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Bonds and Betrayal

Sasuke & Sakura! » Epilog online -> Story abgeschlossen!
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Ein Auge des Teufels erwacht

Ich empfehle zum Hauptteil der Geschichte das SAW - Theme^^
 

Kapitel 16: Ein Auge des Teufels erwacht
 

Vor 10 Jahren…
 

Es war eine stürmische und regnerische Nacht in Raigakure, als die Gewitterwolken über das Dorf hinwegzogen und einige Blitze fast schon zeitgleich zum Donnergrollen zuckten. Man konnte froh sein, wenn man in dieser Nacht in seinem Haus im Warmen war.

Doch selbst jetzt, als der Regen fast schon wie ein Wasserfall auf die matschigen Straßen schlug, waren drei Personen unterwegs. Zwei von ihnen gingen voraus. Einer von ihnen trug den dritten im Bunde Huckepack, da er bewusstlos war. Die zwei Jounin des Dorfes verließen nach und nach die Hauptstraßen ihrer Heimat und kamen schließlich vor einem gewaltigen Gebäude an, in welchem der Raikage persönlich seiner Arbeit nachging. Allerdings nicht mehr um diese Uhrzeit. Gemeinsam schleppten sie den schwarzhaarigen Jungen die Treppe hinauf und klopften schließlich dreimal an der großen Tür in einem bestimmten Rhythmus, woraufhin ihnen geöffnet wurde.
 

Der Regen peitschte hinein und anschließend wieder gegen das große Tor, als es geschlossen wurde. Die zwei Jounin folgten einem groß gewachsenen und stolzen Mann, der zur Elite des Blitzreiches gehörte. Sie gingen den breiten Flur entlang, ehe sie erneut eine verschlossene Tür hinter sich brachten und nun eine lange Treppe hinab gingen. Am Ende dieser Treppe führten drei verschiedene Wege weiter abwärts und die drei bzw. vier Personen entschieden sich für den rechten Weg, gingen diesen entlang und trafen schließlich wieder auf eine Tür, die sie durchquerten. Erst jetzt öffnete der Junge auf dem Rücken des einen Jounin langsam seine Augen, fror sofort wegen seiner völlig durchnässten Klamotten und der Kälte, die in diesem verliesartigen Gemäuer herrschte. Als sich sein gesundes Auge an das Licht gewöhnte, konnte er seinen warmen Atem sehen und sah sich erschöpft um. Langsam gewöhnte sich auch das linke, noch etwas angeschlagene Auge an die Dunkelheit. Es verheilte mittlerweile recht gut und dafür war der Junge dankbar. Aber wo war er hier?

„Arihiro, bist du dir sicher, dass du das tun willst?“, vernahm der schwarzhaarige Junge eine Stimme, die von einer vertrauten gefolgt wurde.

„Es ist der sinnvollste Weg und ich bin zu alt dafür. Wir testen es an ihm“, sprach diese kaltherzig und mit einem Schwall von Verachtung. „Er ist wach. Lasst ihn runter!“
 

Die zwei Jounin reagierten und der eine setzte den frierenden Jungen ab, der sich daraufhin leicht erhob und zu den vier Leuten sah, die ihn umgaben.

„V-Vater… Was…?“, fragte er irritiert und erntete sofort einen Schlag ins Gesicht des Angesprochenen.

„Schweig!“, schrie ihn dieser nur an und packte ihn am Kragen, um ihn hochziehen zu können. Die Verachtung, die in seiner Stimme zu erkennen war, spiegelte sich auch in seinem Gesichtsausdruck und seinem Blick wieder. „Du warst bisher nichts weiter als eine pure Enttäuschung, Takeshi… Obwohl ich es dir verboten hatte, hast du dich erneut mit diesem kleinen Flittchen getroffen.“
 

Sofort reagierte der Junge und wollte seinem Vater ebenfalls eine Schlag ins Gesicht verpassen, aber seine Faust wurde mit der freien Hand des Älteren einfach abgefangen, so als wenn es eine Leichtigkeit wäre, seinen Attacken auszuweichen.

„Nenn’ sie nie wieder so!“, drohte ihm Takeshi, doch der stolze Krieger schleuderte ihn gegen die Wand am anderen Ende dieser großen Halle, die mit Kacheln ausgelegt war. Die anderen drei Anwesenden sahen dieses Spiel hier gleichgültig und doch amüsiert mit an. Der fünfzehnjährige Junge sah zu ihnen und erkannte an dritter Stelle den Raikage… Was machte der hier? Und wieso schritt er nicht ein? War das nicht seine Aufgabe als Oberhaupt dieses Dorfes?

„Sonst was, Takeshi? Du warst dazu bestimmt, an meine Stelle zu treten, ein ehrfürchtiger Nachfolger des Nobu – Clans zu werden, mit einer Frau an der Seite, die ich dir als würdig anerkennen würde! Aber stattdessen hast du mich enttäuscht, deinen Rang in unserem Clan nicht eingesehen! Du bist nicht länger mein Sohn, sondern ein Haufen Dreck…“
 

Die Wut und der Hass auf den eigenen Vater zeichneten sich auf dem Gesicht Takeshis ab, der sich unter einigen Schmerzen und seinem Zittern erhob.

„Dann töte mich doch, wenn ich nichts wert bin“, sagte er zu ihm und spuckte ein wenig Blut aus.

„Noch nicht, Nobu Takeshi“, sprach nun der Raikage, der vorgetreten war und hinterlistig schmunzelte, „Vorher wirst du uns noch für einen kleinen Versuch zur Seite stehen. Dann überlasse ich dich den verantwortungsvollen Händen deines Vaters!“ Takeshi sah ihn aus seinen blauen Augen misstrauisch an und beobachtete, wie er einmal schnippte und die zwei Jounin schließlich samt Arihiro auf ihn zugingen und dann jedoch vor einer der Kühlkammern stehen blieben. Moment… War er hier etwa in einer Art Leichenschauhaus? Und von was für einem Versuch sprach dieser verräterische Raikage?
 

Einer der Jounin öffnete die Kühlkammer und zog eine stählerne Trage heraus, auf der ein abgedeckter Mensch lag. Takeshi wich zurück, bis er wieder an die Wand stieß. Schock und Furcht vermischten sich, als das Laken vom Gesicht dieser Leiche abgenommen wurde und einen schwarzhaarigen Mann mittleren Alters offenbarte, der nur noch ein Auge hatte. Und dieses Auge war weiß…

„Was… Was hat das zu bedeuten?“, fragte Takeshi mehr sich selbst als die anderen und doch sollte er eine Antwort bekommen.

„Unser erstes Experiment erwies sich als nutzlos und wir waren aus politischen Gründen dazu gezwungen, die Spuren ganz zu beseitigen“, sprach das Oberhaupt des Blitzreiches, „Doch wir hoffen, dass du uns nicht so enttäuschen wirst, junger Nobu…“
 

Die Aufmerksamkeit des schwarzhaarigen Jungen hatte bis jetzt auf dem Raikage gelegen, doch nun wendete er seinen Blick langsam zu der Trage, wo einer der Jounin ein Messer nahm und es langsam über das Auge wandern ließ. Doch ehe er genau etwas sehen konnte, schritt sein Vater in die Blickrichtung und kam nun ebenfalls mit einem Messer auf ihn zu.

„Enttäusche mich nicht nochmal, Takeshi“, sprach er hasserfüllt und drückte den Kopf seines Sohnes unter vergeblichen Wehrattacken an die Wand, sodass ihn das verheilende linke Auge gerade noch erkennen konnte.

Arihiro hob sein Messer, holte damit aus und…
 

„AAAAAAAHHHHHHH!!“, schrie Takeshi schmerzerfüllt und nur durch das Gewitter, den peitschenden Regen und die dicken stählernen und steinernen Wände dieses verliesartigen Kellers vernahm niemand seine qualvollen Schreie.
 

Der Raikage hatte während dieses Schauspiels angeekelt weggesehen, doch Arihiro blickte immer noch zu seinem Sohn, ließ das Messer fallen und das Blut strömte aus der leeren Augenhöhle, während die Schreie seines Sohnes immer noch nicht verstummten.

Das stolze Oberhaupt des Nobu – Clans drückte weiterhin den Kopf seines wertlosen fünfzehnjährigen Sohnes zur Seite, neigte nun seinen Blick zu einem der Jounin. Dieser ging nun vorsichtig zu ihm und hielt in seiner Hand das weiße Auge, welches sie dem toten Fremden genommen hatten, umgeben von einer grünlichen Aura.

„Sollen wir es transplantieren“, fragte der Jounin und blickte geschockt auf, als Arihiro das Auge einfach so zwischen Daumen und Zeigefinger nahm und es dann unter erneuten Schreien mit einem leichten Druck, der dem Auge jedoch nicht schadete, in Takeshis Augenhöhle drückte. Fast schon schützend hielt Arihiro eine Weile seine Hand darüber, während Takeshi noch immer qualvoll schrie, aber nicht wusste, was er dagegen machen konnte…
 

„Funktioniert es?“, kam es nun erwartungsvoll vom Raikage, der ein paar Schritte auf die beiden zutat. Arihiro schloss für einen kurzen Moment seine Augen, erhob sich dann aber und nahm schließlich seine Hand von seinem Sohn.

„Natürlich funktioniert es. Er ist ein starker Nobu, wenn auch unloyal und von Gefühlen geleitet. Als Werkzeug wird er dienlich sein… Hör auf zu jammern, Takeshi!“, schrie er anschließend, „Du bist ein Nobu und stammst von mir, Nobu Arihiro, ab! Dein Körper verfügt über die einzigartige Fähigkeit, jegliche Organe anzunehmen und zu verwenden. Deine Selbstheilfähigkeiten sind einzigartig im gesamten Blitzreich! Warum glaubst du, habe ich jahrelang so überlebt? Wenn mich ein Feind beinahe getötet hatte oder eine Krankheit mich dahingerafft hätte, habe ich mir einfach neue Organe genommen… Dein Leid und dein Schmerz sind nichts im Vergleich zu dem, was ich durchlebt habe, also stell dich nicht so an! Es ist nur ein Auge…“

Der Raikage schmunzelte wieder hinterlistig und leicht belustigt, während sich auch die anderen beiden Jounin um ihn scharten. Der schwarzhaarige Junge jedoch kauerte sich zunächst auf dem Boden zusammen und hielt sich sein linkes Auge, versuchte offenbar, die Schmerzen zu lindern. Seine Schreie erstickten langsam, aber dafür fror er umso mehr, während sein warmes Blut an der Wange hinunterlief.

„Du darfst deinem Vater dankbar sein, junger Takeshi. Dir wurde eine Gabe verliehen, die-…“ Plötzlich brach er ab, als ein spitzes Kachelstück seinen Rachen durchbohrt hatte. Arihiro und die beiden Jounin sahen ihren Befehlshaber nur noch umfallen, ehe sie sich wieder Takeshi zuwandten, der sich offenbar kraftlos erhob, die Arme hängend und sich mit dem Gesicht zuerst an die Wand vor sich lehnte.
 

Was passierte hier? Irgendetwas stimmte doch nicht… Langsam veränderte sich die Umgebung, nein, sie erweiterte sich, so als würde er mehr sehen als zuvor. Er sah plötzlich die Kühlkammern, die Leiche und die drei Männer hinter sich. Auch wenn es schwarzweiß war, er konnte sie sehen… Wieso? War es das Auge?

Plötzlich zog einer der Jounin ein Kunai und warf es auf seinen Rücken, doch Takeshi ging lediglich einen Schritt zur Seite und es prallte an der verkachelten Wand ab.

Nach und nach zogen sich ein paar Adern zu seinem linken Auge, zu diesem weißen Sehorgan… Und war seine Umgebung zuvor noch leicht verschwommen, nahm er sie jetzt vollkommen scharf war.
 

„Jetzt bist du wieder etwas wert, mein Sohn“, sprach Arihiro und schmunzelte selbstsicher, doch schreckte er sofort zurück, als Takeshi sich mit einem hasserfüllten Ausdruck zu ihm umdrehte. Das Oberhaupt des Nobu – Clans musste zugeben, dass dieser Anblick ihn erschreckt hatte. Nicht der Hass in seinem Gesicht, sondern dieses Auge… Es hatte nichts Gutes zu bedeuten… Es war wie ein Auge des Teufels, was ihn gerade musterte, als könne er durch ihn hindurchsehen.

Um nicht alles außer Kontrolle geraten zu lassen, griffen die beiden Jounin ihn von zwei Seiten ein, um ihn in die Zange zu nehmen, aber er sah diese Angriffe kommen. Der erste Schlag wurde lediglich durch die Hand abgewehrt und der andere ebenfalls.

Mit einem geringen Kraftaufwand zog er die beiden Jounin mit sich und als er genug Platz hatte, drehte er sich einmal im Kreis, ließ sie während dieser Drehung einfach los, sodass sie gegen die Wände flogen. Takeshi reagierte, zerschlug noch eine der Kacheln auf dem Boden in zwei Hälften und warf die eine hinter sich, die andere vor sich – er traf beide. Diese Präzision und allein schon die Tatsache, dass er die beiden zeitgleich sehen konnte, obwohl der eine hinter ihm war, faszinierten ihn unbewusst…
 

Arihiro hatte genug gesehen. Er griff jetzt ein und attackierte seinen Sohn von hinten mit seinem Kurzschwert, doch der Jüngere wich mit einer Seitwärtsrolle aus, schnappte sich ein Kunai aus der Waffentasche des toten Jounin und fing somit den Sprungangriff seines Vaters ab. Natürlich würde er im Punkt „Kraft“ nicht gegen ihn ankommen und deshalb verzog er sein Gesicht, blinzelte einmal und konnte dann noch etwas Neues sehen. Die Figur seines Vaters… Zahlreiche leuchtende Bahnen verliefen durch ihn und überall waren Punkte verteilt, an denen das Leuchten noch intensiver war.

War das etwa der Chakrakreislauf? Wenn ja, dann würde er diesen doch…

Takeshi versuchte es. Er leitete etwas Chakra in seine Finger und schlug dann auf den Arm seines verhassten Vaters, der daraufhin zurückwich und das Schwert fallen ließ, weil er darin keine Kraft mehr spürte.

Takeshi nutzte die Gelegenheit und warf das Kunai genau auf ihn zu, doch der Ältere fing es mit der anderen Hand ab, in der das Wurfmesser stecken blieb. Wieder blinzelte Takeshi eher ungewollt und da war wieder etwas… Das Skelett, die Muskulatur, die Organe… Er nahm wieder ein Kunai aus der Waffentasche des Jounin und stürmte auf Arihiro zu, der wieder versuchte, sein Kurzschwert zu heben und hielt es schützend vor sich, doch sein Sohn sprang über ihn hinweg, landete Rücken an Rücken und stach seine Waffe ins verlängerte Rückenmark, worauf ein kurzer Aufschrei des Oberhauptes kam, ehe er zusammensackte. Mit einem verkrampften Gesichtsausdruck voller Schmerz drehte sich der Vater noch einmal zu seinem Sohn um – den Hass zeigend.

„Du… hast… deinen Clan verraten, Takeshi… Und das Blitzreich… Du hast deinen Untergang besiegelt… Aber… Jetzt bist du wirklich etwas wert, Teufelsauge…“ Arihiro fiel seitlich auf den Boden und starb. Die angesammelten fremden Organe versagten aufgrund seines Alters und ließen ihn endgültig das Leben aushauchen…
 

Erschöpft und immer noch irritiert ließ Takeshi das Kunai fallen, schritt zunächst langsam rückwärts zur Tür hin und rannte dann hinaus, einfach weg von diesem Ort. Mit einem Hauch von Panik im Gesicht verließ der Fünfzehnjährige dieses Gebäude und rannte in den peitschenden Regen hinein, lief durch die Straßen… Was hatte er getan? Er hatte zwei Jounin, seinen Vater und den Raikage umgebracht… Und das hatte er dem Auge und seinem innerem Dämon namens Überlebenswillen zu verdanken… Aber jetzt war er ein Verräter, der sein eigenes Dorf hintergangen hatte. Ein Abtrünniger würde er jetzt sein… Und durch seine schreckliche Tat würde er noch vielmehr ein Teufel sein… Wo sollte er hin? Es gab keinen Ausweg, er musste Raigakure verlassen… Doch halt… Konnte er einfach so gehen? Ohne Abschied? Nein, das wäre nicht richtig gewesen, auch wenn ihm dadurch viel Zeit verloren gehen würde.

Natürlich würde er sie nicht mitnehmen können, das wäre zu gefährlich. Aber wenn sie hier bliebe, würde ihr nichts passieren, genauso wenig seiner Mutter.
 

Und so erreichte der klitschnasse Nobu Takeshi das Anwesen des Kagura – Clans, sprang über die Mauer und kletterte auf den Baum vor Meis Fenster, klopfte leise. Sie schlief bereits, doch nahm sie die leisen Geräusche wahr und drehte sich zum Fenster. Ein Blitz erzuckte in dieser Sekunde und sie erkannte Takeshi, der dort in dem schlimmen Regen hockte, das linke Auge zugekniffen… Scheinbar schmerzte es noch ein wenig.

Doch schnell riss sie sich zusammen, stand auf, öffnete das Fenster, sodass er eintreten konnte und schloss es wieder.

Anschließend fiel sie ihm in die Arme… Es tat gut, ihn wiederzusehen, auch wenn sie ganz genau wusste, dass es ihr verboten war, den Fünfzehnjährigen überhaupt nur ansatzweise zu treffen.

„Takeshi… Was, was machst du denn hier? Wenn mein oder dein Vater uns sieht…“

„Mei, ich…“

„Du bist ja völlig durchnässt“, stellte sie fest, als ihr Nachthemd ebenfalls durch die Umarmung vollkommen nass wurde. Schnell griff die Fünfzehnjährige in eine Schublade und holte ein Handtuch hervor, ehe sie ihn musterte und stutzte. „Und was ist mit deinem Auge? Tut es noch weh? Warte, ich habe noch die Tropfen, mach es mal auf…“ Doch er tat es nicht, wendete lediglich den Blick seines rechten Auges ab. „Jetzt stell’ dich nicht so an. Mach dein Auge auf, na los!“
 

Schließlich tat er es doch und sofort ließ Mei das Handtuch fallen und geschockt ging sie einige Schritte zurück, starrte entsetzt zu ihm, woraufhin er das linke weiße Auge sofort wieder schloss… So etwas hatte Mei noch nie gesehen. Und der Kontrast zwischen den beiden Augen ihres Freundes verängstigte sie. Das tiefe meeresfarbene Blau, welches Gefühle entgegenbrachte, sie oft liebevoll angesehen hatte – es war vereinsamt. Jetzt zierte die linke Seite ein kaltes, nichts sagendes und völlig undurchschaubares, fast schon bösartiges Weiß.
 

„Ich bin nur hier, um mich zu verabschieden…“

„W-Was… Was meinst du damit? Was ist passiert? Dein Auge…“, stotterte die Erbin des Kagura – Clans vor sich hin und zitterte noch etwas. Dem Nobu war klar, dass diese Sache alles verändert hatte und sein Leben umkrempeln würde.

„Ich muss von hier weg… Fliehen… In wenigen Stunden werden sie nach mir suchen…“

„A-Aber wieso?“ Mei verstand noch weniger als eben schon. Die Frage nach seinem Auge hatte sie nicht beantwortet bekommen, zu sehr irritierte sie seine Aussage.

„Ich habe den Raikage umgebracht“, sprach er und ein Blitz erhellte das Zimmer, ehe er sich umdrehte und gehen wollte, doch hatte er die Rechnung ohne seine Freundin gemacht, die ihn noch einmal aufhielt, indem sie schnell zu ihm ging, an der Schulter fasste und ihn zu sich drehte, dabei wieder dieses unheimliche weiße Auge musterte.

„Du gehst nicht ohne mich“, meinte sie plötzlich entschlossen, „Ich weiß nicht, was passiert ist, aber ich lasse dich nicht alleine gehen… Dazu… liebe ich dich zu sehr! Egal, was du getan hast oder was mit dir passiert ist!“ Mit diesen Worten zog sie ihn am Kragen leicht zu sich runter und gab ihm einen Kuss auf das linke Auge, welches er zuvor noch geschlossen hatte.

Noch etwas überrumpelt von dieser Aktion sah Takeshi ihr dabei zu, wie sie sich auf einmal einen Rucksack schnappte und einige Sachen einpackte, sich selbst noch umzog und einen Zettel schrieb. Erst jetzt fing der Nobu sich wieder und blickte entsetzt zu ihr.

„Mei, du machst dich damit zu einer Verräterin! Ich lasse nicht zu, dass du dein Leben wegwirfst“, versuchte er störrisch ihr diese dämliche Idee auszureden, doch wurde er erneut überrascht, denn Mei konterte seinen Blick, der mit Entschlossenheit gefüllt war.

„Ich würde es wegwerfen, wenn ich dir nicht folgen würde…“ Der ungläubige Ausdruck auf dem Gesicht des Fünfzehnjährigen verschwand und wich einem Lächeln…

„Mei…“
 

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„Natürlich hatte man wenige Stunden später sofort die Verfolgung aufgenommen und jagte die beiden durch fast das gesamte Blitzreich. Sie kamen nicht drum herum, einige ihrer Verfolger zu töten, zumal auch ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt war“, erzählte Musashi weiter, „Ihr Wille zu überleben, ließ sie töten… Es war eine Abstumpfung und gleichzeitig ein gutes Training für Takeshi und seine neue Fähigkeit… Doch irgendwann verließen auch ihn die Kräfte und ein Trupp an Gegnern war ihnen auf den Fersen… Wir fanden sie verletzt und ausgehungert, konnten sie gerade noch rechtzeitig vor dem Ende bewahren. Daraufhin nahmen wir sie mit und unterrichteten sie in unseren Künsten…“
 

Sakura hatte aufmerksam zugehört und wirkte nun leicht abwesend, während Sasuke total unberührt an der Wand lehnte und die Arme vor sich verschränkt hatte. Eine banale Geschichte…

„Also war er es gar nicht alleine, der so viele getötet haben soll“, stellte der Uchiha kalt fest und sah schließlich doch zu dem großen Samurai, der etwas gluckste und sich zurücklehnte.

„Nun, summiert würde das bis heute sicherlich hinkommen, aber ein Fünfzehnjähriger kann in einer einzigen Schlacht keine fünfhundert oder gar tausend Mann töten, egal, wie talentiert er ist. Diese Schlacht haben wir gemeinsam bestritten. Dennoch… Takeshis Talent im Umgang mit dem Schwert ist einfach unglaublich. Er hat so schnell wahnsinnige Fortschritte gemacht…“
 

Nun herrschte eine Weile Schweigen, in dem Musashi die Augen schloss und etwas in sich kehrte.

Sakura hingegen warf einen mitleidigen Blick auf den hölzernen Tisch vor sich. Also war diese Mitgliedschaft bei der Akatsuki letzten Endes nichts Weiter als ein Versuch, die Samurai aus diesem Leben zu befreien und ihnen ein eigenes Dorf zu geben, in dem sie frei und in Frieden leben konnten. Deshalb kämpften Mei und Takeshi an der Seite der Akatsuki. Sie wollten ihren Freunden helfen…

„Papa“, klang es dann plötzlich von der Seite und die Rosahaarige sowie der Samurai sahen in die Richtung, aus der die Stimme kam. Ein kleines Mädchen, das nicht älter als sechs war und ein hölzernes Schwert in der Hand hielt, blickte aus ihren großen Augen zu Musashi, „Ich will endlich Oniken lernen!“
 

Oniken? Sasuke horchte auf. Dieser Begriff kam ihm so bekannt vor und nur wenige Sekunden später kam ihm die richtige Erinnerung.
 

„Oniken, Katana no Izúma!“
 

„Ich weiß, meine Kleine“, lächelte der Samurai verschwitzt, „aber dafür ist es noch etwas zu früh, glaub mir! Du weißt doch, was ich dir gesagt habe!“

Eingeschnappt schlug das Mädchen mit ihrem Bokken auf den Boden und sah weiterhin zu ihm.

„Dann trainier’ wenigstens mit mir!“ Musashi seufzte. Seine Tochter war manchmal wirklich anstrengend, auch wenn dieser Ehrgeiz wirklich gut war.

„Hey, wie wär’s, wenn ich etwas mit dir trainiere?“, schlug Sakura lächelnd vor und das Mädchen sprang sofort drauf an, rannte bereits in die Mitte des Saales, woraufhin Sakura ihr folgte und sich von der Kleinen ein anderes Holzschwert zuwerfen ließ.
 

Der Samurai lächelte ebenfalls und nur Sasuke sah gefühlskalt zu dem Bild, auf dem die Rosahaarige mit dem Mädchen ein wenig „trainierte“, bis schließlich das geschah, was zwangsläufig passieren musste. Die Tochter des Miyamoto Musashi stolperte, fiel hin und schürfte sich das Knie auf, woraufhin natürlich das große Weinen begann. Zunächst wollte ihr Vater zu ihr eilen, aber Sakura kniete sich zu ihr hin, streichelte ihr über den Kopf und flüsterte ihr beruhigende Worte zu, während sie mit ihrer anderen Hand die Wunde zu heilen begann.
 

Wieder so ein Moment… Sasukes Kälte verflog urplötzlich wieder, als er sie so sah und wie sie mit dem Mädchen umging, fürsorglich lächelte. Das Interesse und dieses warme Gefühl breiteten sich aus. Dieses Lächeln hatte wieder einen seltsamen Bann um ihn gelegt, dem er einfach nicht entkam.

Von dieser Art Zauber oder Jutsu vereinnahmt, bemerkte er nicht einmal, wie Musashi ihn beobachtete und eine Augenbraue hob, leicht wissend zu schmunzeln begann. Eigentlich hatte er die Gelegenheit nutzen wollen und mit dem Uchiha über Itachi sprechen wollen, aber dazu war noch etwas Zeit. Kojiro hatte damals im Wald noch einige andere Dinge über den Uchiha und die Haruno herausgefunden, die er Musashi im Stillschweigen erzählt hatte, wie z.B. den Grund des seltsamen Kampfes, den sie geführt hatten. Nun gut, Musashi entschied sich, noch ein wenig mit weiteren Verhören abzuwarten und die zwei Ninjas erstmal sich selbst zu überlassen, was scheinbar bitter nötig war… So konnte er erstmal den Tisch und den Versammlungsraum verlassen, ohne dass Sasuke überhaupt etwas davon mitbekam…
 


 

Soo, also ich hoffe, euch hat die Story über Takeshi gefallen. Schreibt's mir einfach, wie ihr es fandet und was ihr JETZT von ihm haltet XD

Meine Euphorie gerade verlangt nämlich, dass ich eure Aufmerksamkeit erstmal auf etwas anderes lenke:
 

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/214830/191132/
 

Seht es euch an^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Aoki_lee
2008-06-09T14:17:43+00:00 09.06.2008 16:17
also dieser takeshi wird mir imemr sympathischer X3
ich mag deine charaktere!!!
und zu meiner frage damals...
jetzt versteh ich es ^^
Von: abgemeldet
2008-06-07T15:22:44+00:00 07.06.2008 17:22
Hey!
Geiles Kapitel und du hast Recht: Die Saw-Theme passt echt super dazu XD
Sasuke's Zauber ist echt witzig...sonst ist er schon intelligent aber er merkt nicht, wenn er eine Person mal mag und sie nicht nur gleichgültig für ihn ist^^
Die Geschichte von Takeshi war PERFEKT beschrieben...ich kam mir wirklich so vor, als stünde ich neben ihm oder als würde ich das ganze wie in einem Film sehen...echt super gelungen^^

Freu mich auf's nächste Kapitel!

glg, DarkSatire
Von: abgemeldet
2008-06-06T21:26:56+00:00 06.06.2008 23:26
ich liebe deinen FF.
dass takeshi éigt eine andere geschichte hat, habe ich mir gedacht.. aber irgendwie hab ich trotzdem geglaubt, dass er des mim auge selber gemacht hat.. aber naja.. wenn man richtig liegen würde, wäre keine spannung mehr da:)
klasse und detailiert geschrieben.
ich lese immer wieder gerne deine FF bzw neuen kapi`s :)
bin schon gespannt, wies weiter geht:)
liebe grüße
yesilli
Von: abgemeldet
2008-06-06T20:33:18+00:00 06.06.2008 22:33
klasse kapitel


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