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Ironanie oder: "Ich spreche fließend idiotisch" Animexx, Ironie, Kritik, Namensschild

Autor:  Hauskater
Und mal wieder ein Thema, das mich seit langem nervt. Wer kennt sie nicht, all diese tollen Elite-User die ach so intelligent daher kommen und die meinen, ihre Meinung wäre richtungsweisend (womit sie leider oft genug durchkommen, weil andere User das einfach Mal glauben). Ich kann es nicht mehr sehen/lesen/hören. Egal in welche Community man kommt, überall findet man Gruppen, Zitate oder Signaturen a la "Ich spreche fließend ironisch", "Ironie mein Schwert, Sarkasmus mein Schild, Zynismus meine Rüstung". und so weiter.
Findet das wirklich jemand originell? Oder wird eine Person dadurch wirklich interessanter/mysteriöser/schlagkräftiger? Ich glaube eher kaum. Schauen wir uns doch einmal die Definitionen der Begriffe nach Wikipedia an:

"Die einfachste Form der rhetorischen Ironie besteht darin, das Gegenteil von dem zu sagen, was man meint."

Unglaublich schlagkräftig, nicht wahr? Aber genau das denken leider viele User hier. Diese bringen das dann meist so überspitzt, dass das eher sarkastisch ist (wenn auch kein guter Sarkasmus), aber den unterschied kennt ja eh kaum einer. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum so viele Leute immer alle drei Worte in ihrer SB/Sig/Gruppe haben.

"Der Begriff Sarkasmus bezeichnet beißenden, bitteren Spott und Hohn."

Das zeigt natürlich von großer Toleranz (höchstens von Tolleranz^^), Weisheit und positiver Einstellung. Sarkasmus ist ja schön und gut, aber muss man jeden einzelnen Satz damit spicken? Salz in einer Speise ist immer gut (selbst in vielen Süßspeisen), aber versalzen schmecken Speisen nicht. Die Menge macht das Gift und die Menge Sarkasmus die viele User hier nutzen ist eine tödliche Dosis - und zwar für den wirklichen Wortwitz. Eine prise Salz ist es, was die Würze verleiht, nicht ein Topf voller Salz (von den folgen für die Nieren ganz zu schweigen).

Ich weise hier noch einmal darauf hin: Ich bin nicht gegen Sarkasmus per se, sondern gegen seinen inflationären Gebrauch. Dieser nämlich zeugt eben von mangelnder Toleranz (von Akzeptanz ganz zu schweigen).

"Der Zynismus (griechisch κυνισμός, kynismós) wörtlich „die Hündigkeit“ im Sinne von „Bissigkeit“, von κύων (kyon, „Hund“), bezeichnete ursprünglich die Lebensanschauung und -weise der antiken Kyniker."

Trägt nicht viel zum Thema bei, aber ich denke, gerade etwas Wissen über den Ursprung tut vielen Usern hier mal ganz gut. Die Kyniker waren eine Schule von Philosophen, die Selbstgenügsamkeit und Enthaltsamkeit predigten. Nicht Besitz anhäufen bringt Glück, sondern sich von allen Abhängigkeiten loszureißen.

Bekannteste Anekdote dazu (und ein tolles Beispiel für Zynismus) ist die Geschichte von Diogenes und Alexander dem Großen. Diogenes lebte in einer Tonne als Zeichen seiner Selbstgenügsamkeit. Eines Tages nun kam Alexander der Große vorbei und war beeindruckt von dieser Unabhängigkeit und Selbstgenügsamkeit. Darum sagte er zu Diogenes: "Dafür will ich dir einen Wunsch gewähren. Suche dir irgend etwas aus, wenn es in meiner Macht steht, so werde ich es dir gewähren." Diogenes nun verlange keinen Reichtum, kein großes Haus oder Macht. Nein, er sagte nur: "Geh mir bitte aus der Sonne!".
DAS ist Zynismus mit Stil.

"Heute bezeichnet man als Zynismus zum einen eine Haltung, die in (oft absichtlich) verletzender Weise die Wertvorstellungen anderer herabsetzt oder missachtet, und zum anderen auch eine Haltung, die moralische Werte grundsätzlich in Frage stellt (und sich darüber hinaus manchmal auch über sie lustig macht)."

Ich denke hierzu muss ich nicht mehr viel zu sagen. Zeichen eines großen Mannes ist übertriebener Zynismus jedenfalls nicht.
Wirklich guter Zynismus hat auch nicht viel mit Wortwitz zu tun. Meine Philosophielehrerin formulierte das einmal so: "Ein Zyniker spricht die Wahrheit aus, die keiner hören will". Das wiederum ist oftmals notwendig und hilfreich, also konstruktiv. Leider sind die Elite-User hier aber sehr destruktiv geprägt...

Interessant ist ein Kommentar, der sich weiter unten im Wikipedia-Artikel befindet:

"Zynismus wird sehr oft fälschlich als Synonym zum Sarkasmus verwendet. Während letzterer aber nur bitter-schwarzhumorige Aussagen bezeichnet, geht Zynismus eigentlich hierüber hinaus und bezieht sich auf den Charakter und die Weltsicht eines Menschen. Sarkasmus ist also nicht unbedingt eine Äußerung von Zynismus (so wie nicht jede boshafte Aussage ein Ausdruck von Bösartigkeit sein muss)."

Dieses Zitat sollte einige User sich an ihre Stirn nageln (mit dem Text zu sich selbst zeigend) oder zumindest an ihren PC kleben und vor jedem Posting lesen.

"Als Schlagfertigkeit bezeichnet man das schnelle sprachliche Reagieren auf unvorhergesehene Situationen. Das Wort ist aus dem Militär-Jargon entlehnt, wo die Schlagfertigkeit einer Armee ihre Bereitschaft zum sofortigen Einsatz bedeutet. Im 19. Jahrhundert nahm das Wort „schlagfertig“ dann die heutige Bedeutung „um keine Antwort verlegen, witzig“ an."

Das kann man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen. Schlagfertigkeit hat nichts damit zu tun, andere User extrem zu beleidigen oder zielsicher zu verletzen. Schlagfertig sein bedeutet, immer eine passende Antwort parat zu haben, die auch noch witzig ist. Sie zeugt von schneller Auffassungsgabe, einer nicht zu ernsten Einstellung (gerade auch zu sich selbst) und Spaß an dem was man tut.
Außerdem hat das Ganze auch noch etwas mit Timing zu tun. Nicht an jeder Stelle und zu jeder Zeit passt eine ironische/sarkastische/zynische Antwort. Zu oft ist durch ein falsches Timing etwas nicht klar als Ironie zu erkennen...

Und genau DAS will ich hier kritisieren. All jene Hobbyironiker, Berufszyniker und Sandkastensarkasten übersehen genau den Punkt. Sie sind nicht witzig, sondern sadistisch. Sie sind nicht freudig bei der Sache sondern versuchen auf biegen und brechen noch eine weitere sarkastische Bemerkung unter zu bringen in ihrem Post. Sie haben keine schnelle Auffassungsgabe sondern komponieren ihre Antworten durch, drehen und feilen so lange daran, bis ihre Antworten nur so vor Sarkasmus triefen, wie eine Pizza die zu fettig ist.
Das Alles wertet sie nicht auf, wie sie das sehen, sondern in meinen Augen eher ab. Diese Postings sind nicht witzig, sondern beleidigend. Es sind keine kleine Seitenhiebe, sondern Schüsse aus Kanonen. Kurz: Sie sind alles Andere als subtil.
Und genau darauf kommt es doch an. Ein kleines ironisches Statement kann einen ganzen Text umdrehen, kann aus einem Drama eine Komödie machen. Eben gerade weil es nur ein kleiner Teil ist. Das lustige an einem Witz ist die Pointe. Besteht ein Witz nur aus Pointen dann ist er nicht witzig, sondern flach. Ein kleines bisschen Sarkasmus, ein kleiner Nadelstich kann so viel mehr bewirken als die ganze Faust im Gesicht.
Und an eine konstruktive, zynische Bemerkung erinnert man sich noch Jahre später. DAS sind große Leistungen, eben weil sie klein sind. Schlagfertig ist man durch Wortwitz, Spontanität und einer gewissen Selbstironie, nicht durch Beleidigungen, langes herumfeilen und weil man sich zu ernst nimmt.

Ich habe nichts gegen Ironie, Sarkasmus und Zynismus, im Gegenteil. Ich liebe sie - wenn sie gut sind. Aber dazu müssen solche Dinge spontan sein, aus der Situation heraus entstehen und vor allem ein Ausdruck von Spaß und Freude sein. Aber wie spaßig wirkt jemand, der es immer darauf anlegt Andere zu verletzen, anzugreifen und vorzuführen?
Sicher, ich selbst bin auch nicht frei von diesen Fehlern, aber ich bemühe mich. Für mich müssen diese Sachen spontan kommen. Wenn ihr also oben Ironie und Sarkasmus findet, dann war der nicht durchgeplant, sondern entstand aus der Situation heraus, unbewusst. Ich habe Spaß am schreiben und halte Leuten gerne einen Spiegel vor, aber keine Bazooka. Vor allem aber sehe ich mich hier nicht als Elite-User, Mr. Perfekt oder als unfehlbar an. Ich hin einfach ich, egal ob man mich nun dafür respektiert, mag oder hasst.

Nicht ganz so skurril oder: "Der alltägliche Wahnsinn eines Drogisten" Drogist, Kritik, Kunden, Sahara

Autor:  Hauskater
Mal etwas kleine Kritik für Zwischendurch, schon alleine, weil ich nebenbei ein Auge auf die Kaninchen haben muss, die hinter mir die Bude auseinander nehmen.

Nachdem ich euch einmal die skurilen Alltagserfahrungen aus dem Leben eines Drogisten geschildert habe, ist heute mal der ganz normale Wahnsinn dran, der mich jeden Tag begleitet und mir das Leben schwer macht. Dieses Mal muss ich zur Verteidigung vieler der kritisierten sagen, dass man darüber nicht groß nachdenkt. Vielleicht hilft es aber dabei, dass einige Leute selbst Mal erkennen, wie sie sich als Kunden verhalten und wann sie wirklich unfair und/oder ungenießbar sind.

Der Arbeitstag beginnt für einen Teil von uns zwischen 5 und 6 Uhr. Der Laden ist noch geschlossen, aber die Ware muss ja irgendwann ein Mal angeliefert werden. Je nach Größe des Ladens werden wenige bis eine Menge Paletten angeliefert. Wenn der Fahrer denn kommt. Denn shcon hier geht der Stress öfters los. Sei es weil der Fahrer sich verfahren hat (ist schon schwer ein Navi zu bedienen), weil er verschlafen hat, weil er dank Schnee und Eis nicht durchkommt. Und schon haben wir erst einmal ein paar Mitarbeiter die sinnlos rumsitzen und nervöse Blicke zur Uhr werfen.
Kommt die Ware dann an, dann stellt sich die Frage, wohin mit den Paletten. Nicht jeder Laden hat ein riesiges Lager. Also müssen einige, speziell jene die gerade ausgepackt werden, im Laden stehen. Darauf werde ich gleich nochmal zurück kommen.
Gegen 8 bis 9 Uhr dann rückt der Rest des Teams an. Der Laden wird aufgemacht, Kassen werden eingesetzt. Da der Laden dann noch nicht wirklich voll ist, kann es sein, dass der Kassierer noch Ware mit abpackt. Er hat aber an sich immer ein Auge auf die Kasse, um schnell hinzukommen. Nützt aber nix. Denn in der Zwischenzeit schaffen es Kunden sich genau an der falschen Kasse anzustellen, nämlich jener, wo groß ein Schild steht "Kasse nicht besetzt" und wo auch keine Geldlade zu sehen ist, mit der Mann kassieren könnte. Dann schellt der Kunde wie wild herum, weil er ja nicht noch 10 Sekunden warten will, bis jemand da ist.
Kommt der Kassierer dann angesprintet in einem Tempo, mit dem er jeden 100 Meter Lauf gewinnen würde, dann gehen die Beschwerden los, wo man denn bleibe, der Kunde habe ja nciht den ganzen Tag Zeit. Lustig vor Allem wenn genau jener Kunde danach erst einmal eine Stunde vor dem Laden rums teht und ein Kafeekränzchen hält. Dann beschwert sich der Kunde natürlich auch noch, warum er seine drei Teile nun vom einen Fließband auf das Andere legen muss, der Kassierer könnte ja genau so gut die Geldlade umstecken. Dass die Geldlade das dreifache der Einkäufe wiegt und dass das Ganze dann nochmal 5 Minuten dauern würde, ist dem Kunden dann, trotz Zeitmangel, egal.
In der Zwischenzeit werden dann auch die anderen Kassen eingesetzt, der Stornoschlüsselträger wird festgelegt (die arme Sau, die immer dann durch den ganzen Laden rennen muss, wenn ein Kunde etwas umtauschen will) und das Wechselgeld wird zugeteilt.
Dann geht der richtige Stress los. Ein Mitarbeiter geht nach unten um die Fotoaufträge zu holen und einzusortieren. Dabei darf sich dann mit Kunden rumschlagen, die sich beschweren, warum die Fotos, die er gestern Abend bestellt hat noch nicht da sind. Vor Allem wenn es sich dabei um Foto T-Shirt oder etwas ähnlich aufwendiges handelt. Auch wenn er bei der Bestellung schon darauf hingewiesen wurde, dass das durchaus eine Woche dauern kann.
Die anderen Mitarbeitern beginnen in der Zwischenzeit Paletten abzupacken und Ware einzuräumen. Diese dürfen sich dann die Beschwerden anhören, warum die Paletten ausgerechnet dort stehen müssen, man komme ja nur sehr schwer durch. Das man bei anderen Abstellorten noch schwerer durchkommt, zählt als Argument natürlich nicht. Besonders lustig wird es dann, wenn am Vortag ein Kunde einen Großeinkauf gemacht hat und darum im Regal keine Kindermilch 2 von Marke XYZ zu finden ist. Nachdem man dem Kunden die Lage erklärt hat (Großeinkauf, Ware wird ausgepackt), besteht der Kunde natürlich darauf, jetzt doch seine Ware zu bekommen, die sich natürlich ganz unten auf einer Palette befindet. Will heißen, man müsste erst die ganze Palette abpacken und in die Waren irgendwo in den eh viel zu engen Gängen abstellen, nur um an den Karton ranzukommen, von dem der Kunden einen winzigen Teil des Inhaltes will. Und wehe man sagt dem Kunden dann, dass dies nicht möglich wäre und er doch bitte gegen Mittag wieder kommen solle. Geschrei und Drohungen sind dabei fast schon an der Tagesordnung.
In der Zwischenzeit sitzt der Chef bzw. die Tagesvertretung dann im Büro und macht die Bestellung fertig. Zur Erklärung: Er bestellt mehrere tausend Waren nach und zwar mit verschiedenen Mengen, je nachdem was benötigt wird. Dies dauert natürlich seine Zeit, ganz davon zu schweigen, dass demjenigen danach der Schädel brummt vor lauter Zahlen. Ist er damit dann fertig und begibt sich zu den Mitarbeitern um beim abpacken zu helfen, sieht er sich direkt dem ersten Kunden gegenüber, der direkt den Chef sprechen will. Wie es denn sein könne, dass die Paletten noch nicht abgepackt sind, das wäre ja eine unverschämtheit. Schließlich können die Mitarbeiter ja auch schon vor Ladeneröffnung kommen um Alles einzupacken. Erklärt man dann, dass man dabei dann aber die Preise wegen des Mehraufwandes nicht halten könne, dann beschwert der Kunde sich und droht zur Konkurrenz zu gehen. Wo er dann eben das 1 1/2 fache des Preises zahlt, weil die es genau so handhaben.
Aber auch die Anderen haben es nicht leichter. Gerade zum Weihnachtsgeschäft kommen diese kaum zum abpacken. Denn entweder es klingelt zur zweiten Kasse (woraufhin der Mitarbeiter wieder durch den Laden sprinten darf, damit sich auch ja kein Kunde beschwert, dass er mal 3 Minuten warten musste bis er abkassiert wurde). Oder aber, er wird von drei Kunden gleichzeitig belagert, die irgendetwas wollen und sehr empfindlich darauf reagieren, wenn sie nicht die Ersten sind, die bedient werden. Der eine Kunde will dann eine ausführliche Beratung, welche Batterien denn in seine Taschenlampe passen, die er natürlich nicht dabei hat. Der Nächste will, Hilfe bei der Fotobestellung. Also zeigt man dem Kunden dann ganz genau und extra verständlich, was er wann drücken muss nur damit dieser am Ende sagt, er habe eh nicht zugehört, das mache ja aber nichts, weil die Mitarbeiter hier das ja eh immer für ihn machen würden.
Entsprechend gestresst begibt man sich also wieder zu den Paletten. Kaum hat man einen Karton in der Hand, bemerkt man, wie man unsanft um den Oberarm gepackt hat. Der erfahrene Drogist weiß, was nun kommen wird: Eine brüchige Stimme bittet den "jungen Mann" doch darum, ihm zu sagen, wo er die Rheuma-Salbe XYZ findet. Daraufhin schluckt man seine eigentliche Entgegnung herunter und erklärt freundlich, der Kunde müsse nur gerade aus gehen und würde die Salbe dann direkt in der zweiten Reihe von unten sehen. Woraufhin sich der ältere Kunde dann beschwert, warum man denn so unfreundlich sei. Man müsse ihm das schon zeigen. Also läuft man mit dem Kunden durch den Laden, zeigt ihm das Produkt dann ganz genau. Und muss direkt die Frage nach dem preis beantworten, da es der Kunde nicht für nötig hält, selbst einmal auf das Preisschild zu schauen. Reicht man dem Kunden dann das Produkt, dann beschwert dieser sich, dass das ja immer ganz anders aussah. Also darf man dem Kunden noch erklären, dass die Verpackung vor zwei Jahren (!) geändert wurde.
Dann begibt man sich wieder zur Palette, wo die nächsten Kunden schon warten.
Hat man es doch einmal geschafft eine Palette abzupacken, so fährt man die Reste (den Rückpack) ins Lager und sortiert diese dann in die Rollcontainer ("Rollies") ein, geht es weiter. Hat man das Pech, dass das Lager auf der gleichen Etage wie der Laden liegt, dann kommen die ersten Kunden ins Lager reingerannt, welches natürlich an sich nicht betreten werden darf. Worauf Kunden natürlich wieder sehr aggressiv reagieren, egal wie freundlich man das sagt.
Ist die Lager Tür geschlossen, dann hat man stattdessen Kunden davor stehen die laut Hallo schreien, was auf Dauer auch nicht besser ist.

Hat man es dann irgendwann geschafft alle Paletten abzupacken, dann folgt endlich die lang ersehnte Mittagspause. Leider haben Kunden ein perfektes Gedächtnis was die Gesichter von Mitarbeitern angeht und verfolgen einen auch in der Pause quer durch den Laden, auch wenn man keinen Kittel trägt. Oder sie sprechen einen dann eben im Supermarkt an und fragen irgendetwas zum Sortiment. Ich wiederhole noch einmal: man steht im Supermarkt, froh über seine Ruhe und in Gedanken schon bei seinem Mittagessen und wird angesprochen auf das Sortiment im Laden, in dem man sich eben nicht befindet.
Wahlweise kann man "Mittagspause" auch ersetzen durch "nach Feierabend".

Frisch gestärkt nach der Pause heißt es dann, Rollies fahren. Will heißen, man holt die Rollcontainer aus dem Laden und füllt die Ware auf, die sich nicht mehr vollständig im Regal befindet. Die Lage vom Morgen bezüglich Kunden ändert sich nicht, behaltet das bitte im Hinterkopf. Aber es kommen noch einige Dinge hinzu. Man wird öfters angesprochen, ob denn Ware XYZ noch auf Lager sei, da sie nicht im Regal stehe. Nachdem man selbst erklärt hat, dass man den Bereich schon bearbeitet habe und alle Waren eingeräumt sein, dass es also definitiv nicht auf Lager sei, kommt das natürliche Misstrauen der Kunden zum Vorschein. Sie glauben es dir einfach nicht. Erst wenn du nochmal in das Lager gegangen bist und wieder zurück kommst, dann glauben sie dir vielleicht. Dann fragen sie dich zuerst einmal, ob die Konkurrenz das Produkt vielleicht noch habe. Einmal davon abgesehen, dass diese Frage an sich recht unhöflich ist: Woher sollen wir wissen, ob ein anderer Laden etwas auf Lager hat? Wir rufen selten bei der Konkurrenz an und mit denen auszutauschen was wir noch haben und was die noch haben. Warum auch!?
Noch lustiger wird es, wenn man genau weiß, dass es Lieferschwierigkeiten beim Hersteller gibt. Erklärt man das dem Kunden, dann setzt wieder das natürlich Misstrauen (oder eher: die natürliche Paranoia) des Kunden ein. Nachdem man dem Kunden dann dreimal erklärt hat, das weder andere Filialen noch die Konkurrenz des Produkt haben können, rennt der Kunde wutentbrannt raus.
Dann spürt man wieder eine Berührung am Arm und weiß wieder was folgt. Dieses Mal aber beschwert der Kunde sich, warum man Produkt XCZ denn nicht habe, er habe es doch immer hier gekauft. Wenn man dem Kunden erklärt, dass dies nicht der Fall sein kann, so wird er wütend und seine Paranoia schaltet sich wieder ein. Leider führen wir eben nun einmal nicht die Eigenmarken der Konkurrenz. Aber mach das einem älteren Kunden der fest auf seiner Meinung beharrt einmal klar.
Noch schwieriger wird es, wenn der Kunde nicht nach der Eigenmarke der Konkurrenz fragt, sondern nach einem Produkt, dass man schon seit Jahren nicht mehr führt...

In der Zwischenzeit sieht die Lage an der Kasse auch nicht besser aus. Dort plagt man sich herum mit Kunden die sich beschweren, man kassiere zu langsam (schwer schneller zu sein, wenn die Kunden mit einpacken nicht nachkommen und alles voll ist), oder zu schnell (damit sich niemand beschwert, man kassiere zu langsam). Gefördert wird dies durch jene Kunden, die meinen, sie würden einem etwas Gutes tun, wenn sie einem einen Betrag centgenau herausgeben und zwar in Kupfergeld. Bei einem Betrag von 1,25€...
Nebenbei muss man noch Reklamationen bearbeiten, Kunden erklären, warum sie sich dafür aber bitte anstellen sollen und diskutieren, dass man das Produkt nicht zurücknehmen kann (weil es seit Jahren ausgelistet ist, nie im Sortiment war oder bei sehr dreisten Kunden, die 9 Rasierklingen benutzt haben und bei der zehnten dann merken, dass diese Klingen ja echt schlecht sind und das man dafür kein geld ausgeben wolle).
Ist man in der zweiten Kasse und der Kundenstrom lichtet sich, so dass man seine Arbeit im Laden wieder aufnehmen kann, darf man noch Mal einigen Kunden erklären, was das Schuld "Kasse nicht besetzt!" eigentlich bedeutet. Vor Allem wenn man so lange diskutiert, dass man direkt wieder mit einspringen darf, weil die Kasse wieder voll ist.
Aber auch sonst ist es nicht leicht an der Kasse. Es gilt folgende Dinge zu beachten:

1.) Kunde begrüßen
2.) auch nach dem 1.000sten Kunden der dich ankeift noch freundlich sein
3.) Schauen das der Kunde auch alles auf das Band legt und nichts im Wagen liegen lässt)
4.) Reduzierte Artikel auch mit diesem Preis scannen
5.) Die Kasse leer halten von liegen gebliebenen Bons
6.) Nach der Payback Karte fragen.
7.) Das Geld des Kunden genau nachzählen (das kann bei viel Kupfergeld nun einmal leider dauern)
8.) Dem Kunden erklären, warum wir keine Waschmünzen, ausländischen Münzen oder ähnliches annehmen dürfen
9.) Im Fall das der Kunde mit einem 200 oder 500 Euro Schein zahlt eine Kollegin dazu holen, die genau darauf achtet, dass man sich nicht verzählt und richtig rausgibt. Kunden haben übrigens die Angewohnheit diese Scheine nur dann herauszuholen, wenn sie Waren im Wert von Maximal 2,15€ kaufen.
10.) Das Wechselgeld richtig herausgeben
11.) Dem Kunden das Geld in die Hand oder die vorgesehene Schale zu geben
12.) Sich freundlich verabschieden.

Über einen dieser Punkte regt sich fast jeder Kunde auf, gerade bei der Frage nach der Payback Karte. Leute, wir machen das nicht aus Spaß oder um euch zu nerven! Wir machen das, weil wir es müssen! Ja, müssen! Denn jeder Kunde kann ein Testkäufer sein, der genau darauf achtet, dass jeder einzelne Punkt eingehalten wird. Sonst gibt es Punktabzug. Frage ich also nicht nach der Paybackkarte und schneide bei Testkäufen darum schlecht ab, so kann es durchaus zu Abmahnungen und Kündigungen kommen.
Also noch einmal: Wir fragen nicht aus Spaß nach der Paybackkarte, sondern weil wir es MÜSSEN, wollen wir unseren Job behalten!

Nebenbei müssen wir noch darauf achten, dass niemand etwas klaut. Außerdem dürfen wir regelmäßig alles wischen, weil wieder mal ein Kunde nach dem Riechen seinen Weichspüler nicht zugedreht hat und dessen Inhalt überall in der Kasse verteilt.

Kehren wir nun aber zurück zu unseren Freunden im Laden. Diese sind mittlerweile fertig mit den Rollies (und den nerven). Nun kommt es zu den wirklich unerfreulichen Aufgaben, neben den oben genannten Fällen von Kundenproblemen:

1.) Aufräumen: Kunden schaffen es leider selten, Waren die sie dann doch nicht wollen, wider zurück zu stellen. Sie stellen sie dafür überall sonst hin: In die Kosmetiktheken (auch bei Waschmittel, wie auch immer die das schaffen!), auf die Aktionstische, auf den Boden oder in andere Regale. Diese Dinge wollen auch Mal weggeräumt werden. Und glaubt mir, es sind nicht Wenige!
Dazu kommen dann noch liegen gelassene Taschentücher, Pappbecher die samt Inhalt im Laden herum geworfen werden, Chipstüten, angeknabberte Pommes und was man sich sonst noch vorstellen kann.

2.) Vorziehen: Da Waren sich abverkaufen und es viele Kunden gibt, die nicht ins Regal greifen wollen sondern lieber den Laden verlassen, darf man die Waren dann jeden Abend wieder bis nach vorne vorziehen. Gilt natürlich für den ganzen Laden. Man glaubt kaum was das für eine Herausforderung sein kann wenn man Männerarme hat und versucht Deos oder Tee vorzuziehen.

Nähert sich dann der Feierabend nach 10 Stunden Arbeit, heißt es noch Kassen abrechnen, Tresor zählen (während Kunden immer noch ins Lager gerannt kommen versteht sich) und den Leuten klar machen, dass es nicht so toll ist, wenn sie eine Minute vor Schluss noch in den Laden rennen wollen "um nur ganz kurz etwas zu holen": Denn Erfahrungsgemäß bedeutet ganz kurz mindestens 10 Minuten.

Dann geht es ab nach Hause, vorbei an diversen Kunden die immer noch Fragen zum Sortiment haben und mit der Gewissheit: in 11-13 Stunden geht das Alles wieder von vorne los.

In sofern sollte es auch nicht verwundern, wenn wir noch Jahre später mit einem Leuchten in den Augen von Kunden erzählen, die einen mit Respekt behandelt haben, die genau zugehört haben oder die so lieb waren uns für die gute Beratung einen Schokoriegel zu schenken. Ein Kundengeschenk liegt bei mir sogar in der Diele wo ich es jedes Mal sehe wenn ich die Wohnung betrete...^^

Andersherum versteht ihr nun hoffentlich, warum wir Drogisten manchmal nicht ganz so fröhlich wirken und auch selten einmal patzig werden können, wenn wir die selbe Situation zum 10. Mal innerhalb von zwei Stunden vor uns haben.

Und das Alles galt nur für die ganzen normalen Tage. Es kommen aber auch Tage, wo man Teile des Ladens umbauen muss, Die Waren im Regal neu anordnen muss, wo sich die Geschäftsleitung ankündigt und der Laden funkeln und blitzen muss, wo Kollegen wegen Krankheit ausfallen und man mit 3 Leuten die Arbeit von 6 schaffen muss, etc. Und diese kommen häufiger als man meint...

Sollte ich also nach der Arbeit mal genervt und gestresst wirken, dann wisst ihr jetzt warum. Darum: Habt ab und an Mal Mitleid mit dem Besserwisser der heute ausnehmend schlecht gelaunt erscheint, der an sich aber seinen Job liebt und ihn auch nicht tauschen will...^^

Applemania oder "jetzt mit neuer Rezeptur" Apple, Gruppenzwang, Kritik, repariende Wirkung

Autor:  Hauskater
Zuerst Mal wünsche ich allen Lesern ein frohes neues Jahr! Da heute mal wieder ein freier Tag für mich ist, wird es Zeit für ein Thema, dass mir schon lange unter den Fingern brennt und das ich schon oft und heiß diskutiert habe: der App(le)-Wahn.

Wieder einmal ein Thema, dass ich nicht nachvollziehen kann. Man nimmt etwas uraltes, gibt ihm einen neuen Namen und shcon ist es ganz toll und verkauft sich massenweise. Die Älteren kennen noch den Wechsel von Raider zu Twix, der Vorläufer dieser Masche, wenn auch nicht so erfolgreich wie heute.
Spricht man heute von Programmen oder genauer Anwendungsprogrammen, so lockt das keinen mehr hinter dem Ofen vor. Nennt man das gleiche Ding dann aber App, schon drehen die Leute durch und geben jede Menge Geld für jede Menge sinnloses Zeug aus. Leute, es sind ganz normale Programme, wie man sie auch schon immer auf dem PC hatte. Warum ist das gleiche Prinzip nun viel toller, wenn man es auf's Handy läd? Und was bringt euch ein Programm, welches euer Handy wie einen Bierhumpen aussehen lässt, der sich leert, wenn ihr es kippt? Oder was bringt euch ein Survivalprogramm dass auf die nordamerikanische Flora und Faune abgestimmt ist? Und selbst wenn es ausnahmsweise mal auf hemische Gefilde zugeschnitten ist, die wenigsten Leute gehen doch heute auch nur im Wald spazieren. Wozu brauchen sie dann eine Erklärung, wie sie im Wald längere Zeit leben können?
Das Ganze ist aber natürlich nur ein Symptom der Krankheit. Angefangen hat der Wahn wie so vieles mit dem iPhone. Wir erinnern uns: ein normales Smartphone, dass noch nciht Mal w-lan-fähig war, wofür sich Leute aber dumm und dämlich zahlten und auch noch einen völlig überterueten Tarif in Kauf nehmen mussten.
Die folgenden generationen wurden zwar günstiger und besser, aber das gelbe vom Ei waren sie alle nicht (man denke nur an die Empfangsschwierigkeiten). Es gab massenweise bessere und oft auch günstigere Smartphones, die aber nicht annähernd so erfolgreich waren.
Woran also liegt das? Mir leuchtet als Erklärung nur der Gruppenzwang ein: Irgendjemand erklärte Mal, dass das ganz toll ist (in diesem Fall Apple slebst) und alle Leute wollten unbedingt auch so cool sein und kauften sich das Ding. Das lustige daran: Wirklich ausgenutzt werden die Fähigkeiten eines SMartphones doch von kaum einer Person. Alles bloße Spielerei und Angebrei. Ein modernes Statussymbol.
Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber für mich sind bei einem Handy genau zwei Dinge wichtig:

1.) Ich kann damit telefonieren
2.) Ich kann damit SMS schreiben

Wenn das Handy MP3 Klingeltöne hat um so besser, dann wird es auch noch mein Wecker. Aber wozu der ganze Rest? Wenn ich Fotos machen will, dann nehme ich eine Kamera (egal was überzeugte Handyjünger sagen: Handycams sind schlechter als normale Digicams mit den gleichen Leistungsmerkmalen. Das ist auch nur logisch: Schaut euch an, welche Technik in eine Kamera hinein muss. Und dann schaut euch ein Handy an. Wo auch noch die Technik für den ganzen Rest mit rein muss...). Wenn ich Musik hören will, dann nehme ich einen MP3 Player (der wesentlich bessere Akkuleistung hat). Ich warte noch auf den Tag, wo auch noch eine Kaffeemaschine in die Dinger integriert wird. Oder alternativ eine App die genau erklärt, wie man Kaffee kocht...
Mehr muss ein Handy für mich nicht können. Sicher ist es ganz praktisch, auch von Unterwegs mal ins Internet zu können, aber ich komme auch sehr gut ohne klar. Vor Allem ist mir das das ganze Geld nicht wert für einen Datentarif und ein Smartphone. Meine Handyrrechnung ist selten höher als 8 Euro, wieso also mal eben auf 40 Euro hochgehen?
Und wenn cih wirklich dringend eine Info aus dem Net brauche, dann geht das auch viel einfacher, als mir erst das ganze Zeug anzuschaffen: Ich rufe jemanden an, der gerade zu Hause ist und einen PC besitzt.

Und kaum denkt man, der iPhone Wahn klingt endlich ab, dann kommt Apple mit dem nächsten sinnlosen Produkt: dem iPad. Ein tragbarer PC dessen beste Eigenschaft laut vielen Leuten ist, dass es flach ist! Wow, genial! Das bringt mri so unglaublich viel, wenn ich meinen PC in einen Briefkasten stecken kann. Damit das Ding diese geniale Eigenschaft allerdings besitzen kann, muss man eben auf Anderes verzichten. Zum Beispiel Anschlüsse. Ist klar. Und wieder zahle ich den dreifachen Preis für ein Gerät, dass ich viel günstiger haben kann mit noch mehr Möglichkeiten. Okay, das passt dann nicht in einen Briefkasten, in den Rucksack passt es aber immer noch wunderbar.

Merken die Leute eigentlich nicht, wie sie sich von Aplle und Co. (denn Apple sind da leider nciht die EInzigen, zu viele Leute springen auf den App Zug auf) verarschen lassen? Denn, ich fasse einmal zusammen: Ich zahle einen viel höheren Preis, für weniger Leistung damit mich Leute die genau so dumm sind wie ich cool finden.
Beziehungsweise: Ich zahle den doppelten Preis für etwas, was es seit Jahren gibt, nur weil es einen neuen Namen bekommen hat.
Klingt total logisch.

Und ganz schlimm wird es, wenn dieser Wahn die sozualen Netzwerke erreicht: Wenn man dort Spiele anbietet, dann gähnen die Leute nur gelangweilt. Also schaut man kurz auf Apple und hat eine geniale Idee: "Ich nenne meine Spiele jetzt Apps!" Und man mag es kaum glauben, aber wieder sind die Leute so doof und schließen sich dem an.
leute, ich bin auf diesen Seiten um Kontakte zu pflegen. Und nicht um mir einen Bauernhof aufzubauen! Wenn ich sowas will, dann setze ich mich vor die Konsole, da habe ich dann einen Controller und eine bessere Grafik. Vielleicht sollten die Konsolenhersteller ebenfalls nachziehen und ihre Spiele auch Apps nennen...? Und wenn derMexx die Weltherrschaft noch immer will, wie wäre es dann sich in Appimexx umzubenennen? Das klappt bestimmt...^^

Wir lassen's krachen oder "Geldverschwendung in aller Kürze" Feuerwerk, Kritik, Silvester, Tacco

Autor:  Hauskater
Ich spare mir auch dieses Jahr einen Jahresrückblic, davon wird es hier sowieso mehr als genug geben. Was sich dieses Jahr getan hat, wissen alle die mit mir schreiben, alle Anderen können gerne fragen, wenn es sie wirklich interessiert. *g*

Da ich einen tollen Abend mit meiner Frau (und viel Rock) verbringe, fällt der Eintrag etwas kürzer aus.
Thema meiner kleinen Kritik soll das Böllern sein, jenes sinnlose in die Luft sprengen, dem sich so viele Leute verschrieben haben.
Aus meiner Sicht stellt sich das Ganze so dar:
Viele Menschen zahlen Geld, meist viel zu viel Geld, um einen lauten Knall zu hören, eventuell begleitet von einer kurzen Flamme. Mal im ernst: Zünde ich erst einen Geldschein an und knalle dann zwei Bretter gegeneinander, habe ich den gleichen Effekt. Ist aber wesentlich umweltschonender.
Außerdem: Geister vertreiben will heutzutage doch kaum einer mehr (wozu auch?), warum also macht man das? Weil alle das tun? Unhinterfragter Gruppenzwang, auch Tradition genannt, oder hat einer eine andere Antwort?
Und zum Thema Feuerwerk: Klar ist es hübsch. Aber wieso Geld ausgeben, wenn Andere das eh tun? Eine Lasershow die aller gemeinsam finanzieren wäre wahrscheinlich cooler. Und auch wieder besser für die Umwelt. Warum sprengen wir Pappe in die Luft, die danach Wochenlang noch unsere Straßen verschmutzt? Für ein paar bunte Lichter?
Vielleicht habe ich dem Einen oder Anderen ja ein paar Denkanstöße gegeben.
Ansonsten wünsche ich euch einen guten Rutsch ins neue Jahr, egal ob ihr knallt oder nicht.
Damit beende ich ein für mich sehr zufriedenstellendes Jahr, sowohl im RL (Job, Liebe, etc.) als auch im Internet (neue.tolle Leute kennengelernt, der Blog, usw.). Darum möchte ich noch kurz all meinen Lesern hier danken die so fleißig kommentiert haben. Ihr habt was gut bei mir!^^

Also, feiert schön, egal wie. Bis ins nächste Jahr! Dann mit Kollaboration(en?) mit anderen Autoren, neuen Themen und jeder Menge Kritik, Katzen, Scherben und Merkwürdigkeiten.

So long, and thanks for all the thoughts...^^

Mexxler und Deutsch oder "Fick und vertig" Animexx, Deutsch, Kritik, Zwerge

Autor:  Hauskater
Was lange währt, wird endlich gut. Oder so. Habe das Thema lange genug aufgeschoben, nun wird es Zeit endlich mal dieses Versprechen zu halten.

Ich mag die deutsche Sprache. Finde sie zwar nicht so schön wie das Englische, aber für mich gehört Deutsch wirklich noch zu den angenehmeren Sprachen, was den Klang betrifft. Zumindest in der Theorie. In der Praxis bekomme ich hier regelmäßig eine Mischung aus Augenkrebs und Fremdscham. Sicher, jeder der diesen Blog hier verfolgt wird wissen, dass ich oft genug selbst zu faul bin, die Rechtschreibüberprüfung über meine Postings laufen zu lassen, so dass es hier oftmals zu diversen Buchstabendrehern kommt. Und ja, der Grund ist Faulheit. Allerdings muss ich sagen, sind meine Postings im Großen und Ganzen doch noch lesbar und verständlich.
Im Gegensatz zu manch anderen Dingen hier. Ich ordne einfach Mal, so wie auch beim letzten Eintrag:

1.) Pseudolegastheniker: Ja, Legasthenie ist übel für die Betrovenen. Nicht nur in der Schule, sondern speziell auch im Alltag und natürlich im Job. Dennoch schaffen es fiele, diese Schwäche teilweise in den Grivv zu bekommen und typische Vehler zu vermeiden. Nicht so die Mexxler. Zu aller erst ein Mal vällt einem bei einem Blick ins Vorum auf, wie ungeheuer schwer es den Leuten zu vallen scheint, die Buchstaben F und V auseinander zu halten. Tut mir leid, aber mir tut es weh wenn ich Worte wie "vertig", "Fater" oder "fielleicht" sehen muss (euch mittlerweile hoffentlich auch^^).
Klar, es gibt da keine wirklich logische Regel, was wie geschrieben wird. Aber dennoch schafft man es doch im Alltag diese Sachen auseinander zu halten. Oder man sollte es. Dennoch sehe ich diese Fehler wirklich dauernd hier. Nun werden wahrscheinlich die ersten Aufschreien, dass die armen Legastheniker ja nichts dafür können. Stimmt. ABER: In Deutschland geht man aus von 4% Legasthenikern. Und ich glaube kaum, dass der Mexx auch hier überdurchschnittlich sein wird und einen Anteil von 30% Legasthnikern aufweisen kann.
Rechnen wir aber von mir aus, 10% raus, bleiben immer noch 20% Nicht-Legastheniker. Welche Ausrede haben die? Schwere Kindheit? Keine Liebe von den Eltern? Ach ne, dass waren ja schon die Ausreden der Serienkiller und -vergewaltiger.
Hmm... Und wenn man jetzt noch bedenkt, dass mit etwas (oder auch etwas mehr) Mühe selbst Legastheniker es hinbekommen sich zu merken wie sehr gebräuchliche Worte geschrieben werden...

2.) kleinschreibewahn: ja, der typische mexxler hat keine zeit. darum muss er alles kleinschreiben. so ist zumindest die gängigste ausrede. stimmt! es kostet so ungeheuer viel zeit, zwischendurch ab und an mal die shift taste zu drücken. da gehen jeden tag wirklich stunden für drauf! und so kann man das vermeiden...
Ist klar! Also auch im Selbstversuch, habe ich keinen großen Zeitunterschied bemerkt. Da ich im Kleinschreiben eher ungeübt bin, hat der Abschnitt oben sogar länger zu tippen gedauert, da ich dauernd Groß geschriebene Wörter "korrigieren" musste. Aber selbst wenn man das rausrechnet, es macht keinen Unterschied! Zwei Tage üben, dann schreibt man genau so schnell groß wie Klein. Nun werden die betroffenen natürlich murren und fragen, warum sie sich die Mühe machen sollten? Ganz einfach: Damit ihr nicht für kleine Kiddies gehalten werdet, wie sie jeden Chat überrennen! Ich für meinen Teil, nehme Leute die dauernd klein schreiben nur halb so ernst wie Leute, die eine (funktionierende) Shifttaste haben UND sie benutzen. Und dass die Taste in den seltensten Fällen kaputt ist, merkt man schon daran, dass diese User trotz allem wunderbar Ausrufezeichentippen können.
Sorry, aber sucht euch bitte eine bessere Ausrede. Oder noch besser: Gewöhnt es euch einfach ab. Eure Bewerbungen, Briefe und den Schriftverkehr auf der Arbeit müsst ihr schließlich auch mit Großbuchstaben schmücken.

3.) Zeichenwahn: Nein, hier geht es mir nicht um die alte Diskussion der Neid 6er. Mir geht es um den inflationären Gebrauch von Satzzeichen. Im Gegensatz zuden Kleinschreibern wollen die Zeichener (nicht zu verwechseln mit den Zeichnern) damit sogar etwas ausdrücken. Es funktioniert nur nicht... Denn, mal ehrlich... Wirklich geheimnisvoller wirkt ihr... nicht... wenn ihr hinter alles... drei Punkte setzt... Es wirkt viel eher so... als ob ihr etwas langsam im... Denken seid... Wie der Ladebildschirm bei einem Videospiel...
Auch drei Ausrufezeichen wirken nicht wichtiger!!! Im Gegenteil!!! Das wirkt eher wie ein hyperaktives Kind das laut schreit, damit es auch jeder hört!!!

Pratchett hat es wunderbar zusammengefasst:

"Diese Ausrufezeichen, hast du die bemerkt? Fünf? Ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt."

"Fünf Ausrufezeichen, sicherer Hinweis auf geistige Umnachtung."

"Mehrere Ausrufezeichen, fuhr er fort und schüttelte den Kopf. Sicheres Zeichen für einen kranken Geist."

Und ja, das gleiche gilt auch für mehrere Fragezeichen??? Nein, es wirkt nicht so, als ob eure Frage so dringender wäre??? Es wirkt viel eher total verwirrt und dumm!!! Eine Mischung aus Ausrufezeichenund Fragezeichen (!?), lasse ich ja noch zu als Stilmittel für starke Überraschung oder einen Schock zu. Aber mehrere davon sind nie, NIE nötig!

4.) Fröhliche Mehrzahl/Besitze/Aspostroph's überall: Ich dachte eigentlich, e's wäre mittlerweile bekannt, dass' es' im Deutschen nur s'ehr selten Nutzen für ein Apostroph gibt. Um genau zu s'ein nur dann, wenn man irgendwo einen Buchstab'n weglässt, wie in "Wie geht's?" Leider ist dem nicht so. Ich verstehe ja, dass 12- oder 13-jährige Schüler mal durcheinander kommen können, wenn sie erst Englisch- und dann Deutschunterricht hatten, und so beim Besitz auch im Deutschen Dinge verfassen wie "Melanie's Stift" oder "Pascal's Etui". Nicht mehr nachvollziehen kann ich aber Sachen wie "Dein's) oder "Mein's". Oder die vorherigen Fehler bei Volljährigen oder noch Älteren. Lest ihr alle keine Bücher? Da findet man solche Konstruktionen doch auch nicht.
Aber ganz schlimm wird es im folgenden Beispiel, letztens bei mir in der Filiale:

Mitarbeiter macht ein Schild fertig für die Tische mit den Geschenkpackungen. Er kommt zu mir, hält mir das Schild entgegen und es kommt zu folgendem Dialog:
M: "Herr Sterni, ist das so richtig? Irgendwas stört mich daran..."

Folgendes Schild wir mir (im Folgenden "S") entgegengehalten:

"Geschenkpack's für unsere Damen"

S: "Nicht ganz..."
M: "Ha, wusste ich's doch, das Wort "Damen" stört mich, das schreibt man doch anders, oder?"
S: "Was!? Ähm, nein. "Damen" stimmt genau so. Aber die Mehrzahl bildet man im Deutschen nicht mit einem Apostroph."
M: "Echt, Dame ist richtig geschrieben?"
M geht verunsichert nach Hinten und stellt ein neues Schild auf: "Geschenkpackungen für Frauen"

Leider kein Einzelfall, so was durfte ich auch im Mexx schon sehen.

5.) Wer braucht schon eine Formatierung: Also ich finde Satzzeichen echt unnötig weil das kostet ja auch nur Zeit also schreibe ich in einem durch die Anderen wissen schon was gemeint ist denke ich und wenn nicht, dann sind die mir eh egal auch Absätze sind absolut unnütz da schreibe ich lieber einen großen Block und fertif die Anderen können doch lesen und da es nicht falsch ist haben die sich auch nicht zu beschweren jawoll!
Wieder so ein Fall, wo es mir schwer fällt, die Leute ernst zu nehmen. Hier denke ich eher an ein kleines Kind das einfach in einem durchbrabbelt. Da kann der Inhalt noch so komplex sein, es wirkt dennoch einfach lächerlich. Vor Allem fehlt einem doch wirklich die Lust, sich solche Monsterblöcke durchzulesen. Zumindest mir.

6.) Kombimania: animexxler wären nicht animexxler wenn die leute e's nich vertig bringen würden diese sachen noch auf die spitze zu treiben und ihre' Fehler noch zu kombinieren wo einer von diesen vehlern schon nervig ist ist die kombination e's gan'z s'icher!!! oder was meint ihr!?!??!?!?!?!?!?!?

7.) Alternativbuchstaben und Shiftprobleme: nEiN iHr SeId NiChT tOlLiq, wenn ihr so schreibt! Sogar beim selbst schreiben in diesem "Stil" werde ich aggressiv. G und Q sind verschiedene Buchstaben, man kann sie nicht gegeneinander austauschen. Auch nicht, wenn man ein I dazwischen setzt (vor allem wenn ein "ig" gar nicht die korrekte Endung ist). Und Extra für abgemeldet nochmal die nicht minder störenden Varianten wie: "Yah" (Y = J, Hs gibt es gratis) "shun" (Pseudo Englisch/Japanisch/Whatever für "schon") oder "souw" (für so mit Zahnschmerzen gesprochen oder so). Oder natürlich der Klassiker "kewl". Sowas geht einfach nicht.
Das ist ein Stil, der unreflektierte Kiddies kennzeichnet. Gerade, wenn man Abwechselnd (oder in beliebiger falscher Kombination) Groß- und Kleinbuchstaben mischt. Nein, ihr wirkt dadurch nicht Alternativ oder positiv verrückt, sondern eher total bekloppt.

8.) Sehet mich an, ich bin ein gebildeter Redner: Es ist ja toll, wenn man sich gehobener ausdrücken kann. Wirklich, ich habe da nichts gegen, ich benutze ja selbst oft genug Worte wie "eloquent". Aber bitte, bitte: Nutzt diese Wörter RICHTIG! Ihr wirkt nur noch lächerlicher als jeder Talk Show Gast, wenn ihr euch hochgestochen ausdrücken wollt, es aber nicht könnt. Sicher, manchmal können Fachbegriffe oder Fremdworte einen Sachverhalt besser umschreiben als die umgangssprachlichen Varianten. Aber dennoch sollte man auch hier Vokabeln lernen um sich nicht selbst so bloßzustellen. Möchtegerns hat keiner gern, so ist das nun Mal leider. Oftmals erkennt man solche User daran, dass sie eine extreme Vorliebe für die Worte Dies/Dieses/Diese haben und sie überall für ein "Das" einsetzen, egal ob passend oder nicht. Dies klingt nicht passabel, sondern schlicht merkwürdig altertümlich. So isset es itzo heutig nune ein Mal. Und ganz schlimm wird es, wenn jemand sich für ach so gebildet und redegewandt hält, wenn er mit dem Klassiker ankommt: "Das tangiert mich äußerst peripher." Vor Allem traurig, dass wahrscheinlich 90% der Nutzer diesen Satz nich fehlerfrei schreiben können.

10.) "Witzige" Wortspiele: Hier bleibt mir nur, einen Songtext der Monsters of Liedermaching einzufügen, besser könnte ich es auch nicht sagen:

Monster of Liedermaching ~ Gangsta Galore

Spoiler
Hey alter Freund, 'n super Outfit
Kriegt man sicher jede Braut mit,
wirklich edel, ziemlich hip,
wie aus'm neusten Nelly-Clip

Auch dein Auto, 'n Hammer Ding,
und dein Schmuck, total "bling-bling"
die Optik macht hier reichlich Start,
nur dein Wortschatz, hör mein' Rat:

Dein Äußeres ist voll okay,
doch merkt man das du post, denn,
du sagst noch immer "tschö mit ö"
und Rauchern nimm den Großen.

Okay, noch 'n Beispiel: Disco Night,
Du machst dich neben'm Mädel breit,
mit den Worten "Stück mal'n Rück",
das war's mit deinem Weekend-fick.

Logo ist dein Handy stylish,
nur dein Wortschatz ist so geil nicht,
und schwer der Gang zu imponieren,
gröhlst du: Lass mal "teflonieren"

Du wärst gern der Boss; na klar!
Drum achte drauf wie'n Schießhund,
"Ta-tü, ta-ta, die Post ist da"
Ist eine scheiß Begrüßung.

Dein Slang ist so "alt wie Schreibschrift".
Gut, dass war nur so "zum Bleistift",
apropos dein Bleistiftstummel:
"Hat der auch 'n Ratzefummel?"

Du bist echt 'n Überflieger!
Gehst "für kleine Königstiger"!
Und du hast die neusten Hip-Hop
mp3s auf deinem "Schlepp-top".

Logo bist du'n Party-Tier,
doch auch irgendwie stumpf,
denn zum Geburtstag gibt's von dir,
nen "herzlichen Glühstrumpf"!

Klar, die Welt tanzt auf der Stelle,
dauernd auf der Retro-Welle,
doch jetzt leg ich mein Veto ein,
denn soviel Retro geht auf kein'.

Drum sag nie: "Tritt sich fest",
wenn wer was fallen lässt,
und keiner nimmt dir nen Gangster ab,
nennst du Hubschrauber "hub-schrab-schrab".

Drum sag ich's in "Sterero",
Du bist nicht aus'm Block,
Du bist Manni, der Libero,
doch leider nicht so top.


12.) Auf besonderen Wunsch von Major (mit einem Nicken zu abgemeldet folgt noch der Abk.: Vor einigen Jahren entdeckte ich im Usenet einmal eine schöne Signatur, ich glaube es war ein Zitat aus dem ersten T-Online Handbuch: "Abk ist die Abk für Abk." Fand ich damals sehr witzig. Bis ich die Mexxler kennenlernte. Denn iwi hat es sich iwo iwa eingeb. einf. alles abgek. zu schreib. um mögl. viel Zeit zu sp. Oftm. bis der Sinn ein. Post. nicht mehr zu erk. ist...
Wirklich lustig wird es, wenn es dann um Anime/Manga geht. Dafür zitiere ich Major einfach Mal direkt:

"Oder bei Umfragen "Wie findet ihr AFB?"
Natürlich ohne zu erklären, was AFB ist.

Oder dasselbe zum Thema: "Wen findet ihr am besten aus FMA?"
Und dann kommen irgendwelche Namen, die man noch nie in Fullmetal Alchemist gehört hat, im Animebereich meistens mit FMA abgekürzt."


In mir führen solche Dinge immer zu dem Verlangen, den eigenen Kopf gegen die nächste Wand zu hauen. Oder besser noch, den des Verfassers (nicht des Verfasser's!).
Nur Eines nervt noch mehr: Pseudo-Japanisch. Womit ich direkt wieder ein neues Thema zum Bereich Sprachen habe...^^

Ach ja und nochmal bitte ich um Beteiligung an der folgenden Umfrage zum Blog.

Themen für das Katzenkörbchen
Diese Umfrage richtet sich vor Allem an die regelmäßigen Leser meines Blogs (darum ist er auch dort eingebunden):

Da ich momentan zwei-drei Hauptrichtungen mit meinem Blog verfolge stelle ich mir nun die Frage, wie soll die Balance zwischen den Einträgen aussehen? Da möchte ich euch als Lesern natürlich ein Mitspracherecht geben.

Und bevor sich gelangweilte Mexxler nun beschweren, dass sie diese Frage ganz umsonst angeklickt haben: Auch hier bekommt ein paar (sinnlose) Ankreuzmöglichkeitem.
Reklamieren Angelegt von:  Hauskater
Anonymität: Der Umfragen-Leiter sieht, wer wie abgestimmt hat.

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