Zum Inhalt der Seite

Die Prophezeiung

SPOILERS!!!!
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Verrat

So, da bin ich endlich wieder!!! Hat ja auch lange genug gedauert, ich weiß ja!

Tut mir leid!!!
 

Ich will also auch gar nicht lang rumseiern und wünsche euch viel Spaß! Wir hören uns am Ende!!!
 

maidlin

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Verrat
 

Er saß in seinem dunklen Zimmer, den Blick aus dem Fenster gerichtet, sah und hörte, was an einem anderen Ort geschah. Zwischen seinen Fingern drehte er eine Schachfigur – den Springer. Eine äußerst nützliche Figur, die auf allen Feldern, auf jeder Seite stehen konnte. Schon einmal hatte ihm diese Figur in einem Spiel auf Leben und Tod einen wichtigen Dienst erwiesen.

Genauso wie auch heute wieder.
 

Das Papier raschelte leise, als Zero es sinken ließ. Doch in der gespenstischen Stille, die in den Raum eingekehrt war, klang es wie ein Reisen. Fassungslos starrte er auf das Papier, versuchte das gerade Gelesene und Ausgesprochene zu begreifen. Niemand sprach. Alle anderen starrten ebenso auf die vielen Bögen Papier, die die Wahrheit enthüllt hatten, scheinbar unfähig es zu verstehen.

„W-Wa-Was bedeutet das?“, fragte Ai mir dünner, bebender Stimme. Sie blickte ängstlich in die Augen ihres Papas, doch er starrte noch immer auf den Brief ihrer Mutter. Keiner antwortete ihr, aber sie konnte ihre Blicke spüren. Die Angst kroch ihren Körper hinauf, ihren Nacken entlang, so dass sich die feinen Härchen auf ihrer Haut aufstellten.

„M-Mein V-Va...to-...san... war...war...er...“, sie schluckte heftige. Das konnte nicht sein. Sie hatte es bestimmt nicht richtig verstanden. Sicher würde ihr Papa ihr gleich sagen, dass alles in Ordnung ist. Ganz bestimmt. Gleichzeitig hörte sie immer wieder die Worte ihrer Mutter, durch Zeros Stimme gesprochen. Klar und deutlich, als hätte sich jedes einzelne in ihr Gedächtnis gebrannt. Auch, wenn sie es noch so sehr von sich stieß, noch so sehr versuchte sich einzureden, es falsch verstanden zu haben, nicht richtig hingehört zu haben, wurde der Teil in ihr, der es begriffen hatte, immer größer. Und ohne, dass sie sich dessen selbst bewusst war, hauchte sie kaum hörbar: „Er... war... ein...Vampir.“

Ihr Herz schien aufgehört haben zu schlagen, alles fühlte sich dumpf und taub an. Sie fühlte sich nicht mehr. Da war nur noch die Gewissheit, dass gerade etwas furchtbar schief gegangen war. Von einem Moment auf den anderen, war ihr Welt schwarz geworden und sie wusste, dass es daraus nie wieder ein entrinnen geben würde.

Ihr Blick richtete sich hilfesuchend an Zero. Noch immer glomm der Funken Hoffnung, dass es vielleicht doch ganz anders war. Doch er schaute weiterhin nach unten. Ai konnte sein Gesicht nicht sehen und ihre Angst wurde zu Panik.

Ein Räuspern des Rektors ließ sie zusammenfahren und sie sah ihn aus großen, angstvollen Augen an.

„Es...“, wollte der Rektor antworten, doch er brach ab. Dann unternahm er einen zweiten Versucht und holte tief Luft: „Es scheint so. … Aber... das... ist... Ich habe noch nie...“ Wieder brach er ab, unfähig weitere Worte zu finden. Ai blickte zu Yagari und auch in seinen Augen konnte sie Verblüffung und Unverständnis ausmachen. Ebenso bei Yuki.

Doch er sah sie immer noch nicht an. Die Angst schuf Kälte und Ai schaffte es kaum, auf ihn zuzugehen. Es kostete sie all ihre Kraft, um einen Schritt vor den anderen zu tun. Aber noch mehr Überwindung kostet es sie, ihre Hand auf sein Knie zu legen. Sie wollte, dass er sie ansah, auch wenn sie wusste, dass er sie zurückstoßen würde.

Er hasste Vampire doch so sehr.
 

Unter ihrer Berührung zuckte Zero zusammen. Er konnte einfach nicht glauben, was er erfahren hatte. Das war vollkommen unmöglich! Niemals würde seine... Sie konnte nicht. Sie war nur ein Kind. Und doch... die Wahrheit saß wie ein schmerzender Stachel in seinem Fleisch.

Ai war... seine Ai, war ein... ihr Vater war...

Wie hatte das passieren können? Allein schon die Tatsache, dass sie ihre Mutter das Blut der Hunter in sich trug, hätte diesen Frevel verhindern sollen. Das allein hätte genügen müssen, um es niemals möglich zu machen. Ihr Blut hätte es verhindern sollen. Beider Blut hätte sich gegenseitig abstoßen müssen, ein neues Leben niemals möglich machen dürfen. Hunter und Vampire waren bestimmt einander zu hassen. Liebe hat es zwischen ihnen nie gegeben. Aber nicht nur das allein, hätte es unmöglich machen sollen. Allein schon ihre Rassen. Nie konnte daraus ein Kind entstehen. Wie war es dann doch so gekommen? Warum?

Und er hatte nie etwas dergleichen gespürt. Nichts hatte darauf schließen lassen, dass sie ein... kein... dass sie anders war. Sie hatte das Blut eines Vampirs in sich. Ihr Vater war das gleiche Monster, wie er eines war - nach Blut dürstend und scheinbar unersättlich. Sie war...

„Hasst du mich jetzt?“, hörte er sie gebrochen fragen. Ihre Stimme, die sonst immer so klar und fröhlich war, klang nun unsicher, als hätte sie Angst vor ihm.

Nun hob Zero schließlich den Kopf, immer noch nicht wissend, was er antworten sollte, geschweige denn, was er selbst über all dies dachte. Doch als er ihrem Blick begegnete, stockte ihm der Atem. Ai stand vor ihm, die großen Augen direkt auf ihn gerichtet. Er konnte Angst darin erkennen und Unsicherheit. Aber am meisten schockierte ihn wohl die Farbe ihrer sonst so grün leuchtenden Augen. Das Grün war dumpfer, matter und gräulicher. Wie das Grün eines sterbenden Blattes an einer Pflanze, kurz bevor es herunterfällt und gänzlich verdorrt.

Er hatte diesen Blick schon einmal gesehen, vor langer Zeit. Fast hatte er es vergessen. Damals vor fünf Jahren, als er sie das erste Mal getroffen hatte, hatte sie den gleichen Blick in den Augen gehabt. Es hatte lange gebraucht, bis sie zu ihrem klaren und hellen Lachen zurückgefunden hatte, dass ihn selbst so glücklich machte. Als er es das erste Mal gehört hatte, hatte er den Eindruck gehabt, die Sonne würde ihn persönlich anlachen.

Die Vorstellung, es nicht mehr zu hören, ließ sein Herz zu Eis erstarren. Zero erkannte, dass er nicht viel anders war, als die beiden Monster, die sie damals töten wollten. Nur eine einzige Entscheidung, ein einziges Wort, würde ausreichen, um dieses wundervolle Lächeln für immer von ihrem Gesicht zu wischen. Er könnte es zerstören und ihre Seele in abertausende von Teilen zerbrechen.

Allein der Gedanken daran, dass sie ihn von nun an vielleicht immer aus diesen sterbenden Augen ansehen würde, ließ alles andere für den Moment verblassen.

Zero ließ den Brief fallen und zog Ai augenblicklich in seine Arme. „Nein, natürlich hasse ich dich nicht.“, flüsterte er heißer. Er drückte sie fest an sich, spürte den vertrauten kindlichen Körper. Es war noch immer die gleiche Wärme, der gleiche Geruch. Auch als sie die Arme um seinen Hals legte und leise zu schluchzen begann, kam ihm all dies bekannt vor. Es war so, wie es immer gewesen war. Sie hatte sich nicht plötzlich geändert.

Sie war sie. Das Mädchen, welches er vor fünf Jahren bei sich aufnahm und das seitdem sei Leben auf den Kopf gestellt hatte. Das Mädchen, das ihm überhaupt ein Leben gegeben hatte. Es hatte sich nichts geändert. Es waren nur Worte, vor langer Zeit auf Papier geschrieben, ungefährlich und wirkungslos.

Sie war Ai.

Sie war sein Kind.

Er spürte die Blicke der anderen auf sich, ganz besonders ihren. Zero wusste was sie dachte.

Dennoch empfand er keine Reue. Das Kind in seinen Armen, würde ihn niemals betrügen.

„Es ist alles in Ordnung, Ai.“, flüsterte er in ihr Ohr. „Es ändert sich nichts.“ Das würde es doch oder nicht?, nagte eine leise Stimme an seinem Bewusstsein.

„Aber wie zum Teufel ist das möglich?!“, sagte nun Yagari, der seine Stimme wieder gefunden zu haben schien. Ai zuckte vor Schreck zusammen. Sie vergrub das Gesicht an Zeros Brust und drückte sich noch ein wenig mehr an ihn.

„Das würde ich auch gern wissen.“, stimmte der Rektor murmelnd zu.

„Aber warum ist das denn so verwunderlich?“, sagte Yuki und reagierte anders, als alle anderen. „Rein von der Anatomie betrachtet sind sich Menschen und Vampire nicht unähnlich.“

„Aber nur, wenn man von der äußeren ausgeht.“, sagte Zero und der bittere Unterton in seiner Stimme war nicht zu überhören.

„Das ist einfach...“, wieder machte der Rektor eine Pause und suchte nach den richtigen Worten.

„Unheimlich?“, fragte Ai zögernd und Zero wusste, dass sie damit ihre eigenen Gefühle beschrieb. Für sie muss das Ganze noch unfassbarer sein.

„Oh, nein! Ganz und gar nicht!“, rief Kurosu. Alle anderen blicken ihn ungläubig an. Ai, weil sie hoffte eine vernünftige Antworte zu bekommen, eine Erklärung, die drei Erwachsenen, weil sie böses ahnten. „Faszinierend trifft es sehr viel eher! Überlegt doch mal, was das bedeutet! Es eröffnen sich vollkommen neue Möglichkeiten!“

„Wofür?“, fragte Zero misstrauisch.

„Das ist der beste Beweis, dass diese albernen Streitereien zwischen Vampiren und Huntern endlich ein Ende finden können! Eine gemeinsame Existenz, nicht nur nebeneinander, sondern auch miteinander ist möglich! Ihre Mutter ist ein Hunter und ihr Vater ein Vampir. Ich hätte mir nie zu träumen gewagt, dass es wirklich so möglich sein kann! Das ist einfach wunderbar! Das ist die beste Nachricht, die ich seit langem erhalten habe.“

„Ah!“, stieß Yuki plötzlich entsetzt aus.

„Was ist los, Yuki? Geht es dir nicht gut? Du bist plötzlich ganz blass?“, fragte Kaien sie sofort und ging zu ihr.

Mit entsetztem Blick sah sie zu Ai. Warum hatte sie es nicht gleich bemerkt?! Wie hatte sie es auch nur eine Sekunde vergessen können?!

„Was ist?“, fragte Zero sie nun ebenso.

Yuki versuchte sich wieder zu fangen. Sie durfte sich nichts anmerken lassen. Ai durfte nichts merken. Das Letzte was sie wollte, war dem Kind noch mehr Angst zu machen. Aber das... Wenn Ai wirklich...

Hikari und Yami...

Licht und Finsternis...

Tag und Nacht...
 

„Was machen wir denn, wenn wir das Kind gefunden haben?“

„Wir werden es töten.“
 

„Nichts.“, sagte sie kaum hörbar. „Zero, ich... ich muss mit dir reden.“, brachte sie heraus. Ihr Mund war staubtrocken und jedes Wort war ihr schwer gefallen. Sie sah ihn eindringlich an, hoffte, dass er ihre Botschaft verstehen würde.

„Du immer mit deinem Pazifismus!“, sagte Yagari genervt, der Yukis Verhalten offenbar für nicht so wichtig empfand.

„Du bist doch nur neidisch, weil ich die ganze Zeit recht hatte!“, sagte Kaien Kurosu triumphierend.

Yagari verdrehte genervt die Augen. „Ich gehe eine Rauchen. Auf diese Neuigkeit brauche ich erst einmal eine Zigarette und dann vielleicht noch einen doppelten Whiskey.“, murmelte er. Auf seinen Stock gestützt, stand er auf und verließ das Zimmer.

„Yuki?“, fragte Ai sie und Yuki lächelte sie schwach an. „Schon gut, Ai. Es ist wirklich alles in Ordnung.“ Sie hoffte, dass ihr Schauspiel sie überzeugen würde. Ein kurzer Blick zu Zero, genügte um zu wissen, dass es wohl nicht so war. Er hatte nicht darauf reagiert.

„Zero, bitte nur... kurz...“

Doch statt ihrer Bitte Folge zu leisten, sah Zero kurz auf die Uhr. „Nein, ich bringe erst Ai zu Bett. Es muss so lange warten.“

„Aber, Papa ich...“

„Ai, du weißt, dass wir morgen ganz früh aufbrechen wollen. Du hast versprochen gleich ins Bett zu gehen.“

„Ja.“, sagte sie unzufrieden. „Aber... ich mag jetzt nicht allein schlafen und ich kann jetzt auch nicht schlafen.“

Zero strich ihr liebevoll durch das Haar. Nur zu gut verstand er sie, aber sie würden morgen auf jeden Fall zurückkehren. Er wollte, dass sie ausgeruht war und irgendwann würde sie sicher einschlafen. Auch, wenn es dauern würde.

„Ich weiß.“, sagte Zero schließlich. „Es ist nur für einen kurzen Moment. Ich höre Yuki zu und komme dann gleich nach, versprochen und ich erwarte auch nicht, dass du einschläfst. Aber ruh dich aus. Die nächsten Tage werden anstrengend werden.“

Ai nickte wiederwillig. „Sehen wir uns nochmal?“, fragte sie dann an Yuki gewandt.

„Nein, ich denke nicht.“, antwortete diese mit trockener Stimme.

Ai ließ von ihrem Papa ab und ging zu Yuki und umarmte diese. „Auf Wiedersehen, Yuki.“, sagte sie. „Ich hab dich lieb!“

Die Worte schnürten ihr die Kehle zu und der Kloß in ihrem Hals schien noch weiter anzuschwellen. Tränen traten ihr in die Augen. Ai glaubte es sei wegen des Abschieds.

„Ich hab dich auch lieb.“, flüsterte Yuki kaum hörbar und hätte Ai am liebsten nie wieder gehen gelassen. Warum gerade sie?, fragte sie sich stumm.

„Na komm schon, Ai.“, Zero reichte ihr die Hand und Ai nahm sie bereitwillig an. „Guten Nacht.“,

„Guten Nacht, Ai.“, verabschiedeten sich auch der Rektor von ihr.

Zero hörte noch, wie der Rektor Yuki noch einmal fragte, ob alles in Ordnung sei, als sich die Tür hinter ihnen schloss.

„Was ist mit Yuki?“, fragte Ai ihn, auf dem Weg zu ihrem Zimmer.

„Ich weiß es nicht.“, antwortete Zero knapp.

„Solltest du ihr nicht jetzt zuhören? Es schien doch wichtig zu sein.“

„Mag schon sein, aber... du bist jetzt wichtiger. Sie kann auch noch einen Moment warten.“ Ai wurde bei diesen Worten ganz warm und der Gedanke, dass er sie verstoßen könnte, kam ihr plötzlich absurd vor.

Sie betraten das Schlafzimmer und Zero verzichtete darauf das Licht einzuschalten. Der Mond erhellte das Zimmer mit seinem weißen Licht zur Genüge.

Ai krabbelte ins Bett und zog die Decke bis zum Kinn. Schweigend sahen sich die Beiden an. „Versuch dich ein wenig auszuruhen. Wenn wir wieder zu Hause sind, können wir in Ruhe über alles nachdenken.“, sagte Zero leise, der wusste, dass sie das dringend würden tun müssen. Es war einfach alles zu viel und er fragte sich für einen kleinen Moment, ob sie es überhaupt jemals verstehen würden.“

„Wer bin ich? Was bin ich?“, äußerte Ai die zwei größten Fragen, die ihr auf dem Herzen lagen. Gleichzeitig wusste sie, dass ihr Papa wohl kaum eine Antwort darauf kannte. Aber er wusste doch sonst immer alles, machte sie sich leise Hoffnung.

Zero schwieg einen Moment und betrachtete sie eingehend. Wie gern würde er ihr eine Antwort geben. „Ich kann dir nicht sagen, was du bist. Dein ganzes Verhalten ist das eines Menschen und ich kann auch nichts Vampirisches an dir spüren. Das konnte ich nie und das kann ich auch jetzt nicht, nachdem ich weiß. Aber ich kann dir auch nicht sagen, dass nicht doch ein Teil eines Vampirs in dir ist. Aber ich weiß nicht, wie viel oder was.“, antwortete er ehrlich. Ai wich seinem Blick aus, enttäuscht, dass er ihr nicht besser antworten konnte.

„Aber ich weiß vielleicht wer du bist. Du doch auch oder nicht?“, sprach er weiter.

Skeptisch blicke sie ihn an und schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, was du meinst.“

„Du hast es doch gehört. Deine Mutter hieß Hikari, dein Vater Yami. Du bist ihre Tochter. Du kennst deine Wurzeln und ich denke, wenn du irgendwann einmal mehr über deine Familie herausfinden möchtest, wird dir das mit diesen beiden Namen gelingen. Für den Rest... kann ich dir nur sagen, was ich in den letzten Jahren über dich erfahren habe. Möchtest du es hören?“

Ai nickte schweigend mit dem Kopf und sah ihn aufmerksam an.

„Dein Name ist Ai und du hast am 12. Juli Geburtstag. Dieses Jahr wirst du 12. Vor fünf Jahren hast du entschieden bei mir zu bleiben und seitdem habe ich dich zu sehr verwöhnt, so dass du mir manchmal auf der Nase herumtanzt.“, sagte er trocken und brachte Ai damit zum kichern. Sie wusste sehr genau, wovon er sprach. „Du bist ziemlich aufgeweckt, lieb, hilfsbereit und immer fröhlich. Würdest du in der Schule nicht immer so vor dich hin träumen, könnten deine Noten sehr viel besser sein und ich müsste mich nicht ständig darüber aufregen oder bei deinem Lehrer vorsprechen.“

Wieder kicherte sie.

„Deine beste Freundin heißt Kimi und du bist eifersüchtig auf Motoko, weil ihm alles leichter fällt als dir. Außerdem liebst du alles was süß und niedlich ist. Rosa oder pink hasst du aber aus voller Leidenschaft, höchstens ein zartes Altrosa kann deine Zustimmung finden. Du bist viel zu neugierig und Verbote reizen dich noch mehr. Manchmal denke ich du hast ein Loch im Magen, weil es vollkommen egal ist, was oder wie viel du isst, du hast nach mindestens einer Stunde schon wieder Hunger. Dein Talent dich in Schwierigkeiten zu bringen, genauso wie jenes dich immer vollzukleckern – egal mit was, selbst wenn es nur eine trockene Schreibe Brot ist – sind ohne Gleichen. Und obwohl wir jetzt vielleicht wissen, dass dein Vater ein Vampir war und deine Mutter ein Hunter, bist du wahrscheinlich immer noch genauso unsportlich und stolperst über deine eigenen Füßen, wie es auch noch heute Morgen der Fall war.“

Ai lachte aus vollem Hals und Zero war froh, dass er sie von ihren trüben Gedanken ablenken konnte – wenn auch nur kurzzeitig. Das Gefühl aber, welches selbst an ihm nagte, versuchte er auszublenden. War es wirklich so einfach?

„Das stimmt doch gar nicht.“, brachte sie endlich unter weiterem Gekicher hervor.

„Ach nein? Dann werde ich dich demnächst kochen lassen, dann siehst du mal, wie viel du verdrückst und deine ständig dreckigen Hosen kannst du auch gleich waschen.“, erwiderte er sofort.

„Nein! Ich bin ja schon still.“, gluckste sie.

„Schade, ich wäre froh ein bisschen weniger Arbeit zu haben.“

„Ich kann dir ja ein bisschen mehr helfen, wenn wir zu Hause sind.“, räumte Ai ein und beruhigte sich langsam wieder.

„Das wäre schön.“ Einen Moment sahen sie sich an. Dann beugte sich Zero nach vorn und küsste ihre Stirn. „Hast du Angst?“, fragte er sie leise und Ai nickte kurz. „Wovor?“

„Ich weiß nicht. Vielleicht davor, dass es mich doch verändert, dass ich anders bin als die anderen Kinder – es schon immer war, es nur nie gemerkt habe.“

„Ai, natürlich bist du anders als die anderen. Jeder ist anders, als der andere.“

„So meinte ich das nicht.“

„Lass mich ausreden. Jeder hat-“ Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihn.

Yuki öffnete sie und schaute ins Zimmer. „Zero, ich muss wirklich-“

„Ich komme gleich!“, fuhr er sie etwas unwirsch an. Unsicher nickte sie und schloss die Tür wieder. Zero schloss für einen Moment die Augen, um sich zu erinnern, was er hatte sagen wollen. „Jeder Mensch ist anders, der eine mag rot, der andere lieber blau. Deswegen ist das noch lange nicht unnormal. Und wenn du wirklich so viel anders wärst, wie du im Moment denkst, dann hättest du doch sicher vorher schon etwas gemerkt oder?“

Sie nickte langsam. „ Suche nicht nach Dingen, die dir anderes als bei anderen vorkommen könnten, denn du wirst sie finden. Egal wie unwesentlich es ist. Es gibt nichts wirklich Bedenkliches an dir, ausgenommen natürlich die Dinge, die ich dir vorhin aufgezählt habe. Du bist ein Kind.“

„Aber, was wenn...“, wollte sie wiedersprechen, unterließ es dann.

„Aber was?“

„Schon gut. Ich glaube du solltest jetzt zu Yuki gehen, dann wirst du auch schneller wieder da sein.“ Sie versuchte ihn anzulächeln, aber es gelang ihr nur schwach.

Noch einmal strich Zero ihr durch die Haare. „Ich bin gleich zurück.“ Ai nickte kurz und sah ihren Papa hinterher. Sie zog sich die Decke über den Kopf und die Beine an. Ihr Kopf fühlte sich merkwürdig schwer an und doch würde sie nicht schlafen können. Zu sehr wirbelten die Gedanken in ihr durcheinander. Wie gern wollte sie seine Worte auf der Stelle glauben.
 

Vor der Tür stand Yuki und wartete ungeduldig auf ihn.

„Was willst du?“, fragte Zero, als er die Tür angezogen hatte.

„Es ist Ai!“, platzte sie heraus.

Verständnislos sah er sie an. „Wovon redest du?“ Noch während er sprach ging er an ihr vorbei und ins Wohnzimmer zurück. Ai hatte dort ihre Schulsachen liegen lassen und er wollte möglichst jetzt alles einsammeln, damit am nächsten Früh keine Hektik entstand.

„Die Prophezeiung, ich habe dir doch von ihr erzählt!“, sprach Yuki schnell weiter und folgte ihm augenblicklich.

„Da bist du ja endlich, Zero. Hat Yuki es dir schon erzählt? Du solltest mit Ai sofort gehen, noch heute Abend. Vielleicht bekommt ihr den Spätzug noch. Du solltest keine Zeit verlieren! Dass ich nicht selbst darauf gekommen bin!“, redete nun auch der Rektor auf ihn ein.

„Ich verstehe keine Wort!“, antwortete Zero gereizt und sah die beiden jetzt endlich direkt an.

„Zero, bei unserem ersten Treffen habe ich dir doch diesen Text gezeigt, eine Prophezeiung.“, versuchte Yuki ihn daran zu erinnern.

„Ja. Und?“

„Erinnerst du dich noch, um was es ging?“

Was sollte denn diese Frage? Natürlich erinnerte er sich! So etwas Albernes hatte er noch nie gehört. Ein Hunter und ein Vampir sollten in sich in einander verlieben und dann sogar ein Kind haben. So etwas war doch vollkommen... Seine Miene versteinerte noch im gleichen Augenblick, als er es dachte. Yuki erkannte, dass er es verstanden hatte.

„Ai ist dieses Kind. Ihre Eltern waren ein Hunter und ein Vampir. Sie hießen Hikari und Yami, Licht und Dunkelheit oder auch Tag und Nacht. Die beiden haben sich während eines siebenmonatigen Winters in einander verliebt. Ai wurde während einer Sonnenfinsternis geboren, der Tag der schwarzen Sonne.“

„Das...“, sprachlos sah er sie an. „Das muss nichts bedeuten. Es kann Zufall sein. Ich glaube nicht an so etwas.“, erwiderte er, war aber nicht wirklich von seinen eigenen Worten überzeugt.

„Du weißt sehr wohl, dass es Dinge gibt, die man mit dem Verstand einfach nicht erklären kann.“, schellte ihn nun der Rektor. „Es ist einfach so! Wie viele Beweise brauchst du noch?“

„Schon gut! Mal angenommen... Ai wäre wirklich dieses Kind, was wäre dann? Es macht keinen Unterschied und morgen sind wir sowieso nicht mehr hier.“ Er konnte diese ganze plötzliche Aufregung um diese merkwürde Prophezeiung nicht verstehen. Dann war Ai eben dieses Kind. Er konnte es nicht ändern und es würde sich nichts dadurch ändern.

„So lange, könnt ihr nicht warten!“, drängte Yuki ihn wieder.

Zero sah sie einen Moment eindringlich an und erst jetzt bemerkte er die Angst in ihren Augen. Sofort wurde er wachsam.

„Was soll das heißen?“

„Sie...sie...haben bereits entschieden, was sie tun... werden... wenn sie das Kind jemals finden...“, stammelte Yuki.

„Was? Wer?“, fragte er scheinbar ruhig, doch seine Stimme war schneidend.

„Kaname und... die Hunter. Sie wollen es... töten.“, formte sie lautlos mit ihren Lippen.

Ausdruckslos sah er sie an. „Ist das dein Ernst?“, fragte er dann kalt.

„Was? Natürlich ist es mein ernst! Zero, ihr müsst-“

„Hast du uns deswegen hierher gelockt?! Weil du sie ihm ausliefern wolltest?!“, schrie er sie an.

„Red keinen Unsinn, Zero.“, ging Kurosu dazwischen, während Yuki ihn fassungslos anstarrte. Wie konnte er so etwas von ihr denken? „Yuki wusste genauso wenig wie du, wer Ai wirklich ist. Wir haben es gerade erst erfahren, als du den Brief vorgelesen hast und das weißt du auch!“, sagte der Rektor entschieden.

„Vielleicht hat sie es von Anfang an bei ihr wahrgenommen. Sie ist ein Reinblut. Niemand weiß, wozu die wirklich fähig sind!“

„Zero, nein!“, verteidigte sich Yuki nun selbst. „Ich habe nicht gewusst, wer sie ist! Glaubst du wirklich, ich hätte es bemerkt, wenn du selbst du es nicht wusstest? Glaubst du wirklich, ich hätte überhaupt danach gefragt, mit euch hierher zu kommen, wenn ich es gewusst hätte?! Glaubst du wirklich, dass ich... dass...“ Sie brach ab. Seine Anschuldigung verletzte sie so sehr, dass es ihr den Atem raubte. Wie konnte er so etwas auch nur ansatzweise denken?!

Zero starrte Yuki wütend an, zwang sich dann regelrecht dazu ein paar Mal durchzuatmen, um das ganze rationaler betrachtet zu können. Nein, er hatte nie etwas bei Ai gespürt, was auch nur im Entferntesten auf einen Vampir schließen ließ. Und wenn er ehrlich war, glaubte er auch nicht, dass Yuki das konnte. Sie hatten wirklich alle erst gerade eben davon erfahren. Dieser verdammte Brief! Hätten sie ihn doch nie gefunden! Hätte der Rektor doch nur nicht gewusst, wie das Kästchen zu öffnen war!

„Ihr habt recht, tut mir leid.“, rang sich Zero schließlich durch zu murmeln.

„Du musst mit Ai noch heute verschwinden. Keiner darf wissen, dass ihr hier ward!“, flehte Yuki ihn regelrecht an. Sie würde es nicht ertragen können, wenn Ai irgendetwas zustoßen sollte und das nur, weil sie unbedingt Zero nach Hause bringen wollte!

Ohne länger zu zögern, rannte Zero zu seinem und Ais Schlafzimmer zurück. Er glaubte noch immer nicht an Prophezeiungen oder ähnlichen Unsinn, doch das hier bereitete ihm Unbehagen. Der Text stimmte unter dieser Auslegung wirklich mit Ai, ja selbst mit ihm und Yuki überein. Sie hatte nicht gelogen, sonst hätte er es sofort bemerkt. Ai war sicher noch wach, aber sie würde sich umziehen müssen. Ihre Sachen würden sie hierlassen, überlegte er schnell. Nur Ais Rucksack würden sie mitnehmen, das Kästchen darin und „Hase“. Er würde den Rektor und Yagari sagen, sie sollten die anderen Sachen verschwinden lassen. Sein Herz schlug schneller, während er daran dachte noch einen Zug zu bekommen. Fuhr jetzt noch einer? Wenn ja, wohin? Egal, nur erst einmal weg von hier. Zero erreichte das Zimmer, legte die Hand bereits auf die Türklinke, als er mitten in seiner Bewegung erstarrte.

NEIN!
 

Adrenalin schoss durch seine Adern und sein Puls begann zu rasen. Es war zu spät.

Als er sich umdrehte, um nach unten zu rennen, stieß er mit Yuki zusammen, die das Wohnzimmer verließ. „Er ist hier!“, schrie er sie zornig an.

„Zero, warte!“, versuchte sie ihn aufzuhalten und erwischte ihn gerade noch am Ärmel.

„Wage es nicht, dich mir in den Weg zu stellen!“, knurrte er gefährlich.

„Du weiß nicht, weswegen er hier ist. Es muss nicht wegen Ai sein!“, redete Yuki unbeirrt weiter und ließ ihn immer noch nicht los. „Er kann genauso gut hier sein, um mich zu holen. Lass mich mit ihm reden! Du hast keinen Grund ihn zu treffen!“

Sie sah, wie sein Kiefer arbeitete, wie er um jedes noch so kleine bisschen Beherrschung kämpfte, das er besaß. Sie wusste, dass er nur wiederwillig zustimmt und das auch nur, weil es ihm einzig und allein um Ai ging. Wenn sie nicht wäre, würde er ohne zu zögern... Zero ging ins Wohnzimmer, noch bevor sie diesen Gedanken beendet hatte. Es war besser so, sagte sie sich.

Zero trat ans Fenster und dann sah er sie.

10 Vampire hatten sich vor dem Gebäude versammelt, ganz vorn stand er. Der Hass, der in ihm aufflammte war unbeschreiblich. Er würde ihn ohne zu zögern töten, wenn er die Gelegenheit dazu hätte und wenn Ai nicht wäre.
 

Kaname blickte nach oben und erkannte zwei Silhouetten hinter dem Fenster. Die eine gehörte zweifelsohne Kaien Kurosu. Er erkannte es an dem Zopf, den der Mann immer trug. Die andere, nun... er hatte ihn schon lange nicht mehr gesehen, aber er wusste auch so wer es war. Ihre Blicke trafen sich einen flüchtigen Moment und Kaname zog unwillkürlich einen Mundwinkel nach oben. Er war noch immer viel zu leicht zu durchschauen. Selbst auf diese Entfernung konnte er den Hass, den er ihm entgegenbrachte, regelrecht anfassen.

„Sieh mal einer an. Was für ein Zufall, dass du plötzlich hier auftauchst.“, sagte Yagari sarkastisch. „Und dann bringst du auch noch so reizende Gäste mit.“

Er blickte sich um. Es waren alles Gesichter, die er kannte. Die üblichen, treuen Gefolgsleute dieses Reinblutes, die sich selbst als seine Freunde bezeichneten. Einmal mehr fragte sich Toga Yagari, ob Kaname überhaupt wusste, was Freunde waren.

„Ich wünsche ihnen auch einen angenehmen Abend.“, erwiderte Kaname höflich, richtete seine Aufmerksamkeit, dann aber auf die Haupttür, die Yuki nicht einmal eine Sekunde später aufzog.

„Onii-sama, was machst du hier?“, fragte Yuki und trat auf ihn zu.

„Und hier kommt auch schon die Schwester.“, murrte Yagari und zündete sich eine neue Zigarette an. Das schien ja noch ein interessanter Abend zu werden... und ein langer, dachte er bissig. Er konnte das aufziehende Unheil spüren. Es hatte einfach so kommen müssen, wenn sich die beiden seit 20 Jahren wieder so nah waren. Allerdings würde sich nun zeigen, wie sehr sich Zero wirklich geändert hat, ob er durchhalten würde, was er sich vorgenommen hat.

„Yuki, ich hatte mir Sorgen gemacht, als du noch immer nicht zurück warst.“, sagte Kaname und Zärtlichkeit vermischt mit etwas anderen, war aus seiner Stimme zu hören war.

„Was soll mir denn hier zustoßen?“, fragte sie und hoffte, dass das Zittern in ihrer Stimme nicht zu heftig war.

„Man kann bei ihm nie wissen.“

„Kaname-sama, das ist wirklich...“, sie biss sich auf die Zunge, um den Rest herunter zu schlucken. Sie wollte nicht schon wieder mit ihm streiten und schon gar nicht vor all den anderen. Aber es kränkte sie zunehmend mehr, wie er so abwertend über Zero sprach. „Warum sind die anderen mit hier?“, fragte sie stattdessen.

Etwas in Kanames Blick veränderte sich und doch wirkte sein Ausdruck sanft. Er trat an sie heran und legte eine Hand auf ihre Wange. „Ich danke dir, Yuki.“, sagte er schließlich.

Verwirrt sah sie ihn an. „Du hast schon die Prophezeiung gefunden, die uns vor einer kommenden Katastrophe warnt und nun erfahre ich, dass du auch das Kind gefunden hast. Du hast uns allen sehr geholfen. Einem Reinblut würdig.“, flüsterte er mit leiser Stimme und zog sie in seine Arme. Er bemerkte nicht, dass Yuki erstarrt und jegliche Farbe aus ihrem Gesicht gewichen war.

„W-Was meinst du damit?“, fragte sie heißer und wusste im gleichen Moment, dass es eine überflüssige Frage war. Er wusste es. Aber woher!?!

„Das Kind, welches er bei sich aufgenommen hat, ist das Kind das wir suchen. Ich habe es gehört.“

„W-Wie...“, stammelte sie.

Kaname ließ von ihr ab und sah sie wieder an. „Glaubst du wirklich, ich würde dich ganz allein und ohne Schutz zu ihm gehen lassen? Er hat schon einmal eine Waffe auf dich gerichtet und ich habe keinen Zweifel daran, dass er es wieder tut.“ Unfähig zu antworteten, starrte sie ihren Bruder an. Er war ihr gefolgt?! Heimlich?! Ohne ihr wissen?! Wie hatte er das tun können?! Vertraute er ihr so wenig?!

Kaname sah sie an und versuchte ihren Blick zu deuten. Er war merkwürdig leer und starr. Was ging in ihr vor?, fragte er sich. War sie denn nicht froh, dass Kind endlich gefunden zu haben? Sie war doch genauso voller Sorge über den Inhalt der Prophezeiung gewesen, wie sie alle. Sollte sie nicht erleichterter sein?

„Es tut mir leid, dass ich dir nichts über deinen Begleiter gesagt habe.“, räumte er schließlich ein und es klang ehrlich. „Aber du musst mich verstehen. Ich habe ihm noch immer nicht verziehen.“

Yuki hörte seine Worte kaum. Zu schockiert war sie noch immer über die Tatsache, dass ihr Onii-sama es nun wusste.

„Was... Was wirst du jetzt tun?“, fragte sie ängstlich, obwohl sie die Antwort gar nicht wissen wollte. Seine Worte klangen noch klar und deutlich in ihren Ohren.

Allein bei dem Gedanken daran, gefror das Herz in ihrer Brust. Ohne dass sie sich wehren konnte, drängte sich das Bild einer leblosen Ai in ihrem Kopf. Gerichtet durch einen von ihnen, durch ihre Schuld, weil sie sie in diese Stadt geführt hatte. Sie konnte nicht atmen, so sehr schmerzte es sie.

„Das Kind mitnehmen, das ist doch selbstverständlich.“, antwortete Kaname ruhig.

„Nein! Onii-sama, das kannst du nicht tun! Sie ist es nicht! Du hast dich geirrt!“, sagte sie verzweifelt und hoffte ihre bebende und viel zu hohe Stimme würde sie nicht verraten.

Wie naiv ihre Hoffnung doch war.

„Yuki, was ist los mit dir? Ich dachte du wärest froh, das Kind gefunden, endlich Antworten gefunden zu haben. Schließlich wolltest du genauso, wie wir alle die Prophezeiung enträtseln. Deswegen allein hast du doch erst nach ihm gesucht. Oder etwas nicht?“, fragte Kaname und seine Stimme klang nicht mehr ganz so sanft, wie zuvor.

„Nein! Ich meine... Ich... Das war etwas vollkommen anderes. Da wusste ich nicht, dass sie...“, hilflos brach sie ab. Wie sollte sie ihm das erklären, so dass er ihr glaubte, dass er sie verstand? Sie sah in die Gesichter der anderen: Ruka, Seiren, Shiki und Rima, genauso wie Takuma, Kain und Aidou. Dazu ein paar andere Vampire, die sie weniger gut kannte. Aidou hatte den Kopf gesenkt und wagte es nicht ihren Blick zu erwidern. Er schien als einziger realisiert zu haben, was es für jemand anderen bedeuten würde, würde Kaname Ai mitnahm.

„Worum geht es hier überhaupt?“, hörte sie nun Yagari fragen und fuhr zusammen. Sie hatte vergessen, dass auch er da war.
 

Zero hatte gesehen, wie Yuki mit ihrem Bruder gesprochen hatte. Es schien alles natürlich zu sein. So wie die beiden immer miteinander umgingen, wenn sie sich nahe waren und das ihm schlecht werden ließ. Doch dann hatte sich Yukis Gesichtsausdruck zu einem Entsetzen geändert und ihm waren eiskalte Schauer den Rücken hinunter gelaufen. Kaname war nicht wegen Yuki hier, sondern wegen Ai!

Augenblicklich stürmte er nach unten. Gleichzeitig betete er, dass Ai schon eingeschlafen war und von all dem nichts mitbekam. Er könnte es nicht ertragen zu wissen, dass sie erlebte, wie andere – wie er! – über ihr Leben entschied.

„Zero!“, rief der Rektor verzweifelt hinterher. „Du solltest nicht nach unten gehen. Noch haben sie dich nicht gesehen und es muss doch nicht-“ Er hörte ihn gar nicht. Niemals wieder würde er Kaname Kuran über sein Leben bestimmen lassen. Niemals wieder würde er zulassen, dass dieser ihm etwas wegnahm, was er so sehr liebte.

„Onii-sama, die Prophezeiung muss sich nicht erfüllen. Ai ist so ein liebes Mädchen! Sie würde niemanden etwas zu leide tun! Sie würde nicht einmal im Traum daran denken!“, versuchte Yuki ihren Bruder derweil weiter zu überzeugen.

„Yuki, du weißt, dass die Prophezeiungen von Úmmei bisher immer eingetroffen sind. Du hast es mir doch geglaubt oder nicht? Ich sage es dir noch einmal: Eine Prophezeiung von Úmmei trifft immer ein. Du kennst diese Letzte gut genug, um deren Bedeutung für uns zu verstehen.“ In seiner Stimme lag einen eindeutige Autorität, der sie unter anderen Umständen kaum widersprochen hätte. Doch nicht so jetzt.

„Das glaube ich nicht!“, sagte sie entschieden.

„Wie kommt es, dass du deine Meinung geändert hast?“ Seine Augen blickten sie prüfend an und Yuki schreckte einen Moment zurück. „Weil ich Ai kenne! Du hast uns doch beobachtet. Dann hast du doch gesehen, dass sie keinerlei Gefahr für uns darstellt! Lerne sie kennen und du wirst wissen, was ich meine!“, argumentierte sie so gut sie konnte.

Kaname blickte ihr in die Augen, doch als er antwortete schweifte sein Blick zu etwas hinter ihr. Sie brauchte sie nicht Mal umzudrehen, um zu wissen, wer es war, den er anschaute. Sie konnte es selbst zu deutlich spüren. Das letzte Mal hatte sie diese... beängstigende Aura an jenem Tag gespürt, an dem sie sich für zwei Jahrzehnte getrennt hatten.

„Das kannst du nicht wissen. Immerhin ist sie bei IHM aufgewachsen.“, sagte Kaname scharf.

Yuki dreht sich um und sah Zero. Er hatte die gleichen kalten Augen, wie damals. Unter seiner Haut sah sie merkwürdige Hervorhebungen, die sich wie Ranken darunter schlängelten. In seiner Hand hielt er die Bloody Rose. Direkt auf Kaname gerichtet. Auch sie schien wieder zum Leben erwacht zu sein. Zero würde Ai niemals gehen lassen und sie verstand es! Sie wusste wohin all dies führen würde, wenn sie nicht etwas unternahm. Aber sie fühlte sich so unglaublich hilflos, wie schon lange nicht mehr.

Durch die umstehenden Vampire, die zuvor nur zugesehen hatten, ging ein Ruck und ihre volle Aufmerksamkeit war auf Zero gerichtet. Die meisten von ihnen sahen ihn zum ersten Mal wieder.

„Ich will das Kind.“, sprach Kaname und es klang wie ein Befehl.

Zero antwortete nicht. Stattdessen entsicherte er die Bloody Rose und zielte direkt auf Kanames Kopf. Takuma wollte dazwischen gehen, doch eine Handbewegung von Kaname hielt ihn davon ab.

„Du solltest wenigstens einmal vernünftig sein.“, sagte Kaname. „Sie ist eine Bedrohung für die Vampire und die Hunter gleichermaßen. Gerade du, von allen anderen, solltest doch wissen, was es mit Mythen und Überlieferungen auf sich hat, Zero.“

Immer noch antwortete Zero nicht. Der Finger lag auf dem Abzug, angespannt und bereit einen Schuss abzufeuern. Yuki starrte Zero an, unfähig dazwischen zu gehen. Er würde Ai bis aufs letzte Verteidigen.

„Die Prophezeiung wird eintreffen, wenn wir sie nicht verhindern. Du solltest so viel Verstand besitzen und das Kind freiwillig herausgeben. Sonst werden wir es mit Gewalt holen.“

Zero drückte den Abzug durch und ein Schuss löste sich mit einem lauten Knall. Die Luft war erfüllt von Magie und Verdammnis. Doch Kaname hatte damit gerechnet und war dem Geschoss geschickt ausgewichen. Er wusste, dass es nur eine Warnung gewesen war, die ihm zeigen sollte, dass Zero keine Rücksicht nehmen würde.

Das würde er auch nicht.

Der Baum, den die Kugel statt Kanames getroffen hat, verdorrte augenblicklich und ließ nur noch ein schwarzes, verkohltes Etwas zurück.

„Du bist es der keine Ahnung hat.“, flüsterte Zero gefährlich.

„Onii-sama bitte hör auf!“, ging nun Yuki dazwischen und sah ihren Bruder flehentlich an. „Ai ist wirklich alles andere als eine Gefahr für uns! Ich schwöre es dir! Sie ist nur ein ganz normales Kind!“

„Ihr Vater war ein Vampir, noch dazu Clay! Sie kann kein normales Kind sein!“

Yuki hatte gewusst, dass Kaname alles gehört hatte, aber dass selbst dieses kleine Detail ihm nicht entgangen war, schockierte sie dennoch.

„Aber das ist doch vollkommen nebensächlich!“, sagte sie weiter, als sie ihre Sprach wieder fand.

„Kaname, ich finde wirklich, dass du noch einmal darüber nachdenken solltest.“, äußerte sich nun auch der Rektor, der das ganze eine Zeit schweigend beobachtet hatte. „Yagari und ich können dafür bürgen, dass das Kind keine ernsthafte Gefahr ist oder Yagari! Jetzt sag doch auch mal was!“

„Ja, sicher. Keine Gefahr. Nur für die Nerven.“, antwortete Yagari trocken. Äußerlich schien ihm das alles nicht weiter zu interessieren, aus den Augenwinkeln heraus ließ er Zero aber nicht eine Sekunde unbeobachtet.

„Das spielt keine Rolle. Es liegt nicht an euch das zu entscheiden. Wir haben 3 Monate nach ihr gesucht. Dass du Zero, der ebenfalls in der Prophezeiung erwähnt wird, sie uns auch noch direkt bringst, kann kein Zufall sein. Das sollte dir inzwischen klar sein. Das Kind kommt mit uns, ganz egal wie.“ Kanames Aura verdunkelte sich noch mehr und Yuki unterdrücke den Impuls sich sofort bei ihm zu entschuldigen.

„Und dann?“, fragte Zero. Es war eine Frage, um Zeit zu gewinnen, damit er sich etwas anderes einfallen lassen konnte. Er war allein gegen 10 Vampire der Adelsklasse und ein Reinblut. Außerdem wusste er nicht, für wen Yuki im Ernstfall kämpfen würde. Wirklich für Ai? Oder würde sie sich wieder ihrem Bruder fügen? Aus der Erfahrung heraus, erschien ihm letzteres wahrscheinlicher. Seine Chancen sie alle schnell zu vernichten, waren ebenfalls nicht sehr groß. Drei, Vier von ihnen konnte er sicher überwältigen. Er kannte ihre Technik, ihre Fähigkeiten und zum Teil ihr Denken. Das brachte ihm Vorteile. Von den anderen wusste er zwar nichts, aber das spielte keine große Rolle. Dennoch wäre er zu sehr abgelenkt. Kaname könnte so leicht zu Ai gelangen. Oder Kaname würde sich ihm stellen und in der Zwischenzeit würde jemand anderes Ai holen. Es war ganz egal, wie er es machte, Ai schien ihm zu sehr in Gefahr zu sein.

Aber einen anderen Weg gab es nicht.

„Dann entscheiden wir, was mit ihr geschehen wird.“

„Das habt ihr doch schon längst.“, presste Zero zwischen seinen Zähnen hervor. Kaname musterte ihn und dann Yuki. Wie viel hatte sie ihm erzählt? Waren ihre Gefühl für ihn immer noch so stark? Er hatte gehofft, sie hätte ihn schon längst vergessen. Es war doch ein Fehler gewesen sie ihn suchen zu lassen.

„Du kannst gehen Zero. Das solltest du wirklich, solange du noch die Gelegenheit dazu hast. Die Hunter suchen immer noch nach dir. Soweit ich weiß, wirst du des Mordes an zwei Reinblütern beschuldigt. Und dann noch dieses merkwürdige Verschwinden vor 20 Jahren. Als hättest du noch mehr zu verbergen. Ich habe die Hunter noch nicht benachrichtig, weil es mir erst einmal wichtiger war, das Kind zu holen, aber das kann ich schnell nachholen.“, sagte Kaname mit ruhiger, kalter und berechnender Stimme.

Seine Zähne schmerzen, so fest presste Zero den Kiefer aufeinander. Er würde dieses Reinblut in Stück reisen, ganz egal, was es ihn kosten würde.

„Kaname! Das werde ich nicht zulassen!“, sagte Yuki laut und das anfängliche Entsetzen wich der Wut, die sie nun empfand. Nie hatte sie es für möglich gehalten ihren Bruder einmal so zu erleben. Nie hatte sie es für möglich gehalten, dass er so sein konnte! „Mag sein, dass ich diese Prophezeiung gefunden habe und mag sein, dass alles, was diese Úmmei vorhergesagt hat eintraf. Aber hätte ich es nicht gefunden, dann hätten wir nie etwas davon erfahren! Dann würden Zero und Ai gar nicht hier sein! Es macht keinen Unterschied, ob wie es wissen oder nicht!“

„Yuki, deine Worte werden nichts ändern. Das Kind kommt mit uns, egal wie. Danach werden wir sehen, was mit ihr geschehen wird.“

„Du redest über sie, als wäre sie ein Ding.“, sagte sie und ihre Stimme zitterte. Die Tränen standen in ihren Augen. „Ich erkenne dich überhaupt nicht wieder. Sie ist elf Jahre alt! Sie ist ein Kind und kein Bedrohung, wie Rido ein war!“ Sie hatte Mühe ihn nicht anzuschreien. Dabei hätte sie nichts lieber als das getan. Vielleicht wäre sie so dem Gefühl der Hilflosigkeit entkommen.

„Auch Rido war einmal ein Kind.“, erwiderte Kaname ruhig.

Fassungslos starrte sie ihn an. War das wirklich ihr geliebter Bruder, der da mit ihr sprach?

„Bitte... nimm sie ihn nicht weg.“, wisperte sie tonlos und eine Träne rollte ihre Wange hinab. Was sollte sie denn noch tun? Sie konnte sich unmöglich gegen ihren Bruder wenden, aber sie konnte doch auch nicht zulassen, dass Ai von Zero getrennt wurde, dass Zero schon wieder jemanden verlieren sollte. Schon wieder wegen ihr! Nicht noch einmal.

Abermals ertönte ein kleines, metallenes Klicken hinter ihr. Es war zu spät. Sie würde es nicht mehr aufhalten können, egal was sie noch tat.

„Du wirst sie niemals bekommen.“, hörte sie Zero sagen und das Blut rauschte in ihren Ohren, verdrängte jeden Sinn für etwas anderes.
 

“Warum hat Mama mich beschützt? Warum ist sie nicht davon gelaufen und hat versucht sich selbst zu retten?“

„Kannst du dir das denn nicht denken?“, hatte er sie sanft gefragt. Sie hatte den Kopf geschüttelt.

„Sie hat dich so sehr geliebt und wollte dich um jeden Preis beschützen, auch wenn es ihr eigenes Leben kostete.“

„Aber warum? Ich wollte das nicht. Lieber wäre ich gestorben, als zu sehen, wie sie stirbt. Und sie wusste ja nicht, dass ich bei dir bleiben würde. Ich wäre dann ganz allein gewesen. Wenn du nicht gekommen wärst, dann...“

„Manchmal gibt man sein eigenes Leben nur zu bereitwillig, um den zu beschützen, den man liebt. Selbst dann, wenn man weiß, dass der eigene Tod den anderen traurig machen wird. Selbst dann, wenn man weiß, dass der andere unter unserem Tod leiden wird oder uns sogar dafür hassen könnte. Das ist man bereit anzunehmen. Solange der andere nur weiter lebt, ist alles andere egal. Was zählt ist einzig und allein das Leben des anderen. Auch, wenn er es nicht versteht. Irgendwann wird er das.

„Deswegen macht uns die Liebe, die wir für andere empfinden gleichzeitig so stark, aber auch so unglaublich schwach. Glaubst du wirklich deine Mama, hätte einfach zusehen können, wie sie dir wehgetan hätten? Dafür hat sie dich viel zu sehr geliebt.“

Er hatte das gesagt ohne sie anzusehen und dann hatte er lange geschwiegen.

„Hast du das auch schon einmal erlebt?“, hatte sie ihn gefragt und wieder war er ihrem Blick ausgewichen.

„Ja.“

„Wann? Warum? Bei wem?“

„Später, Ai.“
 

Ai stand hinter der Haupttür und erinnerte sich so klar und deutlich an diese Worte, als wäre es erst gestern gewesen, dass sie diese Unterhaltung gehabt hatten. Dabei war es nun schon fünf Jahre her.

Fünf wunderschöne Jahre, dachte sie, in denen sie kaum Angst und Kummer gekannt hatte. Sie hatte ja ihn gehabt. Doch das was sie nun sah und hörte, brachte die Ereignisse von damals nur zu heftig in ihr Gedächtnis zurück. Sie sah ihre Mutter, wie sie sich schützend vor sie gestellt hatte, wie sie für sie gekämpft hatte. Sie hätte weglaufen sollen, doch sie hatte sie nicht allein lassen wollen.

Und dann hatte sie mit ansehen müssen, wie sie ihre Mama...

Und jetzt... würde... ihr Papa... er war genau wie ihre Mama bereit sie zu beschützen. Egal um welchen Preis.

So leise sie konnte war sie nach unten geschlichen, um zu sehen, was passierte. Von ihrem Fenster aus, hatte sie nichts sehen können, aber sie hatte die wütende Stimme ihres Papas gehört und dann den Schuss.

Sie beobachtete die Personen, die plötzlich aufgetaucht waren. Sie erkannte Aidou und Kain, aber deren Anblick beunruhigte sie nicht. Die anderen kannte sie nicht. Der Mann, der ganz vorn bei Yuki stand, war wohl Kaname. Selbst sie konnte spüren, dass er anders war, als die anderen: mächtiger und furchteinflößender.

Ai vernahm ein leises Klicken und wusste, dass er die Waffe erneut entsichert hatte. Er hatte es ihr nur ein einziges Mal gezeigt, aber das Geräusch hatte sie nicht vergessen. Dann hörte sie seine Worte und begann am ganzen Körper zu zittern.

Ihr Papa war bereit sie zu beschützen, bis zum Schluss, bis zum Tod. Aber es waren doch so viele! Er konnte unmöglich gegen sie gewinnen, dachte sie verzweifelt. Sie zweifelte nicht an seiner Stärke, aber dass...

Es würde wieder passieren.

Sie würde wieder jemanden verlieren, nur weil er sie beschützen wollte. Wieder würde sie nur zusehen können. Was sollte sie auch schon ausrichten? Sie war doch nur ein Kind, ein kleines dummes, hilfloses Kind.
 

„Wie du willst.“, sagte Kaname knapp. „Dass du dein Herz an dieses Kind gehängt hast, sollte mich nicht überraschen. Das sieht dir ähnlich. Du warst schon immer viel zu gütig.“

„Kaname, nicht!“, rief Yuki.

„Seid doch vernünftig ihr zwei!“, ging nun der Rektor abermals dazwischen. „Es lässt sich doch über alles reden, wir sind doch schließlich alles erwachsene Leute. Und in meiner Schule wird sowieso nicht gekämpft! Das letzte Mal hat mir gereicht! Es hat Monate gedauert, die Gebäude wieder aufbauen zu lassen. Außerdem sind Schüler hier! Wir sollten alle rein gehen und das ganze bei einer Tasse Tee besprechen.“

„Wenn er mir das Kind gibt, wäre das alles nicht nötig.“

„Onii-sama, bitte, dass...“

„Ich komme mit euch.“, unterbrach sie plötzlich eine Stimme, die sie nur zu gut kannte.

Sie wirbelte herum und sah Ai in der Haupttür stehen. Sie muss sie gehört haben und war dann herunter geschlichen, dachte Yuki. Selbst ihren Schlafanzug hatte sie noch an.

„Ai! Geh sofort wieder nach oben!“, rief Zero ihr zu und ließ Kaname dabei nicht einen Moment aus den Augen. Dieser betrachtete Ai interessiert.

„Das ist sie also.“, murmelte er.

Yuki wandte sich von Kaname ab und ging zu Ai. „Ai, geh wieder nach oben. Zero wird gleich zu dir kommen. Das hier ist nichts für dich.“, redete Yuki ihr gut zu und hoffte, dass sie ihr eigenes Zittern nicht bemerken würde.

„Aber es geht doch um mich.“

Überrascht sah Yuki sie an. Wie viel hatte sie gehört?

„Ai, wie lange standest du schon da?“

„Noch nicht so lange. Ich habe nur gehört, wie Kaname sagte, dass ich mit ihnen kommen soll, weil ich... weil... wegen meiner Mama und to-san.“, antwortete Ai leise.

„Du wirst nirgendwohin gehen!“, sagte Zero entschieden.

„Wie du willst. Sogar das Mädchen scheint mehr Verstand zu besitzen, als du. Aber der Rektor hat recht. Wir sollten das nicht hier klären.“, wandte sich Kaname wieder Zero zu.

Zero nickte kurz und Yuki und Ai erkannten mit Entsetzen, dass die beiden wirklich bereit waren alles zu geben, um ihr jeweiliges Ziel zu erreichen.

„Nein, nicht!“, rief Ai, machte sich von Yuki los und rannte zu Zero. Sie klammerte sich an seinen Arm, in der Hoffnung ihn so am gehen zu hindern.

„Ich gehe mit ihnen!“, sagte sie abermals.

„Nein, wirst du nicht!“, schrie Zero sie an. Seine Nerven waren zu zerreisen gespannt. Er würde nie wieder zusehen, wie jemand vor seinen Augen für immer verschwand. „Ai, du hast keine Ahnung, was sie mit dir vorhaben!“

„Das ist mir egal! Ich will... mit ihnen gehen.“ Sie hatte Angst! Sie hatte sogar große Angst, vor dem was sie vielleicht erwarten könnte. Allein Kanames stechender Blick, ließ sie zusammenfahren. Aber noch mehr Angst hatte sie um ihren Papa. Dieses Mal wollte sie beschützen und nicht beschützt werden. Und wenn Yuki, Aidou und Kain auch da waren, war es vielleicht gar nicht so schlimm, versuchte sie sich selbst einzureden.

„Niemals! Ich weiß sehr genau, warum du das tust und ich werde es nicht zulassen!“

Zero löste dabei seinen Blick von Kaname und sah Ai wütend an. Konnte sie nicht ein einziges Mal das machen, was man ihr sagte?! Warum war sie nur so ein verdammter Dickschädel?!

Er versuchte in ihren Augen zu lesen, dass sie verstanden hatte. Sie blickte ihn an. Ihr Blick schien ihn zu durchdringen und hinter sein äußeres Selbst zu sehen.

Ai nickte kurz, dann ließ sie seinen Arm los und trat einen Schritt zurück. Zero atmete erleichtert aus. Er glaubte sie würde gehen. Doch seine Ziehtochter senkte den Kopf, um ihn nicht ansehen zu müssen, um irgendwo in sich selbst die Kraft zu finden, um das zu sagen, was sie sagen musste. Sie würde die Worte aussprechen, die zur größten Lüge ihres Lebens werden sollten.

„Ich will nicht mehr bei dir bleiben.“, sagte sie leise. Trotzdem hatte sie jeder verstanden. Fassungslos starrte Zero sie an. „Was?!“, fragte er sie und seine Stimme war nicht mehr als ein Zischen.

„Ich will nicht mehr bei dir bleiben.“, widerholte sie noch einmal. Dieses Mal mit mehr Nachdruck.

„Ai, das ist vollkommener Unsinn! Du gehst jetzt nach oben und lässt dich nicht mehr hier unten blicken!“, sagte er scharf. Es kostet ihn sehr viel Anstrengung seinen Zorn nicht sofort an ihr auszulassen.

„Nein, das werde ich nicht! Du hast damals gesagt, dass du nur so lange bei mir bleibst, wie ich es möchte und ich... will es nicht mehr.“, sagte sie so bestimmt sie konnte. Am liebsten hätte sie ihn augenblicklich um Verzeihung angefleht, so elend fühlte sie sich. Ihr war als könnte sie seinen Schmerz in ihrem eigenen Herzen spüren. Aber sie musste stark sein. Er hatte sie lange genug beschützt.

Einen Moment herrschte vollkommene Stille. Zero konnte nicht antworten, so sehr schockierten ihn ihre Worte. Ja, das hatte er damals wirklich gesagt. Er würde nur so lange bei ihr bleiben, wie sie es wollte. Würde sie irgendwann einmal sagen, dass sie ihn nicht mehr wollte, würde er gehen.

Damals hatte er auch nicht gewusst, wie sehr er sie einmal lieben würde.

„Ich bin dein Vater und du wirst tun, was ich sage!“, sagte er schließlich, als er sich wieder gefangen hatte. „Yagari bringen sie sie nach oben!“ Er packte Ai am Arm und zerrte sie zu Yagari.

Dieser war im ersten Moment so perplex, dass er gar nicht reagieren konnte. Seit wann war er das Kindermädchen?

„Nein! Das bist du nicht!“, schrie Ai nun und versuchte sich seinem Griff zu entwinden. Überraschenderweise gelang es ihr ganz leicht. Verwundert drehte sie sich um und Zero sah ängstlich an. Aber schon im nächsten Moment bereute sie es. Noch nie hatte sie diesen Ausdruck in seinem Gesicht gesehen. So schockiert, so verletzt und zerrissen.

Und sie war schuld daran.

Er war doch immer ihr starker und selbstbeherrschter Papa gewesen, der sich von nichts so schnell aus der Ruhe bringen ließ, egal was sie anstellte. Aber nun...

Yuki hatten entsetzt die Hand vor den Mund geschlagen. Sie konnte nicht glauben, was sie gerade gehört hatte.

Nachdem auch Ai den ersten Schrecken überwunden hatte, stolperte sie in Kanames Richtung. Sie wusste, dass das ihre einzige Chance war. Wenn sie einmal bei ihm war, gab es kein Zurück mehr für sie. Aber solange sie somit schlimmeres verhindern konnte...

Als sie ihn erreicht hatte, zögerte sie einen Moment. Eigentlich wollte sie seine Hand nehmen oder sich direkt neben ihn stellen, aber sie brachte es nicht über sich. Sie hatte zu große Angst vor ihm. Dennoch blieb sie vor ihm stehen.

„Du bist nicht mein Vater!“, wiederholte sie noch einmal, lauter und wie sie hoffte sicherer. Jetzt wusste sie, was sie tun und sagen musste. „Du hast mich niemals offiziell adoptiert! Vielleicht gehöre ich ja in diese Gesellschaft! To-san war ein Vampir! Ich kann nicht zurückgehen und so tun, als wäre nichts passiert. Ich will mich nicht selbst belügen, wie du es die ganze Zeit tust!“ Sie sah ihn dabei an, wissend, dass jedes ihrer Worte ihn ein bisschen mehr tötete. Er würde es sicher irgendwann verstehen. Er hatte es ihr doch selbst gesagt. Wenn man jemanden beschützen will, ist das eigene Leben egal. Selbst, wenn es bedeutet, dass der anderen einen hasst. Genau das wünschte sie sich: dass er sie hasste, für ihre Worte und ihren Verrat. Dann würde es ihm leichter fallen sie gehen zu lassen. Er würde nicht versuchen sie zurückzuholen. Das war gut. So wollte sie es - und doch hätte sie am liebsten geweint. Es kostete Mühe es nicht zu tun, aber sie wusste nicht, wie lange sie es noch durchhalten würde.
 

Zero wusste nicht, was er sagen sollte. Ihre Augen blickten ihn kalt an und nichts war von dem kleinen Mädchen spürbar, dass er vor wenigen Augenblicken noch zu Bett gebracht hatte. Noch nie hatte er sie so gesehen. Noch nie hatte sie so mit ihm gesprochen. Ein Teil von ihm wusste, dass ihre Worte gelogen waren, wusste warum sie es tat und doch verletzte es ihn, wie er es sich nicht hatte vorstellen können.

Oder war es wirklich ihr ernst? Meinte sie die Worte wirklich so, wie er sie hörte? begann er zu zweifeln.

Wie sie dastand, wie sie ihn anschaute, ganz und gar wie ein...Vampir.
 

Kaname sah auf das Kind vor ihm. Ihr Mut beeindruckte ihn ein wenig, dabei wusste sie nicht einmal, was sie erwarten würde. Er betrachtete sie aus den Augenwinkeln genauer, ohne dass ihm dabei Zeros Reaktion entging.

Sie sah wirklich aus, wie ein gewöhnliches Kind. Vielleicht etwas größer als andere Kinder in ihrem Alter, blonde Haare und grüne Augen. Und genau diese grünen Augen, verrieten sie im Moment. Sie funkelten regelrecht und zeugten von Willensstärke und Durchsetzungsvermögen, aber auch Berechnung.

Gefahr konnte er keine von ihr spüren. Selbst wenn er sich genau konzentrierte, konnte er nicht einmal sagen, dass sie etwas von einem Vampir an sich hatte.

Vielleicht hatte Yuki recht mit dem was sie sagte. Dieses Mädchen schien wirklich noch ein Kind, mehr nicht. Noch keine potentielle Gefahr, die sie vernichten könnte. Dennoch konnte er sie nicht gehen lassen. Nicht mit ihm als Gesellschaft. Selbst, wenn sie jetzt ungefährlich war, konnte niemand sagen, was aus ihr werden würde. Schon gar nicht, wenn sie weiterhin bei diesem Mann blieb.

Kaname schaute zu seiner Schwester. Noch immer stand sie bei ihm. Es machte ihn wütend. Er ließ den Blick weiter schweifen und sah, dass sich die Vorhänge der Schlafräume bewegten. Es wurde schon zu lange hinausgezögert. Es war Zeit, es zu beenden.

„Takuma, nimm sie mit.“, sagte Kaname kurz und leise. Dieser nickte.

„Ich mach das schon.“, ging Aidou plötzlich dazwischen und noch bevor Takuma etwas einwenden konnte, hatte er Ai schon auf seine Arme gehoben.

„Halt dich gut fest.“, flüstert er ihr ins Ohr und Ai vergrub das Gesicht augenblicklich an seiner Schulter. Aidou sah kurz zu Zero, der noch immer wie erstarrt dastand und sich nicht gerührt hatte. Er konnte sich nicht einmal annähernd vorstellen, wie er sich fühlen musste. Auch, wenn er nicht die geringste Absicht hegt, ihn überhaupt zu verstehen. Aber die ganze Zeit hatte er selbst nur zugesehen, unsicher, was er tun oder sagen sollte. Ais Verhalten hatte selbst ihn überrascht. Auch, wenn das Kind seine Nerven strapazierte, wusste er, wie sehr sie ihren Papa liebte. Jeder konnte das sehen. Doch es war ihm nicht erlaubt gewesen etwas zu sagen oder sich zu beteiligen. Sie waren nur hier um einzugreifen, sollte es zu... Wiederstand kommen. Trotzdem fragte er sich, ob es wirklich richtig war, was sie taten. Er hatte Ai kennengelernt. Auch wenn er es niemals zugeben würde, so war sie doch eigentlich ein liebenswertes Kind, anstrengend zwar auch, aber das waren für ihn sowieso alle Kinder. Hanabusa Aidou konnte sich nicht vorstellen, dass Ai überhaupt jemanden etwas antun konnte und schon gar nicht vorsätzlich. Er hatte den Eindruck, dass das einfach nicht ihrem Wesen entsprechen würde. Und obwohl er all dies dachte, stand es ihm nicht zu es laut auszusprechen. Kaname wusste was er tat und er hatte schließlich nur das Wohl aller im Sinne.
 

Erst als Ai bereits in Aidou Armen war, erwachte Zero. „Nein!“, rief er und wollte das Verhindern, was er am meisten fürchtete – noch einen geliebten Menschen verlieren – als der Rektor und auch Yagari ihn plötzlich an den Armen packte.

„Lasst mich los!“, schrie er sie an.

„Das ist glatter Wahnsinn!“, versuchte Yagari ihn zur Vernunft zu bringen. „Du hast keine Ahnung auf was du dich einlässt.“

Zero starrte ihn wütend an. Es wäre so leicht sich einfach zu befreien, allerdings nicht ohne ihnen weh zu tun und das konnte er nicht.

Er blickte abermals nach vorn und erkannte gerade noch, wie sie mit Ai das Schulgelände verließen. Erschüttert stand er da und sah, wie sich der Boden unter seinen Füßen auftat.

„Yuki!“, sagte Kaname in einen ungeduldigen Tonfall, der klar machte, dass er keinen weiteren Aufschub duldete. Diese starrte ihren Bruder immer noch an und konnte einfach nicht begreifen, was gerade geschehen war. Dann gab sie sich schließlich einen Ruck und rannte den anderen hinterher. Als sie an Zero vorbei lief sagte sie gleichzeitig: „Ich werde sie zurückbringen.“
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Ja, ja... haben wir es mal wieder geschafft.
 

Jedes Mal sage ich, dass das nächste Kapitel nicht so lang wird, aber irgendwie wächst es bei der Korrektur um mindestens zwei Seiten nach! So auch heute... Ich möchte so gerne mal wieder ein Kapitel schreiben, was nur an die 7000 oder 8000 Wörter hat. Ob ich das noch schaffen werde?
 

Allerdings wird ich mir vornehmen, dass nächste Kapitel nicht so lange auf sich warten zu lassen.^^; Wirklich!
 

An dieser Stelle noch einmal vielen Danke für die Kommis und die Favoriten! *_* Freue mich jedes Mal wahnsinnig darüber!!!
 

Bis bald hoffentlich!
 

hel maidlin
 

PS: Für die fleißigen Leser hab ich natürlich auch ein Osterei! >.<



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (8)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: enni
2010-05-22T09:07:04+00:00 22.05.2010 11:07
Ostern? Verflixt wir haben Pfingsten! Jetzt mach ich mich aber wirklich endlich mal an dein verdientes kommi... XD.

1. Ich mag deinen kleinen Ausblick auf Kaname, der sorgt für spannung und erinnert uns alle daran, wie sehr wir ihn so doch lieben! Nämlich überhaupt nicht! XD Besonders wenn er wieder anfangen will Zero zu benutzen. Diesmal nicht mein guter, vergiss es!

2. Autsch arme Ai! ;__; Völlig verwirrt und verunsichert von den eben gehörten und voller angst davor, was Zero wohl dazu sagen wird. Kein wunder, wenn jemand Vampire so hasst wie er, dann ist ihre Angst sogar sehr verständlich.

3. Und nochmal jemand, der verwirrt und auch schockiert ist, (neben all den anderen die es ebenso sind XD), Zero. Für ihn ist es wohl der härteste schlag. Seine gedanken daran, wie es möglich ist, daß ein Vampir und ein Hunter gemeinsam ein Kind zeugen können, wo ihr Blut sich doch eigentlich am besten hätte gegenseitig abstossen sollen, sind schon sehr hart. Oh oh, dieser Hass ^^°, und dann entspringt so einer verbindung allerdings ein Sonnenschein wie Ai. Schön das er in der lage ist das zu sehen und Ai nicht zurückweist. Es ist erschreckend zu denken, was mit Ai in diesen moment passiert wäre, hätte Zero sie nicht akzeptieren hätte können. Grausamer Gedanke und so gemein von dir, ihn uns vor augen zu halten Maidlin! XD Scharf ist wieder der Direktor, der eigentlich genau das macht, was man von ihm erwartet! XD Was wären wir ohne diesen nervigen stimmungsaufheller? >.< Allerdings dann kommts, Yukis erkenntnis. Licht und Finsternis, Tag und Nacht... wir werden das Kind töten! Nein!!! Weiche von uns böser gedanke!
Wie Zero Ai dann ins Bett bringt und ihr sagt, wer sie ist, ist allerdings wirklich aller, allerliebst! Er ist ein wundervoller Vater, dagegen kann man echt nichts sagen. Yukis unterbrechung dieser schönen szene hab ich ihr echt übelgenommen! Ja ich weiß du musst mit Zero reden und du musst weg, aber mensch, die Szene war grad so schön! Yuki ist manchmal echt ein blödes weib! :D

4. Oh Zero ^^°, daß ging gerade ganz schön unter die gürtellinie! Du weißt das Yuki euch nicht mit absicht hergelockt hatte, allerdings wer kann ihn verübeln? Und am schluss als Zero zum Zimmer eilt, kommt in mir dieses starke gefühl von dringlichkeit auf, schnell, mach schneller Zero! Nicht das doch noch was schlimmes....zu spät! O.O

5. Kaname ist da und ich find das gerade nur geil und spannend! *__* Mir gefällt das, die spannung ist so schön hoch und Zeros Hassgedanken machen alles nur noch spannender! >.<

6. Ui Kaname, so richtig schön unsymphatisch! XDDD Das mit den Mundwinkeln nach oben ziehen, nehm ich ihn echt übel. So brauchst du überhaupt nicht zutun mein lieber, Zero wird dir schon noch in den Hintern treten, warts nur ab!!! Yagaris kommentar ist aber echt der lacher schlechthin! Und hier kommt auch schon die Schwester! *lol* Allerdings vergeht mir dann mit Kaname schon schnell das lachen. Ich muss sagen, mir gefällt sehr wie gut und liebevoll zu Kaname beschreibst, wenn es um Yuki geht. Allerdings gefällt mir überhaupt nicht, was er vorhat zutun! Es zerreist mir glatt das Herz, was das für Zero bedeutet. Ah wie bringst du nur immer dieses emotionen so schön in deine Kapitel?

7. Gott ich hasse Kaname gerade. Es ist verständlich von seiner sicht der dinge aus, was er tut, aber ich will nicht, daß er Ai bekommt! Absolut nicht. Und Yukis schwache versuche noch irgendwas zu retten sind absolut null wert! Das ist alles so spannend! Wahhhhh........

8. Ja Zero hat das schon erlebt, daß jemand bereit war für ihn sein leben zu geben. Es ist sowas trauriges das zu lesen und gleichzeitig machst du es auch so schön. Es ist ein absatz der einfach nur absolut ans Herz geht! ♥ So ein kurzer abschnitt und trotzdem so toll gemacht!

9. Oh arme Ai. Jetzt läßt du das arme Mädel sowas nochmal durchleben. Oder fast!

10. Dieser absatz ist mit abstand der schlimmste! Es ist egal, daß ich das kapitel schonmal gelesen habe, es zerreist mich innerlich genauso wie es Zero zerreist! Die Wort wo Ai Zero entgegenschmettert sind so hart und es ist egal, daß ich weiß, daß sie es nur aus dem grunde macht, Zero zu schützen, sie treiben mir die Tränen in die Augen! ;__;Sowas zu schreiben ist einfach bestialisch gemein von dir!

11. Wenigstens läßt du Aido auf sie aufpassen, wenigsten etwas. Aber siehe da, Kaname ist doch ein wenig beeindruckt? Nun er wird es noch mehr werden, wenn er Ai erstmal richtig kennenlernen wollte. Warten wir ab!

12. Armer Zero, für ihn bricht wieder eine Welt ein! Yukis abschliesender spruch wird ihm allerdings auch nicht wirklich helfen. Ich hoffe nur, er erkennt warum Ai das getan hatte. Ich hoffe es wirklich!

So damit ist wieder ein Kapitel zuende und was für eines. Ich hatte es ja schonmal gelesen, aber auch beim zweitemal lesen, verliert es seine spannung nicht. Es reißt mich mit und läßt mich atemlos zurück. Das es das noch kann, auch nach dem öfteren lesen, spricht für mich für die qualität deines Kapitels.

Ich kann jetzt aus vollesten Herzen sagen, ich freu mich tierisch darauf, was du für uns im nächsten Kapitel im petto hast.

Lass es rüberwachsen maidlin! >.<

hdgdl enni



Von:  Jackie20
2010-04-18T11:01:23+00:00 18.04.2010 13:01
eine tolles kapitel
ich hoffe das der kleinen ai nichts
passieren wird
kaname kann doch kein kind töten
ich hoffe das es yuki es schafft
sie heil zurück zu bringen
schreib schnell weiter
bnye
Von:  Sabakukage
2010-04-11T17:21:34+00:00 11.04.2010 19:21
Ein astreines Kapi^^ Muss schon sagen. Boah ey ich bin richtig wütend. An Zeros stelle wäre mir alles egal gewesen, aber ich hätt ihnen nicht mien Kind überlassen. Ich musste so heulen, als Ai Zero solch harte Worte an den Kopf geworfen hat, um ihn zu schützen. Kaname macht mich wahnsinnig. Manchmal würde ich gerne in ihre Rolle schlüpfen. Eigentlich bräuchte sie nur Kaname einen gewissen Satz an den Kopf zu werfen und er wwürde sich zweimal überlegen, ob er Ai mitnimmt.
Er würde doch schließlich alles tuns, damit Yuuki an seiner Seite bleibt oder? *teuflisches grinsen*
naja prima kap mach weiter so und schaff so schnell wie möglich das nächste Kapi an den start bevor ich und bestimmt noch andere sich zu tode darüber aufrergen, wie Zero am besten Ai zurük bekommt.^^
Von:  Mina_Murray
2010-04-11T15:22:21+00:00 11.04.2010 17:22
Das Kapitel ist ein reiner Nervenkitzel, ich könnte meine Augen keine Sekunde abwenden, weil es so spannend ist und ich einfach Angst um Ai habe...>_____<

Zudem ist nicht nur die Spannung sehr intensiv geschildert, sondern die Gefühle genauso. Zeros und Ais Bindung ist so stark und überzeugend. Ebenso sind ihre entscheidungen in diesem Kapitel sehr nachvollziehbar. Eigentlich mag ja kaum jemand diese freiwilligen Opfer, aber da Ai nichts von den Mordplänen weiß und da Kaname behauptet, auch über die Sache reden zu können, hält sich meine kleine Enttäuschung wieder etwas im Rahmen - d.h., wenn Ai nicht so sofort etwas Übles zustößt und Yuki, Aido (und Kain?) auf sie aufpassen.

Danke schön, dass du nicht mit "ein Schuss fiel" oder so abgebrochen hast, dann wäre die Spannung aufs nächste Kapitel erst recht unerträglich. Aber dieses Kapitel ist wirklich allererste sahne!

Hdl Mina
Von:  Vampire-Mad-Hatter
2010-04-05T15:39:05+00:00 05.04.2010 17:39
Was für ein Kapitel! *__* Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Ich hab gehofft, Zero würde es schaffen das Ai bei ihm bleibt. Aber was Ai getan hat *sprachlos bin*.
Aber ich kann beide Seiten verstehen, soll heißen Zero und Kaname. Aber Zero tut mir einfach leid, vor allem was Ai zu ihm gesagt hatte. :/
Yuki will Ai zwar wieder zurück bringen, aber ich glaub sie hat keine Chance gegen Kaname, der schreckt ja vor nichts zurück.
Bin gespannt wie sich das mit Ai entwickelt. Noch ist sie das brave unschuldige Kind, aber wie lange?

Bin gespannt auf das nächste Kapitel!^^
Von:  lenia
2010-04-05T13:32:42+00:00 05.04.2010 15:32
So jetzt werd ich mal dein kommi schreiben!
Bin sehr gespannt wie lang es diesmal wieder wird, aber nicht sonst Monster wie letztens…. XD
Hast ja auch (zum glück) cniht so viele Wörter

Also dann… u weiß j wie ich’s mache…

Soll ich dich hassen?
Das ist böse? warum der Springer…armer Zero…
Ich weiß doch das er immer der Springer ist… sehr fies gleich mit so was anzufangen!
Sadist!

heiliger bimbam!
Du willst mich umbringen maidlin! ernsthaft!
Ich hab ne Gänsehaut, verdammt Axt!
Okay…ich versuche objektiv zu bleiben…aber ob ich das schaffe… ich glaube nicht so ganz dran
also …. *tief ein und aus atmet*
Diese…Schreibweise… ist wirklich der Hammer…man bekommt kalte uns heiße Schauer und wir sind gerade mal am Anfang des chaps!
Ansonsten, der Storyverlauf hat ich weiß nicht wie ich’s sagen soll
Ich find selber keine Worte…

Armer Zero… ich kann jetzt schon nicht mehr

oh heiliger….
Zeros Gefühle…dieser schmerz, diese Zerrissenheit…
Ehrlich das ist zu schön um wahr zu sein…also rein vom stil her. Ich mag es nicht Zero so zu sehen aber dennoch… man fühlt mit. Jede Sekunde schmerzt mehr, als ob man selbst dort seht… als ob man selbst beteiligt ist. Und dann Kurosu… ehrlich…wie kann der Mann denn bitte jetzt an seinen Pazifismus denken? Gott, den Mann…der hat echt nen knall…
Und Yuuki…sie merkt es auch jetzt….jetzt… okay Verarbeitungszeit sicherlich, dennoch bin ich erstaunt das es JETZT schon passiert…hätte geglaubt das ihre Leitung länger sein wird…so wie sonst immer XD
und dann dieses Kursivgeschriebene…sicher..Dieser Erinnerung ist so was von böse!

So… wie soll ich das nur beschreiben? Ich finde wirklich keine Worte die ausdrücken was ich fühle und denke…
Ich bin schockiert und… ja ich weiß auch cniht.
Deine Story wird immer interessanter. Ich liebe es Zeros sicht der dinge zu lesen und das er Yuuki mal so einfach abserviert sieht ihm sehr ähnlich…dennoch wäre es in diesem falle besser gewesne er hätte auf sie gehört. Aber na ja…dass lässt sich jetzt nicht mehr ändern.
Die stelle mit dem beiden wo Zero ai diese dinge erzählt finde ich sehr herzzerreißend…eben weil sie wahr sind und…..ja keine ahung, einfach das er sie auch zum lachen bringen konnte macht mich glücklich
Aber als er Yuuki so angefahren hat das tat mir schon leid…

Du jetzt dieses Gespräch…sich ich würde das auch cniht einsehen wollen, würde versuchen alles abzustreiten. Einen schuldigen z finden…aber dennoch. Yuuki tut mir so leid! Das ist wirklich unfair (auch wenn ich’s verstehe!) von Zero. Er weiß doch das sie so was nicht kann…eigentlich. aber sein Verstand ist ja total benebelt…. als ob SIE, gerade SIE mehr könnte als er… das ist für mich absolut absurd… vl. wenn sie reifer ist…aber selbst dann kann ich mir das nicht vorstellen. Du nun… dieses überstürzte… sehr anschaulich, sehr realistisch dun dennoch zu spät

Ja bring ihn um! Gott ich hasse Kaname!!!! dieses widerwärtige manipulative….
Okay ich will ja nicht ausfällig werden. dennoch. Ich finde Yuukis Einsatz gut. Das zeigt mal ein wenig Rückrat…. aber anstatt Zero am fester stehen zu lassen…Mensch der hätte doch einfach weiter machen können… aber nein…lieber erstmal gucken und die Mordlust aufflammen lassen…achja… typisch

heiliger… nicht deine Erst….
Ich mag ihn noch weniger… und Yuuki dafür wieder mehr. Sie versucht es zwar, auch wenn’s hoffnungslos ist aber sie versucht es wenigstens… allein das reicht für mich se wieder etwas zu mögen. Aber diese ganze Szenerie…es fällt mir wirklich schwer in Worte zu fassen was sie bei mir auslöst. aber vor allem…Aidou! Gott der Typ ist toll… und er… ich kann mir sein Gesicht so wunderbar vorstellen…. einfach nur genial gecshreiben…
dun vor allem… Yagari weiß ja von nichts… ich finde das passt auch ziemlichgut rein…

Himmel..Ich bin den tränen nahe! Aber ernsthaft… ich bring ihn um! Dieses dieses…wie kann er nur!!!!!
Okay ich werde schon wieder zu subjektiv…..
also das Gespräch. Der verlauf ist sehr interessant und lässt mich weide erhoffen. Yuuki setze sich mehr und mehr ein. Ich finde se beweist eine ganze menge mut und reift auch. Seit dieser reise tut sie das. du ihre Gefühle. Ich bin sicher sie sind noch stark und auch Zeros…sehr weit vertrieben aber noch vorhanden…warum sonst sollte er so denken? Ich kann es alles nachvollziehen. Diese Bilder gehen mir cniht mehr aus dem kopf. Es ist wie eine Episode

Oh mein Gott…das du gerade JETZT das kursive…diese rückblende einbaust…das tut noch emhr weh. Wirklich du ahnst gar nicht wie sehr…man leidet so mit dun… ich kann’s einfach cniht i Worte fassen…

Nein nein nein… das hast du jetzt nicht getan! warum sie..Warum kommt sie genau jetzt unter und muss das Szenario sehen? warum…maidlin ich weine…hörst du! Ich weine!!!!!
Tu mir da snciht an bitte…

nein…Nein!..NEIN!!!!!
Wieso tust du das… ja ich verstehe ai ja…sie will Zero beschützen aber warum so. Das ist zu krass zu böse! Das kannst du doch cniht machen. Seine Welt bricht zusammen… er…wie soll er das denn überleben. Ich bin…. ich kann cniht mehr!
maidlin! warum!?

Das vampirische bricht hervor… du bist solch ein Sadist!
Ein kleiner funken ist mal sichtbar dun… ich verstehe ihn. Diese Gedanken es waren meine…
es es es….
*kopfschüttel*

Am liebsten würde ich jetzt zu dir kommen dun dir den hals umdrehen weißt du das????
Ich verstehe die Situation…sie ist total rational in meinem kopf…aber ich will das nicht akzeptieren. Ich will das wirklich cniht verstehen… und Aidou… ihm geht es wahrscheinlich genauso wie mir… hätte er das alles mitbekommen…ich glaube… ja ich vermute zu meinen das ich so gehandelt hätte vom denken her wie er…absolut wie er….
Ja Yuuki bring sie zurück. Sorg dafür dass ihr nichts zustößt! Ich kann cniht mehr
Mein kopf st leergefegt und ich bin so… erschüttert. Meine Gefühle spielen wie verrückt und stehen kopf. Ich bin komplett rational habe aber dennoch das Gefühl nicht mehr klar denken zu können….
Ehrlich wie schafft man das.????

Dein Ostergeschenk in allen ehren. Wirklich vortrefflich geschrieben. Aber danach ist man erst einmal zu nicht mehr fähig. wirklich….
Ich habe auch keine Ahnung was ich alles zusammen geschrieben habe und … wirklich….
Ich bin durch den wind….
Ich finde keine Worte mehr….

Hdmdl
lenia

Von:  funnymarie
2010-04-05T11:09:15+00:00 05.04.2010 13:09
hi, ich habe deine Geschichte in einem Zug durchgelesen und sie hat mir wirklich sehr gut gefallen^^
Besonders toll finde ich, wie du die Veränderung der Charaktere nach 19 Jahren, die ja nun bereits vergangen sind, beschrieben hast.
Zero hat nun einen Menschen gefunden, der ihm genauso viel bedeutet,wie einst Yuuki^^
Und Ai ist wirklich ein kleiner Sonnenschein, obwohl sie schon so etwas schreckliches, wie den Tod ihrer Mutter mitansehen musste!
Aber ich habe ja eher gedacht, dass da noch etwas zwischen Yuuki und Zero passiert und denn daraus dieses Kind entsteht, aber was nicht ist, kann ja noch werden^^
Super klasse gefällt mir auch die Art und Weise, wie du die Ereignisse schilderst, immer anschaulich und sehr bildhaft^^
Ebenfalls sehr gut kann man sich auch in die Figuren hineinversetzen^^
also ich bin wirklich sehr gespannt, wie es weiter geht^^
Von:  Asu91
2010-04-04T22:20:57+00:00 05.04.2010 00:20
Das war ganz ehrlich das schönste Ostergeschenk, das man mir jemals gemacht hat! Danke dafür!

Jetzt wissen wir also wer das Kind ist, das in der Prophezeiung erwähnt wird.^^

Meine Nerven waren bis zum zerreißen gespannt. Du hast die angespannte Situation wirklich klasse beschrieben. Von Zeile zu Zeile wird man als Leser nervöser und fiebert mit. 'Nein, tu doch was! Mach was! Lass Kaname nicht gewinnen!' XD

Aber auch die Szene davor hat mir sehr gefallen. Man merkt wie stark das Band zwischen Zero und Ai ist. Er weiß wirklich alles über sie, als wäre sie sein leibliches Kind. Einfach toll^^

Freu mich aufs nächste Kapitel!^^


Zurück