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Final Door

das Tor zum reich der Toten
von

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Tod für die Öffentlichkeit

Tod für die Öffentlichkeit
 

Daina schlief noch Seelenruhig in ihrem Bett, als Alex sie mit drei Litern kaltem Wasser weckte.

„AHHHHH!“ Das Mädchen schreckte hoch und saß schlagartig kerzengerade im Bett. Das weiße Hemd, welsches sie zum schlafen übergezogen hatte, klebte fast durchsichtig an ihrem Körper.

„Nettes Top.“, lächelte Alex und musterte das Mädchen.

„Du spinnst wohl.“, fuhr Daina ihn wütend an.

„Nein, es ist Zeit zum aufstehen!“, grinste Alex.

„Warum, wie spät ist es überhaupt?“

„Kurz nach halb zwei.“

„AHHHH! DU HAST mhm-mhm-mhm-mhm…“, schrei sie, bis Alex ihr den Mund zu hielt.

„Hör auf zu schreien, oder willst du die gesamte Unterwelt aufwecken.

„Hmmm! Mhmmm!“, versuchte Daina zu nuscheln.

„Dann sei leise! Bist du ab jetzt brav?“ Daina nickte und Alex nahm seine Hand von ihrem Mund.

„Warum bist du so früh hier?“, fuhr ihn das Mädchen an.

„Wir machen einen Ausflug.“

„Wirklich?“, fragte sie mit gespielter Aufregung, bevor ihre Stimme absackte. „Wohin gehen wir denn um diese Uhrzeit?“

„Wir gehen aus. Na ja eigentlich holen wir deine Sachen und lassen dich für Tod erklären.“

„WAS?!“ Daina war empört und fragte sich, wie er so ruhig bleiben konnte.

„Glaub es mir, wenn dich alle für Tod halten, bist du sicherer.“

„Wie willst du das machen? Ich lebe ja schließlich noch!“

„Du gibst sicher eine Hübsche Leiche ab!“, grinste Alex verschwörerisch.

„Spinnst du jetzt völlig? Ich lasse mich nicht Umbringen!“

„Ich sagte, du wärst eine hübsche Leiche, nicht ich bringe dich um!“

„Wo ist da der Unterschied?“, fragte das Mädchen pappig und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Den wirst du dann schon sehen. Lass mich nur machen und komm jetzt.“

„Dürfte ich mich gütiger Weise noch anziehen?“

„Oh… äh… natürlich. Ich warte draußen.“ Ala Alex das Zimmer verließ, konnte Daina sich ein kichern nicht verkneifen. Er war doch tatsächlich rot geworden, als er hinausging. Wesentlich besser gelaunt, als am Anfang der Unterhaltung, stand sie auf und zog sich ein Sommerkleid an. Das weiße Kleid bildete einen starken Kontrast zu dem dunklen Flur.

„Sag mal Süße, gefallen dir keine weniger auffallenden Farben?“

„Wieso, ich finde das Kleid schön!“

„Es steht dir ja auch, aber ich bin ein Dämon und du bist hier in der Unterwelt.“

„Was soll mir das jetzt sagen? Du trägst heute schließlich auch blau und nicht schwarz!“

„Ich trage nie schwarz, wenn ich auf die Erde gehe.“

„Warum nicht?“

„Ich habe es mir halt irgendwann einmal angewöhnt.“ Die Unterhaltung endete, als die beiden an einem großen Tor ankamen. Alex hielt Daina eine Hand hin, welche das Mädchen sofort fest umschloss. Gemeinsam gingen die beiden durch das Tor.
 

Drei Sekunden später standen die beiden auf einem Friedhof vor einer abgesperrten Gruft. Als Daina sich umschaute fiel ihr auf, dass die Bäume abgestorben und die Gräber ungepflegt.

„Es gefällt mir hier nicht?“, sagte Daina und rieb sich die Arme.

„Wir bleiben auch nicht lange hier. Wo hast du gewohnt?“

„Ich weiß nicht einmal, wo wir hier sind!“, stellte Daina fest.

„Wir sind auf dem Friedhof von New Orleans.“

„Wenn das so ist, dann müssen wir von Friedhof runter. Dann kann ich dir sagen in welche Richtung wir müssen.“ Alex nickte und führte Daina vom Friedhof. Sie führte ihn danach in einen Vorort von New Orleans. Vor einem kleinen weißen Haus blieb Daina schließlich stehen. Der Vorgarten war gepflegt und liebevoll mit Stiefmütterchen bepflanzt. In der Einfahrt stand ein blauer Volvo. Alex drehte sich zu Daina und holte aus einer Innentasche seiner Jacke eine kleine Flasche.

„Was soll ich damit?“, fragte Daina.

„Trink das!“

„Was ist das?“, wollte Daina wissen und zog eine Augenbraue hoch. Eines war sicher, sie wollte nicht irgendeine unbekannte Substanz trinken. Erst recht nicht, wenn ein Dämon es ihr vor die Nase setzte.

„Das is ein Mittel, was dich für ein paar Stunden tötet.“, sagte Alex unbeteiligt und schwenkte die kleine Flasche vor Dainas Nase.

„Das trinke ich auf keinen Fall!“, protestierte Daina und stemmte die Hände in die Hüften. Mit einem Kopfschütteln öffnete er die kleine Flasche und hielt sie Daina hin.

„Es gibt viele Leute und auch Dämonen, die dich Tod sehen wollen. Du musst das trinken, damit es aufhört.“ Einsichtig nahm Daina das Fläschchen und trank den Inhalt bis zum letzten Tropfen aus. Sekunden später sank Daina zusammen. Alex fing sie auf und legte sie sanft auf den Boden. Anschließend rief er die Polizei. Danach brach er in das Haus von Dainas Eltern ein.
 

Als die Polizei auftauchte fanden sie die vermeidliche tote Daina. Die Polizisten nahmen das Mädchen mit in die Gerichtsmedizin, um sie zu identifizieren. Währenddessen suchte Alexciél in Dainas Sachen etwas für Daina zum anziehen. Er fand es erschreckend, wie viel weiß und rosa ein Mädchen im Kleiderschrank haben konnte. Nach weiteren Minuten fand er eine Reisetasche und begann, alle Kleidungstücke, die einigermaßen dunkle Farben hatten. Er war fast fertig, als das Telefon unten klingelte. Interessiert lauschte Alex dem Telefongespräch.

„Sie haben meine Tochter gefunden? … Sie ist tot? Nein! … Autopsie?“, stammelte Dainas Mutter. Plötzlich schreckte Alex hoch. Gerade fiel ihm der einzige Punkt ein, den er nicht berücksichtigt hatte. Die hiesigen Behörden hatten die dumme Angewohnheit, ihre Toten aufzuschneiden.

„Das muss ich verhindern!“, murmelte Alex und verschwand mit der Tasche aus dem Haus.
 

In der Gerichtsmedizin identifizierte Dainas Mutter gerade ihre Tochter. Der Dämon löste den Feueralarm aus, damit alle den Raum verließen. Anschließend schlich er sich in den Saal. Er hole eine zweite Flasche aus einer Jackentasche und verabreichte sie dem Mädchen. Kurz darauf schlug Daina ihre Augen auf und schreckte hoch. Sofort drückte Alex sie wieder auf die Bare.

„Bitte bleib liegen! Deine Kleidung…“

„Was?“, fragte Daina ungläubig.

„Du bist in einem Auopsiesaal.“ Daina wurde rot und zog sich das grüne Tuch noch ein Stück höher. Vorsichtig beugte sich Alex zu Daina und flüsterte ihr dann ins Ohr: „Reg dich bitte nicht auf. Wir sollten hier übrigens schnell verschwinden.“

„Was? Du hast sie doch nicht mehr alle, ich werde so nicht in die Öffentlichkeit gehen.“, stellte Daina klar. Unbeeindruckt hielt er der jungen Frau eine Tasche unter die Nase und drehte sich danach um. Schnell suchte sie sich ein paar Sachen und zog sie sich an. Dann stand sie auf und klopfte Alex auf die Schulter. „Wir können los.“

„Gut!“, brummte der Dämon und drehe sich um. Er staunte nicht schlecht, als er die junge Frau jetzt sah. Während sie heute Morgen noch ein weißes Kleid trug, hatte die jetzt eine kurze dunkelblaue Jeans und ein schwarzes Top mit der Aufschrift ‚Kill‘ an. Die langen Haare lagen lockerzusammengebunden über einer Schulter.

„Stimmt etwas nicht? Können wir dann los?“

„Doch natürlich!“ Alex schüttelte kurz den Kopf und führte Daina dann unauffällig aus dem Gebäude heraus. Gemeinsam gingen sie durch die belebten Straßen der Stadt. Weit nach dem Ortsausgangschild kamen sie an einer Schafswiese mit angrenzendem Wald vorbei.

„Wo wollen wir denn hin?“, fragte Daina quengelnd. Sie war kaputt und wollte nicht weiter laufen.

„Wir gehen… nein das ist eine Überraschung! Aber es wird sicher anstrengend.“ Daina rollte mit den Augen und seufzte hörbar. Kurz danach hielt ein Auto neben ihnen und hupte.

„Wollt ihr mitfahren?“, fragte Kalista fröhlich. Alex drehte sich um und schaute auf das Schwarze Cabrio, welches auf der linken Seite mit den Schriftzug ‚Angel‘ verziert wurde.

„Was willst du hier?“, fragte der Dämon genervt. Er befürchtete dass er die Antwort bereits kannte.

„Euch abholen. Außerdem soll ich aufpassen, damit du ihr nichts antust.“, gab Kalista ehrlich zu.

„Ich werde mich schon an die Spielregeln halten, außerdem…“ Alex unterbrach den Satz, als er die Autotür hörte. Fassungslos fragte er Daina. „Was tust du da drin?“

„Ich will nicht laufen.“, sagte das Mädchen bestimmt. Alex schüttelte den Kopf und setzte sich schließlich doch auf den Beifahrersitzt.

„Ich lasse dich nur mitfahren, weil ER es will. Ist dir das klar Kalista.“, murrte der Dämon. Daina kicherte und umarmte den Dämon von hinten.

„Ich hasse lange Fußwege und sie scheint nett zu sein.“ Alex grummelte noch eine Weile, während sich die Landschaft allmählich änderte. Die Wiesen verschwanden und wichen den Bergen. Auch den Wald ließen sie hinter sich und dunkle schwarze Wolken auf.

„Wo sind wir?“, fragte Daina, deren gute Laune mit dem schönen Wetter verschwunden war.

„Wir sind hier in den stillen Bergen! Das ist unser Zielort.“, meinte Alex etwas patzig und drehte sich nach hinten um. „Aber ist mit dir alles in Ordnung?“

„Alles bestens. Ich mag nur das Wetter nicht.“, gab Daina zu und bemühte sich zu lächeln.

„Das liegt an der Negativen Energie und nicht am Wetter!“, mische sich Kalista ein und fuhr in eine Höhle. Nachdem sie eine Weile durch die Dunkelheit gefahren waren, wurde es kalt. Fast zeitgleich tauchten an den Wänden Lichter auf, die die Höhle in Grautöne tauchten.
 

Das Auto hielt an und die drei steigen aus. Kalista ging vor und Alex zog Daina kurz zur Seite.

„Ich muss dir noch etwas erklären, bevor wir da rein gehen. Du bist für alle anderen tot. Es wissen nur Kalista, der Herrscher und ich, dass du noch am Leben bist. Hier werden dich allerdings Leute nach deinem Namen fragen. Denen kannst du schlecht sagen, dass du Daina heißt.“

„Welchen Namen soll ich denen denn sonst nennen?“, fragte Daina verwundert.

„Lass dir etwas einfallen. Daina ist jeden falls tot.“ Das Mädchen nickte und versank danach kurz tief in Gedanken. Danach schaute sie auf, atmete noch einmal tief durch und drehte sich dann um.

„Dann heiße ich ab jetzt …“
 

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So das ging doch jetzt recht zügig. Wie sich Daina ab jetzt wohl nennen mag? Iden, Vorschläge, Anregungen? Ich selbst bin mir beim Namen noch nicht hundertprozentig sicher. Das könnte mit dem nächsten Kapitel von da an noch dauern. Aber ich werde mir keine Zwei Jahre zeitlassen. Doch ein zwei Wochen könnten es wohl werden.



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