Zum Inhalt der Seite

Reaching for the Stars

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

"Es war alles in Ordnung, mehr als jemals zuvor"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 76/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Nicht wundern, dieses Kapitel startet ein Stück vor dem Ende des letzten, allerdings aus Brads POV ^^

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

Greetings:
 

@Jemma: Da es euch ja inzwischen leichter fällt, die Entwicklung in Teilen vorherzusehen, bin ich doch froh, dass es nicht in allen Fällen so ist ^.~

Ah, ehrlich gesagt ist mir nie der Gedanke gekommen, dass Michael sich an Frau Kernen rächen könnte, nicht absichtlich *Kopf schief leg* Du weißt, gebranntes Kind scheut das Feuer und auch wenn er jetzt intellektuell weiß, dass er nicht schwächer als sie ist, so hast du sicher schon gemerkt, dass Michaels Emotionen auch ein Hindernis für sich sein können.
 

@Kralle: Hm, ohne Frau Kernen als Widersacher hätte Michael auf Rosenkreuz nicht viel zu befürchten gehabt. Mit beiden Eltern im Triumvirat hätte das einen nicht besonders guten Menschen aus ihm machen können… So aber hat er am eigenen Leibe erfahren wie es ist, wenn jemand ein wenig zu viel Einfluss hat.
 

Teil 76 „Es war alles in Ordnung, mehr als jemals zuvor“
 

Der Aufruhr in Michael hatte sich etwas gelegt, als Brad auf ihn vor der Turnhalle wartete, doch das täuschte ihn nicht darüber hinweg, dass irgendetwas nicht stimmte. Und es lag nicht an der Tatsache, dass Frau Kernen Michaels Schilde so manipuliert hatte. Das hatte für Wut gesorgt, die im Hintergrund weiterhin brannte, brannte, brannte. Aber danach war etwas anderes gekommen, während Brad sich schon wieder auf den Unterricht konzentrieren musste und die damit einhergehende Emotion war so schneidend gewesen, dass danach nur Betäubung blieb, die ihm jeglichen Zugang zu Michael verwehrt hatte, bis das Talent von Herrn Schneider eine ganz andere Art von Hindernis aufbaute.

Es hatte sein Training mit Frau Kingston später erschwert, doch so freundlich sie sein konnte, so bestimmt war sie auch und Brad brachte es einfach nicht über sich, sie zu enttäuschen. Die Übungen hatten sich als perfekte Ablenkung erwiesen und als er sich endlich wieder auf den Älteren konzentrieren konnte, stellte er erleichtert fest, dass Michael sich fast wieder normal anfühlte.

Eisblaue Augen erspähten ihn sofort und Brad verschränkte in einer bewussten Geste die Arme vor der Brust. Seine Begrüßungsworte ließen Michael zumindest innerlich lachen und nachdem er sein Ziel erreicht hatte, ergriff er zufrieden die Hand des Älteren. Der unmittelbare Kontakt lockerte etwas in Michael und ein vorsichtiger Faden aus Energie streckte sich nach Brad aus. Seine Miene spiegelte nichts davon wider, nach außen hin redete er ganz normal weiter. Aber innerlich begrüßte er diesen Ausläufer von Michaels Talent, die Wärme, die damit einherging – und mehr noch.

Der Kontakt verschwand auch nicht, als Michael unter der Dusche war, vielmehr schien der Strom sich zu intensivieren und Brad konnte regelrecht verschiedene Nuancen herausschmecken. In erster Linie die Information, dass Michael gerade seine Nähe benötigte, egal, ob der Ältere es offen zeigte oder nicht. Darunter weiterhin ein Schwelen von rastloser Energie, die etwas tun wollte, nach ihm greifen und nach etwas, jemandem, schlagen, der nicht hier war und bei dem es sich nur um Frau Kernen handeln konnte.

Als Michael aus dem Bad trat, schien sich die gesamte Energie aber auf ein Ziel zu konzentrieren, auf ihn selbst, und leicht benommen suchte sein Blick nach dem Älteren, klebte an ihm, als würde er ihn zum ersten Mal bewusst wahrnehmen. Was natürlich nicht stimmte, aber Brad wurde gerade fast überwältigt von den Emotionen, die auf ihn einströmten. Michael schien sich dessen nicht einmal bewusst zu sein, genauso wenig wie der Tatsache, dass ihm auch bestimmte Informationen übermittelt wurden und oh, wie sehr stimmte er Herrn Schneider in diesem Moment zu. Seine Füße trugen ihn von ganz allein vorwärts und in ihm vibrierte das Verlangen, Michael festzuhalten und niemals wieder loszulassen. Wie konnte sie es _wagen_, ihn beinahe zu zerstören. Michael war sein und niemand hatte das Recht, so mit ihm umzugehen.

Ihre Lippen trafen aufeinander, als wäre es ein Angriff und kein Kuss und Michaels Nähe flutete über ihn hinweg, ungehemmter als normalerweise, als wäre sonst immer etwas zurückgehalten worden. Es war ihm nie aufgefallen, da er keinen Vergleich hatte, doch jetzt kam er nicht umhin es zu registrierten und es ließ ihn beinahe in einen Rausch fallen. Bereitwillig wich er zur Couch zurück, ließ sich fallen, so dass Michaels Körper über ihm landete. Das Gewicht des Älteren drückte ihn in die Polster und Brad lächelte in ihren nächsten Kuss hinein, trunken von Michaels Talent, dessen Präsenz.

Und er verstand: Thomas‘ Tod war kein Unfall gewesen, sondern genau so geplant und egal welches Trauma Michael durch die Verbindung damals davongetragen hatte, dieses neue Wissen schien etwas davon geheilt zu haben.

Das Handtuch war längst verloren gegangen und Brad wand sich aus seinen eigenen Sachen, darauf bedacht, soviel Körperkontakt wie möglich aufrechtzuerhalten. Seine Schilde falteten sich zusammen, als ihrer beider Talente daran mitwirkten, sie in ihren ganz eigenen Kokon einzuhüllen. Sie waren sich so nah, dass er nicht mehr wusste, wer eigentlich wen berührte aber das war vollkommen egal. Es fühlte sich einfach nur gut an und es kam beinahe als Überraschung, als der Höhepunkt durch ihn, durch sie beide lief.

Irgendwann war jeder ganz in seinem eigenen Körper zurück und Brad nahm jetzt erst wahr, wie verschwitzt er war. Unter ihm hob und senkte sich Michaels Brustkorb und ein Gefühl simpler Freude erfüllte ihn, als ihm bewusst wurde, dass sie diesmal nicht unterbrochen worden waren. „Siehst du, mir ist nichts passiert“, flüsterte er dem Älteren ins Ohr.

Michael schien kurz zu erstarren, als auch diesem aufging, was genau geschehen war, dann setzte er sich abrupt auf und umarmte ihn.

Brad schlang seine Arme seinerseits um Michael, hielt ihn fest an sich gedrückt, während eine Hand durch sandblonde Haare strich. Er presste einen Kuss auf die feuchten Strähnen und fühlte die tiefempfundene Erleichterung nach, die durch den Älteren vibrierte.

Es war alles in Ordnung, mehr als jemals zuvor und diese Erkenntnis ließ die Intensität der Emotion bald abebben. Schließlich löste sich Michael von ihm, nicht ganz, nur so weit, dass sich die Blicke eisblauer und brauner Augen treffen konnten und sie tauschten ein ungehemmtes Lächeln aus.

Und weil sein Versprechen jetzt endlich nicht mehr erforderlich war, lehnte Brad sich als nächstes wieder vor, um Michael sanft zu küssen. Der Ältere stimmte ihm zu, vielleicht hatten sie es auch gleichzeitig gedacht, denn der Telepath war immer noch in seinem Kopf, erwiderte den Kuss ohne Einschränkung.

„Ich denke, ich brauche noch eine Dusche“, murmelte Michael irgendwann gegen seine Lippen und da Brads Magen sich diesen Moment aussuchte, um zu knurren, lachten sie als nächstes laut auf. „Damit wäre das wohl entschieden“, meinte der Ältere, nachdem sie sich wieder beruhigt hatten und Brad klammerte sich an ihm fest, als Michael aufstand, ließ sich ins Bad tragen.

Überraschenderweise schafften sie es noch rechtzeitig in den Speisesaal und wenn Brad ein wenig abgelenkt war, sein Blick häufiger nach Michaels Gestalt suchte, so schien das zumindest niemandem aufzufallen.
 

Nach dem Essen wollte er wieder zu Michael stoßen, doch er wurde durch jemanden von diesem Plan abgehalten, dem er nicht so einfach ausweichen konnte.

Blaue Augen musterten ihn nachdenklich, als er den Speisesaal verließ und das Triumviratsmitglied nickte, als hätte allein Brads Anblick gereicht, um eine Vermutung zu bestätigen. Was vielleicht an einem gewissen Funken lag, der in dem Braun brannte. „Ich möchte einen Moment mit dir sprechen, Brad.“

„Jawohl, Herr Schneider“, bestätigte er, was sonst hätte er auch tun sollen. Dann folgte er dem Triumviratsmitglied zu dessen Büro und in ihm legte eine fremde Erinnerung Schattenbilder über den Raum, ließ ihn an den heutigen Nachmittag denken, als Michael mit Herrn Schneider hier gewesen war.

Der Ältere hatte in seinem Sessel Platz genommen, als er sich wieder auf die Gegenwart konzentrierte und eine knappe Kopfbewegung wies ihn an, sich ebenfalls zu setzen.

„Er hat dir davon erzählt, nicht wahr?“ Es war eigentlich bereits eine Feststellung, das Fragezeichen wurde nur der Höflichkeit halber angehängt.

Für einen Augenblick schwebte ein Lächeln auf Brads Lippen und es rief eine kaum merkliche Reaktion in Herrn Schneider hervor, die zu schnell wieder verschwunden war, um interpretiert werden zu können. „Nicht absichtlich“, antwortete er gedehnt. „Vielleicht hätte er es mir sogar verschwiegen, aber ein Teil von ihm war offenbar der Ansicht, dass ich wissen soll, was Frau Kernen getan hat.“

Das Triumviratsmitglied stützte die Ellenbogen auf dem Schreibtisch ab, musterte ihn über die verschränkten Hände. „Ich möchte hoffen, dass du jetzt keine Dummheiten planst.“

Brad entblößte seine Zähne und dies hatte nicht einmal Ähnlichkeit mit einem Lächeln. „Ist das von Ihnen kommend nicht etwas… hypokritisch?“, merkte er an. Es war vielleicht nicht die bedachteste Antwort, doch im Moment hatte er das klare Gefühl, damit durchkommen zu können. Immerhin brannte im Blick des Älteren etwas Verwandtes. „Außerdem haben Sie selbst gesagt, dass ich auf ihn auspassen soll.“

Überraschung schimmerte kurz in blauen Augen, weil diese Äußerung schon Jahre zurücklag oder vielleicht auch, weil Brad verstanden hatte, auf wen sie gemünzt gewesen war. Doch gleich darauf verschwand die Emotion wieder hinter Schilden, die nichts mit einem Talent zu tun hatten.

Sekunden tickten langsam dahin, während sie sich einfach nur ansahen und keiner von ihnen die Notwendigkeit verspürte, den Blick abzuwenden. Schließlich war es der Zero, der den nächsten Schritt tat und Brads Welt ruckte einmal zur Seite, als er den Zugriff auf sein Talent verlor.

„Es ist zu gefährlich, etwas zu tun“, wurde er leise gewarnt. „Und hast nicht du selbst gesehen, dass sich dieses Problem von allein erledigt?“

Er lehnte sich leicht vor, intensivierte den Blickkontakt damit noch. „Ich habe den Ausgang gesehen. Was sagt ihnen, dass ich nicht von Anfang dafür bestimmt war dafür zu sorgen, dass es zu diesem Ausgang kommt?“

„Oh, du bist-“ Herr Schneider schnitt sich selbst das Wort ab, holte tief Luft und fand sein inneres Gleichgewicht anscheinend wieder.

Brad hätte zu gerne gewusst, was genau der Ältere hatte sagen wollen. Doch selbst wenn sein Talent in diesem Moment gearbeitet hätte, bezweifelte er, dass ihm das weitergeholfen hätte.

Der Ältere stand auf und trat an das Fenster, blickte für eine Weile hinaus, ohne etwas zu sagen. Es war kein Grund, nervös zu werden, vielmehr war die Ruhe, die sich über den Raum legte, friedlicher Natur. Und so lehnte sich Brad einfach nur zurück und wartete ohne jedes Zeichen von Ungeduld ab.

Schließlich kam wieder Bewegung in die stille Gestalt, doch statt Platz zu nehmen, umrundete Herr Schneider den Schreibtisch und lehnte sich vor Brad gegen das schwere Holz. Blaue Augen suchten und fanden seinen Blick, schienen in ihn hineinsehen zu wollen. „Ich kann die Möglichkeit nicht ausschließen, dass du Recht hast. Aber wäre das nicht etwas zu bequem? Nur weil du die Sache jetzt plötzlich selbst in die Hand nehmen möchtest, interpretierst du die Vision, wie es dir passt. Du weißt, welche Gefahren so eine Vorgehensweise in sich birgt.“

Die Worte flossen beinahe an ihm vorbei, als er die Besorgnis im Hintergrund der blauen Augen wahrnahm und ihm aufging, dass diese sich ganz auf ihn bezog. Auch wenn Herr Schneider es nie offen gezeigt hatte, so war da immer eine bestimmte Distanz gewesen. Das Triumviratsmitglied hatte sich um ihn gekümmert, ja, aber das war wegen seiner Beziehung zu Michael gewesen. Nun jedoch stand er zum ersten Mal selbst im Mittelpunkt und ein warmes Gefühl erfüllte ihn in diesem Moment. Dann erst verarbeitete er das Gesagte und es stand bereits ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen, als er endlich antwortete. „Ich werde warten.“ Plötzlich schien es viel leichter, die notwendige Geduld aufzubringen. „Ich werde warten, bis ich weiß, was geschehen muss.“ Um das gesehene Ende herbeizuführen, blieb unausgesprochen.

Herr Schneider schien überrascht, dass er auf einmal nachgab und dessen Gesicht war maskenhaft starr, als versucht wurde, seine Aufrichtigkeit abzuschätzen.

Brad erwiderte den suchenden Blick offen und das war genug.

Die Züge des Älteren weichten auf, fanden ebenfalls ein Lächeln. „Gut.“ Eine Hand wurde unter sein Kinn gelegt und echter Humor schlich sich in die nächsten Worte. „Ich weiß, wie schwer es dir fällt, dein Scheitern in Erwägung zu ziehen. Du bist selbstbewusster als es dir manchmal guttut. Gerade deshalb bin ich froh, dass du beschlossen hast, vernünftig zu sein.“

Irgendetwas blieb ungesagt, doch Brad hatte keine Chance das zu entschlüsseln. Und so antwortete er nur auf das Offensichtliche. „Sie hätten es mir einfach verbieten können, statt zu versuchen, mich zu überzeugen.“

Herr Schneider schüttelte belustigt den Kopf, wuschelte ihm dann mit nachsichtiger Miene durch die Haare, bevor die Hand ganz zurückgezogen wurde. „Stell dich nicht dumm und bitte, halte mich nicht für dumm.“ Damit stieß sich der Ältere vom Tisch ab und kehrte zu seinem Sessel zurück. Gleichzeitig zog sich das Feld des Zeros zurück, doch Brad war noch nicht entlassen.

Es war nicht sein Talent, das ihm das verriet, jedenfalls nicht deutlich, doch der Eindruck war unzweifelhaft da. Anscheinend überlegte Herr Schneider, ihm noch eine Frage zu stellen. In einer stummen Aufforderung neigte er den Kopf und es ließ die Mundwinkel seines Gegenübers zucken.

„Hat sich Michael inzwischen entschieden, ob er die Hilfe von Frau Kingston in Anspruch nehmen wird?“

Deswegen also das Zögern. In ihm blitzte der Wunsch auf, nicht zum ersten Mal, dass sein Vater hier wäre – und dass er wie Herr Schneider wäre. Aber dieser Gedanke zeichnete sich nicht einmal in Ansätzen auf Brads Gesicht ab. „Er wird sie nicht benötigen.“

„Ah…“ Ein warmes Lächeln und er konnte die Zufriedenheit des Älteren beinahe spüren. „Aber ich kann davon ausgehen, dass zumindest du dir ihre Anwesenheit zu Nutze machst?“

„Natürlich, wie könnte ich mir diese Gelegenheit entgehen lassen?“, erwiderte er, ohne zu wissen, dass sein Lächeln nicht minder warm ausfiel. Frau Kingston war die perfekte Trainerin für ihn und er würde jede Sekunde nutzen, die sie Zeit für ihn fand.

„Das freut mich zu hören.“

Und jetzt konnte er gehen.
 

~TBC~
 

In Herrn Schneider gibt es wenigstens eine Person, die Brad ein bisschen kontrollieren kann ^^#

cya, cu ^-^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Allmacht
2009-11-17T05:41:59+00:00 17.11.2009 06:41
*glücklich seufz*
Endlich sind sie zusammen gekommen. Mehr ist eigentlich nicht zu sagen.
lg
Von:  Kralle
2009-11-16T13:49:31+00:00 16.11.2009 14:49
sind sie sich endlich näher gekommen . . .
aber auch schön, dass schneider und brad auch guut miteinander klar kommen

mfg

Kralle


Zurück