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Wolfsbrut

Die Fehlersuche habe ich aufgegeben, also viel Spaß bei der Story!
von

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Prolog

Gleich mal vorne weg:

Nicht über die Altersangaben der Charas wundern! Die sind so angegeben, dass sie zum ersten Teil passen. Nur die kleine Shadow hat ihr richtiges Alter! Der Rest ist nach dem ersten Teil bereits 20 Jahre älter!
 

Das braucht aber keinen zu stören, da es Wölfe sind. Die altern nicht so schnell und sehen deswegen noch jung aus!
 

Nun viel Spaß bei der Geschichte!
 

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Schon seit langer Zeit suchte sie jemanden, mit dem sie das Leben teilen konnte. Doch das Blut in ihren Adern war nicht das der Menschen, sondern das der Wölfe. Jahrhunderte wurde diese Rasse von den Menschen unterdrückt und gar als „bösartig“ bezeichnet. Wölfe waren in der menschlichen Mythologie als Wehrwolf bezeichnet oder waren schon immer die großen bösen Wölfe. Wie sollte sie da jemanden finden?

Als Wolf musste man stets stark sein. Sie musste dies auch dieses mal sein. Hatte sie dem, dem ihr Herz gehört doch gesagt, was sie für ihn empfand. Nur von ihrem Tierstatus wusste niemand. Die arme Wölfin Shadow!

Delfammin

Sie fühlte den Asphalt unter ihren Pfoten. Wieder einmal lief sie in ihrer Wolfsgestalt zur Berufsschule. Ihre „Mitfahrerin“ Maritha wusste als einzige von Shadows kleinem Geheimnis. Sie liebte es auf Shadows Rücken zu reiten. Immer, wenn die Wölfin gefragt wurde, wo ihr Auto wäre, so sagte sie, sie hätte weit weg geparkt. Die Wölfin rannte so schnell sie konnte und lief keuchend an Roberts Bus vorbei. Dabei trafen sich die Blicke der Beiden. „Er hat uns gesehen!“ rief Maritha. Shadow grummelte zustimmend und legte einen Zahn zu. Sie bemerkte wie ihr Roberts Augen folgten. Immer schneller und schneller! Vielleicht denkt er dann, er hätte es nur geträumt! riefen ihr ihre Gedanken zu. Dann stürmte sie wie eine Besessene davon und überholte den Bus. Sie spürte, wie sich Marithas Hände in ihre Haut bohrten. Sie riss Shadow etwas Fell aus. „Das tut weh!“ übermittelte sie Maritha. Diese ließ sofort etwas lockerer und legte sich in Shadows Windlinie. So kamen sie schneller voran und kamen gegen dreiviertel acht bei der Schule an. Shadow setzte Maritha in einem Gebüsch ab und sprang auf ihre Hinterpfoten. Dann knackten alle Gelenke gleichzeitig und sie hatte sich in die Schülerin Christin verwandelt. Nachdem sie ihre Verwandlung abgeschlossen hatte schnappte sie sich ihrer Kollegin und ging zum Haupteingang der Schule. Dort stürmten sofort alle Schüler ihrer Klasse auf sie zu. „Wie waren eure Ferien?“ fragte Freya. Shadow klinkte sich sofort aus und ging in die Schule. Auf irgendwelche Gespräche hatte sie keine Lust. Sie hatte auch keine Lust auf ihre Klasse, den Unterricht und vor allem nicht auf Robert! Dem hatte sie vor Ferienbeginn ihre Liebe gestanden, doch alles was er sagen konnte war: „Und was soll ich jetzt dazu sagen?“ Dies hatte sie zutiefst gekränkt und ihr Herz wieder etwas weiter verschlossen. Shadow schaute auf den Boden und zählte dabei die Fussel. Die Putzfrau war wohl nicht sehr aufmerksam bei ihrer Arbeit gewesen. RUMMS! ! ! Shadow war gegen etwas gelaufen und das mit voller Wucht! Sie schaute auf und . . . sah genau in Roberts Gesicht. „Willst du mich jetzt immer so begrüßen?“ schmunzelte dieser. Sie kämpfte gegen den Wolf in ihr und sagte nur Entschuldigung und ging an ihm vorbei. Dann spürte sie seinen verwirrten Blick und blieb stehen. „Ach ja, guten Morgen!“ fügte sie hinzu und betrat den Raum. Selene sah zu Shadow auf und nickte ihr zu. Mit diesem Punk verstand sie sich und beide saßen auch nebeneinander. Kurz nach Unterrichtsbeginn trudelten dann auch ihre anderen Klassenkammeraden in der Klasse ein. Er kam auch. Schon am ersten Tag viel zu viel Stress! Ich sollte meiner Wolfsseele den Rest des Tages meine Entscheidungen überlassen. Dies beschloss Shadow und überließ dem Tier in ihr freie Fahrt. Den Rest des Tages saß Shadow teilnahmslos auf ihrem Platz und gab seltsam bösartige Antworten.

Schließlich ging dieser Tag zu Ende und sie wollte gehen. Kurz bevor sie, als letzte, den Raum verlassen wollte stellte sich Robert vor sie. „Was soll denn das?“ fragte er. Der Wolf in ihr brodelte, doch sie konnte ihn im Zaum halten. „Was denn?“ fragte sie patzig zurück. „Du ignorierst alles und knurrst jeden an. Wenn du auf mich sauer bist, dann lass es nicht an jemand anderen aus!“ meinte Robert daraufhin. Klack! Sie hatte ihre Wolfskrallen ausgefahren, ohne dass er es bemerkt hatte. Shadow fühlte ihre Krallen und wusste um ihre Schärfe. „Du solltest besser aufpassen, was du zu mir sagst.“ warnte sie Robert leise. Er hörte es dennoch und wollte schon etwas sagen, als plötzlich Maritha kam. „Wollen wir nicht los?“ fragte diese. Da hast du noch mal Glück im Unglück. Ihre Gedanken bereiteten ihr schon selber Angst. Shadow ging an ihm vorbei, doch er hielt sie fest und setze zu einer Frage an, doch sie war schneller. Zack! Sie hatte ihm eine runtergehauen. Damit hatte er nicht gerechnet und ließ sie augenblicklich los. So endete der Tag für Shadow wenig erfolgreich und er würde sie sicher morgen nicht eines Blickes würdigen. Es war spät geworden und sie saß auf dem Hügel vor ihrer Höhle. Wölfe heulen in so einem Moment! sprach ihr inneres ich. Sie hob ihren Wolfskopf und spürte das Heulen noch lange Tief in ihrer Kehle.
 

Seit einer Woche ignorierte Robert Shadow konsequent. Er war aber anscheinend nicht wegen der Ohrfeige sauer, sondern weil sie sich nicht mit ihm ausgesprochen hatte. Ihr Herz dagegen verschloss sich mehr und mehr. Dies führte dazu, dass sich ihr Cousin Sorgen um sie machte. Dieser wollte sie heute von der Schule abholen. Shadow hatte sich schon lange nicht mehr mit Matise getroffen und freute sich darauf. Woher sollte sie auch wissen, dass er eigentlich nur kam, um sich Robert anzuschauen? Sie ging wie gewohnt nach dem Unterricht an Robert vorbei, ohne zu sprechen. In diesem Augenblick trat Matise in den Klassenraum und winkte ihr zu. Sie lief sofort zu ihm. „Ich freue mich dich zu sehen!“ meinte sie und für kurze Zeit verfärbten sich ihre Augen eisblau. „Wolfsaugen!“ flüsterte ihr Matise zu. Shadow erschrak und ihre Iris wurde wieder braun. Robert beäugte Matise und sah ihn, ohne es zu merken, böse an. „Ey du, bist wohl eifersüchtig oder was?“ lächelte Matise zuckersüß. Shadow wurde rot und schnappte sich Matise Arm. „Komm schon Michael (sein Menschenname) !“ meinte sie zu ihm. Matise schaut zu ihr runter und lächelte sie an. Dann tätschelte er ihr den Kopf. „Braves Wölfchen! Versuchst immer Problemen aus dem Weg zu gehen, aber das funktioniert doch nicht immer!“ säuselte er ihr zu. „Aber . . . „ mehr konnte sie nicht sagen. Robert kam näher. „Das ist also dein Cousin? Der ist wirklich intelligent.“ meinte er. Ihr war jetzt alles egal und sie ließ sich gehen. „ Ich habe wirklich keine Lust mit dir zu reden! Du hast mich doch abserviert! Sag mir also nur einen guten Grund, warum ich dich nicht ignorieren sollte!“ fauchte sie Robert an. Ihre Augen wurden dabei schlagartig eisblau und ihre Krallen schossen hervor. „Was ist mit deinen Augen?“ fragte Robert entsetzt. Sie blickte ihn verständnislos an und sah dann auf den Boden. Schließlich fing sich wie wahnsinnig an zu lachen und ihr rannen Tränen über die Wangen. „Ich wusste es doch. Du kannst mir keinen Grund nennen.“ meinte sie verbittert und verwandelte sich gänzlich in den schneeweißen Wolf, der sie nun einmal war. Matise wollte sie noch aufhalten, doch sie schüttelte nur mit dem Kopf und sprang dann aus dem Fenster. Er sah ihr nach und seufzte. „Sie ist noch immer viel zu impulsiv. Sollte unbedingt endlich mal einen Partner haben. Vielleicht treibt ihr das die Flausen aus. Oder was meinst du?“ widmete Matise seine Frage Robert. Der stand immer noch schockiert da und konnte nicht fassen, dass sie eine Wölfin war. „Tzz, du solltest ihr jetzt eigentlich nachlaufen! Und ja, Shadow ist wirklich eine Wölfin.“ meinte Matise. „Sie heißt also Shadow? Schöner Name!“ sagte Robert und begann endlich zu rennen. Doch so würde er Shadow sicher nicht einholen. Plötzlich lief ein nachtschwarzer Wolf mit eisblauen Augen neben ihm her. „Herrgott, ihr Menschen seid wirklich eine langsame Rasse! Steig schon auf, Amigo!“ sprach Matise Stimme in Roberts Kopf. Robert blieb stehen. „Michael?“ fragte er den Wolf. Matise rollte mit den Augen und biss ihm sanft ins Bein. Robert sprang auf und der schwarze Wolf rannte los. „Du bist ganz schön schwer und nenn mich Matise!“ beschwerte sich Matise. „Beeil dich lieber! Ich will sie nämlich noch heute einholen!“ sagte Robert und trat Matise in die Seiten.

Shadow war mittlerweile an ihrer Höhle angekommen und rollte sich auf ihrem Hügel zusammen. Was habe ich denn gedacht, was er sagt? Natürlich hat er jetzt Angst vor mir. Ich sollte die Schule wechseln. Hoffentlich kommt Matise bald. Zumindest dieses eine mal könnte ich ihn gebrauchen! Sie jaulte vor sich hin. Dann hörte sie einen Zweig zubrechen und hob ihren Kopf. Ihre Ohren hatte sie scharf gestellt und horchte. Als es noch mal knackte stand sie auf und ging in Abwehrstellung. „Nana, begrüßt man etwa so Verwandte?“ vernahm sie Matise vertraute Stimme. Er trat allein aus dem Wald und Shadow lief zu ihm. „Ich habe dir sogar etwas mitgebracht!“ meinte Matise und ging zur Seite.
 

Robert trat zaghaft aus dem Wald heraus und jede Faser in Shadows Körper stellte sich auf Abwehr ein. Sie fing an zu knurren und fuhr ihre Krallen aus. Plötzlich verwandelte sich Matise zurück in seine menschliche Form. „Lass das! Er ist freiwillig mitgekommen.“ meinte er und stellte sich zwischen seine Cousine und Robert. Dann trat Robert an seinen Platz und schob Matise zur Seite. „Ich wollte mich für vorhin entschuldigen. Es ist schlecht gelaufen und ich wollte dir nicht wehtun.“ sagte Robert ruhig. Shadow lies das Knurren bleiben, doch blieb in Abwehrstellung. „Du wolltest mir also nicht wehtun ? Weißt du was? Das hast du trotzdem! Sag mir einfach, dass du mich nicht magst. Dann könnte ich viel besser damit leben. Was habe ich mir überhaupt eingebildet? Wölfe und Menschen passen sowieso nicht zusammen!“ fauchte sie. Ihre Stimme brannte in Roberts Kopf und sie schmerzten sehr. Er ging noch einen Schritt auf sie zu. „Es tut mir so Leid. Ich mag dich, aber nur als Freundin und nicht mehr. Bitte rede wieder mit mir.“ sagte er und kam noch einen Schritt näher. Doch nun machte Shadow einen Schritt rückwärts und starrte ihren Cousin an. „Nein, tu das nicht!“ konnte dieser nur hervorbringen. „Es muss sein. Ich hatte ihn als Partner erwählt und er wollte mich nicht. So habe ich keine Wahl und muss mein Schicksal akzeptieren. Wir sind Wölfe, wir beide! Keine Sorge, ich werde dort sicherlich glücklich sein.“ meinte Shadow und ihr Körper veränderte sich. Sie wurde größer und ihr schossen Hörner aus dem Schädel. „Was passiert hier?“ schrie Robert. „Sie stirbt.“ sagte Matise weinend. Shadows Augen wurden ausdruckslos und wo vorher eine blaue Iris war, war nun eine rote. Das Fell wurde wilder und sie wurde bedrohlicher. „Was heißt das, sie stirbt?“ fragte Robert entsetzt. Matise kam näher und stellte sich vor Robert. „Wenn ein Wolf von seinem erwählten Partner nicht akzeptiert werden, dann stirbt ihre lebendige Hülle und sie werden Delfammin. Du hast sicher schon einmal von Cerberus gehört? Er ist ein Delfammin.“ antwortete Matise. Robert zitterte am ganzen Leib. „Cerberus ist der Wächter des Höllentores! Ihr werdet dazu? Das ist ja grauenvoll! Kannst du nichts dagegen machen?“ fragte er immer noch zitternd. „Nein. Es ist unser Schicksal. Wir müssen hier weg! Wenn sie alles vergessen hat, dann wird sie uns angreifen und töten!“ sagte Matise und wurde zu einem Wolf. Er achtete nun nicht mehr auf den schreienden Robert und rannte mit ihm fort. Shadow vergaß alles und als sie erwachte, war sie wütend. Sie wusste aber, dass sie zu einem bestimmten Ort musste. Er rief sie. Sie musste zu ihrem Vorfahr. Seit Anbeginn der Zeit riefen die Delfammin ihre Artgenossen zu sich. Shadow rannte und rannte und ab und zu erinnerte sie sich an Bruchstücke ihrer Vergangenheit. Doch als sie bei ihm ankam waren bereits 20 Jahre vergangen. „Du bist hier. Das ist gut.“ sagte Cerberus und er nahm sie auf in die Familie der Delfammin. Niemals wieder erinnerte sie sich an Robert und lebte zufrieden an dem Ort, den die Menschen als Hölle bezeichneten.
 


 

Irgendwo in der Welt der Sterblichen saß Matise und dachte an sie. Er hatte sie niemals vergessen und sah zu seiner Gefährtin. Diese schaute ihn fragend an. Dann beobachtete er seine Tochter, eine kleine weiße Wölfin mit eisblauen Augen. „Du siehst ihr so ähnlich. Hoffentlich teilst du nicht eines Tages ihr Schicksal, meine kleine Shadow.“ sagte er zu seiner kleinen Tochter. Diese sah ihn an und er erkannte in ihren Augen einen roten Funken. Er erstarrte vor Schreck. „Shadow?“ fragte er. Die Kleine kam auf ihn zu und hob den Kopf. Sie heulte und kurz zeigte sich ihre wahre Gestalt: Die weiße Delfammin . . .
 

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Autorengequatsche:
 

So, das ist das erste Kapitel meiner FF. Ich habe es so überarbeitet, dass es nun nur noch eins ist. Vorher waren es fünf Kapitel!

*Sich selbst an den Kopf schlag*
 

Hoffe, dass es euch gefällt.

Cerberus Diener

Ihr weißes Fell wehte im Wind der Demonenböen. Etwas hatte sich nach all der Zeit verändert. Seit einigen Monaten spürte sie noch eine andere Existenz in ihrem Kopf. Öfters sah sie merkwürdige Bilder. Ein schwarzer Wolf kam fast immer vor. Sie nannte ihn „Vater“. Als Dienerin des Cerberus durfte Shadow eigentlich nicht solche Ausfälle haben. Die anderen Delfammin sprachen schon über sie! Und immer öfter bezweifelte Cerberus ihre Loyalität.

Shadow sprang den Berg herunter und nutzte jeden kleinen Felsvorsprung, um nicht zu fallen.

Mein Kind, was ist mit dir? Bist krank?

Nein Vater, mir geht es gut. Ich höre nur manchmal etwas in meinem Kopf.

Das ist nicht normal! Lass uns lieber zu einem Arzt gehen.

Shadows Schädel wurde von den flüsternden Stimmen völlig eingenommen. Sie hatte dabei solche Schmerzen, dass sie einen Vorsprung verpasste und abstürzte. „Nein!“ rief sie und fiel immer schneller. Sie versuchte sich irgendwo festzukrallen, doch es war vergebens. Mit voller Wut schlug sie auf dem Boden auf. Einen Augenblick danach sah sie noch kurz das Gesicht des schwarzen Wolfes und dann verlor sie ihr Bewusstsein.
 

Sie war auf einer wunderschönen Wiese. Eine braune Wölfin sah ihr zu. Der schwarze Wolf lag neben ihr und sie unterhielten sich. Shadow spielte mit ihrer Beute, einer Maus. Sie liebte dieses Spiel. Immer wieder stieß sie das kleine Nagetier an, damit sich dieses verängstigt bewegte. Sie wusste nämlich ganz genau, dass sich die Maus tot stellte um nicht gefressen zu werden. Shadow hatte zwar keinen Hunger, aber man konnte ja trotzdem mit dem Fressen spielen. Plötzlich sah der schwarze Wolf sie an. „Du siehst ihr so ähnlich. Hoffentlich teilst du nicht eines Tages ihr Schicksal, meine kleine Shadow.“ meinte er in Gedanken zu ihr. Shadow kannte den Wolf nicht, doch er kam ihr bekannt vor. Sie ging also auf ihn zu und hob ihren Kopf. Nach einem langen Heuler sah der schwarze Wolf sie geschockt an. „Shadow?“ fragte er.

„Ey, kannst du mich hören?“ fragte eine männliche Stimme. Shadow öffnete ihre Augen und sah einen graubraunen Delfammin. Es war Seevus und er hatte sich über sie gebeugt. Seine lange Schnauze berührte fast ihre. „Geht es dir gut? Du bist ziemlich tief gefallen.“ erkundigte er sich nochmals. Sie erhob sich langsam und während sie dies tat verspürte Shadow einen stupfen Schmerz in ihrem Kopf. Dies bewirkte, dass sie wieder zu Boden stürzte. Ihr war schlagartig klar, dass sie nicht alleine aufstehen konnte. Und warum hatte sie wieder so einen seltsam realen Traum gehabt? „Ich kann nicht aufstehen. Hilf mir!“ übermittelte sie Seevus. Dieser packte Shadow sofort am Genick und zog sie hoch. „Ich bringe dich zu Cerberus. Der kann dir bestimmt helfen.“ sagte Seevus und rannte los. Unterwegs fühlte sie immer und immer wieder die Blicke der anderen Delfammin. Sie war wirklich unbeliebt! Plötzlich trafen ihre Augen auf die eines riesigen schwarzen Delfammins. Sein eines rotes Auge fixierte sie und das Andere, blinde, starrte ins Leere. Er starrte sie einen Moment bösartig an und zeigte dann auch seine Zähne. Dann verschwand er im Dunkeln der Hölle. Seevus war sehr schnell gerannt und erreichte binnen Minuten den Wächter des Höllentores. Der gewaltige rotbraune Cerberus schnappte sich Shadow und platzierte sie vor sich. Ein leichtes Knurren war vernehmbar. „Du hattest also wieder einmal einen Unfall? Waren wohl wieder Stimmen im Spiel, was?“ fauchte Cerberus. Sie wagte es nicht ihm zu antworten, aber das brauchte sie auch nicht. Er rammte ihr seine Krallen in den Bauch und drückte sie fest auf den Boden. „Hör zu. Hör mir genau zu! Ich hasse es, wenn einer meiner Diener sich immer mehr von mir entfernt und genau das tust du zur Zeit. Du hörst irgendwelche Stimmen und führst keine Aufträge mehr aus! Wenn das so weiter geht werde ich bald keine andere Wahl haben als dich ins Exil zu schicken. Du weißt wie viele das überlebt haben, oder? Keiner! Darum gebe ich dir noch eine Chance. Ich werde dir einen Wächter zur Seite stellen und wenn der etwas mitbekommt, dann bist du weg! Verstanden?“ schnauzte der Wächter des Höllentores Shadow an. Diese hatte furchtbare Schmerzen, doch rang sich noch zu einem kurzen Nicken durch. „Gut. Sethos!“ rief er. Hinter ihm erschien, wie aus dem Nichts der große schwarze Delfammin. Sie erkannte ihn an seinem einzelnen blutroten Auge. Seine weißen Hörner waren an deren Enden blutgetränkt und er wirkte nicht sehr vertrauenserregend. Cerberus ließ Shadow los und Sethos stürzte sich auf sie. Er schnappte sie an der Kehle und schleifte sie über die Felsen. Nach unendlich wirkenden Minuten warf er sie in den Staub. Sethos hatte sie klar und deutlich unterworfen. Shadow zog ihren Schwanz ein und drückte sich so tief wie möglich auf den Boden. „Bitte, tu mir nichts. Ich habe doch verstanden, dass du der Chef bist.“ flehte sie ihn an.
 

Sethos umkreiste die blutende Delfammin. „Rrrrrr!“ knurrte er sie bedrohlich an. Dann legte er sich schließlich etwas von ihr entfernt hin. Er beobachtete sie jedoch weiterhin, immer zum Angriff bereit. Allerdings hatte er von Shadow nicht viel zu erwarten. Sie war so fertig von all den Wunden an ihrem Körper und konnte sich kaum rühren. Alls sie versuchte sich die Verletzungen zu lecken sprang Sethos auf und drohte ihr. Sie erschrak fürchterlich und unterwarf sich sofort wieder. Mit Winsellauten ließ er sich dazu bewegen sich wiederwillig zu setzen. „Ich wollte nur die Wunden behandeln.“ meinte sie leise. Nach dieser Erklärung legte Sethos sich wieder hin. Shadow leckte ihre Wunden und schlief bald ein. Als sie wieder aufwachte stand der schwarze Delfammin neben ihr und fraß die Überreste eines Artgenossen. Ihr wurde schlecht. Sie hatte schon davon gehört, das manche Delfammin zu Kannibalen wurden, aber gesehen hatte sie so etwas noch nicht. Es war ja nicht einmal verboten, aber sie empfand es als wiederwertig. Als er bemerkte, dass sie wach war starrte er sie an. Er knackte das Genick seines Artgenossen vor ihren Augen und schlang ein großes Stück Fleisch gierig herunter. Sie dachte, dass sie brechen müsse. Dann warf Sethos ihr etwas Fleisch zu, doch sie wandte sich ab. Er ließ den Artgenossen fallen und fauchte sie an. Dann biss er sie in die Ohren. „Wozu fange ich eigentlich eine Beute ? Denkst du vielleicht, dass ich nichts anderes zu tun habe ?!“ schrie er sie an. Sie spürte die Wut in seiner Stimme und der Schlag mit seinen Krallen traf sie genau im Gesicht. Shadow sprang verängstigt zur Seite und rollte sich zusammen. „I – Ich wer – werde es schon fressen. Bitte, oh bitte tu mir nichts!“ bettelte sie. Er warf ihr das Fleisch genau vor die Schnauze. „Dann friss!“ fauchte er. Sie schlang das Stück so schnell wie möglich hinunter. Er grollte und kam dann auf sie zu. Shadow ging rückwärts, doch stieß dann auf einen Felsen. Sie drängte sich dicht daran. Sethos kam näher und näher und . . . leckte ihr die Wunde, die er verursacht hatte! Jede Berührung mit seiner Zunge ließ Shadow zusammenzucken. „Warum tust du das?“ fragte sie ihn. Er ließ augenblicklich von ihr ab. „Wenn du nicht die Schnauze halten kannst, dann säubere deine Wunden doch selbst!“ fauchte Sethos sie aggressiv an. Dann drehte er sich um und legte sich wieder auf seinen Platz.
 

Einige Zeit war vergangen und Shadows Wunden schmerzten sehr. Sie schaute über ihre Schulter zu Sethos. Dieser lag auf dem Boden und grub seine Klauen immer wieder in den festen Stein. Dies war eindeutig dazu da, um die Krallen zu schärfen. Sethos Fell wehte im Wind der Dämonenböhen und ein leichter Rotschimmer war zu erkennen. 'Ich dachte immer, das es keine roten Delfammin gibt!' dachte Shadow nach. Dabei neigte sie ihren Kopf zur Seite und wurde augenblicklich wieder aus den Gedanken gerissen. "Uh!" stöhnte sie. Sie hatte eindeutig die Wunde an ihrem Hals vergessen! In diesem Augenblick verspührte sie wieder diese dumpfen Kopfschmerzen. Sie wusste, was nun folgen würde. 'Nicht jetzt und nicht hier!' zwang sie sich selbst. Ohne darüber nachzudenken sprang sie auf und lief ein Stück, bevor sie unsanft zu Boden gedrückt wurde. "Was soll das, Miststück!" fauchte Sethos, dessen Klauen sich in die Seiten der Delfammin bohrten. 'Zu spät!' dachte Shadow und konnte nicht mehr gegen die Schmerzen ankämpfen. Sie verlor das Bewusstsein, um in ein Anderes einzutauchen ...

Zurück in die Welt der Lebenden

Ein leichter Windhauch war zu spüren. Sie fühlte kein Gras unter ihren Pfoten, aber es war eindeutig kalt. Das Jungtier starrte auf den Boden und bemerkte den Schnee. Sie legte den Kopf schief. 'Winter? Aber in der Hölle gibt es keinen Winter!' Eine kurze Erinnerung riss sie aus dem Gedanken. 'Nein, ich bin wieder in das andere Wesen eingedrungen!' Hastig sah sich die Wölfin um und tatsächlich stand nicht weit von ihr entfernt der schwarze Wolf mit den eisblauen Augen. "Geht es dir nicht gut? Du wirkst verwirrt!" meinte dieser nachdenklich. Hinter ihm trat eine hellbraune Wölfin hervor. Der Schnee unter ihren Pfoten machte bekannte Geräusche. "Lass sie doch. Shadow ist schließlich das erste Mal im Land der weißen Wölfe!" beruhigte die Braune ihren Gefährten. 'Land der weißen Wölfe?' fragte sich Shadow. Sie sah sich nun zum ersten Mal um. Die junge Wölfin stand nicht, wie sie vermutete, auf einem Hügel. Nein, sie war genau vor einer steilen Klippe. Der Berg auf den sie waren musste hoch sein, da die Jungwölfin das Tal nicht sehen konnte. Sie erkannte nur leichten Nebel, der sich über mehrere Berge hinweg durchzog. Wie ein Hexenkessel bildeten mehrere umstehende Gipfel das nicht erkennbare Tal. 'Was wohl da unten ist?' fragte sie sich. Als sie zu nah an den Abhang kam rutschte ein kleiner Teil des Schnees weg und Shadow mit ihm. Beinahe wäre sie gefallen, doch da vergruben sich schon bekannte Zähne in ihrem Nackenfell. "Papa?" fragte sie zitternd. Matise setzte sie sanft zu ihrer Mutter. "Bist du wahnsinnig? Du hättest fallen können!" knurrte der Schwarze böse. Sie erschrak fürchterlich bei der Stimme ihres Vater. Ferina (Matise Partnerin) putzte ihrer Tochter das Fell. "Es ist doch nichts passiert ..." beschwichtigte sie ihren Gefährten. Plötzlich kam ein starker Wind auf und Schneeflocken wirbelten über die Eislandschaft. "Sha ...dowwwwww..." hauchte es durch den Wind. Wurde sie etwa gerufen? Der Wind wurde heftiger und dieses Rauschen lauter. Ihr Kopf tat weh und in ihrem Inneren brannte es. "SHADOW!" fauchte der Nordwind. Alles drehte sich um sie und ein Strudel aus Eis, Schnee und Feuer entstand. Der Sog zog sie immer weiter hinein. "Hilfe!" schrie die Jungwölfin, aber keiner schien sie zu hören. Sie kippte in Mitten des Schnees bewusstlos um....
 

"Verdammt, du abartige Delfammin. Was soll das alles? STEH AUF!!!!!" schrie ihr eine rauhe und tiefe Stimme ins Ohr. Ihr Kopf tat weh und es drehte sich immer noch alles, aber sie vermutete, dass sie die Augen öffnen sollte. Just in diesem Moment fühlte sie, wie sich ihr Krallen tief in die Wolfsmähne bohrten. "Uuuh!" stöhnte Shadow und öffnete ihre Augen. Das blutrote Auge des schwarzen Delfammin war genau vor ihrem Gesicht. Seine Iris war nun nicht mehr als ein Schlitz. Er packte sie und riss sie brutal auf die Pfoten. "Was sollte das?! Du bist plötzlich ohnmächtig geworden und hast was von Schnee gebrabbelt! Soll ich sofort zu Cerberus gehen? Willst du das?" knurrte der Rotäugige die verwirrte Delfammin. Sie konnte nur gequält mit dem Kopf schütteln. Sethos grub seine Klauen in den harten Steinboden und stellte sein Fell auf. "Dann LASS ES!" schrie er, drehte sich um und jagte einen Schaulustigen weg. Ihr schmerzte noch immer jeder Muskel, jeder Knochen ihres Körpers. Was war das schon wieder für ein Aussetzer? 'Ich werde verrückt!' stellte sie entschlossen fest und legte sich nieder. Sie ließ einen blauen Schimmer ihren Körper einhüllen und wendete eine alte Heilmagie der Delfammin an. 'Diesmal wird es wohl wenig helfen." dachte sie enttäuscht und fiel ohne Umwege in einen tiefen Schlaf.
 

'Dieses verdammte Weibchen' fauchte Sethos gedanklich. Er war immer noch wütend, dass Shadow einfach so vor ihm bewusslos wurde. Wusste sie denn nicht, dass er sie hätte melden müssen? Er stapfte wütend auf den kleinen weißgrauen Delfammin zu, der sie beobachtet hatte. Der Kleine war schnell davon gerannt und selbst der große Sethos hatte sich anstrengen müssen ihm zu folgen. Das machte ihn noch wütender. "Was bildest du dir ein? Glaubst du etwa ich kriege dich nicht?" schnarrte der Einäugige. Mit einem Satz war er bei dem Jungdelfammin. Dieser wollte ein Stück zurücktreten, merkte aber schnell, dass dort nichts war. Geschockt drehte er sich um. Hinter ihm war ein Abgrund! Rot - orangene Flammen züngelten auf einmal nach oben. Schlagartig war dem Jüngling bewusst, vor welchem Abgrund er stand. "Nein Herr, bitte!" quiekte er den schwarzen Hünen an. Dieser trat aber immer weiter auf ihn zu. Ein paar Steine fielen den Abgrund zum Tartarus herunter. Es zischte bedrohlich, als diese verpufften. Der Schwarze grinste fies und packte den weißgrauen Delfammin an der Kehle. Wenige Tropfen Blut flossen die Kehle des Jungtieres herunter. "...Nein!..." gurgelte dieser noch, doch es war bereits zu spät! Der Schwarze trat auf den Abgrund zu und schleuderte den Delfammin weit in die brodelnden Flammen hinein. "Warum mache ich eigentlich immer die Drecksarbeit?" fragte sich der immer noch blutverschmierte Sethos. Er schüttelte den Kopf und entschloss sich wieder nach dem Weibchen zu schauen.
 

Als er bei ihr ankam schlief diese friedlich. Anscheinend hatte sie versucht ihre Wunden zu schließen. 'Ist dir wohl nicht so gelungen, wie du es wolltest?' grinste Sethos. Er wischte sich das, inzwischen angetrocknete, Blut aus dem Gesicht und trat an ihre Seite. Dann konzentrierte er sich. Seine warme rote Aura schloss das weiße Weibchen ein und heilte die Wunden. Es erschöpfte ihn doch mehr, als er gedacht hatte. Sie hatte wohl doch sehr viele Verletzungen gehabt. Sethos begab sich erschöpft zu einem Felsen und legte sich daneben. 'Cerberus, wenn du wüsstest..." hauchte er dem Wind leise zu. Sein Blick richtete sich augenblicklich wieder auf das Weibchen. Sie hatte wenig von einem echten Delfammin. Obwohl ihr Körper alle Merkmale aufwies schien ihr Geist irgendwo anders zu sein. Außerdem hatte er vorhin das Gefühl gehabt, dass ihre Augen kurz eisblau wurden. Er schüttelte wieder den Kopf. 'Sethos, du wirst langsam blind!' beschloss er nachdenklich und auch ihn übermannte die Müdigkeit.
 

Als sie erwachte ging es ihr erstaunlich gut. Sie machte einen Satz und stand schon auf ihren Pfoten! 'Nanu, ich habe doch gar nicht alle Verletzungen behandelt!' dachte sie bei sich. Ein lautes <Puff!> ließ sie aber aus ihren Gedanken wieder hinausschrecken. Auch Sethos war wohl unsanft aus dem Reich der Träume geholt worden, da er beinahe mit dem Schädel einen Stein knutschte. Shadow schaute sich um, um zu erfahren, was der Knall zu bedeuten hatte. Vor ihr waren riesige muskulöse Pranken zu sehen. Je weiter sie hinauf schaute, um so mehr wurde ihr bewusst, wer da vor ihr stand. "Meister Cerberus!" quiekte sie erschrocken und sprang automatisch ein paar Zentimeter zurück. Das Ungetüm richtete nun seine leuchtenden Augen auf Shadow. "Ich komme extra hierher und was sehe ich? Schlafende Krieger!!!!" schrie er Beide an. Die beiden Delfammin schreckten gleichzeitig auf. "Nun, eigentlich wollte ich euch nur sagen, dass ich einen Auftrag für euch habe. Fünf Seelen warten in der Welt der Lebenden aus die Hölle. Ihr werdet noch HEUTE durch das Höllenfeuer gehen und sie herbringen!" knurrte der Höllentorwächter bedrohlich. <Puff> schon war er wieder verschwunden. Nur eine kleine Rauchschwade war zurückgeblieben. Sethos schritt an Shadow vorbei und bedeutete ihr mit zu kommen. Diese ließ ihn erst etwas vorausgehen und lief dann hinterher. Es dauerte nicht lange, dann waren sie auch am Abgrund des Höllenfeuers angekommen. Shadow´s Augen weiteten sich. "Waaas? Soll ich etwa da hinein springen???" keuchte sie erschrocken. Der schwarze Delfammin schien über diese Geste nicht erfreut und packte sie im Nacken. Dann trat er an den Abgrund und sprang ohne Vorwarnung hinein! Sie hielt sich die Augen zu. Allerdings fühlte sie, wie Sethos um sie Beide eine magische Barriere errichtet hatte. Als sie es wagte die Augen zu öffnen, kam ihr eine Flamme beinahe bis ins Gesicht gezüngelt. Sie schloss die Augen schnell wieder und wartete bis Sethos sie wieder absetzte.
 

Als Sethos das Weibchen endlich auf den Boden setzte, waren sie bereits wieder in der Welt der Lebenden. Er fühlte das kalte Weiß unter seinen Pfoten und den Nordwind in seinem Fell. Wie konnten Wesen nur an so einem kühlen Ort leben? Er war die Wärme des Höllenfeuers gewöhnt und konnte sich nicht vorstellen hier zu existieren. Das Weibchen vor ihm schien die Kälte zu genießen, da sie ihre Pfoten immer wieder in den Schnee grub. Dann löste er sich von dem Anblick und schupste Shadow vorwärts. Diese fiel in das Weiß und war kaum mehr zu sehen. Tolle Tarnung! "Grrr! Hör auf zu spielen!!! Wir müssen weiter, du Viech!" fauchte Sethos und lief schnurstraks über die Delfammin hinüber. Diese jaulte kurz auf und rannte ihm dann nach...
 

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So, das ist das Ende des vierten Kapitels.

Hoffe es gefällt euch. Würde mich über Kommis freuen. Ich hab ja bis jetzt noch keine! *heul*
 

Wie wird es weiter gehen? Erhält Shadow ihre Erinnerung wieder? Was für eine Verbindung hat sie zu Matise´s Tochter? Und ist Sethos wirklich sooo fies?
 

Ihr werdet es erfahren!
 

PS: Danke für´s Betalesen eulenauge!

Land der weißen Wölfe

Sie liefen jetzt schon seit Tagen, aber irgendwie änderte sich nichts an der Landschaft. Alles war weiß und ab und zu überquerten sie einen zugefrorenen See. Shadow liebte den Schnee, aber Sethos schien wenig begeistert. "Gefällt es dir hier nicht?" fragte sie. Er erschrak, da sie auch schon seit Tagen nicht mehr geredet hatten. Dann drehte er sich langsam um und funkelte Shadow böse an. "SOLL DAS EIN SCHERZ SEIN?????" brüllte er so laut, dass alle Kleintiere verstört wegliefen. Dann machte er einen Satz und baute sich vor der Delfammin auf. Seine wilde Mähne sah nun bedrohlich strubbelig aus. "Verdammt noch mal, es ist kalt, die Landschaft ist monoton, ich rutsche ständig aus, das Kleinvieh schmeckt nicht und ich frier mir beim Pinkeln noch was weg!!!!!" fauchte er weiter. Shadow war zwar erschrocken, aber dennoch auch etwas belustigt. Sie konnte nicht mehr und warf sich vor Lachen zu Boden. Der schwarze Delfammin verstand die Welt nicht mehr. Er sprang, drückte sie zu Boden und grub seine Klauen wie gewohnt in ihre Mähne. Augenblicklich hörte sie auf zu lachen. Sie sah ihn schräg an. "Tut mir leid, aber du bist witzig, ohne es zu merken." erklärte sie ihr Verhalten. Sie konnte deutlich sehen, dass Sethos sich anstrengte sie nicht zu Hackfleisch zu verarbeiten. Dann packte er sie an der Kehle und warf sie in Richtung Waldeingang. Sethos war noch immer außer sich vor Wut. "Wenn du schon nichts sinnvolles sagen kannst, dann jag mir lieber was zu fressen!" knurrte er sie an. 'Uh, ich sollte mich lieber nicht vermaulen.' stellte das Weibchen fest und nickte Sethos zu. Dann lief sie in den Wald. Der Schnee war hier durchaus tief. Sie hatte es schwer vorwärts zu kommen. <Knacks> Shadow blieb stehen und stellte ihre Ohren auf. Irgendetwas war dort. Sie schlich so leise vorwärts, wie es möglich war. Ein Geruch stieg ihr in die Nase, welcher dazu führte, dass sie Speichel absonderte. Sie ahnte schon, was sie gleich erblicken würde. Immer weiter schlicht sie und machte dann hinter einem Baum halt. Dort war ein großes braunes Tier zu sehen. Es hatte Ähnlichkeit mit einem Hirsch, war aber größer und besaß keine Hörner. 'Eine Elchkuh!' sagte ihr ihr Magen und sie leckte sich unbewusst das Maul. Shadow drückte sich in den Schnee um sich zu tarnen. Dann schlich sie immer näher heran, bis sie fast vor dem Tier stand. 'Einen Moment noch...' bereitete sie ihr Geist schon vor. Sie presste alle ihre Kraft in ihre Muskeln und setzte zum Sprung an. Dann war sie in der Luft und sah erst jetzt das Elchkalb. 'Verdammt!" fluchte sie innerlich. Sie sprang über die Elchkuh und landete zwischen dieser und dem Kalb. Sie konnte das einfach nicht tun. Als sie seufzte fiel die Kuh zu Boden und etwas Blut spritzte Shadow ins Gesicht. 'Was zum...!' war das einzigste, was sie denken konnte. Sie bemerkte nun, dass sich der schwarze Delfammin in der Halsschlagader des Elches verbissen hatte. Sie war geschockt und starrte ihn nur an. Als sich die Kuh nicht mehr regte ließ Sethos locker. Er stapfte auf Shadow zu. Diese schaute in sein blutverschmiertes Gesicht. "Warum hast du deine Jagt nicht beendet?" schnarrte der Einäugige sie an. In ihr fing es an zu brodeln. "Sie hat ein Kalb!!!!" schrie Shadow den verdutzten Kerl an. Er fing sich schnell wieder und schlug ihr ins Gesicht. "Futter ist Futter!" knurrte er und lief an ihr vorbei. 'Was soll das den?' fragte sie sich. Als Shadow sich umdrehte erkannte sie worauf er es angelegt hatte. Der Gehörnte umkreiste seelenruhig das Kalb. Er setzte zum Sprung an, sprang los und packte ... Shadow! Sethos sah sie verständnislos an. Er drückte seine Zähne aber dennoch immer tiefer in ihre Mähne. 'Jetzt reichts mir! Was bildet die sich ein? Die soll lernen, was es heißt sich mit mir anzulegen!" dachte Sethos. Dann warf er sie vor das zitternde Kalb. Shadow war jetzt sehr schwach und sie hatte Schmerzen. Dennoch stand sie langsam wieder auf. "Noch nicht genug?" fragte Sethos boshaft. "Ich lasse nicht zu, dass du auch noch ein Jungtier tötest!" fauchte sie schwach. Plötzlich bekam sie Kopfschmerzen. Diese hämmerten immer schlimmer. "Nein, nicht jetzt ..." hauchte sie sich selbst zu. Doch da brach sie schon bewusstlos zusammen.
 

Sie stand vor einem gewaltigen Schloss. Alles war in weißen Mamor gehalten und durch den Schnee und den Nebel des Tales schwer zu erkennen. Shadow´s Vater lief an ihr vorbei. "Dieses Schloss gehört deinem Onkel Ferin. Er ist der Anführer der weißen Wölfe dieses Landes." erklärte Matise seiner Tochter. "Dann werde ich Tante Enora auch endlich kennenlernen?" wollte die Jungwölfin wissen. Zu einer Antwort kam Matise nicht mehr, da plötzlich eine rote Wölfin auf sie zu rannte. Ihr Fell passte so gar nicht zu der Farbe des Schnees. Noch im Sprint veränderte sich die Gestalt der Wölfin. Shadow spürte die Hitze und das Knistern der Verwandlung. Eine rothaarige Frau mit grünen Augen fiel Matise um den Hals. Das grüne Kleid wehte im eisigen Nordwind und ihre langen Haare fielen Matise ins Gesicht. Von der Frau angestachelt, verwandelte sich auch Matise in seine menschliche Gestalt. Die Knochen des Wolfes knackten und kleine Energieblitze zuckten um ihn herum. Er hiefte sich auf die Hinterpfoten und ließ seinem Körper freien Lauf. Matise hatte etwa schulterlange schwarze Haare, die vom Wind wild umhergeworfen wurden. Sein Gesicht wurde von einem Bart geschmückt, der wohl wieder etwas zu lang gewachsen war. 'Wann hast du ihn dir das letzte Mal rasiert?' fragte sich Shadow. Die eisblauen Augen waren nicht zu groß und auch nicht zu klein. Außerdem hatte Matise etwas abgenommen, da es zur Zeit wenig Futter gab. So wirkte er recht dünn, aber dennoch nicht zerbrechlich. Shadows Mutter zog sich und die Kleine ebenfalls in eine Verwandlung. Die nussbraunen Haare ihrer Mutter störten Shadow etwas, da sie dem Jungtier ins Gesicht geweht wurden. Shadow selbst reichte ihrer Mutter kaum bis zur Brust. Aber sie war ja auch noch jung! "Ich freue mich so, dass ihr uns besuchen kommt!" meinte die rothaarige Frau. Matise nickte. "Ja, über den Winter gibt es bei uns nur wenig Wild. Da dachte ich mir, dass wir uns von euch bewirten lassen könnten! Ach ja, meine Gefährtin kennst du ja noch, aber das ist unsere Tochter Shadow." stellte er die Kleine vor. "Sie sieht ihr verdammt ähnlich!" flüsterte die Frau Matise ins Ohr. Dachte sie etwa, Shadow würde es nicht hören? Wozu hatte sie ein Wolfsgehör? Sie ließ sich zu Shadow herunter und sah ihr mit ihren grünen Augen in Shadows blaue. "Hallo, ich bin Enora. Dein Vater und ich sind Geschwister, also kannst du Tante zu mir sagen!" grinste Enora das Jungtier an. "Enora, sind sie schon da?" rief ein Mann mit weißblonden Haaren. Er hatte ab und zu schwarze Strähnen in den schulterlangen Haaren. Der ganz in weiß gekleidete Mann rannte auf sie zu. Erst jetzt bemerkte Shadow die zwei verschiedenen Augenfarben des Mannes. 'Ein blaues und ein grünes Auge!' dachte sie mit offenstehendem Mund. "Ah, Ferin, kommst du auch endlich!" witzelte Matise. Das war also der Anführer der weißen Wölfe. Der etwas seltsam anmutende Mann war groß, aber nicht übermäßig schlank. Er war eher ein kräftiger Kerl mit Waschbärbauch. 'Zu viel Bier getrunken, he?' lächelte Shadow. "Sorry, ich musste noch etwas besprechen. Wie ich sehe bist du mit deiner ganzen Familie gekommen. Wir sollten besser rein gehen. Hier ist es wohl zu kalt. Außerdem kommt bald ein Schneesturm!" grübelte Ferin und lief unbewusst schon wieder zum Schloss zurück. Während er ging ließ er seine Knochen knacken und wurde zu einem weißen Wolf mit schwarzen Strähnchen. Matise schüttelte den Kopf. "Er ist ist genauso durch den Wind wie eh und je." mit diesem Satz wurde auch er zum Wolf und rannte Ferin hinterher. "Nun, er ist nicht durch den Wind, sondern einfach nur in Gedanken. Kommt ihr?" fragte Enora und ließ dem Rotwolf freien Lauf. Ferina stieß ihre Tochter leicht an und beide liefen, in Wolfsform, Enora nach. Sie holten die Männer schnell wieder ein und standen nun direkt vor dem Eingang des Eispalastes. Den Torbogen schmückte viele Wolfs - und Menschenköpfe. Die offene Tür selbst war aus weißem Mamor, Kristall und Silber. Direkt über dem Tor war ein Delfammin abgebildet, der nach oben sah. Darüber schaute ein Fammin mit seinen auffälligen Luchsohren und den Tattowierungen zu ihm hinunter. Shadow staunte nicht schlecht über das Bild. Sie hatte schon öfters Statuen von Delfammin gesehen, aber einen Fammin (wenn es auch nur der Kopf war) sah sie zum ersten Mal. Etwas in ihrem Kopf begann zu wispern. Ihr wurde wieder so schwindlig und der Kopfschmerz brach über sie hinein. "Shadow? Mein Kind, geht es dir gut?" fragte Matise besorgt. Sie wurde immer bleicher, verdrehte die Augen und brach zusammen...
 

Weit weg riss die weiße Delfammin augenblicklich die Augen auf und starrte in ein blutrotes. "Du hast es schon wieder getan!" fauchte Sethos wütend. Sie sah ihn verständnislos an. "Was getan?" wollte sie wissen. Noch bevor er antworten konnte erinnerte sie sich wieder an das weiße Schloss. "Verdammt, du bist wieder zusammengebrochen!!!" grunzte der Einäugige noch wütender. Dann bemerkte Shadow eine Blutlache hinter Sethos. Konnte es sein, dass... ? Sie stand auf und fand den angefressenen Kadaver des Elchkalbes. Ihr wurde augenblicklich schlecht und dann starrte sie ihn an. "Ich weiß was du sagen willst! Lass es lieber oder möchtest du auch so enden?" funkelte Sethos sie an. Nun bekam sie doch etwas Angst. Sie zog den Schweif ein und drückte sich zu Boden. "Es tut mir leid, dass ich mich erst gegen dich gewendet habe..." gluckste sie. Der Delfammin lief auf sie zu und stieß sie auf den Kadaver. "Ich bin hier der Ranghöhere, also macht du, was ich dir sage! Und nun friss!!!!" brüllte er und sprang dann über sie hinüber. Shadow tat, was er befohlen hatte. Jedes Stück Fleisch ließ sie würgen, aber zum Schluss war nicht viel vom Kalb übrig. Sie hatte es nicht gewagt nachzuschauen, wo er war. Nun rang sie sich aber dazu durch. Leicht hob sie ihre Schnauze, konnte ihn aber nicht sehen. Shadow schaute sich um und erkannte nur ein paar Pfotenabdrücke, die in den Wald führten. 'Wo er wohl hin ist?' fragte sie sich und legte sich auf die Seite. Sie schloss die Augen und schlief bald ein.

Der Eispalast

Sethos lief durch den Schnee. Er hatte es in ihrer Nähe nicht mehr ausgehalten. Das Weibchen konnte ihn tatsächlich zur Weißglut bringen, aber dennoch hatte er sich etwas Sorgen gemacht. Sie war so plötzlich zusammengebrochen und dann hatte sie begonnen zu zittern. Ständig hatte sie etwas von einem Palast gebrabbelt. Ihm lief ein kalter Schauer über den Rücken, wenn er darüber nachdachte. Was war nur mit der Delfammin? Sie verhielt sich auch so anders. Delfammin waren von je her brutal und bissig. Diese weiße Delfammin hatte sich aber vor ein Kalb gestellt und die Mutter nicht töten wollen. Sethos verstand ihr Gedankengänge einfach nicht. Er verstand nichts von Mitleid. Der Einäugige schüttelte wieder einmal den Kopf. 'Die treibt mich noch in den Wahnsinn! Ich hätte Cerberus schon längst bescheid geben sollen. Warum mache ich es dann nicht einfach? Ich verstehe das alles nicht!' dachte er nach. Er kämpfte gerade mit sich selbst, auch wenn ihm das nicht bewusst war. Sollte er sie einfach nach ihren Visionen fragen? Das würde vielleicht das Beste sein! Sethos Gedanken schweiften wieder ab. Das Weibchen hatte so verletzlich ausgesehen. Er war tatsächlich zu ihr gegangen, um ihr mit seiner Magie zu helfen. Tatsächlich hatte es auch funktioniert. Sie hatte sich an ihn gelehnt und war ruhiger geworden. Sethos konnte das weiche Fell noch immer spüren. 'Nein! Hör auf so zu denken!' befahl er sich selbst. Der schwarze Delfammin hatte nicht einmal bemerkt, dass er schnurstraks auf einen zugefrorenen See gelaufen war. Der Schnee unter seinen Pfoten fühlte sich seltsam an. Er war hart und machte nicht mehr die selben Laute wie zuvor. Sethos schaute sich nun um und bemerkte sein Maleur. Noch bevor er etwas denken konnte rutschte er erbarmugslos aus und fiel der Länge nach auf das harte Eis. Als er versuchte sich aufzurichten zog ihn das gefrorene Wasser wieder zu Boden und er rutschte unkontrolliert in die Mitte des Sees. "Grrrrr!" knurrte Sethos erbost. War das Eis jetzt auch gegen ihn? <Knacks> Er erstarrte förmlich in der Bewegung und sah dann langsam, ganz langsam, zu Boden. Unter ihm hatte sich ein Riss gebildet. Dieser brach immer weiter auf. Noch bevor er wusste, was eigentlich geschah robbte Sethos so schnell wie möglich zum Ufer. Aber es war zu spät! Der Hüne wurde in die Tiefe des Sees gerissen und der Eisspalt schloss sich gleich wieder über ihm. Sethos bekam keine Luft mehr und ihm schwanden langsam alle Sinne. Plötzlich sah er etwas weißes über das Eis huschen. Das war aber auch das Letzte, was er mitbekam.
 

Irgendwo hörte Shadow etwas bedrohlich knacken. Sie musste augenblicklich an ihren Begleiter denken und dass er noch nicht zurück war. Also hiefte sie sich auf und lief in Richtung des Sees. Das Geräusch schien wirklich von dort zu kommen. 'Was ist, wenn er auf dem See ist?' fragte sie sich. Doch den Gedanken verwarf sie gleich wieder. So dumm konnte er ja nicht sein. 'Was ist, wenn doch?' riefen ihr ihre Gedanken abermals zu. Sie packte plötzlich die Panik und rannte nun. Am See angekommen konnte sie nur noch mitansehen, wie er hinuntergezogen wurde. Sie wurde bleich vor Angst und handelte nun automatisch. Shadow lief auf den See und erreichte die Stelle, an der er untergegangen war. Mit ihren Krallen versuchte sie das Eis zu zerreißen, doch es klappte nicht. Nun bezog sie ihre Magie mit ein. Das Eis unter ihren Pfoten wurde zu Wasser und sie sprang hinein. Als die Weiße den Schwarzen erreichte packte sie ihn im Nacken und schwamm an die Oberfläche. Sie zog ihn, trotz des enormen Gewichtes, an Land. Dann sah sie ihn an. Er atmete nicht! Shadow presste ihre Pfoten auf seine Brust und drückte ein paar Mal kräftig zu. Plötzlich spuckte er das überschüssige Wasser aus. "Gott sei Dank!" seufzte sie erleichtert. Sie ließ sich neben ihm nieder. Sethos starrte sie entsetzt an. "Hast DU mich etwa gerettet?" fragte er bleich vor Schock. "Wer denn sonst? Siehst du hier noch jemanden?" antwortete sie beleidigt. Er starrte sie weiterhin ungläubig an und schaute sich dann auch um. "Ugh! Ich werde mich nicht bedanken!" meinte er hochnäsig. Das war ihr irgendwie schon klar gewesen. Sie bemerkte, dass er zitterte. "Dir ist kalt, he?" fragte sie ihn besorgt. Sethos stand plötzlich auf und lief an ihr vorbei. "Wir müssen weiter! Zu den Seelen geht es da lang." meinte er seelenruhig und deutete in Richtung Norden. Dann ging er ohne ein weiteres Wort zu verlieren in die angezeigte Richtung. Shadow trottete ihm dann etwas traurig hinterher.
 

Kilometer für Kilometer wurde es kälter und Shadow fror nun langsam auch. Allerdings schien es Sethos noch schlechter zu gehen, als ihr selbst. Er zitterte am ganzen Leib und hatte sein Fell aufgestellt, um sich zu wärmen. 'Wenn er mich nur helfen lassen würde!' dachte sie bei sich. Der Kerl regte sie irgendwie auf. Zu Anfang hatte sie nur Angst vor ihm gehabt, doch jetzt wich diese der Wut. Ein Sturz ließ sie aufschrecken. Der schwarze Delfammin war zu Boden gegangen, doch hiefte sich wieder auf. Sie war schnell bei ihm, doch er stieß sie weg. Dann knurrte er sie an und lief weiter. Shadow ließ den Kopf hängen. Dann stapfte sie an seine Seite und versuchte ihn genauer zu mustern. Unbemerkt natürlich, da Sethos weiterhin unfassbare Kraft hatte. Sie bemerkte schnell, dass er Fieber hatte. Seine Stirn glühte und das Fell war schweißnass. Das machte sie nun doch etwas wütend und sie fing an sich zu sorgen. "Können wir mal eine Pause machen?" fragte sie den ledierten Delfammin. Der blieb stehen und schnappte ohne Vorwarnung ihr Ohr. "Nein verdammt! Ich will endlich wieder zurück in die Hölle!" schnarrte er sie an. Dann gingen Beide weiter. Eine Ewigkeit verging, bis sie etwas vor sich sah. Hier war sie schon einmal gewesen! Das Alles hatte sie schon gesehen. Sie rannte an Sethos vorbei und blieb vor dem Tor des Eispalastes stehen. Da waren all die Verzierungen und die Figuren von Delfammin und Fammin! Sie war genau dort, wo sie ihr Geist das letzte Mal hingebracht hatte! Sethos kam an ihre Seite und schaute sie an. "Wo sind wir hier? Ich glaube du weißt es." fragte er. Sie löste ihren Blick nicht von dem Tor. "Das ist der Eispalast. Wir sind im Land der weißen Wölfe." erklärte sie ihm. "Ich ... was..?" mehr kam nicht von Sethos und er brach erschöpft zusammen. Erst jetzt löste sie sich von dem Anblick. Sie riss die Augen auf und warf sich neben ihren Weggefährten. Nun konnte nur noch eins helfen: Magie! Augenblicklich legte sie ihre blaue Heilmagie um ihn. Sie konnte fühlen, dass er schwer krank war. Ihre Zauber würden nur wenig nützen. Dennoch versuchte sie es. Nach einer Weile musste sie jedoch aufgeben. Shadow legte sich neben ihn, um ihn zu wärmen. "Den Rest musst du wohl alleine schaffen." sprach sie und schlief vor Erschöpfung ein.
 

Die Weiße erwachte erst, als es schon Nacht war. Sie schaute auf ihren Begleiter, der noch immer im Reich der Träume versunken war. Er schien Schmerzen zu haben, da sich der Schwarze etwas nach innen verkrümmte. Shadow legte ihre Schnauze auf seine Stirn und stockte. 'Oh mein Gott! Er ist immer noch so heiß!' erschrack sie innerlich. Was sollte sie jetzt machen? Dann schaute sie zum Tor vor sich und wusste es. Shadow musste ihren Weggefährten unbedingt in das Schloss bringen! 'Aber wie soll ich das machen? Unsere Hörner fallen doch auf!' dachte sie nach. Plötzlich machte es klack und sie hatte eine Idee. Die Weiße ließ ihre Magie um beide Delfammin fahren. Die Energieblitze zuckten und alles knackste in ihren Körpern. Ihre Hörner zogen sich nach innen und zurück blieben kleine schwarze Sternenabzeichen. Das Fell von Sethos verfärbte sich in ein schneeweiß. Nur seine Schweifspitze und die Vorderpfoten waren jetzt noch schwarz. Ihre eigenen Augen wurden goldgelb und insgeheim wusste sie, dass seine es nun auch waren. Die Magie zog sich langsam wieder in ihren Körper zurück. Mehr konnte die Delfammin beim besten Willen nicht erreichen, ohne den Zauber zu erschöpfen. 'Hoffentlich reicht das aus!' betete sie und stand auf. Sie lief vor das Tor und hob ihren Kopf. Schon lange hatte sie dies nicht mehr gemacht. Shadow gluckste erst etwas, aber dann ließ sie ein langes Heulen vernehmen. Sie wartete einen Moment und es kam ... nichts! Die Delfammin fing an unruhig hin und her zu wandern. Dann wurde sie angesprungen und zu Boden gepresst. Weiße Zähne waren direkt über ihrem Gesicht. "Wer seid ihr?" war das einzige, was der weiß - braune Wolf sagte. "Wir kommen von den Bergen. Mein Gefährte ist in einen See gefallen und nun schwer krank! Bitte, er benötigt unbedingt Hilfe." erklärte sie dem Wolf erschrocken. Der Rüde knurrte sie noch einen Augenblick an und ließ dann von ihr ab. Er lief zu dem am Boden liegenden Sethos und umkreiste ihn. Nach einer Weile heulte er und zwei weitere weiße Wölfe kamen hinzu. Beide packten Sethos und schleiften ihn zum Tor, dass sie nun öffnete. Der Braun - Weiße kam auf sie zu und stieß sie zum Palast. "Wir werden euch helfen, aber wagt es ja nicht uns anzugreifen! Ihr gehört schließlich nicht zum Rudel. Mein Name ist übrigens Fate." brummte Fate und musterte sie. "Oh, ich bin... ähm... Jay, ja genau, ich bin Jay! Mein Partner heißt Sethos." gab sie von sich. 'Da hast du gerade noch mal die Kurve bekommen!' tadelte sie sich selbst. Fate ging voraus und sie folgte ihm in das Innere des Palastes. Hinter ihnen schloss sich das Tor sofort wieder.
 

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Und noch ein Kapitel!
 

Könnte mir jetzt endlich jemand ein Kommi geben? Ich weiß, dass es nicht so interessant wie andere FF´s ist, aber bin ich denn so schlecht?
 

;_;

Zusammentreffen

Sein Kopf brannte und ihm war unendlich heiß. Noch hatte er die Augen geschlossen. Sethos hatte Angst sich übergeben zu müssen, wenn er sie öffnete. Er erinnerte sich daran, dass er in den See gefallen war und dass es ihm danach immer schlechter ging. Auch, dass er bereits einmal zusammengebrochen war, wusste er. Danach wurde es immer verschleierter. Sethos strengte sich an, um sich an noch mehr Bruchstücke zu erinnern. Er sah ein großes Tor in seinem Kopf. Ein Tor aus weißem Marmor. Dann war es dunkel geworden. Sethos öffnete langsam seine Augen und wurde sofort dafür bestraft. Das grelle Licht fuhr in seinen Schädel und alles drehte sich. Er kämpfte dagegen an, aber es half nichts. Vor Schmerz stöhnte er auf und rollte sich ein. Sein ganzer Körper verkrampfte sich und Sethos Magen entleerte sich. 'Verdammt nochmal! Seid Jahren war ich nicht mehr krank und jetzt das?!' tadelte er sich selbst. Plötzlich spürte er eine Pfote auf seiner Stirn. Er blinzelte und erkannte eine weiße Wölfin mit schwarzen Abzeichen auf der Stirn vor sich. Ihre goldgelben Augen sahen besorgt in seine. "Bleib liegen. Du bist noch sehr schwach, aber zumindest bist du aufgewacht!" meinte diese sanft. Er kannte diese Stimme, doch die Person stimmte eindeutig nicht. Wo war die Delfammin nur? Hatte sie ihn im Stich gelassen? Wut stieg in ihm auf. Er hatte dem Vieh geholfen und sie war nicht hier! "Wo bin ich?" fragte er. Die Wölfin legte sich vor ihn auf den Boden. Sie sah ihn schräg an. "Wir sind in Eispalast. Oh, du erkennst mich nicht oder? Ich bins Shadow! Als du bewusstlos wurdest habe ich versucht dich zu heilen, aber es ging nicht. Ich wusste mir nicht anders zu helfen, als die Wölfe hier um Unterstützung zu bitten. So habe ich unser Aussehen etwas ... verändert..." erklärte sie. Er sah sie verwundert an. Sie hatte ihm also doch geholfen! Was meinte sie mit unser Aussehen verändert? Sie hatte sich selbst verändert, aber sah doch sicher noch so aus wie vorher. Sethos sah auf seine Pfoten und wurde noch bleicher, als er schon war. "Ich bin weiß!" brachte er nur entsetzt hervor. "Schhhhh! Ich sagte doch, dass ich unser Aussehen geändert habe! Ach ja, ich habe mich als Jay vorgestellt. Deinen Namen habe ich so belassen, wie er ist. Außerdem... habe ich uns als ...... Gefährtenpaar vorgestellt..." sprach sie leise weiter. "DU HAST WAS???" fuhr er sie an. Er konnte es nicht fassen! Dieses Weibchen war eindeutig irre! Sethos war vor Wut aufgesprungen, wurde aber sofort darüber informiert, dass das nicht gut war. Seine Pfoten versagten und er ging keuchend wieder zu Boden. Die Delfammin verhinderte, dass er sich den Kopf stieß. "Schrei lieber nicht rum und stehen oder gar laufen ist auch keine so gute Idee! Ruh dich lieber noch etwas aus. Ich werde dich jetzt für ein Weilchen alleine lassen." sagte sie und stand wieder auf. Sie verließ den Raum und Sethos spürte die Schmerzen zurück kommen. 'Ist wohl besser, wenn ich doch noch etwas schlafe...' dachte er und schloss wieder die Augen. Er nahm sich vor ihr alles heimzuzahlen. Und bedanken würde er sich auch nicht, nicht bei ihr!
 

Shadow spazierte durch das Schloss. Hier gab es viele Gänge, aber nur wenige waren ihr offen. Die Wölfe trauten ihr nicht und damit hatten sie ja auch eigentlich nicht unrecht. Schließlich versuchten Shadow und Sethos hier Seelen zu holen! Sie kam in einen Raum, der anscheinend ein Festsaal war. Hier war es groß und in der Mitte des Raumes zeichnete sich ein großes Bodengemälde ab. Sie trat darauf zu, um zu sehen was darauf zu erkennen war. Zu ihrer Verwunderung zeigte der Bodenschmuck einige Delfammin und den Tartarus. Die Delfammin sprangen durch das Höllenfeuer in die Welt der Lebenden. Dort fingen sie die Seelen der Wölfe ein. 'Genau wie wir!' grinste sie. Ihr fiel ein einzelner Delfammin auf, der sich vor einen Wolf gestellt hatte. Das nächste Bild zeigte, wie das Tier in ein weißes Licht gehüllt wurde. Die nächste Marmorplatte war zerbrochen. So konnte Shadow nicht erkennen, was mit dem Delfammin geschehen war. "Interessant, nicht wahr?" fragte eine ihr bekannte Stimme. "Ah, Fate! Ich habe bereits nach dir gesucht!" meinte sie und drehte sich zu ihm um. Dieser sah sie verwundert an. "Hast du?" wollte er wissen. "Ja. Ich wollte mich bedanken, dass ihr uns aufgenommen habt. Übrigens, meinem Partner geht es wieder besser." antwortete sie schnell. "Hmm. Der war wirklich schlimm dran! Nur gut, dass du ihn so gut behandelt hast in den letzten zwei Tagen. Unsere Ärzte waren nämlich völlig überfordert mit dem." teilte Fate der Weißen mit. Ja, sie hatte sich gut um Sethos gekümmert! Ständig hatte sie ihre magischen Fähigkeiten bis zum Aüßersten ausgereizt und war oft erschöpft zusammengebrochen. Jetzt musste sie wahrlich nicht sehr gut aussehen. "Was hast du dir eigentlich angeschaut?" fragte Fate. Sie wurde abrupt aus den Gedanken gerissen. "Oh nun, das Bild hier! Da fehlt allerdings etwas, also konnte ich nicht erkennen, was aus dem Delfammin wird." meinte sie nachdenklich. Plötzlich brach Fate in schallendes Gelächter aus. Er warf sich auf den Boden und kugelte sich. "Was ist? Ist das so komisch?" fragte sie erschrocken. Der Wolf hörte auf zu lachen und starrte sie ungläubig an. "Weißt du es wirklich nicht?" wollte er wissen. "Nein!" antwortete sie ihm nun etwas sauer. Was bildete sich dieser Wolf ein? Wenn er wüsste, wen er da ausgelacht hatte! "Nun, der Delfammin wird natürlich zu einem..." weiter kam Fate nicht, denn ein anderer Wolf stürmte hinein. "Chef, Chef! Die Nichte des Anführers ist wieder zusammengebrochen! Sie sollen draußen etwas Wolfskraut besorgen, damit die Ärzte sie behandeln können, Sir!" schnaufte dieser Fate zu. Fate wurde blass, nickte Shadow zu und verschwand dann mit dem anderen Wolf. 'Die Nichte des Anführers? Kann es sein, dass er diese Kleine meint..." fragte sie sich selbst. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass nur die mit ihr verbundene Wölfin gemeint sein konnte. Ihre Pfoten bewegten sich von selbst. 'Ich muss ihr helfen! Was geschiet mit mir, wenn ihr etwas passiert? Das will ich einfach nicht wissen!' dachte sie nach und erreichte nun ein gewaltiges Tor mit vier Wachen davor. Die Wolfswachen gingen sofort in Angriffsstellung. Sie knurrten Shadow bedrohlich an und zeigten ihr deutlich die Zähne. "He, ich kann der Nichte eures Anführers vielleicht helfen! Es wäre nicht schlecht, wenn ihr mich durchlassen würdet!" fauchte sie ihnen zu. Die vier Wachen sahen einander an und ließen Shadow dann durch. Sie betrat den frisch geöffneten Thronsaal, der mit allerlei Schmuckgegenständen verziert war und sah auch augenblicklich die Jungwölfin und deren Verwandtschaft. Ferin und Enora gingen sofort auf sie loß, doch Shadow unterwarf sich. "Bitte Herr, ich kann ihr helfen!" war das einzige, das Shadow sagen konnte. Enora ließ von ihr ab und betrachtete sie. "Du willst meiner Nichte helfen? Wie, wenn ich fragen darf?" fragte sie immer noch auf der Hut. Shadow wollte gerade ihre Maskerade fallen lassen, als Sethos hereinstürmte. "Was macht du da?!" schrie er sie an. Er musste bemerkt haben, dass sich ihre Aura geändert hatte. Der schwache Delfammin in Wolfsform drückte sie zu Boden und schnappte nach ihrer Kehle. "Bitte Sethos! Die haben dir geholfen, also können wir uns doch revanchieren! Oder?" flehte sie ihn an. Sie wusste genau, dass sie im Moment stärker als er war. Allerdings würde er nach einer Niederlage ziemlich sauer sein und das wollte sie nicht wirklich. Shadow konnte erkennen, dass Sethos nachdachte. Plötzlich ließ er von ihr ab. "Gut, aber dann werde ich es tun! Schließlich muss ich mich bedanken, nicht du!" knurrte er leicht säuerlich. Sie wollte ihm noch sagen, dass er dafür zu schwach war, aber sein Gesicht sprach Bände! Er ließ seine Knochen knacken und zerbrach Shadow´s Bann. Sein Körper wurde wieder größer, das Fell schwarz und die Hörner schossen hervor. Shadow bemerkte, dass die Wölfe sich erschrocken vor das Jungtier gestellt hatten. "Du.. du.. bist ein ... Delfammin!" brach es aus Matise heraus. Der Wolf zitterte. Sethos schien das Alles nicht zu stören und er schleuderte alle Wölfe von dem Jungtier weg. Shadow trottete ihm hinterher. "Was hat sie denn?" fragte er Shadow. "Ich weiß es nicht. Sie scheint genau so zusammengebrochen zu sein wie ich sonst." antwortete die Angesprochene mit den Achseln zuckend. "Du bist mir ja eine große Hilfe!" funkelte er sie böse an. Dann legte er seine rote Magie um die Wölfin und die Energieblitze zuckten und schlugen kleine Funken. Nach einer Weile zog Sethos seinen Zauber zurück und fiel zu Boden. Shadow seufzte und stupste ihren Partner mit der Schnauze an. Der grunzte daraufhin und rollte sich zusammen. Sie wendete sich zu den Wölfen um. "Der Kleinen sollte es bald besser gehen. Sethos hat so viel Magie genutzt, wie es nötig war." beruhigte sie die noch immer zitternden Wölfe. Dann packte sie den Einäugigen und schleifte ihn zurück in seinen Raum. Dort ließ sie sich neben ihm nieder. "Morgen werden wir wohl viele Fragen beantworten müssen." stellte sie fest und Sethos knurrte als Antwort. "Halt den Mund und leg dich hin! Mir ist kalt, also wärm mich endlich!!!" fuhr er sie an. Shadow war so überascht, dass sie sich ohne ein weiteres Wort neben ihn legte. Es dauerte nicht lange und Beide schliefen tief und fest...
 

Nur wenige Stunden waren vergangen und Sethos erwachte wieder. Er spürte etwas warmes und weiches neben sich. Der Delfammin sah hinunter und entdeckte eine weiße Wölfin. Im ersten Moment hatte er den Drang sie zu töten, doch dann fiel ihm alles wieder ein. 'Ich habe mich von einem Weibchen dominieren lassen!' erkannte er. Diese Erkenntnis war wie ein harter Schlag ins Gesicht. Als er versuchte aufzustehen schnappte Shadow ihn an der Mähne. Sethos hielt inne und knurrte verärgert. Dies führte aber nur dazu, dass das Weibchen näher an ihn rutschte. Wenn er jetzt ging würde sie sicherlich aufwachen und ihm dabei ein wenig Fell ausreißen. Seufzen ließ er sich wieder zu Boden gleiten. Nun fiel ihm auch auf, dass seine Schmerzen stark nachgelassen hatten. Hatte sie etwas damit zu tun? 'Nein! Hör auf sentimental zu werden!' schalt er sich selbst. Hoffentlich würden sie bald die Seelen finden und sie in den Tartarus bringen! Dann hätte er sie nicht mehr auf dem Hals! Nun versuchte er wieder etwas zu schlafen, als ihn eine weitere Erkenntnis traf. 'Du hast dich schon wieder dominieren lassen, Idiot!' Er raufte sich das Fell und nahm es dann hin. Das Weibchen würde ihn sicher irgendwann in die Irrenanstalt bringen! Mit diesen Gedanken sank er wieder in einen festen Schlaf. Shadow hatte unbemerkt etwas Magie genutzt, um ihn zu beruhigen.
 

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So, nun geht es in großen Schritten auf das Finale zu!

Wieder mal vielen Dank an die Betaleser!
 

Bis zum nächsten Kapitel.

Fammin

Ein leichter Lichtstrahl weckte Shadow auf. Sie öffnete die Augen und bermerkte, dass sie sich in Sethos Fell verbissen hatte. Schnell ließ sie von ihm ab und stand auf. Irgendetwas war heute anders an dem Delfammin. Sie musterte ihn genauer und musste feststellen, dass Sethos Fell irgenwie rötlicher erschien. Normalerweise zeigte sich dieser Schimmer nur, wenn er in der Sonne stand, doch nun war es noch halbdunkel und sie konnte es dennoch erkennen. Auch die edlen Hörner waren nun nicht mehr ganz so lang wie noch gestern. 'Seltsam, ich dachte immer seine Hörner wären länger!' dachte sie nach. Sie zuckte mit den Schultern und beschloss sich etwas Fressbares zu suchen. Als Shadow jedoch den Raum verließ, wurde sie bereits erwartet. Fate stand vor der Tür und grummelte sie an. "Ich soll euch zu Ferin bringen!" erklärte er kurz. Irgendwie war ihr das schon klar gewesen. "Gut, ich werde dich begleiten. Aber mein Partner muss sich noch etwas ausruhen. Den brauchen wir auch nicht, da ich ebenfalls alles erklären kann!" antwortete Shadow etwas genervt. Fate schaute sie zuerst unentschlossen an, aber nickte dann. Sie folgte dem braun - weißen Wolf durch endlos erscheinende Gänge und Räume. Schließlich standen sie wieder vor dem Thronsaal. Shadow hatte sich das Tor gestern, in der Hektik, nicht anschauen können. Heute aber bemerkte sie die schöne Verzierung. Es waren Wolfsköpfe und kleine Inschriften aus Marmor zu sehen. Aber die Mitte der Tür war das Auffälligste! Ein gewaltiger Fammin zierte das Wappen des Tores. Die Luchsohren und die vielen Tattowierungen waren deutlich zu erkennen. Außerdem hatte der Fammin verschiedene Ringe am Körper. Der schönste Ring wand sich um den Schweif des heiligen Tieres. Shadow war ja immer der Meinung gewesen, dass Fammin hässlich waren, doch stimmte absolut nicht! Der Körper des Fammin erinnerte sie an den eines Fuchses, da er lang und schlank war. Dennoch war die für Wölfe und Delfammin spezifische Mähne gut erkennbar. "Können wir nun endlich?" fragte Fate, der von einer Pfote auf die Andere trampelte. Sie wurde durch seine Ansprache von dem Anblick losgerissen. "Ja, wir können!" antwortete sie schnell. Das Tor öffnete sich und sie erkannte, dass die Wölfe bereits ungeduldig warteten. Das junge Weibchen war auch bei ihnen! Shadow schluckte und ging dann auf die Familie zu. "Ah ja, die Wölfin kommt! Bist du eigentlich ein Wolf?" fragte Ferin misstrauisch. 'Was sage ich ihnen bloß?' fragte sie sich selbst. "Nein, das ist sie nicht!" Die Jungwölfin hatte Shadow die Entscheidung abgenommen. Etwas überrascht schaute Shadow ihre Namensvetterin an. "Woher weißt du das?" fragte sie die Jüngere. "Ich sehe dich immer in meinen Träumen oder wenn ich bewusstlos werde! Und ich weiß, dass du genau so heißt wie ich!" antwortete die weiße Wölfin stolz. Die Verbindung funktionierte also auch anders rum! Shadow nickte und ließ ihre Täuschung fallen. Matise und Enora wurden bleich vor Schreck und Shadow konnte es sich nicht erklären. So ignorierte sie es einfach. "Wie du bereits erwähnt hast heiße ich ebenfalls Shadow und ich bin auch ein Delfammin. Mein Weggefährte und ich sind hier, um fünf Seelen zu holen. Unser Anführer gab uns diesen Auftrag." erklärte Shadow die Lage. Die kleine Shadow sah die Große verwirrt an. "Aber warum gibt es so eine Verbindung zwischen uns?" fragte sie die Delfammin. Diese zuckte mit den Schultern. "Das kann ich mir auch nicht erklären, aber irgendwas muss wohl schief gelaufen sein. Vielleicht ist es auch nur Zufall." antwortete die Große etwas ratlos. Bevor Matise etwas sagen konnte, ging die Tür krachend auf und der andere Delfammin kam herein. Sethos sah ziemlich wütend aus. "Hast du schon wieder an meinem Aussehen herum experimentiert???" fauchte er die Delfammin an. Shadow fiel nun auf, dass Sethos Fell noch rötlicher geworden war und die Hörner wieder ein Stück kürzer. "Nein. Aber ich habe bereits vorhin gemerkt, dass du anders aussiehst." antwortete sie wahrheitsgemäß. Er machte einen Satz nach vorne und verbiss sich in ihrem Ohr. "Wenn du mich anlügst, kannst du was erleben!" warnte er sie und ließ abrupt wieder los. "Das mache ich nicht! Du veränderst dein Aussehen selbst. Weiß der Teufel warum!" meinte sie etwas verärgert. Sethos funkelte sie böse an und umkreiste sie. "Ich mache das nicht!!!" knurrte er wütend. Sie zuckte abermals mit den Schultern. "Vielleicht ist es unbewusst." gab sie zu bedenken. Er erwiederte etwas, aber Shadow hörte es nicht mehr. Ihre hämmernden Kopfschmerzen waren wieder da! Der kleinen Wölfin schien es aber ebenso zu gehen. Etwas verwirrt ging Shadow zeitgleich mit der Jüngeren zu Boden...
 

Shadow und die Kleine standen am Rand eines Waldes. Sie sahen sich gegenseitig an. "Wo sind wir hier?" fragte die Jungwölfin. Die Delfammin zuckte mit den Schultern. Dann schaute sie sich um. Sie kannte diesen Ort irgendwie und lief wie im Traum los. Ihr Weg führte sie zu einer Lichtung. Dort bemerkte sie, wie ein menschlicher Mann sich mit zwei Wölfen unterhielt. Der eine Wolf sah irgendwie aus wie Matise, aber war bedeutend jünger. "Da ist Papa!" rief die kleine Wölfin neben ihr. "Schhhht!" meinte Shadow und hielt der Kleinen das Maul zu. Sie wusste, dass es besser war nicht bemerkt zu werden. Obwohl ihr nicht klar war warum. Die Delfammin wollte lieber diese Szene vor sich beobachten. Es war anscheinend wichtig, denn sonst wäre sie ja nicht hier! Also schauten sie zu.

„Es tut mir so Leid. Ich mag dich, aber nur als Freundin und nicht mehr. Bitte rede wieder mit mir.“ sagte der Mensch und kam einen Schritt näher an die weiße Wölfin. Doch diese machte einen Schritt rückwärts und starrte den jungen Matise an. „Nein, tu das nicht!“ konnte dieser nur hervorbringen. „Es muss sein. Ich hatte ihn als Partner erwählt und er wollte mich nicht. So habe ich keine Wahl und muss mein Schicksal akzeptieren. Wir sind Wölfe, wir beide! Keine Sorge, ich werde dort sicherlich glücklich sein.“ meinte die Weiße und ihr Körper veränderte sich. Sie wurde größer und ihr schossen Hörner aus dem Schädel. Matise schnappte nach dem erschrockenen Mann und rannte mit ihm fort. Die neu geborene Delfammin schrie wie am Spieß. Etwas schien schief zu laufen. Normalerweise war die Umwandlung nicht schmerzhaft! Etwas kleines blaues drang aus dem Körper des Wesens. Es schwebte kurz in Form einer Kugel vor der Delfammin und flog dann in Richtung der geflüchteten Wesen.

Shadow erschrack bei dieser Szene fürchterlich, da sie erkannte, dass sie ihre eigene Umwandlung gesehen hatte! Das kleine blaue Ding musste der Grund sein, warum sie mit der Jungwölfin verbunden war. Sie starrte die kleine Shadow an, die nun blau glühte. "Was passiert hier?" fragte die Kleine weinend. "Ich weiß es nicht!" antwortete Shadow wahrheitsgemäß und sorgte sich um das kleine Wesen. Plötzlich stöhnte die Jüngere vor Schmerz auf und auch Shadow durchfuhr dieser altbekannte Schmerz. Alles begann sich zu drehen. Schneller und immer schneller. Doch bevor sie zu Boden gerissen wurden sprang der blaue Funke von klein Shadow zu der Delfammin über.
 

Sie schreckte hoch und sah in Sethos Augen. Die goldgelben Augen verfolgten Shadow, während sie aufstand. 'Goldgelb????' schrien ihre Gedanken und sie starrte Sethos mit offenem Maul an. Seine Hörner waren ganz verschwunden und das schwarze Fell nicht mehr schwarz, sondern blutrot! Nur an der Wolfsmähne konnte man noch einen schwarzen Schimmer erkennen. Sethos Körper war nun länglicher, aber noch immer groß und die Ohren wurden durch einen Luchspuschel geschmückt. Viele heilige Ringe schlangen sich um den fuchsartigen Körper und verschiedene Tattowierungen strahlten in einem goldenen Schein. "Hör endlich auf mich anzustarren!!!" fauchte der völlig veränderte Sethos. 'Gott sei Dank! Er hat noch das selbe Wesen!' sagte sie sich selbst. "Du bist ja ein Fammin!" rief sie. Er grummelte und knurrte sie dann an. "Und wer ist Schuld? Du!!! Ich habe dieser beschissenen Göre geholfen und was ist passiert? Ich wurde hierzu!" brüllte er sie weiter an. Sie war noch verwirrter als schon vorher. "Wenn Delfammin gutes tun werden sie zu Fammin." meldete sich Fate zu Wort. Dies riss Shadow wieder wach. Sie schaute sich um und bemerkte, dass das Jungtier noch immer bewusstlos neben ihr lag. Shadow hatte den Teil ihrer eigenen Seele zurück bekommen. Ob das junge Weibchen jetzt sterben musste? Sie hoffte es nicht. Matise schaute sie flehend an. "Ich weiß zwar nicht, was passiert ist, aber meiner Tochter geht es sehr schlecht!" meinte er. Nun erinnerte sich Shadow wieder an Alles. Wirklich Alles! "Wir sind Verwandt! Ich erinnere mich wieder daran." war das einzige, was sie sagen konnte. Sie trat neben die Jüngere und konzentrierte sich. Doch sie konnte nichts fühlen! "Was zum..." meinte Shadow und überlegte. Jetzt erkannte sie, was der Kleinen fehlte. 'Mein Seelenteil! Sie braucht es!' schreckte sie auf. Sie musste also sich selbst aufgeben, um die Jüngere zu retten! Shadow atmete tief durch und konzentrierte sich auf ihre Magie. Sie spaltete ihre Seele wieder zu einem Teil ab und schleuderte es aus sich hinaus. Das blaue Licht schwebte frei im Raum herum. Es zuckte wie ein Blitz und flog von Einem zum Anderen. Shadow drückte es in die kleine Shadow und diese begann augenblicklich wieder zu atmen. Die Delfammin war erleichtert, obgleich sie wusste, dass ihr Leben nun ein Ende haben würde. Sie schaute zu Matise und Enora. "Passt mir ja gut auf meine Seelenverwandte auf!" meinte sie streng und trat dann auf Sethos zu. Dieser schien sich unbehaglich zu fühlen. Shadow sah ihn schief an und leckte ihn dann über die Schnauze. "Weißt du, ich mag dich sehr. Ärger dich also nicht zu sehr über deinen neuen Zustand. Du wirst sicher gut damit leben können." sagte sie und schaute ihn noch einmal an. Er schien zu wissen, was passieren würde. Als die jüngere Shadow die Augen aufschlug, schloss die Ältere diese und fiel zu Boden.
 

Es war totenstill und Shadow konnte nichts erkennen. Plötzlich wurde es weiß und sie stand im Licht. "Wo bin ich hier?" fragte sie sich und erkannte, dass das Weiße Wolken waren. Es fühlte sich weich unter ihren Pfoten an. Sie trat einmal fest auf, um die Wolke zu testen. "Keine Angst, die ist fest genug, um dich zu halten!" rief ihr eine Stimme zu. Shadow starrte in die Richtung, aus der diese kam. Ein blauer Fammin lief auf sie zu. Er lächelte sie an. "Ah ja, du bist bestimmt Shadow!" meinte er. Sie war erstaunt und schaute ihn verwirrt an. "Woher weißt du das? Wo bin ich eigentlich?" fragte sie. Er rollte mit den Augen. "Nun, Sethos hat mich informiert, dass du kommen würdest. Du bist übrigens im Himmel. Ach ja, sei bloß froh, dass du ein Lebewesen gerettet hast! Sonst währst du wohl gestorben!" antwortete er. Sie wurde immer verwirrter. Sethos hatte bescheid gesagt? "Bin ich denn nicht tot?" wollte sie wissen. Er lachte. "Nein! Du bist jetzt ein Fammin! Leider musste dein Körper aus der Welt der Lebenden entfernt werden. Wir haben ihn aber hier wieder neu erstellt." grinste der blaue Fammin. 'Ich ein Fammin?' wunderte sie sich und schaute auf ihre Pfoten. Da waren Tattowierungen und Ringe! "Ich bin eine Fammin!" realisierte sie nun. "Ach nee!" grölte ihr eine bekannte Stimme zu. Plötzlich sprang ein roter Fammin durch die Wolken und blieb vor ihr stehen. Es war Sethos! Er warf sie auf bekannte Weise zu Boden und zeigte ihr seine Zähne. "Gut, dass du nicht tot bist! So kann ich dich bis in alle Ewigkeit quälen!" fauchte er und grinste böse. Ihr war nun endlich klar, was er damit meinte und grinste ebenfalls. "Pass mal lieber auf, dass ich dich nicht quäle" antwortete sie und biss ihm ins Ohr.

Epilog

Mal vorne weg:

Ich habe zufällig bemerkt, dass ich das mit dem Prolog etwas falsch angegangen bin! Um den Fehler nicht so schlimm wirken zu lassen wird der Epilog auch unter einem Kapitel gehen.
 

Viel Spaß noch!

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10 Jahre später...
 

In einer Landschaft aus Eis und Schnee stand ein weißes Tier und beobachtete, wie drei Jungtiere sich auf dem kalten Boden balgten. Eines der Kleinen war grau mit einem lustig aussehenden weißen Streifen auf dem Rücken. Die Schweifspitze und die Ohren des Jungtieres wurden zum Ende hin rot. 'Interessante Färbung!' dachte die Weiße bei sich. Ein weiterer schwarzer Welpe biss gerade einem kleinen weiß - rotem Jungtier ins Ohr. Sie wälzten sich im Schnee und der Graue versuchte immer wieder sich ins Spiel zu integrieren. Doch so wirklich gelang es ihm nicht! Der Kleine sprang dem Schwarzen auf den Rücken, wurde aber fast sofort wieder abgeworfen. Dann versuchte er dem weißen Welpen ebenfalls ins Ohr zu beißen, doch dieser trat das Jungtier weg. "Papa, Serena und Baldur lassen mich nicht mitspielen!" rief der Graue und lief weinend zu einem großen roten Fammin. Der gab dem Welpen eine Kopfnuss. "Setz dich doch endlich mal durch!" knurrte der Fammin. Sofort schritt die Beobachterin ein. Sie schnappte den Roten am Ohr und zog ihn zu sich hinunter. "Hör auf Loki zu beschimpfen! Du weißt doch, dass er etwas empfindlich ist!" fauchte sie ihren Gefährten an. Dieser verdrehte die Augen und unterbrach das Spiel der anderen beiden Jungfammin. "Lasst endlich euren Bruder mitspielen, sonst bringt mich eure Mutter noch um!" brummte er Serena und Baldur an. Die beiden Welpen stürzten sich sofort auf ihren Bruder und wirbelten mit ihm im Schnee herum. Die weiße Fammin ließ ihren Kopf hängen. 'So hatte ich das eigentlich nicht gewollt!' seufzte sie bei sich. "Siehst du Shadow, nun spielen sie!" meinte der rote Fammin und grinste böse. Shadow knuffte ihren Gefährten in die Seite. "Ich denke du weißt, dass ich es SO nicht wollte, Sethos." knurrte sie ihn an. "Sie sind doch noch so klein... Das gibt sich bestimmt irgendwann." sagte Sethos und lächelte die Weiße an. "Nicht wenn du sie ständig zum Kämpfen ermunterst! Außerdem weißt du genau, dass Serena und Baldur nach dir kommen und Loki eher nach mir!" fauchte Shadow Sethos nun doch etwas böse an. Der Angesprochene grinste nur und trennte dann die Streithähne. "Ich glaube ihr solltet etwas anderes spielen!" ermahnte er seinen Nachwuchs. Der kleine Loki war inzwischen zu seiner Mutter geflüchtet und versteckte sich hinter ihr. Shadow legte sich zu ihrem Sohn und putzte ihm das Fell. "Die sind immer so gemein zu mir..." jaulte Loki. Shadow schenkte ihn ein zuckersüßes Lächeln. "Keine Sorge mein Kleiner, irgendwann bist du sicher stärker und größer als beide zusammen!" ermunterte sie ihren Sohn. "Das glaube ich nicht!" erwiederte Loki. "Wenn es nicht so sein sollte, dann kannst du dich ja später mit deinen noch ungeborenen Geschwistern zusammentun!" grinste Shadow den Grauen an und deutete auf ihren dicken Bauch. Nun grinste auch Loki. "Das ist eine gute Idee!" meinte er und ging erhobenen Hauptes an Serena und Baldur vorbei. Sethos kam etwas verwirrt zu seiner Gefährtin zurück. "Was hast du zu ihm gesagt?" wollte er wissen. "Och nur, dass du früher auch so schwächlich warst und es anscheinend immer noch bist!" lächelte sie ihn finster an. Er ließ seine Kinnlade bis fast zum Boden fallen. "Du hast WAS?" schrie er geschockt. Shadow drehte sich auf den Rücken und streckte sich. "Ich brauche übrigens bald mal eine Höhle, also fang an zu graben!" bemerkte sie nebenbei. Sethos wäre fast vor Schock umgefallen, aber fasste sich dann langsam wieder. Schließlich lief er grummelnd auf einen kleinen schneebedeckten Hügel zu. Er fing an zu graben! "Ich hätte vielleicht wirklich aufpassen sollen, dass du mich nicht bis in alle Ewigkeit quälst..." bemerkte er nebenbei. Shadow stand auf und leckte ihm die Schnauze. "Stimmt!" grinste sie ihn an und warf sich wieder zu Boden...
 

Etwas entfernt lief Ferin vor dem Thronsaal auf und ab. Neben ihm ging es Matise nicht anders. Die beiden Wölfe warfen sich immer wieder ungeduldige Blicke zu. Plötzlich kam Ferina heraus. "Und?" fragte Ferin. Sie zuckte mit den Schultern. "Noch ist es nicht so weit." erklärte sie knapp und lief kurz in einen anderen Raum. Etwas später kam Ferina mit einem Eimer Wasser im Maul wieder. Sie ging in den Thronsaal und die Tür verschloss sich wieder. "Dauert das immer soo lange?" fragte Ferin seinen Kunpel. Dem schien es noch schlechter zu gehen, als Ferin selbst. Als er angesprochen wurde zuckte er zusammen und blieb augenblicklich stehen. "Ja, leider dauert es etwas!" antwortete der blasse Matise. Plötzlich hörten sie eine Stimme. "Ferin, du verdammter Idiot! Ich bring dich um!!!" schrie Enora. Danach war ein leises Wimmern zu hören. Die beiden Rüden sahen sich an und rannten in den Saal. Dort lag Enora mit zwei weiß - roten Welpen. Ferina ging auf ihren Gefährten zu und schmuste sich an ihn. "Es sind ein Junge und ein Mädchen!" meinte sie, an Ferin gewand. Dieser lief bleich an und brach zusammen. "Pfft! Der ist einfach zu schwach für so etwas! Männer!!!" knurrte Enora. Matise fing an zu lachen und bekam eine Kopfnuss. "Dir ging es doch selbst auch nicht anders!" fauchte Ferina. Der Wolf wurde erst blass und dann rot. "Musste das jetzt sein?" nuschelte er etwas verlegen. "Ja!" antwortete ihm seine Gefährtin. Nach einer Weile rappelte sich Ferin wieder auf und begab sich zu seiner Partnerin. "Wie willst du die Kleinen denn nennen?" fragte er noch etwas blass im Gesicht. Seine Gefährtin sah ihn an und schob die Welpen dann zu ihm. "Weiß ich noch nicht, aber ich muss mich jetzt auch ausruhen. Also pass du mir gefälligst erst mal darauf auf!" antwortete sie lächelnd. Oh, er kannte dieses Lächeln und das nur zu gut. "Nein, ich werde hier nicht auch noch die Kinder hüten! Was sollen meine Leute denn denken? Ich meine, ich mache doch sonst auch schon fast Alles im Haushalt!" entgegnete Ferin und Matise fiel vor Lachen um. Ein böser Blick von Ferina brach dies aber abrupt ab. "Ja, das ist auch gut so! Und was deine Untergebenen betrifft, die werden doch von ihren Partnerinnen auch dazu angestiftet! Noch was, lass dir mal wieder die Haare färben. Die sind bestimmt mittlerweile wieder weiß und ich mag schwarz lieber!" knurrte Enora ihren Partner bedrohlich an. Dieser wollte noch etwas entgegnen, ließ es dann aber doch lieber. Dann schnappte er die Welpen und verschwand mit Matise aus dem Raum. Kaum waren die beiden Rüden mit den Welpen verschwunden brachen die Weibchen in schallendes Gelächter aus. "Ich muss nur etwas strenger mit ihm werden und er macht alles, was ich will." prustete Enora. "Auch wenn er es nicht zu gibt, Matise ist doch genau so!" grinste Ferina. Während Enora und Ferina sich über die Männer ausließen, versuchten die mit den unbekannten Wesen "Welpen" Kontakt aufzunehmen...
 

Der Einzige, den das Alles nicht störte war eindeutig Fate. Dieser Wolf versuchte jetzt schon seit Monaten die neuen Jägerrekruten auszubilden! Was sich aber schwerer gestaltete, als er dachte. Von seinen fünf Rekruten waren drei vollkommen gehirnamputiert (nach seiner Meinung), einer sabberte die ganze Zeit und der Letzte war eine Wölfin! Während der Ausbildungszeit waren seine wenigen braunen Fellanteile grau geworden. Er schwor sich an diesem Tag, er würde nie mehr jemanden anlernen, wenn nicht wenigstens einer heute eine Maus fangen würde. Als die eine Wölfin dann bei der Jagt auch noch ein Reh für ein Wildschwein hielt, gab er auf...
 

Die Tochter von Matise und Ferina wanderte derweil durch die Schneelandschaft. Als sie hörte, dass ihre Tante Welpen erwartete hatte sie sich zu ihr auf den Weg gemacht. Sie lebte nun schon seit drei Jahren in einem Wald nahe des Schlosses. Dennoch war es schwierig dorthin zu gelangen, da man erst einige steile Hügel überwinden musste. Plötzlich sprang ein grauer Wolf aus dem Gebüsch. Hinter ihm jagte ein Brauner her. Kurz bevor der graue Wolf entkommen wäre knallte dieser mit voller Wucht gegen einen Baum. Der braune Wolf wollte nach ihm schnappen, doch Shad griff rechtzeitig ein. Sie war zwar klein, aber sehr kräftig. Der Braune flog nur so durch die Luft. Etwas weiter schlug er auf, winselte und verzog sich hinkend in den Wald. Shad wandte sich nun dem grauen Wolf zu. Dieser lag stöhnend auf dem Boden und er hatte eine Platzwunde am Kopf. "Hey, warum bist du gegen den Baum..." weiter kam sie nicht, da sie nun die Augen des Wolfes sah. "Du bist ja blind!" rief sie frei heraus. Der Graue wandte sich ab. "Ja, und das macht mir nichts als Probleme..." meinte dieser leise. Er tat Shad leid, also ging sie auf ihn zu und behandelte die Wunde. Dem Wolf gefiel das anscheinend gar nicht, aber er wehrte sich nicht. "Du solltest das besser lassen. Ich bin ein Einzelgänger und die Wölfe hier mögen mich nicht sehr. Das könnte sich sonst auf dich übertragen!" gab er unsicher von sich. Shad legte den Kopf schief und betrachtete den Grauen. Er war dünn, eindeutig zu dünn! Überall hatte er Bisswunden, die allerdings am Abheilen waren. Sie schüttelte den Kopf und riss ihn auf die Pfoten. "So, du begleitest mich jetzt! Ab nun bist du das erste Mitglied meines Rudel!" beschloss sie und zog ihn mit sich. "Aber..!" er wollte etwas erwiedern, doch sie hatte ihn vor einer Beute platziert. "Ich will keine Wiederworte hören! Schließlich suchen wir Weibchen uns unseren Partner aus! Und nun friss!" knurrte sie. Der Graue zuckte zusammen, wurde puterrot und verschlag das Rebhuhn ohne etwas zu erwiedern. "Mein Name ist übrigens Hitch." nuschelte er und wurde bereits wieder hinter Shad her geschleift. "Du bist eine interessante Beute! Mein Name ist Shadow, aber sag Shad zu mir." meinte sie zu Hitch. Die beiden Wölfe verschwanden im Schnee...
 

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Wuhu! Ich bin endlich fertig!!!
 

Hoffe es gefällt irgendwann mal jemanden. Sorry Eulenauge, aber ich konnte einfach nicht wiederstehen. Aber zumindest ist dein Partner ein echter Hausmann (Weichei halt!).
 

Bis zu evtl. nächten FF!



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Kommentare zu dieser Fanfic (15)
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Von:  SunWarrior
2009-05-25T20:29:21+00:00 25.05.2009 22:29
so, wird mal Zeit für nen Kommi-Ich finde, das ist echt ne Klasse Tier-Fantasy Story, die Beschreibungen, die vielen Beziheungen und Wege,und das wunderbare Happy End zum Schluss-du hast echt was drauf.
Von:  Manu-chi
2008-09-14T18:16:52+00:00 14.09.2008 20:16
Och, sie haben drei kleine Wölfchen! Wie süüüüß!! XDDDD
Ich finds total genial, dass Shadow ihren früher so bösen Gefährten einfach so herumkommandieren kann!! *lach* Super!!
Das Ende ist einfach toll und ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung!
Großes Kompliment an die Autorin. Gelungene Story. ^^
gggglg
Von:  Manu-chi
2008-09-14T18:12:46+00:00 14.09.2008 20:12
Waii~ Sethos verändert sich. Yeah! ^^
Jetzt ist endlich alles klar. Shadow und die kleine haben eine Seele. Toll, gefällt mir. ^^
Ich finds genial, dass Sethos zu nem Fammin wird und Shadow die Kleine rettet. Süß ist, dass sie Sethos ihre Liebe gesteht!! Waiiii~ XD
Das Ende dieses Kapis ist allerdings am besten! Shadow und Sethos zusammen als Fammin! Wirklich genial!!! XDDDDDD
gggglg
Von:  Manu-chi
2008-09-14T18:08:48+00:00 14.09.2008 20:08
Och wie süüüß! Sethos regt sich so schön auf, weil Shadow sie als Gefähren vorgestellt hat. *ggg*
Ich find das mit der 'Bildergeschichte' toll. ^^ Erklärt nichts und im Nachhinein doch einiges. ^^
Und Sethos gibt freiwillig seine Deckung auf, um die kleine Shadow zu retten. Total cool!
Und er bemerkt endlich, dass Shadow ihm geholfen hat. *nick*
Bin schon gespannt, wies weitergeht. ^^
gggglg
Von:  Manu-chi
2008-09-14T18:05:13+00:00 14.09.2008 20:05
Uh, Sethos stürzt ins Wasser! O.O Geniale Idee! Und Shadow rettet ihn und er ist wieder mal zu stolz um sich zu bedanken. Baka.
Ich finds genial, dass sie zu dem Palast kommen, den sie immer in ihren Visionen gesehen hat. ^^
Freu mich schon aufs nächste Kapi!! ^^
gggglg
Von:  Manu-chi
2008-09-14T18:01:19+00:00 14.09.2008 20:01
Uhhh, Sethos is so aufbrausend... Mann oh mann der lernts wohl nie. Ich finds lustig, dass Shadow beginnt, ihm ein bisschen die Stirn zu bieten. *g* super!
Ich finds auch mutig, dass sie sich ihm in den Weg stellt, als er die beiden Elche töten will. *nick*
Aber schlussendlich muss sie sich ihm wieder unterwerfen... *seufz*
Bin schon gespannt, wies weitergeht.
gggglg

Von:  Manu-chi
2008-09-14T17:57:13+00:00 14.09.2008 19:57
Bin schon gespannt, was es mit den Visionen auf sich hat.
Sethos is noch immer so fies, aber er heilt ihre Wunden, das finde ich toll. Er kann ja doch auch nett sein, auch wenn er's nicht will.^^
Ich finds cool, dass die Zwei miteinander in die Welt der Lebenden reisen müssen.
Bin schon gespannt, was daraus wird. X3
ggggglg
Von:  Manu-chi
2008-09-14T17:53:50+00:00 14.09.2008 19:53
Shadow ist ganz schön arm dran... Cerberus ist ganz schön böse. *g* Und Sethos erst! Den mag ich. Er ist zwar gemein, aber das heißt noch nichts. ^^
Super Kapi! Weiter so!
gggglg
Von:  Manu-chi
2008-09-14T17:49:57+00:00 14.09.2008 19:49
Hmm~ Matise ist cool. ^^ Ich finde es toll, dass er Robert antreibt, Shadow nachzulaufen. Ich finds auch gut, dass Robert keine Angst vor Shadow hat, sonder sich mit ihr versöhnen will, schade nur, dass er nicht ihr Partner wird.
Shadow als Delfammin ist toll. ^^
ggglg
Von:  Manu-chi
2008-09-14T17:46:58+00:00 14.09.2008 19:46
N bissl kurz, aber gut geschrieben. ^^ Freu mich schon aufs nächste Kapi!! *g*
ggglg


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