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Der Engel der mich führt

Nächstes Kapitel lädt endlich ^^
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Leiden

Der Engel, der mich führt
 

Kapitel 1 – Leiden
 

Vor 16 Jahren starb unsere Mutter bei ihrer Geburt, bei der Geburt meiner Schwester. Vater sagte nach sieben Jahren zu mir, das ihnen die Ärzte abrieten dieses Kind auf die Welt zu bringen, weil das Leben unserer Mutter am seidenen Faden hing. Doch sie wollte das Kind auf die Welt bringen. Dann kam meine Schwester auf die Welt. Meine Mutter schaute sie kurz an und gab ihr den Namen Ayumi. Dann schloss sie glücklich die Augen und starb. Ich verstand das alles nicht. Warum musste unsere Mutter sterben und dieses kleine Wesen durfte leben. Warum? Ich schaute dieses Wesen nur kurz mit verachtendem Blick an und wurde dann aus dem Zimmer gebracht. Ich weinte nicht. Ich musste früh lernen stark zu sein. Alle im Palast trauerten. Viele Diener sagten Ayumi sei ein Dämon, der dieses Kind in Besitz genommen hat und so unsere Mutter tötete. Aber unserem Vater waren diese Gerüchte egal, denn er hatte nur noch uns Beide, dass wertvollste was er besaß als Erinnerung an unsere Mutter und diese Feder. Zuerst war ich auch der Meinung, dass Ayumi ein Dämon war, doch als sie heran wuchs, legte sich mein Zorn endgültig und ich wusste warum Mutter glücklich gestorben war, sie hatte Ayumi gesund zur Welt gebracht. Ayumi wurde von Tag zu Tag schöner. Ihr fehlte nur ein wichtiger Teil in ihrem Leben, ihre Mutter, die sie nie kennen lernen konnte.
 

Dann kam ein grausamer und schrecklicher Tag für sie, aber auch für mich. Unser Vater, der Pharao, starb an einer unheilbaren Krankheit. Damit fing ein neuer Abschnitt unseres Lebens an. Ich wurde der neue Pharao und es kamen neue Gerüchte über Ayumi auf. Jetzt hieß es das Ayumi jeden tötet, der für sie Liebe empfand.
 

Doch nicht alle waren dieser Meinung. Zehn Menschen respektieren sie, so wie sie ist. Das sind zum Einen Kisara, Ayumis Dienerin, die Priester Mahaad, der jeden bestraft, der nur ein böses Wort über Ayumi sagt, Mana, die meistens mit ihr zusammen ist, dann Karim, Shada und Isis. Unser Berater Shimon, ein alter und weiser Mann, steht ihr immer zur Seite, wenn sie Probleme hat. Dann ist da noch unser Cousin Seto, ebenfalls einer der Priester und ich, ihr Bruder und der Pharao Atem.
 

Es sind 3 ½ Jahre seit dem Tod unseres Vater Akunumkanon nun vergangen. Er war ein friedlicher Herrscher.
 

Ich stehe wie fast jeden Tag auf der Dachterrasse. Das ist einer meiner Lieblingsplätze im Palast. Ich verbringe fast jede freie Minute hier und das sind nicht gerade viele, wenn man ein Pharao ist.

„Mein Pharao, was macht Ihr hier?“

Ich kenne diese Stimme, drehe mich um und schaue in die Augen meines Cousin´s Seto.

„Ich passe auf sie auf.“

„Ist sie wieder bei den Gräbern?“

„Ja.“

„Wie jeden Tag. Es ist traurig das sie nie eure Mutter kennen lernen konnte.“

„Da hast du Recht. Ihr Leiden wurde noch einmal verstärkt. Was gibt es?“

„Kisara hat mir gesagt es gäbe neue Gerüchte über Ayumi.“

„Welche?“

„Sie sei eine Ausgeburt der Hölle, deren Auftrag es ist ihre ganze Familie auszulöschen, damit sie die Herrscherin über Ägypten werden kann.“

„Das ist absurd. Ayumi ist genau so ein Mensch wie jeder Andere. Oder wie denkst du darüber?“

„Ich bin da ganz Ihrer Meinung. Habt Ihr schon bemerkt das Ayumi Ihrer Mutter von Tag zu Tag ähnlicher wird?“

„Ja. Sie hat genauso blonde Haare wie unsere Mutter, nur das ihre um einiges länger sind. Die tiefblauen Augen, die dem Meer gleichen, hat sie auch von ihr. Nur ein was ist anders.“

„Was meint Ihr damit?“

„Sie ist blass. Ich habe Ayumi bis jetzt nur selten lachen sehen.“

„Ich auch nicht.“

Ich drehe mich um, um nach Ayumi zu sehen, als ich merke, das sie im Gras liegt und sich nicht mehr bewegt. Seto sieht das Gleiche und wir verstehen uns ohne etwas zu sagen.

„Ich hole einen der Ärzte,“, ruft Seto, der mittlerer Weile schon bei der Treppe angekommen ist, „und benachrichtige die anderen Priester, Kisara und Shimon.“

„Ja, tut das.“

Ich gehe da weile zu Ayumi. Als ich bei ihr ankomme, nehme ich sie ganz vorsichtig auf den Arm. Ich merke schnell das Ayumi hohes Fieber hat, weil ihr ganzer Körper glüht.

„Mein Pharao, was ist mit Ayumi?“, fragt Mahaad.

„Wo ist Kisara?“

„Ich bin hier mein Pharao.“, antwortet ein schlankes Mädchen mit blauen Augen und weißen Haaren.

„Wo warst du? Du bist doch immer mit ihr zusammen? Hast du denn heute früh gar nichts mitbekommen?“

„Aber“

„Ich bringe Ayumi in ihr Gemach. Schickt den Arzt dorthin.“, schreie ich immer noch erzürnt.

„Ja mein Pharao.“
 

„Wie geht es meiner Schwester?“, frage ich den Arzt, nachdem dieser Ayumi untersucht hat.

„Sie braucht jetzt viel Schlaf. Das Fieber ist noch ziemlich hoch, deswegen sollte man sie nicht wecken, bis sie von alleine aufwacht.“

„Ich danke Ihnen.“

„Ihr Dank ist zu viel mein Pharao.“

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Ich hoffe das erste Kapitel ist mir gelungen.

Freue mich über viele Kommis, damit ich weiss, ob ich so weiter schreiben kann.

Geteilter Traum

Kapitel 2 – Geteilter Traum
 

Nach einer Weile klopft es an der Tür.

"Herein.", sage ich.

Die Tür wird aufgemacht und herein kommt der Priester Mahaad.

"Wie geht es Ayumi?"

"Der Arzt sagt, sie müsse sich nur einmal richtig ausschlafen, dann geht es ihr wieder gut."

"Warum habt Ihr Kisara so angeschrien, Pharao?"

"Warum können wir uns nicht wie damals ansprechen? Damals waren wir doch auch nicht so förmlich."

"Wenn du es so willst. Also, warum hast du Kisara angeschrien? Du bist doch sonst nicht so."

"Ich habe einfach über reagiert. Aber Ayumi ist das Einsigste was mich noch an meine Mutter erinnert."

"Ich weiß."

"Kannst du dich noch an meinen größten Traum erinnern?"

"An den Traum, das alle Menschen deines Volkes gleich sind?"

"Genau diesen Traum meine ich."

"Was ist damit?"

"Wie kann ich diesen Traum erfüllen, wenn niemand meine Schwester respektiert?"

Tränen füllen meine Augen und ich drehe mich zum Fenster, damit Mahaad mein Gesicht nicht sehen kann. Ich muss stark sein, ich bin doch der Herrscher eines so gütigen Volkes. Plötzlich legen sich zwei Hände auf meine Schultern. Ganz langsam wird es zu einer Umarmung. Die Sonne geht auch langsam unter. Ich lehne mich zurück. Ich brauche mich nicht um zu drehen, ich weiß auch so wer mich umarmt. Ich fühle mich einfach wohl in seinen Armen.

Mit erstickender Stimme spricht Mahaad: "Wir werden es schon schaffen diese Gerüchte über Ayumi aus der Welt zu bringen."

Tränen fallen auf meine Schulter. Es sind aber nicht meine Tränen. Langsam löse ich mich aus der Umarmung. Sein Gesicht wird von der rot glühenden Abendsonne beschienen. Es sieht immer noch wie damals aus. Damals als wir uns das erste Mal sahen.
 

~ Flash back ~
 

Ich war vier Jahre alt und spielte wie immer im Garten, als mich mein Vater rief: "Atem, ich möchte dir jemanden vorstellen. Das hier ist dein neuer Spielgefährte. Er heißt Mahaad und ist drei Monate älter als du. Er wird ab heute hier leben."

Damit deutete er auf einen Jungen neben ihn. Sein schulterlanges Haar wehte im Wind. Er lächelte mich an. Es war ein warmes Lächeln.

Ich sagte zu ihm: "Komm, lass uns etwas spielen."

Wir hatten an diesem Tag viel Spaß und ich wünschte mir, dass dieser Tag nie zu Ende gehen möge.
 

~ Flash back Ende~
 

Doch dieser Tag ging auch wie jeder andere zu Ende. Ich weiß nicht mehr, wann diese innige Freundschaft entstanden ist. Es ist schon länger her. Aber jetzt sind wir keine Kinder mehr. Mahaad hat nun das hohe Amt eines Priesters empfangen und ist ein sehr mächtiger Zauberer geworden und ich bin nach dem Tod meines Vaters Pharao geworden. Jetzt steht dieser Junge von damals vor mir, nur das aus ihm ein erwachsener Mann geworden ist. Tränen laufen von seinem Gesicht.

"Ja, wir werden es schaffen. Wir schaffen es Ayumi von ihrem Leiden zu erlösen und sie zu einem glücklichen Mädchen zu machen."

Mahaad nickt stumm.

"Und dann werden wir es auch schaffen das Volk zu vereinen. Und jetzt hör auf zu weinen Priester des Friedens Mahaad. Was sollen die anderen von dir denken?"

"Du hast ja Recht."

Ein Lachen ist wieder auf seinem Gesicht zu sehen.

"Hast du eine Idee, wie du die Gerüchte aus dem Weg räumen kannst?", fragt mich Mahaad.

Antworten kann ich ihm nicht gleich, den die Zweisamkeit wird durch das Klopfen an der Tür gestört.

"Du musst mich jetzt wieder förmlich anreden. Du weist ja warum."

Mahaad nickt.

Ich sage: "Herein.", und durch die Tür kommt Mana.

"Ich habe euch Beide gesucht."

"Und warum?", fragt Mahaad.

"Ich wollte euch fragen was ihr hier macht."

"Wir unterhalten uns gerade über einen Traum von mir.", sage ich mit fester Stimme.

"Redet Ihr von dem Traum, den Ihr als Kind schon hattet? Das alle Menschen gleich sind?"

Ich nicke.

Mahaad sagt: "Wir wollen gerade die Gerüchte über Ayumi aus der Welt schaffen. Aber wie wissen nicht wie? Fällt dir vielleicht etwas ein?"

"Nein, aber vielleicht fällt mir noch etwas ein. Ach bevor ich es vergesse, ihr Beide sollt in den Thronsaal kommen. Wir wollen noch einmal die Zeremonie besprechen bevor es übermorgen so weit ist."

"Sag den Anderen, das wir gleich kommen. Ich habe noch etwas mit Mahaad zu besprechen."

"Ja mein Pharao."

Mana geht aus dem Zimmer, dass nun nur noch von der schwachen Abendsonne beleuchtet wird. Als sie die Türe geschlossen hat, wende ich mich wieder Mahaad zu.

"Ich hätte nie gedacht das unsere schusselige Mana mal eine Priesterin wird."

"Ich auch nicht."

Wir müssen beide lachen. Ich liebe dieses Lachen.

Plötzlich umarmt mich Mahaad und sagt leise: "Ich liebe dich mehr als jeden Anderen."

"Ich dich auch. Aber das darf leider niemand erfahren, noch nicht einmal meine Schwester."

"Mach dir keine Sorgen um sie. Ich bin mir sicher das Ayumi sehr schnell wieder gesund wird."

Mahaad kniet sich langsam auf den Boden und zieht mich sachte mit. Ich kann seinen Herzschlag hören. Er ist ganz gleichmäßig. Es hört sich wie eine wunderschöne Melodie an.

"Ich verspreche es dir. Ich liebe dich, seitdem ich dich das erstemal gesehen habe. Damals war ein sehr schöner Tag."

"Ich weiß."

Wie lange wir so da knieten? Keine Ahnung. Plötzlich riss uns eine Stimme aus unseren Gedanken.

"Atem? Was ist passiert? Warum liege ich im Bett? Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich bei den Gräbern unserer Eltern war."

Zum Glück ist es dunkel, sonst hätte sie Mahaad und mich Arm in Arm gesehen, aber vielleicht lag es auch am Fieber.

"Das erkläre ich dir morgen. Versuche noch etwas zu schlafen."

Ich gehe mit Mahaad aus dem Zimmer und laufe mit ihm zum Thronsaal.

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Ich hoffe dieses Kapitel ist auch so gut wie das 1. Kapitel.

Freue mich schon auf viele Kommis.
 

Bis dann.

Besprechung

Kapitel 3 – Besprechung
 

Im Thronsaal warten schon alle auf uns. Ich gehe auf meinen Thron zu und setze mich. Links neben dem Thron steht Seto und rechts mein geliebter Mahaad. Shimon steht genau rechts neben dem Thron. Da er aber so klein ist, kann ich Mahaad gut sehen. Mahaad hat wieder ein ernstes Gesicht aufgesetzt. Er widmet sich nun voll und ganz seinem Amt als Priester. Neben ihm stehen im Halbkreis Shada, Isis, Mana und Karim.
 

„Was habt Ihr mit Mahaad so lange besprochen, mein Pharao?“, fragt Shada.

„Das war etwas persönliches, aber das tut jetzt nichts zur Sache. Wir wollen über Ayumis Zeremonie reden.“

„Da habt Ihr natürlich Recht.“

„Wann soll die Zeremonie übermorgen beginnen?“, fragt Isis.

„Was war das Gleich noch einmal für Zeremonie?“, fragt Mana.

Mahaad antwortet: „Diese Zeremonie heißt Ritual der heiligen Feder. Es handelt sich dabei um die Millenniumsfeder. Diese Feder wird auf einer Insel im Nil versteckt, indem sie vergraben wird. Nun ist nur eine heilige und auserwählte Person in der Lage die Feder zu finden.“

„Und warum muss Ayumi diese Aufgabe erfüllen?“

„Weil wir annehmen, das sie die auserwählte Person ist.“

„Und wenn nicht?“

„Dann findet die Feder irgendwann selbst zu ihrem Besitzer.“, sagt Karim, der sonst eigentlich immer zurückhaltend ist, genervt.

„Können wir jetzt bitte mit der Besprechung beginnen?“

„Ist ja gut Priester Karim.“, antworte ich ihm.

„Shada wird euch und mir nun erklären, wie die Zeremonie von statte gehen soll.“

„Zuerst wird also jemand von uns die Feder verstecken. Wer wird diese Aufgabe übernehmen?“

„Das werde ich tun, wenn Ihr nichts dagegen habt, mein Pharao.“, antwortet Karim.

„Nein, ich habe nichts dagegen.“, sage ich und Shada redet weiter: „Dann wird Ayumi mit verbundenen Augen mit einem Schiff auf die Insel gebracht. Das werde ich übernehmen. Danach ist sie auf sich allein gestellt. Das heißt, Ayumi muss auf der Insel die Feder alleine suchen und dann hierher zurück schwimmen. Wenn sie das geschafft hat, wird sie automatisch auch eine Priesterin.“

„Und wenn sie es nicht schafft?“, fragt mein Cousin Seto.

„Dann wird Ayumi die bleiben, die sie jetzt ist, die Schwester des Pharaos. Isis?“

„Ja Shada?“

„Schau bitte mit Hilfe deiner Millenniumskette nach, wie das Wetter übermorgen ist.“

Isis schließt kurz die Augen und ihre Kette beginnt zu leuchten.

Jetzt antwortet sie: „Es wird ein Sturm kommen.“

„Dann bin ich dagegen das die Zeremonie übermorgen stattfindet.“, sagt plötzlich Seto aufgeregt.

„Warum seit Ihr plötzlich so aufgeregt Priester Seto?“, frage ich.

„Es ist viel zu gefährlich bei Sturm im Nil zu schwimmen.“

„Da hast du Recht, aber die Zeremonie kann leider nicht mehr verschoben werden.“

„Dann werdet Ihr Ayumi ins Verderben schicken.“

„Das kann schon möglich sein.“

„Und ich dachte Ihr liebt eure Schwester und könnt ihr kein Leid zufügen.“

„Aber es muss sein, auch wenn ich sie liebe. Sie muss diese Prüfung bestehen, sonst wird sie nie von ihrem Leiden erlöst.“

„Ich...“, sagt Seto, doch beendet den Satz nicht, sondern geht zur Tür und verschwindet.

„Kommt zurück Seto.“, schreit Shada.

Ich sage: „Lasst ihn gehen. Er wird sich schon damit abfinden.“

Zum Glück wussten die Anderen nichts von meinem Traum. Wie gerne würde ich die Zeremonie verschieben, doch dann würde Ayumi nur noch weiter leiden und das wollte ich nicht.

Mahaad merkt wahrscheinlich das ich mit meinen Gedanken ganz wo anders bin, denn er sagt: „Es ist spät. Wir sollten die Besprechung langsam beenden. Wann findet die Zeremonie übermorgen statt?“

Er redet mir von der Seele. Das liebe ich auch an ihm. Mahaad ist immer hilfsbereit.

Jetzt antwortet Shada: „Die Zeremonie wird zwei Stunden nach Sonnenaufgang beginnen. Bitte seit alle pünktlich und sagt Seto noch Bescheid.“
 

Nach und nach gehen alle, nur Mahaad nicht.

Dieser vergewissert sich das alle außer Hör weite sind und sagt: „Du willst nicht das Ayumi leidet, doch verlieren willst du sie auch nicht, oder?“

„Da hast du Recht, aber die Zeremonie kann nun nicht mehr verschoben werden, egal welches Wetter ist.“

„Ich weiß. Nun gehe schlafen. Es ist schon spät. Ich werde jetzt auch mal gehen. Gute Nacht und schlafe schön.“

„Ja, ich werde es versuchen. Gute Nacht.“
 

Ich will gerade noch einmal nach Ayumi schauen, als ich merke das die Tür zu ihrem Gemach etwas offen steht.

Plötzlich höre ich eine Stimme: „Ich werde dich beschützen, auch wenn er dich in den Tod laufen lassen will. Ich weiß, das was ich dir jetzt sage ist eigentlich verboten, doch ich liebe dich.“

Ich kenne diese Stimme. Es ist die Stimme unseres Cousin Seto. Deswegen war er bei der Besprechung so aufgebracht.

Jetzt spricht Seto weiter: „Ich habe dich schon geliebt, als ich noch nicht wusste, das ich dein Cousin bin. Mein Herz zerbrach fast als man uns zu dritt zusammen rief und man uns das erzählte. Ich dachte mein Vater sei tot, doch er war im Palast immer bei mir und er war der Bruder eures Vaters. Ich hasste ihn, denn er schaute immer abstoßend auf dich nieder. Doch damals hat sich nichts an meinen Gefühlen geändert. Ich muss jetzt gehen. Es ist schon spät. Bis morgen Ayumi. Ich liebe dich.“

Ich verstecke mich schnell hinter der Tür. Zum Glück sieht Seto mich in der Dunkelheit nicht, sonst hätte er gewusst, dass ich sein Geheimnis kenne.
 

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Jetzt bin ich schon beim dritten Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch genauso wie die anderen Beiden Kapitel.

Bitte schreibt wieder ein paar Kommis.

Bis zum nächsten Kapitel!

Geheimnisse

Kapitel 4 – Geheimnisse
 

In dieser Nacht schlafe ich schlecht. Zu viele Informationen umgeben mich und ich stelle mir so viele Fragen. Warum habe ich nicht einfach nein zur Zeremonie von Ayumi gesagt? Wollte ich wirklich nur ihr Leid beenden oder setze ich alles auf meinen Traum? Empfinde ich Liebe für meine Schwester oder ist es nur Mitleid? Was ist wenn Ayumi diese Zeremonie nicht besteht? Wird sie dann von uns immer noch respektiert? Kann man die Gerüchte über sie einfach so aus der Welt schaffen? Was ist mit Seto? Was wäre passiert wenn jemand Anderes ihn belauscht hätte? Würde er die Liebe zu Ayumi abstreiten? Oder würde er diese zugeben? Aber hätte diese Beziehung überhaupt eine Zukunft oder geht sie irgendwann zu Bruch? Dürfen die Beiden sich lieben? Liebt Ayumi überhaupt Seto? Liebt Seto nur Ayumi oder beruht es auf Gegenseitigkeit? Und was ist mit der Beziehung zwischen Mahaad und mir? Hat sie Zukunft oder könnten wir Feinde werden? Nein, aus uns können keine Feinde werden, dafür lieben wir uns zu sehr. Aber was ist mit den anderen Fragen? Kann ich diese auch so leicht beantworten? Wohl eher nicht. Ich versuche immer noch einzuschlafen. Ich schaffe es einfach nicht. Verdammt! Warum kann ich nicht einschlafen? Warum umgeben mich so viele Geheimnisse?
 

Nach einer Weile stehe ich auf. Alle im Palast schlafen, nur ich nicht. Ich gehe auf die Dachterrasse. Es ist Vollmond und Sterne stehen am Himmel. Der Wind weht zärtlich durch mein Haar. Wie war das eigentlich damals als wir die Wahrheit über Setos Herkunft erfuhren?
 

~ Flash back ~
 

Seto, Ayumi, Mahaad, Mana und ich übten gerade mit den Schwertern umzugehen. Wir alle waren zehn Jahre jünger als heute. Seto, Mahaad und ich übten mit richtigen Schwertern, wobei Mana und Ayumi nur mit Holzschwertern kämpften. Plötzlich trat ein Diener herein.

Er verneigte sich kurz und sprach: "Mein Prinz, Euer Vater will Sie, Seto und Ihre Schwester Ayumi sprechen."

Mir verging nicht der verachtende Blick als er Ayumis Namen aussprach.

"Wir kommen sofort.", sagte ich.

Als der Diener gegangen war, sagte ich zu Ayumi: "Du brauchst keine Angst zu haben."

Sie nickte.
 

Als wir bei unserem Vater angekommen waren, war auch unser Onkel, der Bruder unseres Vaters dort.

Als unser Vater uns bemerkte und sah das Ayumi zitterte, sagte er: "Komm her meine Kleine. Du brauchst keine Angst zu haben."

Sie ging zu ihm und er nahm sie auf den Arm. Sie fühlte sich bei unseren Vater einfach wohl.

"Was wolltest du mit uns besprechen Vater.", fragte ich.

"Es wird Zeit, das ich euch ein Geheimnis anvertraue. Seto ist euer Cousin und sein Vater ist Akunadin."

"Stimmt das Papa?", fragte Ayumi.

"Ja, das stimmt. Und außerdem sollst du den Pharao nicht einfach Papa nennen, sondern Vater.", sagt Akunadin.

Seto sah auf und schaute in das verachtende Gesicht seines Vaters.

"Ist schon gut Akunadin. Es ist egal ob sie mich Papa oder Vater nennt."

Als ich mich noch einmal umdrehte, stand Seto wie erstarrt dort.
 

~ Flash back Ende ~
 

Jetzt weiß ich auch warum Seto erstarrte. Er liebte Ayumi, aber das konnte er ihr niemals mehr sagen. Bis heute. Er hasste seinen Vater. Er hasste es wie wie dieser mit Ayumi umgesprungen ist. Sein Vater, gleichzeitig auch unser Onkel, ist zwar schon tot, aber Seto hasst ihn immer noch. Aber hasste Seto ihn nur deswegen oder gibt es auch noch andere Gründe? Ich weiß es nicht. Ich könnte Seto ja einfach fragen. Ich bin ja der Pharao und ich könnte es tun, aber ich tue es nicht. Das wäre Seto gegenüber unfair. Ich kenne ja jetzt sein tiefstes Geheimnis und er weiß nichts davon. Er denkt immer noch das sein Geheimnis niemand kennt und das es niemand je erfahren wird. Doch aus seinem Geheimnis ist für mich ein neues Geheimnis geworden. Warum müssen die Dinge immer so kompliziert sein? Es ist schon kompliziert genug ein Pharao zu sein. Die frische Luft tut mir gut. Hier kann ich in Ruhe meine Gedanken ordnen. Langsam geht die Sonne auf. Der Himmel bekommt einen rötlichen Glanz. Langsam gehe ich zu den Treppen, denn ich merke langsam wie der Palast erwacht.
 

Ich will gerade in mein Gemach gehen, als ich jemanden auf den Flur sehe.

"Mein Pharao, warum seit Ihr so früh schon unterwegs? Ist etwas nicht in Ordnung?"

Es ist mein Berater Shimon.

"Nein, es ist alles in Ordnung. Ich konnte nur nicht schlafen. Ich war gerade auf der Dachterrasse und habe über ein paar Dinge nachgedacht."

"Das habe ich mir fast gedacht. Als ich sah, dass Ihr nicht in Eurem Zimmer seit, wollte ich gerade dort hingehen. Ich wollte Ihnen sagen, das Ayumi aufgewacht ist."

"Danke, ich werde gleich zu ihr gehen."

Somit gehe ich in Richtung ihres Gemachs.
 

Ich höre schon von weiten das Ayumi aufstehen will, denn sie streitet sich gerade mit dem Arzt. Als ich bei der Türe ankomme und diese aufmache, ergibt sich für mich ein lustiges Bild. Ayumi sitzt auf dem Bett und versucht sich aus den starken Armen von Mahaad und Seto zu befreien. Die Beiden müssen sich richtig Mühe geben, denn Ayumi hört einfach nicht auf rumzuzappeln. Der Arzt versucht ihr zu erklären, warum sie nicht aufstehen darf, doch sie hört noch nicht einmal zu. Ich muss einfach lächeln. Ayumi sieht im Augenblick einfach viel zu süß aus. Als ich die Türe zu mache, herrscht augenblicklich Stille.

"Lasst Ayumi los. Sie kann ja kaum noch."

Mahaad lässt sie sofort los, nur Seto zögert. Er macht sich Sorgen um sie, weil er sie liebt.

"Warum lasst Ihr Ayumi nicht los, Seto? Sie wird schon nicht abhauen."

Langam löst er seinen Griff, aber nur langsam. Er hat immer noch Angst um Ayumi.

"Du kannst mich los lassen. Ich haue wirklich nicht ab. Versprochen.", sagt Ayumi mit ihrer sanften Stimme.

Erst jetzt löst Seto seinen Griff entgültig und tritt ein paar Schritte zurück. Er fühlt sich hilflos. Er hat Angst sie zu verlieren, genauso wie ich Angst um sie habe. Er weiß nicht, wie er sie beschützen kann ohne das jemand bemerkt, das er sie liebt. Es ist eine starke und geheime Liebe. Sie muss einfach geheim bleiben, es ist verboten einen Verwandten zu lieben und Seto weiß das, aber es fällt ihm schwer. Wie soll es nur mit Ayumi und Seto weitergehen?

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Endlich ist das 4. Kapitel fertig. Und wie hat es euch gefallen?

Bitte schreibt wieder ein paar Kommis, ja?

Das Gebet

Kapitel 5 – Das Gebet
 

Der Arzt ist mittlerer Weile aus dem Zimmer gegangen. Jetzt sind nur noch Seto, Ayumi, Mahaad und ich hier. Ayumi sitzt immer noch auf dem Bett. Sie ist immer noch blass. Mahaad ist zu mir gekommen und steht neben mir. Seto sieht aus dem Fenster. Wo er wohl gerade mit seinen Gedanken ist? Ob er über Ayumi nachdenkt? Über seine Liebe? Ich weiß es nicht. Ich kann seine Gedanken nicht lesen.

„Ayumi?“, frage ich.

„Ja, was ist Atem?“

Ich habe ihr erlaubt mich so anzusprechen. Es klingt einfach besser als 'mein Pharao'.

„Wie fühlst du dich?“

„Es geht mir besser als gestern?“

„Das ist gut.“

„Wann soll die Zeremonie morgen beginnen?“, fragt sie mit fester Stimme, obwohl ich weiß das sie Angst hat.

Sie denkt also auch nur noch an die Zeremonie. Plötzlich sieht Seto auf. In seinem Gesicht liegt starke Anspannung. Vielleicht hofft er immer noch, das ich die Zeremonie verschoben habe, aber da muss ich ihn leider enttäuschen.

„Die Zeremonie findet zwei Stunden nach Sonnenaufgang statt.“

Seine Hand formt sich zur Faust, aber er kann sich beherrschen. Er beißt sich auf seine Lippen. Nach ein paar Sekunden lockert er seine Faust. Was war das? Ist da etwa gerade eine einsame Träne von seinem Gesicht gelaufen? Ja, da ist wirklich eine feuchte Spur auf seinem Gesicht. Er weint und dreht sich wieder zum Fenster. Habe ich ihn überhaupt schon einmal weinen gesehen? Nein, er war immer stark und hat vor niemanden geweint. Er muss sehr unter diesem Geheimnis, unter dieser Liebe leiden.
 

Nach einer Weile fragt Ayumi: „Darf ich aufstehen und zu den Statuen der Götter gehen?“

„Warum?“, frage ich.

„Ich möchte zu ihnen beten.“

Hat Ayumi das jetzt wirklich gesagt? Sie will wirklich freiwillig zu den Göttern gehen? Aber sie hat doch Angst vor den Göttern.

„Du darfst, aber Seto, Mahaad und ich begleiten dich.“

Sie nickt.
 

Nach etwa zehn Minuten stehen wir in dem Raum, in dem die Statuen der Götter stehen. Ich bin immer überwältigt von dem Anblick der Götter. Die Statuen stehen am anderen Ende des Raumes. Es sind insgesamt drei. Sie sind alle über fünf Meter groß.
 

In der Mitte steht die Statue des Sonnengottes Ra. Ra sieht wie ein großer und majestätischer Vogel aus. Seine ausgebreiteten Flügel erheben sich zu der Decke. Es sieht aus als würde er gleich davon fliegen. Er ist der mächtigste unserer Götter. Er steht für die ewige Wärme der Sonne, für ein erhabenes Leben und für die Reinigung der Seelen.
 

Dann ist da noch die Statue des Himmelsdrachen Slifers. Sein Körper schlängelt sich wie eine Schlange von der unteren linken Ecke zur oberen rechten Ecke. Dieser steht für die Weiten des Himmels und für eine gute Ernte.
 

Der dritte Gott heißt Obelisk der Peiniger. Er hat seine Arme nach oben gestreckt und es sieht aus, als wolle er die Decke stützen. Er beschützt das Volk und steht für einen guten und Verlust armen Krieg.
 

Langsam gehen wir auf die Statuen zu. Mahaad, Seto und ich bleiben stehen und Ayumi geht noch ein paar Meter weiter. Sie zieht ihre Sandalen aus und kniet sich nieder. Ayumi berührt mit den Kopf den Boden, dann setzt sie sich kerzengerade hin und fängt an zu beten. Ich weiß nicht ob sie vergessen hat, das wir auch noch in dem Raum sind, doch ich verstehe jedes Wort von ihr.

„Oh ihr Götter hört mich an. Ich habe keine Opfer für euch, aber bitte hört mich trotzdem an. Es ist sehr wichtig. Zuerst möchte ich mich für meine schnelle Genesung bedanken. Ihr habt wieder einmal eure Macht und eure Stärke bewiesen. Ihr wisst aber auch das eine schwere Prüfung vor mir liegt. Ich weiß nicht ob ich die Auserwählte bin, aber wenn ich es nicht bin, verstoßt mich nicht. Bitte lasst die Anderen, die immer zu mir stehen, mich auch nicht verstoßen. Ich habe Angst davor. Ich will für immer zu ihnen gehören.“

Tränen laufen von ihrem Gesicht. Als eine auf den Boden fällt, geht von dieser Träne ein beruhigender Impuls aus. Ob dieser Impuls von den Göttern kommt?

„Und könnt ihr mir bitte noch einen Wunsch erfüllen? Ich weiß zwar das ich ein Dämon sein soll...“

Wir drei sind starr vor Schreck. Ich will zwar etwas sagen, doch ich bekomme keinen Ton heraus. Mist, warum kann ich nichts sagen? Aber Seto und Mahaad geht es auch nicht anders. Sie bemühen sich zwar, aber vergeblich.

„... aber wenn ich sterbe möchte ich sehr gerne als Engel wieder geboren werden, damit ich alle, die mich beschützt haben, auch beschützen kann. Und wenn ich als Engel sterben sollte, trennt meine Seele und meinen Körper. Meine Seele schließt in eine goldene Feder ein und meinen Körper...“

Stille. Was soll mit ihrem Körper passieren? Warum spricht sie denn nicht weiter?

„... löst in tausend Schmetterlinge auf. Die Flügel sollen weiß und golden sein und es soll eine goldene Feder darauf abgebildet sein. Diese Schmetterlinge sollen auf zum Himmel fliegen und ein Schutzschild um Ägypten bilden. Nur ein Schmetterling soll zurückbleiben und sich frei bewegen können, damit ich immer auf alle, die mich beschützen, aufpassen kann. Ich bitte euch erfüllt mir diesen Wunsch.“

Plötzlich passiert etwas seltsames. Auf ihrem Rücken erscheinen für einen Augenblick Flügel. Ob die Götter Ayumi erhört haben? Oder habe ich mir die Flügel nur eingebildet? Ich schaue zu Seto und Mahaad. Sie schauen in die gleiche Richtung, in die ich gerade noch geblickt habe. Vorsichtig stupse ich Mahaad an.

Als er zu mir schaut, flüstere ich ihm ins Ohr: „Hast du auch gerade die Flügel auf Ayumis Rücken gesehen?“

Er nickt.

Also war es doch keine Einbildung. Diese Flügel waren echt.

Ayumi dankt noch schnell den Göttern, das sie ihr zugehört haben, und kommt zu uns.

„Lasst uns gehen. Morgen wird ein langer Tag.“, sage ich zu den Anderen.

„Ja, morgen wird ein langer und mühsamer Tag für Ayumi.“, denke ich bei mir und gehe langsam ins Bett, denn ich bin hundemüde.

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Hier ist nun das 5 Kapi. Würde mich wie immer über ein paar Kommis freuen!

Die Millenniumsfeder

Kapitel 6 – Die Millenniumsfeder
 

Am nächsten Tag werde ich von lautem Geschrei geweckt.

"Lasst mich los! Ich will nicht! Versteht es doch! Es hat keinen Sinn! Es wird sich nichts ändern!"

Es ist kurz vor Sonnenaufgang. Ich will noch schlafen. Welcher Tag ist eigentlich heute? Ach ja, heute ist die Zeremonie von Ayumi. Das Geschrei hat aufgehört. Ich stehe auf und ziehe mich an. Langsam mache ich die Türe auf und stocke. Dort stehen Ayumi und Seto. Ayumi weint und Seto versucht sie zu trösten. Langsam nimmt er sie in den Arm.

"Ist ja gut, du brauchst nicht zu weinen."

Sachte streift er durch ihr Haar.

"Warum soll ich diese Zeremonie ablegen? Es wird sich sowie so nichts ändern. Auch als Priesterin bin ich in ihren Augen immer noch ein Dämon. Ich will aber kein Dämon mehr sein."

"Dann versuche es wenigstens."

"Da hat Seto Recht."

Erst jetzt bemerken die Beiden mich.

"Guten Morgen Bruder."

"Guten Morgen mein Pharao."

"Ich wünsche euch auch einen guten Morgen."

"Warum bist du schon so früh wach Atem?"

"Ich bin von einem Geschrei geweckt worden."

"Etwa von mir? Das tut mir Leid. Ich wollte dich icht wecken."

"Schon gut."

Plötzlich biegt Kisara um die Ecke und sagt: "Ayumi, ich habe dich überall gesucht."

Als sie mich sieht, sagt sie schnell: "Guten Morgen mein Pharao."

Und redet weiter: "Ich soll dich doch für die Zeremonie fertig machen. Das Bad ist schon bereit und deine Kleidung ist auch schon hingelegt worden."

Ayumi antwortet: "Ja, ich komme."

Kisara und Ayumi sind schon fast um die Ecke gebogen, als Ayumi sich noch einmal umdreht und sagt: "Danke Seto. Du hast mir neuen Mut gegeben."

"Ich liebe dich.", flüstert Seto.

"Hast du gerade etwas gesagt Priester Seto?", frage ich.

"Nein, ich habe nur meinen Gedanken ausgesprochen."

Somit geht er. Ich weiß zwar was er gesagt hat, doch ich will es ihm nicht sagen.
 

Langsam gehe ich zum Speisesaal. Alle warten dort schon auf mich.

"Sind Ayumi und Kisara noch nicht da?", frage ich.

Isis antwortet: "Nein, aber sie müssten gleich kommen."

Ich setze mich und Isis behält Recht, denn die Türe geht auf und Ayumi kommt mit Kisara herein. Ich muss staunen. Ist das wirklich Ayumi? Die Anderen können auch nicht den Blick von Ayumi wenden.

Sie trägt ein seidenes, weißes Kleid, das ärmellos ist und bis zu den Knöcheln geht. Darüber hat sie ein Oberteil, was bis zur Brust geht und dort zusammengebunden ist. Das Oberteil reicht bis zu den Handgelenken. Das Kleid ist unten vergoldet, genauso wie auch das Ende der Ärmel vom Oberteil. Ayumis Haare sind mit einer goldenen Spange nach oben gesteckt.

Als Ayumi zum Tisch kommt, muss ich schmunseln.

Ich sage, als sie sich hingesetzt hat: "Pass gut auf das Kleid auf, denn dieses Kleid gehörte unserer Mutter."

Setos Augen funkeln. Er findet sie bestimmt jetzt noch hübscher, als sie es schon war.

"Hat das Kleid wirklich unserer Mutter gehört?"

Ich nicke.

"Das ist ja wunderbar!"

Sie lacht. Es ist ein freies Lachen.

"Jetzt ess aber endlich etwas. Es geht gleich los."
 

Nachdem wir alle gegessen haben, gehen wir gemeinsam zum Nil. Inzwischen hat Karim die Millenniumsfeder auf der Insel vergraben und ist nun wieder bei uns. Shada wartet schon beim Boot. Wie Isis schon vorher gesagt hatte, tobt der Nil. Die Wellen, die vom Wind angepeitscht werden, schlagen ans Ufer. Der Himmel ist schwarz.

"Du brauchst keine Angst zu haben. Wir werden hier alle auf dich warten.", sage ich zu Ayumi und drücke sie an mich.

"Keine Angst.", flüstere ich in ihr Ohr.

Sie zittert.

"Nun geh. Shada wartet auf dich. Es geht langsam los."

Sie nickt und geht langsam auf das Boot zu.

"Keine Sorge, es wird alles gut.", sagt Shada und verbindet ihr die Augen.

"Nun komm!"

Ayumi nickt.

Das Boot legt ab und bringt Ayumi auf die Insel. Ich schaue zu Seto. Er steht wie erstarrt da. In seinen Augen kann man Angst lesen.

Ich gehe auf ihn zu und sage: "Keine Angst. Ayumi geht es bestimmt gut."

Er schreckt zusammen. Erst jetzt scheint er scheint er bemerkt zu haben, das ich neben ihm stehe.

"Was habt ihr gesagt mein Pharao?"

"Du brauchst keine Angst um Ayumi zu haben."

"Da habt Ihr Recht."

Plötzlich erstrahlt die Insel in einem hellen Licht. Erschrocken drehen wir uns zur Insel um. Am Horizont sieht man ein buntes Farbenspiel. Es sieht aus, als würden die verschiedenen Farben des Regenbogens tanzen.

"Ayumi!", schreie ich und will losrennen, doch ich werde von Mahaad und Karim zurückgehalten.

"Ihr dürft nicht gehen Pharao. Das ist viel zu gefährlich!"

"Aber ich muss zu Ayumi!", schreie ich Karim und Mahaad an.

"Nein.", sagt Mahaad ruhig und plötzlich sagt Seto:

"Lasst mich gehen. Ich werde versuchen Ayumi zu finden."

"Nein, tut es nicht Priester des Lichtes!", schreit Isis, doch er will einfach nicht auf sie hören.

Doch weit kommt er nicht, denn plötzlich wird er von einem starken Windstoß zurück geworfen.

"Mist, warum komme ich nicht weiter?", sagt Seto.

"Ich muss zu Ayumi!"

Stille.

Der Wind hört auf zu wehen. Das Wasser wird ruhig.

"Warum willst du zu mir?", sagt eine Stimme hinter uns.

Wir drehen uns alle um. Dort steht sie.

"Ayumi!", sagen wir alle gleichzeitg.

Mana rennt zu ihr hin und umarmt sie. Plötzlich schreit Ayumi laut auf und Mana lässt sie erschrocken los. Erst jetzt sehe ich, das sie überall verwundet ist.

"Ayumi, was ist passiert?"

Keine Antwort.

"Bitte sag mir was passiert ist.", sage ich noch einmal.

"Ich bin an einen Felsen gespült worden, als ich wieder zurück wollte."

"Hast du die Millenniumsfeder gefunden?", fragt nun Isis.

Langsam öffnet sie ihre Hand. Dort liegt sie, die Millenniumsfeder. Sie ist aus purem Gold und schimmert in der Sonne.

"Du hast es geschafft."

Sie nickt.

Seto fragt: "Weißt du, warum ich nicht zu dir konnte?"

"Ich habe es dem Wind gesagt.", antwortet Ayumi.

"Wie bitte?"

"Ich habe dem Wind gesagt, er soll dich zurückhalten, weil die Wellen zu stark waren."

Jetzt frage ich: "Wie hast du das gemacht?"

"Mit der Millenniumsfeder. Der Wind gehorcht mir jetzt."

"Woher wusstest du das?"

"Unsere Mutter war bei mir und hat es mir gesagt. Ich habe sie gesehen. Sie ist war wunderschön."

Ayumi fängt an zu weinen.

Ich nehme sie vorsichtig in den Arm und sage: "Du brauchst nicht zu weinen Priesterin des Windes. Es ist alles Gut."

"Warum nennst du mich so?"

"Du hast die Millenniumsfeder gefunden, also bist du jetzt auch eine Priesterin."

Nach ein paar Augenblicken hört Ayumi auf zu weinen und ich lasse sie langsam los. Sie ist blass.

"Kannst du uns zeigen, wie du den Wind beherrschst?", fragt Karim.

"Ja."

Ayumi geht einen Schritt zurück und schließt ihre Augen. Dann hält sie die Millenniumsfeder gegen den Wind und bewegt ihren Arm einmal nach links und dann nach rechts. Plötzlich kommt wieder Wind auf. Doch dann fällt Ayumi auf die Knie.

"Was ist mit dir Priesterin Ayumi?", fragt Mahaad.

"Ich kann nicht mehr."

"Soll ich dich tragen Priesterin Ayumi?" fragt Seto. Ayumi nickt. Seto nimmt sie auf den Arm und wir gehen erleichtert zum Palast zurück.

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Hier ist endlich der 6. Teil!

Bedanke mich noch ganz herzlich bei meinen lieben Kommischreibern!

Schreibt bitte wieder Kommis!
 

Bis demnächst!

Die Millenniumsfeder (Ayumis Sicht)

Kapitel 7 – Die Millenniumsfeder (Aus der Sicht von Ayumi)
 

Langsam wache ich auf, ziehe mich an und gehe aus meinem Zimmer. Heute muss ich die Zeremonie ablegen, aber ich will nicht. Ich versuche unentdeckt in den Garten zu kommen, als ich plötzlich mit jemanden zusammenstoße. Ich erschrecke und schaue nach oben, genau in tiefblaue Augen. Es ist Seto.

„Wohin willst du Ayumi?“, fragt er mich.

„Ich wollte ...“

„Du wolltest bestimmt in den Garten oder?“

Ich nicke.

Plötzlich hält er mich am Arm fest. Ich versuche mich zu befreien.

„Lasst mich los Seto. Ich will nicht. Versteht es doch. Es hat keinen Sinn. Es wird sich nichts ändern.“, schreie ich Seto an, doch er lässt mich nicht los.

„Bitte versteht es doch.“

Meine Stimme erstickt, ich muss anfangen zu weinen.

Seto zieht mich näher an sich und versucht mich zu trösten. Er nimmt mich in seine Arme.

Er sagt: „Ist ja gut, du brauchst nicht zu weinen.“

Sachte streift er durch mein Haar. Es ist ein angenehmes Gefühl.

„Warum soll ich diese Zeremonie ablegen? Es wird sich sowie so nichts ändern. Auch als Priesterin bin ich in ihren Augen immer noch ein Dämon. Ich will aber kein Dämon mehr sein.“, sage ich.

„Dann versuche es wenigstens.“, sagt Seto.

„Da hat Seto Recht.“

Es ist Atem, mein Bruder.

Sachte stößt mich Seto weg und ich sage: „Guten Morgen, Bruder.“

„Guten Morgen mein Pharao.“

„Ich wünsche euch auch einen guten Morgen.“

Ich frage ihn: „Warum bist du schon so früh wach Atem?“

„Ich bin von einem Geschrei geweckt worden.“

„Etwa von mir? Das tut mir Leid. Ich wollte dich nicht wecken.“

„Schon gut.“

Als ich noch etwas sagen will, kommt Kisara plötzlich um die Ecke gebogen und sagt: „Ayumi, ich habe dich überall gesucht.“

Als sie Atem bemerkt, sagt sie schnell: „Guten Morgen mein Pharao.“

Und redet weiter: „Ich soll dich doch für die Zeremonie fertig machen. Das Bad ist schon bereit und deine Kleidung ist auch schon hingelegt worden.“

Ich antworte: „Ja, ich komme.“

Kisara und ich sind schon fast um die Ecke gebogen, als ich mich noch einmal umdrehe und sage: „Danke Seto. Du hast mir neuen Mut gegeben.“

Ich sehe noch, wie Seto etwas flüstert, und bin dann schon auf den Weg zum Bad.
 

Im Bad siehe ich mich aus und gehe in das warme Wasser. Die Wärme des Wassers tut mir richtig gut. Mein Körper entspannt sich und ich vergesse für ein paar Augen blicke die Zeremonie. Nach einer halben Stunde kommt Kisara und sagt:

„Willst du dich nicht langsam anziehen? Es wird Zeit.“

„Wo sind denn meine Sachen zum Anziehen?“, frage ich.

„Die liegen dort.“

Sie zeigt in die Richtung, wo meine Sachen liegen. Es ist ein seidenes, weißes und armloses Kleid, das unten vergoldet ist. Dazu noch ein Oberteil mit Ärmeln. Als ich mich angezogen habe, kämmt Kisara noch meine Haare und steckt diese mit einer goldenen Spange nach oben.
 

Langsam gehen wir in den Speisesaal. Als Kisara die Türe aufmacht, ist es plötzlich ganz ruhig und jeder sieht mich an. Als ich zum Tisch gehe, muss Atem grinsen.

Als ich mich hinsetze, sagt er: „Pass gut auf das Kleid auf, denn dieses Kleid gehörte unserer Mutter.“

„Hat das Kleid wirklich unserer Mutter gehört?“, frage ich unsicher.

Er nickt.

„Das ist ja wunderbar.“

Ich muss lachen. Es tut gut so zu lachen.

„Jetzt esse aber endlich etwas. Es geht gleich los.“

Somit esse ich ein Wenig, da ich nicht wirklich Hunger habe.
 

Nachdem wir alle gegessen haben, gehen wir gemeinsam zum Nil. Shada wartet bei dem Boot auf mich. Der Nil tobt. Ich habe Angst.

Scheinbar bemerkt das Atem, denn er sagt: „Du brauchst keine Angst zu haben. Wir werden hier alle auf dich warten.“

Dann drückt er mich an sich und flüstert mir ins Ohr: „Keine Angst.“

Ich zitter immer noch.

„Nun geh. Shada wartet auf dich . Es geht langsam los.“

Ich nicke und gehe langsam auf das Boot zu.

Als ich bei dem Boot ankomme, sagt Shada: „Keine Sorge, es wird alles gut.“

Er verbindet mir die Augen.

„Nun komm!“

Mit diesen Worten bringt er mich hinüber zur Insel.
 

Jetzt bin ich ganz alleine auf der Insel. Der Wind lässt einfach nicht nach. Mir ist es kalt. Der Regen durchnässt mein Kleid. Ich laufe einfach weiter. Wo soll ich diese Feder nur finden? Und wie? Atem hat mir nichts gesagt, als ich ihn gestern gefragt habe. Er war wohl ziemlich müde. Meine Beine tragen mich bald nicht mehr. Ich muss endlich die Millenniumsfeder finden. Ich weiß nicht mehr weiter und setze mich auf den nassen Boden. Mir wird immer kälter. Was wird sich schon ändern? Es ist doch egal ob ich die Millenniumsfeder nun finde oder nicht. Für sie bin ich dann doch immer noch ein Dämon. Ich muss anfangen zu weinen. Niemand ist da der mich beschützt. Ob ich ohne die Feder zu den Anderen zurückkehren soll? Ob sie dann immer noch meine Freunde sind? Ich muss es einfach riskieren. Also gehe ich zurück zum Nil. Die Wellen sind stark und trotzdem traue ich mich ins Wasser. Doch weit komme ich nicht. Die Wellen spülen mich an einen Felsen. Ich merke wie meine Haut aufgerissen wird. Schmerzen durchfahren meinen Körper. Bewegungslos liege ich am Strand, als plötzlich jemand auf mich zukommt. Ich sehe alles verschwommen.

„Bin ich schon tot?“, frage ich die Gestalt vor mir, doch diese antwortet mir nicht.

Ich versuche langsam aufzustehen, doch es gelingt mir nicht.

„Bleibe noch etwas liegen. Du bist noch zu schwach."

Die Gestalt ist eine Frau.

„Was machen Sie hier? Und wie sind Sie hier her gekommen?“

„Ich war doch schon immer bei dir.“

Langsam erholen sich meine Augen wieder. Ich schaue in zwei blaugraue Augen. Diese Augen sehen meinen so gleich aus.

„Wie geht es dir meine Tochter?“

„Mama? Bist du es? Aber wie ist das möglich?“

„Ich bin schon immer bei dir gewesen. Tief in deinem Herzen war ich immer bei dir.“

„Und warum bist du erst jetzt aufgetaucht? Warum konnte ich dich noch nicht eher sehen?“

„Weil erst jetzt der richtige Augenblick gekommen ist.“

„Kannst du mir nicht sagen wo ich die Millenniumsfeder finden kann?“

„Was weißt du alles über die Millenniumsfeder?“

„Fast gar nichts.“

„Weißt du, die Millenniumsfeder hat einmal mir gehört.“

„Davon hat Vater mir nichts erzählt.“

„Er sollte es dir nicht erzählen, weil ich nicht wollte, dass du traurig wirst. Ich wollte das du lächelnd durchs Leben gehst, doch ich habe genau das Gegenteil erreicht.“

„Sie nennen mich alle nur Dämon.“

„Aber für mich bist du ein wunderschöner Engel.“

„Danke.“

Ihr blondes Haar weht im Wind.

„Und jetzt wieder zurück zur Millenniumsfeder. Mit ihr kannst du den Wind kontrollieren.“

„Wirklich?“

Sie nickt.

„Und wie?“

„Mit deinen Händen.“

„Und wo ist die Millenniumsfeder?“

Schweigen.

„Warum antwortest du mir nicht?“

„Ich muss jetzt leider gehen. Ich weiß nicht ob wir uns je wiedersehen.“

Langsam löst sie sich in Luft auf.

„Bitte geh nicht Mutter!“, rufe ich noch, doch dann sehe ich sie nicht mehr.

Als ich auf den Boden schaue, sehe ich sie. Die Millenniumsfeder. Langsam richte ich mich auf. Ich nehme die Millenniumsfeder und merke wie eine starke Kraft meinen Körper durchzieht. Plötzlich beginnt am Himmel ein buntes Farbenspiel. Die Farben des Regenbogens tanzen. Ich habe es geschafft. Danke Mutter. Du hast mir sehr geholfen.

„Ist schon gut.“, höre ich ihre Stimme in meinen Ohren.

Dann merke ich wie der Wind mich in die Luft hebt und weg bringt.
 

Von weiten sehe ich wie Seto auf den tobenden Nil zugeht. Mit meiner Millenniumsfeder verursache ich einen starken Windstoß, der Seto zurückwirft.

„Mist, wieso komme ich nicht weiter? Ich muss zu Ayumi.“, sagt Seto und ich lande sanft hinter Atem, Seto und den Anderen.

Der Wind hört, auf mein Kommando, auf zu wehen.

Dann frage ich: „Warum willst du zu mir?“

Alle drehen sich um.

Sie sehen mich an, bis sie alle sagen: „Ayumi!“

Mana rennt zu mir hin und umarmt mich. Schmerzen durchziehen wieder meinen Körper. Es brennt wie die Hölle. Ich halte es nicht mehr aus. Ich muss schreien. Erschrocken lässt Mana mich los. Atem sieht mich genau an.

„Ayumi, was ist passiert?“

Wie soll ich ihm das erklären? Soll ich sagen, das ich fast ohne die Millenniumsfeder wiedergekommen wäre?

„Bitte sag mir was passiert ist.“, fragt mich Atem noch einmal.

„Ich bin an einen Felsen gespült worden, als ich wieder zurück wollte.“, antworte ich.

„Hast du die Millenniumsfeder gefunden?“, fragt mich nun Isis.

Langsam öffne ich meine Hand. Dort liegt sie, die Millenniumsfeder. Sie ist aus purem Gold und schimmert in der Sonne.

„Du hast es geschafft.“

Ich nicke.

Seto fragt: „Weißt du, warum ich nicht zu dir konnte?“

„Ich habe es dem Wind gesagt.“, antworte ich.

„Wie bitte?“

„Ich habe dem Wind gesagt, er soll dich zurückhalten, weil die Wellen zu stark waren.“

Jetzt fragt Atem: „Wie hast du das gemacht?“

„Mit der Millenniumsfeder. Der Wind gehorcht mir jetzt.“

„Woher wusstest du das?“

Plötzlich erinnere ich mich wieder an unsere Mutter. An ihr blondes Haar und an ihre blaugrauen Augen.

„Unsere Mutter war bei mir und hat es mir gesagt. Ich habe sie gesehen. Sie ist war wunderschön.“

Ich muss anfangen zu weinen.

Atem nimmt mich vorsichtig in den Arm und sagt: „Du brauchst nicht zu weinen Priesterin des Windes. Es ist alles Gut.“

Ich sehe ihn verwundert an und frage: „Warum nennst du mich so?“

„Du hast die Millenniumsfeder gefunden, also bist du jetzt auch eine Priesterin.“

Nach ein paar Augen blicken höre ich auf zu weinen und Atem lässt mich langsam los. Ich fühle mich schwach. Ich habe kaum noch Energie in mir.

„Kannst du uns zeigen, wie du den Wind beherrschst?“, fragt Karim.

„Ja.“

Ich gehe einen Schritt zurück und schließe meine Augen. Ich erinnere mich, was mir unsere Mutter mir gesagt hat. Dann halte ich die Millenniumsfeder gegen den Wind und bewege meinen Arm einmal nach links und dann nach rechts. Plötzlich kommt wieder Wind auf. Doch dann falle ich auf die Knie. Ich kann einfach nicht mehr.

„Was ist mit dir Priesterin Ayumi?“, fragt Mahaad.

„Ich kann nicht mehr.“, antworte ich ihm.

„Soll ich dich tragen Priesterin Ayumi?“ fragt mich mein Cousin Seto.

Ich nicke.

Seto nimmt mich auf den Arm und wir gehen alle zusammen zum Palast zurück.

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Das war noch einmal das Kapitel 6 aus Ayumis Sicht.

Hoffe es hat euch trotzdem gefallen.

Hinterlasst wieder ein paar Kommis.
 

Bis demnächst!

Das kleine Mädchen (Ayumis Sicht)

Kapitel 8 – Das kleine Mädchen (Ayumis Sicht)
 

Ich bin nun schon seit drei Wochen in meinem Amt als Priesterin. Doch leider hat sich nichts geändert. Das Volk verachtet mich immer noch. Nicht nur die Erwachsenen, jetzt sind es auch schon die Kinder, die mich verachten. Ich halte es fast nicht mehr aus, doch man sieht mir meine Sorgen nicht an. Doch leider fühle ich mich immer schwächer. Ich weiß nicht, wie lange ich diesen Druck noch standhalten kann.
 

„Ayumi?“

Eine Stimme holt mich aus meinen Gedanken zurück. Ich drehe mich um und sehe in zwei blau Augen.

„Was wünschst du Priester Seto?“

„Nenn mich nicht immer so.“

„Tut mir Leid Seto.“

„Wo warst du gerade mit deinen Gedanken?“

„Ich habe nur nachgedacht.“

„Ich verstehe.“

Nein, er kann es nicht verstehen. Er weiß nicht wie ich mich fühle.

„Wollen wir in die Stadt gehen und etwas einkaufen?“

„Das machen doch die Diener. Warum willst du selbst gehen?“

„Ich möchte dich auf andere Gedanken bringen. Bitte geh mit mir in die Stadt.“

Ich nicke, auch wenn ich Angst davor habe.
 

In der Stadt angekommen, spüre ich die Blicke der Bewohner in meinen Nacken.

„Ich komme gleich wieder.“, sagt Seto und verschwindet in einem Haus.

„Na ganz alleine hier? Wollen wir irgendetwas zusammen unternehmen?“

Erschrocken drehe ich mich um.

„Was wollen Sie von mir?“

Ein älterer Mann steht vor mir. Er riecht unangenehm und mir wird fast schlecht.

„Ich will dich. Ich will Rache dafür, das du unsere geliebte Frau vom früheren Pharao umgebracht hast.“

Ich will weg, doch hinter mir tauchen plötzlich zwei weitere Männer auf. Plötzlich durchzieht ein brennender Schmerz meinen Körper. Als ich mich umdrehe, sehe ich das der ältere Mann eine Peitsche in der Hand hat. Er schlägt wieder zu und trifft mein Gesicht. Als er wieder zuschlagen will, schließe ich meine Augen. Doch die Peitsche trifft mich nicht. Langsam öffne ich meine Augen wieder. Vor mir steht Seto.

„Was wollt Ihr hier Priester des Lichts?“, fragt der Mann.

„Lasst die Priesterin des Windes in Ruhe.“

„Das soll eine Priesterin sein? Dieser Dämon hat die eigene Mutter getötet, und dafür soll sie büssen.“

Tränen steigen in meine Augen. Ich will kein Dämon mehr sein. Ich will einfach nicht mehr.

„Sie kann nichts dafür, das ihre Mutter bei ihrer Geburt gestorben ist.“, sagt Seto.

„Ihr beschützt einen Dämon? Ihr seit es nicht Wert ein Priester zu sein.“

Er holt mit seiner Peitsche aus, doch Seto greift nach ihr und zieht sie aus den Händen des Mannes.

„Verschwindet, bevor ich noch wütender werde.“

Seine blauen Augen funkeln vor Wut. Die Männer bekommen Angst und verschwinden. Jetzt dreht Seto sich zu mir um.

„Wie geht es dir?“, fragt er mich mit besorgter Stimme.

„Es geht schon wieder.“

„Wo hat er dich getroffen?“

Als ich ihm nicht antworte, zieht er mich an sich und schaut mich von oben bis unten an.

„Lass uns zurück in den Palast gehen. Dort wird man deine Wunden versorgen. Kannst du laufen?“

Ich nicke, doch als ich versuche zu gehen, kippe ich fast um. Zum Glück hält mich Seto fest.
 

Langsam gehen wir aus der Stadt. Immer wieder schaut mich Seto besorgt an.

„Geht es noch?“

Ich nicke, obwohl ich fast nicht mehr kann.

„Lass uns eine kurze Pause machen. Setz dich hierhin und warte auf mich und ich hole uns etwas zu trinken.“

Mit diesen Worten geht er zum Brunnen.

Plötzlich höre ich ein Wimmern hinter mir. Als ich mich umdrehe, sehe ich nur eine dunkle Gasse. Mit meiner letzten Kraft stehe ich auf. Langsam taste ich mich die Mauer entlang. Ich höre wieder ein Wimmern. Als ich zu einer Kiste komme, sehe ich einen Schatten. Ich habe gerade die Kiste erreicht, als mich zwei wunderschöne leuchtende Augen anschauen. Es ist ein Kind.

„Wer bist du?“, fragt mich die ängstliche Stimme des kleinen Mädchens.

„Ich heiß Ayumi. Und wie ist dein Name?“

„Mein Name ist Yura.“

„Woher kommst du Yura?“

Noch einer kurzen Pause antwortet sie: „Ich habe kein zu Hause. Mein Vater hat meine Mutter verlassen. Sie ist daraufhin gestorben. Niemand wollte mich haben, also lebe ich hier auf der Strasse. Und woher kommst du?“

Die Kleine ist wirklich süß.

„Ich komme vom Palast und bin eine Priesterin, die Priesterin des Windes. Kennst du mich nicht?“

Yura schüttelt den Kopf.

Also gibt es doch noch Menschen, die mich nicht kennen. Vielleicht kann ich so beweisen, dass ich kein Dämon bin, sondern ein normaler Mensch.

„Willst du mit in den Palast kommen?“

„Darf ich denn?“

„Du kannst bei mir leben, wenn du möchtest.“

„Wirklich?“

Ich nicke.

Also gehen wir zusammen aus der dunklen Gasse. Meine Kraft lässt immer mehr nach. Mein Kopf fühlt sich heiß an.

„Geht es dir nicht gut?“

Die kleine Yura sieht mich mit ihren Augen an.

„Ja, mir geht es nicht wirklich gut. Lass uns eine kleine Pause machen.“

Also setzen wir uns auf den Boden.

Ich fange an zu erzählen: „Ich habe keine Eltern mehr, musst du wissen. Ich habe nur noch meinen Bruder.“

„Hat euch dein Vater auch verlassen?“

Ich muss lächeln.

„Nein, mein Vater hat uns nicht verlassen. Meine Mutter starb bei meiner Geburt und mein Vater starb 16 Jahre später.“

Yura ist wirklich süß.

„Wie alt bist du eigentlich Yura?“

„Ich bin vier.“

Sie ist so jung und musste schon so viel durchmachen.

„Ayumi!“, ruft plötzlich jemand.

Oh man. Ich habe Seto ja völlig vergessen.

„Komm Yura, lass uns gehen.“

Sie nickt und nimmt zögerlich meine Hand, die ich ihr gereicht habe.

Langsam gehen wir aus der Gasse.

„Da bist du ja Ayumi. Ich habe mir schon Sorgen um dich gemacht.“

Yura versteckt sich hinter mich und fragt: „Ist das dein Bruder?“

„Nein, das ist der Priester des Lichtes. Du brauchst vor ihm keine Angst zu haben.“

Zögerlich kommt sie hinter mir vor.

„Wer ist das?“

„Das ist Yura und sie wird ab heute im Palast leben.“

„Du weißt dass das nicht geht.“

„Aber sie ist für mich wie eine Tochter und außerdem hatte sie keine Angst vor mir.“

„Meinetwegen, doch ich weiß nicht ob der Pharao auch deiner Meinung ist. Wie geht es dir eigentlich?“

„Mir geht es schon besser. Ich habe noch eine Bitte an euch. Ich werde dann in mein Zimmer gehen und etwas sauberes anziehen, damit Niemand sieht, was passiert ist. Und ihr dürft auch niemanden sagen was passiert ist, weil ich nicht will das es irgendjemand außer uns weiß.“

„Aber warum soll es niemand erfahren?“

„Weil ich sonst nie wieder in die Stadt darf und weil die Bürger keinen Ärger bekommen sollen.“

„Aber es kann immer wieder passieren.“

„Ich weiß, aber ich werde doch von jemanden beschützt.“

„Ach ja? Und von wem?“

„Dir.“, flüstere ich eher zu mir selbst als zu Seto.

Ich hoffe er hat es nicht verstanden. Mir fällt es immer schwerer zu laufen und mein Kopf tut weh. Yura legt ihre kleine Hand in meine und Seto stützt mich mit seinen Armen. Es ist für mich wie eine kleine Familie, vielleicht auch für andere Betrachter.

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Das war wieder ein Kapitel aus Ayumis Sicht.

Hoffe es hat euch gefallen.
 

Ob Yura im Palast bleiben darf, erfahrt ihr im nächsten Kapitel.

♥hel♥

angelwater

Was ist mit dir?

Kapitel 9 – Was ist mit dir?
 

Immer noch nicht sind Ayumi und Seto aus der Stadt zurück. Hoffentlich ist ihnen nichts passiert. Nein, Seto ist ja bei ihr und er wird sie beschützen. Endlich höre ich die Beiden. Wird ja auch Zeit.

Plötzlich kommt ein Kind auf mich zu gerannt.

"Wer bist du denn?", frage ich das Kind.

"Und woher kommst du?"

"Ich heiße Yura Onkel und ich wohne ab heute hier."

"Yura, komm sofort her. So kannst du doch nicht mit den Pharao reden.", ruft Seto aufgebracht.

"Sei doch nicht so streng mit ihr. Sie hat es nicht so gemeint Seto.", beruhigt Ayumi Seto.

"Was macht die Kleine hier?", frage ich.

"Ich möchte Yura bei mir aufnehmen, sie soll hier im Palast aufwachsen."

Ayumi sieht blass aus. Ihr Gesicht ist ganz feucht.

"Warum soll sie hier bleiben?"

"Sie hat keine Eltern mehr und niemand wollte sie aufnehmen. Soll sie etwa auf der Straße aufwachsen?"

"Nein, natürlich nicht. Ich kann das nur leider nicht alleine entscheiden. Ich muss erst die anderen Priester fragen, was sie darüber denken."

"Na gut, aber ich gehe mit.", sagt Ayumi.

"Du bist doch auch eine Priesterin, schon vergessen?"

"Nein, das habe ich nicht vergessen. Wie könnte ich das schon vergessen."

Sie lächelt, aber es ist ein gequältes Lächeln.
 

Nach etwa einer Stunde haben sich alle Priester, ich und natürlich auch die kleine Yura in dem Thronsaal versammelt.

"Wir sind hier um über die kleine Yura zu sprechen."

Jeder teilt mir seine Meinung mit.

"Geht es dir nicht gut Ayumi?", fragt die kleine Yura sie, zwar leise, aber da sie neben den Thron stehen, verstehe ich sie sehr gut.

"Es geht mir gut."

"Und wie ist deine Meinung Priesterin des Windes?", frage ich Ayumi.

"Ich finde Yura sollte hier im Pal..."

Plötzlich sackt sie zusammen, aber bevor sie auf den Boden fällt, fängt Seto sie ab.

"Was ist mit dir Ayumi?", fragt Seto, aber er bekommt keine Antwort, denn sie hat das Bewusstsein verloren.

Sie sieht sehr schlecht aus. Also ging es ihr doch nicht gut.

"Ayumi, bitte sag etwas!", schreit Seto schon fast.

Plötzlich werden seine Hände rot.

"Du blutest ja Seto.", sagt Karim.

Er schaut auf seine Hände.

"Die Wunde muss wieder aufgegangen sein und ich habe ihr doch gesagt, das sie zu einem Arzt gehen soll."

"Aber das solltest du doch niemanden sagen.", flüstert Yura Seto zu.

"Was solltet Ihr uns nicht sagen Seto?", fragt Mahaad.

"Was ist heute in der Stadt passiert?", frage ich nun, als er uns nicht antworten will.

"Bringt erst einmal Ayumi zu einem Arzt. Dann möchte ich mit euch mein Pharao und mit euch Mahaad alleine sprechen. Yura soll auch hier bleiben."
 

"Was wolltete Ihr uns mitteilen Seto?", frage ich.

"Ayumi wurde heute in der Stadt von ein paar ..."

"Aber das sollst du doch nicht sagen Seto.", sagt Yura.

"Ich weiß, dass ich Ayumi etwas versprochen habe, doch das hier ist sehr wichtig Yura."

Sie nickt nur und Seto spricht weiter: "Ayumi wurde heute von einem Bürger mit einer Peitsche geschlagen. Sie hat uns befohlen, niemanden etwas davon zu sagen, weil sie nicht wollte, das Ihr euch aufregt."

"Ich rege mich aber auf. Und warum erfahre ich das erst jetzt?", schreie ich Seto an.

Erschrocken versteckt Yura sich hinter Seto.

"Entschuldigt bitte, aber ich habe Ayumi versprochen es niemanden zu sagen."

"Und wo wart Ihr zu diesem Moment?"

"Ich habe etwas in einem der Läden besorgt."

"Und warum habt Ihr Ayumi nicht mitgenommen?"

"Ich konnte doch nicht ahnen, das so etwas passieren würde."

"Aber es ist nun einmal passiert und was wollt Ihr jetzt tun Seto?"

"Ich werde ab heute immer auf sie aufpassen."

"Und warum seit Ihr dann noch hier?" Schreie ich immer noch wütend.

Damit dreht sich Seto um und geht. Wohin kann ich nur ahnen. Plötzlich fällt meine Aufmerksamkeit auf Yura. Sie sitzt ängstlich in einer Ecke und weint. Langsam gehe ich zu ihr hin.

"Tut mir Leid, ich wollte nicht so schreien."

"Und warum hast du es dann gemacht?"

"Weil ..."

"Weil er sich Sorgen um Ayumi gemacht hat.", sagt Mahaad.

"Und wer bist du?", fragt Yura nun Mahaad.

"Mein Name ist Mahaad."

"Darf ich hier bleiben?", fragt sie unsicher.

"Wenn du möchtest.", sage ich nun wieder.

"Wirklich?"

"Ja wirklich."

Freudig springt sie auf.

"Ich darf hierbleiben. Ich darf bei Ayumi und Seto bleiben."

Ihr Lachen ist sehr schön und die grünen Augen fangen an zu funkeln.

"Hast du die Beiden sehr gern?"

Sie nickt.

"Möchtest du zu Ayumi gehen?"

Wieder nickt sie und rennt los.

Sie ist schon fast aus der Türe raus, als sie wieder zurück kommt und schüchtern fragt: "Wo ist Ayumi denn jetzt?"

"Mahaad wird dir zeigen, wo sie gerade liegt."

Schnell flüstere ich noch Mahaad zu: "Komm dann bitte wieder zu mir zurück."

Er nickt.
 

Warum habe ich Seto angeschrien? Es hätte doch jeden von uns passieren können. Oder nicht? Mache ich mir Sorgen, weil Seto Ayumi liebt? Er weiß zwar, dass er sie nicht lieben darf, und doch tut er es. Seto und Ayumi sind verwandt. Deshalb können sie sich nicht in einander verlieben. Für Seto wird es bestimmt immer schwerer, dieses Gefühl geheim zuhalten und doch versucht er es immer weiter. Er ist wirklich stark. Aber wie lange wird er es noch geheim halten können? Wird er vielleicht irgendwann auch unter der Last zusammen brechen?
 

Plötzlich wird die Tür aufgemacht. Leicht erschrocken drehe ich mich um. In der Tür steht Mahaad. Wie ich ihn liebe.

"Was ist mit dir?", fragt er mich.

"Ich habe nachgedacht."

"Und über was?"

Ich zucke mit den Schultern.

"Weißt du, irgendwie erinnert mich die kleine Yura an Ayumi."

"Wie meinst du das Mahaad?"

"Sie sind sich so ähnlich. Ayumi hat sich auch immer ängstlich hinter einem Erwachsenen versteckt, wenn sie Angst hatte oder angeschrieen wurde. Die Augen, es sind die Augen, die mich auch so an Ayumi erinnern."

"Jetzt wo du es sagst. Sie sind sich wirklich ähnlich. Und trotzdem sind sie immer fröhlich."

"Ich weiß zwar nicht was Yura alles durchgemacht hat, aber ich glaube, sie hatte bis heute auch kein leichtes Leben."

"Wie kommst du darauf?"

"Ihre Augen sehen traurig aus."

"Da kannst du Recht haben. Ayumi hat man es auch angesehen, wenn sie traurig war."

"Yura könnte Ayumis Kind sein. Meinst du nicht auch?"

"Wieso denkst du das?"

"Weil sie sich so ähnlich sind."

"Achso."

"Ob Yura sich zu Seto und Ayumi hingezogen fühlt?"

"Kann schon sein."

"Irgendetwas stimmt doch nicht mit dir? Willst du mir nicht sagen, was los ist?"

"Ich mache mir Sorgen um Ayumi."

Langsam kommt er auf mich zu und umarmt mich wieder, da wir endlich einmal wieder alleine sind. Er nimmt mir meine Sorgen ab. Er tut mir einfach gut. Langsam muss ich doch anfangen zu weinen. Ich mache mir solche Sorgen um Ayumi. Ich muss zwar stark sein, doch ich kann einfach nicht mehr.

Mahaad drückt mich noch näher an sich und tröstet mich mit den Worten: "Mach dir keine Sorgen. Ayumi wird es schon bald besser gehen."

"Und wenn das Alles noch einmal passiert? Was, wenn Ayumi noch einmal überfallen und geschlagen wird? Was dann?"

"Wir müssen ab heute einfach besser auf Ayumi aufpassen. Wir werden es schon schaffen."

Wie gerne ich ihm doch glauben würde. Aber ich habe immer noch Angst, das Ayumi wieder etwas Schlimmes passiert.

"Vielleicht hast du ja Recht Mahaad. Vielleicht mache ich mir wirklich zu viele Sorgen um Ayumi."

Mahaad gibt mir Stärke und Kraft. Bei ihm fühle ich mich wohl. Ich merke, wie ich wieder einmal rot werde und als ich in sein Gesicht schaue, ist es auch rot. Ich werde immer müder. Langsam schlafe ich unter Tränen in Mahaads Armen ein. Ich merke nur noch, wie er mich in mein Bett trägt. Ich muss wohl wirklich ziemlich müde gewesen sein, auch wenn ich es selber nicht gemerkt habe.

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So das war erstmal das 9. Kapitel. Ab jetzt versuche ich die Kapitel etwas länger zu machen. :)

*hel*

angelwater

Ungewisse Gefühle (Verschiedene Sichten)

Ungewisse Gefühle
 

Yura´s Sicht
 

Am nächsten Morgen wache ich auf. Ayu liegt immer noch im Bett und schläft. Plötzlich wird die Türe aufgemacht und Ayu´s Freund steht vor mir.

„Na gut geschlafen Yura?“

Ich nicke.

„Was ist mit Ayu?“

„Sie braucht noch viel Ruhe. Hast du Hunger?“

Wieder nicke ich.

„Dann lass uns zusammen in die Küche gehen.“
 

Als wir in der Küche ankommen, sagen die Köche:

„Guten Morgen Priester Seto. Wie geht es euch?“

Die Köche verbeugen sich.

„Was geht euch das an?“

Die Köche zucken zusammen.

„Dieses Mädchen hier wohnt seit gestern im Palast. Gebt ihr etwas zuessen und schickt sie dann wieder zu mir.“

Die Köche nicken und Seto geht raus.

„Was denkt sich dieser Priester eigentlich dabei uns einfach so dieses Mädchen in die Küche zubringen. Sie soll gefälligst auch wie die Anderen im Saal essen. Also warum sollten wir sie hier bedienen?“

„Der Priester Seto will es halt so. Wir müssen seine Befehle ausführen.“

„Hört auf hier so etwas zu erzählen, das Mädchen könnte alles dem Pharao und den Priestern erzählen.“

„Dieses Gör ist doch noch viel zu klein um zu verstehen, was wir hier reden.“

„Stimmt es eigentlich, das die Schwester des Pharaos das Mädchen mit in den Palast gebracht hat?“

„Das erzählt man sich zu mindestens so, aber niemand weiß wirklich, ob das stimmt.“

Was reden die eigentlich die ganze Zeit? Natürlich verstehe ich, was sie reden. Sie reden über mich und Ayu. Die Köche schauen mich an und geben mir dann etwas zuessen. Das Essen sieht sehr lecker aus und jetzt merke ich auch, was ich für einen Hunger habe.
 

Seto´s Sicht
 

Ich bin wieder im Zimmer von Ayumi. Warum mussten wir damals erfahren, das wir verwandt sind? Wäre es nicht viel einfacher, wenn wir es nie erfahren hätten?

Es klopft an der Tür und mein Cousin kommt rein.

„Guten Morgen mein Pharao.“, sage ich und verbeuge mich kurz.

„Wie geht es Ayumi?“

„Es hat sich seit gestern nichts geändert.“

„Und wo ist Yura?“

„Sie ist in der Küche und isst gerade etwas.“

„Verstehe.“

Er setzt sich an das Bett seiner Schwester und nimmt ihre Hand in seine Hände. Ich stelle mich ans Fenster und schaue raus.

„Über was denkst du die ganze Zeit nach?“

Überrascht drehe ich mich zum Pharao.

„Wie meint Ihr das?“

„Du siehst schon seit einer ganze Weile so nachdenklich aus. Willst du mir nicht erzählen, was los ist?“

„Das kann ich Ihnen leider nicht erzählen.“

„Und warum nicht?“

„Weil ich es nicht kann. Bitte entschuldigt.“

„Schon gut.“

Er lässt die Hand von Marina wieder los und legt sie zurück auf das Bett.

„Passt du weiter auf sie auf?“

„Ja, das mache ich.“

Der Pharao geht wieder.
 

Ich stehe immer noch am Fenster. Merkt man es mir so an, dass etwas nicht mit mir stimmt? Bestimmt, sonst hätte der Pharao nicht gefragt. Aber es darf leider niemand mein Geheimnis wissen. Das hätte verbale Folgen. Ich könnte nicht mehr in ihrer Nähe sein und des Landes würde ich bestimmt auch verbannt. Ist es so schwer, mich einfach nicht von meinen Gefühlen leiten zulassen? Ja, es ist schwer, weil ich schon sehr lange versuche, diese Gefühle für sie zu unterdrücken. Doch von Tag zu Tag werden sie immer stärker. Wie soll ich das bloß aushalten?

„Ich liebe dich Ayumi.“, flüstere ich leise in den Raum und gehe dann nach Yura gucken.
 

Ayumi´s Sicht
 

Ich höre wie Seto aus dem Raum geht. Obwohl er die letzten Worte geflüstert hat, habe ich ihn ganz genau verstanden. Wenn Seto wüsste, wie glücklich ich jetzt bin. Ich liebe Seto auch, aber ich hatte bis jetzt Angst, es ihm zusagen. Und auch jetzt darf ich es ihm nicht sagen. Wir müssen uns weiter im geheimen Lieben, ohne die Gefühle des Anderen zu erwidern. Es ist besser so für uns beide.
 

Tränen sammeln sich in meinen Augen. Es ist hart, aber wir dürfen uns nicht lieben. Wir sind verwandt. Wir hätten uns gar nicht in einander verlieben sollen. Ich denke oft darüber nach, wann ich Seto angefangen habe zu lieben. Es hat schon früh angefangen. Was soll ich jetzt nur tun?
 

Langsam versuche ich aufzustehen. Es fällt mir sehr schwer. Doch irgendwie gelingt es mir doch. Ich öffne leise die Tür. Niemand soll merken, das ich weg bin. Ich muss einfach gehen. Ich darf nicht hier bleiben. Zu groß sind die Gefühle, die ich zu Seto habe. Mein Bruder wird es schon irgendwie ohne mich schaffen. Ich weiß es. Es wird hart für Seto und Atem, wenn ich nicht mehr da bin, doch es ist besser für uns alle.
 

Langsam gehe ich die Stufen vom Palast herunter. Bis jetzt hat mich noch niemand gesehen. Ich kenne ja die Geheimgänge, da ich schon als kleines Kind gerne diese Gänge benutzt habe. In diesen Gängen fühlte ich mich frei und ich bin so auch den Blicken der Anderen entkommen.
 

Endlich bin ich in der Stadt angekommen. Ich habe mir Kleidung von Sklaven aus der Wäscherei genommen, damit man mich hier nicht erkennt. Es fällt mir schwer, mich hier zurecht zufinden, aber es muss halt sein. Zuerst werde ich mir etwas zu essen kaufen und dann werde ich überlegen, was ich dann machen soll. Ich der Stadt kann ich nicht bleiben, hier würden Seto und Atem mich zu schnell finden. Natürlich tut mir Yura Leid. Sie hat schon wieder eine geliebte Person verloren. Mich. Hoffentlich kann Seto sie trösten. Zu gerne würde ich bei den Beiden bleiben, doch ich weiß, es hätte keinen Sinn, denn dafür liebe ich Seto zu sehr.
 

Ich merke, wie schwach ich noch bin. Kein Wunder. Ich habe weder etwas getrunken, noch etwas gegessen, als ich gegangen bin. Eigentlich sollte ich noch im Bett liegen und mich ausruhen, aber ich kann nicht länger im Palast bleiben. Ich darf nicht im Palast bleiben.
 

Atem´s Sicht
 

Ich öffne die Türe zu Ayumi´s Zimmer. Als ich eintrete, merke ich, das Ayumi nicht da ist. Das kann doch nicht sein, aber vielleicht ist sie ja mit Seto mitgegangen. Als ich wieder auf den Flur gehe, kommt Seto mir entgegen.

„Wo ist Ayumi?“, frage ich ihn.

„Ayumi ist in ihrem Zimmer und schläft.“, antwortet er mir.

Hinter ihm sehe ich Yura. Ihr scheint es besser als gestern zugehen.

„Nein, sie ist nicht in ihrem Zimmer. Ich dachte, sie wäre bei dir und Yura.“

„Was!“

Er geht an mir vorbei und sieht in das Zimmer von Ayumi.

„Ich sagte doch, sie ist nicht in ihrem Zimmer. Weißt du vielleicht, wo sie sein könnte?“

Er schüttelt den Kopf. Yura schaut uns beide ungläubig an.

„Wo ist denn Ayu?“, fragt sie unsicher.

Ich beuge mich zu ihr runter und sage: „Keine Sorge, wir werden Ayumi schon finden.“

Sie nickt und lächelt mich an.

„Seto? Weißt du vielleicht wo sie sein könnte?“

„Nein, mein Pharao, aber vielleicht hat sie irgendjemand gesehen.“

„Vielleicht. Wir sollten alle im Palast fragen.“

Er nickt und wir gehen alle im Palast fragen.
 

Nach fast zwei Stunden haben die Priester und ich jeden gefragt, der uns über den Weg kam. Bis jetzt hatten wir keinen Erfolg.

„Wo kann sie nur sein?“, frage ich Mahaad, der mit mir gefragt hat.

„Ich weiß es nicht.“

„Aber irgendwo muss sie doch sein.“

„Nach einer Entführung sah es nicht aus.“

„Aber warum sollte sie von selbst den Palast verlassen. Hat sie sich bei uns nicht mehr wohlgefühlt?“

„Das denke ich eher nicht.“

„Aber was für einen Grund hätte sie dann?“

„Ich weiß es nicht. Aber vielleicht ist sie in die Stadt gegangen.“

„Lass alle Soldaten und die Priester sofort die Stadt absuchen, aber lasst die Bewohner in Ruhe!“

Mahaad nickt und geht.
 

Auch ich gehe in die Stadt, in der Hoffnung, sie schnell zu finden. Die ganze Stadt ist nun voller Soldaten. Die Bewohner schauen uns verwundert an. Wo kann Ayumi nur sein?

Ich denke nach und plötzlich fällt mir etwas ein.
 

Schnell laufe ich zu Mahaad.

„Mahaad!“

Verwundert dreht sich Mahaad zu mir um.

„Was ist mein Pharao?“

„Der Millenniumring.“

„Was ist mit ihm?“

„Er kann Millenniumsgegenstände aufspüren. Ayumi ist eine Priesterin und besitzt die Millenniumsfeder.“

„Warum ist uns das nicht eher eingefallen?“

Mahaad aktiviert seinen Ring. Er zeigt Richtung Osten.

„Lasst uns gehen Mahaad.“

Er nickt und wir gehen dem Millenniumsring nach.
 

Unbekannte Sicht
 

„Sie ist also hier.“

„Ja, ich habe gerade den Pharao belauscht.“

„Endlich können wir uns am Pharao rechen. Wir müssen dieses Gör finden und ihn dann damit erpressen.“

„Ich habe verstanden Meister.“
 

Endlich kann ich mich dafür rechen. Dafür, das der Vater des Pharaos mein ganzes Dorf vernichtet hat. Auch wenn dieses Mädchen jetzt eine Priesterin ist, kann sie meiner Macht nicht entkommen. Ich werde mich durch sie am Pharao rechen. Das wird bestimmt lustig.
 

Ayumi´s Sicht
 

Unsicher gehe ich die Straße entlang. Ich habe mir schnell ein altes Gewand angezogen, damit mich niemand erkennt. Ich weiß nicht, wie lange ich schon unterwegs bin, doch es kommt mir wie eine Ewigkeit vor. Meine Beine sind schwer und ich fühle mich müde. Aber ich darf jetzt nicht aufgeben, sonst werden sie mich finden.
 

Plötzlich höre ich eine mir vertraute Stimme, die ganz in meiner Nähe ist. Ich schaue mich um und sehe kurz in zwei blau Augen. Es ist Seto. Er sucht mich bestimmt. Ich muss hier weg, er darf mich auf keinen Fall sehen. Ich muss hier weg, sonst ist alles zu spät. Wenn er mich findet, wird er mich zurück in den Palast bringen und ich muss ihnen allen erklären, warum ich weggegangen bin und das kann ich nicht ohne Seto zu erwähnen. Sie müssen es einfach verstehen.
 

Seto´s Sicht
 

Als ich mich umsehe, sehe ich eine Person, die sich merkwürdig verhält. Sie rennt plötzlich los und stößt dabei ein paar andere Menschen um. Aber irgendetwas stört mich an dieser Person. Sie sah panisch aus, als sie mich sah. Aber warum?
 

Schnell reite ich der Person nach. Sie rennt in eine Seitengasse. Als ich ankomme, sehe ich, das es eine Sackgasse ist.

„Warum rennst du weg?“

Die Person dreht sich nicht zu mir um.

„Hey, ich rede mit dir!“

Immer noch keine Reaktion.

Ich steige von meinem Pferd und gehe langsam auf die Person zu. Sie zittert.

„Sie gehört zu mir.“, sagt plötzlich eine Stimme aus der Dunkelheit.

Weiße Haare wehen im Wind, als die Person aus dem Schatten tritt.

„Und jetzt geh!“

„Nein, ich werde nicht gehen. Wie ist dein Name?“

„Bakura! Was machst du hier?“, ruft plötzlich der Pharao hinter mir.

„Was wohl? Ich will mich dafür rächen, das dein Vater alle aus meinem Dorf umgebracht hat um die Millenniumsgegenstände herzustellen. Und mit ihr werde ich anfangen.“

Plötzlich fängt die Person, die ich verfolgt habe, an zu schreien.

Erschrocken drehe ich mich um. Ich kenne diese Stimme.

„Ayumi, was ist los?“, ruft der Pharao.

Doch im nächsten Moment kommt Dunkelheit auf und Ayumi verschwindet. Zurück bleibt nur die Millenniumsfeder.

„Was hast du mit ihr gemacht, Bakura?“, frage ich aufgebracht.

„Sie ist jetzt in der Dunkelheit gefangen. Ihr werdet sie nie wiedersehen. Es ist zu spät!“

„Wo ist sie?“, frage ich ihn noch einmal.

„Sie ist dort, wo die Millenniumsgegenstände sich auch bald befinden werden. Im Moment schläft sie noch, doch wenn sie aufwacht, wird es für Ägypten zu spät sein, denn bald wird der Schöpfer der Schatten auferstehen. Das Mädchen wird ihm dann ihre Kraft geben und das hier werde ich auch mitnehmen.“

Bakura zeigt auf die Millenniumsfeder und will sie aufheben, doch ich bin schneller als er und nehme den Millenniumsgegenstand an mich.

„Dann halt nicht, aber ich werde diesen und die anderen Gegenstände schon bald bekommen. Wir werden uns wiedersehen. Lebt wohl!“

Er lacht und verschwindet dann auch in der Dunkelheit.
 

„Was sollen wir jetzt tun, mein Pharao?“

Ich bin am Boden zerstört. Ich habe Ayumi gefunden und ich wusste es noch nicht einmal. Warum musste das alles passieren? Warum ausgerechnet jetzt?

„Wir werden sie suchen und wir werden nicht eher aufgeben, bis wir Ayumi gerettet haben. Das verspreche ich euch.“, sagt der Pharao zu mir und Mahaad.

Ich nicke. Ja, wir werden sie finden und sie befreien. Das verspreche ich dir Ayumi und dann wird es dir besser gehen. Versprochen.
 

So, hier ist endlich mal ein neues Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch.

Freue mich schon auf eure Kommis.

Die Suche beginnt Teil I

Erst mal ein großes Sorry, das es so lange gedauert hat, aber ich hatte in letzter Zeit etwas Sress in meiner Ausbildung. Jetzt habe ich aber wieder etwas mehr Zeit. Aber hier ist endlich das nächste Kapitel.
 

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Die Suche beginnt – Teil I
 

Seto ist am Boden zerstört. Irgendwie kann ich ihn verstehen. Ich fühle mich genauso. Währen wir nur ein paar Minuten früher da gewesen, hätten wir sie noch retten kann. Jetzt ist sie in der Gewalt von Bakura. Wir konnten nur die Millenniumsfeder retten, sonst nichts. Ich habe es Seto und Mahaad versprochen.

„Mein Pharao?“

Mahaad beendet meinen Gedankenweg.

„Was ist?“

„Die Priester sind nun alle versammelt. Wir warten nur noch auf Euch.“

„Ich komme.“

Mahaad nickt und ich folge ihm in den Raum, in dem gerade die Priester auf mich warten.
 

Alle sitzen an einen Tisch. Sie sehen alle ziemlich fertig aus. Seto sieht immer wieder auf den leeren Platz, auf dem eigentlich Ayumi sitzen sollte. Sein Blick ist traurig, auch wenn man es nicht gleich sieht.

"Ihr wisst, warum wir uns hier versammelt haben?", frage ich.

Alle nicken.

"Hat irgendjemand eine Idee, wie wir Ayumi finden und befreien können? Karim?"

"Vielleicht kann uns das Volk helfen.", antwortet Karim.

"Wer würde uns da schon helfen? Das Volk respektiert Ayumi immer noch nicht.", sagt Seto und seufzt.

"Wir müssen es aber versuchen. Seto und Mahaad, ihr werdet mit mir mitgehen. Karim geht mit Isis und Shada mit Mana."

Alle nicken wieder und wir gehen in die Stadt.
 

"Seit Ihr sicher, dass wir so weiterkommen, Pharao? Wir haben kaum Zeit um Marina zu finden. Sie schläft vielleicht im Moment, aber trotzdem habe ich Angst um sie.", sagt Seto.

"Ich kann dich gut verstehen, aber etwas anderes bleibt uns nicht übrig."

"Vielleicht doch.", sagt Mahaad.

"Wie meinst du das?", frage ich ihn.

"Könnt ihr euch noch daran erinnern, was dieser Bakura gesagt hat? 'Sie ist dort, wo die Millenniumsgegenstände auch bald befinden werden.' Vielleicht werden wir in der königlichen Bibliothek fündig, was er damit meint."

"Das können wir versuchen, aber die Anderen lassen wir weiter das Volk befragen. Bist du damit einverstanden, Seto?"

Er nickt. Ich sehe, das er mit seinen Gedanken wieder bei Ayumi ist.
 

Die Bibliothek ist einfach riesig. Früher habe ich hier immer gelernt und Ayumi war ab und zu auch mit hier. Sie hat Bücher geliebt, aber sie war damals auch noch sehr klein. Aber ihre Augen haben immer geleuchtet. Ich weiß nicht, ob ich sie je wieder so glücklich sehen werde.

"Mein Pharao, was ist los?", fragt mich Seto.

"Es ist nichts. Ich muss nur an Ayumi denken. Was ist, wenn wir sie nie wieder sehen?"

"Das dürfen wir nicht denken. Wir müssen Sie finden."

"Hey, ich glaube, ich habe die Pergamentrolle, die wir brauchen, gefunden.", ruft plötzlich Mahaad.

Wir gehen zu ihm. Mahaad hat eine alte Pergamentrolle in der Hand.

"Und was hast du gefunden?", frage ich ihn.

"Hier auf der Pergamentrolle steht, das die Millenniumsgegenstände aus bösen Seelen besteht, und soweit ich mich erinnern kann, kommen die Seelen aus einem Dorf, das nur aus Dieben bestand. Da muss auch der sogenannte Millenniumsstein sein, in dem alle Millenniumsgegenstände gehören. Wir müssen nur noch das Dorf finden."

"Gut, ruft Soldaten zusammen und holt die restlichen Priester. Wir wollen so schnell wie möglich los!", sage ich.

Die Anderen Beiden nicken und verlassen den Raum.
 

Ich gehe langsam in den Thronsaal. Er ist verlassen. Früher hat man hier immer das Lachen von Ayumi gehört. Was man erst alles merkt, wenn die Person nicht da ist. Ayumi war immer an meiner Seite und hat mir unbewusst immer wieder Kraft gegeben. Ich hasse es. Warum konnte ich meine kleine Schwester nur nicht beschützen?

Plötzlich höre ich Schritt und ich drehe mich um.

Vor mir steht Yura und sieht mich fragend an.

"Geht es Ayumi wieder gut?"

Erschrocken schaue ich das Mädchen vor mir an. Was soll ich ihr nur sagen? Die Wahrheit? Aber würde sie die Wahrheit verstehen?

"Nein Yura, Ayumi geht es noch nicht wieder gut, aber sie wird es schaffen. Sie braucht nur mal ein paar Tage Ruhe und dann wird sie sich freuen, wenn sie dich sieht.", sagt Mahaad, der den Thronsaal auch betreten hat.

"Darf ich zu ihr?"

"Noch nicht, Ayumi braucht noch etwas Ruhe."

"Okay."

"Geh noch etwas spielen. Der Pharao muss jetzt arbeiten."

Yura nickt und geht aus dem Saal.

"Was ist, wenn wir Ayumi nicht retten können? Was sollen wir dann Yura sagen?", frage ich Mahaad.

"Atem, mach dir nicht so viele Sorgen. Es wird alles gut werden."

Ich seufze.

"Ich hoffe es. Wie sieht es aus? Sind die Soldaten und die Priester bereit?"

"Ja, wir können jeder Zeit los."

"Dann lass uns gehen."
 

Draußen warten die Priester und die Soldaten auf einen Befehl von mir.

"Wir werden in das Dorf der Diebe reiten und dort versuchen die Priesterin des Windes zu befreien, die sich zur Zeit in der Gewalt von Bakura befindet. Wir müssen uns beeilen, sonst wird ein großes Unglück geschehen."

Ich steige auf mein Pferd und setze es langsam in Bewegung.

"Sind alle bereit?"

Über all kann ich nicken sehen.

"Da lasst uns los!"

Damit reite ich los. An meiner Seite reiten Mahaad und Seto. Hinter uns die restlichen Priester und ein ganzes Heer Soldaten. Hoffentlich kommen wir nicht zu spät.
 

Nach ein paar Stunden kommen wir in dem Dorf an. Es ist verlassen. Wir reiten langsam in das Dorf, immer darauf bereit, plötzlich angegriffen zu werden. Aber es passiert nichts. Ist hier etwa doch nicht der richtige Ort? Sind wir etwa zu spät gekommen. Ein Geräusch reißt mich aus meinen Gedanken. Ich schaue mich um. Woher kam dieses Geräusch. Plötzlich sehe ich ein Monster vor mir. Ich gehe in Angriffsposition, als ich bemerke, dass ich dieses Monster kenne. Es ist weiß, sieht wie ein kleiner Hund aus und besitzt Flügel. Seine Augen sind blau. Es ist ein Monster von Ayumi.

"Pharao, ich habe eine Nachricht für euch.", sagt das Monster.

"Welche?"

"Kehrt um. Bringt euch nicht wegen ihr in Gefahr. Sie will nicht, dass den Bewohner von Ägypten etwas passiert, vorallem euch, mein Pharao. Auch für dich Priester Seto habe ich eine Nachricht."

Damit wendet sich das Monster an Seto.

"Beschützt Yura. Es tut ihr Leid, dass sie es jetzt nicht mehr kann. Und noch etwas. Halte die Erinnerung an die Priesterin in gute Erinnerung. Sie hat den letzten Satz von euch gehört, bevor sie gegangen ist."

Seto schaut das Monster erschrocken an.

"Warum sollen wir umkehren? Wo ist Ayumi?", frage ich.

"Sie ist hier, aber sie ist schwach. Bitte kehrt um. Sie will euch nicht verlieren."

Das Monster löst sich langsam auf. Was soll ich nur tun? Ich will meine Schwester nicht verlieren und wir sind schon so nah dran.

"Was sollen wir machen, mein Pharao?", fragt mich Mahaad.

"Was denkst du, was das Beste ist?"

"Wir sind schon so nah dran. Wir dürfen jetzt nicht umkehren, auch wenn es der Wunsch von der Priesterin des Windes ist, zu gehen."

"Du hast Recht. Lasst uns weiter reiten und Ayumi finden."

Ich schaue zu Seto. Was geht ihm gerade durch den Kopf? Was waren seine letzten Worte, bevor Ayumi verschwunden ist?

Das ist jetzt egal. Jetzt ist nur noch Ayumi wichtig.

Die Suche beginnt – Teil II (Ayumis + Atems Sicht)

Die Suche beginnt – Teil II (Ayumis + Atems Sicht)
 

Ayumi´s Sicht
 

Müde öffne ich meine Augen. Mein ganzer Körper schmerzt. Mir ist kalt. Ich schaue mich in dem Raum um, in dem ich mich befinde. Aber ich kann nichts erkennen. Alles bleibt schwarz.

"Wie ich sehe, bist du wach.", sagt eine Stimme.

Ich versuche die Person zu sehen, die mit mir spricht, aber es gelingt mir nicht.

"Die Dunkelheit ist doch etwas schönes, oder was meinst du, Priesterin des Windes?"

Ich zittere.

"Was, kannst du jetzt noch nicht einmal mehr reden? Wie erbärmlich."

"Was wollen Sie von mir?"

"Was ich will? Deine Kraft um den Schöpfer der Dunkelheit wieder auferstehen zu lassen. Dann ist es für ganz Ägypten zu spät. Und der Pharao wird mit seinem geliebten Land untergehen."

Nein, Atem darf nichts passieren.

"Ich werde dich mal kurz alleine lassen, aber keine Sorge, ich werde wiederkommen und dann werden wir viel Spaß zusammen haben."

Ich höre wie sich die Türe schließt, dann bin ich alleine.
 

Wie kann ich nur Atem und die Anderen warnen? Ich könnte ein Monster zu ihnen schicken. Ich hoffe meine Kraft reicht dazu noch aus.

"Hört mich an, Slyfer, Gott des Himmels. Gebt mir die Kraft um einen meiner treuen Gefährten zu rufen. Erscheine, Hund des Windes.", flüstere ich.

Plötzlich erscheint ein kleines Licht vor mir.

"Ihr habt nach mir gerufen, Herrin?"

"Kannst du hier rauskommen?"

"Ich denke schon."

"Dann suche meinen Bruder und sage ihm, dass er umkehren soll. Er soll sich nicht wegen mir in Gefahr bringen. Ich will nicht, dass Ägypten irgendetwas passiert. Vor allem Atem darf nichts passieren."

Was soll ich noch sagen? Da fallen mir plötzlich Yura und Seto ein.

"Und überbringe Seto noch eine Nachricht von mir. Er soll Yura beschützen. Es tut mir Leid, dass ich es jetzt nicht mehr kann. Und noch etwas. Er soll mich in guter Erinnerung behalten. Ich habe den letzten Satz von ihm gehört, den er zu mir gesagt hat. Und nun geh! Beeile dich!"

Ich sehe, wie das Licht langsam verschwindet, bis wieder alles dunkel ist.
 

Nach ein paar Minuten geht die Türe wieder auf.

"Was mache ich jetzt mit dir?", höre ich wieder die Stimme.

Plötzlich trifft mich ein zerreißender Schmerz. Ich schreie auf.

"Tat das weh?"

Ich sage nichts.

"Ohne deinen Millenniumsgegenstand bist du mir hilflos ausgeliefert. Deine Kraft ist nicht stark genug um lange durchzuhalten."

Er hat Recht, aber ich muss irgendwie durchhalten. Ägypten wird untergehen, wenn ich aufgebe.

Plötzlich spüre ich ein Kribbeln in meinem Körper, was immer stärker wird, bis ich denke, dass man mir jeden Knochen einzeln bricht.

"Gibst du auf?"

"Nein, ich werde nie aufgeben!", schreie ich verzweifelt.

“Dann werde ich dich davon überzeugen.“

Die Dunkelheit verschwindet und Bilder tauchen vor mir auf.

“Ich hasse meine Schwester. Wenn sie nicht wäre, würde Mutter noch leben.“

Atem steht vor mir. Seine Augen zeigen puren Hass mir gegenüber.

“Ich hasse dich. Wer braucht dich schon?“

Dann taucht Seto vor mir auf.

„Weißt du was? Die ganze Zeit habe ich nur mit dir gespielt. Du bist nichts wert. Meine Liebe zu dir habe ich die ganze Zeit nur vorgespielt. Du bist so naiv. Denkst du, jemanden wie dich könnte man lieben? Du weißt doch noch nicht einmal, was Liebe wirklich ist. Dein Vater hat dich zwar im Palast aufwachsen lassen, aber er hat dich nie wirklich geliebt. Wenn er dich ansah, musste er immer wieder an seine Frau denken. Warum siehst du ihr auch so ähnlich? Warum musst du ihr so ähnlich sein?“

Seto kommt auf mich zu und schlägt mir ins Gesicht.

„Ich hasse dich.“

Ich merke, wie etwas in mir zerbricht. Hoffnungslosigkeit breitet sich in meinem Inneren aus. Meine Kraft schwindet und mit ihr auch mein Wille.
 

Atem´s Sicht
 

Als wir weiter durch das Dorf reiten, bebt plötzlich die Erde.

„Was ist hier los?“, frage ich.

„Ich weiß es nicht, Pharao.“, antwortet Seto.

Ein tiefer Riss bildet sich in der Erde. Ein Stein erscheint. Plötzlich leuchten die ganzen Millenniumsgegenstände auf.

„Da seit ihr ja endlich. Ich dachte, ihr kommt nicht auf die Lösung des Rätsels.“, sagt plötzlich eine Stimme.

Dann taucht Bakura auf.

„Wo ist Ayumi?“, frage ich.

„Ihr werdet sie schon bald wieder sehen.“, sagt Bakura.

Plötzlich kommt ein helles Licht auf uns zu. Dann wird alles schwarz.
 

Als ich aufwache, schaue ich mich verwirrt um. Ich bin nicht mehr dort, wo ich vorhin war. Ich liege auf einem Feld. Langsam setze ich mich auf und schaue mich um. Nicht weit entfernt fließt der Nil. Ich bin allein. Wo sind nur die Anderen. Ich stehe auf und schaue mich noch einmal genau um, aber der Ort kommt mir zurzeit nicht bekannt vor. Früher war ich mehr außerhalb des Palastes, doch das geht jetzt nicht mehr. Ich gehe Richtung Nil. Ich muss an Ayumi denken. Hoffentlich ist ihr nichts passiert. Ich hoffe sie lebt noch. Der Nil färbt sich langsam rot. Die Sonne geht unter. Wie lange waren wir unterwegs um Ayumi zu suchen? Fast einen ganzen Tag.

„Atem!“

Ich drehe mich um. Mahaad auf mich zu.

„Zum Glück habe ich dich gefunden.“

„Weißt du, wo die Andern sind?“, frage ich ihn.

„Nein, als ich aufgewacht bin, war ich alleine.“

„Verstehe. Wir müssen wieder in das Dorf. Irgendwo dort ist immer noch Ayumi und ich hoffe, dass es noch nicht zu spät ist.“

„Aber wir wissen noch nicht einmal, in welche Richtung wir müssen.“

„Ich weiß, aber was sollen wir machen?“

„Am Besten gehen wir den Nil aufwärts. Vielleicht kommen wir dann an einen vertrauten Ort.“

„Ja, das ist vielleicht die beste Idee.“

Langsam gehe ich mit Mahaad los. Warum ist alles nur soweit gekommen? Ich finde es nicht fair, dass es immer Ayumi trifft. Sie musste doch schon früher leiden. Ihre Kindheit war nie einfach. War sie eigentlich einmal richtig fröhlich? Sie hat immer so getan, als ob ihr die Worte der Anderen nie etwas ausmachen. Aber wie oft habe ich sie abends weinen gesehen? Es wundert mich, dass sie daran nicht zerbrochen ist. Sie mag zwar nicht stark wirken, aber sie ist in ihrem Inneren eine Kämpferin.

Halte durch Ayumi. Wir kommen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (17)
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Von:  Hassildor
2007-05-28T21:04:43+00:00 28.05.2007 23:04
Gut geschrieben, bin gespannt, was Bakura so als nächstes plant.
Freue mich auf die fortsetzung
mfg
Hassildor
Von: abgemeldet
2007-05-28T20:41:46+00:00 28.05.2007 22:41
ich wusste es das der
unbekante Baku ist
hahahaha ^^
und der schluss ist
wider mal sehr spannend
mach weiter sooo

ich freu mich schon auf´s neue

Gruß J-W
Von:  Hassildor
2007-05-25T19:57:14+00:00 25.05.2007 21:57
Yu gi Oh! is zwar nich so mein fall, aber wenn ich das so lese könnt ich meine Meinung nochm überdenken.
Echt klasse!!
Von: abgemeldet
2007-01-13T16:40:42+00:00 13.01.2007 17:40
die Kleine ist süß und Seto wird freiwillig ihr beschützer ob das gut geht hehehe ^^

schreib schnell weiter
Von:  TeaGardnerChan
2007-01-11T06:15:23+00:00 11.01.2007 07:15
Coooool ^^
Yura darf bleiben ^^
Hoffentlich wird Ayumi schnell wieder gesund
Von:  TeaGardnerChan
2007-01-11T06:12:12+00:00 11.01.2007 07:12
Hoffentlich darf die kleine im Palast bleiben ^^
Freut mic für Ayumi dass sie jemanden gefunden hat der sie akzeptiert, wieso das die anderen Bewohner nicht tun ist mir ein Rätsel.
Sie ist kein Dämon
Von:  TeaGardnerChan
2007-01-11T06:09:13+00:00 11.01.2007 07:09
Supi ^^
Sie hat es geschfft ^^
Nun ist sie die Priesterin des Windes.
Von:  TeaGardnerChan
2007-01-11T06:04:53+00:00 11.01.2007 07:04
Oh je.
Arme Ayumi.
Sie tut mir so leid.
Hoffentlich stirbt sie nicht und wenn... was ich aber nicht will XD ... soll ich Wunsch in erfülling gehen ^^
Von:  TeaGardnerChan
2007-01-11T06:01:06+00:00 11.01.2007 07:01
Nun wissen sie also auch das Akunadin ihr Onkel war bzw. Setos Vater.
Ja ich will auch wissen wie es mit der Liebe zwischen den beiden weiter geht.
Von: abgemeldet
2006-12-24T18:40:22+00:00 24.12.2006 19:40
weiter ich finde das deine Story immer besser wird auch dein schreibstil hat sich umeiniges verbesser
(was mich sehr erfreut)
aber bitte mach doch die seiten einwenig länger



die Story ansich ist gut das kleine Mädchen ist echt süß ... du hättes Setos gesichts ausdruck villeicht mal erwännen können das ware da noch wichtig gewässen
imm allgemeinen ist die geschichte aber gut
weiter so und schöne Weinacht......
gruß J-W ^^


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