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Die Wette

von

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Missverständnisse // Help at the wrong way

Kapitel 01: Missverständnisse
 

Das mit Mikan und Natsume war ja schon immer so eine Sache gewesen. Sie konnten keine Stunde zusammen in einem Raum sein, ohne miteinander zu streiten, aber andererseits waren sie seit einigen Jahren auch gute Freunde geworden. In der letzten Zeit hatte sich diese freundschaftliche Beziehung allerdings sehr zum Negativen hin verschlechtert… Leider. Jedenfalls suchte Mikan immer noch nach einem Grund für seine schlechte Laune, dennoch war ihr bewusst, dass sie vorsichtig sein musste, und zwar wegen Luna. Natsume war zwar schon jahrelang mit ihr zusammen, aber Mikan hatte nie wirklich verstanden, warum das so war. Es schien manchmal fast so, als würde Luna ihn dazu zwingen, aber vielleicht sollte Mikan sich da besser nicht einmischen, sonst würde sie Natsume vielleicht nur noch mehr Probleme machen. Dennoch wollte sie ihm natürlich auch helfen, aber wie? Er sprach ja kaum noch mit ihr, also hatte sie ja gar keine Gelegenheit!

Allerdings war ihr auch bewusst, dass es als eine Freundin von Natsume einfach Mikans Pflicht war, ihm irgendwie zu helfen, koste es, was es wolle. Doch erst brauchte sie einen Plan, und den hatte sie nun mal nicht.

Vielleicht sollte sie Natsume zum richtigen Zeitpunkt ja doch einfach direkt auf sein Problem ansprechen, doch wie würde er darauf reagieren? Was, wenn er völlig ausrasten und dann nie mehr mit ihr reden würde? Das wollte Mikan natürlich auch nicht erreichen. Und Luna war eh immer schon so komisch zu ihr gewesen, fast schon unheimlich. Mikan erinnerte sich noch genau an den Vorfall damals, als das Sportfest war. Da hatte sie auch so komische Sachen zu ihr gesagt… Aber Mikan fand nicht, dass sie deswegen nicht mehr mit Natsume reden durfte. Immerhin hatte sie keine Angst, und vor Allem nicht vor Luna! Also beschloss sie, noch heute Abend mit Natsume zu reden.

Luca ging es auch nicht wirklich gut, kein Wunder, immerhin fühlte er sich sofort schlecht, wenn Natsume es auch tat. Außerdem hatte er in den letzten Jahren immer weniger Zeit mit seinem besten Freund verbracht, was ihm auch schwer zu schaffen machte. Aber was sollte er denn tun?

Es war doch nicht Lucas Schuld, wenn Natsume nur noch mit Luna sprach und auch die ganze Zeit bei ihr war. Man konnte ihn ja gar nicht mehr von ihr weg bekommen, geschweige denn alleine mit Natsume reden. Wo Natsume war, da war Luna auch, so war es seit ihrer Ankunft leider immer gewesen. Niemanden würde es wundern, wenn sie irgendwann noch in Natsumes Zimmer einziehen würde oder umgekehrt. Mikan hatte das noch gar nicht so bedacht. Wie wollte sie also mit Natsume reden?

Na ja, irgendeine Lösung würde sie schon finden, bis heute Abend dauerte es eh noch ein paar Stunden, und Luna musste bestimmt auch mal auf die Toilette gehen oder so. Mikan konnte sich kaum vorstellen, dass Natsume ihr sogar dahin folgte.

Aber nun stand erst einmal Unterricht an, obwohl dieser Unterricht heute nur aus einer Stunde bestand, denn Mikan musste ja noch nachsitzen. Und das, wo die Ferien gestern begonnen hatten! Also fair war das sicher nicht. Dennoch machte sich die Fünfzehnjährige langsam auf den Weg und versuchte dabei, den schadenfrohen Blicken ihrer Mitschüler zu entgehen, was ihr allerdings nicht sehr gut gelang. Leider.

Das war allerdings gar nicht das Schlimmste an diesem Tag, nein, denn Jinno-Sensei hatte wie immer ziemlich schlechte Laune, die er bestimmt auch gleich an Mikan auslassen wollte, obwohl sie doch eigentlich gar nichts getan hatte. Aber vielleicht hatte sie ja auch Glück und die Stunde ging schneller vorbei als sie dachte, doch das war bei jemandem wie Jinno-Sensei leider eine Seltenheit. Mikan aber wusste, dass man die Hoffnung nicht gleich aufgeben sollte, deswegen wollte sie es auch nicht tun. Immerhin konnte es ja sein, wenn auch nur ganz vielleicht.

Jedenfalls kam sie nach wenigen Minuten im Klassenraum an, und glücklicherweise schien sie noch pünktlich zu sein, da Jinno-Sensei immer noch abwesend war. Also setzte Mikan sich schnell auf ihren Platz und hoffte jetzt schon, dass die Stunde in wenigen Minuten vorbei sein würde. Leider schien dem nicht so zu sein; Jinno-Sensei erreichte den Klassenraum nach Mikans Ankunft ziemlich schnell und die Tortur begann. Nun konnte sie erst einmal eine ganze Seite an Aufgaben erledigen, ehe sie sich wieder in Ruhe ihrem Problem mit Natsume zuwenden konnte. So ein verdammter Mist aber auch, und dabei war es doch gar nicht ihre Schuld gewesen! Aber Jinno-Sensei hatte das einmal mehr nicht gesehen, oder er wollte es eben nicht sehen. Mikan war bei ihm ja eh immer die Schuldige, also wieso sollte sich das jemals ändern?

Nach stundenlanger Qual ging aber selbst das Nachsitzen dem Ende zu, und darüber war Mikan sichtlich froh. Nur noch fünf Minuten, und dann hatte sie es überstanden, endlich. Dann konnte sie wieder all das machen, was sie sich für diesen Tag vorgenommen hatte, nämlich Natsume auf sein Problem anzusprechen.

Sie fragte sich, ob er auch wirklich mit ihr reden wollte. Immerhin stand das nicht fest, auch, wenn sie mittlerweile eben sehr gut befreundet waren. Vielleicht wollte Luna das ja nicht, und vielleicht war Natsume deswegen immer so komisch zu Mikan. Sie hoffte, dass sie heute auf all diese Fragen eine Antwort finden würde. Aber was, wenn sie es sich einfach nicht traute? Was dann? Vielleicht würde ihre Freundschaft dann zerbrechen. Doch weil Mikan das nicht wollte, beschloss sie, ihn heute Abend einfach in Ruhe zu fragen, ohne großartig über die möglichen Folgen nachzudenken.

„Sakura, du hast immer noch etwas Zeit“, meinte Jinno-Sensei genervt, als Mikan sich nicht mehr so recht auf ihre Aufgaben zu konzentrieren schien. Mikan erschrak und tat so, als würde sie weiter denken.

‚Der merkt aber auch alles, wirklich ärgerlich. Aber dass wir vielleicht auch andere Sorgen haben als irgendwelche Aufgaben zu machen, das will er mal wieder nicht einsehen’, fuhr es Mikan durch den Kopf, und sie wagte es nicht, nach vorne zu schauen. Sie konnte diese Person einfach nicht leiden, eben, weil Jinno-Sensei war, wie er war.

Sie hatte sich schon oft gefragt, warum er so war, doch eine richtig gute Idee hatte sie nie gehabt. Er war einfach seltsam, als wenn es daran lag, dass Mikan einfach so war wie immer. Vielleicht mochte er solche Menschen ja einfach nicht, aber sie konnte das auch nicht wirklich verstehen. Andererseits konnte Jinno-Sensei ihr jetzt auch egal sein, immerhin musste sie sich auf Natsume konzentrieren, der hatte schließlich bestimmt viel schlimmere Sorgen als irgendwelche lästigen Aufgaben zu machen.

Nach wenigen Minuten hatte Mikan dann den Klassenraum verlassen und schlenderte in Richtung Zimmer von Hotaru. Vielleicht sollte sie erst noch einmal mit ihr sprechen, bevor sie heute Abend mit Natsume sprach. Doch Hotaru schienen Mikans Sorgen wie immer recht wenig zu interessieren, zumindest schienen ihr ihre Erfindungen, wie sonst eigentlich auch, wichtiger zu sein. Deswegen drehte Mikan sich auch schon bald um und ging wieder.

Manchmal konnte Hotaru wirklich richtig gemein sein, fast schon so gemein wie Natsume. Aber im Moment hatte Mikan nicht wirklich Spaß daran, die beiden miteinander zu vergleichen. Sie musste heute Abend schon unbedingt mit ihm reden, und das reichte ihr für jetzt eigentlich auch, denn es würde schon schwer genug werden, ihn von Luna weg zu bekommen.

Vielleicht würde Mikan es auch gar nicht schaffen, in Ruhe mit Natsume zu reden, aber sie wusste, dass sie jetzt noch nicht aufgeben durfte. Das wäre nicht gut, weder für sie noch für Natsume, schließlich wollte Mikan doch auch nicht, dass es ihm schlecht ging, wo er ihr doch schon ein guter Freund geworden war. Andererseits war ihr natürlich bewusst, dass sie ihn nichts Falsches fragen durfte, denn Natsume war ja immer so empfindlich. Und Luna erst recht.

Jedenfalls war Mikan sich der Gefahr durchaus bewusst, doch sie war bereit, dieses Risiko für ihre Freundschaft ein zu gehen, denn falls es so weiter ginge, würde sie früher oder später ohnehin zerbrechen. Also machte Mikan sich am Abend langsam auf den Weg zu Natsumes Zimmer, doch sie war sich nicht sicher, ob sie ihn dort auch wirklich treffen würde, schließlich verbrachte er viel, Mikan fand sogar zu viel, Zeit mit Luna. Heute hatte sie aber offenbar Glück, denn als Mikan den Raum betrat, saß Natsume auf seinem Bett, und zwar ohne Luna. Leider schien er selbst nicht wirklich gut gelaunt zu sein.

„Was willst du hier?“, fragte Natsume schroff und sah Mikan genervt an, und zwar genau mit dem Blick, den sie am Allerwenigsten mochte.

„Beruhige dich doch erst einmal, Natsume!“, erwiderte Mikan daraufhin und ging langsam auf den etwas älteren Jungen zu.

„Ich wollte doch nur etwas mit dir besprechen, da du in der letzten Zeit wieder so komisch bist…“

Nun wandelte sich Natsumes Genervtheit in Spott um, und so änderte sich auch der Blick, mit dem er Mikan ansah. Natürlich war ihm bewusst, dass sie Recht hatte, doch die Gründe durfte Mikan um Gottes Willen nie erfahren, das wäre für beide nicht gut. Aber Natsume kannte auch Mikans Hartnäckigkeit, die, besonders bei solchen Angelegenheiten, ziemlich lästig werden konnte, und dabei kam es nicht auf die Person an, mit der sie gerade sprach.

Doch er musste hart bleiben, besser gesagt hatte Natsume ja gar keine andere Wahl, wenn er Mikan und sich selbst nicht in Gefahr bringen wollte. Wie gerne hätte er mit ihr gesprochen, aber das durfte er sich einfach nicht erlauben, auch, wenn es ihm in der Seele wehtat, sie die ganze Zeit über nur zu ärgern und zu erniedrigen, doch Luna wollte es so. Natsume hasste es so sehr, das zu machen, was Luna sagte, doch gegen diese Frau konnte er sich nicht durchsetzen.

Er versuchte, sie zu verstecken, doch Mikan bemerkte seine Unsicherheit sofort. Langsam setzte sie sich zu ihm auf das Bett und sah ihn besorgt, nein, fast schon bemitleidend, an. Natsume wusste nicht, was er mit diesen Blicken anfangen sollte. Was war das eigentlich, das ihn mit diesem Mädchen verband? Auf jeden Fall mochte er sie, und das war nur einer der Gründe, sie nicht unnötig in Gefahr zu bringen, denn falls er es täte, würden ihn auch die Schuldgefühle Tag für Tag plagen.

Andererseits waren diese Zustände für Natsume langsam unerträglich. Jeden Tag musste er so tun, als ob er nur dann glücklich wäre, wenn Luna bei ihm war, doch das stimmte nicht.

„Natsume, du weißt, dass du mit mir reden kannst, wenn du willst, oder?“, fragte Mikan langsam und blickte ihn immer noch auf die gleiche Art und Weise an.

„Wir sind immerhin Freunde, und ich möchte auch nicht, dass sich daran etwas ändert. Doch in der letzten Zeit bist du immer so seltsam, und deswegen glaube ich, dass es besser wäre, wenn du jetzt sofort mit mir reden würdest, sonst wird sich das früher oder später ändern müssen…“

Sie sagte, dass sie ihn verstand, aber Natsume war durchaus bewusst, dass das nicht der Fall war. Das merkte man allein schon an ihrer Art zu reden. Mikan schien zwar zu wissen, dass er Sorgen hatte, aber sie wusste nicht genau, warum. Und allein deswegen konnte er sich ihr schon einmal gar nicht öffnen. Doch mit Luca sollte er auch nicht unbedingt reden, da er sich ohnehin schon immer so viele Sorgen um ihn machte, und auch ihn wollte Natsume nicht unnötig belasten, zumindest war er der Meinung, dass es unnötig wäre.

Es reichte dem Fünfzehnjährigen völlig, dass er selbst sich mit diesem Problem herum schlagen musste.

Nur was sollte er Mikan jetzt sagen? Etwa, dass ihm diese Freundschaft ohnehin nichts bedeutete und sie sie gerne beenden konnten? Nein, das wäre gelogen und auch nicht sonderlich nett. Aber seit wann war er denn nett zu Mikan? Irgendetwas war komisch in der letzten Zeit, irgendetwas hatte sich verändert, und zwar nicht unbedingt zum Negativen hin, wie es zur Zeit bei allen anderen Dingen der Fall war.

„Mikan, du darfst nicht denken, dass ich dich nicht mag, aber in der letzten Zeit geht es mir einfach nicht so gut“, meinte Natsume nach langem Schweigen.

„Ich bin manchmal eben schlecht gelaunt und lieber allein, aber mit der Zeit legt sich das auch wieder, versprochen.“

Mikan wusste nicht recht, was sie darauf nun erwidern sollte. Sie war sich ziemlich sicher, dass es wirklich nur so eine Phase war, wie Tsubasa es auch schon gemeint hatte, aber andererseits war da dieser Hilfe suchende Blick in Natsumes Augen, der ihr offenbar etwas Anderes verraten wollte.

Plötzlich ging die Tür von Natsumes Zimmer auf. Die beiden, immer noch auf Natsumes Bett sitzend, drehten sich rasch um und erblickten erschrocken Luna, die nun völlig regungslos im Türrahmen stand. Langsam ging sie auf Natsume und Mikan zu, offenbar nicht wissend, dass sie wirklich nur miteinander gesprochen hatten, zumindest konnte man das ihrem entsetzten Blick entnehmen. Natsume bekam es mit der Angst zu tun, weil er nicht wusste, ob Luna Mikan nicht auf der Stelle den Hals umdrehen würde, doch im Moment sah es leider schwer danach aus. Mikan stand langsam auf und trat Luna gegenüber, wohl wissend, was das Mädchen vor ihr zu denken schien.

„Luna, das mag zwar jetzt komisch aussehen, aber du musst mir glauben, wir haben wirklich nur geredet, weil ich finde, dass Natsume in der letzten Zeit komisch ist“, versuchte Mikan ihr zu erklären. Natürlich war es eine komische Wahrheit, aber es stimmte eben so, und da konnte Luna jetzt auch nichts mehr dran ändern.

„Natsume ist komisch in der letzten Zeit, so, so“, wiederholte Luna ungläubig und blickte Mikan mit einem Blick an, der ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. Warum war diese Luna nur immer so komisch zu ihr? Natürlich war dieser Anblick für sie sicher ein Schock, aber sonst war sie auch nicht wirklich anders.

„Wenn Natsume komisch ist, dann sollte ich wohl mit Natsume darüber reden. Also, wenn du uns entschuldigst, Sakura-san…“

Mikan wusste und tat sofort, was Luna meinte, also verließ sie Natsumes Zimmer so schnell sie konnte. Sie hoffte nur, dass Natsume durch diese Geschehnisse nicht noch mehr in Schwierigkeiten geriet als die, in denen er ohnehin schon zu sein schien. Genau genommen war ja auch alles nur ein großes Missverständnis gewesen, oder? Jedenfalls hatte Mikan jetzt schon ein schlechtes Gewissen, da sie ja jetzt auch Schuld an Natsumes Situation trug. Ärger mit Luna konnte er jetzt wohl am Allerwenigsten gebrauchen, und sie war auch noch der Grund dafür. Ganz toll.

In der Zwischenzeit hatte Luca von Hotaru erfahren, dass Mikan wohl mit Natsume sprechen wollte. Immerhin hörte sie ihrer besten Freundin halbwegs zu, aber etwas für sich zu behalten musste Hotaru wohl trotzdem noch lernen. Jedenfalls dachte sich Luca schon, dass Mikan Natsume möglicherweise komische Fragen stellen würde, also beschloss er, Mikan zu suchen und sie davon abzuhalten. Natürlich wusste er noch nicht, dass sie es bereits getan hatte und fand sie nach einiger Zeit im Nordwald, wo sie scheinbar verstört vor einem Baum saß.

„Sakura! Sakura, was ist passiert?“, rief der Fünfzehnjährige aufgebracht, während er schnell auf Mikan zusteuerte.

„Ist etwas mit Natsume? Was hast du mit Natsume gemacht?“

Mikan hob ihren Kopf nur langsam und schaute Luca dann traurig an. Sollte sie ihm wohl die ganze Geschichte erzählen? Sie wollte doch nicht, dass Luca ihr auch noch böse war, denn es reichte Mikan schon völlig, dass Luna sie nicht leiden konnte.

„Nichts“, erwiderte Mikan und tat überrascht.

„Was soll ich denn mit Natsume gemacht haben? Wie kommst du denn darauf? Ich habe Natsume schon eine ganz Zeit nicht mehr gesehen…“

„Mir kannst du viel erzählen! Ich weiß ganz genau, dass du mit Natsume geredet hast, aber jetzt will ich verdammt noch mal wissen, was du so dringend mit Natsume besprechen musstest“, antwortete Luca verärgert, mit einer Art, die Mikan noch gar nicht von ihm kannte.

„Na gut, wenn du so darauf bestehst“, sagte Mikan und blickte traurig zu Luca hoch.

„Ich wollte von Natsume wissen, warum er in der letzten Zeit immer so komisch ist. Er meinte, das wäre nur so eine von seinen Phasen, aber ehrlich gesagt glaube ich ihm das nicht so richtig… Jedenfalls stand dann auf einmal Luna in seinem Zimmer.“

„Lass mich raten; sie hat gleich gedacht, dass Natsume sie betrügen würde“, unterbrach Luca sie und Mikan nickte als Antwort bloß traurig.

Der Junge mit dem Tierpheromonalice ließ sich langsam auf den Boden neben Mikan und sah sie verständnislos an. Es war allerdings nicht ihr Verhalten, das Luca zu denken gab. Nein, im Gegenteil, er war eher der Meinung, dass Mikan vollkommen richtig auf Natsumes dauerhaft schlechte Laune reagiert hatte. Aber Luna machte Natsume jetzt sicher fertig, Luca kannte sie ja schon zur Genüge, immerhin war sie seit Jahren die Freundin von Natsume, obwohl er sie regelrecht zu hassen schien. Luca wusste zwar ebenfalls nichts Genaues, doch es schien ihm wirklich so zu sein, dass Luna seinen besten Freund zu dieser Beziehung zwang. Aber selbst wenn konnte Luca nicht verstehen, warum sie das tat, denn sonderlich zu mögen schien sie Natsume auch nicht, also schien diese ganze Angelegenheit doch völlig nonsens zu sein. Ein Grund mehr für die Unglaubhaftigkeit dieser Theorie.

„Ich glaube dir, Mikan, und ich bin dir auch nicht böse. Aber wir müssen auf Natsume aufpassen, so blöd sich das auch anhören mag, denn wer weiß, war Luna noch mit ihm machen wird…“

„Wie meinst du das denn jetzt?“, fragte Mikan sichtlich überrascht. Luca schien offenbar etwas zu wissen, was sie wahrscheinlich noch nicht wusste.

„Setzt Luna Natsume mit irgendetwas unter Druck?“

Luca blickte sie traurig an, nicht wirklich wissend, was er nun darauf erwidern sollte. Einerseits war er ja schon dieser Meinung, andererseits wusste er aber auch nicht, was Luna als Druckmittel benutzte, falls es tatsächlich so wäre. Immerhin wäre es ja auch nicht gut, wenn er Mikan jetzt unnötig beunruhigen würde.

„Nein, so meinte ich das nun auch wieder nicht. Ich denke nur, dass Natsume nach einem Streit mit Luna vielleicht noch schlechter gelaunt ist als eh schon in der letzten Zeit, verstehst du?“, meinte Luca nach einigem Überlegen.

Mikan nickte langsam, um dem Jungen neben ihr eine Antwort zu geben. Natürlich verstand sie, worüber er redete, schließlich war ihr auch Luca in den letzten Jahren ein sehr guter Freund geworden. Nur wenn es um Natsume ging, wollte er Mikan nicht immer alles sagen, aber das verstand sie ja auch.

Sie würde ja auch nicht jedem alles über Hotaru erzählen.

„Aber du solltest dir auch nicht allzu viele Sorgen machen, Mikan. Ich bin mir sicher, dass es Natsume schon bald wieder besser gehen wird“, sprach Luca dann weiter und lächelte schwach.

Mikan seufzte und sah zum Himmel, der sich langsam mit Wolken füllte. Luca hatte gut reden; ihm öffnete Natsume sich ja auch, wenn er es für nötig hielt, aber mit Mikan war das aus irgendwelchen Gründen immer noch etwas Anderes. Leider hatte Mikan keine Idee, warum das so war. Natsume war teilweise einfach immer noch ein Mysterium. Auch wusste Mikan nicht, wie sie diese Tatsache ändern konnte, dabei wurde es langsam wirklich Zeit dafür. Jedenfalls war es beiden bewusst, dass sie bald eine Lösung für dieses Problem finden mussten, und zwar, um Natsume zu helfen, immerhin konnte das ja nicht so weiter gehen.

„Meinst du, dass wir Natsume vielleicht mal nach Central Town einladen sollten? Vielleicht kann er sich dann ja wenigstens ablenken“, schlug Mikan nach einer Weile vor und blickte fragend zu Luca.

„Na ja, wenn Luna es erlaubt“, meinte Luca daraufhin fast schon spöttisch. Wenn die ganze Lage nicht so verdammt ernst gewesen wäre, hätte Mikan jetzt fast schon gelacht, aber eben nur fast. Schließlich hatte Luca damit ja durchaus Recht… Leider.

Aber vielleicht würde Natsume sich ja überwinden und mitkommen, und sonst würde Mikan halt alleine oder eben mit Luca nach Central Town gehen. Doch Luna wollte sie auf keinen Fall mitnehmen, schließlich war sie offenbar doch der Grund für Natsumes dauerhaft schlechte Laune. Mikan war zwar ein liebes Mädchen, aber nicht, wenn jemand versuchte, die Freundschaft von anderen Leuten zu zerstören, aus welchem Grund auch immer. Luna war ihr mittlerweile einfach suspekt. Kein Wunder, immer tat sie so freundlich, und kaum war sie mit Mikan alleine, da sagte sie immer so komische Sachen, mit denen Mikan eigentlich gar nichts anfangen konnte. Außerdem schien sie etwas über Mikans Mutter zu wissen, zumindest hatte sie es schon einmal angedeutet, damals beim Sportfest.

„Glaubst du eigentlich, dass Luna gefährlich für Natsume ist?“

Luca schreckte auf, als er das hörte. Wusste Mikan etwa schon mehr, als sie überhaupt sollte? Er hoffte doch, dass es nicht so war, denn er hatte Natsume versprochen, dass Mikan nichts davon erfahren würde, bis der ganze Spuk vorbei war. Doch nun schien es ihm doch recht schwer, dieses Versprechen zu halten.

„Nein“, erwiderte Luca schnell, aber dennoch recht sicher.

„Er hat sich wegen Luna nach und nach einfach immer mehr verändert. Wenn Natsume sich wenigstens ablenken würde, ginge es ihm schon sehr bald wieder besser.“

Mikan nickte traurig, wohl wissend, dass Luca Recht haben konnte, aber irgendwie war er heute auch seltsam, so wie alle. Sie fragte sich wirklich oft, warum nicht alles wieder so wie früher sein konnte. Seit Luna neu in die Klasse gekommen war, hatte sich die Stimmung dort wirklich sehr verschlechtert.

Sie wusste zwar noch nicht unheimlich viel über Luna und ihr Verhältnis zu Natsume, doch im Moment musste Mikan sich wohl noch mit den Informationen zufrieden geben, die sie an diesem Abend von Luca erhalten hatte, obwohl es nicht sonderlich viele gewesen waren, eher seine Meinung über die ganze Sache. Vielleicht war morgen ja auch schon wieder ein schöner Tag, doch jetzt wusste Mikan es eben noch nicht. Jedenfalls beschloss sie noch an diesem Abend, dass sie Natsume irgendwie helfen würde, egal wann, und ihr war auch völlig egal, was Luna dazu sagen würde. Im Moment war die Fünfzehnjährige nämlich nicht wirklich gut auf ihre Mitschülerin zu sprechen. Kein Wunder, sie war ja Schuld, dass ihre Freundschaft mit Natsume zu zerbrechen drohte.

Es schien eine Ewigkeit gedauert zu haben, bis Natsume endlich wieder allein sein konnte. Nun befand er sich im Nordwald, denn er wusste, dass hier der einzige Ort war, wo er wirklich ungestört sein konnte. Luna war so hysterisch gewesen wie immer, wenn Natsume etwas tat, was ihr nicht in den Kram passte. Aber sich gegen Luna auflehnen konnte er nicht. Nein, das wäre viel zu riskant, denn so würde er riskieren, dass seine Freunde in Gefahr waren, und das wollte Natsume natürlich nicht. Da ertrug er lieber die Schmerzen, die Luna ihm zufügte, wenn sie einmal wieder einen schlechten Tag hatte, aber seinen Freunden wollte er das nicht zumuten.

Wie lange war es jetzt eigentlich schon her, dass er hatte sorgenfrei leben können? Natsume wusste nicht, wie viele Jahre seit dem letzten, sorglosen Tag in seinem Leben vergangen waren. Vielleicht war es damals gewesen, als sie Persona besiegt hatten, oder einst, als er noch mit seiner Schwester und seinem Vater zusammengelebt hatte? Nein, er wusste es wirklich nicht mehr, was er an solchen Tagen wirklich bereute.

Doch aufgeben würde Natsume niemals, denn er wusste, dass er einen Weg finden würde, Luna zu besiegen, auch wenn es noch einige Zeit dauern würde und ihm niemand helfen konnte. Irgendwie konnte er es sicher schaffen, und Natsume war sich sicher, dass es nicht mehr allzu lange dauerte, bis er die richtige Lösung gefunden hatte. Spätestens in vier Jahren würde er endlich für immer frei sein, denn dann machte Natsume seinen Abschluss an der Academy, und wenn Luna ihn dann weiterhin nervte, musste er eben auswandern. Schon damals, als Persona noch da war, hatte Natsume die Tage bis zu seinem Abschluss gezählt, vielleicht sollte er ja wieder damit anfangen.

Ihm war durchaus bewusst, dass es hier auch gute Dinge gab, doch leider war es meistens so, dass es mehr Schlechte gab. Das Einzige, was Natsume hier fehlen würde, das waren seine Freunde, aber sonst würde er gar nichts vermissen. Was wollte er denn schon hier, an einem Ort, an dem ihn eh kaum jemand haben wollte? Sie nannten ihn Mörder, doch niemand kannte den wahren Natsume, außer Luca. Aber er war auch schon die einzige Person, die meisten der anderen Schüler waren noch immer davon überzeugt, dass Natsume eher ein Dämon als ein gewöhnlicher Mensch wie alle anderen war.

Bald würde es so weit sein, er hatte ja schon mehr als die Hälfte überstanden. Ja, in vier Jahren war es endlich so weit, aber jedes Mal, wenn Natsume Luna ansah, kamen ihm diese verbleibenden vier Jahre so unheimlich lange vor. Warum musste sie nur unbedingt an diese Schule kommen, wieso musste sie nur hier geboren worden sein? Nein, das war nicht fair. Erst Persona, dann Luna… Irgendjemand schien zu wollen, dass Natsume nicht glücklich werden sollte, zumindest schien es momentan so zu sein.

In der Zwischenzeit hatten auch ein paar andere Schüler Wind von Draga, der neuen Mitschülerin, bekommen. Kaum hatten sie von ihr gehört wurde auch schon ihr Zimmer belagert. Kein Wunder, es waren ja Sommerferien, und so konnte sie den anderen ja noch nicht vorgestellt werden. Draga war zwar nicht in der gleichen Klasse, aber das machte ihnen scheinbar nichts, sie wollten sie ja einfach nur sehen. Doch Draga schien die Belagerung gar nichts auszumachen, im Gegenteil, sie schien sich richtig über die Gesellschaft ihrer neuen Mitschüler zu freuen. Eigentlich war das ja auch kein Wunder, bis jetzt kannte sie sie ja immerhin kaum jemanden hier, und das wollte sie offenbar schnell ändern. Nur das mit der Verständigung war noch ein Problem, da die Vierzehnjährige doch besser Englisch und Deutsch sprach, zumindest war das jetzt noch so. Aber langsam schien sich dieses Problem zu lösen, ganz anders als das Problem namens Luna.

Allerdings gab es auch Leute, die gar nicht von der plötzlichen Kontaktfreudigkeit der Schüler begeistert waren, aber diese Leute zeigten es nicht. Jinno-Sensei war da aber wie sonst eigentlich auch immer eine Ausnahme, denn er ließ es sich sehr wohl anmerken, dass ihm die Belagerung von Dragas Zimmer offenbar gar nicht gefiel, und deswegen scheuchte er die anderen auch so oft weg, wie es ging.

Es schien, als ob er meinte, dass Draga diese Unruhe gar nicht so gut tat, wie es eigentlich war. Zumindest war Draga ziemlich überrascht, als ihre neuen Freunde sie nach einigen Tagen immer seltener besuchen kamen. Sie machte sich schon Sorgen, ob es vielleicht an ihr selbst lag. Vielleicht hatte sie ja etwas Falsches gesagt, sie wusste es ja nicht. Draga war nun wieder ziemlich einsam, wo die anderen sie doch nicht mehr besuchen durften, doch Mikan war nach dem Gespräch mit Luca noch kurz bei ihr, und da war Draga auch ganz froh drum. Doch leider konnte Mikan ihr auch nicht so recht sagen, was auf einmal mit den anderen los war, aber sie würde sie wohl einmal fragen, immerhin sah sie die meisten ihrer Mitschüler trotz der Ferien fast jeden Tag. Draga sollte noch so lange es ging in ihrem Zimmer bleiben, da man noch einige Sachen wegen ihrem Alice feststellen musste, und so war es sehr schwierig für sie, den Kontakt zur Außenwelt zu halten. Doch Mikan war ihr mittlerweile eine sehr gute Freundin geworden. Dennoch freute sie sich auf den Tag, an dem sie dann endlich ihrer neuen Klasse vorgestellt wurde.

Am nächsten Tag fragte Mikan sie zwar tatsächlich nach dem Grund für ihr Fernbleiben, doch der Grund gefiel ihr gar nicht. Jinno-Sensei war ja schon so eine Person für sich, aber dass er nicht wollte, dass eine Schülerin nicht ganz von der Außenwelt abgeschnitten wurde… Nein, das konnte und wollte Mikan nicht verstehen. Langsam aber sicher wurde Jinno-Sensei immer unverständlicher, und eigentlich gingen Dragas soziale Kontakte ihn auch gar nichts an, so lange sie keine Probleme hatte. Andererseits konnte es ja auch sein, dass er ihr Klassenlehrer war, oder so. Wenn das so war, tat Draga ihr jetzt schon verdammt Leid. Aber hatte Draga neulich nicht gemeint, dass sie ihn wohl mochte? Vielleicht hatte sie ihn aber auch nur verwechselt, das konnte ja sein. Nun machte Mikan sich auf den Weg zum Zimmer der Vierzehnjährigen, um ihr die doch eher schlechten Neuigkeiten mitzuteilen. Sie wusste ja nicht, ob die anderen sie ab jetzt wieder besuchen würden.

Aber weit kam Mikan nicht, da Jinno-Sensei scheinbar beschlossen hatte, sich den ganzen Tag über in der Nähe von Dragas Zimmer aufzuhalten, und Mikan würde er sicher nicht zu ihr lassen, wo er doch so eine Antipathie gegen sie hatte, aus welchem Grund auch immer. Und es kam natürlich genau so, wie Mikan es geahnt hatte; Jinno-Sensei versuchte, sie von diesem Besuch abzuhalten.

„Was willst du denn bitteschön hier, Sakura? Du denkst doch nicht wirklich, dass du Dragosmore-san sehen darfst? Ausgerechnet jemand wie du, wo du uns allen doch eh nur Ärger machst?“, fragte er sofort und sah unfreundlich wie immer zu ihr runter.

„Doch, ich bin genau dieser Meinung, denn ich finde, dass Draga hier schnell neue Freunde finden soll“, erwiderte Mikan und schaute ihn ebenso unfreundlich an. Langsam wurde es wirklich Zeit, sich nicht mehr alles von ihm gefallen zu lassen, ob er nun ein Lehrer war oder nicht.

„Sonst wird sie nicht nur von den normalen Menschen, sondern auch von uns isoliert! Und auch Draga braucht den Kontakt zu anderen Leuten, ich glaube nicht, dass sie wollen, dass Draga traurig ist!“

„Nein, jemanden wie dich braucht sie sicher nicht, und traurig ist sie auch nicht“, sagte Jinno-Sensei laut.

„Es geht ihr gut, so wie es jetzt ist. Und euch braucht sie nicht…“

Mikan verstand ihn immer weniger. Warum redete er so? Und in welcher Welt lebte diese Person eigentlich?

„Was denken Sie eigentlich, wer Sie sind? Sie wissen gar nichts über Draga! Wie es ihr geht, was sie will, mit wem sie befreundet ist! Sie haben wirklich keine Ahnung!“

Jinno-Sensei stand einfach da und sagte gar nichts, während Mikan sich umdrehte und dann schnell den Weg zurück lief. Das hatte wehgetan, aber wirklich. Er wollte ja nur, dass es Draga gut ging, und dass sie nicht mit den falschen Leuten zusammen war, aber es war alles gar nicht so leicht, wie er gedacht hatte. Draga war zwar eine ganz normale Schülerin, aber irgendetwas an ihr war seltsam, was das genau war, wusste er bis jetzt auch noch nicht. Vielleicht sollte er nicht so sein, aber Jinno-Sensei wollte einfach nicht, dass die Leute, die er überhaupt nicht leiden konnte, Kontakt mit so einer Person hatten. Er wollte einfach nicht, dass Draga auch so wurde und damit all ihre Besonderheiten verlor.

„Jinno-Sensei…“

Er drehte sich überrascht um, als er auf einmal ihre Stimme hörte. Offenbar hatte Draga wegen des Lärms ihr Zimmer verlassen, und schaute ihn nun fragend an. Sie wollte wohl wissen, was vorhin passiert war, schließlich war es doch recht ungewöhnlich, dass es hier so laut war.

„Es ist schon gut, Draga“, erwiderte Jinno-Sensei und sah ebenfalls Draga an, in der Hoffnung, dass sie ihm glauben würde, doch scheinbar war dem nicht so.

„Aber ich habe doch Mikans Stimme gehört! Ist sie denn wieder gegangen?“, meinte Draga und blickte überrascht zu ihm hoch.

Was sollte er denn nun sagen? Früher oder später würde Mikan es ihr wohl eh erzählen, also sollte Jinno-Sensei es ihr wohl besser gleich sagen.

„Ja, sie war hier“, meinte er langsam.

„Aber Draga… Dann ist sie eben wieder gegangen, weil…“

„Weil?“, fragte Draga, nachdem einige Zeit vergangen war.

„Komm mal mit, ja?“, erwiderte Jinno-Sensei daraufhin und sie gingen raus.

Draga wusste nicht wirklich, warum er heute so komisch war. Das hatte alles begonnen, als die anderen Schüler anfingen, mit ihr zu reden. Vielleicht fand er ja, dass Dragas Alice im Moment noch eine Gefahr für die anderen darstellte, aber irgendwie dachte sie nicht, dass er deswegen immer seltsamer wurde. Nach einiger Zeit waren sie dann in Central Town. Draga hatte nur von Mikans Erzählungen davon gehört, denn nach ihrem ersten Treffen hatte es bald geheißen, dass sie nicht mit anderen Mitschülern nach draußen durfte. Doch nun konnte sie die Stadt ja endlich selbst sehen, worauf sie auch schon lange gewartet hatte.

„Draga“, weißt du“, sprach Jinno-Sensei dann weiter.

„Manche Leute hier sind einfach etwas, na ja, sie sind eben etwas seltsam. Und das sind mittlerweile ziemlich viele. Ich möchte einfach nicht, dass du mit diesen Schülern Kontakt hast. Mikan Sakura ist leider so eine Schülerin, die andauernd Probleme macht, aber warum, das kann ich dir leider auch nicht sagen.“

Nun schien Draga langsam zu begreifen, allerdings war sie auch recht traurig, zumindest schaute sie Jinno-Sensei jetzt so an. Dass er so über Mikan dachte, wusste sie allerdings nicht. Aber wieso konnte er ihr nicht sagen, warum das so war?

„Also meinen Sie, dass Mikan kein guter Umgang für mich ist? Das mag ja wohl sein, aber glauben Sie denn, dass ich mich von anderen Leuten beeinflussen lasse, Jinno-Sensei? Aber ich bin doch nicht dumm, denken Sie das etwa?“, sagte Draga nach kurzer Zeit und sah ihr Gegenüber nun vorwurfsvoll an. Das meinte er doch nicht wirklich so, oder?

„Ach was, Draga, du bist nicht dumm, im Gegenteil“, sagte Jinno-Sensei und lächelte. So hatte er das doch gar nicht gemeint!

„So habe ich das noch gar nicht gesehen. Es tut mir Leid, Draga. Ich wusste nicht, dass du sofort mit so vielen Leuten Kontakt haben wolltest.“

Draga machte ihm aber keinen Vorwurf, da er es ja nur gut gemeint hatte, und außerdem mochte sie Jinno-Sensei ja auch.

„Aber Mikan darf ich doch sehen, ja?“, Schließlich kann ich sie ja gut ausstehen…“

Jinno-Sensei war wirklich froh, dass Draga so war, wie sie war. Ein anderer Schüler hätte bestimmt nicht so verständnisvoll reagiert, aber wie gesagt, Draga war eben eine ganz besondere Schülerin für ihn. Das merkte er allein schon an ihrer Art.

„Danke, Draga“, meinte er dann.

„Du bist wirklich lieb.“

Draga schüttelte lachend den Kopf, da sie es für selbstverständlich hielt, wie sie ihm daraufhin erzählte. Wenn es doch stimmte, meinte sie, dann sollte es auch gesagt werden, und da hatte sie ja auch Recht. Jinno-Sensei war wirklich froh, dass Draga so war.

„Wann sind die Ferien eigentlich vorbei?“, wollte sie dann wissen.

„Du kannst es wohl gar nicht abwarten, deine neuen Mitschüler richtig kennen zu lernen, oder?“, fragte Jinno-Sensei lachend.

Draga nickte daraufhin heftig und lachte ebenfalls; sie freute sich wirklich sehr darauf. Immerhin war es ja immer spannend, neue Leute zu treffen, ganz besonders eben für sie.

„Aber leider werden die Ferien noch einige Wochen dauern“, meinte Jinno-Sensei dann, und das war für Draga dann leider kein Grund zur Freude, was sie dann auch kurz darauf bemerkbar machte. Jinno-Sensei wusste nicht so recht, wie er sie trösten sollte, schließlich konnte er auch nicht einfach so beantragen, dass die Ferien jetzt auf einmal aufhören sollten.

„Die Tests mit deinem Alice werden aber nicht mehr allzu lange dauern, und deswegen kannst du wohl auch bald alleine nach draußen gehen. Und vielleicht bekomme ich ja eine Genehmigung, dass ich dich den anderen in den Ferien vorstellen darf, aber jetzt weiß ich das noch nicht. Deswegen kann ich es dir nicht versprechen, aber ich denke schon, dass es gehen wird“, erzählte Jinno-Sensei ihr dann, in der Hoffnung, dass sie sich so dann etwas besser fühlen würde. Glücklicherweise schien dem tatsächlich so zu sein, da Draga jetzt wieder recht glücklich schien.

„Wenn nicht, dann ist es auch nicht so schlimm“, meinte sie dann und lächelte.

Und dann bemerkte Draga plötzlich einen Jungen, der genau auf Mikans Beschreibung von Natsume Hyûga zuzutreffen schien. Als sie Jinno-Sensei dann nach ihm fragte, stellte sich dann auch heraus, dass es sich um Natsume handelte. Draga, die immer noch sicher war, dass er Mikans Schwarm war, rannte fröhlich auf ihn zu, nicht wissend, dass er eigentlich schon eine Freundin hatte. Natsume kannte die Vierzehnjährige allerdings noch gar nicht und war deswegen recht verwirrt, doch Draga schien das wenig zu beeindrucken.

„Natsume Hyûga, nehme ich an? Ich bin Draga Dragosmore, guten Tag“, stellte sie sich gut gelaunt vor und lächelte fröhlich.

„Ja… Hallo“, erwiderte Natsume verwirrt.

„Was ist denn los?“

„Na ja, das wäre so…“
 

Ende von Kapitel 01



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von:  sasu-x3
2008-05-21T17:17:06+00:00 21.05.2008 19:17
Uiiiiii..:)
Ein wirklich schönes Kapitel..
Und Draga ist eine sooooo aufregende und liebe Person!
Ich finds einfach unheimlich klasse..aber..NATSUUUU*heul* Diese dumme Luna*gomen* Kannst du sie nicht auf eine qualvolle art und weise verrecken lassen??*lach*
Nein Scherz...deine FF ist wirklich klasse geschrieben und macht Spaß zum lesen..:)
Von: abgemeldet
2008-05-01T12:07:26+00:00 01.05.2008 14:07
îch find die ff auh supi unsa geni ^^^^ lol
Von:  Ditsch
2008-03-15T17:27:36+00:00 15.03.2008 18:27
Aha ...
Mh, für meinen Geschmack ist das alles ein wenig langatmig... Dass die ganze Zeit die Gedanken von irgendwem in aller Ausführlichkeit beschrieben werden, lässt die Handlung ein wenig verschwimmen und man verliert ein wenig den Überblick.
Und es wäre z.B. auch nützlich, wenn du bei neuen Handlungsabschnitten oder so einfach mal ne Zeile freilässt, damit das alles nicht so wirkt, als hätte es direkt miteinander zu tun.
Die Story finde ich recht interessant, man fragt sich, was es mit der Beziehung zwischen Luna und Natsume auf sich hat...
Mal sehen, wann ich weiterlesen kann ^-^

Ditsch
Von: abgemeldet
2007-11-10T15:48:54+00:00 10.11.2007 16:48
Die FF ist zum Teil ganz okay...aber iwi komisch...
Von:  joeitucker
2007-11-10T11:28:17+00:00 10.11.2007 12:28
Hoffentlich geht sie bald weiter ... (zukommie) xD
Von:  Jeackiie
2007-11-09T15:48:12+00:00 09.11.2007 16:48
Wie gesagt mir gefällt die ff volle kanne XD freu mich schon auf das baldige kappi *hehehe* und Draga *forever**fahneschwenkt*
Von:  joeitucker
2007-11-09T15:31:05+00:00 09.11.2007 16:31
Wow, Du schreibst echt toll. Auch ziemlich gut beschrieben! *loblob xDD* Hoffe sie geht bald weiter ^_~
Von: abgemeldet
2007-10-08T18:55:51+00:00 08.10.2007 20:55
hey ^.^

super das kappi, freu mich auf das 2te. ^.^
Von: abgemeldet
2007-10-07T11:45:04+00:00 07.10.2007 13:45
tolles kapi^^
schreib schnell weiter! xD
und schick mir bitte ne ens wenns weiter geht^^
Von: abgemeldet
2007-09-29T18:47:02+00:00 29.09.2007 20:47
Huhu ^^
Ich finde die FF klassöö~ *-*
Kenne sie ja schon länger xD
Schreib weiter, bei möglichkeit ;)
HDL
Izzy


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