Lippen auf meinen spüren. Ich war glücklich und unendlich traurig gleichzeitig. Ich wollte seine Küsse erwidern und ihn gleichzeitig von mir stoßen. Zwischen seinen Küssen murmelte er immer wieder, dass ich ihn vergeben sollte.
 

Irgendwann verlor ich das Bewusstsein. Ob vor Erschöpfung oder Verwirrung, weiß ich nicht. Ich fühlte mich allein und glaubte er wäre für immer gegangen. Ich hoffte es. Denn wenn er nicht zurückkam, müsste ich nicht darüber nachdenken, was richtig und falsch war. Aber selbst in meinem Traum sehnte ich mich nach ihm.

Und das Gefühl war noch genauso stark, als ich erwachte. Ich fand mich in seinem Schlafzimmer wieder. Yami saß am Fenster und sah nach draußen. In diesem Winter hatte der Schnee früh eingesetzt.

„Was wirst du tun?“, fragte er mich, ohne mich anzusehen. Wieder schüttelte ich mit dem Kopf. Ich wusste es nicht.

„Liebst du mich?“, flüsterte er leise und zum ersten Mal hörte ich, dass seine Stimme auch anders klingen konnte. Nicht so leicht und unbeschwert oder sanft und weich, sondern unsicher und verletzbar. In diesem Augenblick wurde mir klar, welche Bedeutung dieses Gefühl, dieses Wissen auch für ihn haben musste. Nicht nur ich hatte mich ihn jemanden verliebt, sondern auch er. Aber vor allem, hatte er seit langer Zeit wieder den Wunsch geliebt zu werden. Genau wie ich, sehnte er sich nach der Liebe eines Anderen. Er sehnte sich danach zum ersten Mal zu erfahren, wie es war geliebt zu werden. Er wollte von mir geliebt werden. Ich nickte, um seine Frage zu beantworten, aber ich war mir nicht sicher, ob er es überhaupt sah, denn er blickte immer noch aus dem Fenster.

„Du wirst immer an ihn denken, nicht wahr?“

„Ja.“, flüsterte ich und verborg mein Gesicht zwischen den Händen. Dann drehte er sich um und in seinem Gesicht lag eine tiefe Traurigkeit.

„Ich bin nicht er.“

„Ich weiß, aber du bist ein Teil von ihm.“, antwortete ich ihm.

„Nur äußerlich.“

Ich konnte nicht anders und musste bitter Lachen. „Du weißt, dass das nicht stimmt.“

Er erwiderte nichts und ich schüttelte abermals den Kopf. Was sollte jetzt werden? Es war falsch diese Gefühle zuzulassen, aber es kam mir ebenso falsch vor es nicht zu tun.

Dann hob er eine Hand und legte sie auf den Winterkaktus, der im Fenster stand.

„Du hast gesehen, was unsere Gabe ist und ich habe dir davon erzählt.“, sagte Yami leise. Ich erwartete, dass die Pflanze eingehen würde. So wie alles, was Vampire berührten und so wie es die Gabe der Clays war.

„Es geht auch anders herum.“, sprach er. Ich begriff nicht was er meinte, erst dann fiel mein Blick auf den Winterkaktus unter seiner Hand. Die Knospen, die er getragen hatte, schienen unter seiner Berührung zu wachsen und nach wenigen Sekunden erblühten die drei größten. Die weißen Blüten waren in ihrem Aussehen Tränen gleich.

Er sah mich ausdruckslos an, abwartend, wie ich reagieren würde. Aber wieder konnte ich nur weinen. Mit dieser Geste hatte er mir einen klaren Beweis gegeben, wie viel anders er als sein Erzeuger war. Yami zog mich abermals in die Arme und ich wusste, dass er mich nie wieder loslassen würde. Selbst, wenn ich es gewollt hätte.
 

Es war ein langer Winter. Oft blieben wir taglang zusammen und sprachen doch kaum ein Wort miteinander, berührten uns nicht einmal - immer dann, wenn meine Zweifel übermächtig wurden und selbst seine Worte, Küsse und Berührungen sie nicht vertreiben konnten. Ich wusste, dass ich ihn dadurch ebenso verletzte.

Und dennoch konnten weder er noch ich voneinander lassen.

Aber an den Tagen, an denen ich die Vergangenheit von der Gegenwart trennen konnte und der Überzeugung war, dass es in Ordnung war ihn zu lieben, war ich glücklich. Ihm ging es wohl genauso, denn ich lächelte an diesen Tagen mehr als sonst.

Als sich der Winter nach sieben Monaten endlich seinem Ende neigte, liebten wir uns zum ersten Mal. Es war ein unbeschreiblicher Augenblick und gehört zu den Schönsten, die ich jemals erleben durfte.
 

21. April
 

So lange, wie dieser Winter anhielt brauchten wir uns keine Gedanken machen, was die Gesellschaft der Hunter oder der Vampire tun würde, sollten sie jemals von unserer Verbindung erfahren. Keinesfalls würde man es tolerieren und wir wussten beide, dass es eigentlich besser so sein würde. Aber es war schon lange zu spät für uns, um noch anders zu handeln. Wahrscheinlich hatten wir von Anfang an keine andere Wahl. Heute frage ich mich, was geschehen wäre, wenn wir den „richtigen“ Weg gewählt hätten. Aber was ist schon der richtige Weg? Wenn ich dich ansehe, weiß ich, dass der Weg, den wir wählten nicht falsch sein konnte.

In diesem Winter gab es keine Möglichkeit die Stadt zu verlassen oder hineinzukommen. Doch als der Schnee geschmolzen war, erhielt ich umgehend eine Einladung ins Hauptquartier in den Süden. Ich nenne es Einladung, aber es war mehr ein Befehl, dem ich mich nicht wiedersetzen konnte, wollte ich verhindern, dass sie zu mir uns kamen.
 

Wenn Yami bei mir war, gelang es mir, meine Zweifel weitestgehend zu bezwingen. Sie waren nicht mehr so stark, wie am Anfang und ich hatte die Hoffnung, dass sie mit der Zeit ganz verblassen würden. Doch als der Abreisetermin näher rückte, kamen sie mit einem Schlag zurück und waren mächtiger als zuvor. Trotzdem trat ich diese Reise allein an. Wir beide wussten, dass dies alles entscheiden würde. Entweder ich würde zu ihm zurückkehren oder ich blieb bei denen, zu denen ich gehörte.

Oft hatte Yami mir gesagt, dass er mich liebte. Aber mit den wieder wachsenden Zweifeln, verloren seine Worte an Glaubhaftigkeit. Aus Unsicherheit heraus fragte ich ihn direkt, wie sehr er mich liebte.

Wieder sah er mich mit seinen grünen, ernsten Augen an und inzwischen hatte ich gelernt, was dieser Blick bedeutete. Er überlegte, wie direkt er mir antworten konnte.

„Hat man mir beigebracht, was es bedeutet, wenn ein Vampir liebt?“, fragte er mich schließlich und ich nickte, nicht sicher worauf er hinauswollte. Danach zog er mich an sich und begann meinen Hals zu küssen. Auf eine andere Art und Weise, wie er es zuvor schon oft getan hatte.

Er sagte: „Wenn wir lieben, denn gibt es für uns nur noch diese eine Person. Wir wollen nichts so sehr, wir ihr Blut. Alles, bis auf den letzten Tropfen auch wenn es ihren Tod bedeutet. Es nicht zu trinken bereitete uns schmerzen. Das Blut unseres Geliebten ist das Einzige, was unseren Durst wirklich zu stillen vermag.“ Anschließend küsste er mich. „So sehr liebe ich dich.“, flüsterte er.

Seine Worte machten mir Angst und mit ihnen in den Gedanken trat ich meine Reise an.
 

Im Hauptquartier erwartete mich eine Abmahnung. Ich war meiner Pflicht nicht nachgekommen. Inzwischen gab es einen neuen Präsidenten und ich lernte ihn kurz kennen.

Ich blieb zwei Monate dort, länger als ich musste. Aber ich hatte ein paar ehemalige Kameraden wiedergetroffen und ich genoss es, sie wieder zu sehen.

Versteh mich nicht falsch, Ai. Obwohl ich viel Zeit mit Yami verbrachte, so hatte ich doch ein eigenes Leben. Aber diese Menschen verstanden mich auf eine andere Art und ihre Gesellschaft war mir angenehm. Sie zeigten mir, wie mein Leben sein konnte, wenn ich blieb.

Um ehrlich zu sein hoffte ich dadurch ihn vergessen zu können. Dieses Gefühl in mir, was man Liebe nennt zu bezwingen und dort zu bleiben. Ich wollte es als Möglichkeit sehen ein neues Leben zu beginnen. Doch seine letzten Worte hatte ich noch immer im Kopf und sie berührten mich tief.

Als einer der Männer, mit denen ich meine Ausbildung gemacht habe, plötzlich Interesse an mir zeigte, versuchte ich sogar mich darauf einzulassen. Er sah gut aus, schwarzes Haar, braune Augen, groß – das ganze Gegenteil von Yami. Doch als er mich zum ersten Mal küsste, dachte ich nur an seine Küsse. Und als er weiter ging und meinen Hals liebkoste, stellte ich mir vor, wie es sein würde, wenn mein Geliebter sich das von mir nahm, was er am meisten begehrte. In jenem Moment begriff ich, dass ich das, was ich am meisten gefürchtet hatte, eigentlich von ihm wünschte. Es würde uns untrennbar miteinander verbinden. Ich war krank und dabei mich selbst zu zerstören, das war mir klar. Dennoch ging ich noch am nächsten Tag zu ihm zurück.

Die Warnungen, die man mir mit auf den Weg gab, nahm ich nicht für ernst.
 

Als ich zurückkehrte fand ich ihn in seiner Wohnung. Wieder hatte er den Kaktus zum blühen gebracht. Er sagte, es würde doch bald wieder Winter sein. Seine Stimme hatte abermals diesen ängstlichen Unterton, so als habe er gewusst, dass ich nicht zurückkommen wollte. Möglicherweise hatte er sich das ja genauso gewünscht. Es wäre für uns beide besser gewesen. Es hätte uns so viel Leid erspart.

Ich habe Yami niemals davon erzählt, was mich zum ihm zurückgebracht hat. Manchmal denke ich, dass er es vielleicht ahnen konnte. Seine Beobachtungsgabe war bemerkenswert. Natürlich hat er mich nie gebissen oder gar den Versuch unternommen. Wir beide wussten, dass das das Ende bedeutet hätte. Sein Hunger nach meinem Blut wäre nur immer größer geworden.

Aber auch sonst hat sein Wesen, sein Durst, unser Zusammeleben nicht unnötig erschwert. Er nahm diese Bluttabletten, die ich immer mehr zu schätzen lernte. Selbstverständlich konnten sie den Durst nicht ganz stillen und hin und wieder musste er Blut trinken. Meist ging er, während ich schlief und nahm sich von jemand aus dem Nachbardorf, was er brauchte. Ich wusste, dass er das tat, auch wenn wir es nie aussprachen und er wusste ebenso, dass ich es wusste. Hab keine Angst, Ai. Er hat nie jemanden getötet oder verletzt. Er nahm nur immer so viel, wie nötig. Alles andere hätte wir beide nicht ertragen können. Für den seltenen Fall, dass ich mich mal irgendwo verletzte – er war derjenige, der sich ständig irgendwo schnitt (Wie hat er das nur immer gemacht?) – hat er wie jeder anderen reagiert. Selbstverständlich kann ich nicht beurteilen, was er dabei empfunden hat und als ich ihn einmal tatsächlich danach fragte, zuckte er wie so oft mit den Schultern.

Ai, du fragst dich sicherlicht, wie wir eine Beziehung haben konnten, wo wir doch unterschiedlicher nicht sein konnte. Besonders, was unsere Spezies betraf. Um ehrlich zu sein, haben wir nie darüber gesprochen. Und mit darüber meine ich, dass ich alt werden und vor ihm sterben würde. So hätte es zumindest sein sollen. Dieses Thema stand nie zwischen uns. Wahrscheinlich hatten wir es als unumstößliche Tatsache schon längst akzeptiert. Vielmehr haben wir das genossen, was wir hatten. Jeden Tag, ohne uns Fragen, die mit „Was ist wenn...“ beginnen, zu stellen. Vielleicht war das ein Fehler.
 

Anderthalb Jahre führten wie eine... ungewöhnliche, aber dennoch glückliche Beziehung. Hin und Wieder kehrte das altbekannte Gefühl der Schuld zurück und wenn es so war, dann zog ich mich zurück und er ließ mich. Umso glücklicher war er jedes Mal, wenn es wieder vorbei war.

Und dann geschah das Unmögliche: Ich wurde schwanger.

Ich sage deshalb unmöglich, weil wir beide nie davon ausgegangen waren, dass unsere... DNA kompatibel war. Wir waren zwei vollkommen unterschiedliche Wesen. Nie haben wir auch nur daran gedacht, so etwas vorzubeugen, weil es doch einfach ausgeschlossen war.

Es war das Schlimmste, was mir passieren konnte.

Ich habe das Ding in mir vom ersten Moment an gehasst. Ich hatte furchtbare Angst.

Was für ein Wesen trug ich in mir? War es ein Mensch? War es ein Vampir?

Es sollte aus meinen Körper verschwinden. Bald schon kannte ich keinen anderen Gedanken mehr. Selbstverständlich wusste ich nicht wie und mir fehlte der Mut, es selbst zu... beseitigen.

Auf die Nachricht meiner Schwangerschaft hatte er verhalten reagiert. Er hatte gesagt, dass er sich nichts mehr wünschen könnte, als ein Kind mit mir zu haben und Vater zu werden. Aber er war auch genauso fassungslos, dass es überhaupt möglich war. Er wusste ebenso nicht, was zu tun war. Aber die Tatsache, dass er sich darüber in gewissem Maße freute, hinderte mich daran, ihm meine Gedanken gleich anzuvertrauen. So lange, bis ich schließlich nicht mehr konnte. Als ich ihm dann davon erzählte, blieb sein Gesicht vollkommen regungslos und ich wusste nicht, was er dachte. Das machte mir noch mehr Angst. Immerhin hatte er sich darüber gefreut. Aber hatte er auch nur einen Gedanken daran verschwendet, wie ich mich fühlte, machte ich ihm den Vorwurf.

„Wovor hast du Angst?“, fragte er mich dann und nahm mich beschützend in den Arm. In diesem Moment konnte ich es am wenigsten ertragen. Ich gab ihm an allem die Schuld. Ungläubig sah ich ihn an. Ob er sich das nicht denken könnte. Ich trug ein Monster in mir, fuhr ich ihn wütend an.

„Warum denkst du, ist es ein Monster?“, fragte er mich ruhig zurück.

„Es ist wahrscheinlich ein Vampir!“, schrie ich.

„Das bin ich auch.“, antwortete er darauf. Es klingt dumm, aber das war für mich, wie eine vollkommen neue Information. In unseren Zusammenleben war diese Tatsache in den Hintergrund gerückt. Unser Leben war so normal, wie es nur sein konnte und da auch ich nachts arbeitete, viel es nicht einmal weiter auf, dass wir uns tagsüber kaum in der Stadt zeigten.

Er zog mich in seine Arme zurück und küsste mich flüchtig. Er konnte mich verstehen, sagte er. Aber das was in mir war, war zur Hälfte auch ein Mensch. Auch dieser Gedanke war mir vollkommen neu. Es war nicht nur ein entweder oder, es war beides.

Yami beteuerte mir, dass er alles tun würde, um mich wieder glücklich zu sehen und mir die Angst zu nehmen, aber er konnte es nicht... entfernen. Er wusste zum einem nicht wie und zum anderen, war es auch sein Kind.

„Ich kann nicht mein eigenes Kind töten.“, sagte er und ich spürte die Traurigkeit, die er bei diesem Gedanken in sich trug. Ich nickte kurz, wollte ihn nicht weiter beunruhigen und versuchte mich an seine Worte zu klammern. Doch es gelang mir nicht lange. Die Angst wurde übermächtig. Was, wenn es mich töten würde? Was, wenn es doch ein Monster war?

Also versuchte ich es doch auf eigene Weise loszuwerden. Ich schlug mir gegen den Bauch, lief mit Absicht gegen Tischkanten und ließ mich die Treppe herunter fallen. Letzteres versuchte ich nur einmal.

Als ich nach dem Sturz zu mir kam, saß Yami an meinem Bett und mein Kopf war verbunden. Er erzählte mir, dass ich eine Platzwunde hatte und im gleichen Atemzug erklärt er mir, dass das Kind noch lebte. Ich wusste, dass er die Enttäuschung auf meinem Gesicht sehen konnte. Im gleichen Augenblick begriff ich, dass er wusste, dass es kein Versehen gewesen war.

„Ich habe so schreckliche Angst.“, flüsterte ich schließlich. Ich sagte es mehr zu meiner eigenen Verteidigung. Schließlich wusste ich ja, dass ich auch ein Teil von ihm töten würde, wenn ich das Kind loswerden wollte.

„Glaubst du, du bist die Einzige, der es so geht?“, fragte er mich und seine Stimme hatte plötzlich eine Schärfe bekommen, die ich noch nie bei ihm gehört habe. „Ich habe auch Angst und wenn ich sehe, was du dir selbst antust, wünschte ich, wir wären uns niemals begegnet. Ich weiß genauso wenige wie du, was geschehen wird und jede Sekunde muss ich daran denken, was dir das Wesen antun könnte. Dabei schaffst du das wunderbar allein! Du hättest dir heute fast das Genick gebrochen, weißt du das?!“

Noch nie zuvor hat er so mit mir gesprochen. Vielleicht kann ich mich deswegen so gut daran erinnern. In diesem Moment war alles Sanfte aus seinem Gesicht verschwunden und ich sah möglicherweise zum ersten Mal das, was er wirklich war. Aber seine Worte schafften es zu mir durchzudringen, denn es lag mir fern selbst zu sterben.
 

Ich frage mich wirklich, was ich mir damals gedacht habe. Immer noch war ich voller Wiedersprüche. Mit meinen siebenundzwanzig Jahren dachte ich, ich sei erwachsen, dabei war ich noch weit davon entfernt.

Ich antwortete ihm nicht darauf, denn ich wusste auch nicht, was ich antworten sollte. Ich war mir über meine eigene Dummheit im Klaren, dennoch änderte es nichts an meinem Wunsch.

„Es gibt keine Ungewöhnlichkeiten oder andere Anomalitäten.“, sagte er plötzlich und setzte sich wieder auf den Stuhl neben meinem Bett.

Ich sah ihn fragend an. Er sagte, dass er einen Arzt holen musste, da die Wunde sehr stark geblutet hatte. Der Arzt hat mich daraufhin gründlich untersucht. Das ich schwanger war, war bereits zu sehen. Er hatte nichts feststellen können, was irgendwie ungewöhnlich wäre, aber für eine genauere Diagnose müssten wir zu ihm kommen.

Yami fragte mich nicht, ob ich zu diesem Arzt gehen wollte. Er schleppte mich dort einfach hin. Es war das erste Mal, dass er etwas über meinen Kopf hinweg entschied. Man sagte mir, dass das Kind, wie jedes andere in diesem Stadium entwickelt war und es auch sonst keine Auffälligkeiten gab. Bis zu einem gewissen Grad beruhigte mich das, aber es war nicht genug. Er schien es zu spüren und stellte mir noch ein paar Fragen, doch keine davon beantwortete ich anders als andere Frauen, die er behandelte. Aber der Arzt erklärt mir auch, dass es für eine Abtreibung zu spät war.

Meine Ängste legten sich erst dann ein wenig, als ich eine seltsame Vorliebe für Käse mit Schokocreme entwickelte. Am liebsten hätte ich mich von nichts anderem mehr ernährt. Ich wollte nur das und zwar morgens, mittags, abends. Yami wurde nach drei Tagen allein schon vom zuschauen schlecht. Diese etwas ungewöhnliche Ernährung brachte mich zum Umdenken. Wenn das Ding in mir, mich dazu brachte, von Käse und Schokocreme zu leben, war es vielleicht doch nicht so schlecht, wie ich dachte. Außerdem gab es mir den ersten Beweis, dass es wirklich auch ein Teil – der menschliche Teil – von ihm war. Ich selbst mochte nämlich keine Schokocreme, er aber dafür umso lieber.
 

Mein Appetit änderte sich glücklicherweise noch, aber die Angst nicht. Gegen Ende der Schwangerschaft wurde sie wieder schlimmer. Aber ich versuchte es mir nicht mehr anmerken zu lassen. Yami war sehr glücklich.

Die Geburt war das schrecklichste, was ich je erlebt habe. Dabei habe ich gedacht, dass ich schon viele schreckliche Dinge erlebt hatte. Es war der Tag der Sonnenfinsternis. In der Stadt gab es den Aberglauben, dass es nichts Gutes bringen würde, wenn ein Kind an solch einen Tag geboren würde. Ich hatte gehofft, diesen Tag zu umgehen. Dieser Glaube stärkte meine Ängste nur zusätzlich. Doch als die Wehen genau an diesem Tag einsetzten, wurde ich regelrecht panisch. Ich begann die Geburt zu verweigern.

Es dauerte bereits Stunden, bevor Yami den Arzt gegen meinen Willen holte. Dieser kam mit einer Schwester. Er zögerte nicht lange und schnitt mir mit einem Skalpell den Bauch auf.

Als uns beiden klar wurde, was er vor hatte, bettelte ich Yami an bei mir zu bleiben und mich nicht allein zu lassen. Die Angst vor dem Messer, war größer als die Angst vor dem unbekannten Wesen. Schon als der Arzt das Skalpell aus seiner Tasche geholt hatte, hatte er gehen wollen. Aber ich ließ ihn nicht. Ich flehte ihn an, bei mir zu bleiben und als das nichts brachte, machte ich ihm schreckliche Vorwürfe, die ich heute noch bereue. Ich hielt ihn vor, dass er an allem schuld sei. Wenn er nicht gewesen wäre, dann wäre ich nicht in dieser Situation. Wie hatte ich nur so egoistisch sein können?

Seine Augen glühten so rot, wie ich es noch nie zu vor gesehen hatte, als der Arzt das Kind schließlich holte. Ein Zeichen, wie sehr er gegen das Wesen in seinem Inneren kämpfte Ich kann mir nicht einmal vorstellen, wie groß sein Durst gewesen sein muss. Ich war von diesem Anblick gefesselt. Das Schreien des Kindes nahm ich nur unbewusst war.

„Menschlich.“, presste Yami zwischen den Zähnen hindurch und verließ augenblicklich das Zimmer, noch bevor der Arzt, es überhaupt realisieren konnte.
 

01. Mai
 

Er kam erst Stunden später zurück. Die Sonnenfinsternis war schon lange vorbei und der Tag neigte sich dem Ende. Das Rot war aus seinen Augen verschwunden. Wortlos betrat er den Raum und sah mich kaum an. Tonlos fragte er mich, wie es mir geht und ich konnte nicht mehr tun als Nicken.

„Hast du... es getan?“, fragte ich ihn ängstlich und er antwortete mit einem leisen „Ja.“ Ich konnte die Erschütterung über seine eigene Tat deutlich in seiner Stimme hören.

„Wen?“, fragte ich weiter.

„Ich weiß es nicht.“, sagte er kaum hörbar. „Irgendwer, der mir zu erst begegnet war.“

„Eine Mann oder eine Frau?“, fragte ich weiter, dabei war es vollkommen unrelevant.

„Eine Frau,... glaube ich.“

„Hast du sie...“, ich schluckte heftig, mochte es mir nicht einmal vorstellen. „Hast du sie getötet?“

„Ich hoffe nicht.“, wisperte er. „Ich weiß es nicht. Ich habe einfach... Ich konnte nicht denken... Ich war nicht... ich selbst... Sie liegt in einer Gasse zwei Straßen weiter. Vielleicht wird sie bald gefunden.“, wisperte er.

„Es tut mir leid.“, entschuldigte ich mich nach Minuten der Stille, wohl wissend, dass es nicht genug war. Ich hatte ihn dazu getrieben. Es war meine Schuld, dass er sich Vorwürfe machte. Ich sah die Qual in seinem Gesicht und schämte mich für meine Worte.

Er sah mich an und in seinen Blick lag etwas Unbekanntes. „Ich weiß.“, antwortete er. „Du hattest Angst. Ich verstehe.“

Er hatte mir nicht verziehen und ich glaube nicht, dass er es danach jemals tat. Wir sprachen nie wieder darüber, dennoch konnte ich den Gedanken nicht abschütteln. Ich wusste, dass ich es verdient hatte.
 

Es war tatsächlich eine Frau gewesen. Sie überlebte mit hohem Blutverlust. Nach ein paar Tagen im Krankenhaus, wurde sie wieder entlassen und erholte sich schnell.
 

Nachdem einige Minuten verstrichen waren, in denen niemand von uns etwas gesagt hatte, hörte ich ihn tief durchatmen. Dann fragte er mich plötzlich nach dem Kind. Meine Sorge um ihn war zu groß gewesen, als dass ich mich weiter damit befasst hatte.

Da wir kein Kinderbett hatten und als der Arzt bemerkte, dass Yami nicht mehr da war und ich körperlich sowie geistig nicht in de Lage gewesen war es anzunehmen, hatte er es auf den Sessel gelegt, in dem Yami so oft saß. Eingebettet in Kissen und Decken lag es da noch immer.

Er ging hinüber und nahm es hoch. Dann stieß er einen merkwürdigen Seufzer aus und ich konnte nicht anders und sah zu ihm. War sein Gesicht gerade noch von Schuld gekennzeichnet, hatte sich nun darauf eine Zärtlichkeit gelegt, wie ich sie nur kannte, wenn er mich ansah.

„Hikari, sie ist wunderschön.“

„Sie?“, fragte ich dumm.

„Ja.“

„Woher willst du wissen, dass es eine sie ist?“

„Es kann nur ein Mädchen sein.“ Schweigend betrachtete ich ihn. Er mit einem Kind, mit unserem Kind auf dem Arm. Das Bild war nicht einmal so merkwürdig, wie ich gedacht hatte. Dann fasste ich mir schließlich ein Herz. „Was meintest du mit menschlich?“, fragte ich unsicher.

Ohne mir zu antworten kam er zum Bett. Ich drehte den Kopf weg. „Sieh sie dir an, Hikari.“, mahnte er mich sanft. Nur zögerlich drehte ich den Kopf und... auf einmal wurde ich von solchen Gefühlen überrollt, wie ich sie nie kannte. Ich war von dem kleinen Geschöpf in seinen Armen verzaubert und konnte nicht anders, als sie eine ganze Weile stumm anzustarren.

Ihr Gesicht war rund und rosig. Auf ihrem Kopf sah man leicht den blonden Pflaum ihrer Haare. Die Augen waren geschlossen und sie wirkte im Schlaf vollkommen entspannt. Als hätte sie gewusste, dass schon alles gut werden würde.

„Was denkst du?“, fragte er mich.

„Niedlich.“, antwortete ich und es war das Einzige, was ich in der Lage war zu denken. Nie hätte ich es möglich gehalten, dass ein Kind von mir und ihm so aussehen könnte.

„Ich meinte vorhin, dass ich nichts Vampirisches spüren kann.“, beantwortete er dann meine Frage. Verwundert sah ich ihn an. „Es ist schwierig zu beschreiben. Ihre Aura ist nicht die eines Vampirs, aber auch nicht die eines Menschen. Sie ist schwächer, kaum wahrnehmbar.“

Als ich immer noch nichts sagte, sprach er weiter. „Ich will nicht sagen, dass sie überhaupt keine Züge eines Vampirs hat. Aber ich kann im Moment nichts spüren.“

Ich nickte, obwohl ich seine Worte kaum begriff. Konnte er nicht? Wieder schwiegen wir und betrachtete sie stumm.

„Was machen wir nun?“, durchbrach er die Stille. Ich hatte keine Antwort. Ich war zu verwirrt, von all den Dingen, die an diesem Tag geschehen waren. Er erkannte das und redete deshalb weiter. „Zuerst einmal braucht sie einen Namen. Hast du einen Vorschlag?“

Ich konnte nicht einmal denken, da sollte ich einen Namen aussuchen? Ich war zu sehr mit meinen eigenen Gefühlen beschäftigt, als mir darüber Gedanken zu machen. Als ich ihm nicht antwortete, fragte er mich: „Liebst du mich?“

Völlig überrumpelt stieß ich ein Natürlich aus. „Ich liebe dich auch und ich liebe dieses Kind schon jetzt mehr, ich es jemals für möglich gehalten habe. Sie ist zu süß, um sie nicht zu lieben.“

Skeptisch sah ich ihn an. „Hast du immer noch Angst? Kannst du es denn nicht lieben?“, fragte er mich weiter.

Ich wusste es ehrlich nicht. Ich wusste nur, dass mir die Vorstellung an ein Leben zu dritt, jetzt da das Kind da war und es so... normal war, nicht mehr unbehaglich war.

„Ich will...“, sagte ich schließlich. „Ich will es lieben.“ Und als ich die Worte sprach, merkte ich, dass ich sie wirklich so meinte.

„Dann nennen wir sie Ai. Es ist ein sehr schöner Name.“

Ich nickte stumm und konnte nicht leugnen, dass ich ganz ergriffen war. Ich weinte sogar ein wenig. Yami setzte sich mit dem Kind neben mich und zog mich an seine Brust. Er küsste sanft meine Stirn. Ich spürte, dass ihm meine Worte sehr viel bedeuteten.

Wir verhaarten eine ganze Weile so, bis ich mich endlich wieder beruhigt hatte. Erst dann schien ich wieder klar denken zu können.

Allerdings war mein erster Gedanke, dass wir vielleicht erst einmal wirklich sicher gehen sollten, ob es wirklich ein Mädchen war. Yamis Enthusiasmus verschwand augenblicklich. Er sagte ich solle das machen. Aber ich wollte genauso wenig.

Die Wahrheit war, dass wir beide Angst hatte, das Kind weiter zu berühren. Wir befürchteten, dass wir ihm ausversehen weh tun konnten. Während wir uns stritten, schlief es einfach weiter, vollkommen anteilnahmslos und wieder dachte ich, dass es wohl wusste, dass alles gut werden würde. Spätestens in diesem Augenblick war es um mich geschehen. In jeder Situation schlafen zu können, konntest es nur von seinem Vater haben. Und dass es so etwas war, was es von ihm geerbt hatte, erfüllte mich mit so viel Zuversicht und Freude, dass alles andere in weiter Ferne rückte.
 

Nun Ai, das ist unsere Geschichte, bis zu dem Augenblick, in dem wir dich das erste Mal in den Armen hielten. Jetzt weißt du auch, wer aber vor allem was dein Vater wirklich war. Er war ein Vampir. Hab keine Angst davor. Ich habe lange gebracht um zu erkennen, dass das keinen Unterschied machte. Er war, wie er war. Genauso, wie du ihn in Erinnerung hast: ein liebender Mann und ein liebender Vater. Ich weiß, dass du Zeit brauchen wirst, bis du es verstehst. Deswegen hoffe ich so, dass dich diese Worte erreichen, wenn du älter bist. Aber ich vertraue darauf, dass du es tust. Du hast so viel von ihm, dass ich keinen daran Zweifel habe.

Was mich selbst betrifft... Es tut mir leid, wenn meine Worte dich verletzte haben. Ich konnte das... unbekannte Wesen in meinem Körper einfach nicht lieben. Aber ab dem Moment, in dem er dich in den Armen hielt, in dem ich dich das erste Mal wirklich sah, habe ich das erste Mal so etwas wie echte Zuneigung für dich empfunden und diese ist mit jedem Tag gewachsen. Trotzdem kann ich verstehen, wenn du mir nicht verzeihen kannst. Ich wollte dir nie davon erzählen, aber ich wusste, dass ich es tun musste, wenn ich diese Zeilen schreiben würde. Ich kann nur hoffen, dass du meine Liebe erkennst.

Die Zeit mir dir und deinem Vater, war wirklich die allerschönste, die ich je erleben durfte. Die Worte meine Mutter begleitete mich jeden Tag und ich verstand sie auf einmal nur zu gut. Es gab nicht einen Tag an dem ich nicht dankbar für euch beide war. Mit der Zeit verschwanden auch die Schuldgefühle gänzlich, die ich so lange in mir getragen habe. Was konnte an meiner Liebe zu ihm schlecht sein, wenn er mir so ein wunderbares Wesen wie dich schenkte?

Ich liebe dich sehr Ai, aber dein Vater... er hat dich regelrecht vergöttert. Wir beide waren die Ersten die ihm eine richtige Familie gaben und die Tatsache, dass du so gar nicht, wie jemand aus seiner Familie warst, ließ ihn daran glauben, dass seine eigenen Wurzeln nicht von Grund auf Schlecht waren.

Es war so eine glücklich Zeit, die wir mit einander verbrachten. Es gab keine Vampire und keine Hunter. Nur die Menschen um uns herum. Manchmal vergaßen wir ganz, dass es etwas gab, was uns sehr von ihnen unterschied. Es war wohl zu vollkommen, denn es endete alles mit einem Schlag. Ich weiß nicht, ob ich überhaupt darüber schreiben kann, so sehr zerreist mich allein der Gedanke daran. Seit jeher habe ich es mir verboten, darüber nachzudenken, weil ich es einfach nicht ertragen konnte. Deswegen werde ich erst morgen beginnen. Vielleicht habe ich dann die Kraft dazu.
 

12. Mai
 

Es geschah noch im Herbst, zwei Monate nach deinem dritten Geburtstag. Ich machte gerade eine Pause und vertrat mir vor der Bar die Beine. Du warst gerade bei einer Frau, die sich ab und an um dich kümmerte, einfach nur, weil sie Kinder so sehr mochte. Vielleicht erinnerst du dich nicht mehr.

Yami wartete draußen auf mich. Obwohl er es war, der mir diese Arbeit beschafft hatte und ich sie gern machte, sah er es nicht mehr gern, dass ich dort arbeitete. Er sagte eine Mutter zu sein, hätte mich noch schöner gemacht und er mochte die Blicke der anderen Männer nicht. Kurz ausgedrückt: Er war eifersüchtig und das schmeichelte mir ungemein. Wir standen am Hintereingang, vorborgen vor den Blicken von Passanten und er küsste mich zärtlich, erinnerte mich daran, dass ihr zu Hause auf mich warten würdet und ich nicht so lange bleiben sollte. Wir standen eng umschlungen, denn mir war leicht kalt gewesen. Bevor er ging küsste er mich noch einmal und vergrub das Gesicht an meiner Halsbeuge. Wir verhaarten einigen Momente so und schließlich ging er dich abzuholen.

Als ich nach Hause ging beleuchteten die Straßenlaternen meinen Weg nur spärlich. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass sich etwas im Schatten bewegte. Ich war erst erschrocken, aber als ich die Gestalt erkannte, die sich auf mich zu bewegte, mehr überrascht. Es war der Mann, der vor wenigen Jahren Interesse an mir gehabt hatte. Wir unterhielten uns ein wenig und ich fragte ihn was er in dieser Gegend machte. Er sei gekommen um zu sehen, ob es mir gut ging und auch, um mir zu sagen, dass ich zurück kommen sollte. Ich könnte nicht einfach so aufhören, dass zu sein, was ich bin. Und dann sagte er etwas, was mich irritierte, denn ich verstand nicht, was er mir sagen wollte: „Anscheinend bin ich noch rechtzeitig hier aufgetaucht. Mach dir keine Sorgen, ich werde dein Problem bald beseitigt haben.“

Ich hatte keine Probleme. Mir ging es so gut, wie nie zuvor. Doch er antwortete nicht weiter auf meine Fragen und verschwand wieder. Ich lief so schnell ich konnte nach Hause, um Yami davon zu erzählen. Als ich dort ankam, brannte das Licht nicht, wie ich es erwartete hatte. Es war alles vollkommen düster und schien verlassen. Weder er noch du waren da, Ai. Ich wollte das Haus gerade wieder verlassen, um dich zu holen, doch noch bevor ich an der Tür war, hörte ich aus dem Nebenzimmer ein Geräusch. Ich rannte dorthin, doch Yami kam mir bereits entgegen. Sein Gesicht war vollkommen verändert. Blass und abgehetzt, wirkte er. Sofort überfiel mich die Angst. Wortlos zog er mich in die Küche und ließ dabei das Licht aus.

„Was ist passiert?“, flüsterte ich. „Wo ist Ai?“ Ich wusste instinktiv, dass ich nicht laut sprechen durfte.

„Hat dich heute jemand angesprochen?“, fragte er mich unvermittelt und sein Blick huschte immer wieder zur Tür und den Fenstern. Als hätte er Angst jemand könnte ihm gefolgt sein.

„Ja. Ein alter... Freund. Ich habe mit ihm meine Ausbildung gemacht. Warum?“

„Er hat uns gesehen.“, wisperte er genauso leise. Ich verstand nicht ganz, deswegen hängte er an: „Vorhin, bevor ich Ai holen wollte.“ Er sprach schnell, als wäre jede Sekunde kostbar.

„Na und? Da ist doch nichts weiter dabei.“, sagte ich naiv.

„Hikari, ich bin ein Vampir! Er denkt, ich hätte dir Gewalt angetan. Dein Blut genommen. So muss es wohl für ihn ausgesehen haben. Zumindest kann ich es mir nur so erklären.“

„Das ist vollkommen unmöglich. Ich habe mit ihm gesprochen und er hätte es gesehen oder mich fragen können.“

„Nicht, wenn er glaub, ich hätte dich... verführt. In gewisser Weise stimmte das ja auch.“, scherzte er bitter. Erst da wurde mir klar, was er mir eigentlich sagen wollte. Wir waren in Gefahr.

„Was bedeutete das?“

„Er hat meine Spur schon aufgenommen. Gleich nachdem ich gegangen war. Er ist ziemlich flink.“, antwortet er hastig.

„Wo ist Ai?“, wiederholte ich und hatte Angst vor der Antwort.

„Bei der Kinderfrau und da sollte sie auch erst mal bleiben, bis wir ihn irgendwie losgeworden sind.“

„Wie meinst du das?“, fragte ich und meine Stimme zitterte.

„Nicht, dass was du denkst!“, fuhr er mich an. Er kannte meine Gedanken gut.

„Können wir nicht einfach mit ihm reden? Ich kann ihm sagen, dass es ganz und gar nicht so war, wie es für ihn aussah.“

Seine Augen blickten mich mitfühlend an und ich erkannte, dass es nicht so einfach sein würde. „Du hast vergessen, dass unsere Beziehung alles anderen als normal ist.“, erinnerte er mich sanft. „Bedenke, was du bist, bedenke, was ich bin. Auch, wenn du nicht als Hunter geboren wurdest und deswegen vielleicht einen kleinen Spielraum hast, so ist es doch schon immer in dir gewesen.“ Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte nicht hören, was er mir da zu sagen versuche. „Was glaubst du, würden sie mit Ai machen?“, flüsterte er heißer. „Ihre Existenz grenz fast an ein Wunder. Glaubst du sie würden uns einfach so in Frieden weiter leben lassen?“

Wieder konnte ich nur den Kopf schütteln, während mir die Ausweglosigkeit dieser Situation bewusst wurde und Verzweiflung meinen Körper durchkroch.

„W-Was sollen wir jetzt tun?“, formte ich tonlos mit den Lippen.

„Ich sagte doch, wir müssen ihn loswerden. Ich werde versuchen ihn von hier fortzulocken, bis er meine Spur verliert. Wenn er zurück kommt und nach dir fragt und Ai sieht, antwortest du ihm.“

„Und was soll ich über ihren Vater erzählen?!“, fragte ich ihn wütend und die Tränen standen mir bereits in den Augen. Ich wusste inzwischen vorauf das ganze hinaus laufen würde.

„Das er... kurz verreist ist, dass du ihn wahnsinnig liebst und dass er verdammt gut aussieht und ein anderer sowieso nicht mithalten kann.“

Unwillkürlich musste ich lachen, auch wenn ich bereits heulte.

„Woher weiß ich, ob... Wann sehen wir uns wieder?“, stammelte ich.

„Ich melde mich auf jeden Fall, sobald ich ihn losbin und das weißt du.“, sagte er noch bevor ich überhaupt daran zweifeln konnte.

„Geh nicht.“, flehte ich ihn an.

„Das ist das Beste für dich und Ai.“, argumentierte er noch einmal und ich wusste, dass er seinen Standpunkt nicht ändern würde. Schwach nickte ich.

„Stell dir einfach vor, ich mache nur eine kleine Reise, sehe mir die Welt ein wenig an, während du dich um Ai kümmerst und mir ein warmes Essen auf den Tisch stellst, wenn ich zurück bin. In ein paar Tagen werde ich wieder da sein.“

Ich hasste ihn dafür, dass ich er in solchen unpassenden Momenten Scherze machen konnte. Trotzdem erwiderte ich: „Das hättest du wohl gerne.“, und zwang mich zu einem Lächeln.

„Ja, das hätte ich wirklich gern.“

„Was ist, wenn es nicht so geht, wie du sagst? Was ist, wenn du nicht...“ Meine Stimme brach ab. Ich konnte es nicht einmal zu Ende denken.

Ich hob den Kopf und sah in seinen Augen, dass er die gleiche Angst teilte. „Ich liebe euch und ich werde zurückkommen. Wenn doch etwas... dazwischen kommen sollte, möchte ich dass du eines weißt.“ Dann flüsterte er mir etwas ins Ohr und die Tränen strömten nur so meine Wange hinunter. Dann löste er die Kette, die er immer um seinen Hals trug und legte sie mir in die Hand. Ich solle gut darauf aufpassen, er würde sie wiederhaben wollen. Bevor ich auch nur reagieren konnte, küsste er mich lang und innig und ich erwiderte seinen Kuss auf die gleiche Weise. Es war ein verzweifelter Kuss. „Es ist nur eine kleine Reise.“, flüsterte er dann. Danach war er gegangen.

Ich blieb nicht untätig zu Hause. Ich versuchte den Mann zu finden, der deinen Vater jagte, doch es war aussichtslos. Sie hatten die Stadt schon verlassen.
 

Ich muss mich einen kurzen Moment ausruhen, denn das was ich nun schreiben werde, kostet mich noch mehr Anstrengung. Ich weiß nicht, ob ich es überhaupt kann.

Die Kette, die er mir gab, zeigt das Wappen seiner Familie: ein in sich verschlungenes vierblättriges Kleeblatt. Für Yami war dieses Wappen, der Beweis, dass seine Familie nicht immer schon so grausam war. Wer würde ein vierblättriges Kleeblatt wählen, wenn man gleichzeitig so Stolz auf eine Gabe war, die anderen das Leben entziehen konnte? Die Kette, oder besser gesagt, der Anhänger gehört zu dem Kästchen, welches auch dir einmal gehören wird. Wenn du diesen Brief hier liest, wirst du herausgefunden haben, wie die beiden Teile zusammengehören. Ich darf es dir leider nicht sagen. Er sagte einmal, dass jeder, der es besaß, es selbst herausfinden musste. Wie ich es herausgefunden habe, ist unwichtig. Yami bedeutete, dieses Kästchen sehr viel. Es war das einzige Geschenk, das er jemals von seiner Mutter bekam, zusammen mit dem Anhänger. Erst später so sagte er, hat er herausgefunden, warum sie es ihm gegeben hatte.
 

Um deinetwillen versuchte ich weiter zu machen. Du warst drei und hast sehr wohl verstanden, dass dein Vater nicht da war. Du hast mich nach ihm gefragt und jedes Mal antwortete ich dir, dass er nur eine kurze Reise machte und bald zurückkommen würde.

Nach fünf Tagen klopfte es am Nachmittag an der Tür. Mein Herz schlug wie wild. Ich machte mir Hoffnung, dass er es war, obwohl er nicht zu klopfen brauchte. Doch als ich die Tür öffnete, stand sein Jäger vor mir.

In jenem Moment, als ich sein Gesicht sah, wusste ich, dass er nicht zu mir zurückkommen würde. Nie wieder.

Ich weiß nicht, wie es geschehen konnte, obwohl er es mir dringend erzählen wollte. Ich wollte es nicht hören. Ich ließ ihn erzählen, während meine Hand sich um den Anhänger der Kette geschlossen hatte, die plötzlich merkwürdig eng an meinem Hals lag. Als er fertig war, nickte ich wie von selbst und schloss wortlos die Tür.

Ich ging in dein Zimmer. Ich spürte nichts, ich dachte nichts. Vor mir erstreckte sich nur eine tiefe, dunkle Leere, die unaufhaltsam näher kam. Du warst damit beschäftigt, deine Puppe zu kämmen. Ich stand im Türrahmen und sah dich kaum, weil mein Blick so verschwommen war. Ich wusste, dass ich es dir sagen musste und dass es besser war, es gleich zu tun. Solange, wie der Schmerz noch nicht zu mir durchgedrungen und die Leere mich verschlungen hatte. Denn danach, hätte ich es nicht mehr gekonnt.

Dann drehtest du dich plötzlich zu mir um und hast mir stolz deinen ersten selbstgebundenen Pferdeschwanz gezeigt. Du hast genauso ausgesehen wir er, Ai. Leuchtende grüne Augen und ein Strahlen im Gesicht, als wollest du die Welt erwärmen. Ich kann und will es dir gar nicht beschreiben, was ich empfand. Aber es war, als würde der Schmerz mich überrollen und du warst mein einziger Halt. Ich rannte zu dir und schloss dich so fest ich konnte in meine Arme. Dann begann ich hemmungslos zu weinen. Ich konnte deine Verwirrung spüren, die mit jeder Minuten, die ich weinte, zu Angst wurde.
 

An das, was ich dir danach sagte, wirst du dich noch erinnern. Ich habe es dir oft erzählt. Ich sagte, dass dein Vater auf seiner Reise einen Unfall hatte und an den Verletzungen gestorben sei. Er würde nicht zurückkommen. Es war eine Lüge, aber ich konnte dir doch nicht erzählen, dass er ermordet worden war. Für ein Verbrechen hingerichtet, was er nicht begangen hatte. Denn etwas anderes war es doch nicht.

Kurz danach begannen unsere Umzüge. Ich hatte Angst, dass man herausfinden würde, wer du wirklich warst. Ich wollte dich um jeden Preis beschützen. Dabei waren die Hunter noch die geringste Gefahr für uns. Doch als ich das erkannte, war es bereits zu spät.
 

Vor acht Monaten dann tauchten sie plötzlich auf. Ich erzählte dir, dass Yami der jüngst Sohn der Clays war. Seine älteren Brüder machten ihrer Familie alle Ehre. Du warst bei einer neuen Freundin und ich wollte dich gerade abholen, als einer von ihnen plötzlich vor mir auftauchte. Hatte ich damals gedacht, dass Yami dem Vampir ähnlich sah, der meine Familie getötet hatte, so war dieser sein Ebenbild. Er wollte „Rache für sein Blut“. So hat er es gesagt. Er wollte Rache für den Tod seines Bruders. Ich weiß nicht, ob es ihm wirklich um seinen Bruder ging oder einfach nur darum, dass einer der Nachfahren der Clay getötet worden war – von einem Hunter, wegen mir. Denn das schien er alles zu wissen. Woher weiß ich nicht.

Ich weiß nicht, wie es mir gelang ihn loszuwerden. Ich habe ihn schwer verletzte, zumindest glaube ich das. Aber es war mir wohl nur gelungen, weil er mich unterschätzt hatte.

Von da an bin ich mindestens jeden dritten Tag mir dir an einen anderen Ort gezogen. Immer erfand ich neu Ausreden, warum es ausgerechnete auch in dieser Stadt einen Grund grab, nicht zu bleiben. Irgendetwas fiel mir schon ein. Ich wollte dir keine Angst machen.
 

Bis heute geht das so. Aber nicht mehr lange. Ich weiß, dass sie jede Nacht näher kommen und ich kann nicht Tag und Nacht von dir verlangen zu reisen. Deswegen versuche ich mich vorzubreiten, bereit zum Kampf, wenn sie uns endlich gefunden haben. Ich bin so selbstsüchtig und bringe es nicht einmal übers Herz, dich jemand anderem anzuvertrauen. Ich weiß nicht, ob sie von deiner Existenz wissen. Wenn nicht, dann wäre das nur gut und du könntest wo anders ein glückliches Leben haben, ohne mich. Aber ich kann nicht.

Du bist alles was mir noch geblieben ist.
 

Die Sonne geht bald auf und wir müssen weiter ziehen, immer in der Hoffnung, dass sie unsere Spur verlieren und wir ihnen einen weiteren Tag entkommen.
 

Wenn ich versage, sollst du die Kette und das Kästchen nehmen. Seit dem Tag an dem ich die Kette erhalten habe, habe ich sie nicht wieder abgenommen. Nur einmal werde ich es tun, wenn ich den Brief in dem Kästchen verwahren werde, welches so alt, wie seine Familie selbst ist. Wenn du herausfindest, wie es sich öffnen lässt, wirst du reif und alt genug sein, um alles verstehen zu können. Das wünsche ich mir zumindest.
 

Ich lege dir ein Photo bei. Du warst zwei als es gemacht wurde und eine benachbarte Freundin war Photographin. Allerdings mochte sie gestellte Aufnahmen nicht und hatte so immer ihre Kamera dabei, um die wirklich wichtigen Momente festhalten zu können, wie sie es immer nannte. So ist dieses Bild entstanden. Es war immer mein liebstes.
 

Bevor ich dich gleich wecke nur noch zwei Dinge, die du wissen sollst. Das eine ist von mir, das andere von deinem Vater.
 

Ai, auch, wenn ich deine Existenz eine lange Zeit nicht zu schätzen wusste, nicht begriffen habe, welches Wunder in mir war, so möchte ich, dass du es jetzt weißt. Ich war zu blind und ängstlich, um zu erkennen, wie wunderbar ein Kind sein kann, besonders mit ihm als Mann und Vater an meiner Seite. Du bist alles was wir hatten und was wir mehr als alles andere liebten. Wir haben alles getan, um dich zu beschützen. Ich habe dir jeden Tag gezeigt, wie sehr ich die liebe, wie wichtig du mir bist, denn Worte können das nicht einmal annähernd ausdrücken.

Selbst, wenn unsere Körper nicht mehr bei dir sind, ein Teil von uns wird es immer sein. Dein Vater wird bei dir sein, wenn du lachst, so laut und herrlich, dass man vor Freunde weinen möchte. Sieh ihn den Spiegel und er wird dir durch deine Augen zurückblicken. Wenn du Angst und dich unsicher fühlst oder du etwas anstellst, von dem du weißt, dass es nicht ganz richtig ist, dann werde ich es sein, die aus dir spricht. Du musst genau hinsehen, Ai. Wir sind immer bei dir. Du musst uns nur finden - in dir.
 

Von deinem Vater soll ich dir etwas Anderes sagen, etwas Wichtiges. Ich selbst konnte den Sinn hinter den Worten nie ganz begreifen, obwohl ich eine Ahnung habe. Aber du wirst es schon herausfinden. Er sagte: „Sag Ai, dass ich sie liebe und dass die letzte Geschichte unter den Worten liegt.“
 

Wir lieben dich.
 

Leb wohl...



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Mina_Murray
2010-02-14T14:43:45+00:00 14.02.2010 15:43
Das Ergebnis dieses Kapitel setzt mir deutlich mehr zu als die darin erzählte Geschichte...

Genau genommen hat mich die Geschichte von Ais Mutter kaum berührt, denn so menschlich ihre Gefühle auch sind, so unsymphatisch ist sie mir geblieben. Besonders charakterstark zeigt sie sich mit ihrer Depression und der Sinnlosigkeit in ihrem Leben nach Sonan Clays Tod eben nicht. Da ist ihr Hass auf ihr ungeborenes Kind nur die Spitze des Eisberges. Yami hingegen bleibt für mich ziemlich blass im Charakter und Verhalten bis auf eine gewisse Ähnlichkeit zu Edward Cullen. Auch Hikaris Wesen kann ich mir bis auf ihre Depressionen nicht vorstellen, aber das ist ja nicht dein Fehler. Ai kennt schließlich ihre Mutter muss dazu nicht viel hören.
Allerdings erinnert mich das Treffen und die Beziehung von Hikari und Yami etwas an Cat und Bones aus der "Night Huntress"-Serie ("Blutrote Küsse" u. a.) von Jeaniene Frost. Die Bücher kann ich nur empfehlen, wenn du sie noch nicht kennst.

Insgesamt stört mich einfach die Vorhersehbarkeit und die Stereotypen der Geschichte. ersteres hättest du ja damit vorbeugen können, wenn du z.B. gleich geschrieben hättest, wer Ais Vaters ist, statt Spannung aufzubauen. Nichtsdestoweniger ist es beeindruckend, dass du mit so einen negativ eingestellten Charakter wie Hikari erzählen kannst, trotz unvernünftiger Handlungen bleibt sie eben menschlich und irgendwo nachvollziehbar.

Kommen wir auf meinen Anfangssatz zurück. Als klar wird, dass Ai dass aus der Prophezeiung ist, dachte ich erst "!$§%$§&%§&%%$E(&()/(&)(/&=)?!!?? OMFG nein!!!! Ai darf nicht in Kanames Todesurteil geraten!", aber dann fiel mir ein, dass Zero das bestimmt nicht so einfach zulassen wird und es dann eben endlich zum Kampf auf Leben und Tod zwischen ihm und Kaname kommt...

Naja und deswegen habe ich auch in meinem Papierstapel nach dem alten Ausdruck der prophezeiung gesucht und finde weiterhin keinen hinweis darauf, dass Ai selbst die Vernichtung bringt. Viel eher handelt es sich um eine selbsterfüllende Prophezeiung, die sich so abspielt:

Die zuerst geschilderten Bedingungen treten ein. Zu diesen Bedingungen gehört auch Ais Geburt. Punkt, nicht mehr und nicht weniger.
Yuki geht wegen der Prophezeiung Zero suchen und findet ihn und Ai, sie kommen zur Schule zurück und dadurch kann Ai durch das Vierblatt(!) auf der Schatulle die geschichte ihrer Eltern lesen. Allerdings hört Kaname dabei zu und ihm schwant Böses. Dadurch, dass das Vierblatt Ais Herkunft gelüftet, also den Weg gezeigt hat, wird klar, dass Ai das Kind aus der Prophezeiung ist, dass Kaname töten will. Versucht er es, will Zero sie beschützen und bringt Kaname dabei um (vielleicht passiert das sogar wirklich, ich kenne dich ja ;-)), wodurch die Vampirgesellschaft in helle Aufruhr gerät und sich wegen des einen Jägers Tat an allen Jägern rächen will. Yuki wird erst einmal trauern und tut anfangs nichts dagegen, dass ein neuer Krieg einsetzten könnte und macht (für sie) unbewusst deutlich, dass Rache von den Vampiren sein muss und der Untergang kann kommen...

...auch wenn ich weiß, dass du mir nichts dazu verraten wirst...eventuell kann ich im Falle des Eintreffens am Schluss sagen, "ich hab's ja geahnt! ;-)"

Aber dass ich nun fürchterlich auf das nächste Kapitel gespannt bin, muss ich wohl nicht sonderlich erwähnen >_____< Was ich da eben geschrieben habe, dient eigentlich eher dazu, mich von der Angst um Ai, dieses wundervollen, einfach niedlichen und lebensfrohen Kindes, abzulenken!

Hdl Mina
Von:  Vampire-Mad-Hatter
2010-02-09T15:46:44+00:00 09.02.2010 16:46
Wow! Einfach Wow! *_*

Man konnte sich richtig gut rein versetzen. Wie gelitten hat unter der Liebe und erst später merkte das sie ihn liebt. Dieses hin und her und die Schuldgefühle das sie ihn liebt, das hast du echt super rüber gebracht. Vor allem als sie mit Ai schwanger wurde. Sie dachte es wäre bzw. kann ja nur ein Monster sein und verletzt sich selber, wirft sich sogar die Treppe runter. Man konnte ihre Angst gut verstehen aber auch seine Seite wie er darüber dachte.
Und dann war sie da! <3 Ai, ein so liebes Wesen! <3

Und dann kam der Tag! *_* Als er schon sagte er käme wieder, da kamen einem echt die Tränen, denn man wusste sie würden sich nicht mehr wieder sehen. x_____x

Und jetzt, nach diesem Brief gehts wohl erst richtig los. °___° Mir wird schon ganz Bange um Ai! :/

Bin gespannt wie es weiter gehen wird!^^

GLG Vampire-Mad-Hatter
Von:  Asu91
2010-02-02T11:33:35+00:00 02.02.2010 12:33
Wow, das war wirklich sehr bewegend. Hab sogar ein paar Tränchen im Auge ;_;

Jetzt wissen wir endlich wer in der Prophezeiung erwähnt wird^^ Und auch, wenn das Ende der Geschichte so grausam ist, so gefällt sie mir doch sehr^^

Natürlich musste ich die ganze Zeit an Zero denken *//* Und ich hab mich sogar bei dem Gedanken erwischt, dass die Möglichkeit bestände, dass sich die Geschichte wiederholt... Würde mir sehr gefallen *lalala* XD

Jetzt bin ich aber mal auf die Reaktion aller Beteiligten gespannt, also die Leute, die den Inhalt des Briefes kennen. Wenn Yuuki damit zu Kaname rennt, dann brat ich ihr eins über! òó XD

Freu mich schon aufs nächste Kapitel^^

P.S Eine weitere Prophezeiung erfüllt sich ungefähr jedes Mal wenn du ein Kapitel hochlädst XD Je länger desto besser^^

Lg
Asu


Von:  lenia
2010-02-01T19:19:56+00:00 01.02.2010 20:19
dann fange ich mal an mit dem post...bin mal gesannt wielange r diesmal wird.....
für rechtschrubung und gramatik haftet wie immer die tastatur!

so also erstmal um titel...mein erste gerdanke war, das du uns DAS doch cniht antun kannnst...sollte der brief etwa soooo kurz sein, das zero udn ai jetzt schon gehen?
mensch jag mir NIE wieder so einen herzinfarkt ein!!!!!!!!!
es ist ja zum glück 'nur' der brief....
aber mansch maidlin, das wra schon nen halber herzkasper!!!!!!!!!

so dann fang ich jetzt mal an (alle absätze dieich auch mache, entsprechen denen in deiner ff^^):

15.November
nein wie niedlich! i finde den anfang schon total knuffig ^//^
sehr süß gehalten dun doch so wahr...ich dneke aber, da können andere eher aus erfahreung sprechen als ich *auf enni schiel*

schön poetisch gehalten…
ich mag diesen zusammenahng wie ais mutter ber ihren vatr und auhc se selbst redte. ja so was nennt man doch liebe, aber die zwispältigkeit….hach wie toll…zu lesen ;)

wai!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!1 *.*
gott das ist so süß geschreiben. so toll. ich schmelze gleich dahin. kann mir das total toll vorstellen…. supersüß. aber ich dneke du wirst nicht ewig so süß bleben…du wirst noch sadistisch sein…ich kenne dich da doch schon ganz gut…
also bin ich jetzt masochist und mach weiter

schöne melancolie…hach wie ich das liebe, so was vond ri zu lesen…
ich kann gar ncht be,ängeln …außer…ja es gibt ei außer!
ich dneke das ist wieder übersehen worden ….
>Stattdessen nahm er uns in den Arm und drückte uns einen Kuss…
also ich dneke so wasr doch geeint nicht?
XD
*knuff*

ja vll. hatte es sakura geahnt…schöne vorrausdeutung

was was was??????
was war damals schon mit enem vampr? der gleich der sie auch später heimsuchte?
oh gott… ich les schnell weiter ich muss das jetzt wissen!

>unser haus
>Man schob mein Verhalten auf das, was er(?????) erlebt hatte
oh sehr schön packend…ehrlich sehr sehr interessant. ich weiß cniht wie ich sagen soll, aber es hröt sich verdammt genial an..ich kann mir dieses szeneario so verdammt genasu vorstelen und bekommen eine gänsehaut…mensch mädchen, DAS schaffst NUR du, also sei stolz draufud unterschätze dich cniht immer“!!!!!
tja ansonnsten. ich bin sehr gespannt arauf zu erfahren, wer der mann war…entweder ein hunter oder ein vamp…obwohl ich weiß cniht 2teres ist i-wie nen bissl seltsam aber ich lass mcih überraschen…


okay eindeutg ein hunter…oder ein verbitterter vampir?…trotzdem ich dneke eher an hunter

also doch hunter!
hm+ ob wir die person wohl kenne?
wäre dir durchaus zuzutrauen…schließlcih spinnst du dir immer iweder die koriosisten und genialsten sachne zusammen

süß

2.dezember

o.O
ich wusste es du bsit imme riweder für eine überraschung ut. ai kann hunter werden…wow….
hefitg…
bin gerade zutiefst schockiert über diese neuigkeit….
die rachegendaknen ihrer mutter sind sehr gut geschildert und nachvollziehbar. ich glaube jeder hätte so gehandelt…
einnert mcih auch gearde an OSC… da hatten wir das doch auch mit dne kurans ;)
absicht????? oder doch zufall?

o.o
ie corss-akademie…
ja hanabusa und co sind halt genial ;)
tja utopis schon, aber dennoch zu toll…ansonnten könnten wir ja nicht diese wundervolle story von dir lesen, wenn es diese utpoie nicht gäbe…heißt wenn hino nie vk angefangen hätte…wäre verdammt schade drum gewesen…
denoch wiegesat ihre gefühle sind durchaus nachvollziehbar. ich erinnere mcih ja nru an zero.. er war damals auch dagagen und konnte si ch diese utopie nicht vorstellen. ob er es heutekann, das weiß wohl nru er allein…

vedammt könig??????
du meinst jetzt aber nicht kaname oder???????????????????
wer zum teufe istde grünäugige…
mensch dieses samragdgrünt hatte garde etwas von e.c. aber egka. wir sind da ja schließlcih cniht dennoch ich finde diese szene sehr einfühlsam dun auch wirklich traurig.
er ist breit zu sterben, für etwas was sein vate rgetan hat…aber dann sowa….hach ich frage mcih gearde ob das nicht ais papa ist…aber wäre etwas merkwürig…na egal. ch erfahre es ja schließlich ncoh^^

die vergangenehit wassons ;)

wieder diese schöne melancolie am ende…hach es ist toll zu lesen. man fühlt mit und das so sehr, als ob man selbst betroffen ist….
und dann wieder diese schöne kontrast mt ais unbeschwertem leben….*sfz*
*dahinschmelz*

15 april

von wem denn nun schonwiedeR?
ich dachte der vamp ist tot…oder gibt es ncoh einen anderen zusammenhang…ach anja…mensch bist du blöd…natürlich mss es da ncoh mehr geben…ist schließlcih ne ff von MAIDLIN!!!!
*sich selbst auf den hinterkop schlägt*

oha…ja alakohol löst keine probleme hilft aber zu verdrängen…mit schweren nachfolgen!
aber so ist es eben. man kennt es doch imemr wnen es nicht mehr geht trinkt man sich bis zur halben besinnungslosigkeit oder aber man sucht sich andere alenkung…ich dneke da weißt du genauso gut wie ich…wie die aussieht und ungefährlci ist das auch cniht…
der man…hm~
hab ne vermutung…mal gucken o sie sich gleich bestätigt

ich wusste es!!!!!!!
ja wie geil…ich habs gewusst!
lol!!!!
dienterwäsche ra gerade zum schißene…ich lach mich schlapp
uninn..mensch der frau würde ich jetzt was erzählen aber egal…die reaktion, das sie nun weint… sehr schon beschreiben…für mich sehr gut nachvollziehbar!
und iwie haben so ziehmlich alle den tic extra zu betonen ‚ich habe ncht hingeguckt’,mensch männer…
ihr hab sie ja nicht nackt gesehen…manchmal ist das echt lächerlich, bei dir find ich’s nur etwas amüsant^^°

so u diesem abschnitt.ich find es gut das sie wieder anfängtzu arbeiten, weniger aber, das sie ihm cnit so recht glaubt…
na ja..egal aber etwas anderes verwundert mcihd ann doch und zwar das sie sich da interesse zu ihm nicht eingesteht…ob wohl, wenn mn genauer darüber nachdnke ist es auch verständlic.
interesante namesauswahl. ich weiß cniht ob yami nur dunkelheit bedeutet, dennoch find ich’s sehr interesant, zumals deine namen immer eine ebduetung in deinen storys haben…würdest sie ja umsonst nicht wählen ;)

oh sehr interesant. ein unschönes leben, welches yami fürhte…verdammt gemein. ich hasse sein mutter und sienen vater ^^°
mit diesem unehelichem kind…c heiß nicht, dneke ber, das es jetzt weniger mit der story zu tun hat sondern nur heir eine rolle spilete um den aspekt der mutterliebe zu verdeutlcihen odeR?
wenn j, hat sehr gut geklappt

das ende nur ein wort…mal wieder
süß

16 april

*gerade ihr essen ausspuckt*
was?????
hikari und yami????????????????????????????????????????????????????
omfg!!!!! (ygo alarm XD nene scherz)
mensch das war jetztein schock. ich bin mir sicher, das das ais vater ist…und evrdammt ncohmal..die provezeihung *gerade nachlesen muss*
*schock*
tag und nach in liebe statt hass vereint?
das…das…das ist böse!!!!
wiederspricht all meinen theorien T.T
aber okay…mal gucken was du dir noch überlegt hast
so weiter im text…ich bin wahrlich veblüfft aber dennoch habe iche s gehant das es auf diese 3 wörte hinauslaufen wird…hikari erinnert mcih heir oft an ero…ich denke so könnte er sich auch fühlen, wenn er an die jetztige yuuki denkt…wer weiß
ansonnsten…ich kanns nicht glauben es ist totl romatisch und keineswegs schmalzig geworden^^

*jubel*
glückwunsch hikai…d hast es bemerkt XD
ganz ehrlich ich finds heir lustigt…heir erinnert sie mcih egare etqas an yuuki *lol+

*heul*
gott das ist so…so dramatisch ich liebe disen absatz…ich glaube es wird meien liebster im chap sein…denke ich ganz strak, aber mal gucke ob er es wirklcih wird.
diese ziespätligkeit…ich kann nru immer wieder sagen an wen mich hikári einnert und dennoch ändert es ncihts…schließlich ist es ja hikari…
gott das ist wunderschön!!!!!
ich kann es einfach cniht in wote ausdrücken sry!

oh gott..du wirst immer schlimmer. ich kann langsam nicht mehr!
was osll ci dir dazu schreiben?
ich liebe es…es ist so verdammt…. gott ich finde keine worte ehrlich. ich kann nru betonen, das es wunderschön ist du dieses wort es nicht mal annähernd beschreiben kann wie wunderschön

7 monate!
doc ai.-..ich wusste doch von anfang an udud httest zweifel in mri gesäht. böses mädchen
ja mehr kann ich wiede rnciht sagen…verdammt warum musste du mcih imemr sprchlos mit deinem schreiben machen?????????????????

21.april

glaube ich ihr gerne. sie wollte schließlcih ihre famile…beschützen…
ich verdenke ihr das nicht…auf keinen fall es musste scließlcih sein, damit wirklich alles gehim bleiben konnte… außer der schwangerschaft…hm~ ich weiß cniht ob da schon wa sihctbar war. gehe erstmal von einem nein aus

oh mein gott!
ich …hammer ja das glaube ich gerne
diese bindung muss… ich weiß cnihtzum einen beängstigend seinund zum anderen auch echt toll. sie muss sich eigenltich sicher sein, das er es ernst meint…gott wie kann man nur solche slebstzweifel in sich tragen…
apropo…ich hoffe, dass gerade diese stelle yuuki zum nachdenken anregt ;)
zero denke ich wird sich schmerzhaft zurückerinnern…hoffe ich XD
aber dennoch sie ist wunderschn beschreiben…ich kriege gleich lust ncoh mehr von den beidnezu lesne…und ich hoffe du eiß wie ich’s meine ;)

holkopf…natürlich kann man soclh eine liebe nicht vergessen…hörst du das ZERO??????
das geht vor allem an dch freundchen!
dennoch wieder sehr schöne gemacht…ich liebe hikaris zwispältigkeit aber auch das sie nun doch ENDLICH (der herrin maidlin sei dank) zur vernunft kommt du auf ihr herz hört!

feher hin, fehler her ich finde es dennoch tll. diese liebe muss wirklcih schön gewesen sein.
*sfz*
achja…ich finde die beiden toll. du machst sie mir absolut liebenswert maidlich…ich könnt dich knutschen….
und de beidne auch…ich liebe diese stärke….
‚la cantane’ ich dneke du weißt worauf ich anspiele. es passt heir so schön rein, aber orallem find eich den zusammenhang hier sogar ncoh etwas romantischer ^^

oh gut…sie war ncoh cniht schwanger…
okay…wieder frage…
verwirr mcih cnith so!
egal…
weiter im text
wie kann man nur!!!
harr…. hikari, wenn du…ach ich würd dich….
wa!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
gott dieses web hat doch earde ienn schaden!!!!!
mensch wie kann man nru sooo blöd sein…das ame kind!
armer yami…ich leide total mit ihm!

den erstehe ich gearde nicht….
na ja. egal….
gott was scrheib ich nrua lels für einen kauderwelsch zusammen?

wää
äse mt schokolade?
höt sich etwas ekelig an…aber egal…jeder schwangeren das seine XDD
tja…so kanns gehen liebe hikrari. man sollte halt nie vorschnell handeln. ich mag yamis art auch wenne r über sie entscheid es war richtig!

oh mein gott!!!
iwe kann sie es nur agen…sie uält ihn. das ist emein!!!!!
ich mag yami total gerne und was tut sie?
hach…man ci hab stimmungsschwankungen….

1 mai

diese frau….
mensch da sist grausam…
ich weiß nicht was ich gerde schreiben soll

na ein glück…da ann hkrariabe froh sein!

aha!
das war so klar das es ai war..bestimt ertmal nen schöner schock, von vor ihrer gebrut zu hören, aber ich dneke da sie nun weiß was alles war wird sie es verstehen, schließlcih istsie ja geliebt worden…der mane beweißt es ja
haaa…zu süß
ich wusste ja schon immer das ai total knuffig ist….
so ich mach mal weiter…das kommi wird immer länger o.O

oh gott…die böse vorankündigung…es ist schon herlic kontrastreich ci lie es ich liebe es ich liebe es…weiter so!

12 mai

oh mein gott…bitt nicht ncihtyami!
tumri da sciht an….
gott da ssi so grausam. ich heue gleich. es erinnert mci teilweise strak an OSC aber egal. ci liebe diese stelle…

hm+
sehr interessant und gleichzeit auch sehr quälend…
ich hoffe du weiß wie cihs meine…mensch langsam gehen mri die worte aus…was schreibst du auch so viel ;)
*knuff*

oh mein gott…
da sist so traurig. ich heule verdammt ncohmal . ich leide so dermaßen mit!
aber wie egsagt die worte gehen mir aus und es macht sich ja bemerkbar….

verstädlch, das sei sie beschützen wollte. hätte ich nicht anders gemacht…
sehr schön egschreiben!

bemerkenswertwie du das machst…du festelst mcih imernoch nach über 14000 wörtern…ich dneke ehrlich das wirklcih nru dos crheiben kannst….
abeer egal…ich ach ncoh den rest fertig udnd ann bin ciha cuh mit den enrven am ende

oh gtt..diese ramatik fühlbar…zum greifen nahe!

leider ist dem cniht so…sehr scdade…

der wunsch ging mehr oderwneiger in erfüllung…aber na ja. reif genug ist sie…zumindest für die geschichte…ich fass es niht das zero das imemrnoch liest!

ich erinnere mcih an deine sbescherinung…stimmt die war wirklcih schön

hö was?
*schnell weiter lesen tut*
o

o man das ist so… drmatisch….
ich vesrteehe es voll dun ganz.. ehrlich ich bin gerhrt ich kann cniht mehr

inwiefern!
ja du hast deine frage bekommen ich versteh e es auch cnh nicht!

so du hast es geschafft ich bin urch und habe ein evrdammt langes kommi geschreiben..es sind 5 wordseiten!!!!!!!!!!!!!!

ne zusammenfassung kann ich dri ledier ncihtmehr geben, denn dazu bin ich viel zu sehr durch den wind…
also wirdst du dich damit begnügen müssen ;)
es sind schließlcih über 2000 wörter!
so dann belass ich es nun dabei!
ich hab dich megadoll lieb!!!!!!
lenia



Von: enni
2010-02-01T10:55:41+00:00 01.02.2010 11:55
Kommizeit tralalala~ ^^

Hier bin ich wieder, um mich mit einen kommi für Deine harte arbeit zu bedanken. Schön das du uns immer wieder an deiner wundervollen Fantasie mit teilhaben läßt! Sei dafür geküsst! >.< Und jetzt,.. here we go! ^^

=Sich bequem mit zu Zero, Ai und den rest in die Küche setzt, versucht sich ein stückchen von der Torte zu klauen nur um dann eine auf die Finger gehaut zu bekommen und gespannt darauf wartet, was im Brief steht...=

15. November
Es hat etwas sehr wahres, was Ais Mutter da als einleitung schreibt und in hinsicht, was sie ihr noch alles im weiteren Brief erzählen wird, war es gut und richtig, daß sie das gerade am anfang geschrieben hat. Besser hättest du den Brief wohl nicht beginnen können.
Hikaris Geschichte fängt gut an, um zu entsetzter ist man dann natürlich wenn man liest was kommt. Es schmerzt einen praktisch, lesen zu müssen, wie dieser spezielle Blutrünstige Clay Nani tötet. Hikari überlebt, aber dann kommt was kommen muss... keiner ist bereit ihr zu glauben. Ich finde es allerdings gut, daß sie kräftig genug ist, immer und immer wieder zu erzählen was wirklich vorgefallen ist, und nicht irgendwann resigniert damit aufhört, weil ihr sowieso keiner glaubt. Damit gibst du Hikari schon zu dieser frühen zeit eine innere stärke!
Zu herzend gehend, ist wohl das ende dieses speziellen absatzes. Wer hört nicht gern am schluss, ich hab dich lieb? Ich denke es wird Ai eine menge bedeuten!

02. Dezember
Uhhuuu ^^°, Hikari ist wirklich Blutrünstig! Aber von anfang, sieh an, da haben wir doch tatsächlich einen Hunter in Ais Blutlinie. Verständlich das Hikari als sie die chance erhält sich zu rächen, diese mit beiden händen ergreift. Man kann sich ihren Frust vorstellen, als das objekt ihrer Rache von jemand anderen erlegt wird. Ich weiß allerdings nicht, ob ich nun verständnis für sie aufbringen soll für das nichterlischen ihrer Rachepläne und das dieses dann sogar soweit geht, diesen auf die nachfahren der Clays auszudehnen oder ob ich einfach nur schockiert bin über soviel Blutrünstigkeit!
Ein schmunzeln kann ich mir aber nicht verkneifen, wenn ich Hikaris gedanken zum Bündnis zwischen Huntern und Vampiren lese, über die Bluttabletten und last but not least die Schule! *roftl* Hikari, was würdest du dir wohl denken, wenn dir jemand erzählt hätte, mit welchen Leuten Ai diesen Brief liest? Du hättest diesen jemand wohl für vollkommen verrückt erklärt! XD Ich gebe übrigens ein Goldstück für Kaiens Gedanken in dem moment! XDDDDD Ok. weiter
Der Hass der in Hikari lauert bringst du wundervoll rüber, als sie "den jüngsten Spross der Clays bedroht". Man kann ihn spüren genauso wie die verwirrung die sie ergreift, als Yami ganz anders reagiert, als sie es sich wohl vorgestellt hatte. Das beste war aber der Spruch, den er ihr auf den Weg gegeben hat: "Du solltest loslassen!" Pau, da ist echt weißheit dahinter. Ich fand das absolut stark!!!

15. April
Da kommts, da kommts, da kommts~ meine absolute Lieblingsstelle! Ich hab mich weggeschmissen! Sogar noch ne stunde später, musste ich noch lachen, wenn ich an diese Stelle gedacht hab. Es ist auf jedenfall nur menschlich, so etwas in solch einer situation zu denken! Ernsthaft, wäre es einen von uns anders ergangen? Ich glaube nicht! >.<
Was man hier auch ganz deutlich merkt ist, daß Hikari Yami trotz seines "netten" Verhaltens kein stückchen traut, was wohl auch verständlich ist, in ihrer situation. Außerdem auch ihr akurates Festhalten an der Tatsache, "er ist ein Vampir, also muss er ein Monster sein und ich werde es beweißen...." Tja meine Liebe, dieses wirst du wohl nicht beweisen können, dafür bekommst du etwas viel wichtigeres! ^^ Armer Yami, er hat sein Leben verändert um etwas zu erhalten, was er aber nie bekommen kann. Schön ist aber, es hat sich trotzdem gelohnt, er konnte zwar die Liebe von seiner Mutter durch sein anders verhalten nicht bekommen, aber dadurch das er anders war, wird er die von Hikari bekommen. Es hat sich also in nachhinein doch gelohnt, nicht wie die anderen zu sein! Siehst du Yami? :D Und am ende gibts wieder ganz viel liebe an Ai! ♥

16.April
Huch da sind sie die worte, die eine ganze welt zum einsturz bringen können! Drei kleine Wörter nur, aber so mächtig! "Ich liebe dich"
Arme Hikari, der zwiespalt muss schrecklich gewesen sein, aber wer könnte sie dafür nicht verstehen? Aber ich bin froh, daß sie schlussendlich verstanden hat, daß Yami nicht "Sonan" ist. Ach und da, da war doch noch was.....
Tag und Nacht?
*zurückdenkt, Kapitel aufklickt um die Prophezeiung nochmal zu lesen....Ja, da stehts!*
WENN DES WINTERS KLEID SIEBEN MONDE BLEIBT,
DANN SIND TAG UND NACHT, IN LIEBE - STATT HASS - VEREINT.
Yami und Hikari, Nacht und Tag, dieses haben wir also schonmal gelöst und ein verdacht wird stärker! ^^

21. April
Oi Yami liebt Hikari wirklich! Um so mehr freut es einen, daß ihr auch bewusst wird, wie sehr sie ihn liebt. So sehr, daß sie zurückkommt. Ich gönnen den beiden ihre zeit. Und ich freu mich für die Schwangerschaft! Was dann allerdings kommt, macht mich ziemlich wütend auf Hikari. Was kann dieses kleine Wesen denn dafür? Und die entschuldigung mit "die Tatsache das er ein Vampir war, ist in der nomralität unserer Beziehung in den Hintergrund gerückt" hört sich für mich eher nach einer Verdrängungstaktik an! Und dann kommt dieses böse Kind und erinnert sie daran, daß sie ja mit einen von ihr so gehassten Monster zusammen lebt.... -.-°. Argggg! Und toll, es liegt ihr fern selbst zu sterben, aber das kleine Wesen in ihr, das kann ruhig? *den starken Drang verspürt ein Messer nach Hikari zu werfen!* Ich weiß, daß hattest du wahrscheinlich nicht vor, aber in dem moment war sie mir richtig gehend unsymphatisch!
Emmenthaler Käse mit Nutella... *seufz* XD Ich kenn zuviele, die das mit vorliebe Essen und die nicht schwanger sind! *roftl* Zu dieser Geschmacksverirrung sag ich mal lieber überhaupt nichts! XD
Und Hikari ist wirklich grausam, mutet den armen Yami dieses ganze Blut zu, wo sie doch wissen müsste, was das mit ihm anstellen wird. Allerdings ist man auch nicht ganz klar bei einer Geburt, also werd ich das mal großzügig verzeihen! ^^
Und da ist noch einer!!!
DIE ZEIT DER SCHWARZEN SONNE WIRD SEIN,
DIE GEBURTSTUNDE DES KINDES, DIESER ZWEI’N.
Heissassa! Hier kommt es schlag auf schlag! ^^ Die gewissheit ist vollkommen dar! XD

01. Mai
Es ist total schön, wie du beschrieben hast, wie Ai ihren Namen erhalten hat. Und gut das Hikari auch endlich einsehen konnte, daß es egal ist ob man Mensch oder Vampir ist, was zählt ist die Liebe! *Zero, hör die das bitte genau an!*

12. Mai
Oh nein...;__; warum tust du uns das an Maidlin? Das ist so traurig! *schniff und schneuz*. Man weiß genau was kommen wird und doch würde man es am liebsten nicht lesen! Yami ist einen in laufe dieser erzählung so ans Herz gewachsen und dann kommt so etwas.... und das obwohl man schon schmunzelt über die:"„Und was soll ich über ihren Vater erzählen?!“, fragte ich ihn wütend und die Tränen standen mir bereits in den Augen. Ich wusste inzwischen vorauf das ganze hinaus laufen würde.
„Das er... kurz verreist ist, dass du ihn wahnsinnig liebst und dass er verdammt gut aussieht und ein anderer sowieso nicht mithalten kann.“ XDDDD
Ah und hier kommt dann das sagenumwobene Vierblatt ins spiel. Etwas hat es uns ja schon gezeigt, jetzt bin ich gespannt, was es uns wohl noch zu zeigen hat! Spannend! >.< Genaus wie die letzen worte von Yami an Ai. ^^
Der schluss ist wieder wunderschön und ergreifend geschrieben. Mit der nachricht, auch wenn wir tod sind, ein Teil von uns wird immer bei dir sein! du musst uns nur in dir suchen. ♥

*Wieder auf Zero deutet und sagt:"Hörst du zu, daß gilt auch für dich!!! Auch du hast einen Teil von IchiAAAHHHHHHHhhhh*
=Von Zero unsanft am Kragen gepackt, mit einen finsteren Blick bedacht und unmissverständlich vor die Tür gesetzt wird! HALT ZERO, GIB MIR WENIGSTENS EIN STÜCK VON DER TORTE!!! ;__;, *klack* Tür fällt vor meiner Nase zu!=

Gut dann geh ich halt wieder....
Aber nicht ohne zu sagen, daß ich den stil, in dem dieses Kapitel oder eher gesagt dieser ganze Brief geschrieben ist, sehr geniese. Man kommt sich wirklich so vor, als halte man selbst den Brief in der Hand und ließt was Hikari da einen mit auf den Weg geben wollte. In all deinen Kapiteltagen kann man die deutliche Liebe zu Ai erkennen, egal wie traurig oder ernst es auch ist.

Auch hast du durchaus recht, wenn du sagst, daß das etwas ist, was eigentlich schon seine eigenen FF verdient hätte! Ich stimme dir zu. Aber ich denke du hast auch mit "nur" 10 Seiten und einen Kapitel eine Menge rübergebracht! XD Absolut!

Und noch so nebenbeigedanken....
Ai ist also doch das Kind, von der in der Prophezeiung die Rede war! Ich wusste es doch! >.< Hehe~ oder eher Autsch! In anbetracht was Kaname mit ihr tun möchte! ^^° Noch schlimmer, wir dürfen ja nicht vergessen, daß Kaname das alles genau mitangehört hat! Ich frag mich echt, was sich daraus jetzt ergibt, denn auch wenn Yuki nicht will, daß Ai was passiert Kaname wird sich in der beziehung wohl nicht so einfach davon abhalten lassen Ai zu töten, besonders wenn das weiterexistieren der Vampire auf den Spiel steht. Heikel, heikel...

Ich muss jetzt wohl nicht weiter ausführen, daß ich neugierig bin ohne ende, wie das wohl weitergeht und ich werd geduldig warten, bis ich es bekomme.

Von demher...
hdgdl enni :D





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