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Change of Minds

HPxTR
von

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40

Ja, ich lebe noch.

*sich schnell unter einem dunklen Schrank versteck*

Ich denke keine Erklärung kann rechtfertigen, dass ich diese Geschichte so lange vernachlässigt habe. Doch mir hat einfach die Inspiration gefehlt und ich hatte eine dieser allseits bekannten Schreibblockaden.

An alle meine Leser ein großes Entschuldigung.

Ich freue mich natürlich, wenn einige von euch noch nicht das Interesse an meiner Geschichte verloren haben und ein dickes Dankeschön an jeden, der das hier noch liest.
 

Ach ja, ich habe das letzte Kapitel ein wenig bearbeitet, Harrys Reaktion auf den Fluch fand ich ein wenig zu unpassend.

Und jetzt will ich auch nicht mehr weiter quatschen.
 

40.Kapitel
 

Tag vier. Es war bereits der vierte Tag, seitdem Severus Toms Zustand diagnostiziert hatte und noch immer hatten sie nichts gefunden. Der innere Kreis war verständigt worden, wie besprochen und allein deren Hilfe war es zu verdanken, dass der dunkle Orden noch funktionierte. Doch Harry hätte nichts weniger kümmern können.
 

Der einzige Gedanke der seinen Verstand beherrschte war, dass es morgen bereits zu spät sein würde. Wenn er nicht innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden etwas fand, mit dem man den Fluch wenigstens temporär stoppen konnte, dann würde er alles verlieren. Doch immer, wenn er diesen Gedanken erreicht hatte, weigerte er sich, ihn weiterzuspinnen. Wenn er auch nur eine Sekunde daran dachte, wie sein Leben ohne Tom aussehen würde, dann würde die Verzweiflung wieder Besitz von ihm ergreifen und das konnte er sich nicht leisten.
 

Im Moment saß er, wie die letzten Tage auch schon, in der Bibliothek und überflog ein Buch. Um ihn herum stapelten sich die Bücher und leeren Zaubertrankflaschen, ohne deren Inhalt er es nicht geschafft hätte, so lange ohne Schlaf auszukommen. Dennoch man merkte wie sehr ihn die Situation mitnahm.
 

Er war unnatürlich blass im Gesicht, was seine rotunterlaufenen Augen und seine Augenringe nur noch mehr zum Ausdruck brachten. Jeden Versuch seitens Severus oder Draco ihn zu einer Pause zu zwingen hatte er jedoch erfolgreich abgewehrt. Er würde sowieso nicht schlafen können, doch seine Emotionen, die er durch das viele Lesen unterdrücken konnte, würden durchbrechen und er traute sich nicht zu, selbst mit ihnen klar zu kommen.
 

Also saß er hier und suchte. Doch mit jeder Sekunde die verstrich, wuchs auch seine Hoffnungslosigkeit. Aber er durfte nicht aufgeben. Er musste weiterlesen und darauf hoffen, dass entweder er etwas in den Büchern fand oder Severus und die anderen eingeweihten Todesser etwas erfuhren, das ihnen weiterhelfen könnte.
 

Draco näherte sich der Bibliothek, wie jeden Tag um diese Zeit. Er trug ein beladenes Tablett mit sich, in der Hoffnung, Harry wenigstens jetzt zum Essen zu bringen. Der Junge hatte sich geweigert auch nur irgendetwas anderes zu machen als zu Lesen. Leise betrat er den Raum und schüttelte den Kopf. Harry saß immer noch in der gleichen Situation da wie gestern, wie immer ein Buch in seiner Hand.
 

Draco bemerkte allerdings, dass der Blick des Anderen starr geradeaus gerichtet war und seine Hände mitsamt Buch so sehr zitterten, dass er sowieso kein Wort mehr hätte erkennen können. Seufzend ging er auf den Jungen zu und nahm ihm das Buch aus der Hand.

„Harry, so geht das nicht weiter. Du brauchst eine Pause.“

Doch dieser schüttelte sofort den Kopf.

„Nein, ich muss weitersuchen.“

Als er wieder nach einem Buch greifen wollte, hielt Draco sanft seine Hände fest.
 

„Hör mir zu. Wenn wir etwas über den Fluch erfahren oder wenn wir vielleicht sogar einen Gegenfluch finden, dann brauchen wir dich, Harry. Doch in deinem jetzigen Zustand wirst du nicht viel ausrichten können. Leg dich hin, nur für ein paar Stunden. Ich werde für dich weitersuchen, versprochen.“
 

Doch Harry schüttelte wieder nur den Kopf. Wütend griff Draco sich ein Buch.

„Hier. Lies, was hier steht.“ Forderte er ihn auf.

Kurz starrte Harry auf die Wörter, ehe er seinen Kopf wegdrehte.

„Siehst du, du bist zu erschöpft um überhaupt noch zu lesen. Wie ich schon sagte, ruh dich ein wenig aus und danach suchen wir zusammen weiter.“

Da er wusste, dass sein Freund Recht hatte, ließ Harry den Kopf sinken und nickte.
 

Er konnte das Risiko nicht eingehen, in seinem Zustand etwas Wichtiges zu übersehen und dann das Buch auf den Stapel zu legen, auf den die Bücher ohne nützliche Informationen kamen. Zudem hatte er in den letzten drei Tagen kein einziges Mal nach Tom gesehen, weswegen er schon ein schlechtes Gewissen hatte.
 

„Na gut, aber sieh dir meine Erinnerung an den Fluch an, vielleicht stößt du ja auf eine Beschreibung des Zaubers.“

Mit letzter Kraft zeigte er Draco den Moment, in dem Tom von dem Fluch getroffen worden war, ehe er sich in Richtung seines Zimmers schleppte.
 

Seufzend sah Draco seinem Freund hinterher. Er wollte gar nicht wissen, was mit diesem passieren würde, wenn sie nichts fanden. Harry würde das nicht überleben. Deshalb verschwendete Draco auch keine Zeit mehr, sondern schnappte sich das nächste Buch und begann zu lesen.
 

Ein wenig taumelnd erreichte Harry schließlich Toms Türe. Der Schlafmangel und dazu noch der emotionale Stress hatten ihm schwer zugesetzt und er konnte einfach nicht mehr. Er betrat den dunklen Raum und blickte zu dem Bett, auf dem sein Ehemann nun seit drei Tagen lag. Mit jedem Tag wurde seine Aura schwächer, inzwischen war sie nur noch ein schwaches Flimmern.
 

Tränen liefen über Harrys Wangen als er sich zu Tom ins Bett legte und sich an diesen schmiegte. Sie mussten es einfach schaffen. Aufgrund seiner Erschöpfung dauerte es nicht lange und er schlief ein. Allerdings war sein Schlaf nicht sehr ruhig und er wurde von Alpträumen gequält.
 

Weit entfernt saß Dumbledore in seinem Büro und dachte nach. Es war nun schon einige Zeit her, dass er Voldemort verflucht hatte und dieser musste inzwischen schon sehr unter dem Fluch leiden. Desto mehr wunderte es ihn, dass Harry noch nicht hier aufgetaucht war oder zumindest Kontakt zu ihm aufgenommen hatte. Dieser musste doch inzwischen wissen, dass es für diesen Fluch keinen Gegenfluch gab.
 

Sie würden auch in keinem Buch etwas darüber finden, denn Dumbledore hatte diesen Spruch selbst erfunden. Er hatte gehofft, ihn nie anwenden zu müssen, zu einem weil er ihm unglaublich viel Magie kostete bis der Getroffene starb und zum zweiten weil es ein grausamer Tod war. Der Verfluchte erschien zwar als würde er ohnmächtig sein, doch er war während der ganzen Zeit in einem wachen Zustand. Sein Verstand war nur von seinem Körper getrennt, was eine Vorraussetzung dafür war, all die Magie und Energie des Opfers zu absorbieren.
 

Und je weiter der Fluch fortgeschritten war, desto größere Schmerzen entstanden, ehe sie unerträglich wurden. Doch nachdem, was im Hauptquartier passiert war, hatte er keine andere Wahl gehabt. Er konnte es immer noch nicht ganz fassen. Seine Gedanken wurden unterbrochen, als die Tür geöffnet wurde. Zu einer Überraschung betrat Molly Weasley den Raum.
 

„Albus, ich muss mit dir sprechen.“ Sagte sie ernst.

Er nickte, konnte er sich doch schon denken um was es ging.

„Nimm Platz. Kann ich dir etwas anbieten?“

„Nein, danke. Albus, ich trete aus dem Orden aus.“

„Molly, dieses Gespräch haben wir bereits bei deinem letzten Austritt geführt. Du selbst wolltest doch wieder aufgenommen werden.“

Erzürnt sprang sie auf.
 

„Ich habe mit Ron geredet und er hat mir von dem Zauber erzählt, den du uns auferlegt hast und welcher mich dazu gezwungen hat, dem Orden wieder beizutreten. Wir werden so etwas nicht hinnehmen, Albus. Es gibt noch mehr Leute aus dem Orden, die so denken wie ich. Wir werden uns dafür einsetzen, dass du aus deinem Amt enthoben wirst und wir werden selbst einen Orden gründen.“
 

Das war Dumbledore natürlich mehr als unrecht. Auch wenn er Voldemort bald loswerden würde, der dunkle Orden war dennoch noch aktiv. Und jetzt sollte es noch einen Orden geben, der seine Pläne durchkreuzte. Molly war inzwischen aus seinem Büro gestürmt während sich auf seiner Stirn Sorgenfalten bildeten.
 

Er dachte immer, es wäre entweder er oder Voldemort. Und aufgrund der neuesten Entwicklungen hatte er sich selbst schon als Sieger gesehen. Doch sollte der Krieg jetzt ohne seine Anführer weitergekämpft werden? War ihnen ihr eigener Krieg über den Kopf gewachsen?
 

Nach fünf Stunden eher wenig erholsamen Schlafes beschloss Harry, dass er genug Zeit vergeudet hatte und er wieder zu Draco in die Bibliothek gehen würde. Also setzte er sich auf und beugte sich über Tom. Zärtlich strich er ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
 

„Ich werde dich nicht im Stich lassen. Glaub mir, ich finde etwas, das dir helfen wird. Ohne dich könnte ich nicht leben.“ Hauchte er, ehe er ihn küsste.

Dann erhob er sich und verließ das Zimmer, in der Hoffnung, dass Draco in seiner Arbeit bereits weitergekommen war. Doch kaum hatte er den enttäuschten Blick seines Freundes gesehen, wurde ihm wieder schwer ums Herz. Nichts desto trotz machte er sich weiter auf die Suche.
 

So saßen sie beide nebeneinander, in Schweigen gehüllt. Nach einigen Stunden musste Draco gehen, doch das war Harry im Moment nur Recht. Seine Situation erschien ihm immer aussichtsloser und in der letzten halben Stunde hatte er verzweifelt nach Alternativen zu seinem jetzigen Vorhaben gesucht. Und er hatte nur eine gefunden. In die Ecke gedrängt hatte er schließlich einen Entschluss gefasst.
 

So kamen sie nicht weiter und die Zeit rannte ihnen davon. Er musste zu Dumbledore. Dieser kannte den Spruch und vielleicht sogar den Gegenfluch. Harry wusste, dass dieser ihn nicht so einfach herausrücken würde, doch er würde ihm alles geben, solange er damit Tom retten würde. Er war sich bewusst, dass er wahrscheinlich in Askaban landen würde, doch das war ihm inzwischen auch schon egal. Er musste es wenigstens versuchen. Sie hatten alles ausprobiert und waren zu keiner Lösung gekommen. Wenn er jetzt nichts unternahm, dann würde Tom sicher sterben.
 

Und so ungewiss sein Plan mit Dumbledore auch sein mochte, es war immer noch besser als gar nichts zu tun. Seine Verzweiflung und das Gefühl nichts ausrichten zu können machten ihn langsam wahnsinnig, er konnte kaum noch klar denken. Er musste etwas unternehmen. Schnell schnappte er sich ein Stück Papier und begann sein Vorhaben zu erklären, sodass Severus wusste, wo Harry hingegangen war. Dieser hatte in den letzten Tagen genauso viel Mühe in die Suche nach einem Gegenmittel gesteckt wie er selbst und er fühlte sich, als würde er ihm und Draco eine Erklärung schulden.
 

Er würde den Zettel vor Severus Türe ablegen. Dieser kam erst in ein paar Stunden zurück, und konnte ihn somit nicht von seinem Vorhaben abhalten. Doch er wollte den Zettel nicht einfach so im Gang herumliegen lassen, deshalb schnappte er sich ein beliebiges Buch aus dem Bücherregal und legte das Stück Papier dort hinein. Schweren Herzens aber dennoch entschlossen ging er zu Severus Zimmer und legte das Buch davor.
 

Kurz starrte er es noch an, ehe er sich einen Ruck gab und losging. Er würde von außerhalb apparieren. Er konnte das zwar auch von hieraus, doch nur durch seine Verbindung mit Tom. Er wusste nicht, ob dies den Anderen irgendwie beeinträchtigen würde, deshalb versuchte er es gar nicht. So wenig es ihm gefiel, Dumbledore war seine letzte Hoffnung. Bevor er allerdings ging, wollte er sich noch von Tom verabschieden.
 

Schmerz war alles, was er wahrnahm. Zuerst war er noch aushaltbar gewesen, doch inzwischen hatte er sich gesteigert und nahm sein komplettes Bewusstsein ein. Er wusste weder wo er war noch wer er war. Es war ihm auch egal, er wollte bloß, dass das hier endete. Alles um ihn herum war schwarz und er konnte keinen Muskel bewegen. Innerlich schrie er, doch kein Laut drang über seine Lippen. Er war gefangen in seinem eigenen Körper, unfähig der Qual zu entkommen.
 

Er konnte sich nicht daran erinnern, jemals außerhalb dieser Schwärze gewesen zu sein und er würde es wahrscheinlich auch nie sein. Deshalb unternahm er auch nicht viel, den Schmerz zu bekämpfen. Er hoffte bloß, dass ihm bald Erlösung gewährt wurde und er alles vergessen durfte. Doch bis dahin würde es noch dauern und der Schmerz würde noch schlimmer werden.

Plötzlich jedoch schien noch etwas anderes da zu sein. Zuerst wusste er nicht was es war, doch schließlich wurde ihm bewusst, dass er etwas hörte.
 

Angestrengt versuchte er, sich auf das Geräusch zu konzentrieren in der Hoffnung, dass es alles erträglicher machen würde. Schließlich hörte er eine Stimme.

„Tom, ich bin gekommen um mich zu verabschieden.“

Tom… er kannte diesen Namen. Erinnerungen blitzten vor seinen Augen und er sah einen Mann mit schwarzen Haaren und roten Augen. Dann traf ihn die Erkenntnis. Er war Tom. Jemand sprach zu ihm. Doch wer?

„Ich weiß nicht, wie ich dir helfen soll, ich habe alles versucht. Ich werde zu Dumbledore gehen, er ist meine letzte Hoffnung. Ich werde wahrscheinlich nicht zurückkommen, deshalb wollte ich Lebewohl sagen. Ich liebe dich, Tom.“
 

Dumbledore. Bei dem Namen spürte er Wut in sich aufsteigen. Doch dann konzentrierte er sich weiter auf die Worte. Jemand wollte ihn verlassen. Abermals tauchte ein Bild vor seinem inneren Auge auf, doch der Schmerz war zu groß, als dass er sich auf etwas hätte konzentrieren können. Doch er spürte das Verlangen zu schreien, die Person aufzuhalten.
 

Eine andere Art von Schmerz überkam ihn, eine, die zuvor noch nicht vorhanden gewesen war. Er sah grüne Augen vor sich und es fiel ihm wieder ein.

‚Harry!’ schrie er in Gedanken, ehe die Schmerzen schlimmer wurden und ihm jegliche klaren Gedanken raubten.
 

Severus sah auf. Er war bereits seit einer Stunde wieder im Manor, wesentlich früher, als er erwartet hatte. Doch seine Suche war ergebnislos gewesen, sehr zu seiner Enttäuschung. Allerdings brauchte auch er ein paar Minuten Ruhe, weswegen er sich in sein Zimmer zurückgezogen hatte. Soeben hatte er Schritte gehört, die vor seiner Türe stehen geblieben waren, doch ehe er etwas sagen konnte, hatten sie sich wieder entfernt.
 

Dennoch öffnete Severus die Türe. Aus den Augenwinkeln sah er eine Gestalt um die Ecke verschwinden, doch dann glitt sein Blick auf den Boden. Dort lag ein Buch. Er hob es auf und las den Titel. ‚Magische Steine und ihre Wirkungen’. Was sollte er mit solch einem Buch anfangen? Doch dann fiel ihm das Stück Papier auf, das zwischen den Seiten steckte. Er schlug die Seite auf und erstarrte. Doch nicht wegen dem Brief, sondern wegen dem Bild des Steines, der auf dieser Seite abgebildet war. Es war exakt der gleiche Stein, welcher in der Mitte der magischen Runensteine gesteckt hatte, als sie das Ministerium angegriffen hatten.
 

Dumbledore hatte gesagt es sei ein Bergkristall, doch es war kein gewöhnlicher. Es war ein magischer Stein. Dann hatte also doch jemand das Buch mit Absicht hier hingelegt und auch noch die richtige Seite eingemerkt. Schnell überflog er den Text über den Stein und ein paar Zeilen weiter unten sah er die magische Wirkung.
 

‚Sein Aussehen gleicht dem gewöhnlichen Bergkristalles, doch dieser Stein ist wesentlich seltener aufzufinden. Er ist aufgrund seiner magischen Wirkung sehr begehrt, welcher nachgesagt wird, dass sie sich schwächend auf schwarze Magie auswirkt. Er wird gerne als Herzstück eines Amulettes verwendet, das den Effekt von dunkler Magie auf den Träger verringern soll.’
 

Der Stein war also dafür bekannt, schwarze Magie zu schwächen? Normalerweise waren solche Dinge wie magische Steine ungefähr genauso nützlich wie der Wahrsagenunterricht auf Hogwarts, doch kombiniert mit diesen seltsamen Steinen schien sich die Wirkungskraft um einiges zu erhöhen, schließlich schwächten die Steine schwarze Magie nicht nur, sie absorbierten sie komplett. Aber wenn es einen Stein gab, der schwarze Magie aufnahm, dann musste es doch auch einen geben, der das Gegenteil bewirkte. Hastig blätterte Severus durch die Seiten, ehe er zu dem Kapitel ‚schwarzmagische Steine’ kam.
 

Und es dauerte nicht lange, bis er einen Stein fand, der in einem tiefen violett glänzte. Schnell las er.

‚Die Wirkung dieses Steines war lange Zeit unbekannt, doch inzwischen hat man herausgefunden, dass er schwarzmagische Sprüche stärkt und allgemein die schwarze Magie des Trägers unterstützt. Er ist sehr beliebt und somit auch leicht im Handel erhältlich.’
 

Konnte es das sein? War dieser Stein die Lösung all ihrer Probleme? Er wollte bereits aufbrechen als ihm der Zettel wieder auffiel, der während seiner Suche auf den Boden gefallen war. Er faltete ihn auf und las ihn. Mit jedem Wort wurde sein Gesicht blasser und er runzelte verärgert die Stirn. Als er fertig gelesen hatte, zerknüllte er den Zettel ärgerlich, warf ihn weg und rannte los.
 

Da hatte er gedacht, dass das Buch absichtlich vor seiner Tür gelandet war nur um feststellen zu müssen, dass Harry anscheinend nichts dazugelernt hatte. Immer diese verdammten Gryffindors und ihr Selbstaufopferungstrieb. Als ob sie nicht schon genug Probleme hätten.
 

Fast hatte Harry die Grenze erreicht und ihm wurde immer schwerer ums Herz. Wenn es doch nur einen anderen Ausweg gab, er würde ihn sofort wählen. Denn er bezweifelte, dass Dumbledore sich sehr kooperativ zeigen würde. Doch wenn er es nicht tat, dann würde Tom sicher sterben. Er musste es einfach versuchen, so unmöglich es auch aussah. Er wusste einfach nicht mehr, was er sonst tun sollte.
 

Allein der Gedanke an Tom brachte ihm Schmerzen, er hielt das nicht mehr aus. Und sollte Dumbledore ihm wirklich nichts sagen und Tom somit sterben, dann würde er wenigstens den Dementorenkuss bekommen und all diese schrecklichen Gedanken würden ihn nicht mehr heimsuchen und quälen, wie sie es in den letzten Tagen getan hatten. Nun war er an der Grenze des Grundstücks angekommen und er trat aus den Schutzschilden heraus.
 

Er schloss die Augen und atmete tief durch. So erschöpft wie er war, war es keine gute Idee zu apparieren, doch was hatte er für eine Wahl? Jetzt stand er hier und war bereit, alles zu tun um seinen Tom zu retten. Er rief sich das Bild des Hauptquartiers ins Gedächtnis.
 

„HARRY!“ ertönte eine Stimme hinter ihm.

Erschrocken drehte er sich um und sah Severus auf ihn zulaufen. Oh nein, er hatte den Brief also schon gefunden. Und er war eindeutig wütend, er hatte seine Entscheidung also nicht verstanden. Dann sollte er lieber schnell machen.

„Wenn du es wagst, jetzt zu verschwinden, dann bist du der dümmste Volltrottel, den ich je gesehen habe!“ rief Severus.

Dieser Kommentar ließ Harry nicht kalt, sondern er wurde wütend. Erbost drehte er sich um.
 

„Es ist also dumm zu versuchen die Person, die man liebt zu retten? Soll ich etwa die letzten Stunden, die er noch hat damit verschwenden in Büchern zu lesen? Soll ich einfach nur dasitzen und zusehen wie er stirbt?“

Severus war inzwischen bei ihm angekommen und funkelte ihn wütend an.
 

„Und hast du in deiner grenzenlosen Dummheit vielleicht daran gedacht, das vorher mit uns zu besprechen und uns zu fragen, ob wir vielleicht etwas gefunden haben?“ herrschte er Harry an.

Doch dieser schüttelte nur den Kopf.
 

„Es ist doch hoffnungslos, in so kurzer Zeit finden wir nie etwas.“

Severus sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an und Harry schien zu verstehen, was der andere ihm sagen wollte. Sein Herz begann zu rasen.

„Du.. du hast etwas gefunden?“ fragte er, kaum wagend zu hoffen.

„Nein, nicht ich. Du hast etwas gefunden.“

Verwirrt sah Harry ihn an. Was sollte das bedeuten?

„Das verstehe ich nicht.“
 

Severus zog ein Buch hervor und warf es ihm ins Gesicht. Harry fing es gerade noch auf.

„Hast du vielleicht daran gedacht, das Buch, das du mir vor die Türe gelegt hast auch mal anzusehen?“

Verdutzt blickte Harry auf den Titel und so langsam begann er zu verstehen. Magische Steine...

Severus hatte sich schon wieder auf den Weg ins Manor gemacht und Harry rannte ihm hinterher.
 

Kaum hatte er aufgeholt, erklärte ihm der Andere schnell und immer noch wütend aufgrund der Leichtsinnigkeit des anderen, was er gefunden hatte. Kaum waren sie an der Eingangstüre angekommen, als auch schon Draco zu ihnen stieß. Sofort merkte er den Unterschied. Harrys Blick war nicht wie in den letzten Tagen auf den Boden gerichtet, sondern er sah nach vorne und ein Funken Hoffnung schien in seinen Augen.

„Harry, was ist passiert?“ wollte er wissen.
 

Doch der Angesprochene war immer noch sprachlos. Es gab Hoffnung. Endlich, nach diesen schrecklichen vier Tagen gab es Hoffnung. Erleichterung machte sich in ihm breit und er konnte und wollte die Tränen nicht zurückhalten. Sie würden Tom retten können. Er wurde von seinen Gefühlen überwältigt.
 

Währenddessen hatte Severus Draco die Situation geschildert. Mit einem Blick auf Harry befahl er dem Jüngeren hier zu bleiben, während er und ein paar andere Todesser sich auf den Weg machten, den Stein zu suchen.

„Komm Harry, wir sollten hier nicht herumstehen.“

Diese Worte rissen Harry aus seinen Gedanken und er hetzte die Treppe hoch.
 

„Ich muss zu Tom.“ Rief er seinem Freund noch zu.

Innerhalb weniger Minuten saß er neben Tom im Bett und hielt seine Hand, ein erleichtertes Lächeln legte sich auf sein Gesicht.
 

„Wir haben etwas gefunden, das dir helfen wird. Severus holt es im Moment. Du wirst wieder gesund werden, ganz sicher.“

Er sagte die Worte mehr für sich selbst, da er nicht wusste, ob Tom ihn hören konnte oder nicht. Er holte den Runenstein aus seiner Tasche, den er seit Tagen mit sich herumtrug und zuvor aus versehen fast mit zu Dumbledore genommen hätte. Jetzt schämte er sich schon fast für seinen wirklich etwas unüberlegten Plan.
 

So sehr er sich auch angestrengt hatte, er war wieder einmal unüberlegt losgerannt, um einer geliebten Person zu helfen. Doch alles, was nun zählte war, Tom zu retten. Es dauerte auch nicht lange und Severus war zurück. Sofort schnappte sich Harry den Stein und befestigte ihn in der Mitte des Runensteines. Kaum hatte er dies getan war ihm, als würde hauchdünner, schwarzer Nebel von dem Stein ausgehen.
 

Diesen legte er nun auf Toms Brust und der Nebel wurde von seinem Körper aufgenommen. Sofort spürte Harry die Veränderung in Toms Aura. Es schein zu funktionieren. Der Stein gab Magie ab. Sein Tom würde es überleben. Vor Erleichterung aufschluchzend warf er sich einem ziemlich geschockten Severus um den Hals.

„Danke. Ohne dich hätte ich es nicht geschafft.“
 

Severus legte ihm kurz eine Hand auf den Rücken und trat dann schnell zurück. So etwas war ihm doch unangenehm. Und er war sich sicher, dass Harry das nicht getan hätte, wäre er mit den Nerven nicht so fertig, doch im Moment war es diesem ganz egal was er tat.
 

Harry hatte in den letzten Tagen wahrscheinlich mehr geweint als in seinem ganzen Leben und war mit den Nerven am Ende. Doch sich darum zu kümmern überließ er nur zu gerne seinem Lord, wenn dieser wieder aufwachte.

Freudestrahlend saß Harry nun neben diesem und hielt Toms Hand. Noch nie in seinem Leben hatte er sich so glücklich gefühlt. Er würde nur noch warten müssen, bis Tom aufwachte und alles würde wieder so werden wie früher.
 

Dumbledore hatte es nicht geschafft sie zu besiegen, sie waren stärker gewesen. Doch mit der Zeit verblasste sein Lächeln und er sah stirnrunzelnd zu Severus.

„Seine Aura schwindet zwar nicht mehr, doch sie wird auch nicht stärker.“ Stellte Harry fest.

Auch Severus runzelte die Stirn und er dachte kurz nach. Der Fluch arbeitete noch, das hieß sein Lord verlor noch Magie. Der Stein jedoch unterstütze ihn mit seiner Magie, das hieß er gewann auch welche.
 

„Das könnte ich mir nur damit erklären, dass sich der Effekt des Steines und der des Fluches sich gegenseitig aufheben, er also genauso viel Magie bekommt wie ihm genommen wird.“

Erschrocken sah Harry ihn an.

„Er wird also nicht aufwachen?“

„Doch, das wird er. Aufgrund des ständigen Magienachschubs wird seine Energie nicht mehr angegriffen. Er wird mit der Zeit aufwachen.“
 

Mehr sagte er nicht. Er hatte zwar eine Vermutung, was geschehen würde, doch er wollte den Jungen nicht unnötig beunruhigen.

„Am besten du legst dich auch schlafen.“ Riet er Harry, ehe er das Zimmer verließ.

Er hatte noch einiges zu regeln.
 

Die Aufregung von zuvor hatte sich gesenkt, er war nur noch von einem Gefühl der Erleichterung erfüllt. Es war als wäre ihm ein großes Gewicht von den Schultern genommen worden und er konnte zum ersten Mal seit Tagen wieder frei atmen. Seufzend kroch er unter die Decke und schmiegte sich an Tom, der bereits ein wenig wärmer war, als das letzte Mal.
 

Ehe er die Augen schloss, zauberte er noch eine Kette herbei, an der er den Stein befestigte. Diese hängte er um Toms Hals, sodass sie nicht im Schlaf herunterfiel. Sie hatten es geschafft. Sein Tom würde es überleben. Mit diesen Gedanken driftete er schließlich in den längst überfälligen Schlaf.
 

An Schlaf war im Hause Weasley jedoch nicht zu denken. Die komplette Familie saß um den Tisch herum. Gerade hatten Ron und Ginny ihre Erzählungen beendet und alle waren in nachdenklichem Schweigen versunken. Schließlich ergriff Mr.Weasley das Wort.

„Das war es noch nicht, oder? Da ist noch mehr?“

Seine beiden jüngsten Kinder nickten, sagten jedoch nichts.

„Schweigezauber?“ riet Bill.
 

Abermals nickten sie. Erneut breitete sich Stille aus. Nun wusste die ganze Familie sowohl von Dumbledores Machenschaften als auch mehr über Harrys Verrat. Sogar Fred und George war nicht nach Scherzen zumute. Die Situation war sehr ernst. Sie konnten Dumbledore und dem Orden des Phönix nicht mehr trauen, da waren sich alle einig. Und aus dem Krieg raushalten wollte sich auch keiner. Das hieß, sie mussten Rons Plan in die Tat umsetzen und wirklich einen neuen Orden gründen.
 

Das Vertrauen der Öffentlichkeit in Dumbledore war sowieso schon erschüttert. Viele wussten nicht, wohin sie sich wenden sollten und genau für diese wollten sie eine neue Seite gründen. Ihnen ging es nicht um irgendwelche Ideale, sie wollten einfach nur diesem Krieg ein Ende setzen. Sie hatten keinen strategisch genialen Anführer, doch mithilfe der Bevölkerung würden sie die Oberhand gewinnen. Sie wollten einfach nur Frieden und wieder in Ruhe leben können.
 

Harry erwachte am nächsten Morgen dadurch, dass ihm die Sonne ins Gesicht schien. Er wollte die Augen nicht öffnen, er wollte noch länger in seinem Traum bleiben. Er hatte geträumt, dass sie eine Methode gefunden hatten, seinem Tom zu helfen. Doch er wusste, sobald er sich aus dem Bett erhob würde ihn die harte Realität wieder einholen. Doch es half alles nichts. Also öffnete er die Augen und blickte direkt in ein Paar rote.

„Guten Morgen.“ Lächelte Tom, ehe er sich zu dem geschockten Harry hinüberbeugte und ihn küsste.
 

Und Ende des Kapitels.

Ich hoffe, ich hab Harrys emotionalen Zustand gut beschrieben. Es sind ziemlich viele Tränen geflossen, doch das war notwendig.

Lasst euch nur soviel sagen: nur weil Tom aufgewacht ist heißt das noch lange nicht, dass es ihm schon wieder super geht. Auf den Armen wartet ein ganz schöner Schock *hehe*

Ich wäre euch ewig dankbar für einen Kommi und nochmal Entschuldigung, dass ich so lange nichts mehr hochgeladen habe.



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ms_Seidenhaar
2009-08-06T16:25:19+00:00 06.08.2009 18:25
Hach, gott sei dank, Tom weilt wider unter den lebenden!!
Ich bin voll dafür, dass die Weasleys ihren eigenen Orden Gründen
ich freu mich ausf nächste kappi
lg Vero
Von:  EvaSlytherin
2009-08-05T07:28:34+00:00 05.08.2009 09:28
Endlich gehts weiter
Harrys Schock hast du echt gut hinbekommen, er ist aber auch schon ein bisschen erwachsener geworden und nicht gleich kopflos losgerannt, das find ich auch ganz gut.
Ich frage mich nur worauf Dumbledore wartet um anzugreifen, ist er so irritiert das Harry nicht auftaucht? Denn eigentlich ist es für einen Angriff doch egal ob Tom nun viel zu schwach ist um irgendwas zu machen oder ob er tot ist.
Mal sehn ob sie dann doch noch irgendwie eine Möglichkeit finden den Fluch zu brechen.
Freue mich schon auf das nächste Chap
lg
Eva
Von:  Giotto_Vongola
2009-08-05T05:46:39+00:00 05.08.2009 07:46
weiter, weiter weiter!!!!! Ich find das Kapitel großartig!
Von:  ai-lila
2009-08-04T21:21:17+00:00 04.08.2009 23:21
Hi~~

Möchte gerne Dumbos Gesicht sehen wenn man ihm davon erzählt, das Tom noch lebt. *hehe*
Vor Wut macht sich der Alte doch glatt ein paar Knoten in seinen Bart. *g*

Das war ein klasse Kapi.
Freue mich schon auf das Nächste.
lg deine ai
Von:  strega79
2009-08-04T19:42:28+00:00 04.08.2009 21:42
einfach nur genial hoffe es gibt bald mehr....
würde mich sehr über ne benachrichtigung freuen wenn es ein neuen kapi gibt :-))
LG strega79
Von:  Dranza-chan
2009-08-02T20:10:29+00:00 02.08.2009 22:10
Das Kapi is wirklich gut geschrieben!!
Wenn Tom jetzt keine Magie mehr verliert aber auch keine gewinnt, heißt das jetzt das er nicht mehr Zaubern kann weil er keine Magie mehr besitzt? Das Wär sicher ein Schock für ihn!
Ich bin echt auf's nächste Kapi gespannt!
lg Dranza-chan
Von: abgemeldet
2009-07-30T19:42:33+00:00 30.07.2009 21:42
Da hätte Harry ja beinahe einen Fehler begangen. Puh.
Severus hat ihn ja ganz schön angeschrien.

Ob sie Tom ganz helfen können? Oder wird noch etwas
sehr gravierendes passieren?

Mach schnell weiter.

LG
Sevara-Snape
Von:  sweet_tod
2009-07-29T21:30:02+00:00 29.07.2009 23:30
ohje ohje die armen beiden!
ich bin mal gespannt wies weiter geht!

lass uns arme leser nicht alzulange warten :)

lg
sweet
Von:  ReinaDoreen
2009-07-29T19:06:19+00:00 29.07.2009 21:06
Sev hat Harry vor der großen Dummheit bewahrt, sich zu DD zu begeben.
Was ist noch mit Tom, klingt ja nicht danach, als ob er bald gesund wird.
Reni
Von:  Fuerstin
2009-07-29T17:33:09+00:00 29.07.2009 19:33
Hm...

Ich weiß nicht ob ich mich freuen oder ärgern soll...

das Kappi war klasse und endlich weiß man, dass Tom nicht sterben wird...

versprich mir bitte in Zukunbft wenigstens alle 6 Monate ein kappi zu posten..


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