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Die Wette

von

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Wie das mit der Wette war...

Prolog: Wie das mit der Wette war…
 

Der Tag fing ja schon wieder gut an! Erst hatte Mikan verschlafen, dann konnte sie ein paar ihrer Schulsachen nicht finden und dann kokelte Natsume mitten in Jinno-Senseis Unterricht auch noch ihre Haare an, bloß weil ihm langweilig war. Dieser Typ war wirklich so ein Idiot!

Das Problem war nur, dass sie im Unterricht wegen ihren Haaren laut aufgeschrieen hatte, und natürlich hatte Mikan sich sofort Nachsitzen eingehandelt.

Nach der Stunde wollte Mikan sich bei Hotaru über Natsume beschweren, doch die war mal wieder schlecht gelaunt und schlug ihr mit einer riesigen Fliegenklatsche auf den Kopf.

„Was soll das denn jetzt schon wieder, Hotaru?“, jammerte Mikan enttäuscht und blickte ihre beste Freundin traurig an.

„Das mache ich nur, weil du mich immer nervst“, erwiderte Hotaru und begann, an einer Maschine zu schrauben.

„Du bist so gemein!“, fluchte Mikan laut, sodass sich ein paar Leute, die in der Nähe standen, schon zu den beiden hin umdrehten.

„Wenn du meinst“, sagte Hotaru trocken, stand auf und ging.

Im nächsten Moment tat es Mikan leid; sie wusste doch, dass Hotaru es nicht so meinte! Heute schien wirklich nicht ihr Tag zu sein.

Na ja, heute hatte sie noch eine Talentstunde mit der Sondergruppe, also konnte Mikan sich wenigstens auf etwas freuen.

In der Sondergruppe fühlte sie sich wenigstens wohl und geborgen, im Gegensatz zu Hotarus Gesellschaft. Also machte Mikan sich nach dem Unterricht auf zur Sondergruppe, damit sie auch bloß pünktlich sein würde.

Etwas spät war sie ja schon, aber glücklicherweise waren die anderen auch noch nicht da. Na ja, Mikan war eh meistens die Erste, weil die anderen schon ziemlich faul waren, besonders Tsubasa, ihr Senpai. Dieser kam an diesem Tag für sein Verhältnis noch relativ früh im Raum der Sondergruppe an, aber Noda-chi schien wohl wieder auf Zeitreise zu sein.

„Was ist denn passiert, Kohai?“, wollte der bereits Neunzehnjährige nun wissen. Mikan wusste, dass er bald ging, und deswegen verbrachte sie in der Sondergruppe meistens sehr viel Zeit mit ihm und Misaki-senpai, die ebenfalls im Abschlussjahr war.

„Du siehst so traurig aus. Hat Hotaru dich wieder ignoriert?“

Mikan schüttelte schnell den Kopf, obwohl ihr die Sache mit Hotaru natürlich auch ziemlich nahe ging, aber der Hauptgrund für ihre Traurigkeit lag nun einmal bei Natsume.

„Nein, es ist nicht Hotarus Schuld. Es war Natsume, er ist in der letzten Zeit wieder so komisch! Also komischer, als er sonst ist, versteht sich“, erwiderte die Fünfzehnjährige.

Tsubasa legte ihr mitfühlend eine Hand auf die Schulter. Er konnte sie sehr gut verstehen, immerhin hatte Natsume seinen Frust in den letzten Jahren auch öfters mal an ihm ausgelassen.

„Seit Persona nicht mehr da ist, ist er manchmal sogar richtig nett, aber in der letzten Zeit hat er sich leider wieder zum Negativen hin verändert“, erzählte Mikan weiter und blickte ihren Senpai traurig an.

„Heute war er wieder richtig unausstehlich. Er hat einfach meine Haare angezündet, mitten im Unterricht…“

Tsubasa unterbrach sie.

„Lass mich raten; Jinno.“

Mikan nickte, nun nicht mehr ganz so traurig. Er wusste wirklich immer, was sie meinte, und da war sie auch ganz froh drum.

„Ja, und dann muss ich also – Wer hätte es anders gedacht – nächsten Montag nachsitzen“, fuhr sie dann fort und seufzte.

„Eigentlich ist das doch nicht, Natsume wird immerhin nie bestraft, obwohl eigentlich jeder weiß, dass er heute Morgen der Schuldige war, nur irgendwie will Jinno-Sensei das nicht einsehen! Ich verstehe diese Person einfach nicht…“

„Musst du nicht“, meinte Tsubasa daraufhin.

„Ich kenne niemanden, der ihn versteht, also musst du es auch nicht. Und zu deinem Problem mit Natsume… Vielleicht hat er in der letzten Zeit einfach so schlechte Laune und niemand ist daran schuld. So etwas hat man halt manchmal. Natsume wird da wohl keine Ausnahme sein, nur wegen dem, was vor vier Jahren passiert ist…“

Mikan verstand, was Tsubasa meinte. Manche Leute waren in diesem Alter einfach ein Wenig komisch und veränderten sich, doch sie gehörte definitiv nicht dazu. Sie wollte so bleiben, wie sie war, und niemand hatte ein Problem damit… Außer vielleicht Hotaru, wenn sie wieder einmal genervt war, doch sonst war eigentlich alles okay.

„Vielleicht hast du Recht, Tsubasa-senpai. Natsume hat halt manchmal seine Phasen, da ist er halt so unausstehlich.“

Doch dann viel Mikan allerdings etwas ein, wo sie besser nicht mit Tsubasa drüber reden sollte. Natsume verhielt sich immer so seltsam, wenn Luna in seiner Nähe war. Bis heute wusste Mikan nicht, woran das lag. Hatte Natsume sich etwa verliebt? In Luna? Nein, der Meinung war Mikan allerdings nicht. Im Gegenteil, Natsume schien das Mädchen, das vor vier Jahren neu in die Klasse kam, nicht sonderlich gut leiden zu können.

Vielleicht wusste Luna etwas über Natsume, was sie noch nicht wusste. Nun sah Mikan etwas betrübt drein. Aber warum dachte sie eigentlich so viel über Natsume nach? Eigentlich konnte ihr der Typ doch gestohlen bleiben, oder? Nein, Natsume und sie hatten sich in den letzten Jahren ganz gut angefreundet, und gute Freunde ließ man nicht im Stich, wenn sie Sorgen hatten. Doch Mikan wusste auch nicht, wie sie ihm helfen konnte, wenn er nicht über seine Probleme sprechen wollte. Sie konnte ihn ja nicht zwingen.

Dennoch hoffte sie natürlich, dass Natsume sich ihr bald öffnen würde. Oder wenigstens Luca, wo er doch sein bester Freund war, doch der Junge mit dem Tierpheromonalice wusste bis jetzt auch nichts Neues. Doch er meinte ebenfalls, dass Natsume Sorgen hatte. Auf Luna hatte Mikan ihn aber noch nicht angesprochen, kein Wunder, der Gedanke war ihr ja gerade eben erst gekommen. Sie war sich auch noch nicht sicher, ob sie mit Luca darüber sprechen sollte. Hotaru konnte Mikan es ruhig erzählen, denn die hörte ihr meistens sowieso nicht zu, und so würde sie sich dann auch keinen großen Kopf drum machen.

Tsubasa allerdings merkte sofort, dass Mikan wieder dabei war, Trübsal zu blasen und wollte natürlich auch sofort den Grund wissen. Doch dieses Mal meinte Mikan nur, dass sie keine Lust auf das kommende Nachsitzen am Montag hatte, was Tsubasa dann auch sehr gut nachvollziehen konnte.

Bald darauf war die Talentstunde auch vorbei und Mikan machte sich auf den Weg zum Wohnheim, in der Hoffnung, dass sie auf irgendeinen Freund von ihr treffen würde. Doch leider schien das Wohnheim fast ganz leer zu sein, aus welchem Grund auch immer. Heute war wirklich ein sehr seltsamer Tag, fand die Fünfzehnjährige.

Allerdings war eine Sache nicht ganz richtig; Mikan war nicht die einzige Schülerin, die sich im Wohnheim befand. Die Neue, Mikan wusste nicht mehr ganz genau, wie sie hieß, befand sich in unmittelbarer Nähe. Dieses Mädchen war zwar nicht in ihrer Klasse, da sie ein Jahr jünger war als Mikan, doch sie kannte sie vom Sehen. Außerdem wusste Mikan, dass sie Ausländerin war. Na ja, zumindest schien es so, denn die neue Schülerin sah anders aus als die anderen Mädchen hier.

Mikan schaute sie kurz an, um sicher zu gehen, dass es sich bei ihr wirklich um dieses Mädchen handelte. Und sie hatte Recht; diese ernsten Züge und die dunklen, grün-blauen Augen waren unverkennbar, ebenso ihre langen Haare. Mikan war sich sicher, dass sie sehr lange brauchte, um sie zu pflegen, aber es lohnte sich offenbar, denn sie war bei den Jungs ziemlich beliebt. Nur ihren Namen konnte man sich nicht merken.

Die Vierzehnjährige hatte den Blick ihres Gegenübers bemerkt. Da stand ein etwas älteres Mädchen mit zwei langen Zöpfen vor ihr, die ihr rotbraunes Haar zusammen hielten, und die großen, braunen Augen sahen sie aufmerksam an. Ein hübsches Mädchen, fand sie, wenn sie mich nur nicht so ansehen würde. Doch irgendetwas gefiel ihr an dieser Fremden, irgendwie konnte man ihr ansehen, dass sie wahrscheinlich sehr nett war.

Langsam ging die Neue auf Mikan zu, und die Fünfzehnjährige fragte sich nervös, ob sie sich durch ihre Blicke genervt oder geärgert fühlte. Selbstverständlich wollte Mikan sie nicht nerven oder gar ärgern, aber sie wollte die neue Schülerin auch sehr gerne kennen lernen. Kein Wunder, neue Schüler waren an der Academy meistens ein Phänomen, wenn sie auf einmal mitten im Schuljahr, praktisch aus dem Nichts auftauchten.

Nun würde diese seltsame Schülerin bald unmittelbar vor ihr stehen, und Mikan fiel immer noch nicht wirklich etwas ein, was sie außer „Hallo“ großartig sagen konnte. Sprach dieses Mädchen überhaupt japanisch? Vielleicht bekam sie ja Einzelunterricht auf Englisch oder so, man konnte ja nie wissen.

„Guten Tag“, sagte die Fremde nun leise. Ihre Stimme klang ruhig und ernst, ganz wie Mikan sie sich vorgestellt hatte.

„Sie sind wohl ebenfalls eine Schülerin dieser Akademie, sage ich. Wie ist Ihr Name, und welche Klasse besuchen sie zur Zeit?“

Mikan war sichtlich überrascht, schließlich sagten ihre anderen Mitschüler sonst auch nicht „Sie“ zu ihr. Und die Ausdrucksweise dieses Mädchens war auch seltsam. Sie schien sich hier tatsächlich noch nicht sehr gut auszukennen.

„Mein Name ist Mikan Sakura, ich bin fünfzehn Jahre alt und gehe in die Klasse 2b“, stellte Mikan sich vor und versuchte, ebenso höflich wie ihr Gegenüber zu klingen. Zudem war sie sich nicht sicher, ob sie sie verstehen würde.

„Guten Tag, Mikan Sakura. Mein Name ist Draga, ich besuche die Klasse 2a und bin noch eine neue Schülerin, weil ich diese Schule erst seit wenigen Tagen besuche. Entschuldige bitte, wenn ich komisch spreche, doch mein Japanisch ist noch nicht so gut“, erwiderte sie dann, also hatte sie Mikan offenbar doch verstanden.

„Ah, hallo, Draga“, meinte Mikan dann fröhlich. Dieses Mädchen schien ja doch ganz nett zu sein, zumindest nicht ganz so ernst, wie sie befürchtet hatte.

„Aber du kannst ruhig Mikan zu mir sagen, „du“ reicht völlig aus, ja?“

Nun schaute Draga sie leicht hilflos an, und Mikan verstand sofort, dass sie das noch gar nicht schaffen konnte.

„Wenn nicht, dann ist es aber auch kein Problem.“

„Danke, Sie sind sehr nett, Mikan Sakura“, erwiderte Draga glücklich und lächelte.

„Ich versuche immer, viel zu lernen, aber ich muss auch andere Dinge lernen, deswegen habe ich nicht sehr viel Zeit. Noch kann ich besser zuhören als selbst sprechen, ich denke, Sie verstehen das.“

„Natürlich“, sagte Mikan fröhlich.

„Wenn du fragen hast, dann kannst du sie mir ruhig stellen, Draga.“

„Vielen Dank“, erwiderte Draga.

„Mikan Sakura, sie sind ja genau so nett wie Jinno-Sensei.“

Jetzt wusste Mikan allerdings nicht, was sie sagen sollte. Sie mochte Jinno-Sensei bereits kennen, ja, aber warum fand sie ihn nett? Mikan konnte das nicht wirklich nachvollziehen, aber vielleicht hatte sich Draga ja einfach vertan.

„Oh, wirklich?“, brachte die Fünfzehnjährige nach einigen Momenten des Entsetzens heraus.

„Danke, das hätte ich jetzt ja wirklich nicht erwartet… Schön, das zu hören…“

„Ach, keine Ursache, kein Problem“, sagte Draga daraufhin und lächelte immer noch.

„Nun ja… Vielleicht möchtest du ja noch mit in mein Zimmer, Draga?“, meinte Mikan dann.

Die Vierzehnjährige nickte als Antwort kurz und dann gingen beide die Treppen des Wohnheims hoch. Mikan hatte mittlerweile zwei Sterne, und ihr Zimmer gefiel ihr ganz gut. Es war schön groß, durch die Fenster kam genug Licht und das Bett war auch schön bequem, jedenfalls war Mikan froh, dass sie nicht mehr in der Kaschemme unter dem Dach leben musste, was jetzt glücklicherweise schon ein paar Jahre zurück lag. Wie viele Sterne Draga hatte, wusste Mikan noch nicht, aber im Moment wollte sie die neue Schülerin auch erst einmal richtig kennen lernen. Sie war vielleicht etwas seltsam und ihr Japanisch war noch nicht allzu gut, aber nett schien sie ja zu sein, und das war für Mikan die Hauptsache.

„Wie findest du die Academy eigentlich?“, fragte sie, als die beiden Mädchen in Mikans Zimmer waren und sich auf das Bett gesetzt hatten.

„Ach, ich kann das noch nicht so genau sagen, wissen Sie? Aber die Menschen hier sind sehr nett, meiner Meinung nach. Außerdem habe ich von vielen, lustigen Dingen hier gehört. An meiner alten Schule war es nicht sehr lustig, wir mussten eigentlich immer nur lernen“, erzählte Draga und schaute Mikan dabei aufmerksam an.

„Hier gefällt es mir auf jeden Fall besser, aber ich werde in einiger Zeit ganz sicher meine Freunde vermissen, denn sie waren immer sehr nett zu mir und halfen mir gerne.“

„Das kann ich gut verstehen“, erwiderte Mikan traurig und dachte an ihren Großvater. Glücklicherweise hatten die Lehrer in den letzten Jahren einmal eingewilligt, dass sie sich mit ihm treffen konnte, worüber sie auch sehr froh war. Mittlerweile hatten sich an der Academy halt viele Dinge geändert, und Mikan war nicht immer ganz unschuldig daran, nein, sie hatte viel bewegt. Allein schon damals, wo Natsumes Schwester Aoi noch gefangen gewesen war und sie sie dann zusammen mit ihren Freunden befreit hatte.

„Wenn Sie wollen, werde ich Ihnen in absehbarer Zeit einmal ein paar wenige Fotos von meinen guten Freunden zeigen, aber im Moment habe ich sie noch verstaut“, fuhr Draga dann fort.

„Doch ich bin der Meinung, dass ich sie ganz sicher bald finden werde, und dann werde ich Ihnen bescheid geben, das macht mir nichts aus.“

Mikan lächelte. Draga schien wirklich nett zu sein, und sie hoffte, dass sie sich hier sehr bald einleben würde. Aber sie wurmte immer noch, warum sie Jinno-Sensei so nett fand, doch im Moment war ihr das auch egal.

Es wurde Abend und Draga meinte, sie hätte noch etwas zu erledigen, also verabschiedeten sie sich und Mikan war wieder allein. Die neue Schülerin ist wirklich sehr nett, dachte Mikan, aber eigentlich habe ich auch nichts Anderes erwartet. Nur ist sie irgendwie seltsam, als wenn sie irgendein Geheimnis mit sich herumträgt… Und da hatte sie vielleicht sogar Recht.

Draga ging noch nicht in ihr Zimmer, nein, denn sie hatte wirklich noch etwas zu erledigen, also verließ sie das Wohnheim mit einem flüchtigen Blick auf die Uhr. Schon halb neun, dachte sie überrascht. Aber egal, pünktlich werde ich trotzdem noch sein, also ist es wohl nicht so schlimm. Er wird wohl auch nicht viel später als ich am Treffpunkt sein, glaube ich.

Besagter Treffpunkt befand sich vor der Hütte von Mr Bär im Nordwald. Er hatte Draga zwar erzählt, dass es dort wegen genau diesem Bären gefährlich war, aber sie wollte sich trotzdem dort mit ihm treffen, damit sie sicher sein konnte, dass sie keiner sehen würde. Immerhin war die Situation sehr schwierig…

Jinno-Sensei war den ganzen Tag lang mit seinen Gedanken nicht wirklich bei seinem Unterricht gewesen, doch glücklicherweise schien das niemand bemerkt zu haben. Oder traute sich bloß niemand, ihn darauf anzusprechen? Er wusste es nicht, aber bis jetzt schien noch alles so zu sein wie immer. Sie war jetzt schon einige Tage hier, fast schon eine Woche, dennoch wusste wohl kaum jemand, dass er Draga bereits seit längerer Zeit kannte.

Eigentlich war sie ja wie die meisten anderen Schüler nicht aus freiem Willen zur Academy gekommen, doch ihr war dieser Umzug nur recht gewesen. Jeder, der ihre ehemalige Schule besuchte, wollte weg, und Draga hatte es letztendlich geschafft, aber nicht, weil sie so gut in der Schule war. Im Gegenteil, sie hatte mit ihren Freunden immer nur Ärger gemacht, und deswegen wurden die einzelnen Mitglieder dieses Freundeskreises jetzt in verschiedene Alice-Schulen im Ausland gebracht.

Er selbst konnte allerdings nicht glauben, was die anderen Lehrer im Ausland ihm über Draga erzählt hatten, oder Draga wollte einfach nur weg und benahm sich deswegen immer so schlecht. Jedenfalls war sie eigentlich sehr nett, nur irgendwie hatte sie es dort niemandem außer ihren Freunden gezeigt. Jinno-Sensei verstand sich zumindest sehr gut mit ihr, manchmal schien es ihm sogar so, dass Draga gar keine Schülerin mehr war, sie benahm sich einfach nicht so.

An diesem Abend wollte er sich noch einmal mit ihr treffen, um zu erfahren, wie es ihr in den ersten Tagen an der Academy ergangen war. Normalerweise waren ihm die neuen Schüler relativ egal, doch Draga hatte er halt schon vorher gekannt. Er sollte nämlich vor ein paar Monaten zwei Wochen mit ihr verbringen, um zu sehen, ob sie wirklich unbedingt hier zur Schule gehen musste. Ihm gegenüber hatte sie sich zwar benommen, aber gegenüber den anderen hatte sie sich nicht sehr gut verhalten, außer natürlich gegenüber ihren Freunden.

Warum Jinno-Sensei sich unbedingt im Nordwald mit ihr treffen wollte, konnte er selbst nicht so recht sagen. Er wollte einfach nicht, dass irgendjemand sie so sah und irgendetwas falsch verstand. Lange brauchte er nicht, um sie zu finden, denn Draga hatte sich direkt vor Mr Bärs Hütte gestellt. Offenbar wusste sie nicht, was dieser Bär alles anstellte, wenn ihm langweilig oder wenn er genervt war, aber ihr war ja nichts passiert.

Draga war sehr froh, als sie ihn bemerkte, denn er war tatsächlich etwas spät und so dachte sie schon, sie wäre hier falsch. Doch nun ging sie freudig auf ihn zu, ganz so, wie sie auch zuletzt in Mikans Gegenwart war.

„Guten Abend“, sagte sie glücklich und schaute ihn an, was ihr allerdings nicht ganz so leicht fiel wie bei Mikan, denn er war noch ein ganzes Stück größer als sie.

„Wie geht es Ihnen? Ich habe Sie vermisst!“

Jinno-Sensei schaute sie leicht überrascht an, aber er wusste, dass sie die richtigen Worte wahrscheinlich nur noch nicht kannte. Trotzdem fühlte er sich komisch, wenn sie so etwas sagte, immerhin kannte er das nicht.

„Mir geht es gut, danke, Draga. Wie es dir geht, ist jetzt viel wichtiger“, meinte er daraufhin. Draga schüttelte den Kopf.

„Nein, das macht keinen Unterschied.“

Nun musste Jinno-Sensei doch leicht lächeln. Manchmal klangen die Sachen, die Draga sagte, wirklich komisch. Englisch und Deutsch sprach sie zwar perfekt, aber auch Draga brauchte natürlich eine Zeit, um eine ganze Sprache zu lernen.

„Wenn du meinst“, sagte er dann und sah wieder zu der Schülerin.

„Aber wie geht es dir denn nun? Es sind doch alle Leute nett zu dir, oder?“

Draga nickte vergnügt und wollte ihm gleich von ihrer neuen Freundin erzählen, die sie heute gefunden hatte.

„Ja, mir geht es gut, und die Leute hier sind nett und freundlich. Besonders das Mädchen mit den Zöpfen, das immerzu am Lächeln ist… Sie ist wirklich nett und schon eine Freundin von mir…“

Jinno-Sensei wusste allerdings noch nicht, wen sie genau meinte. Mädchen mit Zöpfen gab es hier eine ganze Menge, und die meisten von diesen Schülerinnen waren auch dauernd am Lächeln. Draga schien der Name dieses Mädchens allerdings entfallen zu sein, zumindest bis sie erneut zu reden begann.

„Genau, Sakura heißt sie, Mikan Sakura! Und Mikan Sakura ist wirklich nett!“

Er überlegte kurz und beschloss, Draga besser nicht zu sagen, was er von Mikan Sakura hielt. Vielleicht würde sie sie ja vergessen und in Zukunft nicht mehr mit ihr sprechen, aber er wollte auch nicht daran schuld sein. Draga sollte besser erst andere, bessere Freunde finden, dann konnte er mit ihr immer noch über Mikan Sakura reden.

„Kennen Sie Mikan Sakura?“, wollte Draga dann wissen und blickte erwartungsvoll zu Jinno-Sensei hoch.

„Ja, ich kenne eigentlich alle Schüler hier“, antwortete er und hoffte, dass Draga ihn nicht fragen würde, wie er sie fand.

„Stimmt, es scheinen auch nicht unheimlich viele Schüler hier zu sein“, meinte Draga daraufhin.

„Ich sehe nicht so viele von ihnen, deswegen glaube ich das. Vielleicht werde ich ja noch andere treffen.“

Im Moment waren Ferien, deswegen kannte Draga ihre Klasse auch noch nicht. Kein Wunder also, dass sie noch nicht so viele Leute gesehen hatte. Dann viel Draga jemand ein, über den Mikan an diesem Tag ziemlich viel geredet hatte. Draga wusste, dass er ein Junge war, aber ihr war nicht wirklich bewusst, in welcher Verbindung er mit Mikan stand. Für Draga hatte es sich so angehört, dass Mikan ihn regelrecht verehrte.

„Jinno-Sensei, wer ist denn Natsume Hyuga?“, fragte die Vierzehnjährige und wandte sich wieder an ihn.

Er war sichtlich überrascht, dass die ersten Leute, die Draga hier neu kennen lernte, ausgerechnet die größten Chaoten der Schule waren. Aber was sollte er denn dagegen machen? Draga selbst war schließlich ein ziemlicher Chaot.

„Er ist ein Schüler, der wie Mikan Sakura in die Klasse 2b geht, aber wieso fragst du?“, erwiderte er fragend und schaute seine Schülerin ebenfalls an.

„Na ja, ich glaube“, begann Draga und grinste.

„Ich glaube, dass Mikan ihn sehr gern hat, Sie verstehen?“

Jinno-Sensei lächelte und schüttelte leicht den Kopf. Der Meinung war er allerdings nicht; die beiden waren ja wie Hund und Katze, nur Draga schien das noch nicht zu wissen.

„Nein, Draga, es scheint eher so, als würden sie sich regelrecht hassen…“

„Das glaube ich aber nicht, Jinno-Sensei“, stritt Draga ab, allerdings immer noch grinsend.

„Mikan hat so unheimlich viel von ihm erzählt, da muss sie ihn doch einfach mögen. Wetten?“

Jinno-Sensei wusste nicht so recht, was er davon halten sollte.

„Und was passiert, wenn du Unrecht hast?“, wollte er wissen.

„Dann bin ich immer ganz brav und spiele niemandem mehr Streiche, egal wem“, erwiderte Draga und grinste weiter zu ihm hoch.

„Na schön. Und was passiert, wenn du doch Recht hast“, fragte er daraufhin. Das war zwar sehr unwahrscheinlich, aber er sollte doch besser fragen.

„Das denke ich mir noch aus“, antwortete Draga.

„Okay, dann denke dir etwas aus“, sagte Jinno-Sensei.

„Schön, dann ist es also beschlossen“, meinte Draga lächelnd.

„Die Wette gilt.“
 

Ende des Prologs



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von:  Alec-chan
2009-12-05T17:21:27+00:00 05.12.2009 18:21
ich ann eign nur Radieschen zustimmen ich fand es zwar gut aber der überflieger wars ya nun auch nicht
naya man solll ya nicht nur kritiesieren also von der thematik und der rechtschreibung war es spitzte klingt nur nen bissel abgehackt
aber es ist ya noch kein meister vom himmel gefallen man kann sich nach verbessern
also immer weiter so ich hoffe ich bekomme noch mehr von dir zu lesen

VLG Alec-chan

Von:  sasu-x3
2008-05-21T16:56:13+00:00 21.05.2008 18:56
Uhuuuuuu...
Echt gut geschrieben..:D
Und vor allen Dingen sehr lustig verpackt;)
Draga ist einfach spitze,ich mag sie jetzt schon!
Hmm..du hast vor allen Dingen ein paar Beziehungen recht gut erklärt und man merkt auch,dass du dir viel Mühe gegeben hast!
Die FF ist es echt wert weitergelesen zu werden;)
liebe grüße
Von:  Ditsch
2008-02-03T12:45:17+00:00 03.02.2008 13:45
Sehr interessant O.O
Also, zu Anfang wirkt es alles ein wenig verwirrend, wie ich finde. Es strömen so viele Eindrücke auf einmal auf einen ein. Für meinen Geschmack geht das alles zu schnell... Vielleicht hättest du einzelne Szenen, z.B. wie Natsume Mikans Haare ankokelt, noch etwas ausgestalten können.
Diese Draga ist ja wirklich sehr mysteriös... Ist die frei erfunden oder gibt es die in GA schon irgendwo?
Ihre Verbindung zu Jinno hab ich jetzt auch noch nicht so ganz verstanden O.O Na gut, vielleicht ergibt sich das ja noch ;)

Aber es ist schonmal ein interessanter Anfang, auch wenn doch eigentlich schon recht deutlich ist, wer am Ende die Wette gewinen wird ^.~

Rin
Von:  Jeackiie
2007-08-18T19:23:33+00:00 18.08.2007 21:23
die story gefällt mir im moment viel besser als die erste also mach bald weiter XD
Von: abgemeldet
2007-08-01T12:23:57+00:00 01.08.2007 14:23
*reinspaziert komm*
das is eeeeecht supi
du musst sofort weiter schreibn ^^
ish freu mich scho
Von: abgemeldet
2007-07-18T18:23:08+00:00 18.07.2007 20:23
Hallu ^___^
Wie versprochen, hier ist der Kommi ;3
Ich find die Fanfic ^supi *~*
Obwohl ich die schon länger kenne, is der Kommi etwas spät xD
Was soll ich sonst so groß sagen?
Schreib weiter x3
Von:  Kalliope
2007-07-17T09:42:41+00:00 17.07.2007 11:42
ich finde das schonmal recht gut ^^ sei mir jetzt nicht böse, aber kritik habe ich auch.
ich finde, die absätze bestehen entweder aus wörtlicher rede oder langem text. vielleicht solltest du das etwas anders machen, ich finde es so ziemlich schwer zu lesen. erst bekommt man nur die wörtliche rede zu lesen (was teilweise auch etwas verwirrt), dann den langen text mittendrin. also das ist meine meinung, kann ja sein, dass es dir so besser gefällt ^^
du hättest auch etwas mehr beschreiben können (aussehen, gefühle etc.).
jetzt haue ich dir so auf die pauke, aber ich denke, dass auch mal eine negative kritik helfen kann ^^; sei mir also bitte nicht böse :)
Von: abgemeldet
2007-07-15T12:43:04+00:00 15.07.2007 14:43
das ist echt ein tolles kapi^^
mach nur vielleicht mal ein paar mehr absätze oder leerzeilen rein, dann ist es einfacher zu lesen^^
aber sonst ist das kapi echt gelungen <3
Von: abgemeldet
2007-07-10T18:10:15+00:00 10.07.2007 20:10
naaa liebe Dragaaa?^^ wo bleibt denn das erste Kapi?:P

Knutscha
Von: abgemeldet
2007-07-07T09:32:47+00:00 07.07.2007 11:32
Super Begin. ^.^
Hoffe du schreibst bald weiter.
*knuff*


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