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Bonds and Betrayal

Sasuke & Sakura! » Epilog online -> Story abgeschlossen!
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Sakuras Überlegungen

Kapitel 15: Sakuras Überlegungen
 

Es war spät nachts, als eine schläfrige Kunoichi aus ihrem tiefen Schlaf erwachte und sich die Augen rieb. Seltsamerweise hatte sie nicht schlecht geträumt oder einen ihrer „Sehnsuchtsträume“ gehabt, was für einen ruhigen und vor allem erholsamen Schlaf gesorgt hatte.

Warum sie diesmal ein solches Glück verdient hatte, wusste sie nicht, aber es war ihr auch irgendwo egal. Aber auch wenn ihr im Schlaf die Ruhe vor Sasuke vergönnt gewesen war, fielen ihre Gedanken jetzt sofort auf diesen zurück.

Was war nur los? Mit ihm… Mit ihr… Es ging ihr einfach nicht in den Kopf, warum sie ihn nicht voller Hass angegriffen hatte, als er sie so sanft und liebevoll berührt hatte. Eigentlich hätte sie platzen müssen aufgrund seines dreisten Verhaltens, aber stattdessen hatte Sakura das alles so überfordert, dass sie absolut erstarrt gewesen war. Mist…

Und nun warf sich die Frage auf, was mit Sasuke los war! Wieso war sein Verhalten ihr gegenüber so seltsam? Diese Gesten, diese Blicke und vor allem diese Antworten, die er ihr gab… Das alles war beim Uchiha doch höchst selten bis hin zu gar nicht.

Er sprach von einer Mauer, die sie sich aufgebaut hatte, um sich zu schützen. Einer Mauer aus Hass, die ihm und seinen verletzenden Worten und Taten galt. Aber nun, wo genau das Gegenteil von ihm gebracht wurde, schien die Mauer nicht zu helfen, als würde sie nach und nach eingerissen werden.
 

Sasuke war ein Menschenkenner, auch wenn man ihm das nicht ansah und gerade wenn es um Leid ging, konnte er die Leute sehr gut anhand ihres Verhaltens und ihren Mimiken analysieren. Das wusste Sakura und jetzt tat sich gerade für sie die Frage auf, ob er sich durch seine seltsame Verhaltensweise ihr gegenüber einfach nur ein paar Trümpfe erspielen und sie schwächen wollte oder ob er es ernst meinte… Ernst in dem Sinne, dass er sie verstand und Gefühle für sie hegte, die er eigentlich gar nicht zu haben schien.

Ersteres war doch viel wahrscheinlicher, wobei er dann ein sehr guter Schauspieler sein musste, was sich die Kunoichi nicht wirklich vorstellen konnte.
 

Hier stimmte mittlerweile einfach so einiges nicht mehr. Und die Gefühle der Medic – nin waren hier keine Ausnahme. Es konnte doch eigentlich nicht sein, dass sie sich diesen Hass einfach nur eingebildet hatte, oder? Er war doch so real und hatte bei ihrem Kampf seine volle Wirkung gezeigt, ihre Fähigkeiten nur geschürt… Nein, das hatte er nicht, wie sie feststellte. Sie hatte sich nicht ganz unter Kontrolle und war so auf den ein oder anderen simplen Trick des Uchihas reingefallen.

Sakura verstand langsam, warum Sasuke sich in den letzten Jahren so verändert hatte und ein so talentierter Shinobi geworden war. Da er seine Emotionen kontrollierte, machte ihn das zwar kalt und gefühllos, aber er konnte in einem Kampf wenigstens die Kontrolle über sich behalten und nicht ausrasten… Naruto hatte dies des Öfteren getan und es war bei ihm dann nie gut verlaufen. Es machte ihn stärker, aber dafür dachte er in dem Zustand nicht nach und nur dank seiner immensen Kraft war er dann in der Lage, den Kampf zu dominieren. Daran arbeitete er momentan… Und sie? Sie hatte das nicht getan.

Ein wehmütiger Seufzer entfloh ihrer Kehle und langsam erhob sie sich, stand auf, um dann jedoch wieder in Gedanken zu versinken.
 

Der Uchiha ging ihr nicht aus dem Kopf und es war einfach nicht auszuhalten, wie innerlich alles bei ihr kaputt zu gehen schien. Die Narbe, die sich bei ihr gebildet hatte, schien langsam aufgerissen zu werden, was sie auf jeden Fall verhindern wollte, während nebenher auch ihre Mauer bröckelte, was wiederum auch nicht geschehen durfte. Doch an zwei Baustellen zur selben Zeit zu arbeiten, ging nicht… Verdammter Sasuke! Warum tat er ihr das an?

Es gab nur eine Möglichkeit, wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte, aber die musste sie auswählen. Zwei Optionen hatte sie immerhin offen. Entweder würde sie zulassen, dass ihre Hassmauer brach und wieder Gefühle für ihn entwickeln, ihn zu lieben beginnen wie vor drei Jahren und somit das Risiko eingehen, wieder verletzt zu werden…

Oder aber sie konzentrierte sich vollends darauf, die Mauer aufrecht zu erhalten und ihn zu hassen – zwar dann auf Verstandebene und nicht auf der des Herzens, aber sie würde wenigstens nicht mehr von ihm erniedrigt werden.

Anschließend blickte sie entschlossen auf und verzog ihr Gesicht vor Verärgerung, band sich ihren Waffengürtel um und verlies ihr Zimmer, ging den langen Flur entlang, ehe sie vor einer Tür stand. Sie interessierte es gerade gar nicht, dass jederzeit einer dieser komischen Schwertkrieger kommen könnte, aber sie waren ja nicht gefangen, also durfte sie sich ja wohl frei bewegen.
 

Leise öffnete sie schließlich die Tür und betrat das Zimmer, schloss die Tür vorsichtig hinter sich und ging zum Bett, in dem der Schwarzhaarige schlief. Wobei man das nicht als Schlaf bezeichnen konnte. Es war vielmehr ein andauerndes Wälzen, das hier zu beobachten war und Sakura kurz stutzen ließ. Die Kunoichi griff zu ihrer Waffentasche und zog ein Kunai, ging langsam neben das Bett und erhob das Wurfmesser in die Luft. Ja, so würde es für sie am Besten sein. So würde sie alles beenden, jegliche Gefühle für ihn ausschalten können und seine dämliche Rachetour bzw. den Machthunger zerstören, mit dem er alle Bänder getrennt und alle Leute verletzt hatte, die ihm wichtig waren.

Einen Moment lang zögerte sie noch, weil sie nicht sicher war, ob Sasuke nicht nur vortäuschte zu schlafen, aber das hier war so seltsam… Er schlief, tief und fest und doch so unruhig. Träumte er etwa? Wenn ja, von was? Schien ja mächtig abzugehen… Na ja, vielleicht hatte er gerade einen fröhlichen Moment, wie den Tod seines Bruders vor sich. Dann würde Sakura ihn wenigstens in einem Glücksmoment töten…

Aber dann, als sie gerade das Kunai in seinen vernarbten Rücken rammen wollte, drehte er sich zu ihr, verweilte auf der Seite und sie weitete entsetzt ihre Augen, als sie in sein verschwitztes Gesicht blickte.

Dieser Ausdruck… So… So gequält… So verletzt, beinahe panisch… Doch vielmehr noch von einer Eigenschaft geprägt, was sie zutiefst erstaunte… Einsamkeit.
 

In dieser einen Sekunde, wo sie ihn so ansah, war die Narbe endgültig aufgerissen und all diese vergrabenen Emotionen sprudelten wie wild durch die Gegend, schienen die Mauer abreißen zu wollen. Sie hatte Mitleid mit ihm und würde ihm so gerne beistehen…

Aber dann riss sie sich zusammen, schüttelte einmal ihren Kopf und in einer Welle der Verwirrung stach sie schließlich zu, um dieser ganzen Sache ein Ende zu setzen. Und während das Kunai unaufhaltsam jetzt seinen Weg suchte, bereute sie sogleich schon wieder ihre Tat, hätte am liebsten diesen Kraftaufwand rückgängig gemacht und blickte schließlich gleichzeitig geschockt und erleichtert auf, als ihr Angriff abgefangen wurde. Eine Hand hatte sich um ihr Handgelenk gelegt und so das Kunai, wenn auch nur sehr knapp, gestoppt.
 

Die kalten und emotionslosen Augen sahen sie wieder an, musterten alles von ihr – Gesichtsausdruck, Blick, Haltung und natürlich das Wurfmesser, welches ihn beinahe getötet hätte.

Sasuke wirkte binnen eines Augenschlages so, als wäre überhaupt nichts gewesen, als hätte er sich vor gut drei Sekunden nicht durch seinen Alptraum hin und her gewälzt.

Langsam erhob sich nun der Uchiha und setzte sich auf, drückte Sakuras Arm und das Kunai damit von sich, zwang sie sanft (!) dazu, zurückzuweichen und stand schließlich vollends auf, sah ihren geschockten Ausdruck.

Sie wollte ihn doch nicht töten! Das war eine dumme Reaktion gewesen und jetzt würde sie dafür büßen, so glaubte sie. Und wegen ihrer dämlichen Gefühlslage, würde sie sich nicht einmal richtig wehren können. Er würde sich jetzt nicht zurückhalten, obwohl er kein Interesse an ihrem Tod hatte. Doch es geschah nicht…

Der Schwarzhaarige umfasste mit seiner anderen Hand vorsichtig die ihre und strich leicht mit dem Daumen über ihre Finger, sodass diese sich wie von selbst lockerten und somit das Kunai freigaben, woraufhin es einfach so zwischen den beiden auf den Boden fiel.
 

Sasuke wirkte völlig unberührt, als er in Sakuras Augen sah und feststellte, dass diese sich langsam mit Tränen füllten. Und erst, als sie sich überraschend an seinen Oberkörper warf, weitete Sasuke kurzzeitig die Augen, korrigierte dies aber sofort wieder und blieb einfach so stehen. Die Kunoichi weinte immer noch und schlug dann leicht mit der Faust auf seine unverletzte Schulter, allerdings war überhaupt keine Kraft dahinter, weshalb es natürlich keinerlei Schaden zufügte.

„Du bist ein Mistkerl… Ein Mistkerl… Nichts weiter“, warf sie ihm an den Kopf und sorgte dafür, dass der Uchiha seinen Blick senkte, sodass seine Augen nicht mehr zu erkennen waren. „Was fällt dir ein, mir das anzutun? Wie kannst du es wagen, mir zu unterstellen, ich würde dich nicht hassen? Wieso weckst du Gefühle in mir, über die du gespottet, mit deren Hilfe du mich erniedrigt und gedemütigt hast? Sag mir, wieso…“
 

Zunächst erhielt sie keine Antwort, sodass ein Schweigen entstand, das irgendwie beruhigend wirkte. Es war fast so, als würde Sasuke diese Stille absichtlich erzeugen, um genau diese Reaktion zu erzielen, denn die Tränen zogen sich langsam zurück, auch wenn sie nicht stoppten. Erst dann, als Sakura ihre Stirn an seinen Oberkörper legte, schien auch von Seiten des Uchihas etwas zu kommen.

„Sakura“, klang seine klare kalte Stimme in ihr Ohr, „Wann habe ich dich über deine Gefühle hinweg gedemütigt und erniedrigt?“

Sie weitete daraufhin ihre Augen und musste jetzt plötzlich angestrengt nachdenken. Ja, wann hatte er das jemals getan? Wann hatte Sasuke sich über ihre Gefühle für ihn lustig gemacht? War das jemals der Fall gewesen? Hatte er diese Gefühle je ausgenutzt, um sie zu erniedrigen? Und hatte er je darüber gespottet, wie unsinnig das doch war? Nein… Nie… Aber dieser Satz damals, dass er sie für oberflächlich hielt. War das nicht Erniedrigung und Demütigung? Nein… Selbst wenn es eine simple Beleidigung war – nie hatte er sich darüber lustig gemacht oder ihre Gefühle direkt verletzt.

Erst jetzt wurde ihr das erstmals richtig bewusst, dass er nie diese Liebesgefühle angegriffen hatte. Gut, er hatte sie nicht erwidert, aber er hatte auch nie gesagt, dass er es nicht tat. Und schon gar nicht hatte er sie mit voller Absicht angegriffen, um ihr zu demonstrieren, wie schwach und naiv sie gewesen war. Niemals…
 

Während sie das dachte, schwieg er weiter. Scheinbar ahnte oder wusste er bereits, dass sie sich dessen langsam bewusst wurde. Dann hob Sakura ihren Kopf und sah ihn aus fragenden und immer noch leicht traurigen Augen an, die auf seine unbeeindruckten und gefühlskalten trafen. Mist, sie wollte ihn hassen, nicht Mitleid erregen!
 

„Wieso… hast du dich damals bei mir bedankt?“ Endlich war diese Frage raus und hoffentlich würde er sich dazu genehmen, ihr eine Antwort zu geben.
 

Aber Sasuke erwiderte zunächst nichts. Anstatt erstmal seiner Frage etwas Passendes zu entgegnen, hatte sie mit einer weiteren Frage geantwortet und plötzlich geschah das, was schon einmal bei ihrem Anblick passiert war. Der Stich, der Bann, der sich plötzlich um ihn legte und die Wärme, die sich ausbreitete. Die grausige Finsternis in ihm verzog sich erneut und es war ihm unerklärlich, warum er nicht standhalten konnte. Seit wann weichte ihn eine heulende Kunoichi auf? Dennoch, mit diesem „Aufweichen“ erhob sich ein Bedürfnis, ihr doch zu antworten, obwohl er es eigentlich nicht vorhatte.

Er würde ihr einen Einblick in sein Inneres gewähren, was er sonst bei niemandem tat. Er würde ihr sagen, warum er sich bedankt hatte, Schwäche bekennen, was er auch sonst niemals tat. Er würde seinen Stolz herabsenken, eine Sache, die er ebenfalls niemals tun würde… Aber hier würde er es jetzt tun, um auf ihre Frage zu antworten.
 

Sakura bemerkte, wie die Kälte aus seinen Augen diesem merkwürdigen Interesse gewichen war und schon wirkte er nicht mehr so bedrohlich und eiskalt.

Würde er diese Frage jetzt ernsthaft beantworten? Würde er wirklich beantworten, warum er sich damals bei ihr bedankt hatte?

Ja, er würde das tun…
 

„Du hast mir das Gefühl gegeben, geliebt zu werden“, antwortete er ernsthaft, aber neutral und hielt weiterhin den Blickkontakt. Überraschung machte sich auf dem Gesicht der Rosahaarigen breit, als sie das hörte. Bitte was…? Aber wieso gerade sie? Es liebten ihn doch so viele andere Mädchen damals. Wieder las er ihr diese Frage förmlich aus den Augen ab und reagierte. „Nicht wie diese Fangirls… Du gabst mir das Gefühl, richtig geliebt zu werden. Ich meine damit nicht freundschaftliche Liebe…“ Nun, das war ihr schon klar, aber dennoch zerstückelten diese Worte ihre Mauer immer und immer weiter. Freundschaftliche Liebe hatte er sowieso in seiner Zeit in Konoha erhalten – Naruto und Kakashi zum Beispiel. Aber diese andere Liebe hatte er nur durch sie gefühlt?

Die Medic – nin konnte das immer noch nicht ganz fassen.

„Aber… Warum… Warum bist du dann-…“, musste sie zwangsläufig abbrechen, als sie plötzlich seine Lippen auf ihren spürte.
 

Konnte sie auch mal mit ihren Fragen aufhören? Sasuke hatte es aus einem unerfindlichen Grund nicht mehr ausgehalten. Einerseits ihr Gerede, andererseits diese seltsame Anziehungskraft, die sich auf ihn ausgewirkt hatte und nicht von der Erde stammte.

Seine Frage, wie sich sein kaltherziger Vater in eine liebreizende Frau wie seine Mutter tatsächlich verlieben konnte, wurde nach und nach immer weiter beantwortet, aber dann fiel ihm ein, dass er dieses Risiko nicht eingehen durfte. Es war einfach nicht gerecht… Nicht gerecht in dem Sinne, dass er Sakura als vermeintlichen Schwachpunkt an die Backe geknallt bekommen würde, wenn er sich ihr öffnete und Gefühle entwickeln würde. Ihn würde es schwach machen und sie würde es umbringen, um es deutlich zu sagen.

Deshalb ließ er so schnell von ihr ab, wie er es begonnen hatte. Sie war ohnehin gerade dabei gewesen, ihn von sich zu stoßen, also hatte er diese Schmach noch einmal gekonnt abgewendet.
 

„Sasuke – kun… Wie kannst du…?“

Aber wieder konnte sie ihre Frage nicht zu Ende stellen, da öffnete sich bereits wieder die Tür nach einem kurzen Klopfen und der groß gewachsene Samurai betrat den Raum.

„Ähm, stör ich?“, fragte er eher rhetorisch, erhielt jedoch einen kurzen kalten und abweisenden Blick seitens des Uchihas, sowie ein Kopfschütteln der Kunoichi. „Gut“, machte er dann, „Ihr zwei habt gut zwei Nächte geschlafen, aber da ihr endlich mal wach seid“, fuhr mit einem leichten Schmunzeln fort, „kann ich euch soweit erstmal ein wenig unseren Unterschlupf zeigen und euch mit allen bekannt machen…“
 

Nun, es schien nichts anderes übrig zu bleiben und so musste wohl auch die Sache zwischen Sasuke und Sakura erstmal auf Eis gelegt werden. Der Uchiha hatte ohnehin bereits wieder seine eiskalte Seite aufgelegt, von daher passte es gut.
 

Gemeinsam gingen die drei durch den langen Flur und kamen schließlich in eine Halle. Man musste durchaus sagen, dass aus diesem Bergversteck hier ein recht ansehnlicher Unterschlupf geworden war. Es wirkte sogar teilweise recht gemütlich. Recht beeindruckt blickte die Rosahaarige sich deshalb in dieser Halle um, die an den Seiten Tische und Stühle hatte, also offenbar auch als Raum für Mahlzeiten und Versammlungen genutzt werden konnte. Okay, sie waren bisher nicht vielen Leuten begegnet, die meisten schienen sogar normale Leute zu sein, die aber alle trotz dieses versteckten Lebens glücklich schienen.

„Wie lange leben Sie schon so untergetaucht?“, konnte sich Sakura die Frage nicht verkneifen, während sie neben Sasuke herging und dieser lediglich einen Blick in einen weiteren großen Raum warf, wo zahlreiche Leute mit Holzschwertern trainierten.

„Nun, fast solange, wie die Legende sagt, dass wir alle tot wären“, meinte der Großgewachsene darauf etwas amüsiert, „Also gut um die achtzig bis neunzig Jahre. Ich bin hier aufgewachsen, wisst ihr? Alles, was ich weiß, habe ich hier gelehrt bekommen… Na gut, nicht unbedingt hier. Wir mussten von Versteck zu Versteck wandern und so blieben manche Kämpfe nicht aus…“
 

Der Schwarzhaarige verstand. Deshalb war die Höhle, die er damals mit Karin, Suigetsu und Juugo durchsucht hatte, vollkommen leer gewesen. Offenbar hatten sich die Samurai ein neues Versteck gesucht.

„Und wie viele von Ihnen gibt es noch, Miyamoto – sama?“, wieder von der Haruno.

„Bitte, nennt mich lieber Musashi“, sprach er verkrampft lächelnd und kratzte sich kurz am Kopf, „Um deine Frage zu beantworten. Von uns Samurai gibt es in dem Sinne nur fünf. Wir leben mit unseren Familien und einigen Herren – und familienlosen zusammen. Einer unserer letzten Senseis ist vor drei Jahren gestorben.“
 

„Und seitdem hast du hier den tollen Job des Anführers übernommen“, kam eine amüsierte Stimme zum Vorschein, die zu einem leicht grinsenden Schwertkrieger gehörte.

„Ihr habt ihn zwar schon kennen gelernt“, meinte Musashi unbegeistert und etwas mürrisch, „aber das ist Sanada Yukimura. Lacht, witzelt und grinst über alles.“

„Übertreib’ nicht… Nur, weil ich mehr Sake vertrage als du“, scherzte er und ging an den dreien vorbei, sodass diese weiterziehen konnten.
 

Musashi stellte Sasuke und Sakura noch die anderen drei Samurais vor, auch wenn sie diese nur für ein paar Minuten sahen, da entweder Wache schieben, Vorräte zusammensuchen oder Training anstand.

Wie schon vermutet, war diese kühl wirkende Frau tatsächlich ein Samurai, namens Gozen Tomoe, worüber die Rosahaarige innerlich irgendwie glücklich war. Sasuke hatte hingegen nur unbeeindruckte Blicke mit Sasaki Kojiro ausgetauscht, derjenige, der ihn mit seinem Schwert verwundet hatte. Ihr Fremdenführer hatte erläutert, er könnte über sein Schwert die Gedanken anderer lesen. Praktisch…
 

Dennoch ließ sich der Uchiha kein Stück von diesen supertollen Schwertkriegern beeindrucken. Ganz im Gegenteil. Dafür, dass sie angeblich soviel Ehre besaßen, wie immer gesagt wurde, war es ziemlich erbärmlich, dass sie sich jahrelang versteckt hielten und ihrem lustigen und glücklichen Familienleben hier nachgingen. Was wussten sie schon von der Welt, in der er lebte?

Trotzdem war es ziemlich erstaunlich, dass sie ihr Training so ernst nahmen und unterschätzen sollte man sie bestimmt nicht.

Unterschätzen… Da fiel Sasuke gerade etwas ein und seit etwa einer halben Stunde zog er jetzt wieder die Aufmerksamkeit auf sich.

„Habt Ihr diesen Teufelsauge Takeshi unterrichtet?“, lautete seine geschlossene Frage, die einfach nur ein simples „Ja“ oder „Nein“ erwidert bekommen sollte.

Musashi blieb stehen und drehte sich zu ihm um. Sein Blick hatte sich verfinstert, was Sakura leicht erschrak. Ernst hatte sie ihn schon gesehen, aber jetzt wirkte er auch aufgrund seiner Körpergröße ziemlich bedrohlich.

„Warum willst du das wissen und woher weißt du von ihm?“, kam die Gegenfrage des Samurai, der Sasukes gefühlskalten Blick standhielt.

„Ich habe gegen ihn gekämpft“, antwortete er, „Er ist ein Mitglied der Akatsuki. Ein ehemaliger Kamerad von mir kennt diese ‚Geschichten’ um ihn…“
 

Plötzlich schien es, als wäre dem großen Musashi ein Stein vom Herzen gefallen und er seufzte einmal ausgiebig und doch recht wehmütig, ehe sein Blick wieder weicher aber trüber wurde.

„Setzen wir uns in die Versammlungshalle… Ich werde euch jetzt ein paar Dinge erzählen, die euren Vorurteilen sicher nicht entgegenkommen…“
 

- - - - - - - - - - - - -

Derweil hatten sich Neji, Kakashi und Naruto im Krankenhaus von Konoha eingefunden und warteten jetzt immer noch darauf, dass die blonde Akatsukidame aufwachte.

Sie waren im gleichen Zimmer und sahen zu ihr, wie sie scheinbar immer noch ohnmächtig war.

Wäre sie wach gewesen, hätte Neji sie bestimmt mit seinem Blick durchbohrt. Diese Geschichte über den Kameraden dieser Abtrünnigen und die Tatsache, dass sein Vater darin indirekt verwickelt war, ließ ihn einfach nicht los. Er wollte mehr wissen, mehr Informationen. Er wollte die endgültige Bestätigung für diese Geschichte und sich dann rächen… Rächen dafür, dass man den Körper seines Vaters so respektlos behandelt hatte. Wie konnte es überhaupt angehen, dass ein gewöhnlicher Shinobi sich ein Byakugan einpflanzt – ohne medizinische Unterstützung – und es noch dazu benutzen kann? Das ging nicht!
 

„Hoi, Kakashi – sensei“, unterbrach Naruto dieses bedrückende Schweigen und der Angesprochene sah zu ihm, „Hattest du keine Angst, als Tsunade dich vorhin so angebrüllt hat?“ Die Augen des Blondschopfes hatten sich zu Schlitzen verengt und misstrauisch blickte er seinen einstigen Lehrer an, der den Blick zunächst gelassen erwiderte und dann die Arme vor sich verschränkte.

„Und wie!“, antwortete er plötzlich und lächelte über sich selbst, woraufhin Naruto von dem Krankenbett fiel, auf dem er saß. Dann wurde er wieder ernst. „Ich verstehe immer noch nicht genau, warum Takeshi einfach gegangen ist. Er hätte dich lediglich über die Schultern werfen müssen und mitnehmen können.“

„Vielleicht war es ihm zu gefährlich, als er dein Mangekyou Sharingan gesehen hat.“

„Nein, das denke ich nicht… Ich hätte es zwar noch ein zweites Mal anwenden können, allerdings…“

„…hat er durch das Byakugan erkannt, dass der Chakra – und Zeitaufwand zu groß gewesen wäre, als dass es einfach so ein zweites Mal funktioniert hätte“, ergänzte Neji den Satz und sah weiterhin zu Mei, hatte selbst die Arme vor sich verschränkt. Der Grauhaarige nickte. Mittlerweile konnte er zwar sein Mangekyou Sharingan schneller aktivieren und einsetzen, aber ein zweites Mal kostete immer noch einen Haufen an Chakra, den er erstmal aufbringen musste.

Es war schon recht dämlich, dass auch Itachi jetzt von dieser Form seines Sharingan wusste, denn so war ein Trumpf weniger im Ärmel.
 

Naruto grübelte eine Weile, ehe er sich wieder auf das Bett setzte und zur Decke hinaufsah.

„Hm, er hatte sich das linke Auge herausgeschnitten, um seinen Vater platt zu machen, oder? Und dann müsste es doch wie bei Kakashi – sensei gewesen sein. Er hat sich das Byakugan transplantiert und kann es deshalb einsetzen!“ Der Hatake blickte leicht ungläubig zu Naruto. Wieso konnte er vor ein paar Tagen noch so logische Schlussfolgerungen zu Tage bringen und heute gab er so einen Quatsch von sich?
 

„Nein, das ist Blödsinn“, konterte Neji sofort und wendete seinen Blick nun zum Blondschopf, „Mein Vater war bereits tot, als es ihm entfernt wurde. Es wurde demnach nicht mehr mit Chakra versorgt und so konnte es auch nicht aktiv sein wie bei Kakashi – san. Eine solche Transplantation funktioniert nur, wenn das Doujutsu durchgehend mit Chakra versorgt ist. Außerdem ist es unlogisch, dass er es aktivieren und deaktivieren kann. Bei Kakashi – san ist es durchgehend aktiv, bei Teufelsauge Takeshi nicht. Wenn dem so wäre, könnte er es bestimmt nicht durch eine simple Augenbinde verdecken, weil das Byakugan durch so etwas durchsieht.“
 

„Was wisst ihr schon über Takeshi?“, kam es auf einmal leise und kraftlos von der blonden Akatsuki, die immer noch erschöpft in ihrem Krankenbett lag und nun aber die Aufmerksamkeit der drei Shinobis genoss. „Ihr wisst doch gar nichts… Ihr kennt nur die Geschichten und Gerüchte… Die Wahrheit über ihn ist eine ganz andere“, sprach sie zu Ende und eine kleine Träne begann ihren Weg über Meis Wange…



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  XxGirlyxX
2008-06-04T09:45:31+00:00 04.06.2008 11:45
Klasse Kapitel
hihihihihi sasu hat sie geknutscht^^
mach schell weiter
HDGDL
Von:  Aoki_lee
2008-06-01T15:58:48+00:00 01.06.2008 17:58
mega kapitel...
ich freu mich aufs nächste kapitel^^ endlich die story über takeshi x3
Von: abgemeldet
2008-06-01T13:27:51+00:00 01.06.2008 15:27
Hallöchen
Das war ein klasse Kapitel
Hat m,ir gut gefallen
Den abschnitt von Sasu und Saku fand ich super
Hat mir gut gefallen
Bin gespannt wie es weiter geht
Mach weiter so
Bye Hannah-Chan
Von: abgemeldet
2008-06-01T10:55:07+00:00 01.06.2008 12:55
ich liebe diese story... die is hamma.. ich hab die gestern entdeckt un heute bis zum aktuellen kapi gelesen.. die story kann eine person richtig fesseln.. ich bin voll gespannt wie`s weiter gehttt..
schreib schnell weiter:)
byeeeeee
yesilli
Von: abgemeldet
2008-05-31T18:17:16+00:00 31.05.2008 20:17
SUPER *grins*
Also ich fand es echt geil als Sasu Saku plötzlich geküsst hat.
Zum Glück konnte sie (Sakura) nicht sasu umbringen...
Was er wohl geträumt hat?
Egal....
Ich glaube, ob er will oder nicht, er wird sich in sie verlieben *grins*
Was es wohl mit Takeshi auf sich hat....
Na ja ich freu mich schon aufs nächste Kapi.
Mach weiter so ^^
Deine Sherry

Von: abgemeldet
2008-05-31T16:14:48+00:00 31.05.2008 18:14
wieder mal ein cooles kappi^^
war total spannend und ich dachte schon sakura trifft ihn wirklich...*freudig seufzt*
och menno immer wenn sasu ne "romance" zwischen den beiden aufbaut...beendet er sie sofort wieder *ihm ne kopfnuss geb*
schreib schnell weiter
deine SasuSaku-chan
;)
Von: abgemeldet
2008-05-31T13:48:25+00:00 31.05.2008 15:48
Yeah!
Geiles Kapitel...und ich bin mal rechtzeitig mit meinem Kommi^^

Woah ich bin echt so gespannt, wie des mit Takeshi ist und so...
Vielleicht ist er eigentlich einer vom Hyuuga-clan...äh...oder auch nicht *unüberzeugt*

Freu mich auf's nächste Kapitel und hoffe auf weitere von beiden halb gewollte Kussszenen zwischen Sasuke und Sakura XD

glg, DarkSatire
Von: abgemeldet
2008-05-31T10:12:47+00:00 31.05.2008 12:12
Sooo derbs geiles Kap!!!
War alle suppaspannend...
hehe Sasuke hat sie geküsst...hehe...
das wird ja immer besser :-)
Gott sei dank dass saku es nicht geschafft hat ihn umzubringen...
schreib büdde schnell weiter...
byeeeeeeeeee
wika


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