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Convention in Black

von

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Wo viele Schatten sind...

Hallo! ^^‘
 

Ich glaube, wenn es einen Preis für das lahmste Hochladen gäbe, hätte ich ihn wohl gewonnen. =( ... Ich danke euch wirklich sehr, dass ihr trotzdem noch hier seid! Und bei meiner nächsten FF (jaah ^^‘) wird es mit Sicherheit nicht so. *Besserung gelobt und vorschreiben werd* ._.“
 

Hm .____. ... Mit diesem Kapitel hatte ich so meine Probleme... x.x *nochmal Haare rauf* Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem. Und... ich bin euch echt dankbar für eure Kommentare. ^^ Wirklich, vielen Dank!!! *Herz*
 

Bis zum nächsten mal und viel Spaß beim lesen... /edit: O.O ich habe gerade erst bemerkt, dass Animexx die ähm, Anzeige der Kapitel geändert hat. Also ich fand das davor ja besser. ._____. xD
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Convention in Black – Wo viele Schatten sind...
 

Es ist vorbei, alles ist verloren.
 

Kein Licht inmitten der Schatten.
 

Ai hielt den Atem an.

Sie hatte ihren Blick immer noch starr auf die schwarzen Schatten vor ihr geworfen und blickte ungebrochen in die kalten Augen ihres Bedrohers.

Sie sah sein hämisches Grinsen...

Sie hörte seine Worte - und fühlte die Kälte, die er ausstrahlte.

Gleich war es vorbei.
 

Kühl und gefasst blickte sie nach vorne. Direkt in seine Augen.

...Es war schon seltsam.

Beinahe jeden Morgen schreckte sie aus dem Schlaf, schweißgebadet, zittrig und voller Angst... Mit aufgerissenen Augen saß sie auf ihrem Bett und brauchte Minuten um zu verstehen, dass es sich nur um einen Traum gehandelt hatte. Nur um einen Traum - keine Wirklichkeit. Nichts weiter.

Und nun...?

Nun war es kein Traum mehr.

Es war Realität.
 

Auch wenn sie sich in ihren Träumen die Situation etwas abenteuerlicher ausgemalt hatte, die Grundzüge waren die Gleichen... und sie zweifelte nicht daran, dass auch das Ende identisch sein würde.

Irgendwie ja beruhigend.
 

Sie seufzte.

Bei einem bestimmten Punkt schien ihre Anspannung von ihr abgefallen zu sein.

Selbst ihr Zittern war etwas zurückgegangen und ihre Hände lockerten sich langsam aus der verkrampften Haltung.

Sie konnte ihren Blick wieder heben und ihm ruhig und gefasst in die Augen blicken.

Immerhin diese Genutuung hatte er ihr nicht nehmen können.
 

Nur die Kälte war noch nicht verschwunden.

Sie war nach wie vor da, drang bis tief in ihre Haarspitzen vor und ließ ihr in unregelmäßigen Abständen eiskalte Schauer über den Rücken laufen.

Dieses Gefühl würde nicht verschwinden. Nicht solange die schwarzen Schatten sie umgaben...

Wo es immer dunkel war, konnte so etwas lebenswichtiges wie Wärme eben nicht entstehen. Schatten brachten stets Kälte mit sich und nichts konnte diese Kälte stoppen...

...Außer vielleicht ein Licht.

Ein Funke, ein Morgenstern, ein Silberstreif am Horizont. Das Licht in der Dunkelheit.

Ai grinste leicht zynisch bei diesem Gedanken.
 

Wo viele Schatten sind, da kann einfach kein Licht entflammen.
 

„Nicht sehr gesprächig heute, was?“ Gins Stimme riss sie aus ihren Gedanken - und schlagartig befand sie sich wieder in der Gegenwart. Er grinste.

Ai blinzelte, festigte ihren Blick und versuchte ihre Gedanken zu ordnen.

...Und kein Laut kam über ihre Lippen. Ihre Gedanken drehten sich im Kreis.

Ihr Mund war wie ausgetrocknet, ihre Kehle wie zugeschnürt. Nicht einmal Räuspern konnte sie sich.
 

Nun übermannte sie doch wieder die Panik, die sie bis gerade so gut hat unterdrücken können. Mit einem Mal waren alle Gefühle wieder da. Panik, Angst, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit.

Sie fühlte sich, als hätte ihr jemand einen Eimer eiskalten Wassers ins Gesicht geschüttelt.

Ihr wurde übel und Schwindelgefühle überfluteten sie. Ihr Kopf fühlte sich an, als wolle er bersten und ihr Puls beschleunigte wieder so rasant, dass ihr kurz schwarz vor Augen wurde.

Sie zitterte vor Kälte.
 

„Nun, es ist Zeit.“ Gin ließ ihr nicht die Zeit den Schock zu verdauen. „Schlaf schön, Sherry.“
 

Dann zerriss ein Schuss die Stille der Halle...
 

...Und es regnete Scherben von der Decke.
 

Vodka schrie auf, hob schützend die Arme über den Kopf und wurde mit voller Wucht von dem herabfallenden Kronleuchter getroffen.

Gin wich mehrere Schritte nach vorne aus und richtete seine Waffe blitzschnell in Richtung Tür.
 

Ais Herz setzte für eine Sekunde aus.

Sie reagierte gerade schnell genug und hob schützend beide Arme vor ihr Gesicht um sich vor den herumspritzenden Scherben zu schützen.

Der Schuss hatte den Kronleuchter von der Decke stürzen lassen.
 

An der Tür stand, die Waffe immer noch schussbereit in der Hand haltend, Shuichi Akai.
 

~
 

Kommissar Megure lehnte seufzend den Kopf gegen die Arme.

Neben ihm stand eine Tasse Kaffee und auf seinem Schreibtisch lagen, auf der ganzen Fläche verstreut, unheimlich viele Papiere und Unterlagen.

An sich normal, doch heute schienen es ungefährt doppelt so viele zu sein wie sonst.

Sein ganzer Schreibtisch war ein einziger Papierhaufen. Kreuz und quer lagen Akten verstreut, obendrauf Briefe, Schmierblätter, Notizzettel.

Das einzige, völlig papierfreie Instrument auf dem Tisch, war das Telefon.
 

Der Kommissar schloss für einen kurzen Augenblick die Augen und ließ die Ereignisse ein weiteres Mal Revue passieren.

In was war er da nur hineingeraten...
 

Irgendetwas hatte ihm an dem Telefonat mit Heiji gestört, hatte ihm missfallen und sein Misstrauen geweckt... und das Schlimme daran – er wusste ganz genau was es war.

Der Junge hatte ihm bei weitem nicht die Wahrheit gesagt.
 

Der Kommissar lehnte sich zurück und blickte starr nach vorne.

Die wenigen Polizisten in dem Raum warfen ihm fragende Blicke zu, doch er störte sich nicht daran und hing weiter seinen Gedanken hinterher.

Der Kommissar legte die Stirn in Falten.
 

Er konnte das Einsatzkommando nicht abrücken lassen. Noch nicht.

Nicht mit dieser Halbwahrheit und ohne zu wissen, womit er zu rechnen hatte.

Sein Gefühl sagte ihm, dass es sich bei der ganzen Sache um etwas Großes handelte. Um etwas verdammt Großes und Gefährliches... und sein Gefühl irrte sich für gewöhnlich nie.

Als Polizeichef trug er die Verantwortung für dieses Unterfangen...

Und es war einfach unverantwortlich Heijis Bitte so einfach nachzugehen.
 

Wenigstens eine Maßnahme hatte er vorher treffen wollen, auch wenn Heiji zu großer Eile gedrängt hatte... eine einzige Maßnahme, die nur als Sicherung hatte dienen sollen.

Und nun verzögerte sich das Ganze dadurch bis ins Unermässliche.
 

Er hatte Kogoro Mori angerufen.
 

Und wie zu erwarten wusste dieser Meisterdetektiv nichts über besagte Organisation. Über die Entführung seiner Tochter oder seines kleinen Mitbewohners.

Kogoro Mori wusste rein gar nichts von alldem... und der Kommissar war sich sicher, dass er nicht log.

Heiji hatte gelogen.

Doch zu welchem Zweck?
 

Er griff zum Telefon.
 

~
 

Heiji fühlte sich, als würde jemand einen glühenden Metallstab ganz langsam in seinen Magen drücken.

Er machte sich Sorgen.

Er machte sich furchtbare Sorgen. Sorgen um seinen kleinen Freund, Sorgen um Ran, Sorgen um Kogoro Mori, Sorgen um Ai, von der er wusste, dass sie ebenfalls geschrumpft worden war – und Sorgen um das Polizeikommando, welches er wissentlich dieser großen Gefahr ausgesetzt hatte.

Und er fühlte sich schuldig deshalb.

Es gab eigentlich nur einen Grund, warum Shinichi ihn angerufen hatte und nicht die städtische Polizei, wie es auf dem ersten Blick vielleicht logischer gewesen wäre... Er wollte sie nicht in die Sache hineinziehen.

Bat er die Polizei um Hilfe, lenkte er gleichzeitig die Aufmerksamkeit der Organisation auf sie.
 

Heiji dachte an die Inspektoren, die er im Laufe der Zeit kennengelernt hatte.
 

Und somit stünden sie genauso wie wir auf der Abschussliste dieser Mistkerle...
 

Seine Gedankenketten wurden von dem nervigen Klingelton seines Handys unterbrochen.

Heiji verdrehte die Augen.

Kazuha, ganz sicher...

Die, die er jetzt wohl am Wenigsten gebrauchen konnte.
 

„Was?!“ Gereizt wie er war, sprach Heiji ins Telefon ohne den Anrufer vorher zu Wort kommen zu lassen.

„Heiji...“ Es war die Stimme des Kommissars, die aus dem Handy tönte. „Du solltest dich ja bereithalten, falls wir noch weitere Fragen haben sollten – nun, es gäbe da noch die Eine oder Andere...“

Der Kommissar brauchte gar nicht mehr weiterzureden, Heiji wusste bereits, was nun kommen würde.

Er fasste sich kurz durchs Gesicht und verschränkte die Arme.

Super, na wirklich ganz toll...
 

„Ich habe mich mit Herrn Mori unterhalten... er weiß nichts von einer Organisation, geschweige denn von der Entführung seiner Tochter.“ Die Stimme des Kommissars klang ruhig und sachlich, Heiji aber fühlte bereits den drängenden Unterton in seiner Stimme.

Er wollte eine Erklärung.

Der Oberschüler biss sich auf die Lippe und hörte dem Kommissar weiter zu.

„Es könnte zwar sein, dass Herr Mori in diesem Punkt die Unwahrheit spricht, wenn man aber bedenkt, wie er auf die Nachricht einer möglichen Entführung reagiert hat, denke ich nicht, dass er uns irgendetwas verschweigen würde, was zur Befreiung seiner Tochter führen und zur Ergreifung des Täters dienen könnte. Heiji...“ Der Kommissar seufzte. „Ich glaube dir. Ich glaube dir, dass Conan und höchstwahrscheinlich auch Ran in großen Schwierigkeiten stecken. Auch glaube ich dir, dass jemand dahinter steckt, der im hohen Maße gefährlich ist, wie du mehrmals erwähnt hast. Was ich dir aber nicht glaube ist, dass du nicht mehr weißt. Du weißt viel mehr, als du bereit bist zu erzählen. Ich weiß nicht, warum du mir das alles verschweigst, aber... ich bitte dich es mir zu erzählen. Wenigstens so viel, dass ich weiß, worauf ich mich einlasse. Ich denke, das ist das Mindeste...“
 

Dann müsst‘ ich Ihnen schon die ganze Geschichte erzählen... dachte Heiji bitter. Das hatte er befürchtet.

...Es lag nicht an ihm, dem Kommissar die Ereignisse zu schildern. Die Polizei noch tiefer in die Angelegenheiten zu ziehen konnte er nicht verantworten.
 

Der Kommissar schwieg. Er wartete.

Heiji seufzte. Die Entscheidung lag wirklich nicht bei ihm...
 

Er schluckte. Es kam ihm vor, als würde er heute einfach alles falsch machen... Statt bereits auf dem Weg zum Schloss zu sein, saß der Kommissar noch im Präsidium und weigerte sich strikt abzurücken, ehe er nicht mehr Informationen erhielt.

Anstatt Shinichi Hilfe zu schicken, war er auf dem besten Wege ihm ein weiteres Problem zu bescheren.

So sehr Heiji den Kommissar auch verstehen konnte... es war dennoch das Schlimmste, was hätte passieren können.

Irgendjemand musste Kudo helfen – und das schnell.
 

Und da fielen sie ihm ein.

Heiji verdrehte die Augen. Na klar doch...

Wie konnte er sie nur vergessen?
 

„Sie kennen doch Jodie Saintemillion... Sie unterrichtet Englisch an der Teitanoberschule.“ Heiji stockte kurz. „Rufen Sie sie an und erklären ihr die Lage. Es tut mir leid, mehr kann ich ihnen nicht verraten.“ Er legte auf und am anderen Ende der Leitung ertönte das Freizeichen.
 

Der Kommissar stand da wie vom Blitz getroffen.
 

~
 

Miss Jodie Starling vom FBI...
 

Seit dem Fall mit der Kindesentführung wusste der Kommissar bescheid.

Bei der liebenswürdigen Englischlehrerin Jodie Saintemillion handelte es sich in Wirklichkeit um die FBI Agentin Jodie Starling, der während eines Falles ein Kunstfehler unterlaufen und die deswegen zu Zwangsurlaub in Japan verurteilt worden war...

So sollte es zumindest aussehen.
 

Die Sache war noch viel komplizierter als der Kommissar angenommen hatte...

Das Ganze war hoch gefährlich... und zwar in einem Maße, wie es selbst der Hauptkommissar der Mordabteilung nicht hatte erahnen können.

Seine Intuition hatte sich wieder einmal nicht getäuscht.

Er wusste schon, warum es manchmal ratsamer war auf seine Gefühle zu hören... und nach allem, was er nun gehört hatte, war er froh auf sie gehört zu haben.

Wenigstens das hatte er richtig gemacht.
 

Endlich konnte Inspektor Megure anfangen sich ein wahres Bild der Lage zu machen.
 

Der Kommissar hatte auf Heijis Hinweis hin Inspektor Takagi darum gebeten, Miss Jodies Telefonnummer herauszusuchen und direkt im Anschluss dort angerufen.

Er hatte ihr die Lage geschildert und in kurzen, knappen Sätzen berichtet, was Heiji ihm am Telefon erzählt hatte.

Er hatte gehofft, dass sie ihm klar machen könnte, was da vor sich ging.

Er hatte gehofft, dass sie etwas Licht in die grauen Schatten bringen könnte... und als er mit seinen Ausführungen geendet hatte, hatte er sich auf vieles eingestellt, was nun folgen könnte.

Doch was wirklich folgte, überraschte ihn.

Sie legte auf, ohne ein Wort zu sagen.
 

Der Kommissar hielt den Hörer in der Hand und lauschte dem Freizeichen.

Das darf nicht wahr sein...

Genervt wählte er ein weiteres mal ihre Nummer. Es bestand ja immer noch die Möglichkeit, dass die Verbindung unfreiwillig abgebrochen war... auch wenn er das bezweifelte.

Besetzt.

Er knallte den Hörer auf die Gabel.

Verdammt...!
 

Aus den Augenwinkeln spürte er die Blicke seiner Mitarbeiter.

Sie warteten immer noch auf Befehle.
 

Doch nur wenige Minuten später klingelte erneut das Telefon.

Noch ehe Takagi oder jemand anderes drangehen konnte, stellte der Kommissar per Knopfdruck den Anruf zu ihm durch, griff sich den Hörer und...

Es war wie erwartet Miss Jodie.

Sie ließ ihm nur die Zeit seinen Namen zu nennen, dann sprach sie ohne Unterbrechung los.
 

...und lieferte ihm endlich Antworten auf den Berg von Fragen, der sich innerhalb der letzten zwei Tage angesammelt hatte.

Endlich fing die Sache an, einen Sinn zu machen...
 

~
 

„Glauben Sie es war richtig, was wir getan haben...?“
 

Jodie saß mit verschränkten Armen auf dem Beifahrersitz eines dunkelblauen Wagens, blickte gegen die Windschutzscheibe und beobachtete das Spiegelbild ihres Vorgesetzten.

„Nun, wir hatten ja kaum eine andere Wahl... Außerdem war das Ganze sowieso langsam überfällig.“ James warf ihr einen kurzen, aufmunternden Blick zu.

„Ich hätte die japanische Polizei da gerne aus dem Spiel gelassen...“ fuhr Jodie fort. Ihr war nicht wohl bei diesem Gedanke.

„Natürlich hätten wir das gerne... aber es ist nun mal so gekommen. Der Kommissar ist nicht dumm, mit einer anderen Erklärung hätte er sich nicht zufrieden gegeben.“

„Das mag sein...“ Jodie seufzte. „Aber ist es wirklich notwendig, sie so tief mit in die Sache zu ziehen? Ich fände es besser, sie hätten den Fall ganz dem FBI überlassen. Der Gedanke, dass die Schwarze Organisation danach auch noch Jagd auf die armen Polizisten macht, stimmt mich nicht gerade fröhlich.“ Jodie zupfte unruhig ihre Kleidung zurecht. Sie wusste, dass ihre Bedenken alle ohne Nutzen waren.

Es war bereits zu spät gewesen.

Der Kommissar konnte den Einsatzbefehl nicht rückgängig machen – jedenfalls nicht, ohne den Truppen eine überzeugende Begründung zu liefern.

Die Aktion als Fehlalarm zu verbuchen ging im Anbetracht der vergangenen Vorfälle auch nicht.

Und außerdem...
 

„Ich denke die Mitarbeit der Polizei könnte uns einen entschiedenen Vorteil verpassen.“ beendete James ihren unausgesprochenen Gedanken. „Wir sind in der Überzahl. Unsere Chancen stehen nun gut wenigstens einen von ihnen zu fassen. Mit etwas Glück kriegen wir sie alle – und schließlich handelt es sich bei den Polizisten um ausgebildete Einsatzkräfte, nicht um Zivilisten. Machen Sie sich also keine allzu großen Sorgen.“ James verstummte und auch Jodie schwieg. Für einige Zeit waren das monotone Brummen des Motors und das vereinzelte Rauschen vorbeifahrender Autos die einzigen Geräusche um sie herum.
 

„Wir sollten ihm langsam mal bescheid geben.“ Jodie blickte auf die Uhr. Sie hatte den Kommissar angewiesen auf ihren Anruf zu warten, wo sie ihm den Treffpunkt und weitere Details verraten würde.

Äußerst widerwillig hatte er akzeptiert.

Er hatte anscheinend begriffen, dass große Vorsicht zu walten war.
 

Die Ampel wechselte auf Grün und James bog in eine viel befahrende Straße ein.

Lärm und Gestank der vielen Autos drangen selbst durch die dicke Fahrzeugtür ins Wageninnere.

Selbst am spätem Nachmittag schienen ihn noch viele besuchen zu wollen.

Den Freizeitpark.
 

Der Kommissar hob bereits beim zweiten Klingeln ab.

Man konnte seine Angespanntheit förmlich spüren.
 

„Wir treffen uns hinter dem Tropical Land.“ Jodie ließ ihm noch weniger Zeit als bei ihrem ersten Anruf. „Sagen Sie ihren Männern, dass sie sich zum Schloss begeben sollen! Seien Sie sich dabei aber bewusst, dass die Leute von der Organisation Stellung bezogen haben könnten. Und um Himmels Willen sagen Sie ihren Leuten, dass sie um keinen Preis entdeckt werden dürfen! Eher halten sie einen Kilometer Sicherheitsabstand, als das sie das riskieren!“ Jodie seufzte angespannt. „Wir treffen uns in dem kleinen Park, im Rücken des Tropical Lands - Sie werden ihn sicher kennen. Dort erklären wir ihnen unseren Plan.“ Sie grinste schwach.

Ihren „Plan“...
 

Sie legte auf.

„Ich hätte ihm wirklich sagen sollen, dass seine Männer einen Kilometer Sicherheitsabstand halten sollen... nicht nur als ‚Scherz‘.“ sagte Jodie tonlos. „Wenn sie etwas merken, ist alles verloren...“

„Machen Sie sich keine Sorgen. Wie gesagt – der Kommissar ist nicht dumm. Er wird nicht zulassen, dass sie gesehen werden.“ James hielt den Wagen an.
 

Sie parkten auf einem der ganz normalen Parkplätze vor dem Tropical Land, stiegen aus ihrem Wagen und liefen rasch die Straße hinunter in Richtung Treffpunkt.

„Hoffentlich ist Shuichi bereits dort...“ murmelte Jodie vor sich hin, während sie sich bemühte mit ihrem Vorgesetzten Schritt zu halten.

„Ich habe ihm gesagt, er soll lieber nicht seine Stellung verlassen. Es nützt uns mehr wenn er dort ist und nicht hier.“

Gemeinsam überquerten sie eine rote Ampel und kümmerten sich nicht um die fluchenden Autofahrer.

Für einiges blieb ihnen noch Zeit – aber nicht dafür.
 

Seltsamerweise trafen die Beiden genau zeitgleich mit dem Hauptkommissar ein.

Er war alleine gekommen, was Jodie verwunderte. Schließlich ging er damit ein Risiko ein. Wer versichterte ihm, dass er dem FBI vertrauen konnte?

Sie blickte sich um.

Außer einigen Spaziergängern war niemand auf dem Platz.

Ein Mann mittleren Alters führte einen kleinen Hund spazieren. Ihm entgegen kam eine Frau auf dem Fahrrad, voll bepackt mit Einkaufstüten.

Der Hund bemerkte das Fahrrad und konnte nur im letzten Moment von seinem Herrchen davon abgehalten werden, vor die Räder zu fahren.

Die Frau umfuhr ihn geschickt, lächelte dem Besitzer zu und setzte ihren Weg fort.

Auf einer Bank, nicht unweit von ihrem Standort, aber außer Hörweite, saß ein Mann hinter einer ausgefalteten Zeitung. Er schlug auffallend oft eine neue Seite auf und erntete dafür in regelmäßigen Abständen giftige Blicke von seiner Banknachbarin.

Selbst aus dieser Entfernung konnte sie sehen, dass er sie beobachtete.

Sie grinste, als sie einen der Inspektoren in ihm erkannte.

Das müssen wir aber nochmal üben, darling...
 

„Sie haben es vorgezogen alleine zu kommen?“ begrüßte James den Hauptkommissar.

Inspektor Megure bemerkte Jodies Blick zu Takagi und verdrehte die Augen.

„Wie dem auch sei...“ James ging einige Schritte weiter in seine Richtung. Jodie folgte ihm, hielt aber nach wie vor etwas Abstand.

„Was gedenken Sie jetzt zu tun?“ Es war James, der fragte.

Der Kommissar hob verwundert die Augenbrauen.

„Was ich getan hätte, wenn Sie nicht gewesen wären, meinen Sie?“ Der Kommissar stoppte kurz. Ihm missfiel leicht der Ton des FBI-Beamten. „Ich hätte das Gebäude gestürmt.“ antwortete er schließlich wahrheitsgemäß.

James grinste leicht. „Sehen Sie? Und genau darin liegt der Fehler, denn das erwarten sie von Ihnen.“
 

Der Kommissar schien nur mit Mühe die Fassung bewahren zu können.

Er biss sich auf die Lippe und schluckte die bissigen Bemerkungen hinunter, die ihm in den Kopf schossen.

Jetzt war nicht der Zeitpunkt um sich über höfliche Umgangsformen zu unterhalten.
 

„Und was gedenken Sie zu tun?“ Die Stimme des Kommissars war erstaunlich ruhig. In seinem Inneren jedoch zählte eine stumme Uhr leise jede Sekunde, die verstrich. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit. Sollte das FBI nicht bald einen vernünftigen Plan vorweisen können, würde er das Gebäude stürmen lassen, ob es nun erwartet wurde oder nicht. Nur herumzustehen erschien ihm viel schlimmer, als alles andere.

„Als allererstes sollten Sie Ruhe bewahren.“ antwortete James als hätte er seine Gedanken gelesen. „Voreilige Entscheidungen könnten katastrophale Folgen haben. Wir haben noch etwas Zeit.“
 

...Ja. Sie hatten noch etwas Zeit. Aber wie lange noch?

Er warf einen kurzen Blick zu Jodie. Diese erwiderte ihn stumm und zuckte leicht mit den Schultern.

James wandte sein Gesicht wieder nach vorne und blickte den Kommissar an.

„Sie haben sich doch an unsere Bedingung gehalten und niemandem von den genaueren Umständen der Sache erzählt, oder?“

Der Kommissar schüttelte verneinend den Kopf.

„Niemandem.“ Er warf James einen durchdringenden Blick zu. „Ich habe es niemandem erzählt, damit wir keine Zeit verlieren. Aber seien Sie sich sicher, dass das FBI nach dieser Aktion noch einige Fragen zu beantworten hat!“

James erwiderte nichts. Warum dauerte das so lange?
 

Jodies Telefon klingelte.

Sie schnappte hörbar nach Luft, griff sich das Handy innerhalb von Sekundenbruchteilen und hielt es sich ans Ohr.

„Wieso hat das so lange gedauert?!“

„Es ging nicht eher.“ Es war die leise Stimme ihres Partners, die aus dem Handy tönte.

„Shuichi.“ Jodie presste das Telefon gegen ihr Ohr. Sie ging unsicher einige Schritte auf James zu. „Wo bist du?!“

„Es ist einiges passiert, was wir nicht erwartet haben.“ Akais Stimme blieb leise. „Ich befürchte, uns bleibt weniger Zeit als angenommen.“

Jodie schirmte mit ihrer verbliebenen Hand ihr Handy von den Geräuschen um sie herum ab und presste das Telefon stärker gegen ihr Ohr. Er war kaum zu verstehen.

„Wie... läuft’s?“ Sie wunderte sich, dass er nicht sofort mit der Sprache rausrückte. Normalerweise wartete er nicht darauf, gefragt zu werden...
 

Leise gab Akai Lagebericht.

Rund um das Schloss schienen Leute der Organisation Stellung bezogen zu haben. Laut seiner Aussage mussten es um die Zwanzig sein, allesamt mit großer Wahrscheinlichkeit bewaffnet. Im Schloss selber befänden sich allerdings nur zwei. Vielleicht drei.
 

„Wie erwartet also.“ beendete Akai genauso flüsternd seinen Bericht. „Ich mache mir keine Sorgen um die zwanzig Spitzel, die durch die Gegend laufen. Sorgen bereiten mir eher die zwei Mitglieder im Schloss. Ich denke, wir werden noch mit einigen Überraschungen zu rechnen haben.“ Selbst durch die schlechte Akustik des Handys hörte Jodie sein Grinsen heraus.

„Du bist also nach wie vor dort?!“ Sie versuchte den hysterischen Unterton aus ihrer Stimme zu bannen aber so richtig gelingen wollte es ihr nicht. Es war einfach zu typisch...
 

Der Kommissar verfolgte das Gespräch der FBI Beamtin und versuchte anhand ihrer Mimik zu erraten, was sie mit ihrem Gesprächspartner besprach. Besonders gut funktionieren tat es nicht.

Jedoch war ihm der besorgte Ausdruck in ihren Augen nicht entgangen, als sie dem Anrufer gelauscht hatte und auch die Sorge in ihrer Stimme blieb ihm nicht verborgen.

Er warf einen kurzen Blick zu Takagi. Dieser hatte endlich seine idiotische Zeitung weggelegt und verfolgte ohne Verschleierungsversuche besorgt das Gespräch.

Nun, besonders viel besprochen hatten sie ja nicht.

Dem Kommissar missfiel die gesamte Situation. Das FBI besaß über ein Vielfaches mehr an Informationen über diesen Fall und obwohl sie ihm einiges erzählt hatten, war ihm klar, dass das bei Weitem nicht alles war, was sie wussten.

Sie brauchten seine Männer, soviel war ihm klar.

Er würde ihnen seine Hilfe nicht verweigern, aber Eines war sicher. Wenn das Ganze vorbei war, würden sie Rede und Antwort stehen müssen.

Ob es ihnen nun passte oder nicht.
 

Jodie blickte genervt in Richtung Himmel. „Lass dich ja nicht erwischen!“

„Keine Sorge, so leicht gebe ich mich nicht zu erkennen.“ Er grinste, man hörte es an seinem Ton.

„Wie auch immer...“ Jodie warf einen Blick zu James. „Wir können wie geplant fortfahren, right?“

„Ja, nur sollten wir uns etwas beeilen. Die Kinder sind bereits so gut wie da.“
 

Was, jetzt schon...?!

Jodie biss sich auf die Lippe und warf unterbewusst einen weiteren besorgten Blick zu ihrem Vorgesetzten. Sie hatten nicht damit gerechnet, dass die Beiden so schnell kommen würden.

„Denkt daran, das Wichtigste ist, dass niemand im Schloss bemerkt, was vor sich geht. Wenn sie etwas merken, bevor wir die Falle zuziehen können, entkommen sie uns!“

„Schon klar, darling...“ Jodie schloss für einen kurzen Augenblick die Augen. „...Und denk nicht mal dran.“

Für einige Sekunden herrschte Stille in der Leitung.

„Aha?“

„Du wartest, bis wir bei dir sind, hörst du?!“

Wieder herrschte Stille.
 

Leises Rascheln verriet, dass Akai sich bewegte.

Dann ertönte das Freizeichen.
 

Shuichi...! Jodie warf einen giftigen Blick in Richtung Telefon. Dann legte sie auf.
 

Der Kommissar grinste innerlich.

Immerhin wusste sie nun wie es war, wenn jemand ohne ein Wort zu sagen auflegte.
 

Inspektor Megure merkte, wie Jodie anfing, ihrem Chef die Ergebnisse des Anrufes vorzutragen. Er nickte daraufhin kurz und wandte sich dann dem Kommissar zu.

Bevor er auch nur anfangen konnte zu reden, klingelte ein weiteres mal Jodies Handy.

Genauso schnell wie beim ersten Mal bestätigte sie den Anruf und hielt sich das Telefon ans Ohr.

„Ich denke, wir haben sogar noch weniger Zeit als angenommen...“ Akais Stimme war genauso leise wie am Anfang, nur klang sein Ton nun etwas anders.

Irgendwie – wacher.
 

~
 

„Haben Sie verstanden?“ James durchdringender Blick taxierte den Kommissar. Dieser nickte nur. Immerhin wusste er nun was das FBI zu tun gedachte, das war ja schon mal etwas.

James genügte das kurze Nicken als Antwort.

„Können wir uns auf Ihre Leute verlassen?“ Seine Stimme hatte einen beruflichen Ton angenommen. „Unsere Sicherheit wird in ihren Händen liegen. Es ist klar, dass sie sich keine Fehler erlauben dürfen!“

Der Kommissar nickte nur wieder. „Dafür wurden sie schließlich ausgebildet.“
 

„Na dann, ist ja alles in Ordnung.“ James grinste und schob langsam seine Brille nach oben. Er warf einen kurzen Blick zu Jodie, dann zum Kommissar. Beide nickten.
 

Zeit, dass sich mal etwas Licht in der Festung der Schatten zeigt...
 

~
 

Ai stand immer noch da, wie zu Eis erstarrt.

Sie konnte noch gar nicht fassen, dass sie am Leben war.

Sie hatte sich doch schon mit der hoffnungslosen Situation abgefunden und ihrem unausweichlichem Ende entgegengeblickt... sie hatte alle Hoffnung bereits aufgegeben.
 

Angst, Verzweiflung, Panik... All diese Gefühle, die in den letzten Sekunden über sie hereingebrochen waren... waren zwar vorhersehbar gewesen, aber dennoch hatten sie sich auf ihre Weise um Vielfaches schlimmer angefühlt als sie es sich vorgestellt hatte.

Sie wurde einfach nicht fertig mit der Fülle an Empfindungen, die sie in dieser kurzen Zeit überflutet hatten.

Es hatte sich angefühlt, als hätte sie jemand ohne Vorwarnung in kochendes Wasser geworfen.

Es war einfach niemand da gewesen um ihr zu helfen.

Sie war allein, umgeben von schwarzen Schatten und nirgends hatte es Licht gegeben.

In diesem Moment hatte sie nur noch eines gewollt.
 

Lass es endlich vorbei sein.
 

Und als der Schuss gefallen war, war sie sich so sicher gewesen, dass es das Letzte war, was sie hören würde.

Aber das war es nicht.
 

„Dämliche Idee sich unter einen Kronleuchter zu stellen.“ Akai grinste.
 

Er ziehlte mit seiner Waffe auf Gin... und dieser tat es ihm gleich.

Auch wenn Ai noch unter Schock stand, eines war ihr klar: Wenn jetzt einer eine falsche Bewegung machte, eskalierte die Situation.

Das schien auch Vodka klar zu sein. Obwohl er von der Wucht des Kronleuchters auf den Boden gezwungen wurde, machte er nicht den kleinsten Versuch aufzustehen und sich seine Waffe zu schnappen, die einen halben Meter nach hinten geschlittert war.
 

„Und nun? Was hast du nun vor?“ Gin warf ihm ein höhnisches Grinsen entgegen.

„Ich würde sagen, du lässt deine Waffe fallen.“ Shuichi bewegte sich langsam einen Schritt nach vorne und trat ins Licht. „Wenn nicht dann, hm...“ Er deutete mit einer kurzen Bewegung zum Fenster nach draußen.

Gin blickte ebenfalls durch die bogenförmigen Fenster nach draußen... und er sah sie sofort. Die Polizeibeamten, die das Gebäude umstellt hatten.

Dadurch, dass er einige Schritte nach hinten ausgewichen war, befand er sich nun wunderbar im Schussfeld.

Innerlich musste er lachen. Dass das FBI gezwungen war zu solchen Maßnahmen zu greifen, zeigte nur, wie verzweifelt sie waren. Und wie wirksam es gewesen war, sie unter Zeitdruck zu stellen.

Es war mit Wahrscheinlichkeit die einzige Maßnahme, die sie getroffen hatten.
 

„Und du glaubst nun, du hättest gewonnen, was?“ Gin grinste. Er ging langsam in die Hocke und legte seine Waffe auf den Boden. Dabei drückte er unauffällig einen kleinen Knopf innerhalb seiner Manteltasche. Eine Art Notfallknopf, den Madeira ihm zugesteckt hatte, falls sich etwas außergewöhnliches ereignen sollte.

Er trat mit dem linken Fuß seine Waffe zur Seite und hob grinsend beide Arme.
 

Akai hob skeptisch die Augenbrauen leicht an.

Für ein paar Sekunden herrschte wieder Stille in der großen Halle.
 

~
 

„I’m sorry, darling.“

Aber das kann ich nicht zulassen.
 

Vermouth richtete ihre Waffe auf Madeira.

Ihr Schuss vorhin hatte sie an der Hand getroffen und sie hatte daraufhin notgedrungen ihre Waffe fallen gelassen. Madeira hatte ihren gesunden Arm um die blutige Hand geschlungen und ihre Knie gaben einige weitere Zentimeter nach. Sie sank langsam nach unten und blickte auf den Erdboden.

In diesem Moment fielen ihre Haare so, dass man ihr Gesicht kaum erkennen konnte.

Vermouth konnte nicht erkennen, ob sie geschockt war, Angst hatte oder wütend war – und das war wahrscheinlich auch ihre Absicht.
 

Dann, nach einigen langen Sekunden, richtete sie sich langsam wieder auf und versteckte die getroffene Hand in ihrem Mantel. Mit der gesunden Hand strich sie sich ihr Haar aus dem Gesicht.

Vermouth ließ sie nicht aus den Augen.
 

„Was ist denn jetzt los?“ Es war Conan, der gesprochen hatte. Ungläubig blickte er von einer Frau zur Anderen und schaute schließlich mit einem verwirrten Blick zu Vermouth.
 

„Das wüsste ich allerdings auch gerne...“ Madeira blickte weiterhin fassungslos in die Augen ihrer Kollegin... und beinahe musste sich Vermouth das Lachen verkneifen. So hatte sie Madeira noch nie blicken sehen.
 

Conan war immer noch starr vor Schreck. Er wusste vor Verblüffung kaum, was er noch denken – oder glauben sollte. Stumm warf er einen verzweifelten Blick zu Ran hinüber. Sie beobachtete das Geschehen und schien ähnlich geschockt zu sein, wie er selber.

Was sollte das denn?!
 

Conan wusste, dass Vermouth ihn und auch Ran irgendwie mögen musste.

Sie hatte sich damals geweigert Ai zu erschießen, nur weil Ran sich auf sie geschmissen hatte. Auch hatte sie ihn nicht erschossen, als er damals alleine mit ihr im Auto saß und ohnmächtig wurde von dem Betäubungsgas.

Sie wollte sie nicht umbringen.

Sie, die sie soviele Menschen auf dem Gewissen hatte, weigerte sich, zwei normale Oberschüler umzubringen und nahm sogar alles dafür in Kauf, sie vor dem Tod zu retten. Warum? Warum?!
 

Wenn es sich bei ihr wirklich um ihre... Wenn sie und ihre Mutter wirklich die selben Personen waren, dann...

Konnte es sein...?
 

Er dachte an den Serienmörder in New York. Den, den er und Ran vor dem Tod gerettet hatten.

Also war sie es wirklich gewesen...
 

Vermouth grinste nur und hob stillschweigend den Zeigefinger an die Lippen.

„Ihr müsst nicht alles wissen. A secret makes a woman woman...“
 

„Gut. Schön... In Ordnung.“ Es schien als wisse Madeira nicht wirklich, was sie sagen soll. Nach einigen Sekunden fasste sie sich wieder.

„Also damit habe ich nun beim besten Willen nicht gerechnet.“ Sie fixierte Vermouth mit ihrem Blick. „Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet du dich gegen uns stellst... Verflucht - “ Sie ging wieder etwas in die Knie und umfasste mit der freien Hand ihren Arm, der nach wie vor in der Manteltasche steckte.

Dann grinste sie wieder... richtete sich aber nicht ein weiteres Mal auf, sondern verharrte in dieser Position.
 

„Dir ist aber klar, dass dein Handeln Konsequenzen mit sich ziehen wird?“ Madeira lächelte bitter. „Die Organisation hast du hiermit verraten und egal, ob ich gegen dich Aussage oder nicht, sie werden dahinter kommen, warum diese Operation gescheitert ist und dann gibt es keinen Zufluchtsort mehr für dich. Niemand will etwas mit Verrätern zu tun haben und das weißt du! ...Nun schützt dich selbst dein Status als sein Liebling nicht mehr vor dem, was du verdienst, Vermouth!“ Madeira betonte ihren Namen mit Abscheu.

Dann warf sie einen kurzen Blick zu Conan und Ran.

„Und warum tust du das alles...?“ Sie blickte verärgert wieder zu ihrer Partnerin. „Du tust es für zwei Kinder, die sich vermutlich einen Dreck um dich scheren! Für sie bist du nichts weiter als eine elende Mörderin, die den Tod mehr als verdient hätte! Glaubst du sie würden für dich dasselbe tun? ...Für diese Kinder bist du also bereit alles aufzugeben...? Das kann ich nicht verstehen.“

Während sie sprach fühlte Madeira ein leichtes Vibrieren in ihrer Manteltasche.

Sie grinste innerlich. Tick tack...
 

„Das ist mir klar, dass du das nicht kannst.“ Vermouth blickte von oben auf sie herab und richtete die Waffe auf ihren Kopf.
 

„Und wieder versteckst du dich hinter einer Maske.“ Madeira lächelte. „Spielst die Starke und denkst, du hast alles im Griff.“ Sie blickte kurz zu Conan und Ran. „Du denkst, du könntest ihr Licht sein, was sie aus der Dunkelheit führt... Denkst du das wirklich? Fühlst du dich stark? Glaubst du, du hast gewonnen?“ Madeira lachte leise. „Was wird hiernach sein, Vermouth? Was machst du, wenn das hier vorbei ist? Dann hast du niemanden mehr auf dieser Welt...! Dann bist du ganz alleine...“
 

„Sei still!“ Vermouth schoss.
 

Der laute Knall der Pistole hallte durch den weiten Keller.

Das Geräusch prallte gegen die steinernden Wände und wurde um ein Vielfaches verstärkt zurückgeworfen.

Ran schrie auf und hielt sich krampfhaft die Ohren zu.

Conans Herz setzte für eine Sekunde aus.
 

Der Warnschuss hatte gewirkt.

Der Schuss war knapp an Madeiras Kopf vorbeigesaust und sie war still. Starr vor Schreck.

Dann vergingen einige Sekunden ohne das jemand etwas sagte.
 

„Weißt du...“ Es war Madeira, die das Schweigen brach. „Ich habe eigentlich gehofft, dass das nicht nötig sein wird... aber da gerade sowieso alles schief läuft - “
 

Sie hatte nach wie vor ihre Hand in der Manteltasche.

Sie hatte die ganze Zeit ihre Hand dort gehabt.
 

Conan verstand. Und mit einem Mal fuhr der Schreck durch seine Glieder.

Er kannte diese Madeira noch nicht sehr lange, aber eines hatte er in dem Kaufhaus gelernt. Nämlich was ihr Metier war, innerhalb Organisation.

Sprengstoff.
 

Nein!!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Diracdet
2009-06-17T19:28:54+00:00 17.06.2009 21:28
Hallo Sherry-

entschuldige bitte, dass ich so lange gebraucht habe bis zum Kommi. Gelesen hab ich im Prinzip schon vor ein paar Tagen, aber dann brauchte ich nochmal so lange, zum überlegen, was ich schreiben sollte. Mir fällt zu dem Kapitel wirklich nicht viel ein.
Die eine Szene, als Megure verzweifelt Informationen sucht und von Jodie den Hörer vorgehalten bekommt, fand ich so witzig, die ist mir am meisten im Gedächtnis geblieben. Wirklich gut.^^

Ansonsten haben quasi alle keine Idee für einen guten Plan, was? Wenn Akai nicht wäre, wäre Ai schon tot.
Aber... da ist ja offenbar noch was möglich. Wollen die jetzt die ganze Burg in die Luft sprengen? Das wäre... nun ja, ganz schön heftig. Etwas verwunderte mich aber, ich dachte Madeira wusste dass Vermouth eine Verräterin war und hatte es darauf angelegt, dass diese sich verrät? Dass das für sie letztlich überraschend war, überraschte mich. ^^°
Heißt das, du willst nun auch dich in einer Erklärung bemühen, warum sie es getan hat? Das bleibt ja im Moment offen.

Ach ja, mach dir keine so großen Gedanken wegen der verzögerten Kapitel, es gibt schlimmere, glaub mir. Und wenn du daraus für dich lernst mehr vorzuschreiben, ist das doch auch schon ein Erkenntnisgewinn, oder? ;]

Bis zum nächsten Mal.^^
LG, Diracdet
Von:  KaitoDC
2009-06-04T12:18:12+00:00 04.06.2009 14:18
oh mein Gott! Sprengstoff!!!! oh man.... hab mich schon gefragt, wieso Madeira immer noch ihre Hand in ihrer Tasche hatte....
nun... wirklich ein sehr ereingnisreiches chapter!! und überhaupt mal wieder ein kapitel! *freu*
echt, ein hammer war das! freu mich schon sehr auf das nächste kapitel (und lass deine lieben Leser bitte nicht wieder so lange warten ;)
liebe Grüße
KaitoDC
Von: abgemeldet
2009-06-03T21:16:59+00:00 03.06.2009 23:16
Na das nenn ich doch mal ein ereignisreiches Kapitel!
Steht nur zu hoffen, dass sich der Showdown auf das Innere des Schlosses beschränkt, damit nicht noch mehr Zivilisten Madeiras "Spiel" zum Opfer fallen....^^"
Dass Megure Rede und Antwort haben will, kann ich gut nachvollziehen; schließlich hat er seine Leute grade fast gegen besseres Wissen in einen unabschätzbaren Einsatz geschickt...und Shus Anrufe machen auch nicht wirklich Mut XD""

Bin schon gespannt, wie's weitergeht!!
Grüssle, Lauser


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