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Chi-Chis Angel

Goku verdient eine Abreibung
von

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Machtspiel

Disclaimer: Der großteil der Charakter gehört nicht mir, ich halt es jedoch für überflüssig zu sagen welche und von wem sie eigentlich sind^^

So und jetzt viel Spaß beim lesen

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Prolog: Machtspiel
 

Ich blickte in den Spiegel und bewunderte meinen neuen kurzen Haarschnitt. Endlich waren diese langen Zotteln ab und ich sah, wie ich fand, sehr hübsch aus. Diese Frisur verleihte mir ein jugendliches Aussehen und ich fragte mich insgeheim, was mein Mann dazu wohl sagen sollte.
 

Mein Mann! Ich seufzte. Wie lange würde ich wohl noch auf ihn warten müssen, bevor ihm auffiel, dass ich ihm fehlte. Ich ertappte mich dabei, wie ich mich in meinen nostalgischen Gedanken suhlte und war froh, als mich ein lautes Klopfen aus meinen Erinnerungen riss.
 

Mit einem freundlichen Ja, gab ich meinem Sohn zu verstehen, dass er eintreten durfte, dabei stellte ich lächelnd fest, dass es eigentlich völlig überflüssig für ihn war, an meiner Schlafzimmertür anzuklopfen. Er konnte mich und seinen Vater ja schließlich nicht in irgendwelchen unangenehmen Situationen erwischen, denn ohne Vater gab es solche Situationen nicht.
 

Vorsichtig streckte Son-Goten den Kopf durch die Tür und lies seinen Blick durchs Zimmer schweifen, bis er mich schließlich gefunden hatte. Ich fragte mich warum meine Söhne mich nicht zu erst bei dem Spiegel suchten, denn hier befand ich mich meistens, wenn ich in meinem Zimmer war.

Vor dem Spiegel, um zu sehen, wie sich meine Falten langsam vertieften und meine Haare immer grauer wurden.
 

Mit einer grazilen Handbewegung wischte ich diese deprimierenden Gedanken beiseite, was einen sehr verwirrten Ausdruck auf das Gesicht meines Sohnes zauberte.

„Ähm…Mom? Alles in Ordnung bei dir?“

Lächelnd blickte ich ihn an: „Nur eine Fliege!“

Erleichtert darüber, dass seine Mutter anscheinend doch nicht verrückt geworden war, seufzte er. Sein Gesicht verzog sich dabei zu einer eigenartigen Grimasse und ich malte mir aus, wie sich sein Ausdruck wohl verändern würde, wenn ich mich jetzt auf den Boden schmeißen und in ein hysterisches Lachen ausbrechen würde, verwarf diesen Gedanken jedoch sofort wieder.
 

„Gibt es irgendwas Bestimmtes?“

Son-Goten, der bis zu diesem Zeitpunkt in der Tür gestanden hatte, trat nun ein und schloß die Tür mit Nachdruck. Skeptisch beobachtete ich das Schauspiel und wartete geduldig auf eine Antwort.

„Nun ja wir haben ja jetzt acht Wochen Semesterferien und Nanako hatte da so eine Idee…“

Nanako also! Ich mochte Son-Gotens Freundin wirklich gerne. Sie war höfflich und immer fröhlich aufgelegt, außerdem war sie eine gute Radgeberin, wenn es darum ging, welches Make-up man zu welchem Outfit auflegen sollte, welcher Lidschatten, die Augen betonte und welche Kleidung gerade In war. Kurzum sie war ein Mode-Guru und ich erinnerte mich daran, dass ich mich noch bei ihr bedanken musste, weil sie mich überredet hatte, dem Friseur einen Besuch abzustatten.
 

Ihre Ideen endeten meistens in einer riesigen Katastrophe. So wie letztes Wochenende, als sie Son-Goten vorgeschlagen hatte, mit Trunks und seiner Freundin schwimmen zu gehen. An sich kein schlechter Einfall, wenn man bedachte, dass es Hochsommer und nichts Ungewöhnliches an einen Ausflug ins Freibad war.

Die meisten Menschen die ich kannte, kamen jedoch nicht mitten in der Nacht auf solche grandiosen Einfälle und die allerwenigsten musste ich danach von der Polizei abholen.

Wobei ich dem freundlichen Beamten versprach den anderen Elternteilen bescheid zu geben und den Kinder versprach kein Wort zu ihren Eltern zu sagen.
 

Eigentlich verboten es mir meine Prinzipien mich so einlullen zu lassen, doch ich kannte Vegeta und Bulma. Somit war mir auch klar, dass der arme Trunks sein Lebtag nicht mehr glücklich werden würde, wenn seine Eltern davon erfuhren, also drückte ich ein Auge zu, jedoch nicht ohne die Übeltäter angemessen zu bestrafen.
 

Verträumt blickte ich in meinen kleinen Gemüsegarten und war überglücklich, dass ich nun ein halbes Jahr kein Unkraut mehr jäten musste, betrachtete den neuen Zaun, der die dreisten Kaninchen von meinem Salat fernhielt.

Es hatte schon sehr anstrengend ausgesehen, wie die beiden Jungs im strahlenden Sonnenschein und der dazugehörigen Hitze einen ein Meter tiefen Graben buddelten, um den Zaun eingraben zu können.
 

Ein leises Räuspern riss mich aus der schadenfrohen Erinnerung. Verwirrt blinzelte ich und befand mich auf der stelle wieder im Hier und Jetzt.

Fragend sah mich mein Sohn: „Und was sagst du jetzt dazu?“

Ich sah ihm skeptisch in die Augen und überlegte, was ich sagen konnte, damit Son-Goten nicht auffiel, dass ich als Mutter versagt und ihm überhaupt nicht zugehört hatte, dabei beobachtete ich, wie er immer nervöser wurde. Ich schlussfolgerte, dass es sich wohl um eine wichtige Angelegenheit handeln musste. Etwas, dass viel Aufwand benötigte und so stellte ich meine Standartfrage, die ich mir für exakt solche Fälle ausgedacht hatte. „Und wie genau habt ihr euch das vorgestellt?“

Er sah mich erleichtert an und ich bemerkte, wie ein kleiner Funke Hoffnung in seinen Augen aufglomm: „Nun ja, wir wollten morgen los. Trunks hat ja ein Auto. Er kommt uns so um drei abholen…Ich meine natürlich nur, wenn du es mir erlaubst!“

Aha, darum ging es also! Ein Ausflug oder ein Urlaub. Eher ein Urlaub, sonst hätte Son-Goten nicht mit den acht Wochen Ferien eingeleitet. Obwohl ich mir da nicht so sicher war. Ich strafte meine Schulter und stellte eine etwas konkretere Frage. Vielleicht hatte ich Glück.

„Und wo wollt ihr schlafen?“

„Nun ja die ersten zwei Wochen am Strand, dann irgendwo im Wald und vielleicht finden wir ja auch einen hübsche Stelle auf einem Plateau. Nanako nimmt Zelte und genug Schlafsäcke mit. Trunks meinte, dass es doch angenehmer wäre ein Haus in einer Kapsel mitzunehmen, aber dann wäre es ja kein Camping-Urlaub mehr…“

Volltreffer! Abwartend sah er mich an. In Prinzip hatte ich nichts gegen ein bisschen Ruhe einzuwenden und wenn ich mich einsam fühlte konnte ich ja immer noch meinen anderen Sohn besuchen, der sich gar nicht weit von mir entfernt, zusammen mit seiner Frau Videl, ein Haus eingerichtet hatte.

„Und wie lange soll das ganze dauern?“ Volles Risiko. Jetzt musste ich genau wissen, was sie vorhatten!

„Sechs Wochen! Die letzten beiden Wochen der Ferien, will ich zum lernen benutzten…“

Wieder eine Pause. Ich schaute in sein Gesicht und mir war sofort klar, dass dieser Satz reine Taktik war. Ich sollte mich über die Vernunft meines Sprösslings so freuen, dass ich ihm ohne weiters zustimmte in diesem uminösen Urlaub zu fahren. Ich lächelte freudig, um seine Erwartungen nicht zu enttäuschen und fragte mich dabei von wem er diesen Tipp wohl bekommen hatte, denn meine beiden Söhne schlugen in diesem Punkt eher nach ihrem Vater. Keinerlei Menschenkenntnis! Geschweige denn rhetorische Fähigkeiten!
 

Noch einmal sah ich ihn eindringlich und lange an, bevor ich zu meinem letzten Schlag ausholte: „Und du glaubst, dass es eine gute Idee ist, wenn ihr vier allein campen geht? Ihr baut doch nur wieder Mist!“

„Sechs!“, verbesserte mich mein Sohn ganz vorsichtig.

Verwirrt riss ich die Augen auf und suchte verzweifelt nach den richtigen Worten, dann endlich hatte ich den Satz in meinem Kopf zusammengebastelt und sprach ihn laut aus: „Wie?“

Ich konnte beobachten, wie sich ein tadelnder Ausdruck auf das Gesicht meines Sohnes legte: „Hast du mir überhaupt zugehört?“, fragte er empört.

„Nicht so richtig“, räumte ich kleinlaut ein.

Er seufzte theatralisch und fuhr sich ebenso mit der Hand durch sein Gesicht.

„ Also gut, dann erklär ich es dir noch mal! Son-Gohan und Videl begleiten uns. Deshalb sollst du ja auch eine Woche auf Pan aufpassen, dann geht sie eine Woche zu Satan und danach fangen ja auch ihre Ferien an, die sie ohnehin mit Marron bei den Briefs verbringen wollte.“

Er schloss seine Rede mit einem Schulterzucken ab, was mir sagen sollte, dass ich mir keine Gedanken machen musste.
 

Plötzlich verstand ich. „Ihr habt das ja schon alles fein säuberlich durchgeplant, was?“, fragte ich meinen Sohn schnippisch und es bereitete mir eine gewisse Freude zu sehen, wie die Hoffnung, die während des Gespräches immer weiter gewachsen war nun gänzlich aus seinen Augen wisch, doch als er betreten zu Boden blickte und nur vorsichtig nickte, tat er mir schon wieder Leid.
 

„Warum bist du eigentlich zu mir gekommen und nicht dein großer Bruder?“

Dieses kleine Detail interessierte mich wirklich, denn in einem solchen Fall wäre sein älterer Bruder, doch eindeutig überzeugender. Es hatte schließlich mehr Effekt, wenn ein junger Mann von 29 Jahren, von dem man es gewöhnt war, dass er vernünftig war, einem sein Anliegen da legte, als ein 20jähriger Studenten, der ohnehin nur Blödsinn im Kopf hatte.

„Nunja, ich hab eben beim Lose ziehen verloren…“, mein Sohn presste die Hand vor seinen Mund, doch es war zu spät, ich hatte es bereits gehört.

„Ihr zieht Lose um zu entscheiden, wer mit mir reden muss?“

Ungläubig sah ich ihn an doch er stand nur da und starrte zurück. Wie ein Kaninchen vor der Schlange dachte ich.

„Wer alles?“
 

Da Son-Goten noch immer nicht gewillt war mir zu antworten, ging ich ein paar Schritte auf ihn zu und hörte wie er scharf die Luft einzog. Als ich knapp vor ihm zu stehen kam und ihn gerade mit Nachdruck zum reden bringen wollte, vernahm ich hinter der Tür aufgeregtes Stimmengewirr. Neugierig schlich ich auf die Tür zu, blieb davor stehen und lauschte.

„Was passiert jetzt?“, dass war Trunks.

„Keine Ahnung! Sie reden nicht mehr!“, Miaka seine Freundin, auch ein sehr liebes Mädchen nur ein bisschen zu direkt, für meinen Geschmack.

„Nicht, dass sie ihm am Ende noch würgt?!“ Nanako. Mir war klar, dass sie dabei war, die vier waren in den letzten Monaten unzertrennlich.

„Ich höre niemanden gurgeln! Vielleicht sollte jemand reingehen und nachsehen!“. Das schockierte mich. Son-Gohan war also auch Teil der Verschwörung. Fehlte nur noch meine Schwiegertochter.

„Gute Idee Schatz! Schön das du dich opferst!“ Aha, da war sie also.
 

Ich wartete noch etwas, bis ich mir völlig sicher war, dass sich niemand weiter hinter der Tür versteckte.

Vorsichtig legte ich meine Hand auf die Türklinke und beendete das Gespräch über die Pflichten eines Sohnes, indem ich die Tür mit einem Ruck aufzog.
 

Amüsiert beobachtete, wie sich die fünf auf dem Boden meines Schlafzimmers verteilten und bemerkte aus dem Augenwinkel, wie nun auch Son-Goten aus seiner Starre erwachte.

Langsam aber sicher fing mir an diese ganze Sache Spaß zu machen und da ich mich etwas übergangen fühlte, beschloss ich die jungen Leute noch etwas zu ärgern. Man gönnte sich ja sonst nichts.
 

Übertrieben langsam bewegte ich mich auf meinen Schreibtisch zu und lies mich mit einer graziösen Bewegung in den Sessel fallen, dann um alles noch etwas hinaus zu zögern goss ich mir vorsichtig ein Glas Tomatensaft ein und nippte daran. Über den Rand des Glases hinweg beobachtete ich die Camper in Spee und stellte belustigt fest, dass meine kleine Showeinlage ihre Wirkung nicht verfehlte. Sie standen wie Soldaten nebeneinander und warteten alle ziemlich nervös darauf, dass ich etwas sagte. Wenn ich mich nicht alles täuschte hielt Trunks sogar die Luft an.
 

Ich nippte noch einmal an meinem Saft, stellte ihn auf dem Tisch ab und sah einem nach dem anderen eindringlich an. So als ob ich sicher gehen wollte, dass mir alle ihre Aufmerksamkeit schenkten, was völlig überflüssig war, denn die hatte ich ohnehin schon, doch musste ich mich ja auch irgendwie amüsieren.
 

„Also! Ich bin nicht begeistert, davon, dass ihr mich so überrumpelt habt. Ihr hättet mich einfach eher fragen sollen…“

Son-Gohan stupste seinen Bruder mit dem Ellbogen an: „Siehst du? Hab ich’s dir nicht gesagt?“

„RUHE! Ich bin noch nicht fertig!“, als ich sah wie sich die Körper der sechs verkrampften, musste ich ein Lachen unterdrücken.

„Wie schon gesagt hättet ihr mich eher fragen sollen! Außerdem hättet ihr nicht versuchen sollen, mich hinters Licht zu führen. Lose ziehen! Bin ich wirklich so schlimm? Nanako?“

Die Angesprochene antwortete knapp und zackig: „Nein Ma’am!“

An dem Lächeln, das ihre Lippen umspielte erkannte ich, dass sie mein Spiel durchschaut hatte und beschloss nun zum Ende zu kommen:

„Da ihr euch aber soviel Mühe gegeben habt und es mir großen Spaß gemacht hat euch so schwitzen zu lassen dürft ihr fahren! Fragt mich aber das nächste Mal bitte ein paar Tage vorher!“
 

Schlagartig entspannten sich meine jungen Rekruten und Trunks holte tief Luft. Der Junge hatte doch tatsächlich den Atem angehalten.

Als sie den Raum verließen, hörte ich Nanako noch sagen, dass ich für mein Alter verdammt cool drauf sein. Ich lächelte in mich hinein und stellte mich auf fünf lange und einsame Wochen ein.
 

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So das war's dann auch erstmal mit dem Prolog^^

Das erste Kapi hab ich schon fertig und das zweite fast, also wenn Interesse besteht, lad ich weiter hoch...und schreib auch weiter.

Das hängt allerdings von euren motivierenden Kommis ab *lins*

LG

Erinnerung

Schnell rannte ich die Straße entlang und suchte angestrengt nach einer Möglichkeit mich unterzustellen, um nicht völlig nass zu werden.

Heute Morgen hatte noch die Sonne gestrahlt und es war angenehm warm gewesen, doch jetzt regnete es in Strömen, was ich als sehr ärgerlich empfand, da meine neu gekauften Blusen und Röcke in ihrer Tüte nicht gut vor dem Wasser geschützt waren.
 

Erleichtert erspähte ich den Eingang eines Wohnhauses, der, dank seiner Überdachung, genügend Schutz zu bieten schien.

Ich beschleunigte noch etwas, bis ich schließlich an meinem rettenden Unterschlupf ankam.
 

Interessiert blickte ich hinein um zu sehen, ob sich noch andere Menschen hier untergestellt hatten und entdeckte tatsächlich einen Mann, der mich freundlich angrinste. Etwas verwirrt lächelte ich zurück und sah dann auf den Boden, um festzustellen, dass meine erst kürzlich erworbenen, weißen Schuhe eine eigenartige grau-braun Färbung angenommen hatten.

So verharrte ich dort einige Sekunden und erst, als mich ein ganz besonders bösartiger Regentropfen im Nacken traf, wurde mir bewusst, dass ich immer noch im Regen stand.

Schnell schoss mein Kopf in die Höhe und ich Schritt verlegen in den Hauseingang, wobei ich den neugierigen Blick des fremden Mannes auf mir spürte.
 

So damit beschäftigt über den Mann nachzudenken, achtete ich nicht darauf, wo ich hin lief und rutschte auf einem Blatt Papier aus.

Noch während ich fiel, fragte ich mich, ob jemand das Papier absichtlich dorthin gelegt hatte, weil er wusste, dass ich genau auf diese Stelle treten würde. Heute hatten es wirklich alle auf mich abgesehen.

Erst der Busfahrer, der an mir vorbei gefahren war, dann der eine Rock, der einfach nicht in meiner Lieblingsfarbe da sein wollte, jetzt der Regen und mein damit verbundener Sturz. Ich würde mir beim Aufprall unter Garantie eine Gehirnerschütterung zuziehen und da momentan keiner zu Hause war, um mich zu vermissen, würde ich hier liegen bleiben, bis meine Söhne aus ihrem Urlaub wieder kamen.
 

Doch der Aufprall blieb aus. Verwundert darüber öffnete ich langsam die Augen und sah dem fremden Mann, der vor weinigen Sekunden noch am anderen Ende des Unterschlupfs gestanden hatte, direkt in die Augen.

„Alles in Ordnung, Lady?“

Verstört nickte ich. Er hatte tiefe braune Augen, die durch mich durchzublicken schienen, irgendwohin an einen Ort, den zu erreichen er schon lange aufgegeben hatte. Diese Augen machten mich traurig und wie so oft gab ich meinen Gedanken freien Lauf, so dass ich nicht mit bekam in welcher Situation ich mich befand.
 

Dieser Fremde war, als er gesehen hatte, dass ich fiel, zu mir gerannt und hielt mich nun in seinen Armen.

„Lady?“ Ich zuckte zusammen. Er sah mich besorgt an und der melancholische Ausdruck aus seinen Augen war verschwunden.

„Oh, ja! Alles in Ordnung.“, beantwortete ich mechanisch seine Frage und lächelte verlegen, dabei versuchte ich mich sanft aus der Umarmung zu lösen. Erleichtert stellte ich fest, dass mein Retter dazu bereit war mich frei zu geben und so standen wir uns einen Moment später gegenüber und versuchten Worte zu finden, denn es war undenkbar nach so einem Ereignis einfach stillschweigend nebeneinander zu stehen und zu warten, dass der Regen nachließ.
 

Ich war schließlich die erste von uns beiden, die das Wort ergriff.

„Danke! Das war verdammt knapp!“

Er strahlte mich an, anscheinend froh darüber, dass die Stille endlich durchbrochen war.

„Das kann mal wohl sagen, Miss…?“

Da war er dieser Satz, der es einem ermöglichte nach dem Namen seinen Gegenübers zu fragen, ohne übermäßig unhöflich zu wirken.

Erfreut streckte ich ihm meine Hand entgegen: „Mein Name ist Chi-Chi!“

Ebenso enthusiastisch nahm er meine Hand in seine und schüttelte sie kräftig. „Und ich bin Kenji!“

Das Eis war gebrochen und beflügelt von dem Gefühl, dass sich in einem ausbreitete, wenn man neue Personen kennen lernte, die einem sofort sympathisch waren, begann ich mich mit ihm zu unterhalten.
 

Nach einer dreiviertel Stunde hatte es aufgehört zu regnen und die Sonne durchbrach die Regenwolken, bereit die Straße mit ihrer Wärme zu trocknen.

„Da ist diese Verräterin ja wieder!“, sagte Kenji mit gespielter Empörung und deutete in den Himmel. Ich kicherte.

„Sie sind wirklich ein lustiger Mensch, Kenji!“

„Oh, vielen dank! Die Meisten bezeichnen mich zwar als charmant, aber über ihr Kompliment freue ich mich auch sehr!“

Unser Gespräch verlief schon die gesamte Zeit so. Es bestand aus sarkastischen Bemerkungen und gelegentlichen Informationen über den anderen.

So hatte ich erfahren, dass meine neue Bekanntschaft ein recht erfolgreicher Anwalt von vierzig Jahren war. Wir machten einige Späße darüber, dass man das Wetter verklagen sollte und er hielt ein Plädoyer, danach bestimmte ich als Richterin das Urteil.
 

Alles in allem war es ein sehr amüsantes Gespräch und ich begann zu vergessen, wie grausam der Tag doch angefangen hatte.

Auch als wir uns wieder unter den Himmel wagten, trennten wir uns nicht. Eine gewisse Zeit lang unterhielten wir uns noch, doch dann stellte Kenji eine Frage, die einen Riss in die vertraute Atmosphäre schlug.

„Sind sie eigentlich verheiratet?“

Ich fühlte, wie mich ein alt bekannter Schmerz durchzuckte und mein gesamter Körper begann sich darauf hin zu verkrampfen.

„Ja“, presste ich nach langem Zögern hervor. Es stimmte. Ich war verheiratet, aber ob man meinen Zustand noch so beschreiben konnte?

„Sie hören sich nicht sehr glücklich an. Es tut mir leid, wenn ich in einer Wunde gestochert habe…“

Ich beeilte mich den Kopf zu schütteln, etwas zu heftig, so dass mein Kopf sich mit einem Stechen bedankte.

„Nein, nein. Es ist schon in Ordnung. Ich werde nur manchmal etwas trübsinnig, wenn ich an meinen Mann denke…“

„Nunja, ich weiß, zwar nicht was passiert ist, aber wollen wir nicht zu etwas erfreulicheren Themen übergehen?“

Er lächelte mich gewinnend an und ich nickte ihm nur stumm zu. Vielleicht war es wirklich besser alles zu verdrängen. Denn Son-Goku, da war ich mir ziemlich sicher, würde nicht wieder zurückkommen, oder erst dann, wenn ich alt und schrumpelig in einem Schaukelstuhl saß und ihn kaum erkennen würde. Ich seufzte laut, was mein Gegenüber mit einem Lachen quittierte.
 

„Wissen sie Chi-Chi…“

Weiter kam er nicht. Ein etwas kleiner Mann von ungefähr 35 Jahren fiel ihm um den Hals. Perplex starrte ich auf die Szene und konnte wenig später beobachten, wie Kenji und der Unbekannte sich küssten.
 

Verlegen blickte ich in eine andere Richtung und stellte dabei fest, dass die beiden Männer von den Passanten eingehend gemustert wurden. Eine etwas ältere Frau schaute entsetzt zu, schüttelte dann den Kopf und wechselte zeternd die Straßenseite.
 

Als ich gerade dabei war mir über die Gesellschaft und den Stand der Minderheiten Gedanken zu machen. Tippte mir jemand vorsichtig auf die Schulter.

„Ähm Chi-Chi? Darf ich ihnen meinen Freund Taiko vorstellen?“

Ich drehte mich rasch um und blickte in zwei Gesichter die anscheinend auf meine Reaktion gespannt waren, denn wie ich eben beobachten konnte, war nicht jeder Mensch tolerant.
 

Breit grinsend streckte ich Taiko meine Hand entgegen.

„Freut mich sie kennen zu lernen!“

Erleichterung war zu spüren. Meine Hand wurde ergriffen und eifrig geschüttelt, so dass schon zum zweiten Mal an diesem Tag das Eis laut knackend brach.

„So jetzt müsst ihr mir aber erzählen wie ihr beiden Hübschen euch kennen gelernt habt! Wie wär’s mit einem Kaffee in diesem Restaurant? Kommt ich lad euch ein!“

Und schon war er in Richtung Restaurant unterwegs, ohne daran zu denken, dass Kenji oder ich vielleicht ganz andere Pläne hatten.

„Entschuldigen sie! Er ist etwas euphorisch, weil er gestern befördert wurde.“

Gelassen zuckte Kenji mit den Schultern und ich machte mich schon auf den Weg Richtung Restaurant, um Taiko noch einzuholen.
 

*****
 

Als ich mich auf dem Weg nach Hause befand, hätte ich am liebsten Laut vor mich hin gesungen, der Tag war viel besser verlaufen, als ich anfangs angenommen hatte. Ich hatte mich mit Kenji und Taiko gut unterhalten und mochte die Beiden. Es hatte mir gut getan mich mal wieder unter Menschen zu befinden, die nicht mindestens einmal die Welt gerettet hatten. Jemand, der auf dieser Erde einfach lebte und das Leben zu genießen schien. Der mich als Mensch sah und nicht als Frau von

Son-Goku oder der Mutter von Son-Gohan und Son-Goten. Für Kenji war ich einfach nur Chi-Chi, eine Frau, die er während eines heftigen Regenschauers kennen gelernt hatte und mit der er sich über ganz belanglose Dinge unterhalten hatte.
 

Aufgeregt dachte ich darüber nach, was ich für einen Kuchen backen sollte, wenn er und sein Freund Morgen zum Kaffe zu mir kamen.

Endlich hatte ich wieder etwas Gesellschaft und musste nicht mehr den gesamten Tag alleine in dem großen Haus verbringen, es lohnte sich auch nicht wirklich für eine Person zu kochen und aus diesem Grund aß ich in letzter Zeit erstaunlich wenig.
 

Leider wirkte sich diese unbeabsichtigte Hungerkur nicht auf meine Hüften aus, so wie ich es mir anfangs erhofft hatte. Sie schienen immer noch denselben Umfang wie vor zwanzig Jahren zu haben. Zwar nicht zu dick, aber auch nicht richtig dünn.

Wie ich so meinen Gedanken über mein Aussehen nachging ertappte ich mich selbst dabei, wie ich in letzter Zeit immer größeren Wert auf solche Sachen wie Mode, Make-up und Figur legte.
 

Solang noch ein Mann bei mir war, der mich liebte egal wie ich aussah, brauchte ich nicht sonderlich viel auf mein Äußeres zu achten, aber nun, da ich allein war schien es mir um so wichtiger, obwohl ich nicht vorhatte noch mal zu heiraten oder mir einen andern Mann anzugehen, freute ich mich darüber, wenn sich andere auf der Straße nach mir umdrehten oder mir viel sagende Blicke zu warfen. Es tat mir und meinen Selbstbewusstsein verdammt gut.
 

*****
 

Es klingelte. Aufgeregt öffnete ich zur Tür und blickte auf einen riesigen Strauß Sonnenblumen, der mich freudig begrüßte:

„Guten Tag, Chi-Chi!“

Dann senkte sich der Strauß und ich sah Kenji, der mich freundlich anlächelte. Schnell bat ich ihn herein.

Nachdem er mir die Sonnenblumen etwas verlegen überreichte, betraten wir zusammen das Wohnzimmer. Ich entschuldigte mich kurz und machte mich mit den Blumen auf den Weg in die Küche, um eine passende Vase zu suchen. Ich kramte einige Zeit, als mir auffiel, dass doch einer fehlte.

„Wo ist den Taiko?“, fragte ich laut, und hoffte, dass Kenji mich verstanden hatte.

„Er musste heute kurzfristig einen Kollegen vertreten, ich hoffe es ist nicht allzu unhöflich von mir, wenn ich alleine hier auftauche…?“

Endlich hatte ich eine Vase gefunden und füllte diese mit Wasser, dann begab ich mich mit samt Vase und den darin platzierten Blumen zurück ins Wohnzimmer, wo ich meine Last vorsichtig auf den Esstisch stellte, während ich Kenji antwortete.

„Nein, gar nicht! Ich freue mich, dass sie mich besuchen kommen, meine Kinder sind gerade im Urlaub und…“ Ich schluckte den Rest des Satzes hinunter. Es war ein schöner Tag und den wollte ich mir nicht mit Gedanken an Son-Goku vermiesen.
 

Ich blickte mich suchend im Raum um und fand Kenji vor dem Schrank auf dem liebevoll unsere Familienfotos angeordnet waren.

Vorsichtig trat ich hinter ihn und sah, wie er das Foto beobachtete, das mein Vater von mir, Son-Goku und unseren beiden Söhnen kurz nach dem Kampf mit Boo gemacht hatte. Es versetzte mir einen Stich sie alle drei lächelnd zu sehen, denn nun kam es mir so vor, als ob sie mich alle für immer verlassen hatten.

„Ist das ihre Familie?“

„Ja. Ich, mein Mann und meine beiden Söhne.“, bemerkte ich überflüssiger Weise.

„Sie sehen alle sehr glücklich aus.“

Ich lachte bitter auf: „Das waren wir ja auch. Es war zu der Zeit, als mein Mann noch hier war.“

Kenji drehte sich zu mir um und sah mir lange in die Augen, bevor er sagte: „Wollen sie darüber sprechen?“

„Ich glaube es würde mir wirklich gut tun.“, sagte ich und fühlte mich mit einem Mal sehr erleichtert, bei der Vorstellung, jemanden zu haben, der mir zuhören würde.

Früher hatte ich einige Male versucht mit Bulma zu reden und ihr mein Leid zu klagen, doch sie sagte immer nur, dass es bei Son-Goku normal sei, dass er solange weg bliebe. Es wäre ein Charakterzug von ihm, den niemand würde ändern können. Als ich sah, dass sie mich nicht verstand hatte ich es aufgegeben und mich zurückgezogen.
 

*****
 

Erledigt lehnte ich mich in meinem Sessel zurück und beobachtete Kenji eindringlich. Ich wusste nicht wie er meine Geschichte aufnehmen würde. Anfangs hatte ich vorgehabt, ihm nur das Nötigste mitzuteilen, doch während ich erzählte, berichtete ich immer mehr von den Feinden gegen die mein Mann gekämpft hatte und schließlich auch, dass er kein Mensch war, sondern einer Rasse namens Saiyajin angehörte. Auf weitere Fragen von ihm hin konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und nun war er über alles im Bilde, was ich seit meinem zwölften Lebensjahr mit Son-Goku erlebt hatte.
 

Es hatte mich erschöpft mein ganzes Leben noch einmal zu erleben und dabei ohne Rücksicht die guten, wie die schlechten Zeiten, wieder aus der Vergangenheit zu hieven und sie einem fast fremden Menschen offen zu präsentieren.
 

Kenji nickte vorsichtig.

„Ich kann das alles noch nicht so wirklich verarbeiten, aber ich bin froh, dass sie sich mir anvertraut haben.“, sagte er stolz lächelnd, als ob es eine große Ehre wäre meinen Seelsorger zu spielen.

„Ich muss mich bedanken, dass sie mir überhaupt zu gehört haben!“, sagte ich etwas traurig und erinnerte mich wieder an meine Freunde, die dazu niemals in der Lage gewesen waren.
 

Plötzlich stand Kenji auf und kam mit einem grimmigen Gesicht auf mich zu. Erschrocken drückte ich mich tiefer in den Sessel und starrte ihn mit geweiteten Augen an.

Als er sich vor mich kniete und meine beiden Hände in seine nahm, wusste ich nicht was ich sagen sollte, also schwieg ich und wartete auf das was kommen sollte.

„Chi-Chi, sie sind so eine interessante und liebenswerte Frau und ich bin der Meinung, dass sie jemanden verdient haben, der sie aufrichtig liebt, aber da sie anscheinend nicht von ihrem Mann loskommen, werde ich ihnen helfen. Ich werde ihn suchen und finden.“

Er sah mich eindringlich an, so als ob er auf eine Bestätigung von mir wartete, da ich aber immer noch zu überrumpelt war, konnte ich ihm nicht antworten.

Als Kenji das merkte, fuhr er mit einem lauten Seufzer fort.

„Ich bin ja nicht umsonst ein erfolgreicher Anwalt. Ich habe Beziehungen und wenn sie mir ein Foto von ihm geben haben wir in schnell gefunden. Sie könnten ihm einen Brief schreiben und darin erklären wie sie sich fühlen und das sie ihn vermissen.“

,Als ob er das verstehen würde!’, dachte ich ironisch.

„Das ist sehr lieb von ihnen Kenji, aber ich glaube er Zug ist abgefahren.“, gab ich ihm statt dessen zur Antwort, so dass er meine Hände losließ und mich mit diesem Blick ansah, denn ich schon bemerkt hatte, als wir uns das erst mal begegnet waren.
 

Was suchte dieser Mensch nur? Was war das für ein Ort den er nicht erreichen konnte? Was machte ihn so traurig?

Schon wollte ich ihn all das fragen, als er sich erhob und auf die Haustür zusteuerte.

„Ich werde jetzt besser gehen…Wir sollten uns öfter treffen. Es macht Spaß mit ihnen zu reden.“, ohne mich anzusehen legte er einen Zettel auf die Kommode, die im Flur stand und fügte noch etwas hinzu, was diesen Zettel erklärte.

„Das ist meine Nummer. Rufen sie mich einfach morgen im Laufe des Nachmittags an, dann können wir ein bisschen reden und beratschlagen, wann wir uns wieder treffen, natürlich nur wenn sie wollen.“

Stumm beobachtete ich, wie er seine Jacke vom Hacken nahm und sie elegant überzog, dann drehte er sich noch einmal um und wir verabschiedeten uns herzlich, wobei ich eine gewisse Anspannung wahrnahm.
 

*****
 

Obwohl es wieder warm war, begann ich zu zittern. Ich schlang meine Arme um meine Schultern und blickte auf das Foto, das ich vor wenigen Stunden noch mit Kenji betrachtet hatte.

„Son-Goku, wo bist du nur?“

Ich vermisste ihn, dass konnte ich nicht leugnen und niemand konnte daran was ändern.

Auch wenn ich ewig warten würde, wenn er zurück käme würde ich ihn mit offenen Armen empfangen, auch wenn ich mir immer vornahm ihn links liegen zu lassen. Ich konnte einfach nicht ohne ihn leben und es tat mir weh zu sehen, dass er mich nicht so vermisste und liebte wie ich ihn.

Ich wischte mir mit dem Hemdärmel meine Tränen aus den Augen und kam mir plötzlich vor wie ein kleines Kind, dass sich das Knie aufgeschlagen hatte und nun weinte, weil keiner da war um es zu trösten.
 

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neues Kapi neues Glück^^

Ich hoffe es hat euch gefallen

Umzug

Tatsächlich rief ich Kenji am nächsten Tag an und wir unterhielten uns fast zwei Stunden über ganz belanglose Dinge. Keiner von uns verlor ein Wort über den gestrigen Tag, so als hätte es das Gespräch über meine Ehe, oder was davon noch übrig war, niemals stattgefunden.

Insgeheim war ich Kenji sehr dankbar, dass er das Thema nicht noch einmal ansprach.
 

Auch in den folgenden Tagen, an denen wir uns fast täglich sahen oder zumindest miteinander telefonierten, spürte ich, wie die Anspannung sich langsam auflöste.

Wir trafen uns meist bei mir oder in der Stadt, denn Kenji sagte immer, dass er seinen Lebensgefährten nicht dazu bewegen konnte aufzuräumen und da er selbst den ganzen Tag auf der Arbeit verbrachte, war er am Ende eines solchen selbst zu faul um einen Handschlag im Haushalt zu tun. Dementsprechend musste es in ihrer Wohnung aussehen. Mein Angebot bei den beiden zu putzen und für Ordnung zu sorgen, wurde mehr als freundlich abgelehnt. Ich fragte mich, ob man in so einem Chaos, den nichts anderes konnte es nach Kenjis Schilderung sein, überhaupt leben konnte.
 

*****
 

Er war wieder einmal zu spät. Entnervt blickte ich auf die Uhr, die mit ihren großen Zeigern den Gästen in dem kleinen Cafe die Uhrzeit übermittelte. Es war schon fast halb fünf und wir waren um vier verabredet gewesen.

„Möchten sie vielleicht schon etwas bestellen?“, zum dritten Mal beugte sich der Kellner zu mir und fragte mich danach, bis jetzt hatte ich ihn immer weggeschickt mit der Begründung, dass ich noch warten wolle, doch diesmal sah ich in seinem Blick, dass es Zeit war nun endlich etwas zu bestellen und nicht weiter den Tisch zu blockieren, also lächelte ich ihn an und bestellte ein Glas Wasser.

Als ich gerade überlegte, wer wohl zuerst erscheinen würde - mein Glas Wasser oder Kenji – wurden die Vorhänge, die den Eingang des Cafes verhüllten, zurückgeschlagen und Kenji betrat den Raum.
 

Ich beobachtete, wie er sich umblickte und mich suchte. Als er mich endlich sah, hellte sich sein Gesicht auf und er setzte sich in Bewegung.

Das Glas Wasser und Kenji trafen gleichzeitig ein und ich entschied mich für ein Unentschieden, während ich noch darüber nach dachte, ob ich ihm meinen absurden Gedankengang nahe legen sollte, vernahm ich ein lautes Seufzen aus Kenjis Richtung. Fragend sah ich ihn an und bemerkte, dass er überhaupt nicht gut aussah. Tiefe Ringe ummalten seine Augen, so dass ich das Gefühl hatte in tiefe Höhlen zu blicken. Seine Wangen waren zwar von der Kälte draußen gerötet, doch seine sonst so gepflegten Haare wirkten heute unglaublich wirr, anscheinend hatte er sie heute noch nicht gekämmt.

„Also wie lautet deine Entschuldigung?“, versuchte ich ein belangloses Gespräch anzufangen, doch als ich seinen Blick sah, der so unendlich traurig und enttäuscht war, dass ich tief in meinem Inneren spüren konnte, wie er sich fühlen musste, tat es mir schon wieder Leid.

Vorsichtig streckte ich meine Hand aus und berührte die seine, welche auf dem Tisch lag, sanft. Er zuckte unter meiner Berührung zusammen und schien jetzt erst zu bemerken, dass ich wirklich da war.

, Als ob ich ihn aus einem Traum gerissen hätte…’, war mein erster Gedanke.

„Ein Alptraum…“, ohne es zu merken hatte ich es laut ausgesprochen.

„Was ist ein Alptraum?“, völlig gefasst blickte Kenji mich an und ich konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. So hatte ich ihn kennen gelernt. Manchmal abwesend, aber sobald ich etwas sagte, dass mich betraf oder mich betreffen konnte, hörte er mir immer aufmerksam zu.

„Wie du aussiehst!“

Er beeilte sich den Kopf zu schütteln und verzog dabei das Gesicht zu einer erstaunlichen Grimasse, die mich an meinen Sohn erinnerte und ich spürte, wie eine graue Nebelwolke aus Selbstmitleid auf mich zu wabberte und mich umschließen wollte, doch mit aller Willenskraft, die ich aufbringen konnte, verdrängte ich sie und konzentrierte mich auf Kenji und dessen Probleme.

„Du sagst mir jetzt sofort, was mit dir los ist, oder ich gehe!“

Dieser Satz hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Seine Schultern begannen zu beben und ich hatte das Gefühl, dass er all seine Kraft dazu aufbringen musste nicht zu weinen, zeitgleich wurde sein Blick wieder abwesend und ich konnte mir vorstellen, dass er in diesem Moment einer Erinnerung verfiel, die für sein schlechtes Aussehen verantwortlich war.

Ich verstärkte den Druck meiner Hand, um ihn wieder in die Gegenwart zu holen: „Kenji…“

„Ich habe ihn erwischt…“, sein Gesicht nahm einen ungewöhnlich blasen Ton an, der unter keinen Umständen gesund sein konnte, als er auch schon fortfuhr.

„Taiko hat mich betrogen! Ich hab Schluss gemacht und er wirft mich nun aus unserer Wohnung.“

Kurz und prägnant. Ich schüttelte den Kopf, soviel Offenheit hätte ich nicht erwartet, jedoch erleichterte es mir meine Arbeit. Auf diese Weise musste ich ihm nichts aus der Nase ziehen.

„Du Armer!“, ich legte all mein Mitleid in diese beiden Worte, um ihm zu zeigen, dass es mir wirklich Leid tat ihn so zu sehen und erleichtert stelle ich fest, dass er die Botschaft verstanden hatte, denn sein Gesicht hellte sich für einen kurzen Moment auf, jedoch zu kurz um es wirklich als Erfolg deuten zu können.

Vorsichtig wagte ich den Nächsten Vorstoß: „Und was ist jetzt?“

„Ich weiß nicht… ich werde mir wohl eine neue Wohnung suchen müssen und solange in ein Hotel ziehen, glaube ich…“, er sagte es ohne eine Miene zu verziehen und sein Tonfall deutete darauf hin, dass es ihm auch nicht besonders nahe ging, aber in seine Augen konnte ich lesen, wie sehr ihn das Alles belastete. Ich fragte mich, ob ich in der Zeit, in der ich selbst immer wieder meine Gefühle verstecken musste, gelernt hatte, weiter in die Menschen hinein zu sehen, denn anderen Menschen, da war ich mir ziemlich sicher, wäre dieser Blick nicht aufgefallen.

Ich suchte in meinem Kopf krampfhaft nach einer Lösung, die ihn etwas aufheitern würde. Mir kam zwar eine Idee, doch wusste ich nicht, ob er sich nicht überrannt fühlen würde, wenn ich sie ihm darlegen würde. Auf der anderen Seite dachte ich mir, dass er nicht viele andere Optionen hatte und raffte mich schließlich auf. Nein sagen konnte er immer noch.

„Du könntest doch für die Zeit, in der du auf Wohnungssuche bist bei mir unterkommen. Ich hab noch ein Gästezimmer frei und würde mich über etwas Gesellschaft sehr freuen…“

Abwartend blickte ich ihn an und griff schließlich, die Spannung nicht mehr aushaltend nach meinem Wasser, um ihm Zeit zu geben sich das ganze durch den Kopf gehen zu lassen.

„Wenn es dir nichts ausmachen würde…“, es kam sehr zaghaft, doch ich freute mich ihm nicht zu nahe getreten zu sein.

„Natürlich nicht! Wir sind doch Freunde…“, ich verstummte. Waren wir wirklich Freunde, oder nur Bekannte? Vielleicht war ich ja doch zu aufdringlich und ging zu weit. Schon als ich mich entschuldigen wollte, antwortete mir Kenji mit einem strahlenden Lächeln, dass Lächeln, das ich so an ihm mochte.

„Ja, wir sind Freunde und ich bin froh, dass ich dich habe. Wenn ich nicht schwul wäre, würde ich dir einen Antrag machen.“, er zwinkerte mir verschwörerisch zu und ich musste grinsen.

„Sei froh, dass du’s bist. Mein Mann wäre damit nicht einverstanden!“

Wir lachten beide und es war das erste Mal seid sehr langer Zeit, dass der Gedanke an Son-Goku mir keinen schmerzenden Stich versetzte. Im Stillen dankte ich Kenji dafür, denn ich war mir sicher, dass seine Gesellschaft mir half mit meiner Situation umzugehen.

Ich kam nicht über Son-Goku hinweg, denn das würde ich ohnehin nie, aber ich lernte damit klar zu kommen.
 

*****
 

Die nächsten Tage waren sehr nervenaufreibend. Fast täglich fuhren wir beide in die Stadt, um aus Kenjis ehemaliger Wohnung Kartons mit Kleidung oder anderen persönlichen Sachen zu holen. Meistens hatten wir Glück und Taiko war nicht zu Hause, doch es kam auch vor, dass wir ihn dort antrafen und sich sehr unangenehme Szenen abspielten. Voll von Vorwürfen und Beleidigungen, die ich selbst meinem ärgsten Feind nicht wünschen würde.
 

Eines Morgens, Kenji wohnte nun schon drei Tage bei mir, feil ihm ein, dass er seine Lieblingstasse und das Silberbesteck seiner Oma unbedingt holen musste, bevor die Sachen Taikos Wut zum Opfer fielen.

Wirklich begeistert, war ich nicht, denn bei dem Gedanken, dass wir besagten Wutausbruch mitbekommen würden, lief es mir eiskalt den Rücken runter, doch Kenji versicherte mir, dass Taiko mittwochs immer beim Tennistraining wäre und erst abends wieder eintrudeln würde. Dadurch etwas beruhigt, lies ich mich dazu überreden mit meinem neuen Mitbewohner in die Stadt zu fahren um das Geschirr vor seinem Untergang zu retten.
 

Ich fror. Es war doch ungewöhnlich kalt für diese Jahreszeit und ich bekam ein beklemmendes Gefühl, sobald ich in den Himmel blickte. Irgendetwas kündigte er an und mir wurde angst und bange, wenn ich nur versuchte mir auszumalen, was es sein könnte.

„Hast du den Schlüssel endlich gefunden?“, ich spürte wie mich meine Geduld verließ.

„Ja da ist er!“, triumphierend zog Kenji seinen Schlüsselbund aus der Jackentasche und hielt ihn in die Höhe, damit ich mich davon überzeugen konnte, dass er ihn wirklich in der Hand hielt. Mir jedoch wurde das ganze Spiel etwas zuviel, sodass ich entnervt und vor Kälte zitternd Kenji dazu aufforderte, endlich die Tür aufzuschließen.
 

Als wir in die Wohnung eintraten stellte ich zufrieden fest, dass meine Füße kribbelten und mir dadurch zeigten, dass sie begannen die Wärme in sich aufzusaugen. Nicht mehr lange und ich würde vergessen haben, dass es draußen so kalt war.

Ganz Gentleman nahm Kenji mir meine Jacke ab und hängte sie über den dafür vorgesehen Hacken an der Garderobe. Währendessen begab ich mich auf einen der vielen Streifzüge durch die Wohnung, bei denen mir jedes Mal ein neues winziges Detail auffiel, das mir ein bisschen mehr über Kenji und seinen Ex-Freund verriet.

Diesmal verschlug es mich in die Küche. Sie war sehr modern, soweit ich das durch den ganzen Müll, der sich hier befand erkennen konnte. Ein sanftes Rot war überall in diesem Raum wieder zuerkennen und ich stellte mir vor, wie man morgens nach dem aufstehen seinen Kaffe zwischen diesen warmen Möbeln trank.

Zwischen den Möbeln und den Resten der vergangenen drei bis vier Tage.
 

Der Raum war sehr groß, fast so wie das Wohnzimmer und mich wunderte es, wofür zwei Männer eine so riesige Küche brauchten, denn so wie Kenji es mir erzählt hatte, verstand keiner der zwei etwas vom Kochen.

Schon ein wenig neidisch auf die große Arbeitsfläche durchquerte ich den Raum und mir wurde langsam klar, warum die beiden soviel Platz brauchten. Abstellfläche für benutztes Geschirr!

Obwohl eine Spülmaschine in dieser modernen Küche vorhanden war, hatte keiner von den beiden Zeit die gebrauchten Sachen einzuräumen.

Aus einer Mischung von Ekel, Faszination und Neid, verzog sich mein Magen und ich beschloss, dass es nicht gut für meine Gesundheit war mich noch länger in diesem Raum aufzuhalten. Gerade, als ich mich umdrehen wollte, um diesen Ort so schnell wie möglich zu verlassen, viel mir auf, das eine der Kochplatten an war und eine eigenartig bräunliche Brühe kochend aus dem, auf der Platte stehenden, Topf quoll und sich zischend auf dem Zerankochfeld verteilte.

Vorsichtig berührte ich den Knopf, der dieses Schauspiel beendete und stellte den Topf von der Platte. Meine Hände klebten und ich widerstand dem Drang mir auszumalen, was ich berührt hatte und wie alt es wohl schon war. Krampfhaft versuchte ich mich zu entsinnen, wo das Badezimmer war, doch dann erinnerte ich mich daran, dass mein letzter Besuch in diesem Raum der Wohnung auch nicht gerade erfreulich ausgegangen war.

Also beschloss ich kurzerhand, mir die Hände über der Spüle zu waschen, streng darauf achtend, nicht eine der anderen klebrigen Substanzen zu berühren.

Nachdem ich meine Hände sorgfältig gereinigt hatte, tat sich gleich das nächste Problem vor mir auf. Wo bekam ich jetzt ein Handtuch her, das sich noch benutzen ließ?

Kurz davor mich von meiner Verzweiflung einfangen zu lassen, vernahm ich eine bekannte Stimme hinter mir:

„Um Himmels willen was machst du da?“

Ich wusste nicht wie lang er dort schon stand und es war mir auch relativ egal, ich war nur froh endlich jemanden zu sehen, der sich in dieser behausten Müllhalde mit Fenstern zu mindest ein bisschen auskannte.

Ich schritt auf ihn zu und wischte meine Hände an seinem Hemd trocken, dabei berichtete ich ihm, von meinem kleinen Abenteuer in der Küche.
 

Er schmunzelte: „Vielleicht ist die Küche doch kein Ort für so ein reinliches Hausmütterchen wie dich…“

Ich stemmte meine Hände in die Hüften und setzte eine empörte Miene auf: „Pass auf was zu sagst! Außerdem würde sich hier kein Mensch wohl fühlen. Man muss ja jeden Moment Angst haben, von irgendwelchen Organismen gefressen zu werden!“

Wir brachen beide in schalendes Gelächter aus und plötzlich war es nicht mehr ganz so schlimm in diesem Raum zu stehen.

Doch die allgemeine Heiterkeit hielt nicht lange an, den einige Sekunden später wurden wir durch eine schneidende Stimme unterbrochen: “Ihr scheint euch in meiner Küche ja prächtig zu amüsieren!“

Ich erschrak dermaßen, dass ich einige Schritte zurücktaumelte und mich mit den Händen auf der Küchenzeile aufstützen musste, um nicht umzufallen. Resigniert stellte ich dabei fest, dass ich schon wieder in eine klebrige Maße gepackt hatte und verzog angewidert das Gesicht.

Es wurde still in der Küche und ich konnte fühlen wie die Anspannung immer größer wurde. Vorsichtig blickte ich von Kenji zu Taiko und wieder zurück, dabei wünschte ich mich an einen anderen Ort, weit weg, egal wohin, denn nichts war schlimmer als einem Streit, zwischen Personen, die einmal ihr Bett geteilt hatten, beizuwohnen. Panisch suchte ich nach einer Fluchtmöglichkeit und musste zu meinem Bedauern feststellen, dass Taiko den einzigen Ausgang versperrte, also blieb mir nichts anders übrig, als zu warten und zu hoffen, dass sich die beiden schon alles an den Kopf geworfen hatten, was man sich nach einer Trennung zu sagen hatte und so auf weitere, für mich unangenehme Szenen, verzichteten. Tatsächlich konnte ich feststellen, dass Kenji wesentlich gefasster war, als in den letzten paar Tagen, wo er schon einige Male mit Taiko zusammen getroffen war und so lächelte er seinem Ex-Freund nur freundlich an und machte sich auf die Suche nach seinen Habseligkeiten.

Krampfhaft überlegte ich, ob ich den Versuch starten sollte mir noch mal die Hände zu waschen, oder ob diese Aktion die ohnehin schon angespannte Situation explodieren lassen würde.

Ich beschloss, dass es besser war einen Streit zu provozieren, der darin enden würde, dass ich mit Kenji abends auf dem Sofa saß, wir eimerweise Schokolade und Eis in uns schaufelten und uns dabei unser Leid klagten, als an einer Infektion zu sterben, also bewegte ich mich zaghaft zu dem Spülbecken und befreite meine Hände von der klebrigen Maße, diesmal verzichtete ich jedoch darauf sie an Kenjis Hemd zu trocknen und wischte sie notgedrungen an meiner Jeans ab.

„Kannst du mir mal verraten, was du da machst?“

Es war Taiko, der mich die gesamte Zeit über kritisch beobachtet hatte und nun versuchte mich irgendwie zu ärgern, damit er seine Wut an mir auslassen konnte, doch dieses Vergnügen wollte ich ihm nicht gönnen, als antwortete ich nur knapp und sachlich, dass ich mir die Hände gewaschen habe, doch das war ein Fehler gewesen! Wenn ich im Nachhinein darüber nachdenke wäre jeder Satz ein Fehler gewesen, denn mein Gegenüber, war darauf aus sich zu streiten und er würde sich nicht davon abbringen lassen.

„Ach, ist sich die Dame zu fein, um mit beschmierten Händen nach Hause zu kommen?“

Ich wusste, dass ich nicht darauf eingehen sollte, doch etwas in mir sagte mir, dass ich diese Bemerkung nicht auf mir sitzen lassen durfte.

„Das nicht, aber ich weiß ja noch nicht einmal in welche Soße ich da gegriffen habe!“

Kein besonders einfallsreicher Satz, aber ich stellte zufrieden fest, wie Taikos Gesicht erst blass wurde und kurz danach vor Scham, oder Wut – so genau konnte man das in diesem Moment nicht sagen – ein unglaublich intensives Rot annahm, als er auch schon losbrüllte:

„Das ist immer noch meine Küche und wie es hier aussieht ist ganz und gar mein Problem! Und jetzt raus hier!“

Ich grinste ihn an und nickte einmal kurz:

„Danke, dass du mich endlich hier raus lässt. Ich lege auf die Gesellschaft von dir und den Nudeln von vor…“, ich hob vorsichtig mit zwei Fingern den Deckel eines Topfes an – in dem sich tatsächlich Nudeln befanden, soweit man es erkennen konnte – und verzog provokant mein Gesicht, um meinen Eckel auszudrücken. „…sagen wir mal vier Tagen keinen wert! Schönen Tag noch!“ Ich konnte in Taikos Gesicht erkennen wie es in seinem Kopf arbeitete. Ob er nun überlegte, wie lange der Topf wirklich dort stand, oder ob er nachdachte, was er mir als nächstes entgegenschleudern sollte?

In Prinzip war es mir egal. Also drückte ich mich an ihm vorbei und ging zielstrebig in Richtung Flur, von wo aus ich Kenji noch zurief, dass ich im Auto auf ihn warten würde, dann schnappte ich mir meinen Mantel und beeilte mich diesen grausamen Ort zu verlassen.
 

Im Auto wartete ich noch eine viertel Stunde und stellte darauf ein fahren zu müssen, weil Kenji wahrscheinlich zu aufgewühlt sein würde, um sich auf den Verkehr zu konzentrieren, doch zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass dieser überhaupt keinen traurigen Eindruck machte, als er aus der Haustür trat und als er sich auf den Beifahrersitz fallen ließ, um kurz darauf in schallendes Gelächter auszubrechen, war ich vollkommen verwirrt.

Verzweifelt versuchte ich aus ihm herauszubekommen, was denn so lustig war, doch Kenji, immer wieder von neuen Lachanfällen geschüttelt, war nicht in der Lage mir zu antworten, also wartete ich ab, bis er sich etwas beruhigt hatte.

„Was war den da oben eigentlich noch los?“, fragte ich etwas ungeduldig, denn ich begann mir etwas Sorgen zu machen.

Wie ich von Kenji erfuhr habe Taiko nach meinem verschwinden, vor sich hin grummelnd in den Topf geschaut, dessen Deckel ich zuvor zur Demonstration angehoben hatte, und habe dann einen Satz nach hinten gemacht. Sein Gesicht sei dabei unbezahlbar gewesen, wie mir Kenji mehrfach versicherte. Dann habe er sich eifrig daran gemacht, in der Küche etwas Ordnung zu schaffen und Kenji dabei vollkommen vergessen, bis dieser sich schließlich verabschiedete und Taiko dabei so erschreckte, dass er einige Teller auf den Boden fallen ließ.

„Ich habe ihn während unserer Beziehung nie dazu bekommen auch nur einen Handschlag im Haushalt zu tun und du schaffst es durch zwei Sätze. Ich bin wirklich beeindruckt!“

Jetzt musste ich lachen. Wenn Kenji wüsste, wie sehr ich mich bemüht hatte, meine Söhne und meinen Mann dazu zu bringen, mir im Haushalt zu helfen und wie oft dieses Unterfangen gescheitert war.

„Chi-Chi?“, er riss mich aus meinen Gedanken und seine Stimme war so ernst, dass ich schon fast Angst bekam, trotzdem, oder gerade aus diesem Grund antwortete ich ihm:

„Ja? Ist noch irgendwas passiert?“

Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, wie er sanft lächelte und meine Befürchtung nahm etwas ab, verschwand jedoch nicht völlig.

„Was hältst du davon, wenn wir heute Abend weggehen und richtig feiern?“

Es überraschte mich ein wenig, diesen Vorschlag zu hören, doch nachdem ich etwas darüber nachdachte, fand ich es keine schlechte Idee ein wenig Spaß zu haben, nach all diesen Strapazen, die uns das Leben aufhalste.

„Warum eigentlich nicht?“

Jetzt grinste er breit und ich ertappte mich dabei, wie ich schon in Gedanken meinen Kleiderschrank durchwühlte, um das passende Outfit für den Abend zu finden, als mich Kenji zum zweiten Mal weniger Minuten zurück in die Realität zog:

„Auf zwei arme und verlassene Seelen!“, sagte er feierlich, so als ob er eine Rede halten würde. Ich schmunzelte.

„Ja auf uns!“, stimmte ich ihm ebenso feierlich zu und war mir sicher, dass dieser Tag der Anfang eines neuen und wunderbar aufregenden Lebens sein würde.
 

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Hoffe ich hattet Spaß dran.

LG pekerblue

Männer

Langes, viel zu langes Kapi! Eignetlich war das ja so nicht geplant gewesen, aber nun is es da und ich wünsch euch viel Spaß damit^^
 

Möchte mich an dieser Stelle bei bebi bedanken, die mir immer wiedr auf die Nerven gefallen ist, damit ich endlich weiterschreibe…oder besser ihr könnt euch dafür bei ihr bedanken^^

Und an Rei17 und Azra, die mich ohne ihr wissen motiviert haben^^


 

In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie solche Schmerzen verspürt. Mein ganzer Körper schrie nach Rache für das, was ich ihm in der letzten Nacht angetan hatte. Mein Kopf dröhnte und gab mir bei jedem Geräusch und jedem Lichtstrahl zu verstehen, das man einfach nicht soviel Alkohol trinken durfte. Zudem kam noch diese unbeschreibliche Übelkeit, die ich noch am meisten von all meinen Symptomen verfluchte.

Ich blinzelte zweimal und versuchte so einen etwas klareren Blick zu bekommen, um die Uhrzeit, von dem kleinen, jedoch penetrant leuchtendem Funkwecker neben meinem Bett abzulesen.

Zwei Dinge gefielen mir daran überhaupt nicht.

Zum einen entzündete die grellen Leuchtziffern des Weckers ein Feuerwerk an Schmerzen in meinem Kopf zum anderen fand ich es unfair, dass mich die Natur um 10:19 weckte, während die Stadt mich doch bis 6:24 wach gehalten hatten, also beschloss ich, aus Protest gegen das Vogelgezwischer, mich wieder unter meine Decke zu mummeln und weiter zu schlafen, als mir schon eine vertraute Stimme meinen genialen Plan vereitelte.

„Chi-Chi, kommst du frühstücken?“, rief Kenji, anscheinend bester Laune, aus der Küche und gab meinem Gehirn neuen Anlass beißende Schmerzsignale durch meine Nevernstränge zu schicken und so erneut ein wirklich unangenehmes Gefühl in meinem Kopf zu verursachen.

Schnell versuchte ich nachzudenken, wie konnte ich dem Tageslicht am besten entgehen? Und da kam mir eine Idee.

Ich drehte mich mit dem Rücken zur Tür und hoffte einfach, dass Kenji aufgeben würde, wenn ich ihm nicht antworten würde.

Aber leider hatte ich nicht bedacht, dass mein guter Kenji äußerst hartnäckig sein konnte und als ich auch die beiden anderen Rufe, die noch folgten, nicht beantwortete, stand er kurze Zeit später in meinem Zimmer. Ich hörte, wie die Tür aufging und Licht in mein Zimmer fiel, doch bewegen wollte ich mich noch immer nicht, in der Hoffnung, dass er vielleicht doch aufgeben würde, wenn ich ihm auch jetzt nicht antworten würde.

„Ach komm schon Chi-Chi! Ich weiß, dass du wach bist. Vorhin als ich an deinem Zimmer vorbei gegangen bin, hab ich gehört, wie du über die Vögel gemeckert hast und jetzt atmest du viel zu hektisch! Du schläfst nicht!“

Ich hasste ihn, wenn er das tat. Wenn er wie in seinem Beruf die Indizien zusammenfügte und anfing ein Plädoyer zu halten, was in 90% der Fälle immer zutraf.

„Ich versuche aber zu schlafen, also lass mich bitte in Ruhe!“, während ich ihm das sagte, drehte ich mich auf die andere Seite um ihn böse anzufunkeln, doch als ich ihn erblickte, konnte ich nichts mehr tun, als mein Gesicht zu verziehen und die Augen zu zukneifen.

Er stand im Türrahmen und war in gleißendes Licht gehüllt und dieses Licht veranlasste die kleinen Teufel, die mit ihren winzigen, glühenden Schürhacken in meinem Kopf eine Party feierten, den Bass der Musik etwas stärker zustellen, so dass mein gesamter Kopf bebete.

„Ach komm schon! Ich hab mir soviel Mühe gegeben!“, bettelte er und ich war mir sicher, dass er die Unterlippe schmollend hervor schob, aber zum Glück konnte ich das nicht erkennen, denn dann wäre ich garantiert aufgestanden und hätte sein Frühstück herunter gewürgt, ob es lange bei mir geblieben wäre, war eine andere Frage.

Doch ganz nach seiner Art gab sich Kenji damit nicht zufrieden, er bewegte sich in mein Zimmer und wurde so etwas klarer. Ich grummelte, um ihm verständlich zu machen, dass ich keinerlei Interesse an einem Frühstück hatte, doch er saß schon auf meiner Bettkante und legte mir seine Hand auf die Stirn.

Sie war angenehm kalt, ich genoss es, dass sich mein überhitztes Gesicht etwas abkühlte und schloß die Augen.

„Chi-Chi?“, er wartete, wollte anscheinend sicher gehen, dass ich ihm wirklich zu hörte. Also machte ich die Augen wieder auf und sah ihn wartend an. Neugierig geworden, was so wichtig sein könnte, dass er sich meiner vollen Aufmerksamkeit bewusst sein musste, bevor er mir seine Botschaft mitteilte.

Er seufzte und ich sah in seinem Gesicht, dass er überlegte, wo er anfangen sollte.

„Das Haus! Es sieht ihr etwas chaotisch aus!“

Ich blinzelte und versuchte die Botschaft zu verarbeiten. War auch wirklich der komplette Satz in meinem Kopf angekommen? Oder hatten sich die kleinen Teufel mit den Schürhacken jetzt auch schon in meinen Ohren eingenistet, um mir den Tag nur so schwer wie möglich zu machen?

„Naja ich meine, wir kennen uns jetzt schon fünf Wochen…“, fuhr er fort, als ich ihn nur verwirrt anblickte, aber dieser nachfolgende Satz trug nicht viel dazu bei meine Gehirnwindungen zu entwirren.

„Kenji! Ich hab wahnsinnige Kopfschmerzen und mich strengt es an dir zu zuhören, also komm zur …“, ich stockte. Fünf Wochen? Irgendetwas war doch. Was hatte ich nur vergessen?

„Deine Söhne!“, wieder konnte er in meinem Gesicht lesen, was mich beschäftigt hatte und ich hätte ihn am liebsten dafür stranguliert, dass er mir die Wahrheit nun so knallhart ins Gesicht warf.

„Welchen Tag haben wir heute?“, ich ahnte schreckliches.

„Sonntag!“, es kam nur vorsichtig und sehr leise aus Kenjis Mund, dennoch fand dieses kleine, unheilvolle Wort den Weg bis zu meinen Ohren.

Es ratterte in meinem Kopf und ich versuchte die Verbindungen zu knüpfen.

Unordnung, Söhne, fünf Wochen und Sonntag. Daraus ergab sich…es machte knack und meine Denkapparatur erstarrte.

„Sie kommen heute wieder!“, schrie ich so laut, dass es mir selber wehtat. Hilfe suchend blickte ich Kenji an und entdeckte die Spur eines spöttischen Lächelns auf seinen Lippen.

„Ich weiß ja, dass du etwas langsam bist, aber das hat jetzt wirklich lange gedauert. Komm in die Küche. Ich hab einen Tee nach Geheimrezept meiner Oma gekocht, der bringt dich wieder auf den Damm!“

Mit diesen Worten ging er winkend aus dem Zimmer, lies allerdings die Tür auf.

Grummelnd und unter Schmerzen stand ich auf und bewegte mich zum Kleiderschrank um mir geeignete Kleidung zu suchen. Während ich mich anzog verfluchte ich alle die an dieser Situation Schuld waren.

Kenji, der mich geweckt und mich zum trinken verführt hatte. Den Barkeeper, der mir all das Zeug verkauft hatte. Der Kerl der mich angebaggert und mir einen Drink nach dem anderem spendiert hatte. Son-Goku, den Vater dieser beiden Menschen, wegen denen ich jetzt aufstehen musste. Meine Söhne selbst und diese verfluchten Vögel, die einfach keine Ruhe geben wollten.
 

Als ich die Küche betrat, stieg mir ein beißender Geruch in die Nase. Angewidert verzog ich das Gesicht und stellte die Frage vor dessen Antwort ich mit etwas fürchtete: „Richt der Tee so?“

Mit einem strahlendem Lächeln drehte sich Kenji, der eben noch damit beschäftigt war seinen Dreck wegzuwischen, den er anscheinend beim Frühstück vorbereiten fabriziert hatte, zu mir um.

„Ja! Abscheulich nicht war? Und soll ich dir was sagen? So schmeckt er auch, aber er hilft wirklich!“

Skeptisch blickte ich ihn an und folgte dann seinem Blick zu der Tasse die einladend, zwischen Rührei, Brötchen und verschiedenen Brotaufstrichen, auf dem Küchentisch stand. Etwas zu einladend, für meinen Geschmack. Ja schon fast verdächtig!

Aber darüber nachzusinnen war völlig unnötig, denn wenn ich diesen Tee nicht freiwillig zu mir nehmen würde, würde Kenji ihn mir einflößen. In solchen Sachen war ziemlich rabiat.

Deshalb setzte ich mich an den Platz, den Kenji anscheinend für mich vorbereitet hatte und nahm die Tasse vorsichtig in die Hand. Nun schlug der penetrante Geruch mir noch stärker entgegen und ich musste unweigerlich an alte Forelle denken.

Kurz überlegte ich ob, es sich lohnen wurde die Tasse „aus versehen“ fallen zulassen, aber schon wieder schien Kenji meinem Gesicht zu entnehmen was ich vorhatte und deutete auf einen großen Topf auf der Küchenzeile.

„Falls du was verschüttest, hab ich noch den ganzen Topf voll.“

Ich nickte vorsichtig. Dieser Wink war unmissverständlich. Also biss ich in den bitteren Apfel und setzt die Tasse vorsichtig Lippen.

Ich tat einen Schluck und spürte Kenjis prüfenden Blick auf mir. Als ich die Tasse wieder absetzte, wollte ich ihm zuerst sagen, dass der Tee gar nicht so übel schmeckte, wie er behauptet hatte, doch dann kam der Nachgeschmack, der mir – nur Sprichwörtlich – die Schuhe auszog. Ich stellte den Tee auf den Tisch und streckte die Zunge heraus, in der Hoffnung, dass der Geschmack sich so verflüchtigen würde, doch es passierte nichts.

Ich sah Kenji flehend an. Er konnte doch nicht wirklich von mir verlangen, dass ich dieses Gebräu austrank, doch seine scheuchende Handbewegung in meine Richtung belehrte mich, schon wie so oft in den vergangen Tage, eines besseren. Also trank ich. Ich trank so lange, bis die gesamte Tasse restlos gelehrt war und stellte sie mit einem lauten Krachen auf den Tisch, fast so wie ein untersetzter, vollbärtiger Mann, der gerade in einer Kneipe einen Humpen Bier auf Ex gelehrt hatte.

Kenji trat lächelnd auf mich zu und tätschelte mit groben Bewegungen meinen Kopf.

„Gutes Mädchen!“, er sprach wie ein Vater, der mit seiner fünfjährigen Tochter redete. Damit wollte er mich ärgern und es gelang ihm auch.

„Wenn du nicht damit aufhörst, zieh ich dir die Tasse über den Schädel!“

Kenji lachte laut auf und ich stellte überrascht fest, dass dieses Geräusch in meinem Kopf keinerlei Schmerzen verursachte. Die kleinen Teufel waren weg. Wahrscheinlich von dem Tee vergiftet.

„Der Tee hilft wirklich!“, beeilte ich mich, meine Erkenntnis auch Kenji mitzuteilen und wieder grinste er von einem Ohr zum anderen.

„Sag ich doch! Warte mal du hast da eine Wimper!“

Vorsichtig beugte er sich zu mir herunter und legte seine Hand auf meine Wange, während er mit dem Daumen an meinem Auge herumwischte, dabei war sein Gesicht sehr nah an meinem, so dass ich ihn atmen hören konnte. Still wartete ich, dass er seine Arbeit abgeschlossen hatte, als ich plötzlich zu erkennen meinte, dass sich etwas in meinem Augenwinkel bewegte.
 

Ein Klatschen lenkte unsere Aufmerksamkeit schließlich voll und ganz auf die Küchentür.

Zuerst sah ich eine Schachtel mit Pralinen auf dem Boden liegen und mein Verstand war gerade noch dazu fähig, sich zu denken, dass diese Schachtel das Geräusch verursacht hatte. Einige Moment später realisierte ich die Schuhe, die hinter den Pralinen standen und sie waren mir so bekannt, dass es schmerzte.

Irgendetwas sagte, mir ich solle nicht weiter darauf eingehen und alles einfach als merkwürdige Erscheinung abtun, doch eine schon fast kindliche Neugier lies meinen Blick weiter wandern, bis ich schließlich bei den Augen ankam. Augen die mich erst erstaunt, dann sehsüchtig anblickten.

Mein Verstand sagte mir, dass es unmöglich war und ich stimmte ihm breitwillig zu.

Son-Goku stand nie im Leben im Türrahmen meiner Küche.

Ich blickte Kenji an, um ihm von dieser Halluzination zu erzählen, das mysteriöse an dieser Sache war nur, dass Kenji anscheinend auch jemandem im Türrahmen stehen sah.

Das machte mich misstrauisch und ich sah noch einmal genauer hin. Als meine Halluzination auch noch leise ein Wort hauchte, war ich völlig durch den Wind.

War es ein Name? War das MEIN Name?

Und plötzlich traf mich die Erkenntnis. Es war tatsächlich Son-Goku!
 

Einmal in Fahrt gekommen, arbeitete mein Verstand schnell und präzise, so dass ich die Situation schon nach wenigen Augenblicken erfasst hatte.

Ich und ein fremder Mann in der Küche, beide noch recht lädiert von der letzten Nacht, so nah bei einander.

Ich wusste wie das alles auf Son-Goku wirken musste und ich war Neugierig, wie er darauf reagieren würde. Ja, ob er es überhaupt fassen konnte.

Wie es aussah hatte auch Kenji die Situation begriffen, denn er wirkte etwas angespannt, wenn nicht sogar ängstlich.

So hatten wir drei die ersten Momente des Schreckens nichts gesagt und erst eine, mir wohlbekannte vierte Stimme brach das Eis.

„Mom, wir sind wieder zu Hause! Und wir haben Vater mitgebracht!“
 

Mein erstes Gefühl war Freude, dann als mir einen Moment später wieder einfiel, dass ich ja immer noch mit Kenji und meinem Mann in der Küche war, fühlte ich mich etwas unbehaglich. Son-Goku die ganze Sache zu erklären, wäre schon schwer genug, aber wenn mein übereifriger Sohn auch noch dabei stand, dann hatten die beiden die Situation schneller in eine falsche Richtung interpretiert, wie ich Kenji auch nur vorstellen konnte.

Dann wäre alles zu spät. Sie würden mir nicht mehr zuhören.

Hatten sie mir eigentlich jemals zugehört?
 

Ich wusste nicht, was ich tun sollte, was ich sagen sollte, denn dies alles war mehr als unangenehm. Dunkel erinnerte ich mich wie ich mir noch vor wenigen Tagen geschworen hatte, bei einem Wiedersehen mit meinem geliebten Göttergatten – soviel Ironie hatte ich mir gar nicht zugetraut – völlig cool und lässig zu bleiben. Ihn mit schnippischen Bemerkungen aus dem Konzept zu bringen und dann in einem mehr als freundlichem Ton zu erklären, wo sich unsere Tür befand.

In diesem Moment fragte ich mich jedoch, wo meine guten Vorsätze waren.
 

„Ist das dein Mann?“, ich war nicht sonderlich überrascht, dass Kenji es zuerst geschafft hatte, seine Stimme wieder zu finden. Wahrscheinlich würden wir ohne ihn noch ein bis zwei Tage so verweilen, bis schließlich einer von uns beiden etwas sagte, anderseits wären wir ohne Kenji auch gar nicht in so einer Situation gewesen.

Mein Kopf schwirrte, bei all diesen Gedanken und ich fand nur Kraft, um kurz zu nicken, trug dabei jedoch den utopischen Gedanken, dass ich nicht weiter beansprucht werden würde und sich alles von alleine klärte.

„Mom, wer ist das?“, Son-Gohan war also auch hier. Wie schön, dann kam ja endlich Leben ins Haus. Ich hatte nicht bemerkt, dass er hinter seinen Vater getreten war und vorsichtig über seine Schulter lugte.

, Ja mein Junge, das romantische Wiedersehen bleibt wohl aus!’, schon im selben Moment, wie ich diesen Gedanken zu ende geführt hatte tat er mir auch schon wieder Leid. Ich war mehr als unfair. Allen gegenüber.

Also beschloss ich mich zusammenzureisen und alles so ruhig wie möglich zu erklären. Son-Goku Vorwürfe machen konnte ich ja schließlich immer noch und ich würde mich dabei wesentlich wohler fühlen, wenn er keinen Grund hatte auf mich sauer zu sein, auch wenn es nur ein eingebildeter Grund war.

„Das ist Kenji!“, Ich war sehr sachlich und hätte vielleicht auf jemanden mit mehr Feingefühl unterkühlt gewirkt, aber da meine Söhne und ihr Vater nicht sonderlich begabt waren, heraus zu hören, wie ein Mensch etwas sagte, musste es für sie wie eine einfach Aussage klingen, wofür ich sehr dankbar war.
 

Bei all dem hatte ich es vermieden Son-Goku anzusehen, denn irgendwie hatte ich ein schlechtes Gewissen, doch jetzt blickte ich ihn direkt und auch ein bisschen herausfordernd an. Ich versuchte ihm mitzuteilen, dass er endlich etwas sagen solle, doch er blieb stumm und starrte nur auf Kenji.

Plötzlich bewegte er sich ganz langsam und Schritt auf uns beide zu. Seinen Blick immer noch auf Kenji gerichtet und ich fühlte mich doch etwas vernachlässigt. Man könnte doch meinen, dass nach so langer Zeit der Trennung zumindest eine freundliche Umarmung drin wäre.

Einige Schritte vor Kenji blieb er stehen und funkelte ihn an.

Da ich immer noch auf dem Stuhl saß konnte ich nicht genau ausmachen, was seine Augen für Gefühle widerspiegelten, ob sie überhaupt irgendetwas widerspiegelten, und das macht mich recht nervös, denn langsam bekam ich den Eindruck, dass mir die gesamte Situation aus den Händen glitt.
 

„Was haben sie hier zu suchen?“

Ich war verwirrt. Also erstens mein Mann siezte niemanden und zum zweiten: Hatte ich da gerade einen ziemlich agressiven Ton in seiner Stimme vernommen?
 

Kenji zuckte mit den Schulter, jedoch wirkte er nicht so entspannt wie sonst immer, wenn wir uns auf sprachlicher Ebene duellierten. Hier war mehr im Spiel. Er hatte Angst. Das konnte ich ganz deutlich an seiner verkrampften Haltung ausmachen.

„Ich wohne hier…!“
 

Oh, bitte! Ich hätte ihm wirklich etwas mehr Feingefühl zugetraut. Hatten wir uns nicht oft genug darüber unterhalten, dass Son-Goku so etwas nicht verstehen würde und es sein Gehirn überforderte?
 

„Raus aus meinem Haus!“, Son-Goku sprach immer noch sehr leise und anscheinend hatte er Mühe sich zu beherrschen, Kenji nicht am Kragen zu packen und durch das, nun wirklich schmale, Küchenfenster nach draußen zu befördern.

Ich hingegen beobachtete die ganze Szene nur fasziniert. So hatte ich ihn ja noch nie erlebt. Er war so…ja ich will fast schon sagen menschlich. Er zeigte Gefühle! Auch wenn sie nicht an mich gerichtet waren und mich dieser Hass der in seiner Stimme lag beängstigt hätte, so war es doch ein großer Fortschritt.

Kenji sah hilfesuchend zu mir und ich konnte verstehen, was in seinem Kopf vorging. Ich sollte diese Situation aufklären, bevor der eifersüchtige Ehemann, dem vermeintlichen Liebhaber zeigte, wie viele Knochen man brechen konnte, ohne das ein Mensch das Zeitliche segnete. Doch etwas sagen konnte ich nicht, immer noch zu erstarrt von den Reaktionen meines Mannes. Die Tatsache, dass ich ihn nach so langer Zeit endlich wieder sah, trug einen nicht unwesentlichen Teil zu meiner Erstarrung bei.
 

Dann ging alles sehr schnell. Son-Goku packte Kenji am Kragen seines teuren Desingerhemdes und zog ihn nahe an sich heran. Drohend hob er die Faust, bereit das Gesicht seines Gegenübers mit seinen Handknöcheln zu malträtieren. Ich sprang auf und wollte dazwischen gehen, doch meine Söhne waren schneller. Sie packten ihren Vater, der geschockt von Kenji abließ.
 

Dieser stützte sich mit einer Hand auf dem Küchentisch ab und ich konnte, nach einem kurzen Blick in seine Richtung, feststellen, dass sein Gesicht eine Farbe angenommen hatte, mit der er sich wunderbar in einem Schneehaufen tarnen konnte.

Dann sah ich zu meiner Brut, die ihren zappelten Vater mit aller Kraft davon abzuhalten versuchte, noch mal auf Kenji loszugehen.
 

„Lasst mich LOS! Ich bring den Penner um!“

Das war genug! Was glaubte eigentlich dieser Affe, wer er war. Taucht nach all den Jahren hier auf und will sich erdreisten MEINE Gäste aus MEINEM Haus zu werfen – oder sie in diesem Fall umzubringen – ohne auch nur ein „Hallo“ an meine Wenigkeit zu verschwenden?

Nicht mit mir!
 

„Hallo Schatz! Ich freu mich auch dich wieder zusehen!“, ich legte soviel Sarkasmus in meine Stimme wie ich in aller meiner Frustration aufbringen konnte –und das war nicht gerade wenig-

Schlagartig hörte er auf sich zu wehren und sah mich aus ungläubigen Augen an, fast so, als ob er vergessen hätte, dass ich mich auch noch im Raum befand.

„Chi-chi! Dich hatte ich ja vollkommen vergessen!“

In Ordnung! Ich geb's ja zu. Er stellte sich wirklich dämlich an und ich Widerstand dem Drang ihm voller Wut in die Nase zu beißen.

„Ja! Das hab ich bemerkt!“

,Beherrsche dich! Ganz ruhig’, redete ich mir immer wieder ein, doch es half nichts, meine Hände zitterten.

Ich ballte sie zu Fäusten und blickte kurz zu Kenji, der mir, jetzt mit einer etwas gesunderen Gesichtsfarbe, aufmunternd zunickte. Ich war wirklich froh, dass er in diesem Moment in meiner Nähe war.
 

„Tut mir Leid! Ich erklär dir gleich alles, wenn ich mit dem da Fertig bin!“ Verstand dieser Mensch, denn nicht, dass es jetzt vollkommen unangebracht war, sich um Kenji Gedanken zu machen?

Ich wollte, dass er seine Aufmerksamkeit auf mich richtete und sich bei mir für das Entschuldigte, was er mir in den gesamten Jahren angetan hatte. Ich wollte mich mit ihm auf unser Wohnzimmersofa setzten und mit ihm reden. Das hieß, ich würde reden und er sollte mir gefälligst zu hören und dann…ja was dann? Was erwartete ich von ihm?

Das alles so werden würde wie vorher? Und die viel wichtigere Frage war: Wollte ich das überhaupt?
 

Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich musste mich nicht umdrehen, um zu wissen, dass es Kenji war, der mir zeigen wollte, dass er bei mir war und mich, egal für was ich mich jetzt entschied, unterstützen würde. Ich legte meine Hand auf seine, um ihm zu zeigen, dass ich ihn verstanden hatte und mehr als dankbar war, dass allerdings gab Son-Goku Anlass zu einem erneuten Ausbruch.
 

Leider waren meine Söhne zu überrascht um ihn festzuhalten und befreite er sich spielend, doch als er im Eifer des Gefechts auf Kenji zustürmte, rempelte er mich grob an, sodass ich das Gleichgewicht verlor und hinfiel, dabei machte mein Kopf eine unerfreuliche Bekanntschaft mit der Kante des Küchentischs und mir wurde für einen kurzen Moment schwarz vor Augen, danach stieg Übelkeit in mir hoch und ich war mir ziemlich sicher, dass ich mir soeben eine mittelschwere Gehirnerschütterung zugezogen hatte.
 

Ich hörte, wie jemand panischen meinen Namen rief, konnte jedoch nicht ausmachen, wer es war, denn die gesamte Welt um mich herum schien wie in einen riesig großen Wattbausch gepackt.

Dann ein vertrautes Gesicht vor mir. Zwei Augen, die mich schockiert ansahen und einen Geruch, den ich lange nicht mehr wahrgenommen hatte. Einen Geruch von dem ich nach all der Zeit immer noch wusste, wer zu ihm gehörte.
 

Ich blinzelte einige Male, bis ich wieder einigermaßen Herr meiner Sinne war und berührte vorsichtig die Stelle an meinem Hinterkopf, mit der ich die Tischkante geknutscht hatte. Ein leises Stöhnen entwich mich, als ich ein unerträglicher Schmerz meinen Kopf durchzog. Aloha ihr kleinen, nervigen Teufel!

Ich zog in Sekundenschnelle ein Fazit: Mir war schlecht, alles drehte sich und ich hatte unsagbare Kopfschmerzen. Hey das war ja fast wie heute Morgen, nur mit dem Unterschied, dass ich jetzt noch unglaublich wütend war. Ich wollte gerade zu einer bösartigen und lauten Schimpftriade ansetzten, als diese durch eine stürmisch Umarmung in Keim erstickt wurde.

„Oh Gott, es tut mir so Leid!“

Ich konnte nichts mehr sagen. Erlag der Versuchung einfach nur von ihm umarmt zu werden und lies mich fallen. Fühlte die angenehme Wärme seiner Berührung und zog seinen Geruch in mich auf. Kurz schloß ich meine Augen und genoss seine Nähe, als mir plötzlich ein Gedanke durch den Kopf schoss!

Er hatte sich auf Kenji gestürzt und ihn womöglich noch verletzt, wenn nicht sogar umgebracht! Mein ganzer Körper verkrampfte sich und ich begann mir zu winden.
 

Schließlich bemerkte auch Son-Goku, dass seine Umarmung mir ein gewisses Unbehagen bereitete und ließ von mir ab. Fragend sah er mich an und ich konnte einfach nicht glauben, was als nächstes aus meinem Mund schoss.

„Verschwinde!“

„Was?“, war die sinnige Antwort seinerseits.

„Raus hier! Sofort!“, ich merkte, dass ich mich langsam in Fahrt redete. Eigentlich wollte ich, dass er bleib, mich weiter ihn den Arm nahm und mir alles erklärte, doch die Sorge um Kenji, die Empörung darüber, wie unser Wiedersehen verlief und vielleicht auch diese unbeschreiblichen Kopfschmerzen, bündelten sich zu einer Wut, für dich ich jetzt ein Ventil brauchte und was war nahe liegender alles an ihm auszulassen, wo er auch Schuld war?

„Aber Chi-Chi, ich…!“, stotterte er. Ich konnte sehen, dass ich ihm wehtat, aber das war mir in diesem Moment egal. Nennt es Rache, für die ganzen Momente in denen er mir so vor den Kopf gestoßen hatte, doch ich wollte ihn jetzt einfach nur verletzten.

„Raus aus MEINEM Haus! SOFORT!“

Er zuckte. Kenji zuckte. Meine Söhne zuckten und ich kam mir vor wie beim Synchronschwimmen, als alle auch noch gleichzeitig einen Schritt zurückwichen.
 

Ich funkelte Son-Goku böse an und bemerkte, wie seine Agen dunkler wurden, dann stand er auf und verließ ohne ein weiters Wort die Küche. Son-Goten folgte ihm mit hängenden Schultern und ich sah meinen anderen Sohn herausfordernd an. Dieser wollte gerade etwas sagen, doch er schloß seinen schon geöffneten Mund wieder und schüttelte nur den Kopf, dann verließ er genauso wie die anderen beiden die Küche, ohne sich noch mal umzudrehen.

Ich war plötzlich sehr müde und fühlte mich von allem und jedem überrannt. Alle Gefühle, die ich kannte machten sich gleichzeitig in mir breit und Rangen um die Vorherschafft.

Ich zog mich am Tisch hoch und schwankte ein wenig, drohte schon umzukippen, doch helfende Hände griffen nach meinem Ellebogen und stützen mich.

Erschöpft ließ ich den Kopf an Kenjis Schulter sinken.

„Immer bist du da! Danke!“, das letzte Wort sagte ich so leise, dass ich mir nicht sicher war, ob er es überhaupt gehört hatte, doch es war egal, denn er ging ohnehin nicht weiter darauf ein.

„Komm ich bring dich ins Bett, du bist sicher noch sehr müde.“

Ich nickte nur und lies mich von Kenji aus der Küche führen.
 

So das Kapi worauf alle gewartet haben^^ Ihr glaubt gar nicht wie schwer mir das alles viel. Ich hatte meine Erwartungen an die Szene, von Son-Gokus auftaucht einfach viel zu hoch gesteckt -.- Deshalb gefällt mir das Ganze auch nicht sonderlich. Außerdem ist mir mein PC dreimal abgestürzt und ich durfte ganze Teile noch mal neu Verfassen. Verdammtes Miststück! ^^ Naja jetzt ist es jedenfalls geschafft!
 

Kommis? Ja aber gerne^^

Gespräche

und hier die monatlich Dosis von Chi-Chi’s Angel^^“

Ich danke euch allen ganz lieb für die Kommis. Irgendwie hilft mir es wahnsinnig sie noch mal durchzulesen, bevor ich schreibe!

Merci^^!

Achja und bebi:

Erste!!! Wo ist dein Kapi?^^
 

Ich ging langsam die Straße entlang und störte mich nicht an den Menschen, die mich hin und wieder anrempelten und unhöfflich beschimpften.

Ich störte mich auch nicht an dem düsteren Wetter, dass, wenn ich ehrlich war, doch hervorragend zu meiner Stimmung passte.
 

Langsam kamen mir Zweifel, ob es richtig war diesen Shopping-Ausflug mit Kenji anzutreten. Es war nicht wie sonst, als wir lachend und überaus gut gelaunt die Geschäfte durchstöberten und er mir voller Freude knallige und viel zur kurze Röcke hinhielt, die ich nie im Leben anziehen würde.
 

Doch ich war Kenji dankbar. Dankbar, dass er bei mir war und zumindest versuchte mich aufzuheitern, auch wenn seine Bemühungen vergeblich waren, denn immer wieder schweiften meine Gedanken ab. Durchlebten das gestrige Szenario noch mal, mit all seinen Details, Eindrücken und Gefühlen und jedes Mal blieb am Ende eine Frage in meinem Kopf hängen:
 

Was hatte ich nur getan?
 

Ich fragte mich nicht ob es richtig oder falsch war, denn um darüber nachzudenken fehlte mir in diesem Moment einfach die Kraft. Mich beschäftigte es viel mehr, wie ich es über mich gebracht hatte Son-Goku aus dem Haus zu werfen.
 

Natürlich hatte ich es mir schon oft ausgemalt, mir geschworen ihn wegzustoßen und ihm zu sagen, dass er sich nie mehr in meinem Leben blicken lassen sollte, doch wirklich geglaubt, dass ich dies tun würde, hatte ich nie.
 

Jedoch dieser Hass, diese Wut, die ich gestern gespürt hatte, waren Gefühle die mich dazu befähigt hatten, doch nie im Leben hätte ich geglaubt, dass ich so etwas in Bezug auf meinen Mann fühlen könnte. Sicher ich war verbittert, hin und wieder genervt oder angesäuert, aber diese Gefühle…

Sie machten mir Angst!
 

„Vorsicht!“, ein heftiger Ruck ging durch meine Körper, als Kenji meinen Arm fest umklammerte und mich zu sich zog. Ich verstand nicht was los war, spürte nur diesen Schmerz in meinem Oberarm und funkelte ihn böse an, doch zu meiner Überraschung funkelte er mindestens genauso böse zurück. Ja man könnte sagen wir funkelten um die Wette.

„Mein Gott, Chi-Chi, ich weiß ja, dass die ganze Sache hart ist, aber du hast keinen Grund dich umzubringen!“, er atmete hektisch und jetzt erst realisierte ich die rote Ampel und die Hauptverkehrsstraße, die ich gerade beinahe überquert hätte. Obwohl überquert war falsch ausgedrückt, ich wäre wahrscheinlich nicht mal bis zur Hälfte gekommen.

Schluckend versuchte ich das unbehagliche Gefühl aus meiner Kelle zu verdrängen, während ich immer noch sehr nah bei Kenji stand, so dass ich sein rasendes Herz zu hören meinte.
 

„Das ist also dein Neuer?“

Ich kannte diese Stimme, aber mit soviel Verachtung war sie mir noch nie entgegengeschlagen. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass dies auf einem riesigen, jedoch von mir selbst verschuldeten, Missverständnis aufbaute, hätte ich mich jetzt wirklich mies gefühlt, doch so drehte ich mich nur um und setzte ein zauberhaftes Lächeln auf, was dank meiner momentanen Gefühlslage schon an ein Meisterstück der menschlichen Mimik grenzte.

„Hallo Bulma!“

„Und für den hast du Kakarott sitzen lassen?“

Zu meiner Überraschung war Vegeta auch dabei. Mich wunderte es ein wenig, dass dieser Eigenbrödler sich überhaupt vor die Tür wagte, doch als ich den riesigen Tüten in seinen Armen gewahr wurde, war mir klar warum er in der Stadt herumlief. Ein Packesel! Noch ein ehemaliger Superheld, der dank seiner Frau zum Pantoffelheld mutiert war. Ein grausames Schicksal und ich hatte keinerlei Mitleid.
 

Ich überlegte kurz, ob ich Vegeta darauf aufmerksam machen sollte, wer hier wen sitzen gelassen hatte, doch ich hielt es nicht für ratsam, denn so was würde unweigerlich zu einer Diskussion über die Pflichten eines „Weibes“, wie er unser Geschlecht immer so schön betitelte, und Privilegien eines Krieges führen und mich darauf einzulassen, war wie gegen eine Betonwand zu laufen. Die Wand war dümmer, aber sie gewann.
 

Deshalb sah ich ihn nur abwertend an, um zu verdeutlichen, dass ihn das alles im Grunde nichts anging und sein Kommentar völlig überflüssig war. Ob er meinen Blick deuten konnte, war eine andere Frage, mit der ich mich aber zurzeit auch nicht beschäftigen wollte.
 

Und so standen wir eine ganze zeitlang einfach nur auf dem Bürgersteig und sahen uns an, anscheinend warteten die beiden auf eine Antwort von mir, doch da ich nicht gewillt war diese zu geben, seufzte Bulma nur und sah mich ernst an.

„Hast du gerade Zeit?“

Ich blinzelte auffallend, um ihr mitzuteilen, dass ich ein wenig verwirrt war und zum Glück war Bulma von der Sorte Mensch, die es verstand solche Gesten zu deuten.

„Wir müssen uns mal unterhalten!“

Oh! Das war es also. Wollte sie mir etwa ins Gewissen reden? Mich davon überzeugen, dass ich mich bei Goku entschuldigen musste. Na warte. Mit mir nicht!

„Ich wüsste nicht worüber.“, sagte ich schulterzuckend und drehte mich schon um, als sie mich mit der Hand vorsichtig, aber doch bestimmend, an der Schulter packte.

„Chi-Chi bitte! Es ist wichtig! Son-Goku isst kaum was und er ist sehr niedergeschlagen!“

Gut so. Sollte dieser Hornochse ruhig etwas leiden und sich mal Gedanken darüber machen, wie es mir geht, falls er das überhaupt tat.

„Was heißt hier er isst nichts? Er hat doch gestern meine gesamten Erdnuss-vorräte verschlungen und das waren immerhin dreißig Tüten!“, kam es empört von Vegeta und im selben Moment wurde mir unheimlich schlecht. Dreißig Tüten? Das war doch mehr Salz, als ein menschlicher Körper vertragen konnte und dann auch noch die Masse an Nüssen.

Während ich in meinem Kopf die Zutaten so einer gerösteten Erdnuss auseinander nahm und alles mal 200 pro Tüte – denn so viele mussten grob geschätzt in einer sein – und dann auch noch mal dreißig nahm, dann alles in Fett und andere Nährstoffe umrechnete und mir schließlich vorstellte ich hätte das alles in Butter vor mir auf dem Tisch liegen, ich weiß, manchmal neige ich zu eigenartig perversen Gedankengängen, sah ich aus dem Augenwinkel, wie Bulma Vegeta eine Vogel zeigte.

Anscheinend hatte sie versucht, bei mir Mitleid zu erregen, doch durch Vegeta, war dieser Plan vollkommen durchkreuzt.
 

Kenji schien das alles sehr zu amüsieren, denn er stand nur breit grinsend vor mir und zwinkerte. Was sollte das nun wieder werden?

Noch als ich mir diese Frage stellte, kam die Antwort aus seinem Mund.

„Ich muss noch zur Firma, also geh du doch mit deinen Freunden einen Kaffee trinken!“ und weg war er. Diese linke Bazille. Wenn der nachher nach Hause kam, sollte er bloß aufpassen was er aß, denn ich hatte gerade nicht übel Lust ihm Glasscherben oder etwas Ähnliches unters Abendessen zu mischen.

Ich wimmerte leise seinen Namen und war der Verzweiflung nahe, denn er hatte mich hier gelassen, weil er genau wusste, dass ich mich ohne ihn nicht so stark fühlte und keine Widerworte gab. Ich würde schön brav ein Gespräch mit Bulma führen, nachdem ich wahrscheinlich nur noch niedergeschlagener sein würde. Schönen Dank auch!
 

Wir hatten uns ein gemütliches Cafe gesucht und die gesamte Zeit über nur Smalltalk gehalten. Es war bedrückend und mir mehr als unangenehm, denn ich wusste, worauf Bulma aus war und dass Vegeta uns begleitete machte die Sache für mich nicht einfacher. Es war in Ordnung mit einer Freundin über seine Gefühle zu sprechen, aber wenn jemand dabei war, denn man eigentlich kaum kannte und der selbst nie etwas von sich preisgab, konnte man sich einfach nicht öffnen.
 

Ich hatte das schon in der Vergangenheit viel zu oft erlebt, als ich versucht hatte, mit Bulma über meine Sehnsucht nach meinem Mann zu reden.

Sobald Vegeta ansässig war, fand ich einfach nicht die richtigen Worte und er selbst warf die gesamte Zeit über völlig überflüssige Kommentare in den Raum, die mir meist das Gefühl gaben völlig hysterisch zu sein, weil ich mich um meinen Mann sorgte oder ich ihn unglaublich vermisste.
 

So auch diesmal. Vielleicht hätte ich Bulma alles erklärt. Vielleicht hätte ich mich sogar nach dem Befinden meines Mannes erkundigt, doch so saß ich nur da und nippte hin und wieder kühl an meinem Kaffee, während Bulma mir versuchte klar zu machen, wie mies es meinem Mann doch ging, nachdem ich ihn gestern mit meinen Söhnen aus dem Haus geschmissen hatte.

Ich war der Versuchung nahe das Ganze aufzuklären und ihr zu erklären, was es mit Kenji auf sich hatte und das ich ja eigentlich nur Goku vor die Türe gesetzt hatte, doch irgendwie gefiel mir die Rolle der Superzicke viel besser als die der hysterischen Ehefrau und Mutter.
 

Ich fragte mich nur, wie lange ich das alles aushalten würde. Ich konnte mich verstellen so viel ich wollte, doch mein Herz zog sich immer noch schmerzhaft zusammen, wenn ich daran dachte, dass Goku in greifbarer Nähe war.
 

Ich müsste nur mit Bulma gehen und ihm sagen, dass er wieder nach Hause kommen sollte, doch diesen gefallen wollte ich ihnen nicht tun.

Nicht Son-Goku, der sich dann wieder einmal schön sauber aus der Affäre gezogen hätte und auch nicht Vegeta, der mir mit seinen übereifrigen Kommentaren über meine Willenskraft mehr denn je auf die Nerven fiel.
 

Er war es doch, der immer über den Stolz eines Kriegers stundenlange Abhandlungen hielt. Nun, ich war zwar kein Krieger in dem Sinne, aber ich hatte auch meinen Stolz, aber ich hatte auch ein schlechtes Gewissen.

Hatte ich Goku doch verstoßen, wo er extra zurückgekommen war.
 

Während ich die gesamte Zeit frustriert meinen Gedanken nachhing, redete Bulma immer weiter und so langsam machte mich der weinerliche Ton in ihrer Stimme ziemlich aggressiv.

Ich hoffte nur, dass ich das alles beenden konnte, bevor ich einem Wutausbruch erlag, denn das würde nicht zu dem Image passen, was ich mir gerade ganz unbewusst aufbaute.

„…Da deine Söhne ihn extra gesucht hatten, um dir eine Freude zu machen.“, schloß sie ihre Rede und ich horchte auf.

„Bitte was?“, fragte ich ungläubig und auch relativ gereizt.

Statt zu antworten, sah mich Bulma nur eindringlich an und wartete darauf, dass ich etwas sagte. Ich fragte mich, ob sie den Ton in meiner Stimme überhaupt bemerkt hatte, also baute ich meine Frage noch etwas aus.

„Hast du gerade gesagt, dass meine Söhne ihn holen mussten? Er ist also gar nicht von alleine auf die Idee gekommen zurück nach Hause, zurück zu mir, zu kommen?“

Bulma wurde merklich kleiner, was mir eine gewisse Genugtuung verschaffte, doch leider konnte ich mich nicht wirklich darüber freuen, den die Empörung über das eben gehört war einfach nur viel zu groß.

Es herrschte eine unangenehme Stille, bis Bulma schließlich zögernd nickte.

„Das darf doch nicht wahr sein!“, entfuhr es mir und ich konnte es kaum erwarten hier raus zu kommen, um Kenji davon zu berichten.

„Was regst du dich so auf? Sei doch froh, dass er sein Training unterbrochen hat, um dich mal zu besuchen!“, kam es, wie immer völlig unpassend, von Vegeta und ich spürte, wie mir im selben Moment der Kragen platzte.

„Verdammt Vegeta! Halt doch mal die Klappe! Merkst du nicht, dass du störst?“, fuhr ich ihn völlig berechtigt an und wartete darauf, dass er irgendetwas sagte oder zumindest irgendeine Reaktion zeigte, doch er blickte mich einfach nur völlig perplex an.

„Mein Gott Chi-Chi, was ist nur in dich gefahren?“, schaltete sich Bulma wieder ein und mein Kopf folg in ihre Richtung.
 

Da ich gerade richtig in Fahrt war, viel auch meine Antwort an Bulma nicht gerade leise und freundlich aus.

„Was mit mir los ist? Das kann ich dir sagen!

Ich hab die Schnauze voll! Ich bin weder Son-Gokus Putzfrau, noch irgendeine Brutmaschine, die in Betrieb genommen wird, wann es dem Herrn passt! Vielleicht stört es mich auch einfach, dass ich dir sehr oft erzählt habe, wie schlecht ich mich fühle und immer nur zu hören bekam, dass ich mich nicht so anstellen soll, aber wenn mein liebreizender Ehemann, bei euch aufkreuzt und einmal auf die Tränendrüse drückt, werden natürlich alle Hebel in Bewegung gesetzt um ihm zu helfen. Ich finde das etwas unfair!“, schloß ich sarkastisch, dann wartete ich noch kurz, um die Theatralik dieser Szene zu verstärken und stand auf.
 

Während ich die Serviette demonstrativ auf den Tisch knallte, bedankte ich mich noch für die Einladung zum Kaffee, damit ich mir auch sicher sein konnte, dass Bulma diesen zahlen würde und strebte dann Richtung Tür.

Es war vollkommen still in dem Cafe, während ich hinausging und ich war mir sicher, dass alle mich anstarrten, doch das war mir jetzt ohnehin gleich. In meinem Kopf machte sich nur ein Gedanke breit:

Kenji!!!

So schnell wie möglich musste ich ihm das alles erzählen.
 

Genervt trippelte ich mit den Fingern auf der Stuhllehne rum, während ich darauf wartete, dass Kenji endlich aufhörte zu lachen.

Wir saßen in seinem Büro und ich hatte ihm gerade berichtet, wie das Gespräch mit Bulma gelaufen war, wobei ich den Teil, an dem ich ihr nicht zugehört hatte, ausgelassen hatte. Wohlwissendlich, dass Kenji mir nur wieder eine Standpauke halten würde.
 

Ich schnappte mir eine Stift von seinem Schreibtisch und schmiss ihn halbherzig in Kenjis Richtung, um ihm klarzumachen, dass er sich jetzt genug über das Leid anderer Mensch, um genau zu sein über mein Leid, ausgelassen hatte.

Der Stift flog einen geschätzten Meter an seinem Schreibtischstuhl vorbei und während er sich die Tränen aus den Augen wischte sagte er provozierend:

„Zielen Süße!“

„Ach halt doch den Mund!“, gab ich lächelnd zurück und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust.

„Ich find das alles gar nicht lustig!“, setzte ich noch hinzu, obwohl ich mir nicht sicher war, ob ich das überhaupt ernst meinte.

Er grinst mich verschwörerisch an.

„Ach komm schon! Wenn man über solche Sachen lacht, dann ist doch alles nur noch halb so schlimm!“

Ich überlegte und kam zu dem Schluss, dass er vollkommen Recht hatte.

Wir beide hatten in der kurzen Zeit, in der wir uns jetzt kannten einiges zusammen erlebt, was man unter der Überschrift „Die deprimierenden Phasen des Lebens“ in seine Biographie aufnehmen konnte, doch weil Kenji immer gelächelt hatte, war der Nachgeschmack nicht ganz so bitter.

Ich nickte lächelnd und wurde seinerseits auch mit einem strahlenden Lächeln belohnt.
 

Doch als das Lächeln kurze Zeit später einfror und einer viel zu ernsten Miene Platz macht, bekam ich regelrecht Angst.

„Chi-Chi, wir müssen reden!“ Dieser Satz aus Kenjis Mund war mir so fremd und ich hätte mich in diesem Moment am liebsten hinter dem Vorhang versteckt, der unrealistischen Hoffnung erlegen, so einem weitern Gespräch entgehen zu können.
 

Ich hatte genug von ernsten Gesprächen, die doch zu nichts führten. Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben und über alles nachdenken.

Darüber nachdenken, was passiert war, wie es weiter gehen würde und wo es schließlich alles Enden würde.
 

„Alles in Ordnung mit dir?“ Ohne dass ich es bemerkt hatte, war Kenji von seinem Sessel aufgestanden und um den Schreibtisch herum gegangen. Jetzt lehnte er mit verschränkten Armen an diesem und sah mich eindringlich an. Mir fiel auf, dass er, so wie er da stand verdammt gut aussah und ich musste schmunzeln.

„Was ist denn jetzt so komisch?“, fragte er irritiert und ich war mir sicher, dass es ihn störte, nicht zu wissen, was los war.

„Ich hab mir nur gerade überlegt, dass das alles…“, ich machte eine ausladende Handbewegung, die den gesamten Raum einschloss und fuhr fort

„…verdammt gut zu dir passt. Du siehst richtig gut aus!“
 

Ich blickte ihn unschuldig an und hoffte so vom Thema ablenken zu können, doch was dann passierte, war einfach nur mehr als eigenartig.

Kenji erhob sich aus seiner Position und kam noch ein paar Schritte auf mich zu, dann stützte er sich mit den Händen auf die Armlehnen meines Stuhls und sah mich bedrohlich an. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte, oder wie ich fliehen konnte, denn die Situation war mir mehr als unangenehm.

Sein Gesicht kam meinem gefährlich Nahe und ich schluckte, in der Hoffnung, dass sich dadurch mein Puls beruhigen würde.

„Kenji, was…?“, weiter kam ich nicht, denn er legte mir einen Finger auf die Lippen.

„Psst!“, und dann war die Hand auch schon wieder auf der Lehne. Zu kurz, um zu fliehen. Ich war mir sicher, dass meine Augen in diesem Moment einen leicht panischen Ausdruck annahmen.
 

Dann beugte er sich noch weiter zu mir, bis seine Lippen nah an meinem Ohr waren.

„Und was ist mit dir? Würde das alles nicht auch zu dir passen?“, hauchte er ganz vorsichtig hinein.

„Was…was meinst du damit?“, stotterte ich und suchte in meinem Kopf krampfhaft nach einer plausiblen Erklärung.
 

Dann richtete sich Kenji abrupt wieder auf und nahm seine vorherige Position wieder ein.

Fies grinsend erklärte er mir was er meinte, wobei die Erklärung in meinen Ohren nicht viel Sinn ergab. So wie wahrscheinlich alles im Moment keinen Sinn ergeben würde.

„Naja. Ich musste meine Sekretärin feuern und ich dachte, vielleicht hast du nicht Lust für mich zu arbeiten.“

Ich schüttelte den Kopf.

„Kenji, was sollte das gerade?“

Ich war mir sicher, dass jedem den ich hiervon erzählen würde, das für eine völlig berechtigte Frage halten würde.
 

Plötzlich erhob er sich wieder und schnellte auf mich zu, dann ergriff er meinen Arm und fühlte nach meinem Puls. Ich beobachtete sein Gesicht und stellte fest, dass er zuerst skeptisch, dann freudig schaute.

„Ich kann’s noch!“, er sah mich freudestrahlend an, als erwartete er von mir einen Strauss Blumen und eine Glückwunschkarte. Mich beschlich eine unheimliche Ahnung, also entzog ich ihm meinen Arm und fühlte ganz unbewusst selbst nach meinem Puls.
 

„Was kannst du noch?“, fragte ich lauernd.

„Naja! Du weißt, dass ich nicht auf Frauen stehe und trotzdem war dein Puls so hoch, als ich dir so nahe war. Ich mein ich hab meine Wirkung auf andere Menschen nicht verloren!“
 

Sollte ich jetzt Stolz auf ihn sein? Erwartete er wirklich irgendeine Form des Lobes von mir, obwohl er mich als Versuchskaninchen benutzt hatte?

„Du bist ja so toll!“, sagte ich spöttisch und war ernsthaft beleidigt.

Ich stand auf und wollte schon den Raum verlassen, als Kenji mich noch mal aufhielt.

„Wie ist denn jetzt deine Antwort?“

Ich drehte mich um und sah ihn skeptisch an, denn ich war fest davon überzeugt, dass heute alle verrückt geworden waren, da konnte man nicht vorsichtig genug sein.

„Meine Antwort worauf?“

Er schüttelte den Kopf und sah lächelnd zu Boden.

„Chi-chi, ich habe dir gerade einen Job angeboten!“

Dunkel erinnerte ich mich. Da war doch was!

„Das war dein Ernst?“

Ich war mehr als erstaunt, nur um das mal festzuhalten.

„Natürlich war das mein Ernst! Warum sollte ich damit scherzen?“

Mir fiel sofort mindestens ein Grund ein, aber den behielt ich lieber für mich.
 

Eine Woche später hatte ich mich schon an die Arbeit gewöhnt und ich ging richtig darin auf, wie mir auch Aileen, die Sekretären und gleichzeitige Ehefrau von Kenjis Partner versicherte.

Anfangs war ich etwas unsicher, doch schon nach zwei Tagen wurde mir bewusste, dass ich in Aileen eine richtig nette Kollegin gefunden hatte. Sie half mir, wenn ich fragen hatte, unterhielt sich mit mir in den Mittagspausen über die Probleme einer Ehe und hörte mir zu, wenn ich mich wieder mal über Son-Goku ausließ, wobei sie an den richtigen Stellen schwieg und sich aufregte wenn es mehr als angebracht war.
 

Wir hatten sogar schon nach drei Tagen ein festes Ritual. Jeden Tag um Punkt zwölf standen wir am großen Fenster, das zur Hauptstraße führte und beobachteten den Postboten, der mit lasziv schwingenden Hüften seine Arbeit tat.

Manchmal fragte ich mich, wo diese ganzen normalen Menschen mein Leben lang gewesen waren, doch ich kam zu dem Schluss, dass es im Endeffekt keine Bedeutung hatte. Die Hauptsache war, dass ich mich nun wohl fühlte und mein Leben anfing. Etwas spät könnte man sagen, aber ich war glücklich und das langte mir.
 


 

Ich hoffe es hat euch gefallen^^ und um das vielleicht noch mal klarzustellen:

Kenji ist definitiv schwul, er hat nur halt hin und wieder eine sehr sadistische Ader^^

Und Aileen… war nicht geplant, aber der Chara gefällt mir, deswegen wird sie mir im nächsten Kapi etwas helfen können^^

Nun das war jetzt aber auch genug geschwaffel.

Bis spätesten zum nächsten Monat^^

Führerschein

Ich hab zwar versprochen, jeden Monat ein Kapi hochzuladen, aber ich glaub mir nimmt es keiner Übel wenn ich vorgreife^^

Das ist das vorletzte Kapi –wenn meine Planung hinhaut – und ich bin fasst ein bissel traurig. Naja, aber was soll’s? Die Hauptsache ist ja, dass ihr Spaß hattet. Ach und für alle Fan’s der deutschen Lektüre: Ich hab einen kleinen Hinweis auf „Nathan der Weisen“ hinterlassen, fragt mich nicht wieso, aber versucht einfach mal ihn zu finden, wenn ihr das buch gelesen habt^^

Und jetzt viel Spaß, beim lesen
 

Es war Dienstagmorgen und ich hüpfte freudestrahlend aus dem Bett.

Voller Elan riss ich die Vorhänge zurück und begrüßte grinsend den Morgen, obwohl ich mir vorkam, wie mit einer extra Dosis Glückshormonen gefüttert, genoss ich dieses Gefühl von Freiheit und Selbstständigkeit.
 

Kurz hing ich der Überlegung nach, ob ich zuerst duschen oder Frühstücken gehen sollte, doch als ich das Brausen des Duschwassers und einen singenden Kenji vernahm, erübrigte sich die Frage von selbst. Er würde jetzt ohnehin für mindestens eine halbe Stunde das Bad blockieren, also konnte ich auch getrost erst Frühstücken.
 

Ich warf mir meinen Morgenmantel über und schlüpfte in meine flauschigen Pantoffel, während ich im Kopf noch mal den heutigen Tagesablauf durchging. Arbeiten bis vier und dann mit Aileen den Rest des Tages verbringen. Sie hatte mir gesagt, dass sie eine Überraschung für mich hätte und ich freute mich schon seid unserem Telefonat am Samstag darauf.

Als ich die Küche betrat mümmelte ich mich noch etwas fester in meinen Mantel. Morgens war es hier wirklich unnatürlich kalt.
 

Lächelnd stellte ich fest, dass Kenji schon gefrühstückt hatte und blickte auf den liebvoll dekorierten Tisch, doch etwas machte mich stutzig.

Ein blauer Briefumschlag lag auf meinem Frühstücksteller und als ich mich näherte, erkannte ich, dass dort in krakeliger Schrift mein Name stand.

Ich wunderte mich ein wenig, denn Kenjis Schriftbild kannte ich gut und ich wusste, dass es sehr ordentlich war. Also, von wem stammte dieser Brief?

Ich setzte mich also an meinen Platz und öffnete den Umschlag ganz vorsichtig mit einem unbenutzten Brotmesser, dass Kenji für mich auf dem Tisch platziert hatte. Danach zog ich die mehreren Bögen Papier aus dem Umschlag und faltete sie fein säuberlich auseinander, fast so als wollte ich den Moment etwas hinauszögern, denn unterbewusst war mir vollkommen klar, von wem dieser Brief stammen musste.

Gerade als ich mit der Lektüre des Briefes beginnen wollte, schrillte Kenjis Handy laut und penetrant. Mein Herz blieb kurz stehen, als ich erschrak und dann realisierte ich am Klingelton, dass es sich um einen wichtigen Anruf handeln musste, denn diese tragbare Nervensäge erzeugte immer nur dann ein ohrenbetäubendes Schrillen, wenn Kenji von einem seiner Mandanten oder von irgendwelchen Geschäftspartnern angerufen wurde.
 

Ich überlegte ob ich den Anruf annehmen sollte, denn immerhin war ich Kenjis Sekretärin und konnte seine Termine ebenso gut koordinieren wie er selbst, außerdem glaubte ich, nicht das er sich von mir in seiner Privatsphäre bedroht fühlen würde, schließlich wohnten wir zusammen und das machte diesen Begriff ohnehin etwas schwierig, aber andererseits machte es vielleicht keinen so guten Eindruck auf den Anrufer, wenn ich es tat.
 

Noch während ich überlegte, hörte es auf zu schrillen und im selbem Moment, hörte ich, wie jemand hektisch die Treppe hinunterlief.

Wenige Augenblicke später stand Kenji, nur mit einem Handtuch im die Hüften, im Türrahmen und verzog das Gesicht.

„Warum bist du den nicht dran gegangen?“, fragte er mich etwas vorwurfsvoll. Ich antwortete nicht, sondern beobachtete nur den kleinen Wassertropfen, der sich von einer seiner Haarspitzen löste und langsam über seine Schulter lief. Er war klitschnass, anscheinend hatte er seine Dusche wegen des Handys unterbrochen und noch nicht einmal die Zeit gefunden sich abzutrocknen.

Ich zog eine Augenbraue leicht nach oben.

„Gegenfrage. Warum läufst du hier so rum? Wen ich dich schon sehe wird mir kalt.“, um meinen letzten Satz noch zu bekräftigen zog ich meinen Morgenmantel etwas fester zusammen und bibberte.

„Na ich wollte mich eben beeilen!“, gab er fast beleidigt von sich, während er die Arme vor der Brust verschränkte.

Ich wollte ihn gerade darauf Ansprechen, dass er zudem noch eine große Wasserlache auf dem Boden hinterließ, aber sein Handy schon wieder schrillte und zum zweiten Mal heute Morgen bekam ich einen riesigen Schreck.

Kenji allerdings ging lässig zu seinem Handy und nahm das Gespräch an:

„Ja?“, ich wunderte mich etwas. Ein wichtiger Anruf und er meldete sich nur mit ,Ja?’

Kurz darauf lachte er fast schon hysterisch und ich begann mir ernsthaft Sorgen zu machen, was würde ich jetzt geben, wenn ich wüsste, wer da am anderen Ende der Leitung war.

„Natürlich weiß ich, dass du es bist. Ich hab schließlich deine Nummer auf dem Display gesehen und die kann ich aus irgendeinem Grund immer noch auswendig.“
 

Jetzt wurde mir alles klar. Ein alter Bekannter von Kenji.

Also war es was Privates und ich hatte keinerlei Grund noch weiter hier zu sitzen und ihm zu lauschen, außerdem war das Bad ja gerade frei und das musste man ausnutzen.

Also ging ich vorsichtig auf Kenji zu und tippte ihn auf die Schulter, dann machte ich mit einem Gewirr aus Händen Füßen und Lippenbewegungen klar, was ich vorhatte. Es dauerte nicht lange, dann verstand er und winkte nur lächelnd in Richtung Treppe, was soviel heißen sollte wie: ,Mach du mal.’
 

Eigentlich hatte ich ja noch vor ihn darauf hinzuweisen, dass ein Handtuch keinesfalls die richtige Bekleidung war, doch er hatte mich schon den Rücken zugedreht. Ich schnaubte verächtlich. Sollte er doch machen, was er wollte, wenn er krank werden würde, dann sollte er sich bloß nicht bei mir beschweren. Ich stampfte etwas wütend in Richtung Badezimmer und verfrachtete den Brief, den ich immer noch in meinen Händen hielt kurzerhand in meine Handtasche. In der Mittagspause würde ich noch Zeit genug haben ihn zu lesen.
 

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„So ein bescheuertes Mistvieh!“, ich drehte mich mit fragendem Blick zu Aileen, denn ich hatte keinerlei Ahnung gegen wenn die Attacke gerichtet war, doch als sie sah, dass ich ihren Ausbruch nicht verstanden hatte, deutete sie viel sagend auf die Uhr, die uns anzeigte, dass es drei Minuten vor zwölf war und unsere Mittagspause in kürze beginnen würde.

„Ich habe vorhin auf die Uhr geschaut und sie sagte mir viertel vor! Aber das war vor drei Stunden!“, fügte sie entrüstet hinzu.

Ich lächelte sie an.

„Vielleicht solltest du nicht ganz so oft drauf schauen, dann vergeht die Zeit schneller.“

Als Antwort legte sie ihren Kopf etwas schief und zitterte leicht mit der Unterlippe.

„Ich will aber Pause haben!“

Nun musste ich lachen.

„Aileen, du machst doch ohnehin nichts, als rum sitzen und Kaffee trinken. Da macht es auch keinen so großen Unterschied, ob du Pause hast.“

Ihre Augen verengten sich und ich war mir sicher, dass gleich eines dieser amüsanten Wortgefechte zwischen uns ausbräche, wenn nicht in diesem Moment die Tür aufgegangen wäre.
 

Erst wurde vorsichtig ein Kopf durch die Tür gesteckt und dann folgte, nachdem man uns gesichtet hatte, der Rest des Körpers.

Es war eine Frau. Ungefähr in Kenjis Alter. Sie trug ihre langen braunen Haare offen und war in einen dicken Mantel gehüllt. Ich wunderte mich darüber etwas, denn mir schien dieses Kleidungsstück etwas zu warm für den Herbst, außerdem sah er recht eigenartig aus.
 

Sie trat einige Schritte auf mich zu und blieb dann schließlich vor meinem Schreibtisch stehen, da ich mich noch immer sehr über ihre Erscheinung wunderte, vergaß ich vollkommen sie zu begrüßen, doch bevor mir das auffiel, ergriff mein Gegenüber schon das Wort.
 

„Guten Tag. Ich suche Herrn Shizuka!“, kam es vorsichtig und überaus schüchtern aus ihrer Richtung.
 

Jetzt erwachte ich aus meiner Starre und lächelte sie freundlich an.

„Er ist in seinem Büro. Sagen sie mir ihren Namen, damit ich sie anmelden kann?“
 

Sie entspannte sich ein wenig, anscheinend hatte sie mit etwas mehr Widerstand gerechnet oder zumindest mit einer hochnäsigen Sekretärin, die zuerst nach einem Termin fragte und dann behauptete ihr Chef wäre zu beschäftigt, um irgendwelche unangekündigten Besucher zu endfangen, in etwa so, wie man es immer in den ganzen Filmen sah, aber da wir uns hier in einer kleinen und privaten Kanzlei befanden, war wohl nicht davon auszugehen, dass wir übermäßig viel Beschäftigung hatten und mir lag auch nicht viel daran diesen Eindruck zu erwecken.
 

„Mein Name ist Saori. Saori Korue. Ich bin eine alte Schulfreundin von Kenji und er hat mich heute hier her bestellt, damit wir über die alten Zeiten quatschen können.“, sie redete sehr schnell und ich hatte mühe die Informationen alle zu verarbeiten, aber am interessantesten war noch der letzte Satz, den sie kaum hörbar hinzufügte.

„Die faule Socke!“

Ich brach in wahres Gelächter aus. Sie schien ihn wirklich recht gut zu kennen und auch wenn es vermutlich etwas her war, seit die beiden sich das letzte Mal gesehen hatten, war diese Faulheit von Kenji etwas, was sie nicht vergessen hatte.

Als ich mich wieder etwas beruhigt hatte und zu ihr aufsah, bemerkte ich, wie sie verlegen zu Boden blickte und schüttern lächelte.
 

Da Aileen den letzten Satz nicht mitbekommen hatte, zappelte sie nun ungeduldig auf ihrem Stuhl hin und her, womit sie mir mitteilen wollte, ich solle ihr gefälligst sagen, warum ich so gelacht hatte und mir fiel wieder mal auf was für ein Spaß-Junkie sie doch war, also zeigte ich erbarmen und gab ihr wieder, was ich zuvor von Saori vernommen hatte.

Während sich auch Aileen hervorragend amüsierte, stellte ich fest, dass das Gesicht unseres Gastes schon Ähnlichkeit mit einer Tomate hatte und so versuchte ich ihr die Verlegenheit etwas zu nehmen.
 

„Wir sind vollkommen ihrer Meinung Frau Korue! Kenji ist faul wie kein anderer, obwohl er ja morgens immer Frühstück macht, ist er sonst zu nichts zu gebrauchen.“

Nach während ich diesen Satz aussprach bemerkte ich, wie bekannt mir das doch vor kam und ich resignierte vor meinem Schicksal.

„Oh, sie wohnen zusammen?“, kam es etwas enttäuscht von Saori und Aileen brach wieder in Gelächter aus. Ich warf ihr einen bösen Blick zu, der sie aber wenig zu interessieren schien und lächelte dann in eine andere Richtung.

„Ja, in einer Art Wohngemeinschaft…“

Sie atmete erleichtert aus und tat mir plötzlich furchtbar Leid, denn man konnte förmlich sehen, was für Absichten sie hegte und da sie wohl nicht wusste, das Kenji eigentlich auf Männer stand, würde sie wahrscheinlich sehr enttäuscht sein, aber ich wollte ihr das jetzt nicht auf die Nase binden, dass sollte er brav selber machen.
 

Wir unterhielten uns noch etwa zehn Minuten mit Saori und hauptsächlich über Kenji, wobei wir ihn nicht gerade mit Samthandschuhen anfassten, auf der anderen Seite musste man aber sagen, dass wir fast durchgehend nur lachten.
 

„Schön, dass ich zur allgemeinen Belustigung beitragen kann.“

Es war Kenji, der mit den Händen in den Hosentaschen seines Anzugs lässig im Türrahmen lehnte und langsam kam mir der Verdacht, dass er einen heimlichen Fetisch für Auftritte in Türrahmen hatte.
 

Augenblicklich verstummte unser Gelächter und wir sahen ihn alle drei etwas verlegen an, doch er lächelte nur liebevoll.

„Meine Damen, ich weiß ja, dass ich faul bin und immer Recht haben muss, aber vielleicht sollten sie dieses Gespräch jetzt zum Ende kommen lassen.“
 

Ich seufzte. Immer dieser geschwollene Ton, wenn er sich nicht weiterhelfen konnte, dass wäre auch noch so eine Eigenart, die einer Diskussion bedurfte, doch dazu kommen würden wir nicht, denn Kenji hatte Saori schon herzlich begrüßt und war gerade dabei sie in sein Büro zu führen, als er sich noch mal umdrehte und uns aufforderte jetzt Pause zu machen. Dabei spielte er sich meiner Meinung nach viel zu sehr auf und ich wollte mich gerade lauthals bei Aileen darüber beschweren, als auch schon meine Jacke auf meinen Schreibtisch geworfen wurde.
 

„Komm schon, wir haben nicht viel Zeit!“

„Zeit wofür?“

Sie sah mich an, als ob ich total bescheuert wäre und das ärgerte mich ein wenig.

„Na für deine Überraschung!“

„Ja, aber ich dachte, die wolltest du mir zeigen, wenn wir Feierabend haben.“, ich war verwirrt. Hatte ich vielleicht etwas falsch verstanden?

„Schon, aber mir heute den ganzen Tag so langweilig und ich kann nicht mehr warten.“

Bevor ich noch was erwidern konnte, zog sie mich am Arm aus meinem Schreibtischsessel und drückte mir die Jacke, mit der sie zuvor die Unterlagen auf meinem Schriebtisch nicht ganz unwesentlich durcheinander gebracht hatte in die Hand.
 

Im Auto erfuhr ich dann, um was es sich handelte und war plötzlich gar nicht mehr so begeistert von meiner Überraschung.
 

„Also, ich weiß nicht. Ist das nicht sehr gefährlich?“

Sie winkte gelangweilt ab.

„Ich mach das jetzt auch schon seit fast zehn Jahren und mir ist noch nie etwas passiert. Dieses Argument ist nur für Leute, die zu wetterempfindlich sind. Ich mein klar kann was passieren, aber genauso gut kannst du dir beim Kochen schwere Verbrennungen zu fügen, wenn du nicht aufpasst.“

Ich zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe, zumindest meinte ich das zu tun, ob es mir wirklich gelang konnte nur Aileen sagen, aber die reagierte nicht darauf, also versuchte ich ein anderes Argument einzubringen.

„Und du meinst, dass ist auch das richtige für mich?“

Sie nickte eifrig. Wie es aussah hatte sie sich was in den Kopf gesetzt und da ich schon von vornherein wenig bis gar keinen Widerstand geboten hatte, wollte sie die ganze Sache auch durchziehen.

„Ach komm schon. Alleine ist es immer so langweilig und außerdem bekommst du die Hälfte des Preises erlassen.“

Ja, jetzt bekam ich große Ohren. Die Hälfte des Preises? Wie hatte sie das nur wieder angestellt?

„Gut das man sehen kann, was du denkst, so macht es einem die Sache viel einfacher.“, gab sie amüsiert von sich und mich machte diese Aussage stutzig. Kenji behauptete das auch immer und wenn zwei Leuten in meiner unmittelbaren Umgebung das behaupteten, musste da ja auch was dran sein.

Warum nur war das zuvor noch nie jemanden aufgefallen?

Ich schüttelte leicht den Kopf, als mir klar wurde, wie überflüssig diese Frage eigentlich war.

„Mein Bruder ist Fahrlehrer und ich würde dich so gerne in dem Lederdress sehen. Außerdem könnten wir mal übers Wochenende wegfahren. Nur wir beide, eine Zelt, zwei Schlafsäcke, unsere Maschinen und die Freiheit.“

„Aber Aileen. Ich habe keine Maschine und ich habe auch nicht das Geld mir eine zu kaufen!“, so jetzt hatte ich sie.

Obwohl ich die gesamte Zeit nur halbherzig Widerstand geboten hatte, war mir die ganze Sache nicht ganz geheuer. Ich wollte zwar aus meinem alten Image der Hausfrau raus, aber ich hatte kein Interesse daran als Biker-Mami abgestempelt zu werden. Dafür war ich doch schon etwas zu alt.

„Du leihst dir einfach eine von meinen auf unbestimmte Zeit. Ich hab schließlich drei und die kann ich nicht alle gleichzeitig fahren.“

„Also, um ehrlich zu sein, fühle ich mich dabei nicht wohl. Ich auf einem Mottorad im Straßenverkehr? Hab ich schon mal erwähnt, dass ich vom Land komme?“

„Chi-Chi, du bist so eine Spielverderberin. Stell dich doch nicht so an und probiere es erst einmal aus, nachher kannst du immer noch abrechen, wenn es dir nicht gefällt.“

Sie brachte das Auto zum stehen und legte den Rückwärtsgang ein, um die Parklücke zu fahren, an der wir gerade vorbei gefahren waren.

„Außerdem stell dir nur mal vor, was dein Mann sagt, wenn er dich so sieht.“
 

Mir war es vollkommen egal was Son-Goku dazu sagen würde, deshalb verstand ich auch nicht, was ich als nächstes tat.

„In Ordnung, ich versuche es!“, sagte ich während ich aus dem Auto stieg und entschlossen in Richtung Fahrschule strebte.
 

Als wir aus der Mittagspause zurückkehrten, hatte ich einen Stapel mit Theoriebögen unter dem Arm und eiferte voller Freude meiner Ersten Fahrstunde entgegen.

Ich platzierte sie vorsichtig auf meinem Schreibtisch und ging dann zu Kenjis Büro, neugierig, ob Saori noch da war.

Doch als ich dort ankam sah ich wie die Tür speerangelweit aufstand und Kenji an seinem Schreibtisch saß. Er hatte den Ellebogen seines rechten Arms auf dem Schreibtisch abgestützt und sie dazugehörige Hand tief in den Harren vergraben, während er mit der anderen nervös auf dem Schreibtisch tippte. Er kaute auf seinem Kuli herum, was mir zeigte, dass er schwer in der Arbeit versunken war, dass hielt mich allerdings nicht davon ab, ihn zu stören.

„Kenji wir sind wieder da.“

Er zuckte zusammen und sah mich einige Sekunden irritiert an, als er dann schließlich lächelte und mir antwortete.

„Ja und? Machst du jetzt deinen Motorradführerschein?“

Ich war Fassungslos.

„Du wusstest davon?“

„Natürlich wusste ich davon!“, er lehnte sich in seinem Sessel zurück und kreuzte die Arme vor der Brust, was ihn ziemlich gefährlich aussehen lies und wenn ich nicht gewusst hätte, dass Kenji keinesfalls gefährlich war, dann hätte ich mich mit einem ,Ich mach mich dann wieder an die Arbeit, Chef!’ Zurückgezogen, aber so trat ich nur ein und schloß die Tür hinter mir.
 

„Wo ist eigentlich diese Saori?“, versuchte ich so subtil wie möglich das Thema zu wechseln.

Er grinste mich schief an und nickte in Richtung Tür.

„Ich hab ihr erklärt, dass ich auf Männer stehe du dann ist sie abgezogen.“

Ich war geschockt. Das war doch sonst nicht seine Art.

„Seit wann bist du denn so unsensibel?“

Er legte seine Hand auf seine Brust und war scheinbar ernsthaft verärgert.

„Ich und unsensibel? Jetzt bleib aber bitte mal realistisch!“, dann lächelte er und ich widerstand der Versuchung ihm etwas an den Kopf zu werfen, stattdessen schüttelte ich de Kopf.

„Gut du Schauspieler. Es geht mich im Grunde auch nichts an. Ich wollte dir nur mitteilen, dass wir wieder da sind.“

Schon als ich mich umgedreht hatte und den Raum verlassen wollte, hielt er mich noch einmal auf.

„Ach ja und Chi-Chi, nimm doch die Einladung an, ja?“

„Welche Einladung?“

„Na die zu der Grillparty in drei Wochen!“, er sah mich an, als ob ich ein riesengroßer Käfer wäre und das gefiel mir überhaupt nicht.

„Du hast doch selbst gesagt, dass ich das besser bleiben lassen soll!“

Doch er antwortete mir nicht mehr, sondern zuckte nur mit den Schultern und vertiefte sich wieder in seine Unterlagen und ich war auch zu voll mit Vorfreude, um die Katastrophe zu bemerken, die sich langsam anbahnte, also lies ich ihn machen und ging zu meinem Arbeitsplatz zurück. Eine viertel Stunde hatte ich noch von meiner Pause, genügend Zeit um mir die Unterlagen für den Führerschein schon mal anzusehen, denn drei Wochen waren wirklich nicht lang, um das alles zu lernen.
 

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Ich saß auf einem gemütlichen Sofa und klammerte mich schon fast verzweifelt an mein Glas. Ich fühlte mich hier so wohl, wie ein Bankräuber auf einer Feier der nationalen Spitzenpolizei und war froh, dass ich wenigstens mein Getränk hatte, an dem ich mich festhalten konnte.

Ich hatte mich noch nie so sehr nach Hause gewünscht, wie in diesem Moment. Doch das wollte ich mir keinesfalls anmerken lassen. Also beobachtete ich die anderen und nippte hin und wieder angelegentlich an meinem Eistee, während ich versuchte einen amüsierten Eindruck zu erwecken.

Doch das fiel mir verdammt schwer, denn keiner von ihnen redete länger als nötig mit mir und auch dann nur mit einem ziemlich frostigem Ton in der Stimme. Zuerst hatte ich es als eine Einbildung meinerseits belächelt, doch mit je mehr Leuten von diesem Deppenverein ich versuchte mich zu unterhalten, desto deutlicher wurde mir klar, dass sie alle zu viel subtileren Methoden greifen konnten, als ich ihnen jemals zugetraut hatte.
 

Sogar meine Söhne behandelten mich, als hätte ich eine ansteckende Krankheit und das versetzte mir einen tiefen Stich. Ich überlegte, wie es dazu gekommen war, dachte über die Fehler nach, die ich begangen hatte.
 

Seit Son-Goku vor vier Wochen wieder zurückgekommen war und ich ihn kurzerhand aus dem Haus geworfen hatte, war der Kontakt zwischen mir und den Anderen völlig zum erliegen gekommen, deshalb hatte ich mich auch so über diese Einladung zu einer kleinen Grillparty gewundert.

Ich hatte mich nicht mehr gemeldet und auch keiner von ihnen schien es für nötig gehalten zu haben, sich nach meinem Befinden zu erkunden und so stand das Gerücht, ich hätte einen neuen Lebensgefährten immer noch im Raum.
 

Ich war allerdings nicht bereit alles aufzuklären, denn das würde nichts bringen. Mir war zwar klar, dass ich mich dadurch nur weiter abschottete, aber es war einfach zuviel passiert in den letzten Jahren.

Zu viele Zeiten hatte es gegeben, in denen ich die Unterstützung meiner Freunde dringend gebraucht hätte und jetzt wo ich endlich jemand gefunden hatte, mit dem ich über alles reden konnte, war ich nicht bereit ihn aufzugeben.
 

Man könnte fast sagen Kenji war der mutige Held oder der strahlende Engel, der die Hauptprotagonistin aus den Flammen, die sie selbst von innen auffraßen rettete, während sich der jenige, der eigentlich für sie verantwortlich war in weit entfernten Ländern aufhielt.

Ich schüttelte den Kopf. Zum einen war es anmaßend von mir zu glauben, dass ein wirklicher Engel sich um mich kümmern würde und zum anderen bemerkte ich, dass ich schon wieder anfing mir selbst Leid zu tun und dieses Gefühl meinte ich eigentlich schon lange verdrängt zu haben.
 

So seufzte ich laut und ergab mich meinem Schicksal. Ich würde die Zeit hier einfach absitzen und mich weiter auf die klebrige und viel zu süße Flüssigkeit in meinem Glas konzentrieren. Irgendwann wäre diese Veranstaltung auch vorbei und ich konnte nach Hause.
 

„Du hast jetzt also auch einen Führerschein?“ Ich schrak zusammen. Ohne, dass ich es bemerkt hatte, hatte Son-Goku den Raum betreten und sich neben mich gesetzt. Nunja neben mich konnte man nicht wirklich sagen, er hatte zwischen uns soviel Abstand gelassen, dass man es schon als peinlich bezeichnen konnte.
 

Zuerst wusste ich nicht, was ich antworten sollte, viel zu sehr verwirrte mich seine Anwesenheit und sein Versuch Smalltalk zu treiben, doch schnell hatte ich mich wieder gefasst und beschloss auf seinen zwanglosen Ton einzugehen, denn ich war neugierig, was er damit bezweckte.
 

„Ja, aber nur für das Motorrad.“, ich stockte kurz und fügte dann etwas leiser hinzu:

„Reicht ja für mich allein.“

„Ja, das ist wirklich praktischer.“ Zu meinem Erstaunen ging er nicht so auf den Satz ein, wie ich gedacht hatte. Ich hatte ihm gerade eine perfekte Vorlage geliefert, um mir eins auszuwischen, doch er regierte nicht darauf.

Also entweder war ich von Kenjis Schlagfertigkeit zu verwöhnt und hatte vergessen, dass mein Mann nicht selten solche Gelegenheiten unbemerkt an sich vorbeiziehen ließ, oder aber Son-Goku war wirklich nur daran interessiert, sich mit mir zu unterhalten, was mich nicht minder aus der Fassung brachte.
 

„Aber, das ist ja auch sehr gefährlich…!“

Da war er. Der Haken. Er wollte mir die Sache ausreden, weil sich sein kleines Frauchen immer weiter verselbstständigte und ihn dabei vernachlässigte, aber das sollte er sich ganz schnell aus dem Kopf schlagen.

Jahre lang hatte es ihn nicht interessiert, was in meinem Leben vor sich ging und jetzt, wo ich endlich etwas gefunden hatte, dass mich erfüllte und mir Spaß bereitete fing er damit an?

Was war nur plötzlich in alle gefahren?

Waren sie neidisch auf mich, weil ich jetzt ein Leben führte?
 

Ich starrte die ganze Zeit über auf meinen Helm, denn ich vor meinen Füßen platziert hatte und presste meine Hände so fest gegen das Glas mit Eistee, dass ich glaubte, es jeden Moment zu zerbrechen.

Jetzt sah ich zu ihm auf, direkt in seine Augen und ein angenehm kalter Schauer, den ich schon lang nicht mehr gespürt hatte, lief mir den Rücken hinunter.

Soviel Sehnsucht lag in seinem Blick und ich war mir sicher, dass ich genauso dämlich aus der Wäsche schaute, denn ich spürte tief in mir das Verlangen näher zu ihm zu rücken und ihn zu berühren. Ich wollte wissen, ob seine Haut mich immer noch verbrennen konnte, so wie damals, als alles noch nicht so wahnsinnig kompliziert war und wir einfach nur füreinander gelebt hatten.
 

Anscheinend hatte ich einen Moment zu lange seinen Blick erwidert, denn er rückte näher und legte vorsichtig seine Hand auf mein Knie, während mir weiterhin in die Augen sah.

Ich schluckte. Das war zu viel für mein labiles Nervengerüst, wenn er sich jetzt auch nur ansatzweise bei mir entschuldigen würde, dann bräuchte ich keine zwei Stunden, um all seine Sachen, die er bei Bulma gelagert hatte wieder in unser Haus zu schaffen.

„Chi…ich…“, er seufzte schwer und ich suchte krampfhaft nach einem Ausweg, denn ich wollte nicht nachgeben und auf keinen Fall hier.
 

Dann kam mir die rettende Idee. Ich nahm seine Hand und verfrachtete sie von meinem Knie auf sein eigenes, dann sah ich ihn lächelnd an.

„Tut mir Leid, Goku, aber wir reden später weiter, ja? Ich muss fürchterlich auf Toilette.“

In Ordnung ich gebe es zu. Ich war furchtbar feige, aber ich konnte mich jetzt einfach nicht so gehen lassen und vielleicht noch eine falsche Endscheidung treffen.

Also stand ich schnell auf und steuerte, bevor Son-Goku noch etwas sagen konnte auf die Tür zu.
 

Also ich mag den zweiten Teil von dem Kapi sehr gerne und es tut mir furchtbar Leid, dass unser lieber Goku hier nur wie eine Randfigur erscheint, aber hat im nächsten Kapi seinen großen Auftritt, dass ist fest versprochen…na und das Kapi ist ja auch schon fast fertig^^ Also müsst ihr nicht zu lange warten^^

Entscheidung

Hallo zusammen^^ Ich möchte mich zuerst einmal ganz herzlich bei den Kommischreibern für die positive Resonanz zu diesem, mir doch so suspektem, letzten Kapi bedanken^^ Ihr seid ja so motivierend^^

Und jetzt geb ich euch das Kapi, in der die Szene vorkommt, auf die ich die gesamte FF hingearbeitet habe. Wenn sie da ist werdet ihr sie erkennen. Na, neugierig geworden? Ja das hoff ich doch^^

Also viel Spaß
 

Ich streifte alleine durch die langen Gänge der Capsule Corporation und versuchte mich daran zu erinnern, wo das verdammt Badezimmer war, als plötzlich eine Tür vor meiner Nase aufging, so dass ich fast mit voller Wucht davor gelaufen wäre.

Schnell sah ich mich nach einem Versteck um, denn mir stand jetzt wirklich nicht der Sinn nach bösen Blicken und einer unterkühlten Begrüßung, doch bevor ich etwas geeignetes entdecken konnte, flötete es mir schon fröhlich entgegen.

„Chi-Chi! Gut das ich dich hier treffe!“, es war Bulma, die gerade mit ein paar Snacks den Trakt, der zur Küche führt verlassen hatte, soweit ich es schlussfolgern konnte.
 

Bevor ich mich versah, hatte sie auch schon ihr Tablett auf den nächstgelegenen Tisch abgestellt und zog mich mit sich weiter in die verwinkelten Gänge des Gebäudes hinein.

Ich war irritiert. Woher kam plötzlich dieser Enthusiasmus? Vorhin hatte sie mir doch noch die kalte Schulter gezeigt und jetzt strahlte sie mich freudig an, während sie mich immer wieder aufforderte etwas schneller zu gehen.

Obwohl ich mich sehr unbehaglich bei der ganzen Sache fühlte, folgte ich ihr ohne Widerrede, etwas ging hier vor sich und wenn ich mich jetzt irgendwo verkroch, dann würde ich es nie herausbekommen und da ich von Natur aus ein sehr neugieriger Mensch war, wurden alle unbehaglichen Gefühle einfach ignoriert.
 

Während ich noch darüber nachdachte, was Bulma nun eigentlich von mir wollen konnte, blieb sie abrupt stehen.

„Hier ist gut!“, stellte sie zufrieden fest, aber ich ging darauf nicht weiter ein, da ich mir sicher war, dass sie es eher zu sich selbst gesagt hatte, als zu mir.

Sie holte tief Luft und drehte sich dann zu mir um.

„Also, ich hatte ja keine Ahnung!“

Wirklich eine hervorragende Strategie, um dieses Gespräch zu beginnen.

Skeptisch sah ich sie an und wartete auf weitere Informationen, doch diese blieben zu meinem Leidwesen aus, also harkte ich nach.

„Wovon hattest du keine Ahnung?“, fragte ich vorsichtig und bereitete mich innerlich auf fast alles vor, aber wie es in solchen Situationen nun mal war, nicht auf das Richtige.
 

„Na davon, dass dein neuer Freund auf Männer steht. Na eigentlich ist er dann ja nicht dein neuer Freund, sondern nur EIN neuer Freund. Ach, was auch egal, ich wollte…“

Mit einer unwirschen Handbewegung unterbrach ich ihren Redeschwall.

„Moment mal! Woher weißt du das?“ und ich stellte diese Frage, nicht nur, um etwas Konversation zu betreiben. Ich war wirklich erstaunt und fast ein wenig enttäuscht, dass meine große Maskerade nun durchschaut war.
 

„Na ich hatte doch diese Probleme wegen einem Patent und da hab ich mir einen Anwalt gesucht und zufällig wurde mir dieser Kenji empfohlen, als ich ihn erkannte, wollte ich ja erst wieder gehen, aber dann hab ich mich dazu entschlossen ihn ein bisschen über euch beide auszuquetschen, dann hat er mir alles erzählt.“
 

Ich starrte sie mit großen Augen an, aus denen nichts anderes als Fassungslosigkeit sprach. Kenji hatte ihr alles erzählt? Manchmal fragte ich mich wirklich, was er mit seinen Aktionen bezweckte und ob er überhaupt noch zurechnungsfähig war.

Plötzlich erinnerte ich mich an etwas.

„Bulma, wann war das?“, fragte ich aufgeregt, wenn meine Vermutung stimmte, dann konnte er sich auf etwas gefasst machen.
 

„Na, als ich in seinem Büro saß!“, ich hätte sie in diesem Moment am liebsten auf der Stelle stranguliert. So blöd konnte doch keiner sein. Ich sah ihr ins Gesicht und erkannte, an ihrem fiesen Grinsen, dass sie auch keinesfalls so blöd war. Das war pure Schikane! Warum wollte mich eigentlich alle Welt immer nur zur Weißglut treiben? War ich so belustigend, wenn ich ausrastete oder hatte ich irgendetwas nicht mitbekommen?

Ich funkelte sie böse an und hoffte, dass ich sie damit wenigstens etwas einschüchtern konnte.
 

„Vor drei Wochen. Ich glaub am Dienstag.“

Na also ging doch! Endlich hatte ich die Information, die ich brauchte.
 

Als ich an diesem Tag mit Aileen aus der Mittagspause zurückkehrte, hatte er mich die ganze Zeit über so dämlich angegrinst und seitdem auch darauf bestanden, dass ich der Einladung, die mich drei Tage vorher erreicht hatte, nachkam. So was…mir fehlte einfach das passende Wort, das ihn jetzt ausreichend beleidigen würde, also widmete ich mich wieder Bulma, die mein Minenspiel die gesamte Zeit über aufmerksam beobachtet hatte.
 

„Er hatte Recht. Dein Gesicht ist wie ein offenes Buch.“, stellte sie amüsiert fest, was mich dazu brachte nur noch etwas wütender zu werden.

„Ihr habt über mich geredet?“, fragte ich, obwohl ich mir die Antwort schon denken konnte.

„Fast nur über dich!“, sagte sie freudestrahlend und wenn ich seit meiner Kindheit nicht zur Dame dressiert wurden wäre, hätte ich ihr in diesem Augenblick einen kräftigen Kinnhaken verpasst.

Doch noch bevor ich mich dieser Vorstellung weiter hingeben konnte, sah ich, wie ihr dämliches Grinsen sich zurückzog und einem besorgten Gesichtsausdruck platz machte.

Ich wunderte mich kurz und dann wurde ich auch schon stürmisch von ihr umarmt.

„Chi-Chi, es tut mir so verdammt Leid! Kenji hat mir auch gesagt, wie du dich die gesamte Zeit über gefühlt hast!“
 

Ich stand nur da und rührte mich nicht ein kleines bisschen. Was hatte das den jetzt zu bedeuten?

„Aber…ich hab es dir doch oft genug erzählt!“, das stimmte wirklich und ich fand mein Argument durchaus schlagkräftig.

Bulma löste sich von mir und legte mir ihre Hände auf die Schultern, dann schüttelte sie bestimmt den Kopf.

„Nein. Du hast nur immer davon geredet, dass du Goku vermisst und das haben wir ja alle irgendwie, aber nicht, dass es dich so auffrisst.“
 

Ich rang um meine Fassung. Bulma jetzt an zu schreien, wäre nicht in Ordnung, aber ich hatte ein so großes Verlangen danach, dass ich mich wirklich zurückhalten musste.

„Ist das nicht irgendwie selbstverständlich?“, presste ich durch meine zusammengebissenen Zähne. Es klang sehr scharf und abweisend, was sicherlich nicht richtig war, aber mehr konnte ich meiner Willenskraft gerade nicht abringen.
 

Bulma blickte zur Seite. Anscheinend überlegte sie, was sie jetzt als nächstes sagen sollte, also wartete ich geduldig, denn die Erklärung wollte ich mir unter keinen Umständen entgehen lassen.
 

Sie holte schon zum zweiten Mal in dieser kurzen Zeit tief Luft.

„Das schon, aber nicht bei dir!“

Das war alles? Das sollte ihre Erklärung sein? Ich war mehr als enttäuscht, aber bevor ich nachfragen konnte, folgte diesem Satz schon ein wahrer Wortschwall, in den Bulma scheinbar ihr ganzes Gefühl legte.
 

„Du bist immer so stark und hast dich ja bei ihm auch sonst immer durchgesetzt. Wir dachten alle es wäre ok für dich gewesen, wenn er solange trainiert hat. Aber jetzt da ich weiß, dass es nicht so war, tut es mir so furchtbar Leid, dass ich nicht in der Lage wahr dein Schauspiel zu durch schauen. Selbst deine Söhne haben nichts gemerkt. Ich hab sie gefragt und ihnen war nie etwas aufgefallen.“
 

Na darüber konnte man sich ja auch nicht wundern. Sie kamen schließlich nach ihrem Vater und der war so feinfühlig wie ein Ochse. Nein, er war schlicht und einfach ein Ochse und an dieser Tatsache konnte niemand was ändern.

All das behielt ich jedoch für mich. Es schien mir jetzt nicht richtig Bulma das an den Kopf zu werfen. Diese Erkenntnis musste ich an eine ganz andere Adresse richten und ich nahm mir fest vor es so bald wie möglich zu tun.
 

Da fiel mir plötzlich etwas ein.

„Wer weiß noch alles von Kenjis Neigung?“, ich klopfte mir innerlich auf die Schulter für diese diplomatische Ausdrucksweise.

Bulma sah mich verdutzt an und ich überlegte, ob sie die Frage nicht verstanden hatte oder ob sie sich nur darüber wunderte, doch noch während ich darüber nachsann antwortete sie mir.
 

„Nur wir Mädels. Das heißt C18, Videl und ich.“

Jetzt machte sich wieder ein Lächeln auf ihrem Gesicht breit und ich war fast schon ein wenig erleichtert.

„Ich hab den beiden das erzählt, weil ich dachte, dass sie deine Handlung, genau so wie ich, nachvollziehen könnten und das tun sie!“
 

Also jetzt war ich wirklich überrascht. Sie konnten alles nachvollziehen. Und ich war immer der Meinung gewesen, dass keiner ein schlechtes Haar an Goku, dem strahlenden Helden und mehrfach Erretter der Menschheit lassen, würde. Das war nun wirklich neu.
 

Bulma klopfte mir freundschaftlich auf die Schulter und sah mich verschwörerisch an.

„Also, wenn du Hilfe brauchst, dann sag bescheid, wir sind alle drei auf deiner Seite und wenn das alles überstanden ist, dann reden wir noch mal in Ruhe.“

Sie entfernte sich von mir und ich fühlte mich überraschend erleichtert.

Jetzt hatte ich noch mehr Verbündete. Sie würden mir helfen diesen Kampf zu gewinnen, doch irgendwie konnte ich diesen heroischen Augenblick nicht genießen, denn etwas lief hier überhaupt nicht so wie es sollte.

Ganz langsam entwickelte sich die Sache zwischen mir und Son-Goku in eine Art Krieg, in den alle mit rein gezogen wurden oder sich einmischten und das konnte ich einfach nicht verantworten.
 

Die Sache glitt mir aus den Händen und der beste Beweis dafür war, dass Kenji hinter meinem Rücken mit Bulma gesprochen hatte. Ich meine es war wirklich nicht schlecht in so einer Situation jemanden zu haben, der zu einem hielt und dem man alles anvertrauen konnte, doch im Endeffekt ging das nur Son-Goku und mich etwas an.

Mir wurde klar, dass ich eine Endscheidung treffen musste, um nicht noch mehr Chaos zu verursachen.

Wollte ich das Son-Goku für immer verschwand oder war ich bereit es noch mal zu versuchen, immer mit der Angst lebend, dass er mich eines Tages doch wieder verlassen würde?
 

Doch in diesem Moment konnte ich mich einfach nicht entscheiden. Zu viele neue Informationen überschwemmten meinen Verstand und um diese zu verarbeiten, würde ich einige Tage brauchen, danach würde ich mich festlegen. Ich nickte mir selbst zu, um meinen Entschluss zu untermalen und schob zeitgleich alles vor mir her.
 

Jetzt galt es nur noch schnell diesen Ort zu verlassen und nach hause zu kommen, denn dort würde ich erst einmal in Ruhe alles, was mir Bulma soeben an den Kopf geworfen hatte, verdauen können. Schon wandte ich mich zur Tür, die nach draußen führte, als mir siedendheiß einfiel, dass mein Helm ja noch vor dem Sofa stand, vor dem ich kurz zuvor noch mit Goku gesessen hatte.

Ich fluchte energisch. Den Weg zurück würde ich doch niemals finden. Ich war schon froh darüber, dass ich mich in diesem Teil des Hauses, in dem ich mich gerade befand, halbwegs auskannte.
 

Nachdem ich geschlagene Zehn Minuten nach dem Raum gesucht hatte, in dem die anderen noch ausgelassen feierten, lies ich resigniert die Schultern sinken und lehnte mich an die nächstliegende Wand. Ich schloss die Augen, um mir meine derzeitige Situation noch einmal zu verdeutlichen.

Ich hatte mich verlaufen! Zu allem Überfluss auch noch im Haus von Bekannten. Wenn hier ein Feuer ausbräche, würde ich elendig zu Grunde gehen, weil in diesem verdammten Labyrinth noch nicht einmal Notausgänge ausgeschildert waren. Ich würde hier alleine nicht mehr raus finden und einfach warten müssen, bis mich jemand fand.

Ich fühlte mich ja so erbärmlich.

Langsam öffnete ich die Augen und erschrak, als ich Son-Gokus Gesicht blickte.
 

Er sah mich abschätzend an und stand, zu meinem Leidwesen, nur einen knappen Meter von mir entfernt. Ich versuchte ganz automatisch etwas Abstand zwischen uns zu bringen, aber schon nach wenigen Sekunden wurde mir bewusst, dass ich nicht zurückweichen konnte, denn die Wand, die mich eben noch so freundlich gestützt hatte, versperrte mir nun den Weg. Verräterin!

Ich musste die Situation irgendwie entschärfen, also sagte ich das erstbeste, das mir in den Sinn kam.

„Goku. Ich hab dich gar nicht kommen gehört!“

Vielleicht nicht ganz so einfallsreich, aber es war in Ordnung. Erstmal etwas Konversation treiben und dann ab durch die Mitte.
 

„Das hab ich gesehen.“, seine Stimme klang so eigenartig. So Sarkastisch. Ich schüttelte unmerklich den Kopf. Goku und Sarkasmus, dass war als ob man versuchte den quadratischen Bauklotz in das dreieckige Loch zu stecken. Das war einfach nicht kompatibel.
 

„Ich habe dich gesucht. Bulma meinte, ich solle dir deinen Helm geben, weil du nach Hause wolltest.“ Er hob den Arm und streckte mir das schwarze Ungetüm entgegen, welches ich dankend annahm, wenn er versuchen sollte mir näher zu rücken, konnte ich es ihm immer noch über den Schädel ziehen und weglaufen.

Wenn ich realistisch belieben wollte, musste ich zu geben, dass dieser Plan niemals funktioniert hätte, aber im Moment war er die einzige Hoffnung, an die ich mich klammern konnte.
 

„Chi-Chi... ich verstehe jetzt alles viel besser. Ich habe in der Zeit in der ich nicht…in der Zeit meines Trainings viel gelernt.“

Das kam so unvermittelt, dass ich nicht wusste, was ich darauf antworten sollte, ja ich wusste nicht einmal worauf er hinaus wollte, und er nahm es anscheinend als Zeichen, dass ich ihm nun zuhören würde.
 

„Hör mal, ich will nicht, dass Alles so endet. Ich will eigentlich überhaupt nicht, dass irgendetwas zwischen uns endet, egal wie!“, er legte ein Pause ein. Ich war mir nicht bewusst, ob er wartete, bis sich seine Aussage gesetzt hatte, oder ob er auf eine Reaktion meinerseits hoffte, dann sprach er weiter.

„Ich weiß nicht, ob du mich verstehst. Ich versteh ja manchmal selbst nicht was ich tue…“, ganz ohne es kontrollieren zu können, hob ich skeptisch eine Augenbraue und er streckte kurz darauf beschwichtigend seine Hände in die Höhe.

„Okay, okay. Ich weiß so gut wie nie, was ich tue.“ Wieder eine Pause, in der er überlegte, wie er fortfahren sollte und die ich nutze, um mich zu wundern, dass er meine Mimik verstanden hatte.
 

Ein Seufzen seinerseits, zog jedoch nach kurzer Zeit wieder meine volle Aufmerksamkeit auf ihn.

„Als ich den Brief schrieb, hab ich dir darin alles erzählt. Wie ich mich fühle, was meine Gründe waren, dich so lange alleine zu lassen und vor allem...“, er schluckte.

„Vor allem, was ich für dich fühle!“

Mir wurde ganz anderes und den letzten klaren Gedanken, denn ich fassen konnte, galt dem Brief, der immer noch ungelesen in meiner Handtasche ruhte.

Er war so nah. So verdammt nah bei mir.

Während seines Monologes hatte er den Abstand zwischen uns immer weiter verkleinert und ich konnte ihn laut und deutlich atmen hören. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich ermahnte mich jetzt einen klaren Kopf zu behalten.
 

„Du hast den Brief doch gelesen oder?“, seine Augen blickten mich hoffnungsvoll an und plötzlich tat es mir unendlich Leid, ihn einfach vergessen zu haben. Also nickte ich nur, denn ich wollte Goku nicht enttäuschen.
 

Völlig unvorbereitet traf mich seine Reaktion, als er mit der Hand gegen die Wand direkt neben meinem Gesicht schlug.

„Verdammt! Lüg mich nicht an!“, schrie er mir zeitgleich entgegen und in meinen Ohren begann es zu rauschen. Was war das jetzt? Wie konnte er wissen, dass ich den Brief nicht gelesen habe? Und warum brachte es ihn so auf die Palme?
 

Dann lies er den Kopf sinken und legte die Stirn auf meine Schulter.

Seine Berührung traf mich wie ein Schlag und ich spürte, wie mein Körper auf sie reagierte. Meine Knie wurden weich und meine Atmung, die ich bis zu diesem Moment total vernachlässigt hatte, war nun völlig unregelmäßig.

Ich war froh, dass ich die Wand im Rücken hatte, sonst wäre ich schon längst zusammengesackt. Alte Freundin!

„Chi-Chi, ich kann nicht mehr…“, es war mehr ein Flüstern, doch ich hörte es und bekam eine Gänsehaut, als sein Atem mich streifte.

An irgendeine Bewegung war jetzt nicht zu denken, also blieb ich einfach nur stehen und hoffte, dass ich bald aus diesem Traum aufwachen würde.

Gokus Haare kitzelten ganz sanft über die Haut meines Gesichtes, als er seinen Kopf drehte und sein Gesicht in meine Halsbeuge legte.

Unfähig irgendetwas zu sagen, hörte ich nur noch wie Goku ein leises „Bitte“ gegen meinen Hals hauchte und dann vorsichtig anfing daran zu knabbern. Ich wehrte mich nicht. Lies es einfach geschehen und genoss seine Liebkosungen für einen Moment, bevor ein unglaublich schmerzhafter Stich mich durchfuhr und mein Herz zusammenkrampfen lies.
 

Dieser Augenblick, war einfach zu schön und ich wollte nicht, dass er endete, aber je weiter ich mich fallen lies, umso schmerzhafter würde der Aufprall werden. Ich konnte nicht sagen woher, aber ich wusste, dass er mich wieder verlassen würde und dann könnte kein Kenji mich wieder zurückholen. Ich würde unter Goku nur leiden.

Diese Erkenntnis traf mich so hart, dass meine völlig angespannten Nerven nun endgültig rissen.
 

Ich packte Goku an den Schultern und schob ihn ein ganzes Stück von mir weg, seine Antwort darauf, war nur ein unzufriedenes Brummen.

„Goku bitte nicht…“ Meine Stimme zitterte und ich musste alle Kraft aufnehmen, um zu sprechen.

Er wollte sich wieder meinem Hals widmen, doch als ich ihn mit sanfter Gewalt davon abhielt, sah er sich gezwungen, mir in die Augen zu schauen.

„Was…?“, er verstummte, als er mein Gesicht sah und ich nutze den Moment aus.

„Ich kann das nicht, denn ich weiß, dass du wieder verschwinden wirst.“, schoss es aus mir heraus und ich sah wie sich Gokus Mund zu einer Erwiderung öffnete, doch er schloss ihn wieder. Anscheinend hatte er begriffen, dass es jetzt besser war nichts zu sagen und mir nur zuzuhören.
 

„Auch wenn du mir jetzt versprichst, dass du nie wieder gehst, du würdest es doch irgendwann nicht mehr aushalten und einfach verschwinden. Der einzig sichere Weg, das zu verhindern, wäre dich an die Leine zu legen, aber das kann ich dir nicht antun.“ Ich schluckte schwer und wunderte mich selbst, wie ich noch in der Lage war, diese Worte klar zu formulieren.
 

Eigentlich wollte ich ihm noch soviel sagen, doch mir viel Nichts ein, was jetzt noch von Bedeutung gewesen wäre, also hauchte ich noch ein leises „Tut mir Leid“ in seine Richtung und ging. Ich weiß nicht wohin, aber weg von ihm erschien mir der einzig richtige Weg.

Ich war so dankbar, dass er meine Tränen nicht bemerkt hatte und wenn doch, er zu mindest den Anstand besessen hatte sie zu ignorieren.
 

oh, ich kann mir vorstellen, was jetzt kommt…

„Wie kannst du nur?“ „Der Arme Goku!“ ggf. auch „Die Arme Chi-Chi!“

Aber Leute, was soll ich machen? Ich bin nun mal eine Dramaqueen und liebe solche Momente. Ich hoffe ihr seht es mir nach und freut euch mit mir auf das Ende der FF^^“…*schnief*

Es nähert sich unaufhaltsam dem Ende T_____T

Naja, was will man machen? Ich hoffe ihr bleibt mir auch auf dem Endspurt noch treu^^

Bis demnächst

Leinenzwang

Vorsichtig spähte ich durch den kleinen Türspalt ins Wohnzimmer, um zu sehen, ob sich Kenji irgendwo in diesem Haus aufhielt, doch bis jetzt war meine Suche, zu meiner Erleichterung, erfolglos geblieben.
 

Mir stand nun wirklich nicht der Sinn nach Fragen über den Abend, denn das würde unweigerlich dazu führen, dass ich alles noch mal durchleben musste.

Mir jedes einzelne Wort, jede Geste und jede Berührung nochmals mit all den Gefühlen, die er in mir hervorgerufen hatte, nochmals in mein Gedächtnis zu rufen, dazu war ich nun wirklich nicht in der Lage.
 

Ich war froh, dass ich durch meine überstürzte Flucht für einen kurzen Moment auch all das hinter mir lassen konnte.

Ich seufzte und versuchte jeden Gedanken an ihn, der in mir aufzukeimen drohte mit einer unwirschen Handbewegung zu verscheuchen.

Mit hängenden Schultern stieg ich die Treppen nach oben in Richtung Badezimmer. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass eine heiße Dusche meine Lebensgeister wieder wecken würde.
 

Wie in Trance drehte ich an dem Wasserhahn und spürte kurze Zeit drauf das vertraute Prasseln auf meiner Haut, welches dazu beitrug, dass sich meine verspannten Muskeln etwas lockerten. Ich lies den Kopf hängen und drückte meine Stirn gegen die Wand, lies das Wasser auf meinen Nacken treffen und stellte dabei fest, dass die Fliesen im Vergleich zu dem Wasser unglaublich kalt waren. Einige Zeit beschäftigte ich mich damit, mich abwechselnd auf die Kälte und die Wärme zu konzentrieren, bis mir ganz schwindelig wurde.

Ich glaube ich befand mich zum ersten Mal in meinem Leben in einem Zustand, in dem ich wirklich nichts dachte und nun verstand ich auch, warum die ganzen Deppen, die auf der Erde herumstolzierten immer zu überaus gute Laune hatten.
 

Das laute Knallen der Haustür lies mich zusammenfahren.

Plötzlich wusste ich wieder wo ich mich befand und wer ich war.

Fluchend drehte ich den Wasserhahn wieder zu und stiefelte missmutig aus der Dusche.

Vor dem großen Spiegel blieb ich stehen und versuchte mich darin zu betrachten, doch der Wasserdampf hatte sich wie ein Schleier darüber gelegt, so dass ich nur noch die schemenhaften Umrisse meines Körpers wahrnehmen konnte, die sich fast unmerklich von der Wand abhoben.

So griff ich nur nach einem Handtuch und wickelte es mir fest um den Körper, als ich sicher war, dass es hielt, trat ich auf den Flur hinaus und erschauderte bei der kühlen Luft, die mir entgegen schlug.
 

Kurz beugte ich mich über das Treppengeländer und rief Kenji, der mich vorhin durch das zuknallen der Haustür darauf aufmerksam gemacht hatte, dass er zu Hause war, zu, dass ich müde sei und ins Bett gehen würde. Ich schaute auf die Uhr. Es war schon viertel nach neun und so würde er wahrscheinlich nicht dahinter kommen, dass ich mich einfach nur unter meiner Bettdecke verkriechen und niemanden sehen wollte. Einige Momente verharrte ich am Geländer und wartete auf eine Antwort, doch als diese ausblieb, ging ich schulterzuckend in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir.
 

Ich ließ mich von der anderen Seite gegen das Holz fallen und sank mit dem Rücken an der Tür herab. Obwohl mir die Dusche gut getan hatte, fühlte ich mich immer noch ziemlich ausgelaugt und so blieb ich einfach sitzen, bis ich mich wieder kräftig genug fühlte, um mich erst zu meinem Schrank und dann in mein Bett zu bewegen.
 


 

Die nächsten Tage verbrachte ich in meinem Bett mit einer riesigen Packung Taschentücher auf dem Nachttisch der auf der Fensterseite stand.

Kenji kam hin und wieder in mein Zimmer und stellte mir etwas zu essen auf den anderen Nachttisch, wovon ich allerdings kaum etwas anrührte.
 

Er tat es schweigend. Stellte keine Fragen, machte mir keine Vorwürfe und versuchte mich auch nicht auf zu heitern.

Dafür war ich ihm sehr dankbar, auch wenn ich es etwas verwunderlich fand, denn es war doch auch sonst nicht seine Art, aber darüber machte ich mir wenig Gedanken, den ich wollte nur allein sein und mich in meinem Unglück suhlen.
 

Nachdem ich auch den dritten Tag nach meiner, wie ich hoffte, letzten Begegnung mit Son-Goku im Bett verbracht hatte und meine Gedanken von einem ewigen Kreislauf aus Warums, Wiesos und hin und wieder einem Ihr könnt mich alle mal eingenommen waren, beschloss die Leere in mir mit einer neuer Mission zu füllen.
 

Ich war mir darüber im Klaren, dass ich meine Ziele nicht zu hoch stecken durfte und machte es mir zur Aufgabe erstmal aufzustehen und ein langes Bad zu nehmen und den ganzen Selbstmittleidsschleim vorerst von mir zu spülen.

Danach würde ich mein Bett neu beziehen und mich wieder meinen unfreiwilligen Hobbys widmen, denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass Kenji das Haus sonderlich sauber gehalten hatte, um ehrlich zu sein graute es mir auch schon ein wenig vor der Vorstellung, wie meine Küche jetzt wohl aussehen mag, denn ich hatte seine gesehen.
 

Nachdem ich aus dem mittlerweile kalten Badewasser ausstieg und mich zitternd in meinen Bademantel wickelte, hörte ich laute und eilige Schritte, die die Treppe hinuntereilten und wunderte mich etwas darüber, dass ich selbst ganz nervös und hektisch wurde. Schnell riss ich die Tür zum Badezimmer auf und rannte ebenso wie vorher Kenji die Treppe hinunter.

Als erstes lief ich in die Küche, konnte Kenji jedoch dort nicht finden.

Einige Momente blieb ich stehen und sah mich um. Die Küche war blitz sauber, fast so als hätte ich sie geputzt. Anerkennend zog ich meine linke Augenbraue nach oben. Das hätte ich nun wirklich nicht erwartet.
 

Dann fiel mein Blick auf einen kleine weißen Zettel, der auf dem Küchentisch lag und wieder beschlich mich ein ungutes Gefühl. Vorsichtig näherte ich mich dem offensichtlich harmlosen Papier, so als ob es mich beißen könnte und las die in schöner Schrift verfasste Nachricht:
 

„Hey Süße,

Ich muss leider für ein paar Tage verreisen.

Aus privaten Gründen.

Tut mir leid, dass ich dir nichts davon gesagt habe,

aber es kam alles so plötzlich und ich war selbst ganz

überrumpelt. Erzähl dir alles, wenn ich wieder zurück bin.

Liebe Grüße Kenji

P.S: Ruf mich an, wenn du wieder zu Hause bist und erzähl

Mir, wie der Abend war!“
 

Darunter war, nicht sehr kunstvoll, ein kleiner Smily gemalt, der verschwörerisch zwinkerte, mich aber keinesfalls aufheitern konnte.

Mir war sofort klar, dass Kenji den Abend vor drei Tagen meinte.
 

Ich schluckte.
 

Wenn er verreist war, wer um Himmels willen, hatte mir dann mein Essen gekocht und das Haus sauber gehalten?

Ich spürte, wie die Panik in mir hochstieg, dann hörte ich das laute Knallen der Haustür und nahm es als Signalschuss, wie von Sinnen loszurennen.
 

Erst als ich in meinem Zimmer war und die Tür hinter mir abgeschlossen hatte, traute ich mich wieder zu atmen. In diesem Moment merkte ich auch, dass ich am ganzen Körper zitterte und schlang wie aus Reflex die Arme um meinen Körper, doch das trug keinesfalls dazu bei mich zu beruhigen. Die Anspannung wuchs immer weiter in mir, bis ich schließlich laut aufschluchzte und alles in Form eines nicht enden vollenden Tränenflusses aus mir heraus brach.
 

Wie konnte man nur so dämlich sein und nicht merken, dass sich ein Fremder, womöglich ein Psychopath drei Tage lang im eigenen Haus aufhielt und sich um einen kümmerte.

Irgendwie drängte sich mir die Frage auf, warum er sich überhaupt so um mich gesorgt hatte. Aber vielleicht lag ich auch völlig falsch und es war kein ER sondern eine SIE, was allerdings noch mehr Fragen aufwarf.

Völlig sicher konnte ich mir da nicht sein.

Am besten ich sagte einfach ES, das war am sichersten.
 

Ich schüttelte den Kopf, um diese sinnlosen Gedanken zu vertreiben.

Ich bewegte mich auf mein Bett zu und wollte gerade zum Telefonhörer greifen, als mir ein kleiner Umschlag auffiel, der vorher noch nicht da gewesen war, mir aber dennoch schmerzlich bekannt vorkam.

Langsam hob ich ihn auf und wiegte ihn in meiner Hand, so als ob ich dadurch herausfinden könnte, was in dem Brief geschrieben stand, obwohl mir klar war, dass es nur einen Weg gab dieses Geheimnis zu lüften.
 

Langsam drehte ich den Umschlag in meiner Hand und öffnete ich schließlich in genauer derselben Geschwindigkeit.
 

Ich hatte Angst.

Angst davor, zu lesen was in dem Brief stand und was es in mir auslösen würde.
 

Doch ich nahm all meinen Mut zusammen und zog schließlich die zwei beschriebenen Bögen Briefpapier aus dem Umschlag und faltete sie auseinander.

Zuerst fielen mir die ausgestrichenen Passagen und Wörter auf, dann bemerkte ich die Tintenkleckse, die sich über den ganzen Brief hinzogen. Ich lächelte unwillkürlich. Das krakelige Schriftbild, die Rechtschriebfehler, die mir ins Auge sprangen und das zerknitterte Papier, all das war eindeutig Son-Goku.
 

Es wurde mir klar, dass er seine ganze Seele in diesen Brief gelegt hatte und ich wusste, egal was ich nun lesen würde, es wäre die Wahrheit.
 

Ein wenig zitterten meine Hände und ich musste ein paar Mal tief durchatmen, bevor ich anfangen konnte das Gekritzel zu entziffern.
 

„Liebe Chi-Chi,

Ich weiß, dass ist kein guter Anfang, aber du weißt wahrscheinlich auch, dass ich solche Sachen nicht so gut kann…“
 

/Und ob ich das wusste/
 

„…aber ich wollte dir unbedingt einen Brief schreiben, denn mir ist klar, sobald ich vor dir stehe, rede ich nur noch dummes Zeug und kann dir nicht mehr sagen was wirklich in mir vorgeht. Irgendwie liegt das an deinen Augen, die sind so komisch und fesseln mich immer wieder…“
 

/Ein sehr romantischer Aspekt, wäre er nicht so stumpf und fast schon beleidigend ausgedrückt/
 

„…Was ich dir aber eigentlich sagen will ist, dass du wahrscheinlich die einzige Person in meinem Leben bist, mit der ich so viel Zeit verbracht habe. Du hast mir soviel schöne Sachen gezeigt und mich so oft angeschrieen…“
 

/Aber durchaus begründet! /
 

„…selbst jetzt gehen mir so viele Momente durch den Kopf, die wir zusammen erlebt haben und ich muss jedes Mal lächeln, wenn ich daran denke, aber irgendwie werde ich dann auch sehr traurig, weil sie alle vor dieser Zeit waren…“
 

/Was für eine Zeit? Schreib Klartext! /
 

„…es verwirrt, dich vielleicht, wenn ich jetzt versuche dir die Sache zu erklären…“
 

/Verwirrt bin ich schon wegen dieser Zeit Sache mehr als genug. Mach dir da mal keine Sorgen/
 

„…aber ich werde es trotzdem machen, denn ich finde du hast an Recht darauf die Dinge auch mal aus meiner Sicht zu sehen, da ich bemerkt habe, dass du den Versuch dich in meine Lage zu versetzten schon vor langer Zeit aufgegeben hast…“
 

/ Vor verdammt langer Zeit…/
 

„…Ich kann nicht mehr genau sagen, wann es war, aber irgendwann hast du dich verändert. Du warst nicht mehr die Person, die mit ihrer Energie jede noch so hoffnungslose Situation retten konnte. Auf einmal warst du so unglaublich zynisch…“
 

/Wer hatte ihm dieses Wort beigebracht?/
 

„…Du hast das Leben nicht mehr richtig ernst genommen und hast dich in deiner Hausarbeit vergraben. Ich weiß nicht, ob du es mitbekommen hast, aber ich habe oft versucht an dich ranzukommen, aber immer hast du so abweisend reagiert, dass es mir wehgetan hat…
 

/Nein, das habe ich nie mitbekommen/
 

„…ich hab mir lange Gedanken darüber gemacht, warum du dich so verändert hast und irgendwann ist mir eingefallen, dass der Grund für deinen Wandel vielleicht ICH war. Ich gebe zu, ich habe dir die Erziehung unserer Kinder und den Haushalt überlassen. Ich habe dich damit allein gelassen…“
 

/Oh nein, nein, nein! Hast du nicht! Ich hab das doch alles gerne gemacht, damit du so unbeschwert leben konntest, wie du es wolltest. Ich habe alles auf mich genommen, damit du frei sein konntest/
 

„…schließlich konnte ich mich mit dem Gedanken, dass ich Schuld daran war, dass du dich so verändert hast nicht mehr fertig werden und ich wollte nach meinem Tod nicht mehr zurück, damit du wieder die werden konntest die du früher warst. Ohne mich als Störfaktor in deinem Leben…“
 

/oh Son-Goku
 

„…Ich hatte auch Angst davor wieder zurückzukommen. Dich wieder anzusehen und in deinem Gesicht den Vorwurf lesen zu müssen, dass ich mich so feige aus dem Staub gemacht habe, doch du warst mir gar nicht böse und ich war so glücklich endlich wieder meinen Sonnenschein zurückzuhaben. Irgendwann fingst du dann wieder an dich zu verändern und ich ergriff wieder die Flucht. Ich weiß, dass es nicht richtig war, spätestens in dem Moment, als ich den neuen Mann in deinem Leben gesehen habe…“
 

/Neuer Mann?...Kenji!!! Das hast du völlig falsch verstanden!/
 

„…Ich möchte mich an dieser Stelle auch bei euch beiden für meinen Auftritt entschuldigen. Es war nicht richtig von mir euch so anzufahren, vor allem da ich weiß, dass ich eigentlich keinen Anspruch mehr auf dich habe, aber irgendwie dachte ich, dass ich dich irgendwie wieder zurückgewinnen kann, wenn ich nur mit aller Kraft um dich kämpfe. Jetzt weiß ich es allerdings besser und ich hoffe du wirst glücklich. Ich wollte nur, dass du das weißt, denn ich liebe dich. Immer noch!“
 

Die letzten Zeilen verschwammen. Ich konnte meine Tränen nicht mehr länger zurückhalten und ließ ihnen nun freien Lauf.

Wie konnte es sein, dass wir all die Jahre so aneinander vorbei gelebt hatten?

Wieso hatten wir nur nie miteinander geredet?

Hätte ich nur gewusst, dass er sich genau so viele Gedanken gemacht hatte, wie ich mir, dann wäre doch alles anders gekommen.

Ich schluchzte laut auf und richtete meinen Blick noch einmal auf das Papier in meinen Händen.
 

Ich las den Brief noch einige Male, doch sein Inhalt blieb der gleiche. Es waren immer noch Abschiedsworte, die je öfter ich sie durchging, immer mehr in mein Herz stachen. Mittlerweile war der Brief von meinen Tränen ganz durchweicht und labberte zwischen meinen Fingern hin und her, doch ich konnte ihn einfach nicht loslassen.

Mittlerweile war ich mir auch ziemlich sicher, dass er sich die letzten Tage um mich gekümmert hatte. Ich vergrub das Gesicht in meinen Händen. Goku war die ganze Zeit über in meiner Nähe gewesen und ich war viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt, um ihn zu bemerken, wo ich doch sonst seine Nähe so deutlich spüren konnte.
 

Wie von Sinne griff ich zu dem Telefonhörer und wählte die Nummer, die mir als erstes einfiel.
 

Tuut
 

Ich war mir nicht einmal im Klaren darüber, was ich sagen sollte.
 

Tuut
 

Ob meine Stimme eigentlich noch funktionierte? Ich hatte soviel geweint. Gut möglich, dass sie mir den Dienst versagte.
 

Tu…“Bei Briefs, Bulma am Apparat?“
 

„Bulma, ist dieser verdammte Stalker bei euch?“
 

“Ähm…wer ist den da?“
 

Ich räusperte mich.

„Ich bin’s Chi-Chi. Ist Son-Goku da?“
 

“Chi-Chi? Ja er ist da, möchtest du ihn sprechen?“
 

Ich verkniff mir eine passende Antwort.

„Ja bitte.“
 

“Warte mal!“
 

Ich hörte, wie sie irgendjemanden dazu beauftragte Son-Goku zu holen und schon wandte sie sich wieder mir zu.
 

“Ist bei dir auch alles in Ordnung?“
 

„Ja, alles bestens, danke.“
 

“Na du hörst dich aber irgendwie komisch an!“
 

Ich konnte den Unterton in ihrer Stimme hören und er bereitete mir Unbehagen.
 

„Nein, nein. Es ist wirklich alles in Ordnung. Ich bin nur etwas verschnupft.“
 

“Ach so, verschnupft also? Gibt es einen bestimmten Grund, warum du Goku sprechen willst?“
 

Ein Schauer lief mir über den Rücken und ich wünschte mir, dass Son-Goku endlich an den Hörer kommen würde, damit ich mich nicht länger diesem Kreuzverhör stellen musste und in diesem Moment quiekte Bulma auch schon laut auf.
 

“Oh, da kommt er gerade. Ich reiche dich mal weiter. Tschau!“
 

Und bevor ich auch nur noch einen Ton zu Bulma sagen konnte, hörte ich wie Goku ein leises „Hallo“ in den Hörer hauchte.

Anscheinend hatte er Angst, davor, dass ich ihn wegen den vergangenen drei Tagen zur Rede stellen würde, aber im Moment war ich unfähig irgendetwas zu sagen.
 

“Hey, Chi? Bist du noch dran?“
 

Jetzt klang er schon etwas mutiger.
 

„Ja, ich bin noch dran.“
 

“Schön…wie geht es dir?“
 

Ich persönlich hatte weder die Lust noch die Fassung für Smalltalk und so kam ich direkt zum Punkt.
 

„Ich habe deinen Brief gelesen.“
 

Ich hörte, wie er am anderen Ende der Leitung laut einatmete.

Einige Zeit sagte keiner von uns Beiden etwas. Wir lauschten gegenseitig nur auf die Atmung des anderen und ich erinnerte mich an die vielen Nächte, in denen ich neben ihm gelegen hatte und einfach nur glücklich war seinen Atem zu hören und auf meiner Haut zu spüren. Wieder liefen Tränen über meine Wangen.
 

„Kannst du herkommen?“
 

Meine Stimme war von den Tränen erstickt, so dass ich nicht wusste, ob er mich überhaupt gehört hatte, doch nach einem lauten Seufzer antwortete er mir.
 

“Ich weiß nicht, ob es jetzt so gut wäre, wenn wir uns…“
 

Ich schluchzte und hauchte mit meiner letzten Kraft ein „Bitte“ in den Hörer, machte mich darauf gefasst ihn mit allem was ich noch an Mut besaß umzustimmen, doch ließ er mir dazu keine Gelegenheit.
 

Eine computererstellte Frauenstimme erklärte mir, dass der andere Teilnehmer das Gespräch beendet hatte. In einer Endlosschleife machte sie mir klar, dass ich ihn nun für immer verloren hatte.

Unachtsam lies ich den Hörer aus meiner Hand gleiten und vergrub mein Gesicht erneut in den Händen.

Was hatte ich eigentlich erwartet? Erst vor kurzem hatte ich ihm unmissverständlich klar gemacht, dass ich für uns beide keine Zukunft mehr sah und jetzt rief ich ihn an und bettelte darum, dass er zu mir kommen sollte?

Ich wusste, dass es mehr als nur unfair von mir war ihn unter dem ständigen Auf und Ab meiner Gefühle leiden zu lassen, doch im Moment war alles so verdammt kompliziert und ich sehnte mich nach einem klärenden Gespräch. Vorzugsweise während ich in seinen Armen lag.
 

Ich sackte weiter in mich zusammen und versuchte nicht mehr zu hyperventilieren.

Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte, beschloss ich einen lagen Spaziergang zu machen, um verarbeiten zu können, dass es nun wirklich vorbei war.
 

Hastig zog ich mich an und marschierte wenige Minuten später aus dem Haus.

Fest entschlossen erst wieder dieses Haus zu betreten, wenn ich meine Gedanken geordnet hatte, doch schon nach wenigen Schritten fiel mir auf, dass ich einfach nicht in der Lage war einen klaren Gedanken lange fest zuhalten.

Jeder logische Ansatz entglitt mir binnen von Sekunden wieder.

Nachdem auch ein etwas längerer Spaziergang nichts brachte beschloss ich schließlich aufzugeben und schlug den Heimweg ein.
 

Fünfzig Meter vor der Haustür blieb ich plötzlich stehen. Wie erstarrt blickte ich auf die Eingangstür und sackte schließlich auf die Knie.
 

„Das darf doch nicht wahr sein!“
 

Ich hatte tatsächlich meinen Schlüssel vergessen.

Immer noch vollkommen fassungslos auf mein Haus starrend merkte ich nicht, wie jemand von hinten an mich herantrat.
 

Erst als sich eine Hand auf meine Schulter legte und diese sanft drückte, zuckte ich zusammen. Bei dem Versuch mich umzudrehen, damit ich in das Gesicht des Fremden gucken konnte und vor lauter Panik fiel ich über meine eigenen Beine und landete unsanft auf dem Hintern.
 

„Chi? Alles in Ordnung?“
 

Zu sehr auf die Schmerzen konzentriert und immer noch davon geschockt, dass ich meinen Schlüssel vergessen hatte, gab ich Son-Goku einfach die erste passende Antwort die mir einfiel.
 

„Ja klar! Alles In Ordnung! Mein Hintern tut höllisch weh, weil du mich so erschrecken musstest, aber sonst ist alles in Ordnung!“
 

Ich wollte aufstehen, doch bevor ich mich auch nur rühren konnte, hatte er mich sanft am Arm gepackt und zog mich nach oben.

Jetzt, da ich vor ihm stand und ihm in die traurigen Augen blicken konnte, wurde mir meine Situation wieder schlagartig bewusst.

Verlegen blickte ich zu Boden und murmelte noch ein ,Danke’, bevor meine Stimme unter den wieder aufsteigenden Tränen komplett versagte.
 

Lange Zeit standen wir uns Gegenüber und keiner von uns sagte ein Wort. Es war Herbst. Mir war kalt und ich hatte keinen Schlüssel, also konnte ich ihn auch nicht ins Haus bitten, damit wir das Schwiegen drinnen vorsetzten konnten.

Ich hätte mich wirklich nirgendwo beschwert, wenn ich auf der Stelle tot umgefallen wäre.

Ein Windstoß fegte über die Wiese, auf der wir uns befanden, hinweg und ich schlang zittert die Arme um meinen Körper.

Diese erste Bewegung nach schier unendlichen Minuten schien auch Son-Goku wieder zum Leben zu erwecken. Vorsichtig legte er seine Hand um meinen Oberarm und strich energisch darüber.
 

„Ist der kalt?“
 

Ich wollte ihm in diesem Moment aus irgendeinem Grund keine Schwäche zeigen, also öffnete ich den Mund, um die Frage zu verneinen, doch meine Zähne klapperten so laut, dass ich ihn wieder schloss und nur mit dem Kopf schüttelte.
 

Ich sah ihn an und stellte empört fest, dass er mich nur angrinste.

Dann zog er mich mit einer raschen Bewegung zu sich und schlang seine Arme um meinen Körper. Ich zitterte zwar immer noch, doch spürte ich seine Wärme die sich augenblicklich in meinem Körper auszubreiten begann.
 

Er flüsterte nur, doch ich verstand jedes Wort, da sich sein Mund sehr nahe an meinem Ohr befand.
 

„Warum lügst du?“
 

Ich sagte nichts, sondern kuschelte mich nur noch mehr an ihn, in der Hoffnung, dass dieser Moment nie enden würde, wenn ich einfach fest daran glaubte.

Einige Zeit standen wir nur so da, dann legte er mir die Hände auf die Schultern und schob mich mit sanfter Gewalt von sich fort.
 

„Wollen wir nicht lieber rein gehen?“

Erst nickte ich, dann fiel mir der fehlende Schlüssel ein und ich schüttelte energisch den Kopf.

Son-Goku lächelte nur und strich mir vorsichtig eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Und warum willst du nicht rein?“

Ich blickte zu Boden, wieder zu ihm und schließlich zur Tür, doch mir fiel einfach keine gute Ausrede ein, also probierte ich es mit der Wahrheit.
 

„Also ich…ich hab meinen Schlüssel drinnen vergessen!“

Schoß es aus mir heraus und ich fühlte mich wie ein kleines Mädchen, das ihrer Mutter erklärte, dass es all die Kekse gegessen hatte.

Ich traute mich nicht ihn direkt anzusehen also beobachtete ich einen einzelnen Grashalm auf dem Boden, der vom Wind hin und her geweht wurde, als er mein Kinn zwischen Daumen- und Zeigefinger seiner rechten Hand nahm und mich mit sanftem Druck zwang ihn anzusehen.

Ich blickte in eine fies grinsende Grimasse.

„DU hast was vergessen?“
 

Ich sagte nichts und funkelte ihn nur böse an, doch er gab mir nur einen Kuss auf die Nasenspitze und hielt triumphierend einen Schlüssel in die Höhe.
 

„Dann ist es ja ein Glück, dass ich meinen immer noch hab.“
 

Und ohne ein weiteres Wort ging er an mir vorbei und strebte in einem komischen Gang, der eher an Gehopse erinnerte die Haustür an.

Ich legte den Kopf schief und wusste seine gute Laune erst nicht einzuordnen, als mir dann schlagartig etwas bewusst wurde.

Er war seiner Sache einfach sicher.

Für ihn war es klar, dass wir beide wieder zusammen leben und eine halbwegs normale Ehe führen würden.
 

Das war zwar auch genau das was ich wollte, aber ich wollte Alles, was zwischen uns vorgefallen war nicht einfach so unausgesprochen zwischen uns stehen lassen.
 

„Goku?“
 

Er blieb stehen und drehte sich zu mir um, wobei seine Augen mich fragend anblickten.
 

„Mir müssen reden! Über alles!“

Sein Blick wurde weich und erneut lächelte er mich an.

„Ja das machen wir auch, aber lass uns erst reingehen.“
 

Schon als er sich wieder umdrehen wollte, hielt ich ihn noch ein letztes Mal zurück.
 

„Und woher weiß ich, dass du mich nicht wieder verlässt?“

Meine Stimme klang erstickt und ohne, dass ich es bemerkt hatte, liefen erneut Tränen mein Gesicht hinab.

Er war in wenigen Schritten bei mir und kramte in seine Hosentasche.

Nach kurzer Zeit förderte er etwas zu Tage, dass blau schimmerte, dann hielt er mir die Hand hin.

„Da.“

Ich blickte fragend auf den Gegenstand in seiner Hand und als ich immer noch nichts tat, oder sagte, wurde er ungeduldig.
 

„Nun, nimm sie schon!“

„Ja aber, was ist das?“

Nun blickte ich ihn fragend an und erkannte, wie sein Gesicht rot wurde und er sich zur Seite drehte.

„Das ist eine Leine! Du hast gesagt, dass du mich an die Leine nehmen müsstest, um die sicher zu sein. Da hast du eine!“

Ich starrte ihn fassungs- und Sprachlos an. Hatte er sich das ganz alleine ausgedacht?

„Willst du sie jetzt oder nicht? Mir ist das ganze nämlich verdammt peinlich!“

„Aber dir ist doch nie etwas peinlich!“

„Das ist mir aber peinlich, weil…“
 

Weiter kam er nicht, denn ich war ihm um den Hals gefallen und drückte ihm einen verspielten Kuss auf die Lippen.
 

Leicht nahm er mich mit einer Hand hoch und trug mich zum Haus.

Während er die Tür aufschloss, hing ich meinen Gedanken nach.
 

Vielleicht war es uns ja tatsächlich möglich wieder in einer voll funktionierenden Ehe zusammen zu leben. Eigentlich war ich mir ziemlich sicher, dass wir in einem langen Gespräch alles klären konnten, was uns all die Jahre belastete. Vor allem, da mir jetzt klar war, dass ich mit ihm – entgegen meines jahrelangen Glaubens – alles erzählen konnte.

Son-Goku lies mich vorsichtig zu Boden und ich zog mir meine Jacke aus.

Ich lächelte in mich hinein. Ab jetzt würde wieder alles so laufen, wie es früher war. Er der liebevolle Ehemann und Chaot und ich die tüchtige Hausfrau, die mit dem Auge fürs Detail.
 

„Chi? Ich glaub du hast dein T-Shirt auf links an.“
 

Nun vielleicht brauchte ich noch ein paar Tage, um mich an die alte Rollenverteilung zu gewöhnen.
 

-------------------------------------------------------------
 

Ich möchte mich bei allen Aufrichtig dafür Entschuldigen, dass ich so lange mit dem letzten Teil gebraucht habe.

Ich habe auch tausende Entschuldigungen, aber ich finde keine wird mir, der Story und vor allem euch gerecht, deswegen stell ich einfach nur das Kapi rein und hoffe, dass ihr mir vergebt.
 

Nunja, wir haben hier den letzten Teil. Chi-Chis Angel ist damit offiziell beendet und ich hoffe ihr hattet genau soviel Spaß beim lesen, wie ich beim schreiben.
 

Danke an alle, die so fleißig gelesen und Kommentiert haben und auch vielen dank an meine Kommilitonin und Gelegenheits-Betaleserin bebi^^

So das wars auch schon von mir. cya...eventuell^^



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Von:  Lina_Kudo
2008-08-24T23:06:55+00:00 25.08.2008 01:06
Ah! >__________<

Meine Gebete sind erhört worden!! Endlich ist Son-Goku zurückgekehrt!!! *___* *es immer noch nicht glauben kann* Ja ja, kein Wunder, dass Son-Goku so reagiert hat!^^
Aber ich fand es toll, denn da hat man ja deutlich gesehen, dass er Chichi wirklich aufrichtig liebt! :-)
Und das mit der Pralinenschachtel fand ich auch so süß ... Hach, unser Son-Goku kann ja doch sehr romantisch sein *grins*

Verzeih mir, dass das Kommi nicht so lang geworden ist, aber ich MUSS einfach WEITERlesen!!! >__<^^
Hoffentlich gibt's ein Happy End >__<
Von:  Lina_Kudo
2008-08-24T22:35:41+00:00 25.08.2008 00:35
Ich hoffe, dass Son-Goku irgedwann auch mal wieder zurückkommt ... >_<

Ich weiß nicht ... Anfangs war mir Kenji ja sympathisch, aber irgendwie werde ich aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen immer misstrauischer ... Hoffentlich werden meine Befürchtungen nicht wahr! >__<

Und die sehr detaillreiche und auf Einzelheiten achtende Beschreibung ist dir sehr gelungen!^^ Oh man, ich würd in so einer Küche auch keine fünf Minuten überleben (kleine Anmerkung: Ich lebe mit einem Putzteufel zusammen -> mit meiner Mutter xDD Und ich bin selber auch eine kleine Putzfee *grins*)

So, jetzt lese ich schnell weiter und hoffe, dass Son-Goku endlich mal auftaucht!! >__<
Von:  Lina_Kudo
2008-08-23T23:09:49+00:00 24.08.2008 01:09
Ui, da war ich schon ziemlich überrascht, dass Kenji schwul ist ... ^^' Na ja, so kann er sich zumindest nicht zwischen Son Goku und Chichi drängen (hoffe ich doch ... >__<)
Auch wenn ich anfangs noch skeptisch war, wird mir der Typ immer sympathischer^^ Vor allem, als er sagte, dass er Son Goku suchen würde ...^^
Und mir gefällt es auch sehr gut, dass du in der Ich-Perspektive geschrieben hast, die gefällt mir einfach am besten^^ So subjektiv und gefühlsbetont ... *_*

Ich bin schon sehr gespannt auf den weiteren Verlauf der Geschichte^^

Liebe Grüße
Lina_Kudo
Von:  Lina_Kudo
2008-08-23T22:49:03+00:00 24.08.2008 00:49
Okay, nun fange ich auch mal an, deine Geschichte zu lesen^^

Die Idee und Umsetzung ist dir wirklich sehr gut gelungen! Es war sehr lustig, wie alle sechs wie ein Reihe dastanden und keinen Mucks von sich gegeben haben ... Chichi ist aber auch wirklich keine, mit der man spaßen sollte! xDD Das fand ich ziemlich lustig, vor allem, dass Trunks sogar die Luft angehalten hat ... *grins*

An ein paar Stellen musste ich stocken, und es haben sich auch einige Fehler eingeschlichen, aber darüber ist dank deines schönen Schreibstils, der sehr angenehm zu lesen ist, hinwegzusehen^^

So, ich glaube, ich lese noch ein Kapitel weiter ;-)
Liebe Grüße
Lina_Kudo
Von:  Tsuji_chan
2008-06-28T14:08:54+00:00 28.06.2008 16:08
Herrlich!!! Das war richtig toll!!!
Arme ChiChi...die hat es aber auch nicht leicht, mit ihrem Goku...
das stimmt, Goku ist nicht immer der hellste!!!
Hach...und das mit der Leine war der Hammer...da nimm sie...
Er legt wirklich alles auf die Goldwaage!!!
Aber das ist toll...thehe...
bitte schreib weiter soviele...war schon auf FF.de davon faziniert!!
ciao
Tsuji_chan
Von: abgemeldet
2007-11-17T11:58:27+00:00 17.11.2007 12:58
Wenn man sich zu dieser Geschichte auch noch Dragonball GT - Not alone anhört bricht man tatsächlich in einer Flut von Tränen aus T_T;

Sehr gut formuliert übrigens.. Als Chichi hast du dein Leben wirklich gut beschrieben und ausgedrückt =)

MfG KidGoku-Chan
Von:  -Gokula-Chan-
2007-11-08T06:54:07+00:00 08.11.2007 07:54
Hi ^^
Ich hab mich total gefreut, als ich gesehen habe, dass du weiter geschrieben hast ^^
Zum Glück ist alles gut ausgegangen für die zwei :)
Die Stelle mit der Leine war geil xDD Ich hab mich gekugelt vor lachen XD
Ich find übrigens, dass das Ende durchaus Möglichkeiten für eine Fortsetzung bietet. Würde mich auf jeden Fall freuen, wenn es eine gäbe *gggggg*
LG Goku ^^
Von:  bebi
2007-10-30T08:40:36+00:00 30.10.2007 09:40
Sooo, jetzt geht’s los. Ich habe mich einigermaßen vom Harry Buch erholt und widme mich nun dem Ende deiner langen ff- *schnief* is schon traurif ;~; wenn so was mal zuende geht. Alsdann, mal los hier:



-Ich glaube ich befand mich zum ersten Mal in meinem Leben in einem Zustand, in dem ich wirklich nichts dachte und nun verstand ich auch, warum die ganzen Deppen, die auf der Erde herumstolzierten immer zu überaus gute Laune hatten.

Und das in der DB-Welt zu sagen ist ja so was on berechtigt!!

-Nachdem ich auch den dritten Tag nach meiner, wie ich hoffte, letzten Begegnung mit Son-Goku im Bett verbracht hatte und meine Gedanken von einem ewigen Kreislauf aus Warums, Wiesos und hin und wieder einem Ihr könnt mich alle mal eingenommen waren, beschloss die Leere in mir mit einer neuer Mission zu füllen.

Ich liebe die ihr könnt mich alles mals. ^___^ (und bis hier hab ich doch auch schon gelesen fällt mir ein O.O von wegen alles gelöscht ;P)

-Mir war sofort klar, dass Kenji den Abend vor drei Tagen meinte.
Ich schluckte.

Horrorfilm!! Wer ist im Haus? Der Axtmörder? Der Sreamtyp? Son Goku? Ja wer nur?? (der letzte is bei weitem der gefährlichste O-o)

-Aber vielleicht lag ich auch völlig falsch und es war kein ER sondern eine SIE, was allerdings noch mehr Fragen aufwarf.

Ich glaube das hab ich dich schon mal gefragt, aber wieso wirft eine SIE noch mehr fragen auf? Es gibt auch weibliche Psychopathen!!! Wir wollen ja mal nicht sexistisch werden und diese schöne Rolle ganz den Männern überlassen! XD

-/Neuer Mann?...Kenji!!! Das hast du völlig falsch verstanden!/

Ja hat er! Pfoten weg von Kenji!! Ich leibe den Brief, obwohl ich immer noch der meinung Bin dass Goku an ALLEM schuld ist. Frauenpower!! ^___^ Hab aber nich alles kommentiert weil ich das schon kannte. ^-^

-„Chi? Alles in Ordnung?“

Das mit dem Bitte und Tut Tut war so cool. *_________* wobei der Arsch viel schneller hätte da sein können, wenn man bedenkt dass er sich teletoasten kann! Seit wann nennt er sie Chi? Das is süß…und zu vertreten wenn man bedenkt, dass es einfach die hälfte ihres Namens ist. O__O

-„Ist der kalt?“

Nein ich stehe hier zum vergnügen in der kälte weil ich auch kiloweise Musekelberge habe, die mich wärmen. Hallo? Frauen frieren schneller! Blitzmerker!
Also er handelt ja gerade immer richtig und süß, aber so Son Goku Typisch zu LANGSAM!! Ò~Ó

-Ich sah ihn an und stellte empört fest, dass er mich nur angrinste.
Dann zog er mich mit einer raschen Bewegung zu sich und schlang seine Arme um meinen Körper. Ich zitterte zwar immer noch, doch spürte ich seine Wärme die sich augenblicklich in meinem Körper auszubreiten begann.

Okay ihm sei alles verziehen ^///^

-„Warum lügst du?“

Aaaaahahahaaaaa!!!! *mitFingerdraufzeig* Ich bin hin und hergewissen zwischen schmachten und lachen…einerseits war das richtig cool von ihm…aber da is ja noch der tolle Satz XXXD

-Schoß es aus mir heraus und ich fühlte mich wie ein kleines Mädchen, das ihrer Mutter erklärte, dass es all die Kekse gegessen hatte.

Kekse…

-Ich blickte in eine fies grinsende Grimasse.
„DU hast was vergessen?“

Ich finde grinsende Grimasse ganz toll!

-Er war seiner Sache einfach sicher.

Sehr unheilschwangerer Satz! Wäre nicht eine Elipse.

-„Das ist eine Leine! Du hast gesagt, dass du mich an die Leine nehmen müsstest, um die sicher zu sein. Da hast du eine!“

So Süß!! Naiv…aber süß!!

-Leicht nahm er mich mit einer Hand hoch und trug mich zum Haus.
Während er die Tür aufschloss, hing ich meinen Gedanken nach.

Jetzt is nichdie Zeit zum denken, komm mal wieder in der Realität hat, du hast da nen sexy Typ mit im Haus!!

-„Chi? Ich glaub du hast dein T-Shirt auf links an.“
Nun vielleicht brauchte ich noch ein paar Tage, um mich an die alte Rollenverteilung zu gewöhnen.

Daas is süß. ^-^
Hab ich das verduselt oder kommt nicht raus, dass Goku in ihrem Haus war die tage?

Sehr süßes Ende, gut gelöst ;) hast deinen Kopf noch mal aus der Schlinge gezogen. :P XXD
Son Goku war voll süß…erinnerte mich an tai…was AUCH an den Haaren liegen könnte.
Ich hätte mir mehr nicht jugendfreies Gewünscht…nie nimmt igendwer irgendwen bei dir auf dem Boden…jetzt will ich aber bald mal ne gepfefferte shonen ai lemon sehen Madamm.

Hach du ahst deine erste lange f abgeschlossen *tränchenwegwisch* ein ergreifender Moment, auf den ich neidisch bin…ich hoffe ich erleb das auch irgendwann mal XXD

Schreibst du wieder mal en Goku Chichi? What ever, wir sehen und gleich XD

Also machet jut, schreib immer viel weiter (ich würde Hürdenlauf empfehlen ;P) und essee kekse! Goku rulet!

Liebhab
Gelegenheits Beta Bebi
(mein Gott klingt das Cool *________*)

Von: abgemeldet
2007-10-27T20:56:30+00:00 27.10.2007 22:56
Ich finde deinen Schreibstil sehr schön er ist sehr flüssig und es macht spaß zu lesen, weiter so!

(Im übrigen dein eigener Charakter ist Taka aus Fushigi Yuugi ^_~)
Von:  TrafalgarDLaw
2007-10-27T17:56:00+00:00 27.10.2007 19:56
Hi^^
man was bin ich froh,dass d die zeit gefunden hast,diese Fanfiction weiterzuschreiben und abzutippen^^
ich find das kapi echt super^^

und ich muss sagen,das mir das zitat,was angel_marie nochmal aufgelistet hat sehr gut gefallen hat^^
ich fand die story echt süß^^naja..und auch sehr lustig^^also da hab ich mir echt das lachen verkniffen^^

es hat spass gemacht,den letzten teil zu lesen^^und ich hoffe,dass du irgendwann wieder so eine schöne Fanfiction schreibst und sie abtippst^^
(nur,wenn die zeit da ist^^)

Viele Liebe Grüsse wünscht
Sweet-Goku
^.^



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