Frühstück unter Freunden?
Hallo und herzlich Willkommen im Jahr 2008!
Euch allen einen guten Rutsch nachträglich und nur das beste in den kommenden 366 Tagen (Schaltjahr^^)...
Ich hoffe das neue Kapitel ist nach eurem Geschmack? Ich weiß, es ist ungewöhnlich kurz für irgend etwas aus meiner Feder - aber es war ursprünglich länger... Ich habe es gekürzt und einen Teil der Handlung in das 10. Kapitel verschoben. Ich hoffe ihr habt trotzdem viel Vergnügen beim Lesen!
Liebe Grüße
Mara
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Draco folgte Harry in die Küche hinunter. Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee wehte ihnen entgegen – Neville wartete schon mit gedecktem Frühstückstisch und frischen Brötchen auf sie.
„Guten Morgen, Harry! Morgen, Draco!“, grüßte er die beiden mit einem vergnügten Lächeln, forderte sie auf sich zu setzen und machte sich fröhlich vor sich hin summend daran ihnen Kaffee einzuschenken.
„Morgen.“, grummelte Harry zurück. „Ist die Post schon da?“
Draco warf ihm mit hoch gezogener Augenbraue einen abschätzigen Blick zu. Was war dem denn über die Leber gelaufen, dass er so schlechte Laune hatte?
Neville schüttelte bedauernd den Kopf. „Leider noch nicht. Muss heute wieder Druckstau beim Tagespropheten gegeben haben. So wie neulich, als ...“
Harry winkte nur genervt ab und wandte sich seinem heißen Getränk zu.
Draco fragte sich, ob der Gryffindor wohl ein Morgenmuffel war? Mit einem Seufzen beschloss er dieser Frage nicht weiter nach zu gehen. Was interessierten ihn auch Potters Marotten?
Er hatte schließlich nicht vor auf Dauer hier zu bleiben. Gleich morgen würde er losziehen und sich eine andere Bleibe suchen. Keine zehn Gorgonen konnten ihn dazu bewegen länger als nötig mit diesen Gryffindor – Versagern unter einem Dach zu hausen.
Aber heute hatte er einen dringenden Termin im Zaubereiministerium und es war sicher nicht ratsam dort mit leerem Magen auf zu laufen.
Draco nahm frustriert einen großen Schluck aus seiner Tasse – und hätte ihn fast augenblicklich wieder zurückgespuckt.
„Entschuldigung?“, er räusperte sich. Ich finde es ja sehr zuvorkommend von dir, Longbottom... Aber ich kann das hier nicht trinken!“
Neville schaute ihn vollkommen verwirrt an. Noch nie hatte jemand etwas an seinem Kaffee auszusetzen gehabt! „Äh ... was?“
„Ich trinke keinen Kaffee. Könnte ich vielleicht ein Tässchen Tee bekommen? Ich würde schwarzen bevorzugen, Earl Gray wenn’s recht ist. Mit einem winzigen Spritzer Zitronensaft?“, er hielt Neville auffordernd seine Tasse entgegen. „Wird’s bald?“
Es dauerte einige Augenblicke ehe Neville begriff, was Malfoy da eben geäußert hatte.
Der Kerl behandelte ihn tatsächlich wie einen Lakaien!
Nevilles Gesicht verfärbte sich vom normalen rosigen Ton puterrot. „Sag mal, Malfoy – Für wen hältst du dich bitte? Für den Hausherren? Und mich für einen Hauselfen, oder so etwas?“
Draco gab sich keine Mühe sein amüsiertes Grinsen zu verbergen und tat so als müsse er angestrengt darüber nachdenken.
„Also, wenn du so fragst, Longbottom. Ja.“
Eine Ader trat pochend an Nevilles Schläfe hervor und Harry musste hastig von seinem Platz aufspringen und ihn zurückhalten, sonst hätte Neville Draco mindestens ein blaues Auge verpasst.
In diesem Moment rauschte es im Kamin, eine rabenschwarze Eule kam in die Küche geflogen und ließ zwei Briefe auf den Küchentisch fallen, bevor sie sich schimpfend auf ihre Stange setzte und begann ihr Gefieder zu putzen.
„Hedwig! Du hast dich ja schon wieder eingesaut!“, stöhnte Harry entsetzt auf. „Wie kann man sich nur ständig so dreckig machen, du Dreckspatz!“
Draco und Hedwig warfen ihm beide einen missbilligenden Blick zu und rollten die Augen. Als ob das nicht offensichtlich war: Wenn man gezwungen wurde jeden Tag durch einen rußigen Kamin zu fliegen, blieb das wohl nicht aus...
„Wende dich für Tee an Kreature.“ Neville hatte sich wieder halbwegs gefasst und sah die Post durch.
„Oh, der hier ist von Ginny!“, quiekte er aufgeregt.
„Aber er ist an dich adressiert...“, fügte er enttäuscht hinzu und schob ihn Harry hinüber. Verträumt sah Neville aus dem Fenster und seufzte. „Wie kommst du nur zu dem unglaublichen Glück Ginny als Freundin zu haben, Harry?“
Draco, dem Kreature in der Zwischenzeit seinen Tee gebracht hatte verschluckte sich fast. „Was? Du bist mit dem kleinen Wiesel zusammen, Potter?“, entfuhr es ihm ehe er sich den Mund zuhalten konnte.
Verdammt warum hatte er das nur laut gesagt? Jetzt konnte Potter bestimmt zwei und zwei zusammenzählen und würde ihm die nächste Zeit vorhalten, er – Draco Malfoy! – wäre in ihn verliebt! Ein furchtbarer Gedanke! Obwohl ... wenn er es so recht bedachte, dann...
Der Gryffindor wurde rot bis zu den Haarwurzeln.
Zumindest das gab Draco ein Gefühl von Befriedigung. Wenigstens hatte Potter den Anstand sich für eine solche Freundin zu schämen.
„Was schreibt sie denn?“, wollte Neville, der vor Aufregung von einem Bein aufs andere hüpfte, wissen.
„Sie kommt gleich vorbei um Hermine Beistand zu leisten. Scheint irgend so eine Frauensache zu sein. Sie bringt Luna mit.“ Harry warf einen Blick auf die Küchenuhr. „Sie müssten eigentlich bald eintreffen.“
Neville gab einen erstickten Laut von sich und rannte kreideweiß aus der Küche.
Scheinbar schien ihn die Aussicht Ginny und Luna wieder zu sehen vollkommen aus der Fassung zu bringen.
Draco konnte über ein derartiges verhalten nur abfällig den Kopf schütteln.
„Was das wohl für eine Frauensache ist?“, wunderte sich Harry.
„Zugegeben, Hermine ist manchmal etwas merkwürdig – aber so merkwürdig wie heute morgen dann doch wieder nicht...“
Draco rollte genervt mit den Augen. Und er hatte allen ernstes Angenommen, der Gryffindor konnte vermuten, dass er in ihn verschossen war? Lächerlich! Der Junge hatte kein Brett vor dem Kopf – das war direkt ein ganzer Zaun!
„Potter... sag mal, tust du nur so, oder bist du tatsächlich so doof?“
Harry starrte ihn entrüstet an. „Bist du immer so herzallerliebst entzückend, Malfoy? Oder nur zu Leuten denen du die Zunge in den Hals gesteckt hast?“, fragte er schnippisch zurück.
Draco beschloss lieber nicht auf diese Frage einzugehen, auch wenn er nicht verhindern konnte, dass seine Wangen sich leicht röteten.
„Granger ist schwanger. Das merkt doch jeder blinde mit einem Krückstock. Mir ist das aufgefallen, obwohl ich noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden in dieser Bruchbude eingezogen bin und euch beiden – dir und dem Wiesel – ist es wirklich verborgen geblieben? Ihr gebt doch vor ihre Freunde zu sein, Wiesel ist sogar vermutlich der Vater des Balgs, und ihr habt wirklich nicht bemerkt, dass sie total geruchsempfindlich ist, sich ständig übergibt und äußerst reizbar ist?“
Harry schaute ihn total perplex an. „Was?“
„Oh, nein. Potter, jetzt erzähl mir nicht, dass du der Vater bist. Dann muss ICH eine Runde Kotzen gehen...“
„Nein. Ich... Hermine ist schwanger?“, Unglauben schwang in Harrys Stimme mit.
„Ja, sag ich doch. Wie kann man nur so beschränkt sein, Potter? Bei Millicent habe ich das auch sofort gemerkt...“
„Millicent Bulstrode?! Die ist auch schwanger? Von wem?“
Draco winkte ab. „Das spielt im Grunde keine Rolle. Crabbe, Goyle, Avery. Irgendjemand von denen.“
„Oh, hab ich dich jetzt geschockt, Potter?“ Ein Kichern entwich Draco, als er Harrys entsetztes Gesicht sah.
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„Weil du mich mehr magst, als du eigentlich zugeben willst, weil du mein arrogantes, flegelhaftes Benehmen einfach nur charmant findest und du mir überhaupt mit Haut und Haaren längst verfallen bist?“
Sirius Worte hallten in seinen Ohren wider.
Severus spürte wie sein Herz einen Moment aussetzte und dann zu Rasen begann als wolle es einen Marathon bestreiten.
Nein! Das konnte nicht sein! Black konnte – nein, durfte es nicht wissen! Das konnte nicht wahr sein!
Unfähig etwas zu sagen starrte Severus den ehemaligen Gryffindor an. Seine Hände begannen unkontrolliert zu zittern, sein Zauberstab glitt ihm aus den Fingern und fiel klappernd zu Boden.
Verdammt! Das er dermaßen getroffen zu sein schien, würde die ganze Sache für Black nur noch offensichtlicher machen. Was sollte er jetzt tun? Der Kerl trieb ihn mit dieser Art offenen Konfrontation ja geradezu in die Enge...
Severus legte den Kopf in den Nacken und brach in hysterisches Gelächter aus. Seine Lage konnte wohl kaum noch schlimmer werden... oder doch?
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„Also ich weiß wirklich nicht, warum ihr unbedingt mich mit ihm auf diesen Außendienst schicken wollt!“, maulte Bellatrix Lestrange und warf dem dunklen Lord einen beleidigten Blick unter ihren langen Wimpern hervor zu.
Sie kniete mit gesengtem Kopf vor dem thronartigen Stuhl Voldemorts in ihrem geheimen Versteck – dem alten Riddle Haus.
Voldemort ließ ein ungehaltenes Zischen hervor. „Willst du etwa meine Entscheidung kritisieren, Bella?“
„Im Leben nicht, mein Lord!“, unterwürfig verneigte sich die Schwarzhaarige noch tiefer bis ihre Stirn fast den dicken, flauschigen Orientteppich auf dem Boden berührte.
„Glaub mir, Bella. Kritik an mir würdest selbst du nicht überleben...“
„Ich habe ja auch nichts dagegen Snape aufzusuchen und dir Bericht über Blacks Fortschritte zu bringen. Aber – warum soll ich Rudolphus mitnehmen? Könnt nicht ihr mit mir kommen, Meister? Nur wir beide in dunkler Nacht, ganz allein...“, ein schwärmerischer Ton schwang in ihrer Stimme mit und sie warf Nagini, die eng an Voldemorts Schultern geschmiegt lag einen giftigen Blick zu.
Ein hohles Lachen entrang sich Voldemorts Kehle. „Werde bitte nicht anmaßend, Bella. Rudolphus wird dich begleiten. Ich sehe keinen Grund, warum dein Ehemann dich nicht auf deiner Mission unterstützen sollte?“
Bellatrix schien für einen Moment sprachlos. „Heißt das... heißt das ihr wollt mich nicht mehr, Meister?“, kam es ihr über die bebenden Lippen.
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Draco warf einen Blick auf die Küchenuhr, trank seinen Tee mit einem Schluck aus und stand auf. „So, ich muss jetzt los.“
„Wo willst du denn hin?“ Unverholene Neugier sprach aus Harrys Stimme.
„Ich muss ins Zaubereiministerium. Ich habe dort heute einen wichtigen Termin, Potter. Nicht das es dich etwas anginge...“
Harry stand ebenfalls vom Tisch auf und klopfte sich ein paar Krümel von der Hose. „Ich auch. Wollen wir zusammen hingehen?“
Draco musterte ihn von oben bis unten. Sein Blick blieb an Harrys zerschlissenen Jeans und einem Marmeladenfleck auf seinem Kragen hängen. „Sicher nicht. Außerdem werde ich auf gar keinen Fall laufen. Was bin ich – ein Muggel? Ich werde natürlich bis zur Telefonzelle apparieren, wenn ich denn schon gezwungen bin den Besuchereingang zu benutzen!“
Harry gab ein komisches Geräusch von sich, so als wolle er einen enttäuschten Seufzer unterdrücken. „Natürlich...“
Draco nickte ihm zum Abschied zu und verließ dann den Grimmouldplace Nummer 12 zur Vordertür. Ein leises „Plop.“ Verkündete, dass er disappariert war.
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Black warf ihm einen merkwürdigen Blick zu und zuckte wie gleichgültig mit den Schultern. „Wenn du diesen Gedanken so zum Lachen findest, Snifelus...“, setzte er an und seufzte. „Dann ist dir wirklich nicht mehr zu helfen. Schade. Ich hatte dich nach unserem Kuss glatt für fähig gehalten menschliche Gefühle außer Hass und Wut zu empfinden.“
Ein abfälliges Grinsen, diese Fratze, die ihn stets in seinen Alpträumen aufsuchte, schlich sich auf Blacks Gesicht.
Heiße, rote Wut schoss durch Severus Venen und ließ ihn seine Furcht von Sirius entlarvt zu werden vergessen.
Er und nicht zu menschlichen Gefühlen fähig? Ha!
Black war hier doch ganz eindeutig der emotionale Krüppel, nicht er! Dem würde er schon noch das Gegenteil beweisen! Und zwar jetzt! Sofort! Hier! Auf der Stelle! Das sollte der ehemalige Gryffindor nicht umsonst gesagt haben!
Mit Schwung holte Severus aus und versetzte seinem gegenüber einen Ohrfeige, dass dieser zu Boden ging.