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Reaching for the Stars

von

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"Wenn das so weitergeht, werde ich noch derjenige sein, der Brads Vision in Erfüllung gehen lässt"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 75/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Es wird nicht besser...

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

Greetings:
 

@Kralle: Inzwischen solltest du es gewöhnt sein. Und irgendwie muss ich euch ja bei der Stange halten… ^.~
 

@Jemma: Und du weißt noch nicht einmal alles, wie du gleich lesen wirst… Aber dass das Ganze rauskommt, hat zumindest _ein_ Gutes. Hm, und ja, Brad wird ihm auf jeden Fall helfen können, auch wenn Michael zuallerst zu jemand anderen geht. ^^
 

~ „Ich wusste gar nicht, dass Sie so gut kämpfen können…“

Ein leises Lachen lief durch den Körper des Deutschen. „Mein Vater hat mir nicht nur das Kochen beigebracht.“ ~
 

(Crawford und Schneider, Close Distance, Teil 172)
 

Teil 75 „Wenn das so weitergeht, werde ich noch derjenige sein, der Brads Vision in Erfüllung gehen lässt“
 

„Christine muss sich während eures Trainings eine Hintertür geschaffen haben und hat diese später ausgenutzt. Bis du diese Tür beseitigt hast.“ Eine nachdenkliche Pause folgte. „Deine Einstufung muss geändert werden, sie ist höher als ihre oder wenigstens gleichwertig.“

Er saß da wie vor den Kopf geschlagen, noch dabei, die erste Aussage zu verarbeiten. Als nächstes wurde ihm schlecht, aber er konnte die aufsteigende Übelkeit gerade noch rechtzeitig zurückdrängen, unterstützt von Brad, der seine Reaktion registriert und ihn sofort auf mentaler Ebene umarmt hatte. Eine besorgte Frage schloss sich dem an und Michael gab weiter, was er eben gehört hatte.

Die Wärme wurde durch Kälte abgelöst und er spürte regelrecht, wie Brads Gedanken rasten. Als dieser schließlich etwas sagte, geschah dies mit deutlicher Enttäuschung. >Es reicht nicht, du kannst nichts machen.< Und dann dimmte seine Anwesenheit etwas ab, als der Jüngere offenbar abgelenkt wurde.

Er lächelte in sich hinein, auch wenn er sich nicht wirklich danach fühlte. >Wir können später noch reden, konzentrier dich lieber auf den Unterricht.<

Von Brad kam nach einem merklichen Zögern ein Schwall wortloser Zustimmung, bevor dessen unmittelbare Präsenz sich zurückzog.

Eisblaue Augen fokussierten sich nach außen, begegneten Frau Kingstons suchendem Blick. „Ist alles in Ordnung?“, wurde er gefragt.

Bitterkeit grub Linien um seine Mundwinkel. „Ich bin nur überrascht, dass ich so etwas nicht schon vorher geahnt habe.“ Aber ein Teil von ihm hätte selbst ihr das wohl niemals zugetraut.

„Sie war schon immer ehrgeizig. Es war schon genug, dass sie dich in die Welt setzen musste, da würde sie natürlich alles tun, um zu verhindern, dass du zu einer echten Konkurrenz wirst.“ Das wurde so sachlich vorgebracht, dass es nicht einmal besonders wehtat. „Allerdings wirst du das nicht beweisen können.“

„Hm, das hat Brad auch gemeint.“ Nicht in diesen Worten, aber das Urteil war das gleiche gewesen. Michael schaffte es, sich ein kleines Lächeln abzuringen. „Was soll’s, ich muss nur noch ein bisschen länger abwarten…“ Leise, aber er wurde trotzdem verstanden.

Frau Kingston nickte knapp. „Brads Vision, ich habe bereits davon gehört. Und bin gebeten worden, selbst einen Blick zu riskieren.“ Letzteres mit einem ironischen Unterton.

Michael wurde kalt, auch wenn er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. „Haben Sie etwas sehen können?“

„Nein, dafür bin ich auch kaum lange genug hier gewesen. Doch selbst ein längerer Aufenthalt wäre keine Garantie für eine Vision. Dazu tangiert ihr Leben meines zu wenig.“

Ganz langsam schlich sich Erleichterung in ihn, lockerte seine unwillkürlich verkrampften Muskeln.

Frau Kingston hatte sich wieder zurückgelehnt, die Hände im Schoß verschränkend. Er wurde das Gefühl nicht los, dass sie genau wusste, was in ihm vorging, doch dankbarerweise beschloss sie, nicht darauf einzugehen. „Trotz allem, ich wüsste wirklich gerne, wie sie vorgegangen ist. Vielleicht kann man ihren Weg anderen Verwendungen zuführen. Ich wünschte, James wäre hier. Was er mir bisher erzählt hat deutet darauf hin, dass es gar nicht so einfach ist, eine dauerhafte Lücke in den Schilden von jemandem zu schaffen, selbst wenn man frühzeitig Zugriff auf ihn hat. Vielleicht ein ausreichend großer Schock…“ Sie verfiel in Schweigen, schien sich in ihren Überlegungen zu verlieren, während Michael fast zu atmen vergaß.

Das… das konnte einfach nicht sein. Ein ausreichend großer Schock... Ihre Worte echoten in seinem Kopf. Es war so einfach, die Verbindung herzustellen, denn es gab nur ein Ereignis in seinem ersten Jahr auf Rosenkreuz, auf das diese Beschreibung zutraf. Seine Finger hatten sich in die Armlehnen seines Sessels vergraben und mühsam löste er sie wieder. „Brauchen Sie mich noch?“, erkundigte er sich mit gepresster Stimme.

Sie benötigte einen Moment, um seine Frage zu verarbeiten, war bereits zu sehr in ihre eigenen Gedanken vertieft. „Oh, entschuldige, Michael. Ich wollte dich nicht ignorieren.“ Ein Lächeln schloss sich dem an. „Ich denke, wir haben alles geklärt. Und Brad wird sicher auch bald auftauchen. Wir werden heute ein gutes Stück weiterkommen, nachdem ich weiß, dass Brads Talent ihm ganz allein gehört.“

Er hatte keine Ahnung, wie er es schaffte aufzustehen und sich von ihr zu verabschieden, doch eine schwache Erinnerung versicherte ihm später, dass er es tatsächlich getan hatte. Michael endete vor dem Büro seines Vaters und hatte Glück, dass dieser gerade allein war.

Blaue Augen hoben sich überrascht, als er ohne anzuklopfen eintrat, dann stand sein Vater abrupt auf und kam ihm entgegen.

„Michael?“ Die Tür wurde geschlossen, bevor sich Hände fest um seine Oberarme schlossen und das Talent des Zeros hüllte ihn gleichzeitig ein. „Setz dich hin, du siehst aus, als würdest du jeden Moment umkippen.“

Er wollte es tun, doch seine Beine gehorchten ihm nicht mehr, er stand da wie angewurzelt. Seine Stirn legte sich in Falten, als er versuchte, wenigstens die richtigen Wörter aneinanderzureihen, aber auch das erwies sich als ausgesprochen schwierig. Schließlich schloss er einfach erschöpft die Augen, lehnte sich vor und ließ sich umarmen.

Sein Vater hielt ihn fest und wartete geduldig, bis es schließlich aus ihm herausbrach.

„Ich dachte immer, es wäre ein Unfall gewesen.“ Seine Stimme klang für ihn selbst fremd, zu unmoduliert war sie. „Mir war klar, dass sie ihre Hände im Spiel hatte, als sich der Instruktor Thomas aussuchte, dass sie ihn mir wegnehmen wollte. Doch sein Tod… es hätte ein Unfall sein sollen…“ Er hatte sich schon so schuldig genug gefühlt, aber das neue Wissen machte es noch schlimmer, fraß sich wie Säure in seine Eingeweide.

Eine Hand legte sich warm in seinen Nacken, massierte ihn sanft. „Wie kommst du auf einmal darauf, dass es kein Unfall war?“ Sein Vater klang ehrlich überrascht und etwas tief in Michael verborgen war erleichtert, das zu hören.

Seine Worte waren nicht weniger flach als die zuvor, als er erklärte, was er von Frau Kingston erfahren hatte. „Es ergibt einfach zu viel Sinn, um anders zu sein“, schloss er ab, ausgehöhlt. Aber es hatte geholfen, es loszuwerden und jetzt gelang es ihm, sich von dem Älteren zu lösen, um dann seinen Weg zum Sessel zu finden.

Sein Vater folgte ihm nicht gleich und als Michael einen Blick über die Schulter warf, starrte der Ältere zu Boden, völlig regungslos. Als würde sein Blick gespürt werden, wurde der Kopf gehoben und Dunkelheit stand in den blauen Augen, als sie seinen begegneten.

„Es ergibt zu viel Sinn“, wurde ihm zustimmt. Hände ballten sich zu Fäusten, wurden gleich wieder gelockert. „Sie hätte dich damit umbringen können.“

Michael wandte sich ganz um, der Sessel war schon wieder vergessen, schüttelte den Kopf. Aber es sollte keine wirkliche Ablehnung darstellen. Vielmehr leugnete er diese Möglichkeit einfach, egal wie oft er im Stillen gedacht hatte, dass sie ihn am liebsten aus dem Weg räumen wollte.

Ein grimmiges Lächeln war die Reaktion seines Vaters. „Wenn das so weitergeht, werde ich noch derjenige sein, der Brads Vision in Erfüllung gehen lässt.“

Eisblaue Augen weiteten sich und er sah sich unwillkürlich um, obwohl natürlich niemand anderer im Büro war und das Talent seines Vaters verhinderte, dass irgendjemand sie belauschen konnte. Er suchte nach etwas, das er sagen konnte, aber es hatte ihm die Sprache verschlagen.

Sein Vater schien seine Gedanken zu lesen. „Keine Sorge, ich würde mich nicht erwischen lassen.“ Mit einem Lächeln, das um einiges echter war. Etwas wie Humor unterlegte diese Aussage, machte es schwer zu beurteilen, ob sein Vater vielleicht nur scherzte.

Doch Michael konnte auch die Härte sehen, die immer noch im Hintergrund der blauen Augen stand. Dann ignorierte er sie, tat so, als wären die Worte niemals gesagt worden. Und sein Blick auf die Uhr glich einer Flucht. „Ich muss langsam los. Es gibt da einen Kurs, den ich heute für Herrn Schumann übernehme.“

Eine Augenbraue wurde nach oben gezogen. „Waffenloser Kampf, nehme ich an. Bist du dir sicher, dass das im Moment eine gute Idee ist?“

Nein, war er nicht. Denn nachdem der erste Schock abgeklungen war, summte Energie in ihm, die danach verlangte, zurückzuschlagen. Noch war es nur unterschwellig, aber gerade bei einer Situation wie sie das Training schaffen würde, konnte es schnell geschehen, dass diese Energie nach einem Ventil suchen würde.

Sein Vater nickte nur, ging dann zur Tür, um sie einladend aufzuhalten. „Komm“, wurde Michael dann aufgefordert.

Und so kam es, dass er sich kurz darauf in der Sporthalle wiederfand, mit seinem Vater als Gegner. Er konnte es gar nicht richtig glauben, es war so lange her – woran er nicht ganz unschuldig war. Und im Nachhinein fragte er sich, warum er nicht einmal sein Training mit seinem Vater fortgesetzt hatte, obwohl es ihm als Kind so viel Spaß gemacht hatte. Dieser Gedanke stoppte ihn kalt. Wahrscheinlich war genau das der Grund.

„Bleib hier“, hörte er den Älteren flüstern und Michael schüttelte alle Erinnerungen ab, konzentrierte sich ganz auf das Hier und Jetzt. Für einen Moment verharrten sie beide in Regungslosigkeit und dann hatte Michael alle Gelegenheit Energie abzubauen, die er sich wünschen konnte.

Er war es, der am Ende am Boden lag und sein Vater setzte sich im Schneidersitz neben ihn, begann leise seine Fehler zu analysieren, so wie er es früher immer getan hatte.

„Du hast einiges wieder vergessen“, lautete das abschließende Urteil, doch es wurde mit einem Lächeln ausgesprochen. „Es liegt wohl daran, dass dir dein Talent auf gewisse Weise beim Kämpfen hilft und dir bei mir dieser Vorteil fehlt. Von daher wiegt es nicht zu schwer. Dennoch solltest du an dir arbeiten…“

„…denn ich weiß nie, wann ich mal ohne mein Talent auskommen muss“, beendete er den Satz, eine vertraute Lektion, auch wenn er sie noch nicht in diesem Zusammenhang zu hören bekommen hatte.

Sein Vater lachte auf, beruhigte sich aber schnell wieder. „Fühlst du dich jetzt besser?“, wurde er dann gefragt.

„Ja, danke.“ Lächelnd sah er zu, wie der Ältere auf die Beine kam, ergriff die danach angebotene Hand und ließ sich auf die Beine ziehen. Das Talent des Zeros zog sich zurück und jetzt erst wurde ihm bewusst, dass Herrn Schumanns Schüler bereits eingetroffen waren und sie aus einiger Entfernung beobachteten. Sie hatten einiges von dem Kampf mitbekommen und dachten im Moment ernsthaft darüber nach, heute zu schwänzen, egal wie die Konsequenzen aussehen würden.

Sein Vater nickte ihnen im Hinausgehen zu, still amüsiert über die blassen Gesichter. Michael begrüßte seine Schüler kurz darauf mit einem Lächeln, das die gleiche Emotion in sich trug.
 

Es war fast Zeit für das Abendessen, als Michael den Unterricht beendete. Keiner hatte sich beschwert, auch nicht in Gedanken, so war ihm gar nicht aufgefallen, dass das Training länger als gewöhnlich gelaufen war. Nach dem ersten Zögern hatte die Schüler der Ehrgeiz gepackt und egal wie erschöpft sie jetzt waren, einige hätten sogar noch gerne weitergemacht. Michael beschloss, mit Herrn Schumann zu reden und ihm anzubieten, den Kurs etwas häufiger zu übernehmen, einfach, um diesen neu gewonnenen Antrieb auszunutzen. Doch diese Überlegung verschwand im Hintergrund, als er aus der Halle trat und Brad dort auf ihn wartete.

Arme wurden vor der Brust verschränkt, als der Junge ihn erblickte, doch ein Blick in die braunen Augen verriet ihm, dass Brad nicht ernsthaft sauer war. „Was soll ich eigentlich davon halten, dass du in letzter Zeit so oft aus dem Äther verschwindest und jetzt auch noch ein Training veranstaltest, ohne mich dazu einzuladen?“

„Ähm…“ Er verkniff sich ein Lachen, obwohl der Grund für die letzte Funkstille nicht unbedingt ein guter gewesen war. „Ich dachte, dass du lieber mit mir allein trainieren willst?“, schlug er dann vor.

Brad neigte den Kopf, als müsste er darüber nachdenken und ein paar schwarze Strähnen fielen ihm dabei in die Stirn. „Gut, das könnte sein“, wurde ihm zugestanden, bevor Brad ihm ein breites Lächeln schenkte und nach seiner Hand griff. „Komm, du bist bestimmt hungrig. Und ich will ja nichts sagen, aber vorher solltest du der Dusche noch einen Besuch abstatten.“

Diesmal hielt er sein Lachen nicht zurück. Er fühlte sich trotz der Enthüllungen des heutigen Tages überraschend gut, wozu Brads Nähe im Moment nur noch beitrug. „Gut, dass du mich erinnerst, ich hätte es sonst bestimmt vergessen.“ Mit sanfter Ironie.

Der Jüngere ließ sich davon nicht ärgern, legte einfach nur einen Schritt zu.

Es kam wohl für sie beide als Überraschung, als sich die Stimmung in dem Moment wandelte, da Michael aus dem Bad trat. Braune Augen hefteten sich auf ihn, als würden sie ihn zum ersten Mal sehen und vielleicht war es ein bisschen auch seine Schuld, denn er wollte die Nähe des Jüngeren heute noch ein bisschen mehr als sonst. Und wie einfach war es, dieses Bedürfnis in etwas anderes übersetzen.

Brads Annäherung hatte etwas Schlafwandlerisches und er zog ihn an sich, sobald Brad in Reichweite war. Verlangen schwang zwischen ihnen, vertraut und gleichzeitig ungewohnt in der Übereinstimmung. Für einen winzigen Augenblick überlegte er, ob sein neues Wissen vielleicht auch etwas in ihm zurechtgerückt hatte, so wie damals seine Schilde ihren richtigen Platz gefunden hatten. Doch der Kuss ließ ihn das vergessen und auch, was genau er eigentlich tat, und als nächstes fand er sich dabei wieder, wie er Brad auf die Couch zurückdrückte.
 

~TBC~
 

Und damit wäre endlich das ganze Rätsel um Thomas‘ Tod aufgeklärt…

cya, cu ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Allmacht
2009-11-09T05:38:33+00:00 09.11.2009 06:38
Tja, wie du ja schon zu Beginn des Kapitels angedeutet hast, kamen doch noch einige Sachen in diesem Teil, den ich mir nicht denken konnte.
Aber es hätte doch auch etwas für sich, wenn Michael selbst für die Erfüllung sorgen würde. *lach*
lg
Von:  Kralle
2009-11-08T21:54:41+00:00 08.11.2009 22:54
und mal wieder war es die mutter - irgendwie ist sie der quell allen übels in michaels leben ...

mfg

Kralle


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