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Bei Mondschein...

von

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Der Mond scheint rot...

Es schlug gerade 7 Uhr, als der Vollmond den wolkenlosen und klaren Sternenhimmel erhellte.

Auf den Straßen Tokios war relativ viel los....kein Wunder- es war ja auch Freitagabend und jeder, der noch etwas zu erledigen hatte, begab sich auf den Weg.

So auch Joanna Varlet.

Die junge Frau ging lächelnd die Straße entlang und steuerte auf ein großes Kaufhaus zu. Ihr langes, braunes Haar trug sie heute offen und versteckte ihr Gesicht leicht in ihrem Mantel, um sich vom kalten Wind zu schützen, der ihr um die Ohren blies. Vor ihr erstreckte sich das große Kaufhaus mit all seinen vielen Lichtern. Es schien endlos nach oben gebaut zu sein. Neben den vielen einzelnen Läden innen drin, die eine große Auswahl boten, gab es auch Restaurants, Cafés und Imbissstände.
 

Die 21-jährige Studentin trug einige, kleine Täschchen mit Büchern, die sie sich soeben gekauft hatte. Sie las sehr gerne und ließ sich keine Gelegenheit entgehen, ihrem Hobby nachzugehen. Bevor sie hinein ging, blieb sie kurz am Eingang stehen. Ihre Füße taten ihr schon weh, weil sie viel gegangen war. Sie sah zur Straße und dann hoch zum Mond, aber um keine Zeit zu verlieren, fing sie sich wieder von seinem Anblick und drückte die Eingangstür auf.

Im Kaufhaus wollte sie nur nach ihrem letzten Buch Ausschau halten, doch Menschenmassen versperrten ihr den Weg. Durch ihr zurückhaltendes Auftreten hatten die Menschen vor ihr sie nicht realisiert.

„Was wohl da vorne los ist?“, fragte sie sich. Die Menschen standen alle vor den Rolltreppen. Bei den vielen Besuchern ist es nichts Besonderes, dass ein kleiner Stau vor den Treppen verursacht wird, doch keiner benutzte die Rolltreppe nach oben. Es bildete sich eher eine Art Ansammlung von Menschen, die aufmerksam etwas bestaunten. Jedoch konnte Joanna nicht sehen, was es war und jemanden fragen wollte sie auch nicht. Sie versuchte aus dem Gemurmel der Personen zu verstehen, was los war, aber aus den vielen Wortfetzen wurde sie nicht schlau.
 

Am liebsten wäre sie wieder aus dem Kaufhaus hinaus, um nach Hause zu können, aber sie wollte noch zur Toilette. Sie sah sich um und erinnerte sich, dass es noch eine Treppe gab, die zu den Toiletten hinunter führte. Diese musste man zwar laufen, weil sie einen nicht hinunter fuhr, aber das machte ihr nichts aus. Zum ersten Mal war sie ja nicht hier und kannte sich schon so einiger Maßen mit den Begebenheiten des Gebäudes aus.

Als sie sich umdrehte, um den Gang entlang zur Treppe zu gelangen, bemerkte sie die Polizisten, die sich ganz in der Nähe der Menschenmasse befanden. Sie warf einen kleinen Blick rüber, verschwendete aber keinen Gedanken daran.

So ging sie die Treppe runter und sah auch schon von weitem das Schild, das sie auf die Toiletten hinwies. „Na Gott sei Dank“, dachte sie sich und war erleichtert, fast am Ziel angekommen zu sein. Auf dem Weg dort hin gab es noch ein kleines Zimmer, dessen Tür ihr an jenem Tag erst aufgefallen war.

Sie ging nah an der Wand entlang und konnte so auch die Stimmen hören, die aus diesem Zimmer kamen.

Es handelte sich dabei um eine Männerstimme, die laut jemand Anderes etwas nachrief...
 

„Könnten Sie uns bitte sagen, wieso Sie diese Waffe bei sich tragen?“

Bei dem Wort ’Waffe’ lief es Joanna kalt den Rücken runter. Sie war nicht ängstlich, aber sie war alleine und könnte im Ernstfall nichts gegen jemanden mit einer Waffe ausrichten.

Sie bemerkte, dass sie ihre Füße nicht mehr weiterbrachten und blieb kurz stehen. Dabei hatte sie sich nichts gedacht und es war auch nicht ihr Anliegen, das mitzubekommen, was drinnen gesagt wurde.

„Aber wieso denn das FBI?“, fragte die selbe Stimme mit einem schockierten Unterton.

„ Das FBI?“, wiederholte sie in Gedanken nochmals und musste schlucken.

Der Rest des Gespräches war nicht mehr gut hörbar, da der Mann seine Stimme senkte. Nach einigen Minuten wurde wieder eine Stimme deutlich, doch dieses Mal von einem anderen Mann...“Alles zu seiner Zeit.“

Diese Stimme ließ in ihr eine Gänsehaut hochkommen.

“Kälte...“, ging es ihr nur durch den Kopf, weil es das auch tatsächlich war, das die Stimme ausstrahlte. Eine monotone Kälte, die alles um sich herum einfrieren ließ.
 

Ganz plötzlich öffnete sich die Tür und der Besitzer der besagten Stimme stand nun vor Joanna.

Sie hatte sich sehr erschrocken und ihre Augen weiteten sich. Vor ihr stand ein großer Mann mit einer schwarzen Strickmütze, der seine strengen, giftgrünen Augen verengt auf sie richtete. Obwohl seine Augen grün waren, konnte man durchaus von Eis sprechen. Sein Blick ließ auch sie gefrieren...

„ Also ist er vom FBI?“, fragte sie sich erstaunt und war neben ihrer Angst vor ihm auch irgendwie beeindruckt.

Die Tür hinter ihm war wieder geschlossen und es gab noch keine Spur von dem anderen Mann.

„Was hast du gehört?“, fragte er sie wütend mit aufgebrachtem Blick. Sein nachtschwarzes Haar schaute unter der Strickmütze hervor.

„Tut mir leid. Das war keine Absicht, ich wollte zur...“, wollte sie sich gerade rechtfertigen, als er ihr ins Wort fiel...

„Du solltest lieber schnell vergessen, was du gehört hast“, entgegnete er nur eiskalt und ging einfach so an ihr vorbei.

Für einige Sekunden war die junge Frau immer noch an ihren Platz gefesselt und konnte sich nicht bewegen. Erst später kam auch die andere Person aus dem Raum. Es war ein Polizist.

„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte er sich an Joanna wendend.

„N...Nein, danke, ich wollte nur zur Toilette. Aber was ist eigentlich im Kaufhaus passiert?“, fragte sie leise. Sie war eigentlich fremden Menschen gegenüber überhaupt nicht gesprächig oder aufgeschlossen, aber ihre Begierde zu wissen, was vorgefallen war, siegte dieses Mal.

„Na ja, vor etwa einer Stunde hatte sich hier ein Mord ereignet. Wir haben den Täter schon überführt...“

„Deshalb kann man auch einfach so in das Gebäude hinein..., dachte sie sich.

„Wir haben ihn abgeführt und Dank des jungen Mannes, der eigentlich nur zufällig im Café des Gebäudes saß und der gerade hier hinausging, hatten wir auch den Fund der Tatwaffe schnell. Der Fundort der Leiche ist allerdings nach wie vor nicht betretbar. Er befindet sich im zweiten Stock und deshalb kann man auch nicht die Rolltreppen verwenden...“, erklärte der Polizist, der auf eine Art und Weise doch etwas mitgenommen aussah.

„Ach so...vielen Dank“, bedankte sich Joanna und ging endlich zur Toilette.
 

„Dieser Mann..., er ging ihr nicht aus dem Sinn. Es konnte doch nicht sein, dass sie seinen Anblick immer noch genau vor sich hatte - von diesem FBI Agenten?

Vor dem Spiegel in der Toilette blieb sie kurz stehen und schien in Gedanken versunken. Er hatte etwas Geheimnisvolles an sich, das man nicht vergessen konnte, also Joanna konnte es zumindest nicht. Sie wusste, dass sie ihn nicht wiedersehen würde und schüttelte den Kopf. Danach ging sie wieder hoch, doch die Gedanken an seine Worte verflogen nicht aus ihrem Kopf. Einerseits war sie am FBI, als Kriminalbuchfan, sehr interessiert, andererseits fragte sie sich auch, was das FBI hier wollte.

Es gab ihr ein Gefühl der Angst.

Sie wusste nicht, wieso sie sich plötzlich unsicher fühlte.

„Wieso denn das FBI?“, dies war eine Frage, die ihre Gedanken mehrmals hin und her warfen.

„Jetzt konnte ich mich gar nicht entschuldigen, dafür dass ich das mitangehört hab..., ging es ihr durch den Kopf.

Sie verließ, so schnell es ging das Gebäude. Als sie um die Ecke ging, bemerkte sie den Parkplatz des Kaufhauses. Es war noch dunkler geworden, als zum Zeitpunkt ihrer Ankunft dort und der Nachhauseweg alleine würde sich wohl als Mutprobe gestalten. Sie konnte nur mühevoll beim Vorbeigehen das Aufglühen einer Zigarette sehen, die jemand auf dem Parkplatz im Mundwinkel hatte. Dieser schloss gerade sein Auto auf.
 

Als er sich nun näher dem Licht der großen Lampe zuwendete, erkannte Joanna den Mann.

Er war es.

Er, dessen Blick ihre Adern eben gefrieren ließ.

Vor seinem Chevrolet stand er.

Ohne es wirklich zu realisieren, ging sie auf ihn zu. Sie wollte sich entschuldigen, für das, was vorgefallen war.

„Was machst du da nur? Wie kannst du abends, bei der Dunkelheit, auf einen Fremden zugehen und auch noch mit ihm ein Gespräch anfangen wollen?“, dachte sie sich und erkannte sich gar nicht wieder. Ihre sonst eher schüchterne Ader schien eben bei seinem Blick auch eingefroren und nicht mehr aufgetaut zu sein. Sie zweifelte schon an ihrem klaren Menschenverstand. Wer war er nur, der sie zu so was brachte?

Als sie näher trat, sah sie außer ihn niemanden auf dem Parkplatz. Es war ihr schon nicht gerade geheuer, aber jetzt gab es kein Zurück mehr, da sie bereits vor ihm stand.

Als er sie bemerkte, drehte er sich urplötzlich um und schaute mit seinen stechenden Augen auf sie hinunter.

„Was willst du?“, fragte er in einer monotonen Stimmlage.

„Ich wollte mich nur für das entschuldigen, was eben vorgefallen ist“, sagte sie leise vor ihm stehend und drückte den Griff der Taschen in ihrer Hand eng zusammen.

„Ich wollte das nicht mitanhören...“, vervollständigte sie den Satz.

„Und jetzt?“, fragte er einfach nur.

Sie hatte noch niemals in ihrem Leben einen Menschen gesehen, der so reagierte. Es schien ihn gar nicht zu beeindrucken und sehr gesprächig schien er auch nicht.

„Ich wollte ja nur sagen, dass Sie sich keine Sorgen machen brauchen, dass ich es weitererzählen könnte oder so... also dass sie vom FBI sind“, bestätigte sie ihm.

Bei dem Satz verengten sich seine Augen und sein Blick wurde noch bedrohlicher.

„ Du könntest mit der Information doch sowieso nichts anfangen“, entgegnete er nur und ließ sich nicht anmerken, dass ihn ihre neugewonnene Erkenntnis störte.

Da ertönte auch schon ein Schuss, der auf einen Mülleimer auf dem Parkplatz abgefeuert wurde.

Joanna zuckte kurz zusammen... „Wo kam das her?, fragte sie sich erschrocken und wusste nicht recht, wo sie sich nun verstecken sollte.

Als dann zwei weitere Schüsse die Beiden verfehlten, wusste er, dass er sie nicht hier lassen konnte.

Blitzartig schaute sich der Agent um ... „Los, steig ein!“, rief er ihr laut zu.

Als ihrerseits keine Reaktion darauf kam, wiederholte er sich nochmals...

„Los! Einsteigen!“, rief er dieses Mal lauter. Nach kurzem Zögern öffnete sie die Wagentür und stieg ein. Auch er stieg schnell ein und startete den Motor. Dann nahm er die Waffe aus seiner Jackentasche raus.

Bei dem Anblick des glänzenden Laufs der Waffe, erschrak Joanna leicht, aber sie ließ sich nichts anmerken. Ihr war es zwar unangenehm im Auto eines Fremden zu sitzen, aber es war ihr lieber, als im Kreuzfeuer draußen gefangen zu sein.

Da er davon ausging, dass aus einem Auto geschossen wurde, fuhr er los. Er wollte dies weit weg von dem Getümmel der Menschen austragen, also gab er Vollgas in Richtung Innenstadt, wo er zwischen den Autos hin und herfuhr, damit sein Verfolger sie nicht anschießen konnte.

Trotz der Situation war er gelassen und fuhr bewusst weit weg.
 

Joanna sah zu ihm rüber und das Können des Mannes, den sie auf Ende 20 schätzte, als FBI Agent beeindruckte sie immer mehr.

„Vermuten Sie da schon jemanden, der geschossen haben könnte?“, fragte sie ihn.

„Die, die ich anfangs vermutete, können es nicht sein, denn dann wären wir bestimmt nicht so einfach davon gekommen, wenn ’sie’ geschossen hätten“, sagte er und es legte sich ein leichtes Grinsen auf seinen Lippen.

Er persönlich sah in seinen Verfolgern keine große Bedrohung oder Herausforderung, solange es sich ja nicht um ’die’ handelte, aber er hatte sie bei sich im Auto sitzen und wollte kein Menschenleben gefährden.
 

Nach einigen Minuten des Fahrens konnte er seine Verfolger im Rückspiegel nicht mehr erkennen. An einer kleinen Seitengasse hielt er kurz an. Auch Joanna schaute hinaus und konnte kein Auto an ihnen vorbei fahren sehen.

Die ganze Zeit über hatte sie schon eine Anspannung gepackt, die sie jetzt erst langsam wieder verließ.

„Danke...“, sagte sie kurz darauf nur.

„Wofür?“, entgegnete ihr der Fahrer.

„Dafür, dass sie mir geholfen haben...“, antwortete sie und sah zu ihm rüber. Dieser schwieg jedoch nur.

„Ich bin Joanna...Joanna Varlet“, kam es von ihr und sie hoffte, dass auch er seinen Namen nennen würde. Aber als er immer noch schweigend dasaß, musste sie ihn dazu bringen...

„Und Sie?“, fragte sie leise.

„Shuichi Akai“, entgegnete er ihr.

„Er antwortet wirklich nur mit dem Nötigsten“, ging es ihr durch den Kopf.

„Wohin?“, kam es nur von Akai. Aber Joanna verstand schon, dass er sie damit fragte, wohin er sie fahren sollte.

„Setzen Sie mich einfach beim Bahnhof ab“, sagte sie. Doch etwas Anderes beschäftigte die junge Frau.

„I...Ich würde gerne auch dem FBI beitreten“, kam es plötzlich aus ihr raus und sie wusste nicht, wie sie so etwas sagen konnte.

Akai musste sich zusammenreißen, um nicht in Lachen auszubrechen...

„Wie einfach stellst du dir das eigentlich vor?“, fragte er monoton und sah aus dem Augenwinkel zu ihr herüber.

„Ich weiß, es ist nicht einfach und auch, dass ich noch eine Ausbildung brauche, aber ich würde gerne...“, erklärte sie.

„Das FBI nimmt nicht jeden auf“, sagte er nur und hielt das Ganze für einen Scherz.

„Ich weiß, aber könnten Sie mich nicht trainieren?“, fragte sie leise. Dabei wusste sie nicht so recht, warum sie das alles fragte. Das vorhin hatte in ihr etwas ausgelöst, als sie so hilflos, wie auf dem Präsentierteller des Schützes, stand und nichts machen konnte, wusste sie, dass sie endlich das sein wollte, was sie schon immer verehrte - jemand, der sich zu helfen weiß, der keine Angst hat in Notsituationen und jemand, der tagtäglich die Kriminalität aus der Welt schaffte. Nun ja, das hätte sie offiziell geantwortet, aber inoffiziell lag ihr Interesse auch bei Shuichi.
 

„Für so etwas habe ich keine Zeit“, brachte er nur streng.

Und der Wagen fuhr weiter in Richtung Bahnhof.

„Hast du überhaupt im Entferntesten eine Ahnung, was das ist, ein FBI Agent, oder was da alles auf einen zukommt?“, fragte er leicht wütend.

Shuichi konnte es nicht fassen, wie einfach es klang. Einfach mal so FBI Agent werden. Er hatte schon so einiges mitmachen müssen in seinem Leben als Agent und wusste ganz genau, wovon er sprach.
 

„Sagen Sie es mir doch. Ich bin bereit, es von Ihnen zu lernen“, beharrte sie.

„Bist du auch bereit, dein Leben jeden Tag zu riskieren und jeden Auftrag anzunehmen, der dir angeboten wird? Kannst du das auf dich nehmen? Das wage ich zu bezweifeln“, sagte er und musste leicht laut werden.

„Doch, das kann ich. Trainieren Sie mich nur und...“, doch sie konnte den Satz gar nicht zu Ende bringen, da das Auto eine scharfe Rechtskurve schlug, weil die Verfolger auf der leeren Strecke hinter ihnen wieder auftauchten.
 

„Schnall dich ab und geh runter. Ducken!“, befahl er ihr.

Sie tat sofort, was ihr befohlen wurde und legte ihre Hände schützend vor ihrem Kopf zusammen, während sie sich auf dem Boden vor dem Sitz kniete.

Da fielen auch schon die ersten Schüsse, aber keines traf das Auto.

Alle verfehlten nur seinen Chevrolet.

Jetzt kam seine Waffe wieder zum Vorschein. Er kurbelte das Fenster hinunter und wollte gerade schießen, als das Auto hinter ihnen wieder wendete und verschwand.

„Komisch...Was wollen die dann?

„Die spielen bloß mit mir...“, murmelte er leise vor sich hin und wurde wieder etwas langsamer.

„Sehen Sie, bei den Bedingungen wäre es doch nicht schlecht, wenn ich auch etwas dagegen machen könnte. Also trainieren Sie mich jetzt?“, sagte Joanna, während sie sich wieder richtig auf den Stuhl gesetzt hatte.
 

Ihm ging es langsam auf die Nerven, aber sie war wirklich machtlos gegen diesen Verfolger.

„Du kannst keine Agentin werden und ich hab das nicht zu bestimmen“, antwortete er genervt.

„Gut, dann sehen Sie das als eine Art Training an. Sie bringen mir nur bei, wie sich Agenten zu verhalten haben, was ich alles drauf haben muss und erst dann, wenn Sie sehen, dass ich es zu einer Agentin bringen könnte, dann schlagen Sie mich vor!“, erklärte Joanna und ihr Blick sagte ihm, dass sie nicht so einfach von ihrer Meinung abzubringen war. In dieser Hinsicht erinnerte sie ihn an eine gewisse Kollegin, die mit ihrer aufgedrehten Art, es immer wieder schaffte, das zu bekommen, das sie haben wollte. Ja, in diesem Augenblick erinnerte sie ihn an Jodie.

„Wenn ich ja sage, bist du dann endlich ruhig?“, fragte er eiskalt und fuhr weiter Richtung Bahnhof.

„Ja. Danke“, sagte sie lächelnd.

Immer mal wieder einen kurzen Blick auf den Rückspiegel werfend, fuhr er zum Bahnhof. Dort angekommen, sprach Joanna ihn wieder darauf an...

„Also beginnen wir morgen mit dem Training?“

„Hm...“, kam es nur von ihm und er nahm sich eine Zigarette hinaus und zündete diese an.

„Dann treffen wir uns wieder hier?“, fragte sie vorsichtig.

„Gut“, sagte er mit der Zigarette im Mundwinkel und fuhr sofort los, als sie ausgestiegen war.
 

Mittlerweile war es richtig spät geworden und der Mond schien immer noch so erhellend wie zuvor. Joanna blickte lächelnd auf.

„Bei Mondschein passieren doch die schicksalhaftesten Begegnungen...“, ging es ihr durch den Sinn und sie ließ die letzten Momente Revue passieren.

„Was war nur mit mir los? Ich weiß nicht, wie ich diesem Fremden auch noch vorgeschlagen habe, mich zu trainieren...“, schüttelte sie den Kopf. Aber sie hielt es gar nicht so für falsch. Sie wollte auch so gelassen reagieren, wie er es eben getan hatte und keine Angst mehr zeigen oder Hilflosigkeit.

Vielleicht wäre es ja doch nicht schlecht, wenn man in Japan einen FBI Agenten kennt.

Als ihre Gedanken an Akai ein kurzes Ende fanden, fragte sie sich doch, wer ihr Verfolger war und da überkam sie schon wieder dieses Gefühl, wie auf dem Präsentierteller zu stehen, weswegen sie auch überglücklich war, als sie ihren Zu kommen sah und einsteigen konnte.

Das war einer der seltenen Tage, an den sie sich wohl mehrmals erinnern musste in der Nacht. Sie wollte mehr über Shuichi herausfinden, doch sie wusste auch, dass dies nicht so leicht sein wird.
 

Am nächsten Tag erschien Shuichi wirklich zum Training. Er wollte wohl einfach nur herausfinden, ob diese Verfolger es auf das Mädchen oder auf ihn abgesehen hatten und sah, dass es vielleicht nicht sehr schlecht war, wenn sie sich in so einem Fall vorsehen konnte. Die Tatsache, dass sie wusste, wer er war, störte ihn zwar anfangs, aber durch seine gute Menschenkenntnis wusste er auch vom ersten Augeblick an, dass sie das hält, was sie verspricht und auch wirklich nichts sagen wird.
 

Es vergingen einige Wochen an Training... die Verfolger wurden schon nach unmittelbarer Zeit entlarvt:

Eines Tages hatte Shuichi es geschafft, ihren Autoreifen zu treffen, als sie versucht hatten, auf die Beiden im Auto zu schießen.

Es kam heraus, dass sie Komplizen des Täters vom Kaufhaus waren und sich lediglich an Shuichi rächen wollten. Nachdem er sie bei der Polizei abgeliefert hatte, bestand eigentlich keinen Grund mehr für Joanna ausgebildet zu werden, doch...
 

Sie blieb in Ausbildung und lernte Schritt für Schritt mehr über ihn. Es gab Dinge, die sie lieber im Verborgenen hätte lassen sollen. So auch den Tod seiner Freundin Akemi Miyano. Sie hatte es zufällig herausgefunden, doch für weitere Dinge ließ er ihr gar keinen Spielraum. Er erklärte sie für zu gefährlich und ließ es dabei auf sich beruhen. So hatte sie nur herausgefunden, dass Akemi ermordet wurde, aber er versperrte ihr jegliche Möglichkeit weiterzuforschen von wem.

Es gab so viele Momente, in denen Joanna in dieser Zeit traurig war, weil er ihr nichts erzählen wollte und wütend wurde, als sie das mit Akemi herausgefunden hatte.
 

Dennoch hatte dieser eine Tag, als sie ins Kaufhaus ging, ihr Leben verändert.

Er war Teil ihres Lebens geworden und dies konnte sie nicht leugnen.

Tag für Tag lernte sie mehr von ihm.

Und bald war es dann auch schon so weit und er würde sie James vorschlagen... Sie war aufgeregt, aber auch bereit dafür, immerhin waren schon Wochen vergangen und sie wusste, was auf sie zukommen würde. Shuichi hatte nie viel gesprochen, doch dafür vertraute sie ihm immer mehr.

Es war wieder Zeit für ihre Ausbildung. Dieses Mal wahrscheinlich die letzte Einheit vor der Vorstellung bei James...

Sie wartete auf dem Bahnhof auf ihn.

Auch an jenem Tag schien wieder der Mond und erhellte den Himmel.

Verhängnisvolles Blitzlicht

Offizielles Mitglied des FBIs- wer konnte das schon mit solcher Leichtfertigkeit von sich behaupten ?- Joanna Varlet. Wer hätte gedacht, dass man die junge Studentin doch beim FBI aufnimmt?

Jodie war damals nicht gerade erfreut über diese Tatsache.
 

Sie hatte Akai einen herausfordernden Blick zugeworfen und wollte dann unter vier Augen mit ihm sprechen, als Joanna nicht mehr dort war.

„Willst du nicht vielleicht eine Anzeige in der Zeitung veröffentlichen? ‚FBI Mitglieder gesucht’“, hatte sie ihn gefragt und dazu provozierend gelächelt.

Shuichi beließ es bei einem finsteren Blick und bevorzugte es, nicht zu antworten. Doch sie wollte das Thema nicht so auf sich beruhen lassen.

„Was ist denn mit dir? Zuerst willst du einen neuen Standort und jetzt auch ein unerfahrenes Mädchen als Mitglied? Darling, du wirst doch wohl nicht etwa

alt?“
 

Es stimmte, dass Shuichi angeordnet hatte, ihren alten Standort zu wechseln, zumindest vorübergehend. Er hatte ein ungutes Gefühl und dieses sollte man bei ihm nie unterschätzen, denn es lag so gut wie nie falsch.

Der Polizist aus dem Fall in dem Kaufhaus hatte ihm jederzeit seine Dienste angeboten und diese beanspruchte der Agent auch mit einer Bitte. Im Getümmel der Stadt gab es ein mehrstöckiges Hochhaus. Es war der Sitz einer großen Elektronikfirma. Jedoch wurde ein Stockwerk nicht genutzt. Die Polizei machte dem Firmenchef klar, dass es sich nur um einen Club handle, der für einige Zeit das Stockwerk mieten möchte. Er schlug das Angebot nicht ab und so hatten sie eine zwischenzeitliche Unterkunft. Die Mitarbeiter der Firma interessierten die Aktivitäten dieses ‚Clubs’ nicht und da es das letzte Stockwerk des Gebäudes war, verirrte sich auch keiner hoch. Es wurde von ihnen nun mal nicht genutzt und es war ihnen egal, ob Menschen es nun nutzen, oder nicht, solange sie ihnen nicht im Weg standen.
 

„Hm... ich habe da einen Verdacht...“, meinte er in seiner monotonen Art und sah zu Jodie.

„Und der wäre?“, fragte sie etwas unsicher.

Er hielt seine Schlussfolgerung klar und hinterließ damit im Gesicht seiner sonst so fröhlichen Kollegin einen etwas erschrockenen Blick zurück.

„Vielleicht ist sie aber auch eine von ihnen“, antwortete sie mit einem ernsten Gesichtsausdruck.

Akai musste dazu den Kopf schütteln. Immer noch an einem Schreibtisch sitzend, nahm er seine Waffe raus und warf sie auf den Tisch.

„Ich weiß so einiges über Menschen“, entgegnete er ihr.

„Und? Das beweißt mir nicht, dass sie nicht doch eine von ihnen ist“, warf Jodie in den Raum ein und beobachtete die Waffe, die Akai auf seinen Schreibtisch hatte fallen lassen.

„Ich weiß, wenn mir jemand etwas vorspielt und wenn nicht“, sagte er kalt, nahm seine Waffe und steckte sie wieder in die Innenseite seiner schwarzen Jacke. Daraufhin war er im Innbegriff zu gehen.

„Weiß James schon davon?“, fragte Jodie, bevor der Agent den Raum verließ.

Sie lehnte sich an den Schreibtisch, der Akais Schreibtisch gegenüberstand und sah zu Shuichi rüber.

„Ich war schon vorher bei ihm und hab ihm alles erzählt, bevor wir sie aufgenommen haben“, sagte er etwas genervt, „Vergiss nicht das zu tun, was ich dir eben gesagt habe“, fuhr er fort.

„Geht klar“, sagte die junge Agentin seriös und nickte. Sie wusste nicht genau, was er denn damit vorhatte, aber ihm widersprechen wollte sie auch nicht mehr.

Nach diesen Worten verließ Akai auch schon den Raum und auch das Gebäude. Mit seinem Chevrolet fuhr er dann nach Hause.
 

Nun waren schon einige Monate vergangen und Joanna wuchs immer mehr in das Team hinein.

Auf Anordnungen von James klärte Jodie sie über die Organisation bis ins kleinste Detail auf.

Joanna wusste nicht recht, wie es um sie geschah, als sie von der Organisation hörte. Menschen mit so wenig Skrupel und Achtung vor Menschenleben gab es nun mal, das wusste Joanna auch, aber sie hätte nicht gedacht, dass diese gar nicht so weit von ihr entfernt waren.

Als sie dann auf Gin zusprechen kamen, lief es ihr eiskalt den Rücken herunter.

In diesem Augenblick ging ihr nur durch den Kopf, wie sehr Akai ihn hassen musste, da er an Akemis Tod Schuld gewesen ist, wie sie dann von Jodie erfahren hatte. Und dies tat Akai auch - Gin war sein geliebter Feind, den er am liebsten schon längst zum Teufel gejagt hätte. Er wartet sehnsüchtig auf diesen Tag, an dem er ihm seine Waffe entgegenhalten und abdrücken kann.

Den Tod scheut er nicht. In gewisser Hinsicht sah er ihn sogar als Weg, um zu Akemi zu gelangen.

Jodie war zu diesem Zeitpunkt nur heilfroh gewesen, dass Shuichi nicht im Raum war. Er war, wie immer, nicht gut auf dieses Thema anzusprechen und vielleicht hätte sie auch nicht erwähnen sollen, dass Gin der Mörder Akemis ist.
 

Joanna hatte sich in diesen Monaten erheblich verändert. Sie hatte viel trainiert, wurde besser und wurde schließlich eine von ihnen.

Allerdings gab es momentan andere Dinge, die ihr zu schaffen machten.

Akai hatte vor einiger Zeit das Training mit ihr pausiert. Sie kannte den Grund nicht genau, aber er hatte ihr auch gesagt, sie solle immer mit dem Zug zum Standort des FBIs fahren. Sein Verhalten ihr gegenüber verstand sie nur als abweisend und wusste nicht recht, wie sie sich dieses erklären sollte.

Aber sie wusste, um sich ihm zu nähern, wäre es am besten, wenn sie das tat, was er von ihr verlangte.

Zu Hause saß sie oft an ihrem Schreibtisch und dachte nach. Auch die Trainingszeit war schwer für sie gewesen. Aber sie bereute es nicht, die Entscheidung getroffen zu haben, beim FBI mitzumachen.
 

Ein neuer Tag hieß auch neues Wissen für sie.

So stand sie an diesem Tag früh auf, zog sich an und nahm ihre Kamera mit. Jodie hatte sie um die Kamera gebeten, da ihre angeblich kaputt sei und sie am Wochenende einen Ausflug machen wollte.

Im Zug schaute sie die ganze Zeit verträumt aus dem Fenster und wurde erst beim Aussteigen wieder richtig wach. Nach einem kleinen Fußmarsch war sie auch schon am Hochhaus angelangt. Sie fuhr mit dem Aufzug hoch zum siebten Stockwerk, wo sie ihren Standort hatten. Direkt, als sie durch die Tür kam, traf sie auf Jodie.

„Guten Morgen“, grüßte sie und sah die Blonde an.

„Oh, guten Morgen“, strahlte diese, während sie gerade ein kleines Souvenir auf den Tisch stellte.

Sie bemerkte, dass Joanna es sich anschaute. Mit einem Lächeln meinte sie darauf:

„Ich habe es von diesem Festival, das neulich stattfand.“

„Dort war ich auch“, fügte die Braunhaarige hinzu und kramte in ihrer Tasche. Als sie fertig war, hielt sie Jodie ihre Kamera entgegen.

„Hier bitte, die Kamera“, sagte sie.

„Vielen Dank. Du rettest mich damit“, lächelte Jodie und nahm sie entgegen.

„Ach, James wollte dich sprechen. Er ist im Nachbarraum“, erwähnte Jodie noch, bevor sie sich dann an ihren Schreibtisch setzte.

„Okay, danke“, antwortete Joanna und machte sich, nachdem sie ihre Tasche auf ihren Schreibtisch gelegt hatte, umgehend auf den Weg zu ihm.

„Was wohl ist?/“, fragte sie sich und klopfte dann an die Tür an.

„Herein!“, kam es von der anderen Seite und sie trat ein.

Nach einem etwas längeren, eigentlich nicht wichtigen, Gespräch verließ sie dann wieder den Raum.

Er hatte sie lediglich gefragt, wie sie so vorankommt und ob es ihr bis jetzt auch noch gefällt.

Als sie wieder in den Raum kam, wo sie mit Jodie und Shuichi saß, bemerkte sie, dass Shuichi gar nicht da war.

„Oh...“, murmelte sie leise und ging dann auf ihren Schreibtisch zu.

„Joanna? Ich schätze, da Shuichi nicht da ist, um mit dir das Training fortzuführen, kannst du dich auch für heute zu Hause ein wenig ausruhen. Heute ist immerhin Samstag“, meinte die quirlige Agentin und sah zu ihrer neuen Kollegin rüber.

„Ja, ich denke, das wird wohl das Beste sein“, brachte Joanna entgegen und umspielte ihre Enttäuschung mit einem leichten Lächeln.

Sie nahm ihre Tasche verabschiedete sich von Jodie und James und verließ dann wieder das Gebäude.
 

Ihre Enttäuschung war schon mehr als groß gewesen, aber was hätte sie denn machen sollen?

„ Wieso geht er mir denn aus dem Weg?“, ging es ihr nur die ganze Zeit durch den Kopf. Seufzend fand sie sich dann wieder aus ihren Gedanken zurückgeholt und stand vor dem Hochhaus, in dem sich ihr Apartment befand.

Plötzlich klingelte ihr Handy, welches sie dann auch sofort ihrer Jackentasche entnahm.
 

„ Akai Shuichi ruft an“ , vernahm sie auf dem Display und ihr gerade eben noch trauriges Gesicht veränderte sich vollkommen.

„Hallo“, ging sie ran und versuchte nicht zu zeigen, wie froh sie eigentlich war.

„Lass dir jetzt nichts anmerken und rede ganz normal weiter, ohne deinen Gesichtsausdruck zu verändern“, sagte Akai mit einer Kälte, die man beinahe schon spüren konnte.

„Ich versteh nicht recht...“, sagte Joanna etwas verwirrt, aber tat, wie ihr befohlen und blieb mit den selben Gesichtszügen stehen.

„Musst du jetzt auch nicht. Steig gleich in das Taxi ein, das ich dir bestellt habe.“

„Und wieso?“, fragte sie leise nach.

„Gibt es jetzt doch wieder Training?“, dachte sie hoffnungsvoll.

„Jetzt ist keine Zeit für Erklärungen. Dann gehst du mit deiner Kamera in den Laden, der sich gegenüber von dem neueröffneten Café in der Innenstadt befindet. Dort druckst du die Fotos in der Kamera aus“, erklärte er ihr.

„Aber meine Kamera hat Jodie“, antwortete sie. Obwohl sie nicht wusste, was das alles sollte, freute sie sich, mit ihm zu reden.

„Aber wozu denn diese Eile und was will er mit den Fotos?“

„Nein, sie hat sie dir wieder in die Tasche gesteckt. Schau jetzt nicht nach!“, rief er schon fast wütend ins Handy hinein.

„Was...“, konnte sie ihren Satz nicht zu Ende bringen, da er sie unterbrach...

„Tu jetzt, was ich dir sage, ich werde es dir später erklären!“, rief er erneut ins Telefon.

„In der Innenstadt findet gerade ein Festival statt, es wimmelt von Menschen und Polizisten. Warte da auf einen weiteren Anruf von mir“, erklärte er dann monoton weiter und legte plötzlich auf.

„Aufgelegt...“, dachte sie gerade nur und verstand immer noch nicht, was das alles sollte.
 

Aber da fuhr auch schon das Taxi auf sie zu.

Sie stieg ein und sagte dem Fahrer, wohin sie möchte. Irritiert schaute sie aus dem Fenster des Wagens und wartete, bis sie ankamen.

In der Innenstadt hielt der Wagen nur mit Mühe, weil die Menschenmenge ihm den Weg versperrte.

Sie bezahlte, stieg aus und ging in den von Akai erwähnten Laden.

Im Laden war nicht viel los, nur einige Kunden standen verteilt in dem großen Raum. Sie entnahm der Kamera die Speicherkarte, auf der die Bilder waren und steckte sie in den Automaten. Dort drückte sie auf die Option ‚Bilder ausdrucken’ und nahm sich schon einmal eine Hülle, in der sie die Bilder aufbewahren wollte.

Als aus dem Automaten die gewünschten Bilder rauskamen, steckte sie diese in die Hülle und verließ den Laden.

„Das sind doch all die Bilder, die ich bei dem Festival neulich gemacht hatte. Was will er denn mit denen?“
 

Nochmals klingelte ihr Handy, bevor sie die Hülle mit den Fotos in ihrer Tasche verstauen konnte.

„Akai Shuichi ruft an“, leuchtete das Display erneut auf.

Als sie abnahm, konnte sie nicht einmal etwas sagen, da redete der Agent auch direkt los...

„Steck die Hülle in deine Tasche. Geh jetzt durch diese große Menschenmenge vor dich und lass deine Tasche unauffällig abstreifen, als wäre sie dir im Getümmel abhanden gekommen. Dann gibst du vor, als würdest sie suchen, aber nicht finden. Entfern dich dabei genug von der Tasche“, befahl er und legte dann auf.

Joanna konnte sich keine Zusammenhänge erklären und tat einfach das, was er ihr sagte. Sie wünschte sich zwar, er hätte sie an seinem Plan teilhaben lassen, was auch immer das werden sollte, aber sie gab ihr Bestes.
 

Was sie nicht wusste ist, dass sich Akai die ganze Zeit über auf dem Dach des leerstehenden Gebäudes neben dem Café versteckt hielt. Von dort aus hatte er auch Blick auf die Seitengasse hinter den Gebäuden. Dort hielt plötzlich ein Auto – ein nachtschwarzer Porsche 356 A, um genau zu sein.

„Dachte ich’s mir doch.“

Aus dem Wagen stieg ein in schwarz gekleideter Mann mit einem Hut und einer schwarzen Sonnenbrille aus. Es war Wodka.

Die währenddessen immer noch ‚suchende’ Joanna bekam davon nichts mit.

Auch Wodka mischte sich in die Menschenmenge. Doch er schien etwas zu suchen. Endlich fand er das, wonach er Ausschau gehalten hatte und hob es auf.

Dabei öffnete er es und entnahm etwas daraus.

Er steckte es schnell in seine Tasche und verschwand wieder in der Seitengasse, wo er in das Auto einstieg. Dieses fuhr erst nach einiger Zeit wieder fort.

Zu diesem Zeitpunkt konnte Akai seine Waffe endlich runterlegen. Es war soweit geschafft. Er steig in seinen Wagen ein und fuhr los.

Nach einer Stunde bekam Joanna noch einen Anruf, dieses Mal allerdings von Jodie. Sie bat sie, zum Standort zu kommen. Da sie noch wusste, wo sie ihre Tasche ‚verloren’ hatte, ging sie schnell zu diesem Ort, nahm sich die Tasche und verließ die Menschenmenge.

Joanna fühlte sich zwar müde und war zwischen Irritation und Wut hin und hergezogen, aber fuhr wieder mit dem Zug zu besagtem Hochhaus.
 

Drinnen fand sie nur Akai im Raum.

„Aber Jodie hatte doch angerufen“, erinnerte sie sich.

Als er sie in der Tür stehen sah, warf er ihr einen Blick zu und zündete sich dann eine Zigarette an.

„Darf ich fragen, was eigentlich los war?“, fragte sie leise und sah ihn an.

„Du wurdest verfolgt“, sagte er mit der Zigarette im Mundwinkel.

„Verfolgt? Von wem denn?“, fragte Joanna etwas überrascht.

„Von Gin“, antwortete er nur in einer unheimlichen Tonlage. Wenn es nach ihm ginge, hätte er in das Auto geschossen, als es so in der Seitengasse gehalten hatte, aber er kannte seinen Job nur zu gut und wusste, dass er mit dieser Aktion womöglich nur unschuldige Menschen gefährdet hätte und musste sich zurückhalten.

Sie konnte nicht fassen, was sie gerade gehört hatte.

„A-Aber wieso?“

„Er hat vermutlich gedacht, du hättest ihn auf einem deiner Fotos vom Festival festgehalten, als er gerade in einer Gasse einen Mord begangen hat“, sagte er, den Rauch der Zigarette ausblasend.

Endlich konnte sie sich die ganze Aktion erklären.

„Dann hat er mich wahrscheinlich gesehen, wie ich mit der Kamera in der Hand in seiner Nähe ging und dachte auf dem Foto wäre er auch mit drauf. Dabei habe ich nur die Dekoration fotografiert, die ich an der Seite eines Stands gesehen hatte. Zugegeben ich hätte vielleicht nicht in eine dunkle Seitengasse wahllos fotografieren sollen. “

„Also wollte Jodie meine Kamera nur, um sicherzugehen, dass er auf keinem der Fotos auftaucht...“, schlussfolgerte sie.

„Hm...“, kam es nur seinerseits und er nahm einen weiteren Zug aus seiner Zigarette.

„Aber wieso hat er mich dann nicht einfach getötet und sich die Kamera genommen?“, fragte sie etwas unsicher.

„Zu auffällig... auf dem Festival hast du dich wahrscheinlich wieder unter die Leute gemischt.“

„Und wieso hat er mich danach nicht getötet?“

„Ich weiß nicht. Wir hatten außerdem einige unserer Leute in der Nähe deines Apartments aufstellen lassen“, fügte er monoton hinzu.

„Wieso hat mir das denn niemand gesagt?“

„Du hättest mit mehr Vorsicht reagiert und gehandelt. Außerdem hätte man dir die Angst vielleicht angesehen. Dann wären sie darauf gekommen, dass du etwas über ihre Anwesenheit weißt“

„Verstehe...“, sagte sie und lächelte ihn an.
 

„Ich wurde also die ganze Zeit von ihm beschützt“, dachte sie sich nur und ließ den Moment auf sich wirken, in dem sie gerade ihm gegenüber stand.
 

Sie führten das Training einige Tage später fort, nachdem sicher war, dass Gins Auto nicht mehr in der Nähe ihres Apartments parkte.

Akai hatte zufällig an einem der Tage gesehen, dass sein Auto an einer vom Schatten des Hauses gedeckten Ecke stand und deshalb kam in ihm dieser Verdacht auf.

Bei dem Plan hätte so einiges schief laufen können. Nun ja, Gin hätte sie zum Beispiel schon längst erschießen wollen, doch dafür waren die Männer vom FBI doch als Schutz tätig. Es lief nun mal nichts schief...
 

Dennoch fuhr sie immer mit dem Zug zum Bahnhof und von dort aus ging sie ein kleines Stück zu Fuß, bis sie zu dem Wald kam, in dem sie trainierten.

Es war schon anstrengend, dennoch lohnte sich für sie jede einzelne Minute. Sie verbrachte mit ihm immer mehr Zeit, auch wenn er sie nur als eine Art Schülerin ansah, genoss sie diese Zeit.

So ist sie doch auf die Organisation gestoßen, ohne es zu wissen.

Die Zeit verging.

Doch sie war bereit, alles Erdenkliche zu tun, um diese Organisation auch zu stoppen, auch wenn James und die anderen dagegen waren. Sie sah sich schließlich als Teil des Teams an und war auf alles gefasst.

Dank galt vor allem auch Shuichi, ihrem Lehrer, an den sie bei jedem Blick zum Mond dachte. Damals - als sie sich trafen- bei Mondschein.

Like a fairy tale

Die Zeit verging wie im Flug in seiner Gegenwart. Nie wieder das Gefühl von Hilflosigkeit, nie wieder das Gefühl von Angst.

Die junge Studentin Joanna Varlet genoss jede einzelne Minute, die sie mit ihm verbringen durfte. Die mittlerweile erfahrenere FBI-Agentin zählte sich stolz zum Team und lernte Tag für Tag mehr dazu. Schon lange sah sie sich nicht mehr nur als seine Schülerin an. Schon lange folgte sie ihm auf Schritt und Tritt und wollte ihm auch nicht eine Sekunde von der Seite weichen. Schon lange sprach sie ihn beim Vornamen an. Schon lange...

Da saß sie nun in ihrem Zimmer und schaute den Schneeflocken draußen beim Fallen zu. Wie idyllisch die Landschaft wirkte, auch wenn es schon dunkel war. Die Nacht lag an diesem Tag wie ein sanfter Schleier über der Umgebung. Die Lichter der Stadt verschwammen leicht beim Blick aus der mit Wassertropfen versehenen Fensterscheibe. Die junge Frau saß auf der Fensterbank und nippte leicht an ihrer Tasse Tee, dessen Duft so stark war, dass er den ganzen Raum erfüllte.

Von draußen her tönte die laute Musik des Straßenfestes. 'I'm dreaming of a white christmas...'

Was wäre Weihnachten nur ohne Weihnachtsmusik?

Zu gerne wollte sie noch durch die Stadt schlendern, einfach nur den Lichtern nachsehen, den Geruch von gebrannten Mandeln in der Nase riechen. Erstaunlich, dass Japan solch westliche Traditionen adoptierte und Weihnachten feierte, als sei es eines ihrer Feste. Aber dies tat auch der Rest der Welt, ohne irgendwie christlich verankert zu sein. Weihnachten wurde zu einem Fest der Liebe und Familie, des Gebens und des Nehmens. Weit weg vom Konsumgedanken fasste Joanna den Entschluss, in die Stadt zu gehen. Wie gerne hätte sie ihn angerufen und gefragt, ob er mitkommen möchte.

Bevor sie von der Fensterbank aufstand, warf sie noch einen letzten Blick zum Himmel hinauf und es war ihr, als hätte sie eine Sternschnuppe gesehen. Doch sie lächelte und schüttelte den Kopf. Es wäre einfach zu schön, um wahr zu sein. Solche Dinge passieren nur in Filmen und Märchen. Sie zog sich ihr schönstes winterliches Kleid an und suchte sich noch einen Schal raus. Ihre langen braunen Haare fielen an diesem Tag besonders schön. Noch ehe sie sich die Jacke umwerfen konnte, hörte sie ihr Handy klingeln. Joanna lief zurück in ihr Zimmer und suchte ihr Handy. „Wo ist es nur?“, murmelte sie und horchte dem Klingelton, bis sie es in ihrer Tasche fand. 'Shuichi Akai calling' , leuchtete es auf dem Display.

Etwas verdutzt, aber dennoch vor Freude strahlend, nahm sie ab.

„Hallo?“, antwortete sie.

„Hier Akai“, ertönte es, so kühl wie immer.

„Shuichi... hallo“, erwiderte sie und versuchte zu unterdrücken, wie sehr sie sich über seine Stimme freute.

„Ich weiß, es ist Weihnachten, aber wir haben einen Auftrag... Es ist uns zu Ohren gekommen, dass ein schwarzer Porsche in der Nähe gesichtet worden ist. Wir gehen von der Annahme aus, dass es sich um Gin handelt...“

„Gin...? Aber warum?“

„Das wissen wir noch nicht... Ich steh unten an der Straßenecke vor deinem Apartment. Es ist relativ nah, wir gehen zu Fuß... bis dann“

Und schon hatte er aufgelegt. Er fackelte eben nicht lange, auch wenn sie sich manchmal wünschte, er würde mehr sprechen. Sie schaute ihr Handy an und hätte es am liebsten umarmt, am liebsten die ganze Welt. Die Tatsache, dass sie vielleicht in Gefahr waren, ließ sie kalt. Immerhin wird er bei ihr sein.

Joanna schnappte sich ihre Tasche, knipste das Licht aus und verließ ihre Wohnung. Sie rannte die Treppen runter, so schnell, wie sie sie noch nie herunter gelaufen ist. Zu stark war der Wunsch, ihn schnell wieder zu sehen. Der junge Mann sah sie von weitem an. Seine Zigarette hing aus dem Mundwinkel. Hübsch sah die junge Studentin im Licht aus. Doch solche Komplimente kamen beinahe nie über seine Lippen.

„Hallo“, begrüßte sie ihn und lächelte.

Akai schaute sie an und schien mit seinem gefrierendem Blick durch sie hindurch zu sehen.

„Hast du deine Waffe?“

„Natürlich, ich bin doch keine Anfängerin mehr“, entgegnete sie und lächelte ihn weiterhin an.

Beide FBI-Agenten gingen die Straße entlang. Joanna wollte sich nicht anmerken lassen, wie glücklich sie war. Der Auftrag war ihr immerhin ernst und sie war schließlich keine Amateurin mehr.

Plötzlich blieb er stehen.

„Hier sind wir“, flüsterte er. Es schwang eine Art Kampflust in seiner Stimme. Gin hier anzutreffen, ihm die Waffe entgegenhalten und ein letztes Grinsen aus ihm entlocken, das war sein Wunsch. Sie hielten sich in einer Seitengasse gedeckt und warteten, dass sich der Besitzer des auf der anderen Straßenseite parkenden Porsche meldete. Die Kälte zog Joanna in den ganzen Körper, jedoch verschwendete sie daran keinen Gedanken. Konzentriert observierte sie die Gegend um das Auto. Endlich näherte sich eine große Gestalt dem Edelwagen. Ihr Herz blieb kurz stehen. Auf Akais Lippen legte sich ein unheimliches Grinsen, das schnell wieder verging, als sich die dunkle Gestalt umdrehte. Es war ein harmloser und wehrloser Greis, der gerade in seinen Wagen, den Porsche, einstieg.

Joanna konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

„Wenn das Gin ist, dann muss der Gute wohl in geringster Zeit schneller altern, als normale Menschen“, scherzte sie.

„Wieder nur so Einer, der sich in hohem Alter den Jugendtraum von einem teuren Auto erfüllen konnte“, murmelte Shuichi und ließ langsam seine Waffe in seiner Jackeninnentasche verschwinden.

„Fehlerhafte Informationsquellen können wir uns langsam nicht leisten“, fügte er gering wütend hinzu.

„Besser, wenn wir auf Nummer sicher gehen..“, meinte Joanna und sah ihn an.

„Jetzt bist du umsonst raus gegangen...“, sagte er monoton, sah aber nur an ihr vorbei.

„Nein, ich wollte sowieso noch ein wenig durch die Straßen ziehen!“

„Ich begleite dich wieder nach Hause... zur Sicherheit..“, kam es kalt von ihm, während er sich eine Zigarette anzündete.

„Danke“, flüsterte sie dankbar.

Die Lichter strahlten beide an, während Menschenmassen an ihnen vorbeizogen.

Hätte es noch perfekter sein können?

Nein.

Zumindest für Joanna nicht. Der Mann, aus dem sie sich auf der Welt am meisten machte, ging neben ihr. Es war Weihnachten. Leichte Flocken berieselten sie. Das musste einfach ein Traum sein. War es aber nicht.

Ungewöhnlich lange zog sich der Weg zurück zu ihrem Apartment, zu ihrem Glück. Akai schwieg zwar den ganzen Weg über, aber Joanna gab sich schon mit seiner Anwesenheit zufrieden. In einem Augenblick erspähte die junge Frau einen kleinen Laden. Im Schaufenster hing etwas, das ihr sehr gefiel.

„Einen Moment, bitte... ich komme sofort wieder“, sagte sie und lief in den Laden. Ihre Haare wehten leicht nach links, als ein sanfter Windhauch in der Luft lag.

Es dauerte nicht lange, bis sie freudestrahlend aus dem Laden kam. Akai hatte sich nicht vom Fleck bewegt und seine giftgrünen Augen funkelten in der Dunkelheit.

Ohne sie zu fragen, warum sie in dem Laden war, ging er geradeaus weiter. Auch sie hüllte den Mantel des Schweigens um das Ereignis. Zumindest bis sie ihr Apartment schon von weitem sehen konnte. Plötzlich waren keine Menschenmengen mehr auf der Straße. Es schien, als seien sie die Einzigen an dieser Stelle.

Joanna sah Akai von der Seite an und grinste.

„Ich habe etwas für dich..“, murmelte die Studentin leicht verlegen.

Ohne sich die Überraschung anmerken zu lassen, sah er sie lediglich an.

Sie nahm aus ihrer Jackentasche das Geschenk heraus, das sie in dem Laden gekauft hatte.

„Bitte..“, lächelte sie und überreichte es ihm.

Er sah in seine offene Handfläsche und beobachtete das Geschenk. Es war ein kleiner Anhänger. Eine männliche Figur mit schwarzen Haaren, die grimmig schaute. In der Tat, sie sah Shuichi sehr ähnlich. Aus diesem Grund hatte Joanna sie auch gekauft. Verschwieg ihm aber, dass der Anhänger sie an ihn erinnerte.

„Danke“, grummelte Shuichi, jedoch lag irgendeine andere Tonlage in seiner Stimme als sonst.

„Frohe Weihnachten, Shuichi“, rief Joanna aus und ging schon mal in die Richtung der Haustür.

Akai hatte zwar nichts für sie, aber es lag ihm etwas auf der Seele, das er noch loswerden wollte.

„Siehst heute schön aus...“, murmelte er und drehte sich dann um, bereit zu gehen.

Auch Joanna hatte sich bereits umgedreht und bekam einfach kein Wort heraus. Schweigend ging sie in ihre Wohnung. Am liebsten hätte sie einen Luftsprung gemacht, wusste aber nicht recht, wie es um sie geschah. Zu schön waren seine Worte. Zu schön war die Begebenheit. Sie wusste, dass solche Worte nicht leichtfertig aus seinem Mund kommen und freute sich um so mehr darüber.

Sie setzte sich erneut auf die Fensterbank und reflektierte über den Tag.

Es konnte nicht real sein, doch... es war real, obwohl solche Dinge nur in Filmen passierten. Oh, und in Märchen...

Like the deserts miss the rain

Es war einer der schönsten Frühlingstage des Jahres. Eine für diese Jahreszeit ungewöhnlich intensive Wärme füllte die Straßen Tokios. Die Farbenvielfalt der Wiesen färbte den sonst so eintönigen Berufsalltag. Dieser Samstag lächelte. So ziemlich alle Menschen lächelten an diesem Tag. Bis auf einen.

Er saß in seinem Stammcafé in der Stadt. Obwohl es so warm war, dass sich alle Gäste draußen aufhielten, beschloss er, sich im kühlen Inneren des Gebäudes zu verstecken. Man könnte meinen, er scheue das Sonnenlicht. Grimmig rührte er in seinem tiefschwarzen Kaffee. Schwarz- wie sein Haar. Trotz der vielen Versuche der jungen Kellnerin, ihn zum Lächeln zu bringen, blieb er kalt, der Mann in der eisernen Maske. Langsam stieg der Rauch des kochend heißen Kaffees auf und verband sich mit dem Qualm seiner Zigarette. Das tägliche Frühstück in diesem Café war eines ihrer Rituale geworden. Die Zusammenarbeit wurde enger, der Kontakt inniger. Doch an diesem Tag war alles anders. Stille lag so schwer im Raum, sodass man beinahe von ihr erdrückt werden könnte. Der junge Mann mit den giftgrünen Augen nahm einen Schluck von seinem Getränk , als er von der Vibration seines Handys gestört wurde.

Mühselig kramte er in der Tasche seines dunklen Mantels und entnahm ihr das Mobiltelefon.

„Akai.“

„Shuichi, ich bin es, Joanna. Ich wollte nur mal fragen, ob es irgendwelche Neuigkeiten über meinen Fall gibt. Jodie sagte zwar, dass sie sich melden wollte. Das hat sie allerdings nicht getan, seitdem ich hier gelandet bin“, ertönte die jugendliche Stimme seiner weiblichen Gesprächspartnerin.

„Es gibt nichts Neues“, antwortete er kurz und knapp.

„Okay... dann werde ich weiterhin wachsam bleiben.“

Er schwieg und eine peinliche Stille stand zwischen den Beiden.

„Na gut, dann werde ich mich wieder auf den Weg machen. Mach es gut. Ich melde mich, wenn es etwas Neues geben sollte“, verabschiedete sie sich und legte dann auf.

Joanna Varlet, die junge Studentin und FBI-Agentin, schaute enttäuscht auf das Display ihres Handys. Sie wusste nicht, was sie sich dabei gedacht hatte, ihn einfach anzurufen. Eigentlich wollte sie fragen, wie es ihm geht und was er macht, aber er hätte sie nur auf die Arbeit angesprochen. Wie sehr vermisste sie das gemeinsame Frühstück mit ihm in ihrem Stammcafé. Ihr Ritual. Doch das war die nächsten Tage nicht möglich. Es sei denn, sie würden einen Weg finden, 15 434 km zu überwinden. Joanna wurde auf eine Mission zum Big Apple geschickt. New York. Man vermutete ein weiteres Mitglied der Organisation dort. Er fiel dem FBI in einem Mordfall auf. Aus unerklärlichen Gründen kam er wieder frei, obwohl alle Indizien gegen ihn sprachen.

„ Es ist wichtig, dass wir herausfinden, wie weit das Netz der Organisation in den Staaten reicht und ob irgendwelche Politiker darin verwickelt sind“, das waren Jodies Worte.

Seit drei Tagen war die junge Frau in den Staaten, doch sie verspürte eine seltsame Einsamkeit. Sie vermisste ihn. Seine grimmigen Blicke. Seine grimmige Stimmung. Seine durchstechenden Augen. Alles.

Doch es ging nicht. Sie war keine Amateurin mehr und musste diese Mission professionell meistern. Es war der erste Auftrag, den sie alleine bewältigen sollte.

Ihr Apartment befand sich genau auf der anderen Seite des verdächtigen Gebäudes. Dort vermutete man den Wohnsitz des vermeintlichen Mitgliedes. Unauffällig beobachtete sie jeden seiner Schritte. Dank eines als Telefontechniker getarnten Agenten gelang es dem FBI, Wanzen in seinem Apartment zu installieren. Joanna hatte einen Tag zuvor dafür gesorgt, dass die Leitungen ausfielen. Dann kam der Undercover Agent ins Spiel. Doch seit Stunden tat sich nichts. Sie konnte sich einfach nicht konzentrieren. Ihre Gedanken waren bei dem vorigen Gespräch.

Wie konnte er nur so kalt sein? Warum hat er nicht gefragt, wie es ihr geht? Beide waren jetzt schon eine lange Zeit Partner und es kann doch nicht sein, dass sie ihm so egal war. Oder? Zweifel irrten in ihren Gedanken umher. Sie wünschte sich einfach, einmal im Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit zu stehen und sei es nur in einem Satz. War es denn so schwer, zu fragen: „Wie geht es dir?“

Joanna wollte nur einmal das Gefühl haben, dass er wenigstens etwas an sie denkt.
 

Sie wusste gar nicht, wie Akai sich gerade in dem Café langweilte- so ganz ohne seine übliche Gesellschaft. Er würde es nie zugeben. Doch er vermisste ihre Gespräche und ihre Art, die Speisekarte des Tages zu lesen. Diese Gedanken würde er sofort im Keim ersticken. Es war jedoch so offensichtlich.
 

Nach weiteren Stunden der Observation rührte sich der Verdächtige endlich. Er verließ seine Wohnung. Langsam machte sich die junge Agentin bereit, ihm zu folgen. Der junge, in schwarz gekleidete Mann schlich in den Nebenstraßen New Yorks umher. Verdächtig machte er sich gewiss, aber das war nicht die Art eines Mitgliedes der Organisation. Solche Amateure würden sie sich nicht leisten. Seine Art, sich zu bewegen und um sich zu blicken, schrie schon förmlich: „Polizei, FBI, beobachtet mich. Ich bin kriminell“

Joanna war sich mittlerweile sicher, dass er kein Profi war und dass er lediglich einen starken Rücken besaß, der großen Einfluss auf kleine Polizisten hatte und seine Unschuld in dem Mordfall erkaufte. Die Aktion einfach abbrechen, konnte sie nicht. Sie folgte ihm, bis sie zu einer verlassenen Lagerhalle kam. Langsam und lautlos wagte sie einen Blick in die erhellte Höhle des Verbrechens. Kistenweise wurden weiße Tüten gestapelt. Drogen? Plötzlich kam ein muskelbepackter Riese gefährlich nah an die Tür, doch er sah sie nicht... wenn da nicht das fatale Klingeln ihres Handys gewesen wäre. Wie eine Katze, die gerade Beute witterte, drehte sich der Riese plötzlich um.

„Hey you, what are you doing here? Stop.“

Joanna lief so schnell sie konnte und schnappte sich ihre Waffe aus der Innentasche der Jacke. Gekonnt drehte sie sich um und schoss ihm ins Bein. Das Monster stürzte kreichend zu Boden. Das besorgte ihr den nötigen Vorsprung und sie rief an der nächsten Ecke die Polizei. Alleine hätte sie die Bande nicht inhaftieren können, zumal das nicht ihr Auftrag war. Etwas erschöpft, verschwand sie aus der Sichtweite der Polizei. Sie wollte nicht entdeckt werden, aus Angst, es könnten sich Journalisten in der Nähe bewegen.

Nach der Aufregung hatte sie ihr Handy vollkommen vergessen. Wer musste denn unbedingt in dieser heiklen Situation anrufen?

Sie sah auf ihr Display. „Jodie?“, murmelte sie leise. Eine SMS hatte sie auch hinterlassen.

„ Verdächtiger = kein Mitglied, Drogenbosse. Take care“

Joanna musste schmunzeln. Hätte sie diese Information ein paar Stunden früher bekommen, hätte sie sich den Adrenalinschub sparen können. Ohne zu fackeln, ging sie zu ihrem Apartment zurück.

Sie hatte gar keine Zeit, zu verschnaufen, da klingelte erneut ihr Handy. So langsam hatte sie genug von diesem Geräusch. Doch als sie las, wer da anrief, vergaß sie all ihre Gedanken und nahm einfach ab.

„Shuichi. Ist irgendetwas passiert?“, fragte sie abrupt.

„ Nein... aber ich soll von Jodie ausrichten, dass wir deinen Rückflug gebucht haben. Er geht morgen.“

„Schon so früh?“

„Willst du nicht mehr zurückkommen?“fragte er sarkastisch.

„Doch schon, aber dann muss ich noch schnell alles zusammenpacken.“

Kurze Stille. Nicht schon wieder!

„Wie geht es dir?“ murmelte er in seiner monotonen Stimmlage.

Joanna konnte es nicht fassen. Er kümmerte sich wirklich um sie.

„G... ganz gut“, stammelte sie überrascht.

„Pass auf dich auf“, fügte er hinzu und legte dann auf.

Ein breites Grinsen legte sich auf ihre Lippen. Zum ersten Mal hat er nicht nach der Arbeit gefragt.

Ihr war zum Singen zumute. „And I miss you... like the deserts miss the rain“

Happy Birthday, Joanna

Nach anfänglichen Orientierungsschwierigkeiten fand sich die junge Frau doch zurecht. Sie rollte den Koffer hinter sich her und hielt ein leichtes Gepäck in ihrer Hand. Man konnte nicht leugnen, dass sie trotz stundenlangen Fluges sehr frisch aussah. Woran lag das wohl? Lag es daran, dass sie kurz davor war, den Mann ihrer Träume wiederzusehen oder wohl eher daran, dass sie heute Geburtstag hatte?

Es war ihr großer Tag. Auch wenn sie das nicht so ganz zu interessieren schien. Während andere schon Wochen vorher ihren Geburtstag ankündigten und an die große Glocke hängten, ging sie schon fast gleichgültig die Gänge des Flughafens entlang. Sie freute sich nur noch auf eins: ihn. Sein Gesicht wiedersehen und einfach nur neben ihm herlaufen- manchmal braucht man keine Worte, um sich gut zu verstehen. Insgeheim fragte sie sich, ob er sich an ihren Geburtstag erinnern würde, ob er ihn überhaupt kannte. Auch wenn sie wusste, dass er nicht der Typ für so etwas wäre... aber trotzdem geisterten diese Gedanken in ihrem Kopf.

Endlich wieder auf gewohntem Boden. Nach einigen Tagen in New York war es schön, heimische Luft einzuatmen. Der Auftrag dort entwickelte sich nicht so, wie das FBI es sich vorgestellt hatte. Aber es war bestimmt nicht ihr letzter Aufenthalt in den Staaten... das war jedenfalls sicher. Wer würde sie abholen? Er? Jodie? Beide?

Sie ging gerade noch ihren Gedanken nach, als...

„Joanna“, ertönte eine tiefe, monotone Stimme aus dem Hintergrund.

Die junge Agentin drehte sich um und erblickte ihn, wie immer in seiner schwarzen Jacke und seiner ebenso schwarzen Strickmütze, neben einem Pfeiler stehend.

„Shuichi...“, murmelte sie und ging mit bestimmten Schritten auf ihn zu. Es sollte nicht unbedingt wie eine dieser typischen Filmszenen aussehen, in denen sich die Beiden um den Hals fallen und glücklich bis an ihr Lebensende lächelnd durch die Welt ziehen. Das war nicht die Realität- nicht ihre Realität. Auch Joanna war kein Anfänger mehr, was ihren Beruf anging und sie wusste ganz genau, wie sie sich zu verhalten hatte. Dennoch konnte sie es nicht verhindern, dass sie es toll fand, ihn alleine dort stehen zu sehen. Sie konnte es einfach nicht.

„Hallo“, grüßte sie ihn, als sie vor ihm stand.

„Hallo.“

Weiter nichts. Nur ein einfaches „Hallo“. Mehr nicht?

„Ich nehme deinen Koffer“, beschloss er und entriss ihr den Griff des Gepäckstückes.

„Danke“, entgegnete sie lächelnd, auch wenn sie sich gewünscht hätte, dass er ihr zum Geburtstag gratuliert. Joanna verstand es nicht einmal selber. Plötzlich war es ihr so wichtig, dass er sich daran erinnerte, obwohl sie sich sicher war, dass er es nicht einmal wusste. Verdrängen konnte sie ihre Enttäuschung nicht mehr. Schweigend ging sie hinter ihm her. Plötzlich wurde ihr bewusst, warum sie ein 'Herzlichen Glückwunsch' hören wollte. Sie wollte es von ihm hören- nicht von irgendjemand Anderem. Von ihm und sonst keinem. Da könnte sie ja noch lange warten.

Die Agenten näherten sich dem Ausgang. Er würde sie heim fahren und dann würde sie sich nur noch ausruhen. Sein geliebter Wagen stand in Reichweite. Währen Shuichi ihr Gepäck verstaute, setzte sie sich auf den Beifahrersitz. Mit einer Zigarette im Mundwinkel saß er plötzlich neben ihr auf dem Fahrersitz. Joanna sah zu ihm herüber und ertappte sich bei dem Moment, ihren Blick nicht mehr von ihm lösen zu können.

„Warum schaust du mich an?“, fragte Akai, ohne sie anzusehen.

Blitzartig drehte Joanna ihren Kopf in die andere Richtung.

„Ach nichts... “

Sie musste schmunzeln und sah deswegen aus dem Fenster hinaus. Als sie vor ihrem Apartment angekommen waren, beharrte Akai darauf, ihren Koffer nach oben zu tragen. Auch wenn Joanna es ihm ausreden wollte.

Sie drehte den Schlüssel durch das Schloss und kaum stand sie mit einem Bein in der Tür, da hörte sie ein lautes „Überraschung!“

Im Raum standen Jodie, James und viele ihrer Kollegen. Sie hatten den kleinen Platz festlich geschmückt und Kuchen in Hülle und Fülle besorgen lassen. Schöner hätten sie es nicht machen können.

Joanna war perplex und wusste nicht, wie sie sich bedanken sollte. Es fehlten ihr die richtigen Worte. Egal, was sie gesagt hätte, es hätte nicht ausdrücken können, wie glücklich sie war. Als sie sich umdrehte, stand er noch da. Gott sei Dank, er war noch nicht gegangen. Shuichi stand einfach nur im Raum. Im Gegensatz zum Rest gratulierte er ihr jedoch nicht. Doch darüber hätte sich die junge Frau keine Gedanken machen können- wegen des ganzen Trubels um sie herum bemerkte sie nicht einmal, was sie gerade tat.

Es war ein schöner Tag, der bis in die Abendstunden dauerte. Sie war so erschöpft, wollte es sich allerdings nicht anmerken lassen. Doch Jodie bemerkte es.

„Leute, unsere liebe Joanna hatte heute genug. Wir sollten ihr heute eine Auszeit gönnen. Good night, darling“, verabschiedete sich die Blondine von Joanna und ging zur Tür.

„Danke für alles, Jodie“, strahlte die Angesprochene sie zurück an.

Es leerte sich der Raum und plötzlich stand Joanna alleine drin. Sie sah sich panisch um. Wann war er gegangen? Warum hatte er nichts gesagt?

Etwas enttäuscht ging sie in ihr Zimmer, um ihren Koffer auszupacken. Als sie den Koffer aufs Bett hochhob, fiel ein Päckchen aus einem Seitenfach heraus.

„Huch, was ist das?“ fragte sich das Geburtstagskind und hob es auf. Es war in buntem Papier eingepackt. Langsam riss sie das Papier auf und entdeckte darunter einen Bilderrahmen. Sie drehte ihn um und erblickte ein Foto- von sich und Shuichi. Sie erinnerte sich, dass das Foto aufgenommen wurde, als sie anfing, beim FBI zu arbeiten.

Schmunzelnd las sie die Schrift am unteren Bildrand. „Happy Birthday“. Vor Freude schwebend- metaphorisch gesehen natürlich- umarmte sie den Bilderrahmen fest und drehte sich in kleinen Kreisbewegungen in ihrem Zimmer.

Akai hatte es nicht vergessen. Er hat ihr ein Geschenk gemacht. In ihren Augen das womöglich schönste Geschenk ihres Lebens. Er hatte ihr gezeigt, dass er auch anders sein konnte, als sie ihn einschätzte. Da bleibt nur noch zu sagen: Happy Birthday, Joanna...



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von:  Varlet
2011-09-07T16:03:51+00:00 07.09.2011 18:03
wuiiiiiiiiiiiick
das war so toll. So toll, hörst du?
Wieder kann ich nur sagen, dass ich das Kapitel sehr sehr sehr gut fand. Du hast einen schönen Schreibstil, der Lesefluss ist ebenfalls total gut und die Charaktere sind auch sehr sehr authentisch - vor allem Shu. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er wirklich so handelt.
Als erstes muss ich dir sagen, dass du mich mittlerweile wirklich sehr gut kennst...oder du spuckst in meinem Kopf herum. Ich hab mir schon sehr oft überlegt, wie so eine B'day Szene zwischen den beiden ablaufen könnte und irgendwie kam ich da auch auf die Idee, dass Akai sie einfach nur mit einem trockenen 'Hallo' begrüßt und weiter nichts kommt. Was ich auch gut fand, war ihre reaktion. Sie grüßt ihn ebenfalls, fragt sich aber im Inneren ob das nur alles war. Das war wirklich sehr gut und sehr authentisch für sie. Sie kann einem schon Leid tun, dass von ihm nichts kommt, nicht einmal eine Gratulation, aber so ist unser Akai, was?
Was ich dann wieder sehr gut finde ist die Auflösung am Ende, wo er doch daran dachte, dass sie B'day hat. Und das genialere ist, wieder setzt du meine Hirnidee um. Ich dachte da nämlich auch, dass es so eine kleine Überraschungsparty gibt mit der sie nicht rechnet. Woher du das alles nur immer wieder weißt?

ich find es echt super wie du alles beschrieben hast
mir hat die sache mit der realtität gefallen, wie im film um den hals fallen, das war so...shini-like...und dann wie sie ihn ansah *schmach*
und wie kühl er immer zu ihr ist...du kannst so toll schreiben
und dich so supig ausdrücken, das ist einfach nur herlich
ich liebe die geschichte
ich liebe sie. hörst du?

vielen lieben dank für die Geschichte, ich glaub ich werd sie mir gleich wieder durchlesen, ich kann gar nicht anders, ich muss sie noch einmal lesen.
Von:  Varlet
2011-09-07T15:48:15+00:00 07.09.2011 17:48
*dich so was von lieb*
*.*
ich hab mich gerade ein weiteres Mal total in dich verliebt. Ich kenn die Geschichte ja jetzt schon eine Weile und du weißt ja schon, was ich davon halte. Und weißte was? es hat sich nichts verändert.
hach...die geschichte ist so toll.
alleine der anfang und dann die peinliche stille zwischen den beiden
das ist so...so hach so wunderbar, du weißt gar nicht, wie gut mir der Anfang gefällt und das was danach erst kam. Das war so toll geschrieben.
super find ich auch das akai langweilig ist, weil sie nicht da ist und wie sehr er ihre anwesenheit vermisst. Das kann ich mir richtig gut vorstellen, wahrscheinlich hat er sich so sehr an ihre Art gewöhnt, dass er sie deswegen vermisst. das ist so tollig

*lol* was ich auch total super fand war das mit dem Verdächtigen. Schade, dass es kein Orgi Mitglied war, aber es war lustig, dass sie dadurch einen Adrenalinschub bekam und Jodies Nachricht viel zu spät kam. Das nennt man dann wohl schlechtes Timing.
drogenboss= take care
*rofl*
zu genial
das war hammer, hammer
und noch mehr hummer äh hammer.
langsam kann ich nicht mehr, ich muss grinsen, weil ich es so genial finde. Richtig breit grinsen. Ich liebe das Kapitel auch, genau wie den Rest. Aber das Ende...das war auch schön. Akai hat ihr den Rückflug gebucht, das war so tollig, so als würde er sich freuen sie wiederzusehen.

Mir gefällt hier auch dein Schreibstil, und die ganzen Beschreibungen. Ich hab das gefühl ich wäre dabei, ich spür die komplette Stimmung und möchte eigentlich nur noch mehr davon lesen.
Vielen lieben Dank für das tolle Kapitel
Von:  Varlet
2011-09-07T15:35:34+00:00 07.09.2011 17:35
Huhu, nach so langr Zeit schaff ich es mal, hier den Kommentar rein zu schreiben, ich hab mir die Geschichte noch ein weiteres Mal durchgelesen, so wie sonst auch immer.
Hach ja, mir gefällt einfach dein Schreibstil, er ist total toll, flüssig und der Lesefluss ist auch total super. Ich muss sagen, obwohl ich die Geschichte schon kenn und sicherlich zig Mal gelesen hab, find ich sie immer wieder aufs Neue total toll. Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Ich danke dir wirklich.
Mir gefällt schon der Anfang super gut, du beschreibst die Sachen einfach nur authentisch, ich hab das Gefühl, ich stünde daneben und beobachtete einfach nur, während ich die ganze Luft mit aufsauge. Es hat mir wirklich sehr gut gefallen und es gefällt mir jetzt immer noch total gut, vor allem die Sache mit der fehlerhaften Informationsquelle. Ich kann mir Shus Gesichtsaudruck da total gut vorstellen. Aber was lustig ist, ist der Kommentar mit dem Alterungsprozess im Zusammenhang mit Gin *kicher* das war einfach nur total drollig.
Was ich auch super finde ist der Teil mit dem Geschenk, ich glaub so einen Anhänger hätte ich auch gerne, total gerne, einen kleinen Shu für mich selber xD.
ich find das Kapitel wirklich sehr schön geschrieben, vor allem Shuichi find ich sehr sehr gut, ich kann mir gut vorstellen, dass er wirklich so handelt und sich auch so verhält.
Danke für den tollen One Shot.
Von:  Varlet
2009-04-12T10:21:00+00:00 12.04.2009 12:21
Awwwwwwwwwwwwww
das ist ja so was von süß von dir. Du weißt ja nicht, wie sehr ich mich heute gefreut hab, als ich das gelesen hab und dann auch noch, als ich die FF gesehen habe. Danke danke danke danke danke 100000000000000000000000000000000x Danke

Der Titel des Kapitels hört sich ja voll spannend an, ich frag mich wirklich, was passieren wird und für wenn das Blitzlicht verhängnisvoll sein wird. Irgendwie assoziiere ich damit eine Vermi Geschichte, weil sie ja oft im Rampenlicht stehtn, aber ich lass mich überraschen.

'„Willst du nicht vielleicht eine Anzeige in der Zeitung veröffentlichen? ‚FBI Mitglieder gesucht’“' also der Satz der ist so genial. Ich stell es mir bildlich vor, ich sitz zu Hause und schlag de Zeitung auf, wo ich das dann lese. Nice, echt genial und momentan meine LL stelle. OMG ich revidiere, wo Jodie ihn fragt, ob er alt wird, ist ein hammer satz. Ich hoffe mal, dass er nicht alt wird, oder hoffe es. Du kannst die charas so gut darstellen, das ist wirklich schön.

Also du machst es ja spannend. Ich würde gerne wissen, warum Jodie zuerst so dagegen ist, dass sie beim FBI 'mit macht' und auch, was für einen Plan Akai hat. Hach, er ist so schön geschrieben. Du kannst ihn wirllich super gut darstellen, auch wenn ich weiß, dass du dich gerade fragst, seit wann du das kannst. Du kannst es einfach. Klar? Klar.

AWWWWWWWWWWWWWWW das Büro ist im siebten Stock. Sieben meine absolute LL Zahl neben der 13, hach, ich könnte dich knuddeln, aber warum könnte? Ich tu es einfach *knuddel *

'„Wieso geht er mir denn aus dem Weg?“, ging es ihr nur die ganze Zeit durch den Kopf.'
Aber echt mal, warum geht er ihr aus dem Weg? Wie gemein, das arme tuff tuff, sie tut mir so Leid, ich bin aber gespannt, warum er das tut. Meine Güte die Spannung ist ja pur hier, ich glaub ich brauch noch ein wenig Popcorn und wenn jemand rein kommt, der mich unterbricht, schrei ich. XD

'„Akai Shuichi ruft an“ , vernahm sie auf dem Display und ihr gerade eben noch trauriges Gesicht veränderte sich vollkommen.'
Nicht nur ihres, meines ebenso. Ich hab gerade ein breites Grinsen und frag mich, was Akai ihr zu sagen hat und wie es mit den Beiden weiter geht. So spannend, ich rutsch auf dem Stuhl schon hin und her.
Das ist ja der Hammer, Verschwörung *ruf *, na dann warte ich mal ab, was es nun mit der Kamera auf sich hat und was das alles zu bedeuten hat. Ich frag mich auch gerade, was Shu vor hat und ob er nicht doch ein kleines Training plant, damit sie auch auf Überraschungen gewappnet ist.


Waaaaaaaaaaaaaaaah die Orgi mischt mit, wie geilo. Hach ich krieg gleich nen Kollaps, weil das so hammer genial ist. Auch wie du sie darstellst un ddas Wodka mal wieder die ganze Arbeit machen darf, ist echt authentisch.

Jetzt noch das Gespräch mit Akai, hach wenigstens können sie sich da wieder sehen, Akai akai *schmach * Hba ich dir eigentlich scho gesagt, wie gut du ihn dargestellt hast? Nicht? Dann tu ich es jetzt, er ist der Hammer hoch ³ einfach toll, wie realistisch sein Charakter ist. Und dann wurde sie die ganze Zeit über von ihm beschützt, wie romantisch.

Es ist echt toll, dass sie die Orgi stoppen will, auch wenn die Anderen dagegen sind. Das macht es so toll und es hat noch so viel Potential zum weiter gehen, aber auch zum selber überlegen, was passieren mag.

„Damals - als sie sich trafen- bei Mondschein.“
Neeeeeeein, nicht aufhören *sniff * das war so ein tlles Kapitel, ich will, dass es weiter geht, ich will wissen, was zwischen den Beiden passiert. Du darfst nicht einfach so aufhören, neeeeein, ich weine gerade wirklich.

Das ganze Kapitel war so wunderbar detailiert beschrieben und auch die ganzen Chars hast du authentisch rüber gebracht, es war für mich schon fast so, als wäre ich in der richtigen DC Welt und würde alles mit erleben, wie es geschah. Ich hab richtig mit gefiebert, wie es immer weiter geht und was noch passiert. Du hast mich wirklich zu 100% überzeugt. Ich liebe immer noch diese FF, sie ist so toll. Und ich kann mich nur bei dir bedanken, dass du sie für mich geschrieben hast, dabei hab ich es nicht verdient. Ich danke dir so sehr, das war so toll von dir, sie zu lesen, es war einfachnur wunderbar. Ich finde keine Worte mehr, aber meine Gefühle drücken es besser aus, weil mir die Tränen kommen und ich es immer noch nicht fassen kann, dass ich das lesen durfte.
Danke danke danke danke und noch einmal danke.
Von:  Varlet
2008-12-24T19:47:09+00:00 24.12.2008 20:47
Hallo,

zu aller erst will ich dir Danke Danke, tausendmal Danke sagen, ich freu mich so sehr, ich kann die Freude gar nicht beschreiben. Vor allem, weil ich noch nie einen FF bekommen habe und dann auch noch meine beiden Lieblingscharas, naja du weißt wie ich das meine ;)
Ich kann noch zum ganzen nichts sagen, außer das ich mich freue, und ich lese es gerade Reihe nach Reihe und schreibe, was ich dazu denke.

Komm ich mal zur Überschrift: Der Mond scheint rot....
ui das ist echt *.* Super gewählt, ich will schon da wissen, wie es weiter geht und was noch alles passieren wird *aufgeregt *

den Chara hast du schon am Anfang total gut beschrieben, zumal es mir am letzten Freitag auch so ähnlich passierte, naja der Anfang. Ich fuhr zur Einkaufspassage in die Buchhandlung und da waren nur Menschen @.@ und als ich dann weg wollte, musste ich auch auf die Toilette und kam kaum hin, so voll wars

Jaaaaa, die Haare lang, das passt total *nick * und ich zitter mit ihr, wenn es so kalt ist, wie ichs mir gerade vorstelle.

21 Jahre alte Studentin passt auch, und vor allem das Hobby, Bücher, japs das ist 1 A getroffen, einfach fabelhaft

jetzt wird’s spannend, das ist so super
*.*
ich kann nicht mehr vor aufregung und neugier
ich frag mich, wies weiter geht, ich will lesen. OMG
Du kannst so gut FF's und OS's schreiben und egal was du sagst, es stimmt, das weiß ich, ich weiß wovon ich spreche.

Oh ja, bei der Waffe würde es mir auch schaudern und ich wäre änsgtlich, auch würde ich versuchen zu entkommen, irgendwie.

Ui
spannend
ich kann das nicht oft genug Sagen, ich bibber hier mit wie es weiter gehen wird
und nun kommt der Mann, ich weiß auch schon wer, der schwarze Mann *lach * naja nicht ganz, aber fast^^

hab ich schon erwähnt, dass du Joanna echt authentisch machst?
Wenn nein, dann ist es so und das ist echt super

und es wird immer spannender, also ich glaub ich brauch mal langsam Popcorn sonst sterb ich hier noch vor Spannung und das ist mein ernst. Vor allem wie du die Szene beschrieben hast, wie sie nach Hause gehen will und nur noch die Zigarette sieht, also wäre ich sie, dann hätte ich echt Angst.

Oh man
du hast Shu so richtig gut rüber gebracht, in der Szene im Wagen, ich kann es mir so richtig vorstellen, wie er da sitzt und ruhig ist und nix macht
das ist so passend für Akai

*lol * ja er antwortet nur mit dem nötigsten, aber das ist doch normal für Shu, daran sollte sie sich nun gewöhnen xD, so leicht ändert er sich nicht, oder doch?

Shu ist gemein, nee scherz, er handelt genau gut und man merkt ihm an, dass ihm die Menschen nicht so egal sind, wie er meistens tut.
Und er hat recht, es ist nicht so einfach FBI Agent zu werden, damuss sie sich scho auf einiges gefasst machen.

Es ist echt genial, wie sie ihm langsam auf der Nase rumtanzen will und er nur noch genervt ist. Na mal sehn, wie Akai bald noch reagieren wird

Jetzt hab ichs gelesen
und ich muss sagen, WOW
ich bin echt sprachlos, weil es so gut war und ich richtig mitgefiebert habe. Die Geschichte war einfach nur toll, so super
schade nur, dass sie schon zu Ende ist, ich hätte gerne gewusst, wie es weiter gehen würde. Naja mal schaun
aber da das Ende halbwegs offen ist, kann man sich selebr ja was überlegen und du kennst mich ja auch und weißt, dass ich das sicherlich machen werde.
Ich habw irklich nichts an der Story auszusetzen, sie war einfach schön, die Szenen die du beschrieben hast, waren der Wahnsinn, ich hab sie wirklich bildlich vor mir gesehen und dachte, sie würden vor meinem Auge ablaufen. Das war einfach nur schön gewesen, etwas von dir zu lesen. Ich liebe diese Geschichte, ich liebe sie so sehr, dass ich sie gerade noch ein zweites Mal gelesen habe. Es war wirklich spannend und flüssig geschrieben und ich bin total hibbelig deswegen.
Vielen vielen lieben Dank für das schöne Geschenk, ich hab mich wirklich sehr darüber gefreut, ich kann das hundermal, ach was rede ich da, ich kann das Millionenmal sagen. Hach, ich liebe die Geschichte einfach. Sie ist so schön und die Charas sind so super getroffen, ich will mehr *nüff * schade, dass nicht noch mehr da ist, aber ich kann es verstehen und es war ja auch nicht verlang^^ ich freu mich, dass du was über die zwei geschrieben hast und kanns dir nicht oft genug sagen....deswegen hör ich hier nun auf, außer du willst, dass ich weiter mache, dann kann ich noch paar Stunden so weiter machen.

Vielen vielen Dank für diesen tollen, klasse, grandiosen, schönen, herlichen, einfach fabelhaften, super, faszinierenden........ One Shot.



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