Zum Inhalt der Seite

Convention in Black

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Gegen die Zeit

Hallooo ^__^
 

So, endlich gibt es wieder ein neues Kapitel. Es tut mir wirklich leid, dass es immer so lange dauert... und umso mehr danke ich euch, dass ihr trotz allem noch dabei seid! Insbesondere vielen, viiielen Dank an diejenigen, die sich dann auch noch die Zeit nehmen und mir ihre Meinung schreiben! Danke!! =)
 

So, wir nähern uns dem Ende. ^-^ ... Das Kapitel hier ist noch ziemlich... unruhig und ich hoffe, es ist alles verständlich und... so oO.

Sonst... ^^

Wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen und hoffe, wir sehen uns zum nächsten Kapitel wieder. =)
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Convention in Black – Gegen die Zeit
 

„Nein...“ Endlich sprach er diesen Gedanken laut aus. Leise zwar, kaum hörbar - aber es befreite ihn trotzdem aus der Starre, in die er verfallen war.

Sein Verdacht hatte für einen kurzen Moment alle anderen Sorgen aus seinem Gedächnis gerissen.
 

Sprengstoff... hier. In diesem alten Gebäude.
 

Das war vor wenigen Sekunden gewesen...

Ihm war diese Zeitspanne vorgekommen, wie eine halbe Ewigkeit.
 

Diese letzten Sekunden hatte er einfach nur dagestanden, mit weit aufgerissenen Augen, trockenem Mund und pochendem Herzen.

Er hatte sie angestarrt und nur gehofft, dass er sich irrte.

Schreck saß noch in seinen Gliedern und machte ihm das Denken beinahe unmöglich. Dennoch schossen augenblicklich tausende von Fragen, Befürchtungen und Alternativen durch seinen Geist.

Welche Vorgehensweise war die Richtige?

Was passierte wenn...?

Oder sollte er nicht besser - ?

Im Hintergrund seiner Überlegung war jedoch immer wieder der selbe Text auf und ab gelaufen. Wie bei einer Schallplatte, die man zwar versuchte zu überspielen, wo aber die erste Nachricht immer noch leise im Hintergrund rauschte.
 

Das darf alles einfach nicht wahr sein!
 

„- Nein!“ Conan wurde lauter und nun hatten ihn endlich auch die anderen Anwesenden im Raum gehört.

Vermouth warf ihm einen kurzen, besorgten Blick zu, lenkte ihre Aufmerksamkeit aber blitzschnell wieder auf ihre Partnerin.

Sie presste die Zähne aufeinander. Jetzt galt es nur noch, ja keinen Fehler zu machen. Ihr war klar, dass der kleinste Fehler in dieser Situation tödlich sein konnte.

Ihrem Blick entging keine Bewegung ihrer Partnerin. Sie fixierte sie mit ihren Augen und war bereit auf der Stelle einzuschreiten, sollte sie eine verdächtige Regung zeigen. Gleichzeitig behielt sie die Umgebung im Auge. Ihr durfte nichts entgehen.

Doch bislang war nichts Außergewöhnliches geschehen...

Und dennoch hatte sie ein ungutes Gefühl.
 

Wieder vergingen zwei verhängnisvolle Sekunden.
 

Ran hatte noch lange vor Vermouth die Bestätigung, dass etwas nicht stimmte.

Gerade hatte sie regelrecht fühlen können, wie sich innerhalb kürzester Zeit der Pulsschlag ihres Freundes beschleunigte und Angst durch seine Glieder zog.

Sie fühlte es, als wäre es ihr eigener Herzschlag gewesen, als hätte sie selber Angst vor dem, was er herausgefunden hatte... obwohl sie nicht wusste, was es war.

Und nun, durch sein Wort hatte sie endlich die Bestätigung für ihre Gefühle.

Ein kurzer Blick in sein Gesicht genügte ihr um festzustellen, dass irgendetwas gerade furchtbar schief ging.
 

„Hände aus den Taschen...!“ Conan starrte sie an. Madeira hatte die verletzte Hand immer noch in ihrer Manteltasche versteckt, während sie die Andere schützend darüber hielt.

Sie warf ihm nur einen grinsenden Blick zu und rührte sich nicht.

Conan kämpfte gegen den Drang einfach zu ihr hinüberzulaufen. Es war nicht klug in die Schussbahn zu rennen – auch war er sich immer noch nicht sicher, wieweit er Vermouth trauen konnte.

„Nimm die Hände aus den Taschen!“ Vermouth wiederholte seinen Befehl und zwang sich ruhig zu bleiben...

Vor allen Dingen aber versuchte sie den Impuls zu unterdrücken, sie einfach niederzuschießen. Es wäre die Einfachste aller Lösungen gewesen... aber ihr war klar, dass sie das nicht tun konnte. Nicht vor Angel.
 

„Keine Panik...“ Madeira grinste und hob beschwichtigend die ruhende Hand nach oben, während die Andere immer noch in ihrer Tasche verschwand. „Was ist los?“ Sie blickte langsam von einem zum anderen. Als ihr Blick Conans Augen streifte, lächelte sie kurz. Dann sprach sie weiter. „Ihr wirkt alle so angespannt und ängstlich. Dabei bin ich hier doch diejenige, die Angst haben sollte, oder nicht?“
 

Mit einem gewaltigen Knall löste sich ein weiterer Schuss.

Diesmal sauste er dicht an Madeiras Hals vorbei und ließ alle Anwesenden mit Ausnahme von Vermouth zusammenzucken. Der Geruch nach Schießpulver verdoppelte sich und stieg ihnen als beißender Gestank in die Nase.

Die Kugel hinterließ ein fingerkuppelbreites Loch in der dicken Wand hinter ihr.

Ran krallte ihre Fingernägel in die Seite und wurde noch ein Stück bleicher. Dieses Mal hatte sie jedoch nicht aufgeschrien. Sie verfolgte einfach nur starren Grauens das Szenario.

Ein Teil von ihr wollte etwas tun - helfen, die Situation endlich aus dieser gefährlichen Kipplage reißen. Doch ein anderer Teil ermahnte sie zur Vorsicht. Eine innere Stimme riet ihr abzuwarten. Unter normalen Umständen hätte sie niemals auf diese Stimme gehört... aber das hier waren keine normalen Umstände. Sie warf einen hilflosen Blick zu ihm. Dann schluckte sie.
 

Wir kriegen das wieder hin Shinichi... wir schaffen das, du wirst schon sehen. Alles wird gut.
 

„Tu uns den Gefallen und sag einfach gar nichts mehr, darling.“ Vermouth wusste nicht, wielange sie noch daneben schießen konnte.

Langsam bekam sie von diesem Spiel Kopfschmerzen.

Sie sehnte sich danach von hier zu verschwinden. Einfach weg zu sein. Frei zu sein...
 

„Das wäre aber vermutlich nicht in eurem Interesse.“ Madeira schien von Vermouth Schießkünsten nicht weiter beeindruckt. Dennoch begann sie endlich damit langsam ihre Hand aus der Manteltasche zu ziehen. Geschickt hob sie ruhig und kontrolliert beide Hände nach oben.

Dabei ruhte ihr Blick ganz auf Conan.

Sie wunderte sich, dass er noch nichts unternommen hatte. So hatte sie ihn eigentlich nicht eingeschätzt...

Sie hätte angenommen, dass er ihr mit Gewalt die Hände aus den Taschen reißen würde. Und sie hätte sich ja auch nicht wehren können, also wo war das Problem? Damit vergeudete er nur wertvolle Augenblicke, das musste ihm doch klar sein...

Aber es ging ja schließlich von seiner Zeit ab, nicht von ihrer.
 

Sie hob beide Hände nach oben...

Und erst im letzten Moment bemerkten die Anwesenden, dass sie in ihrer gesunden Hand ein Handy mit hochgehoben hatte. Niemand, außer Conan, hatte bemerkt, wie sie es zusammen mit der verletzten Hand aus der Tasche gezogen hatte. Ein alter Taschenspielertrick.

Schlagartig hielten alle den Atem an.
 

Schleichend vergingen zwei weitere Sekunden.
 

„Und was soll das...?“ Vermouth legte betont Desinteresse in ihre Stimme. Eigentlich konnte sie sich schon denken, was diese Geste ausdrücken sollte, aber sie konnte es noch nicht glauben... und das aus einfachem Grunde - es war nicht Teil ihres Planes gewesen.

Madeira hatte ihr ausführlich alle Etappen ihres Vorhabens geschildert. Sie hatte ihr genauestens erklärt, was in verschiedensten Situationen zu tun war, hatte ihr gesagt, wie man ungesehen ins Schloss rein und auch wieder heraus kam und selbst für den eher unwahrscheinlichen Fall einer Stürmung der Polizei hatte sie eine Lösung gehabt.

Von Sprengstoff war nie die Rede gewesen – und wieso sollte sie ihr dieses, nun nicht gerade unwichtige, Detail verschwiegen haben?

Es gab im Prinzip keinen Grund. Blieb also eigentlich nur noch eine Möglichkeit übrig.

Madeira bluffte.
 

„Es hat sich also doch als äußerst günstig erwiesen, dir nicht alle Details meines Planes anzuvertrauen.“ Hatte ihr Blick vorhin die ganze Zeit auf Conan geruht, so richtete Madeira ihre Worte jetzt nur an Vermouth.

Conan nutzte die vorläufige Abgelenktheit der beiden Frauen und näherte sich unauffällig einige Schritte an Ran. Ihre Blicke trafen sich kurz.

Sie warf ihm ein trauriges Lächeln zu, versuchte ihre Angst so gut wie es ging vor ihm zu verbergen. Nur in ihrem Blick konnte er lesen, was sie dachte. Es war eindeutig.
 

Lass uns von hier verschwinden...
 

Es war so einfach. Sie konnten einfach wegrennen. Durch die Tür und endlich verschwinden aus diesem unheimlichen, kalten Keller. Sollten die beiden die Angelegenheit ruhig unter sich regeln, was kümmerte es sie? Conan presste wütend die Zähne aufeinander.
 

Seine innere Stimme ließ ihn einfach nicht davonlaufen. Selten hörte er auf diese Stimme – und in gefährlichen Situationen vertraute er in der Regel immer seinem Verstand, doch dieses Mal war dieses Gefühl einfach zu stark.

Es widersetzte sich einfach jeder Logik und dennoch war es ihm unmissverständlich klar: Sie durften nicht davonlaufen.
 

„Aber du hast ja recht...“ Madeira senkte lächelnd ihre Hände wieder und betrachtete genüßlich das Display ihres Handys. „Ich bluffe, hm? Soetwas hätte ich dir schließlich niemals verschwiegen. Und welchen Zweck hätte es auch gehabt, es dir zu verschweigen. Keinen?“ Sie hob wieder den Blick und funkelte ihre Partnerin wütend an. „Sicher, dass du nicht etwas zu sehr von dir eingenommen bist? - Und was euch beide betrifft.“ Sie grinste zu Conan und Ran. „Wenigstens ihr könnt euch sicher vorstellen was passiert, wenn man in einem alten, baufälligen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert eine der Säulbruchstellen anreißt? Ein großer Riss und die Personen über uns –“
 

Conan hielt den Atem an. Kurz wurde ihm wieder schlecht.
 

„- werden mit Sicherheit erstaunt sein, wenn plötzlich der Boden unter ihren Füßen wegbricht. Das dürfte sie wohl für eine Weile ablenken... und in dem einstweiligen Chaos könnten wir dann -“ Sie warf einen weiteren wütenden Blick in Richtung Vermouth. „ - unbemerkt verschwinden. Das Schloss eignet sich dafür wirklich hervorragend.“ Sie grinste. „Hm... kleine Risse würden aber vermutlich nicht die gewünschte Wirkung erzielen, aber manchmal kommt man eben nur mit kleinen Schritten zum Erfolg.“
 

Ai! Gott, er hatte sie in dem Chaos vollkommen vergessen!

Conan tastete blind nach dem Detektivabzeichen in seiner Tasche. Ohne daran zu denken, dass er vielleicht beobachtet wurde, holte er es heraus und drehte verzweifelt an den Knöpfen. Rauschen – nichts als eintöniges Rauschen. Er bekam keinen Empfang.
 

Verdammt, nein!
 

Ihr durfte nichts passiert sein, bitte... ihr durfte einfach nichts passiert sein!

Wieder schossen tausende von Gedanken durch seinen Geist.

Dieses Mal wollte er sie nicht zulassen, aber sie kamen trotzdem.
 

Ran merkte, wie er bleicher wurde. Spürte das Chaos seiner Gedanken... und sah das Detektivabzeichen in seiner Hand. Es war nicht schwer, eins und eins zusammenzuzählen.

„Noch jemand ist mit dir gekommen, oder?“

Conan hörte ihre Stimme. Er atmete tief durch und schluckte stark bevor er antworten konnte.

„Ja.“

In seinem Kopf rumorte es.
 

„Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben. Alles wird gut, ich weiß es.“ Ran lächelte ihm zu. Es war ein ehrliches Lächeln.

Conan blickte sie an. Noch nie war er so glücklich gewesen, sie an seiner Seite zu haben.
 

Danke, Ran.
 

„Wie lange doch so eine einfache Minute sein kann...“ Madeira ging langsam einen Schritt zur Seite.

„Keine Bewegung!“ Vermouth war kurz davor erneut zu schießen. Madeira blieb auf der Stelle stehen.

„Mir jagst du keine Angst mehr ein.“ Sie grinste.
 

Eine weitere ereignislose Sekunde verstrich. Dann...
 

„Hm, ich würde da weggehen, ihr beide!“ Für den Bruchteil einer Sekunde trafen sich Conan und Madeiras Blicke - dann warf sie ihm ohne Vorwarnung ihr Telefon entgegen.

Starr vor Schreck und Verwirrung fing er es auf und schielte auf das Display.

Für einen Augenblick sah er nichts ungewöhnliches. Dann entdeckte er links unten, neben dem Adressbuch, stetig sich bewegende kleine Pixelzahlen. Einen Counter. Und er zählte erbarmungslos rückwärts.
 

0:05... 0:04...
 

Blut schoss in seinen Kopf.

Er wirbelte herum. Drehte den Anwesenden den Rücken zu, betrachtete die Wand hinter ihnen. Und er sah es beinahe sofort. Links neben einer der eingebauten Handfesseln... schräg darüber in einer anderen Vertiefung, direkt neben dem Instrument, vor dem Ran kniete.

Sprengstoffeinkerbungen.
 

Ohne nachzudenken griff er sich Ran und zerrte sie nach vorne.

Vermouth schoss ein weiteresmal, dieses Mal nicht in der Absicht danebenzuschießen, Madeira jedoch duckte sich im selben Moment und die Kugel sauste ein weiteres mal an ihrem Kopf vorbei.

Dann war es zu spät, die Zeit war abgelaufen.
 

Doch die Explosion war verhältnismäßig klein, wenn man sie überhaupt als solche bezeichnen konnte. Es erfolgte ein Knall, aber er reichte bei weitem nicht an die gewaltige Kraft des Pistolenschusses heran.

Stattdessen füllte sich innerhalb von Sekundenbruchteilen der gesamte Raum mit dichtem weißem Nebel. Er stich ihnen in der Nase, ließ kaum noch Luft zum Atmen über und brannte in ihren Atemwegen.

Conan hustete und spürte, wie Ran neben ihm ebenfalls versuchte den beißenden Rauch aus ihren Lungen zu kriegen – vergeblich.

Mit jedem Atemzug gelangte eine neue Welle dicken Rauches in ihren Mund. Er schmeckte bitter, fühlte sich ätzend an auf ihrer Haut und sie bekamen davon beinahe auf der Stelle Kopfschmerzen.
 

Conan zerrte Ran nach unten auf den Boden.

Beide hielten sich gekrümmt und so nah wie möglich am Erdboden gekauert. Es verschaffte ihnen ein wenig Erleichterung, aber nicht viel.

Ein weiterer Schuss fiel und ließ für einen kurzen Augenblick einen grellen Blitz durch den Nebel scheinen.

Conan erstarrte. Er umfasste Rans Hand, sie war kalt und zitterte – aber es ging ihr gut.

Er hob unter Anstrengung seinen Blick und spähte durch den mit Nebel gefüllten Raum.

Undeutlich sah er Vermouth zur Seite kippen. Sie rief irgendetwas, doch er konnte sie nicht verstehen. Es schien beinahe so, als würde der ätzende Rauch auch noch den Schall schlucken...

Der Schuss musste sie am Bein getroffen haben. Sie hielt es mit beiden Armen umklammert, aber er konnte unmöglich erkennen, wie schlimm die Verletzung war.

Dann sah er einen Lichtstrahl aufblitzen, konnte aber genau nicht erkennen, wo er herkam oder hinzielte... Einige Sekunden später war das Licht jedoch wieder erloschen.

Von Madeira fehlte jede Spur.
 

„Wir müssen raus hier!“ Ran hustete, krallte sich Conan, stand auf und zerrte ihn nach vorne. Eine Hand hielt sie schützend vor ihren Mund und ihre Nase, mit der Anderen hielt sie Conans Ärmel fest umklammert.

Sie rannten in Richtung Tür.

Raus hier, einfach raus!

Der Nebel brannte. Der Rauch ließ ihnen kaum Sicht und stach ätzend in ihren Augen. Gleich waren sie draußen...
 

„Wartet...!“ Vermouth griff verzweifelt nach ihrem Bein. Zitternd wich Ran zurück, blieb aber dennoch stehen.

Sie konnten sie doch nicht... -

Sie schluckte, hin und her gerissen.

Dann musste sie wieder husten. Es brannte.
 

„K-Können Sie – ich meine...“ Sie ging hustend in die Knie und bot ihr ihren Körper als Stütze an. Sie warf Conan einen kurzen Blick zu.

Egal, was diese Frau verbrochen hatte, sie konnten sie nicht in diesem Raum lassen. Und außerdem hatte sie ja, warum auch immer... ihnen geholfen.

Mit der rechten Hand versuchte sie ihr unter die Arme zu greifen.

Vermouth nahm ihre Hilfe umgehend an und klammerte sich beinahe hilflos an ihre Schulter.

„Kommen Sie, schnell! Wir m-müssen hier raus!“ Ran hustete erneut. Die Kopfschmerzen nahmen mit jeder Sekunde zu – ihre Haut brannte, von ihren Augen und Hals ganz zu schweigen. Sie fühlte Conans kleine Hand in ihrer... und das gab ihr Kraft.
 

„C-Cool Guy?!“ Vermouth blickte sich beinahe panisch nach Conan um. „Das Handy? Hast du dieses verdammte Mobiltelefon noch?!“

Conan zögerte eine Sekunde.

„Ja, habe ich.“ Wie hätte er es auch wegwerfen können?

„Das Display - Sieh es dir an!“ Vermouth keuchte. „Und sag mir, dass dort nichts auffälliges zu sehen ist.“, fügte sie etwas leiser hinzu.
 

Conan zögerte kurz. Irgendein Teil seines Gehirns, vermutlich der Teil, der einfach nur raus aus dieser Misere wollte, sträubte sich dagegen nochmehr Zeit zu verlieren.

Er blieb stehen und holte mit zittriger Hand das Telefon aus seiner Jackentasche. Ein erneuter Hustenanfall quälte ihn, er versuchte ihn so gut wie es ging zu unterdrücken und fächerte verzweifelt mit der freien Hand den weißen Nebel zur Seite, um etwas Sicht zu haben.

Es dauerte Sekunden, bis es endlich eine kleine Lücke in der Rauchmasse gab, durch die er das Display gut genug erkennen konnte.

Und es dauerte noch einen weiteren Bruchteil einer Sekunde, bis er vollkommen begriff, was sich darauf zeigte.

Vermouth jedoch genügte ein kurzer Blick in sein Gesicht und sie wusste bescheid.

Das hatte sie befürchtet.
 

Auf dem Display zählte erneut ein Countdown rückwärts.

Die Zahlen waren größer und kaum zu übersehen, selbst durch den dichten Nebel hindurch.

Dieses Mal blieben ihnen jedoch nicht nur fünf Sekunden zum Handeln, sondern über eine volle Minute.

Was für ein Glück...
 

~
 

Ai schrie auf.

Der Boden zitterte unter ihren Füßen und zeitgleich explodierte etwas in ihrem Rücken.

Schockiert wirbelte sie herum und wurde beinahe augenblicklich von stechendem, weißem Rauch umhüllt.

Sie hustete, kniff die Augen zusammen und hob schützend die Arme vor ihr Gesicht.

Der Nebel brannte auf ihrer Haut und stach in ihren Atemwegen. Schnell drehte sie sich wieder um, in der Hoffnung nach vorne hin Luft zum Atmen zu bekommen, doch zu ihrem Schrecken war bereits der gesamte Raum voll mit brennendem Rauch.

Sie würgte, versuchte so wenig wie möglich zu atmen und trotzdem gelangte soviel von dem ätzenden Gemisch in ihren Körper.
 

Nebelsäure.
 

Leise meldete sich die Chemikerin in ihr.

Sie kannte dieses Zeug, oder zumindest kannte sie einen wesentlichen Teil davon.

Zwar war es für ihre Forschung nicht relevant, aber bei ihrem Studium war sie des öfteren darauf gestoßen. Meißtens im Zusammenhang mit der Herstellung von chemischen Waffen.

Es handelte sich bei dem Nebel aller Wahrscheinlichkeit nach um ein Stoffgemisch, bestehend aus Chlorsulfonsäure und Schwefeltrioxid.

Sogenannter Nebelsäure.
 

Beide Stoffe waren stark hygroskopisch und erzeugten deshalb an der Luft dichten, weißen Nebel. Dabei entstanden im Normalfall aggressive Salz- und Schwefelsäure, die beide ätzend auf Haut, Schleimhäute und Augen wirkten.
 

In Rekordzeit prasselten chemische Formeln, Mischverhältnisse und Eigenschaften der beiden Stoffe auf sie ein.

Ironischerweise schossen ihr dann auch noch die CAS-Nummern in den Sinn.
 

7790-94-5 ... 7664-93-9.
 

Damit befand sie sich wieder in der Gegenwart.
 

Sie spürte, wie irgendjemand an ihr vorbeirannte.

Sie hustete noch immer, konnte nicht sehen, was sich vor ihr ereignete. Angst schoss wieder durch ihre Glieder.

Sie duckte sich, kroch ein wenig in Richtung Wand und kauerte sich zusammen. Mutlos, Verzweifelt – die Erinnerung an ihre Arbeit als Chemikerin quälte sie.

Sie wollte dieses ganze Wissen im Grunde einfach nur vergessen.

Es hatte ihr nichts als Unglück gebracht... und das Schlimme daran war, dass es nicht nur sie todunglücklich machte, sondern andere ebenfalls.

Andere sogar viel stärker als sie selber...
 

Ai erschrak. Sie riss die Augen auf.
 

Shinichi, Ran!
 

Was war mit ihnen?

Bei all der Angst um sie herum, hatte sie vollkommen vergessen, dass sie ebenfalls hier drin waren. Sie waren ebenfalls an diesem furchtbaren Ort und kämpften ihren eigenen Kampf.

Einen Kampf gegen die mächtigen Schatten.

Zwei Lichtschimmer, die versuchten die Dunkelheit zu durchdringen.
 

Während sie nur sich selbst bemitleidet hatte, waren sie vielleicht bereits...
 

Nein, nein, nein!!
 

Ai schloss krampfhaft die Augen und fasste sich mit beiden Händen gegen den Kopf.

Ihnen durfte nichts passiert sein!
 

Bitte, lass sie am Leben sein! Lass sie sicher hier rauskommen... bitte. Bitte, bitte...!
 

Ais Augen tränten und es war in diesem Moment keine Auswirkung der Rauchbombe.

Plötzlich fühlte sie sich verloren. Vollkommen alleine.

Sie nahm kaum wahr, dass ihr der Rauch langsam aber sicher die Luft abschnürte...
 

Dann fühlte sie auf einmal, wie sich ihr jemand näherte.
 

Sie hatte nicht einmal den Mut die Augen zu öffnen, sondern blieb einfach weiter zusammengekauert auf dem Boden sitzen, die Beine angewinkelt und den Kopf daraufgestützt.
 

Irgendjemand packte sie am Arm, zog ihn ein wenig nach vorne und nahm ihr so die Stütze für ihren Kopf. Sie musste wohl oder übel aufsehen.

Nun tränten ihre Augen erst recht. Ein erneuter Hustenanfall quälte sie.

Erst jetzt bemerkte sie, wie dünn die Luft um sie herum geworden war.

Nun gelangte wenigstens etwas mehr Sauerstoff in ihre Lungen, aber das brachte sie nur weiter zum Husten. Ihre Lunge brannte.
 

„Alles in Ordnung?“ Shuichi Akai.

Ai erstarrte wieder.

Er schien jedoch keine Antwort zu erwarten. Als er sah, dass es ihr gut ging, zerrte er sie kurz auf die Beine, nahm sie bei der Hand und lief mit schnellen Schritten nach vorne.

Irgendwie, Ai merkte es nur am Rande, gelangten sie in Rekordzeit aus dem Raum.

Der Flur, durch den Ai vor kurzer Zeit noch gelaufen war, war ebenfalls voller Nebel. Jedoch nicht so stark wie in dem Festsaal.

Endlich konnte sie freier Atmen.
 

Sie sah, wie Akai mit der freien Hand sein Handy aus der Jackentasche holte und umgehend eine Nummer tippte. Stille – und dann...
 

„Akai! Was zum Teufel ist da drinnen passiert?!“ Ai erkannte die Stimme von James Black am Telefon. Sie hatte sie lange nicht mehr gehört, erkannte sie aber trotzdem ohne Probleme wieder. Also gehörte er auch zum FBI, wer hätte das gedacht...

„Rauchbomben. Wie viele kann ich nicht sagen, aber anhand der Rauchentwicklung zu urteilen dürften es einige gewesen sein. Scheint, als wäre das gesamte Schloss im Nebel versunken.“

„Das meinte ich nicht!“ James klang aufgebracht. „Wo sind sie?“

„Ich fürchte, sie sind uns entwischt – mal wieder.“

James seufzte angespannt.

„Wir haben das gesamte Schloss umstellt! Sie kommen nicht weit.“
 

Sie sind schon über alle Berge...
 

Ai konnte sich den Gedanken nicht verkneifen. Vermutlich dachte Akai das Gleiche, er lachte nur einmal kurz auf und wechselte dann das Thema.
 

„Kurz bevor der Sprengsatz explodiert ist, hat es unter uns ebenfalls eine Detonation gegeben. Vermutlich haben sich die anderen Organisationsmitglieder auf die gleiche Weise aus dem Staub gemacht.“
 

Noch immer hielt er ihre Hand, ohne sie anzublicken.

Ais Herz pochte wild und vor ihren Augen flimmerte es. Sie versuchte ihr Zittern zu unterdrücken. Alles an ihr brannte und lähmende Angst quälte sie. Keine Angst um ihr eigenes Wohlergehen. Das war ihr inzwischen egal.

Es war Angst um sie... sie, deren Leben sie durch ihre grausame Forschung vernichtet hatte.
 

Shinichi und Ran.
 

Sie musste ihnen helfen!

Irgendetwas tun, sie suchen, ihnen hier raus helfen.

Es war das Mindeste, was sie tun konnte... sie wusste das - und trotzdem tat sie es nicht. Sie brachte sich lieber in Sicherheit, als den Menschen zu helfen, die ihr am Meißten bedeuteten. Warum? Warum?!

Ai kniff die Augen zusammen.
 

Weil ich feige bin.
 

Das stimmte nicht ganz, aber das sollte ihr erst später klar werden.

Es war eine innere Stimme, die ihr zu raten schien, das Gebäude zu verlassen.

Nein - die Stimme riet es ihr nicht, sie befahl es ihr.

Ai kam sich schrecklich vor.
 

Starr richtete sie ihren Blick nach vorne und versuchte sich abzulenken, indem sie dem Gespräch lauschte.
 

Es war nicht mehr weit bis nach draußen.

Sie versuchte einen Blick aus dem Fenster zu werfen, aber der Nebel hatte die Scheiben beschlagen und von der Außenwelt war nichts zu erkennen.
 

„Ich schicke sofort die Einsatztruppen der Polizei ins Schloss und –“

„Nein.“ Akai schnitt ihm das Wort ab. „Lassen Sie sie besser das Gelände absuchen. Die Sicherung des Gebäudes übernehmen Jodie und ich, sobald ich das Mädchen hier raus gebracht habe! Und außerdem...“ Er schien zu überlegen.

„Beschäftigt Sie irgendetwas Akai?“

„Ist noch jemand hier drinnen, außer mir?“

„Außer Ihnen von unserer Seite aus niemand. Wir waren gerade dabei...-“

„Gut. Bitte warten Sie noch einen Augenblick. Ich fürchte - “
 

Weiter kam er nicht.
 

~
 

Sie hätten gehen sollen.

Hätte er auf seinen Verstand gehört, dann wären sie jetzt bereits auf den Weg nach draußen.

Sie hätten eine Chance gehabt, aus dem Schloss zu gelangen.

Nun war es zu spät.
 

Conan schüttelte verzweifelt den Kopf und stoppte den unsinnigen Gedankenfluss, der seinen Kopf durchflutete. Sätze, die mit hätte oder wäre anfingen, waren zu nichts zu gebrauchen.

Außerdem hätte ihnen die eine Minute Vorsprung nun auch nichts genützt und...
 

Bleib ruhig Kudo...
 

Er durfte jetzt nicht den Kopf verlieren.

Welche Möglichkeiten hatten sie noch...?
 

„W-wieviel Zeit bleibt uns noch?“ Vermouth stemmte sich mühsam auf die Beine und klammerte sich weiter an Ran.

Schon seit die Rauchbomben explodiert waren, war ihr klar, was folgen würde. Wenn Madeira diese Vorrichtung getroffen hatte, dann hatte sie mit Sicherheit auch noch weiteren Sprengstoff deponiert - und Vermouth war sich sicher, dass es sich nicht wieder um Harmlosen handelte.

Sie würde das Schloss in die Luft jagen... und damit alle Beweise, die sie belasten könnten beseitigen.
 

Lauern wie ein Schatten... verschwinden, wie der Nebel.
 

Das war ihre Vorgehensweise.

Die Polizei würde ihnen nichts nachweisen können.
 

„Shinichi...?“ Es war Ran.
 

Conan hob den Kopf. Er spähte durch den silbrigen Nebel, kniff hustend ein Auge zusammen und erblickte sie schließlich.

Sie schaute ihn fragend an und nun sah man ganz deutlich Angst in ihrem Blick flackern.

Das Gefühl ließ sich einfach nicht mehr unterdrücken.

Er meinte sie zittern zu sehen, hörte wie sie hustete und sah, wie sie versuchte mit einer Hand den Nebel von ihrem Gesicht fern zu halten... und trotzdem blieb sie stehen, wich nicht zurück und bot Vermouth weiterhin eine Stütze.

Sie hatte das nicht verdient...
 

„Etwas über eine Minute.“ Conan senkte wieder den Blick und krallte seine Finger in die Fassung des Handys.
 

Wieso...?
 

Sie hat ihm dieses Telefon zugeworfen.

Madeira gab ihm die Möglichkeit die zweite Detonation vorherzusehen.

Warum hatte sie das getan?

Sie hätte das Telefon bei sich behalten können und ihnen wäre der zweite Sprengstoff nie aufgefallen – sie wären in dem Schloss umgekommen.

Sie aber gab ihm die Möglichkeit, die Katastrophe vorherzusehen... warum?
 

Vielleicht war es ein Täuschungsmanöver? ...Handelte es sich in Wirklichkeit gar nicht um eine zweite Bombe, sondern nur um einen Trick? Vielleicht half ihr dieser Schachzug zur Flucht? Während alle in Panik das Gebäude verließen, schlich sie sich mit ihren Komplizen aus dem Schloss...

Und während alle nach dem vermeindlich zweiten Sprengkörper suchten, waren sie bereits über alle Berge.
 

Conan schüttelte den Kopf.

Das war ausgeschlossen... dafür war die Zeitspanne zwischen der ersten und zweiten Detonation zu kurz. 60 Sekunden...
 

„Wir m-müssen hier raus Shinichi!!...“ Ran keuchte.

Conan sah, wie sie einige Schritte nach vorne ging. Vermouth folgte ihr notgedrungen.
 

Es war unmöglich.

Verzweiflung durchflutete ihn. Schwach dachte er daran zurück, wie er vor kurzer Zeit noch durch den langen Gang gerannt war... Wie er sekundenlang nichts weiter als den alten roten Teppich gesehen hatte.

Er dachte an die antiken, verstaubten Räume, die er durchquert hatte um in den Keller zu kommen. Im Geiste durchsuchte er das Schloss nach einem Fenster – einer Tür, irgendeiner Fluchtmöglichkeit. Alle... einfach alle waren zu weit weg.

Mit einem Kind und einer Verletzten im Schlepptau war eine solche Strecke nicht zu schaffen.

Conan schluckte und schloss für einen Augenblick die Augen. Dann griff er sich Rans Hand. Fühlte die Wärme ihrer Finger, die sich um seine kleine Hand schlungen.

Es hätte so schön sein können...
 

Wieder dieser Satz mit hätte.

Conan öffnete die Augen.
 

Alles wird gut.
 

„Ran...“ Er schluckte erneut. Der Klang ihrer Worte hallte in seinem Kopf wider... und sie halfen ihm, in dieser Situation nicht vollkommen den Verstand zu verlieren.

Es waren erst wenige Sekunden seit der ersten Explosion vergangen – sie hatten noch Zeit.

Genauso wie sie...

Conan erstarrte.
 

Madeira.
 

Wohin war sie in der kurzen Zeit geflohen? Conan erinnerte sich, dass er den Schuss fallen hörte; er sah Vermouth in die Knie gehen... und wo war sie?

Weg.

Fort... und er war sich sicher, dass sie nicht die Kellertür benutzt hatte. Also wohin war sie verschwunden?

Madeira musste bis zur ersten Detonation warten für zu ihrem Fluchtversuch. Und ihr war klar, dass sie nur eine Minute zur Flucht haben würde... ebenso war ihr klar, dass der Weg um vom Keller aus zu einem Fenster oder ähnlichem zu gelangen, nicht in einer Minute zu schaffen war. Außerdem musste sie davon ausgehen, dass das Schloss von Polizeileuten umstellt sein würde...

Trotzdem wartete sie brav bis zur Detonation und verschwand innerhalb einer Zeitspanne von maximal 10 Sekunden.
 

„Sharon!“
 

Vermouth zuckte zusammen, als sie ihren Namen hörte.

Für einen kurzen Moment herrschte auch überraschte Stille, doch dann...

„Gibt es in diesem Schloss versteckte Gänge? Geheimtüren, Falltüren – irgendetwas, wodurch man in Rekordzeit nach draußen gelangt?“ Conan schüttelte ein weiterer Hustenanfall. Er schnappte hörbar nach Luft.

„Mir gegenüber wurde nichts erwähnt, aber wie du gemerkt hast, h-heißt das nichts, Cool Guy. Aber...“ Vermouth stoppte kurz. „- es ist anzunehmen. Sie betonte ja mehrmals, dass sich d-das Schloss sehr gut zum Verschwinden eignen würde. Wo wir einen entsprechenden Geheimgang in der kurzen Zeit finden, kann ich dir jedoch n-nicht sagen.“ Vermouth hustete erneut.
 

Nein...!
 

Das durfte alles nicht wahr sein... dieses Spiel gegen die Zeit war einfach nicht fair!

Conan fasste sich mit der freien Hand krampfhaft gegen den Kopf.

Es musste eine Lösung geben...!
 

Also weiter im Text.

Mal angenommen, es gäbe einen solchen Weg und Madeira habe ihn genommen.

Dann müsste sie irgendwie in der Lage gewesen sein, ihn durch den dicken Nebel zu finden. Conan blickte durch den Raum. Jetzt, wo sich der Nebel nicht mehr vermehrte, hatte er eine einigermaßen gute Sicht, aber er erinnerte sich noch an die ersten Sekunden nach der Sprengung, wo innerhalb kürzester Zeit dicker, weißer Rauch den Raum gefüllt hatte. Mit bloßem Auge waren die Wände des Kellers kaum auszumachen gewesen – wenn man denn in der Lage gewesen war, die Augen aufzureißen und danach zu suchen.

Sie musste irgendeinen Trick gehabt haben, mit dessen Hilfe sie schnell die richtige Stelle lokalisieren konnte... aber welchen?
 

Licht.
 

Für einige Sekunden war Licht aus dem Nebel aufgeblitzt – er erinnerte sich.

„Aber was bringt es ihr, den Boden anzustrahlen...“ hm...

Conan fasste sich wieder frustriert durchs Haar.

„Was ist...?“ Ran blickte ihn fragend an. Conan schaute zu ihr auf und schluckte.

„Wir suchen einen Geheimgang, eine Falltür – irgendetwas, was diese Madeira zur Flucht verwendet haben könnte. Und das Einzige, was sie benutzt haben kann um den Gang in dieser kurzen Zeit zu finden, ist höchstwahrscheinlich eine Taschenlampe mit der sie den Boden abgeleuchtet hat.“
 

Ran hustete erneut. Obwohl der Nebel sich bereits verflüchtete, brannte er immer noch in ihren Atemwegen. Sie versuchte erst gar nicht daran zu denken, was für Auswirkungen er auf die Gesundheit haben musste...

Aber das war momentan noch ihr kleinstes Problem.
 

Licht... Irgendwie klingelte da etwas in ihr.
 

„Könnte es vielleicht sein, dass sie – i-ich meine, könnte sie mit der Taschenlampe vielleicht nach Spiegelscherben gesucht haben? Wenn die Taschenlampe stark genug war, um durch den Nebel zu leuchten, dann hätten die Spiegelscherben sicher das Licht reflektiert und... wenn sie die Scherben jetzt als Markierung für irgendetwas benutzt hätte – dann hätte es ihr doch geholfen, innerhalb kürzester Zeit dorthin zu finden, w-was glaubst du Conan?“ Ran biss sich auf die Lippe und dachte daran, wie Madeira den kleinen Spiegel genommen und gegen die Wand geschleudert hatte.

Kleine Scherbensplitter hatten sie getroffen, waren in ihren Haaren hängen geblieben und an ihren Armen... aber der Großteil hatte auf dem Boden gelegen.

Direkt neben dem Schreibtisch mit den Zeitungsartikeln...
 

Scherben...
 

„Vielleicht... Ran, weißt du, wo - h-hey...?“ Ran zerrte Conan nach vorne, ging dann in die Knie und suchte zitternd nach der Stelle, wo sie den Schreibtisch vermutete. Er befand sich in der Ecke des Raumes, wo am wenigsten Licht der dumpfen Glühbirne hingelangte.

Sie stieß mehrmals gegen irgendwelche furchtbaren Geräte, die den Raum verstopften. Ihre Finger streiften Staub, Schmutz, kalten Stein... und dann.
 

Ah...

Ran hob ruckartig den Arm vom Boden. Glas... die Spiegelscherben!

„Hier...“

Conan kniete sich rasch neben sie und suchte seinerseits die Stelle ab.

Tatsächlich, auf der Fläche verstreut lagen Spiegelscherben.

In der Dunkelheit kaum zu sehen, aber das Licht einer starken Taschenlampe, hätte sie mit Sicherheit zum Strahlen gebracht...

Auch Vermouth kniete sich hin und suchte die anliegenden Wände ab. Sie schien irgendein Kleidungsstück um ihre Wade gewickelt zu haben um den Blutfluss zu stoppen, aber Conan schaute nicht genauer hin.
 

Hier irgendwo... es muss ganz offensichtlich sein.
 

Die Zeit lief ihnen davon.

Wenn sie sich nicht beeilten, dann half ihnen der beste Geheimgang nichts mehr.

Ihnen blieben laut Uhr noch 40 Sekunden... und sie lief gnadenlos rückwärts.
 

Komm schon...
 

Er klopfte verzweifelt den Stein ab.

Versuchte einen Hohlraum zu hören.

Tock, tock. Tock, tock.

Alles massiver Stein.
 

Bitte... bitte, bitte.

Conan fing langsam an, panisch zu werden.
 

Lass irgendwie alles gut werden.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Diracdet
2009-08-15T06:13:08+00:00 15.08.2009 08:13
Hallo Sherry-,

entschuldige die Verspätung der Antwort, gelesen habe ich dein Kapitel schon gestern, musste nur noch etwas mit dem Kommi überlegen. Gefallen hat mir die Geschichte auf jeden Fall sehr gut und deine ganzen Ideen auch, aber ich hab eine Frage/Anmerkung.

Hm... ich geb zu, einfallsreich ist Madeira, aber... erlaube mir einen gewissen Kritikpunkt. Nach all den Rätseln, die Conan gelöst hatte, wirkte er mir hier doch... sehr träge im Geist.
So wie Madeira ihn bisher erlebte, würde ich an ihrer Stelle davon ausgehen, dass er allein wegen des Lichtes wusste, dass es hier irgendwo einen Geheimgang gab.
Die Sache mit der starken Taschenlampe... weiß ich nicht. Nebel heißt nun mal, dass zu viele Teilchen in der Luft herum schwirren, die das Licht absorbieren; da weiß ich nicht genau, ob eine Lampe, die stark genug ist, einen fokussierten Strahl immer noch hindurch und auch wieder zurück zu kriegen, vielleicht schon zu stark ist für eine handelsübliche Vorrichtung. Aber wie gesagt, ich kann es nicht mit Sicherheit sagen.

Nun zum eigentlichen Gedanken, der Plan von Madeira führt meiner Meinung nach ja dazu, dass Conan und die anderen auch den Geheimgang benutzen, mit dem sie floh. Heißt das, genau dieser Geheimgang ist die eigentliche Falle? Nehmen sie ihn nicht, werden sie im Gebäude umkommen, und wenn sie durch den Geheimgang fliehen wollen, werden sie dort von der Organisation erwartet, wo sie die Polizei und das FBI nicht finden kann. Wäre jetzt meine Vermutung. Weil, wie gesagt, ihren Fluchtplan zu durchschauen, sollte sie von Conan direkt erwarten. Ansonsten müsste sie erwarten, dass er eben a), nicht sich das Schloss genau genug angeguckt hat, um zu wissen, dass es (praktisch) unmöglich ist, normal in der kurzen Zeit herauszukommen, und b), dass sie selbsteinen solchen normalen Weg genommen hätte.
Deshalb tendiere ich zur Falle, auf die ich mich beim nächsten Mal freue.

Aber, sag mal, wirst du deine Gedanken zu Vermouth noch aufklären?

Ich warte mit Spannung auf das Ende des Schlosses und was die Betreiber dazu sagen. *ggg*
LG, Diracdet
Von: abgemeldet
2009-08-14T20:41:15+00:00 14.08.2009 22:41
Find ich aber auch~
Schön schnell weiterschreiben, hopp hopp XDD
40 Sekunden sind nämlich ne verdammt kurze Zeit, wenn man irgendwo ne Falltür suchen muss die über Leben und Tod entscheidet^^""
Aber das Kapi war super-spannend!
Hast du super gemacht >,<

Grüssle, Lauser~
Von:  KaitoDC
2009-08-14T19:33:31+00:00 14.08.2009 21:33
oh mein Gott! diese Madeira....!
Rauchbomben.... und noch wietere... hoffentlich finden Conan und die anderen einenn Ausweg! und Akai und Haibara den ausgang! verdammt... nur noch 40 sekunden...
toll, an so einer spannenden stelle aufzuhören!!! -_______-
also schrieb schön schnell wieter!
lg
KaitoDC


Zurück