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Zeit des verlorenen Glücks

epilog on
von

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Geheimnisse

Schwer atmend stützte er über ihr, hielt inne um sich das eben erlebte bewusst zu machen. Er sah in ihre Augen, küsste ihre Lippen dann ihre tränennassen Wangen.

„Geht’s dir gut?“ fragte er lieb mit einem Lächeln, dennoch besorgt.

„Ja.“ Auch sie lächelte etwas erschöpft. „Sehr gut.“ Ein Kuss ihrerseits folgte, dann schmiegte sie ihren Körper an seinen, sah ihm in die Augen, strich einen Schweißtropfen von seiner Stirn.

Schließlich richteten sie sich auf, Ran rutschte von der Kommode, streifte sich die letzten Kleidungstücke ab. Was Shinichi ebenfalls tat.

Sie besah ihn mit einem sehnsüchtigen Blick, ergatterte einen weiteren zärtlichen Kuss.

„Wir sollten zu Ruhe kommen.“ Schlug er flüsternd vor. Sie nickte nur und so schlüpften sie unter die Decke des riesigen weichen Bettes, drängten sich aneinander. Die Beiden hörten den fremden Herzschlag, welcher beruhigend auf sie wirkte, sahen sich in die entschlossenen, lieben Augen.

„Schon eigenartig…“ flüsterte er, verschränkte nachdenklich die Arme hinter dem Kopf.

„Das wir uns wieder verliebt haben?“ offen sprach sie zu ihm, strich über seine Brust.

„Es ging so schnell…“ Sein sanfter Blick wanderte von der Zimmerdecke wieder zu ihrem Gesicht, welches nur umrisshaft zu erkennen war. „Das hätte ich nie gedacht.“

„Nein ich auch nicht…“ Sie lächelte und sah ebenfalls zu ihm. Bis Ran etwas kichern musste.

„Mmh?“ fragend hob der Detektiv seine Stimme.

„Ich wusste nicht, dass du auf wilden Sex stehst…“ wieder musste sie kichern und er grinste breiter.

„Ich wusste nicht, dass du für so etwas zu haben bist! Noch dazu so gelenkig“ Daraufhin lief sie rot an.

Er verstand ihr Schweigen, fluchte im Stillen, das das Licht aus war und er ihr süßes peinlich berührtes Gesicht nicht sehen konnte. „Das macht dich nur noch interessanter.“ Sie hingegen wusste um sein breites neckendes Grinsen und knuffte ihm die Rippen.

„Aua“ rief er und lachte. Natürlich war sie darauf angesprungen. Doch dann zog er sie in seine starken Arme und drückte ihre einen Kuss auf.
 

Still lauschten sie den Atemzügen des anderen. Sie waren sich sicher, dass sie noch einmal versuchen wollten eine Beziehung zu führen.

Erschöpft schliefen sie kurze Zeit später ein. Sie träumten ruhig, hörten nicht den Lärm der Straßen, nur ihren Atem, das Rascheln der Decke bei kleinen Bewegungen. Sie waren zusammen und das erzeugte ein unvorstellbar angenehmes Gefühl. Es war richtig gewesen, das spürten sie. Alles Andere würde sich klären so lange sie nur zuversichtlich waren.
 

Ein unangenehmes Geräusch hallte durch das Zimmer.

Verschlafen schreckte der Detektiv hoch, schaute sich suchend im Raum um. Mit einem Lächeln entdeckte er die Unordnung der letzten Nacht, schwelgte für einen Moment dahin zurück und musterte Ran, welche neben ihm im Bett döste. Zärtlich zog er die Decke über ihren entblößten Rücken, strich über ihre Wange, dann wandte er sich der nervtötenden Ursache zu. Es war das Telefon. Gähnend stieg er aus dem Bett und schlurfte zum Schreibtisch herüber.

„Kudo…“ meldete er sich monoton.

„Morgen Papa!“ meldete sich Shinji vom anderen Ende. Augenblicklich stieg dem Detektiv die Röte ins Gesicht. Da er sich der ungewohnten Situation bewusst wurde.

„Morgen, du hast u-…mich geweckt!“ fast hätte er sich verplappert. Gerade noch mal gut gegangen. Er hasste es, dass er früh morgens einen Kaffee brauchte um überhaupt einen klaren Gedanken zu fassen.

„Tut mir leid, doch Mama ist schon zur Arbeit und ich muss ins Internat, wie du weißt.“ Shinji seufzte, „Könntest du mich hinfahren? Der nächste Bus fährt erst in einer Stunde, das ist der Nachteil, wenn ich jeden Tag nach Hause komme.“

Shinichi überlegte einen Moment. Die Jüngsten Ereignisse waren zu frisch, er wollte seinem Sohn nichts erzählen, solange nicht alles zwischen ihm und Ran geklärt war.

„Klar, kannst du mit der U-Bahn zum Hotel kommen? Dann habe ich Zeit mich umzuziehen.“ Begeistert war er nicht, weil er mit Ran reden wollte, zudem hatte er sich auf ein gemeinsamen Frühstück gefreut.

„Danke und bis gleich!“

„Ja, bis gleich.“ Shinichi hängte auf.
 

„Komm wieder ins Bett!“ verschlafen lächelnd musterte sie ihn. Nackt stand er am Schreibtisch und machte eine gute Figur dabei, wie sie feststellte.

„Ich kann nicht, obwohl ich nichts dagegen einzuwenden hätte…“ Abermals seufzte er. „Ich werde Shinji zum Internat fahren, vorher will ich allerdings noch duschen. Ich muss mich beeilen, er wird in circa zwanzig Minuten hier sein.“

Nun richtete sich auch Ran auf, ordnete ihre Haare. „Wir müssen reden…“

„Ich weiß, dass wir einiges klären müssen.“ Sein Blick verfolgte ihre Bewegung. „Vorerst werde ich Shinji nichts erzählen. Er soll nicht gleich denken, das es keine Probleme mehr gibt, nur weil wir uns wieder ineinander ver-…“

„Verliebt haben…“ Leise beendete sie den Satz. Milde lächelte sie, schenkte ihm einen Liebevollen Blick und nickte. „Er ist zu naiv, was das angeht. Wir sollten damit warten.“ Während sie das sagte, pellte auch sie sich aus der Decke, ihre Blicke trafen sich als nur noch ihr volles Haar Haut verhüllte.

Sie wusste, dass er sie musterte, lief auf ihn zu und drückte sich an ihn. Kurze Zeit später spürte sie seine Arme um ihren Körper. Ein angenehmes Kribbeln lief ihr den Rücken herunter als er sie sachte Küsste. Dann zog er sie mit sich ins Bad, schloss die Tür und stieg mit ihr unter die Dusche.
 

Zum zweiten Mal klopfte Shinji an die Tür der Suite. Gedämpft hörte er die Stimme seines Vaters, welcher ihn bat kurz zu warten. Er seufzte und schaute auf seine Armbanduhr.

Dann endlich wurde die Klinke betätigt und ein etwas zerzauster Detektiv schaute heraus. Shinji bemerkte, dass dessen Haare nass waren, scheinbar hatte er vor kurzem noch geduscht. Lächelnd band sich der Japaner einen Schal um den Hals und warf sich den Mantel über.

„Ich bin fertig!“ seufzte er. „Vom Frühstück mal abgesehen.“

„Danke, Papa. Ich wollte nur nicht zu spät kommen.“ Grinsend schob der Schüler seine Tasche zurück auf seine Schulter und brachte einen großen verschlossenen Papp-Becher zum Vorschein. „Ich war noch bei Starbucks und hab dir einen heißen schwarzen Kaffee besorgt.“

Sehnsüchtig roch der 34-Jährige am Getränk. „Du weißt wie man mich motiviert.“ Dankend streichelte er seinem Sohn kurz durchs strubbelige Haar, ehe er am Becher nippte und aus der Tür trat.

Doch bevor diese zuviel entdeckte Shinji für einen Moment etwas Sonderbares im Zimmer. Irritiert überlegte er, dann sah er seinem Vater nach, der den Gang etwas schlurfend herunter lief. „Kommst du? Ich dachte du wolltest nicht zu spät kommen.“

Noch immer sprachlos trottete Shinji hinterher. Misstrauisch beäugte der Schüler den Älteren, während der Fahrt schwieg er die meiste Zeit, ließ immer wieder seine Augen über ihn schweifen. Dann bemerkte er schließlich eine seltsam rote Stelle an dessen Hals. Sie war nicht groß oder besonders auffällig, jedoch ungewöhnlich tief für einen Rasurunfall.

Zu dem kam, das ständige Gähnen. Wegen einem Albtraum hatte er jedenfalls nicht zu wenig Schlaf bekommen, da war sich Shinji sicher.

‚Warum zum Teufel liegt ein BH in Papas Hotelzimmer?’ dachte er angestrengt.
 

Plötzlich seufzte der Ältere. „Ich habe gestern Nacht noch mit deiner Mutter gesprochen. Sie hat sich wegen der falschen Unterstellungen bei mir entschuldigt. Ich bin froh, dass sie Nick vor die Tür gesetzt hat.“

„Sie hat mitten in der Nacht bei dir Angerufen und dich geweckt?“ neugierig linste Shinji herüber, scheinbar hatte seine Mutter ein zu schlechtes Gewissen gehabt.

„Nein. Ich war noch wach.“ Antwortete der Ältere wahrheitsgemäß.

Der Schüler schwieg und grübelte. ‚Sicher war er noch wach, schließlich hatte er Besuch!’
 

„Was ist los Shinji, irgendwas stimmt nicht mit dir?!“

„Warst du gestern Nacht mit einer Frau zusammen?“ direkt stellte er die Frage nach langem Überlegen. Shinichi schluckte hörbar und sah für einen Moment entsetzt in Shinjis Gesicht. Dann wandte er sich wieder dem Verkehr zu und lächelte leicht.

„Ich hab dich was gefragt, Papa!“

„Du weißt die Antwort bereits. Deine Beobachtungsgabe ist verblüffend.“ Erwiderte dieser und sah herüber. In den Augen seines Sohnes allerdings lag keine Freude, statt dessen Missbilligung. Dann begriff der Detektiv, dass sein Sohn keine Ahnung hatte, mit wem er letzte Nacht zusammen gewesen war.

„Mehr hast du nicht zu sagen?“ Nun war Shinji derjenige, der entsetzt guckte. Wut keimte in ihm auf. ‚Wie kann er nur so emotionslos sein?’

„Was willst du hören?“ genervt versuchte der Vater zu erklären ohne das Geheimnis zu lüften. „Ich bin einer Frau näher gekommen und hab mit ihr die Nacht verbracht. Ich wüsste nicht, was daran falsch sein sollte?!“

Pampig und frech antwortete der Junge. „Falsch ist, dass du Frauen ohne ernsthaftes Interesse flachlegst. Du spielst mit ihnen.“

„Bitte was?“ Abrupt stieg Shinichi auf die Bremse. Das Hupen der anderen Autos störte ihn dabei nicht. Er glaubte sich verhört zu haben und spürte für einen Moment das Verlangen, diese Frechheit seinem Sohn heimzuzahlen. Doch zügelte er seine Wut. „Zum Ersten, finde ich prinzipiell, dass du mich zurechtweißt, aber auch die Art, wie du dies tust respektlos. Nie würde ich so mit meinem Vater sprechen, geschweige denn sprechen deine Freunde auf diese Weise mit ihren Vätern…“

Shinji zog den Kopf zwischen die Schultern als der Detektiv die Stimme laut erhob. Er wurde kleinlaut, akzeptierte seinen Fehler. „Entschuldige…ich“

„Nein, jetzt rede ich, verdammt.“ Fuhr er tobend fort. „Du magst mein Sohn sein, doch mein Leben gehört immer noch mir. Wenn ich mich verliebe, dann werde ich mit Derjenigen auch schlafen und das geht allein mich etwas an. Zumindest solange die gemeinsame Zukunft ungeklärt ist. Da dulde ich keinen Widerspruch! ...“ fast ängstlich sackte Shinji in seinen Sitz, zum ersten mal hatte er einen vernichtenden kalten Schein in seines Vaters Augen erblickt, welcher ihm gegolten hatte. Überraschend jedoch seufzte der Detektiv, startete den Motor und seine Gesichtszüge wurden weicher, sein Blick ebenfalls.

„Trotz allem bedeutest du mir alles, aber ich werde mich nicht einer Kritik stellen, welche auf naiven Träumen begründet und alles andere als objektiv ist.“

Der Junge schluckte, wagte nicht in seine Augen zu schauen. Zu dem hatte sein Vater durchschaut, dass er, ihn mit seiner Mutter wieder zusammen bringen wollte.

Doch der Erwachsene hatte eine ernste Anspielung gemacht. Hatte er sich wirklich in die Fremde aus dem Hotel verliebt? Shinji hoffte es nicht. Demütig hielt er den Kopf gesenkt. Waren seine Hoffnungen und Träume wirklich so naiv? Selbst wenn, was war falsch daran an alten Werten festzuhalten? Normale heile Familien waren heutzutage eine Seltenheit, ein Ideal, was zu wenig angestrebt wurde.

Shinjis Blick wurde trüb. Die Letzten Wochen hatte er allein für diesen Traum gekämpft. Nun drohte dieser zu scheitern und dies nahm ihn mehr mit, als er sich eingestehen wollte.

„Shinji, hör zu…“ Shinichis Stimme war ruhiger, sanfter. „Es ist nie falsch, zu hoffen.“

„Was willst du damit sagen?“ traurig sah er aus dem Fenster.

„Dass ich…“ Shinichi schluckte und wich von seinem ersten Gedanken ab. Er hatte mit Ran eine Abmachung getroffen „Dass ich überreagiert habe.“

„Das macht keinen Sinn, du wolltest erst etwas anderes sagen…“

„Ja, das wollte ich…“ Wieder überlegte der Detektiv. Er dachte an Shinjis zweiten Schultag in Tokyo, an dem er ihn aufgrund der Schusswunde gebeten hatte, ihn nicht zu schonen, sollte etwas Wichtiges gar Schlimmes mit ihm passieren. „Hab Geduld, Shinji!“

Der Schüler schüttelte irritiert den Kopf, erst hielt ihm sein Vater eine Standpauke, dann gab er ihm wieder Hoffnung. Zum ersten Mal machte sein Verhalten keinen Sinn. Oder steckte da noch mehr dahinter? Letztlich versuchte der Sohn in dessen Augen zu lesen. Doch obwohl sie glücklicher schienen war auch ein Hauch Ungemüt in ihnen versteckt.

„Du verschweigst mir doch was!?“ Shinjis Laune besserte sich nicht als sein Vater ihm nur noch einen mürrischen Blick zu warf.

‚Warum, um Gottes Willen, gibt er nicht auf?’ Der Ältere Seufzte und wurde ärgerlich. „Gib endlich Ruhe!“
 

„Warum beschwerst du dich? Diese neugierige, gerissene, freche Charaktereigenschaft hat er bestimmt nicht von mir!“ Ran lächelte milde über den Rand ihres Wasserglases hinweg bevor sie trank. „Wenn ich ehrlich bin, hat er sie seit dem er dich kennt noch weiter ausgeprägt!“

„Leider hast du recht. Meine Mutter hat mir diese Eigenarten auch immer als ‚Erbe Yusakus’ nachgesagt…“ Shinichi lächelte ebenfalls kurz und lehnte sich vom Tisch zurück. „War ich zu streng mit ihm?“ Shinichi flüsterte. Er war sich unsicher über sein Verhalten, wollte Bestätigung bekommen.

„Ich hätte wahrscheinlich nicht anders reagiert. Er hat sich deutlich daneben benommen. Vor allem hat er ein Argument zu einem Thema aus der Luft gegriffen, wovon er nichts versteht.“

„Es gab wirklich mal eine Zeit in der ich mit Frauen ziemlich gefühllos umgegangen bin. Doch das habe ich hinter mir gelassen.“

Ran lächelte sanft und nickte.
 

„Das Essen war echt gut. Ist das Rezept von dir?“ Geschickt versuchte der Japaner das Thema zu wechseln.

„Nein, von einer Freundin.“ Antworte Ran knapp und vereitelte sein Vorhaben. Jedoch nahm sie seine Hand in ihre, zog ihn etwas zu sich um ihm einen Kuss aufzudrücken. Einen Moment sahen sie sich in die Augen, bevor sie diese sanft schlossen, das liebliche Gefühl der Zärtlichkeit in sich aufnahmen.

Gespielt überrascht linste er danach zur Seite. „Womit habe ich das jetzt verdient?“

„Mir war gerade danach…“ liebevoll streichelte sie seine Hand, suchte mit ihrem Blick einen festen Punkt im Raum, wusste nicht wie sie anfangen sollte.

„Nun sag schon was dich beschäftigt.“ Shinichi kannte ihr Verhalten und wusste es zu deuten.

Leise stellte sie die Frage, welche seit Stunden zwischen ihnen stand. „Wie wird es mit uns jetzt weiter gehen?“

„Ende der Woche muss ich wieder in Tokyo sein. Bis dahin haben wir Zeit uns darüber Gedanken zu machen.“

„Du weichst mir aus…“ Sie seufzte, schaute betrübt an ihm vorbei. Die plötzliche Rationalität, Gefühlskälte in seiner Antwort, war deutlich gewesen. „Du bist dir noch nicht sicher…“ Sie schluckte schwer als sie in seinen Gesichtszügen nichts Widerlegendes fand. „Ich dachte nur…“, sie zog kurz ihre bebenden Lippen ein. „Ich dachte nur, ich hätte gestern Nacht und heute Morgen etwas Gegenseitiges gespürt…“

Sanft umfasste er mit seinen großen Händen ihre Wangen und küsste sie innig. Mit einem Lächeln fixierte er sie als sie sich lösten. „Ran, sieh mich an.“ Sie tat es. „Warum hast du Angst, ich könnte mich gegen dich entscheiden, dir gar etwas vormachen?“ Sie schwieg, wie er erwatet hatte.

„Die Gefühle sind frisch und aufgewühlt, bei uns Beiden. …“ Nun fehlten ihm die Worte. Er hatte Probleme, offen über sein Innerstes zu sprechen. „Ich weiß selbst nicht mal was in mir vorgeht. Ich habe mich verliebt und diese Liebe ist aufrichtig. Doch ich kann mein Leben nicht von einem Tag auf den anderen umkrempeln. Noch dazu wenn in mir so ein Chaos herrscht.“ Er seufzte auch. „Du weißt welche ungeklärte Sache belastend für die Beziehung ist, ob ich dir diese jemals verzeihen kann, ist eine andere Frage.“ Sie zuckte ängstlich zusammen. „Denn ich möchte dir verzeihen…nur sei ehrlich zu mir. Erzähl mir davon wann du willst aber kehre es nicht unter den Teppich.“
 

Sie nickte zustimmend, zwang sich zu einem Lächeln und blinzelte eine Träne weg. Sie sah in seine Augen, sah seine Bitte ihr Geheimnis zu offenbaren. Erst gestern war es ihr bewusst geworden, doch seit er vor ihrer Tür gestanden hatte, war die Sehnsucht nach ihm aus ihrem Inneren gekrochen. Sie wollte ihn nicht verlieren, nicht noch einmal.

„Also gut. Ich versuchst.“ Fest hielt sie seine Hand umklammert als sie begann zu erklären.

„Ich hatte damals Angst…Nicht vor der Geburt, oder dem Alleinsein. Mit letzterem hatte ich mich abgefunden, als ich merkte, dass du gegangen warst. Denn es war eine gemeinsame Entscheidung gewesen, die ich heute bereue.“

„Ich auch….“

„Ich wollte das Kind, weil es ein Teil von dir war. Obwohl wir uns zu dem Zeitpunkt sehr misstraut haben, habe ich dich geliebt und so liebte ich auch das neue Leben in mir. Versteh doch, ich wollte dich nicht ganz verlieren.

Auf der anderen Seite, durftest du es nicht erfahren. Ich wollte dich nicht in ein Leben drängen, das ich für mich gewählt hatte. Zu dem war meine größte Angst tatsächlich, du würdest Shinji nicht haben wollen, auf eine Abtreibung bestehen, genauso wie meine Eltern.“

„Also hast du alles verschwiegen. Um dich und ihn zu schützen.“ Er zog die Stirn in Falten und bedachte sie mit einem warmherzigen Blick.

„Wenn du der gleichen Meinung gewesen wärst, dann wüsste ich auch heute nicht, ob ich mich damals hätte durchsetzten können.“ Sie schluckte schwer und mied seinen Blick. „Die Lüge war praktisch und bitter zu gleich. Der Gedanke, dass ich mit mehreren Männern in diesem Zeitfenster Verkehr gehabt hätte und daher eine Vaterschaft unbestimmbar sei, erfüllte meine Eltern mit Scham und Schande. Niemandem haben sie je davon erzählt, dadurch konnte ich vermeiden, dass du über deine Mutter etwas erfahren und die richtigen Schlüsse ziehen würdest…“

„Doch in Folge dieser Schande beschränkten sie den Kontakt auf ein Minimum und Finanzielle Unterstützung. Die Schulter zum Anlehnen fand ich erst, als Shinji groß genug war.“

„Nur warum hast du weiter gelogen, als er geboren war?“ Shinichi verstand zwar ihre ersten Gründe doch ihr späteres Schweigen war für ihn unbegreiflich.

„Erst wollte ich…doch dann verließ mich der Mut. Ich lernte damit zu leben. So falsch es auch klingt. Ich erkannte, dass ich durch eine Beichte unser aller Leben auf den Kopf stellen würde. Und diesen Zustand wollte ich Shinji und mir nicht antun. Ein Kind braucht feste Verhältnisse.“ Sie schluchzte kaum hörbar. „Das ist zumindest das, was ich mir immer eingeredet habe…“ Tränen liefen ihre Wangen herunter. „Das machte es mir leichter meine Entscheidung vor mir selbst zu rechtfertigen…“ Ihre Stimme versagte für einen Moment. „Doch ich glaube…“ zitternd wischte sie mit dem Handrücken über ihre Augen. „In Wahrheit hatte ich nur Angst davor Ablehnung, Verachtung in deinen Augen zu sehen.“ Verkrampft hielt sie seine Hand in ihrer. „Ich war feige.“
 

Mitleidig sah er sie an. Ja er empfand Mitleid. Letzten Endes war sie an einer Menschlichen Schwäche gescheitert. Wenn er genauer darüber nachdachte erging es ihm nun ähnlich. Auch er wusste nicht wie er seinen Eltern von seinem Sohn erzählen sollte und zugleich hatte er keine Ahnung wie diese reagieren würden. Er hoffte inständig, dass es keinen all zu großen Streit geben würde, wenn es einen gab. Diese Situation war nach wie vor keine, dessen Ausmaße überschaubar waren.
 

Bedrückte Stimmung herrschte zwischen ihnen. Leise hallten ihre Schluchzer durch den Raum, welche das Ticken der Wanduhr übertönten. Sachte stand der Detektiv vom Tisch auf ohne ihre Hand loszulassen. Wehrlos ließ sie sich mitziehen um neben ihm auf dem Sofa platz zu nehmen. Dort nahm er sie in seine Arme, schweigend streichelte er über ihren Rücken und ließ sich nach hinten fallen, zog dabei Ran etwas auf sich. Innig umarmt verharrten sie, streichelten den Anderen wortlos. Sie wusste, dass er Zeit brauchte über das Gesagte nachzudenken und diese wollte sie ihm geben. Zumal versuchte er sie zu verstehen und das stimmte sie glücklicher. Es war eine Last von ihr gebrochen und die letzten Tränen halfen diese fortzuspülen, doch mehr half noch seine Zärtlichkeit.

Als ihre Wangen trockneten war sie bereits eingeschlafen. Die Wohltuende Wärme und Geborgenheit, die von ihm ausging, hatte sie beruhigt. Ihm erging es nach unzähligen Überlegungen ähnlich. Er ließ seine Bedenken fallen, hauchte ihr einen Kuss auf und beobachtete sie, bis auch seine Lieder schwer wurden und ihn die Müdigkeit ins Land der Träume schickte.
 

***

ja ja wir gehen in die letzte Runde...

Ich schätze das es noch ein kapitel geben wird + epilog
 

Vorweg...Ich weiß ich weiß. Der Zeitabstand war riiiieeeesig ...ich kann mich jetzt natürlich herausreden, indem ich von meinem Praktikum berichte, aber das stößt eh nur auf taube ohren...

dafür gibt es dieses mal 2 Kapitel...zu mindest für die älteren...
 

@sherry-chan: Das mit dem Hotelzimmer kam wie du siehst später^^ und Shinichis Meinungsänderung bezüglich der gründe hat es nicht der maßen gegeben...er hat sie nicht mehr unter druck gesetzt was sie wiederum veranlasste alles zu erzählen. Danke für das witzige Kommi!^^
 

@ShinichiKudo_17: Tja die Sache mit den Großeltern wird noch behandelt spätestens im epilog!^^
 

Ich hoffe das kap hat euch gefallen!

zu dem Kapitel "Lovers":

Ich werde mir strenger überlegen wem ich es schicke, da es deutlich in die adult-rubrik fällt. Also liebe Leute, da ich selbst 17 bin(zwar im april 18 werde) werde ich bei solchen Fällen eine Ausnahme machen.

An unter Siebzehn bzw Sechzehn Jährigen werde ich es also nicht versenden!
 

Der Titel kommt aus der filmmusik von "House of flying daggers" die übrigens von dem japaner Shigeru Umebayashi geschrieben wurde. Ich liebe dieses Lied und diesen Film!^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von:  Monny
2008-04-16T20:27:00+00:00 16.04.2008 22:27
Echt Spitze^^. Freu mich schon auf das nächste Kapitel. Schreib schnell weiter und sag mir bitte per Ens bescheid wenn es weiter geht^^.

gez.Kurosaki-kun^^.
Von:  Black_Taipan
2008-04-13T21:05:51+00:00 13.04.2008 23:05
Der Kapitel-Titel passt gut. Einerseits die Geheimnistuerei von Shinichi und Ran ihrem Sohn gegenüber, wobei ich allerdings das Motiv gut verstehen kann; andererseits lüftet Ran endlich ihr Geheimnis: Warum hat sie damals Shinichi nichts gesagt.
Es erstaunt mich immer noch, dass Eri das Kind nicht akzeptiert hat. Bei Kogoro kann ich es mir noch eher vorstellen, doch Eri? Nun gut, zumindest haben die ihre Tochter finanziell unterstützt. Ich wundere mich nur darüber, dass kaum jemand die Ähnlichkeit zwischen Shinichi und Shinjji (und auch der Name!!!) entdeckt hat; wenn man von Heiji absieht.
Oder haben Rans Eltern Shinji gar nicht so oft gesehen - okay, sie lebten ja in den USa.
Auf jeden Fall kann ich mich nur wiederholen: Ich finde es schön, dass sie wieder zusammengekommen sind. Und Shinjis Detektivreflex ist auch genial. xD Er will seinem Vater eine Standpauke halten. xD
Kein Wunder, rastet dieser auch so aus. xD Da musste ich schon schmunzeln, als Shinji Fragen stellt und einfach nicht locker lässt und Shinichi sich anschliessend bei Ran beklagt.
Dabei war/ist er selbst genau so. xD
Auf jeden Fall freue ich mich auf das nächste Kapitel.
Gutes praktikum! ^^
xxx
taipan
Von: abgemeldet
2008-04-02T16:50:10+00:00 02.04.2008 18:50
deine fanfic ist die beste die ich gelesen habe sie ist echt klasse!!
und sehr spannend .Ich habe die noch nie ein komentar gemacht war glaubich zu faul.
Aber eine sache hat mich verwirrt im kapital sind die beiden im park und dann hinter einen schrank oder so aber egal ,wollte dich noch fragen schickst du mir vielleicht LOVERS bitteee bei krazzy55@yahoo.de ich bin 17 naja aber ich will dich nciht zwingen kannst es dir mal überlegen bis dann byebye
Von: abgemeldet
2008-03-25T16:21:07+00:00 25.03.2008 17:21
Aloha ^^
Schade das ich erst vor ein paar Tagen die Leidenschaft für Conan FF's entdeckt habe, sonst wär mir das Exemplar von dir sicherlich eher übern Weg gelaufen.
Super schreibstil und die story istn knaller! Also mir gefällts und ich habs geschafft sie gestern Abend/heute endlich soweit durchzulesen. Jetz warte ich nurnoch gespannt aufs nächste Kapitel und hoffe das ich eine ENS bekomme wenns weiter geht (:

~~~~~~
Surrai
Von:  Schmusemaus
2008-03-21T17:04:15+00:00 21.03.2008 18:04
Hey zwei echt super gute Kapitel hast du da geschrieben. Bin echt begeistert von deinem Schreibstil. Es liest sich echt alles super. Mir gefällt deine Ausdrucksweise super gut.
Aber nun zu den beiden Kapiteln. Das Gespräch zwischen Ran und Shinichi war sehr aufschlussreich. Jetzt kennt man endlich Ihre Beweggründe.
Aber ich bin auch voll gespannt was Shinji sagen wird wenn er merkt das die neue Frau an Shinichis Seite seine Mutter ist. Denn im Moment denkt er ja eher dass sein Vater eine neue andere Frau/Freundin hat.
Also ich bin jetzt schon riesig auf das Ende gespannt. Ich hoffe du schreibst ganz schnell weiter. Diese Fanfic is einfach voll der Hammer!!! Die is so spannend und interessant. Sie gehört zu meinen absoluten Favoriten!!!! ;-)
Lass uns bitte nicht wieder so lang warten das is ja kaum auszuhalten.
Würdest du mir dann eine ENS schicken wenn du das nächste Kapitel on hast? Bitte????? Das wär total lieb von dir. Bei diesen beiden Kapiteln hab ich nämlich erst heute bemerkt dass du sie on gestellt hast.
Also dann

LG
Schmusemaus
Von:  Bergamot
2008-03-20T11:00:41+00:00 20.03.2008 12:00
hallo ^^

okay~ mit diesen kapiteln hast du sehr gut die kurve bekommen XD (ich dachte schon shinichi hat seine prinzipien alle über bord geworfen und sich einfach von seinen gefühlen leiten lassen) aber es hat sich noch alles aufgeklärt. Die stelle empfand ich übrigens als sehr gelungen ^^
allgemein waren die beiden kapitel sehr interessant XD (die betonung liegt auf dem letzten wort ^///^)
allerdings war ich am anfang schon etwas verwirrt. ich dachte erst, dass du ausversehen zweimal dieselben (bzw. ähnliche/überarbeitete) kaps hochgeladen hast, weil es noch einmal mitten drin anfing (erst später hab ich bemerkt, dass es wegen des adult-kapitels geschah XD...ja~ ich bin ein blitzmerker). allerdings glaube ich, dass es für jemanden, der "loverS" nicht gelesen hat, etwas schwierig sein wird, wieder in die story hereinzufinden: am anfang waren die beiden im park und dann sind sie auf einmal auf einem Schrank. O.O an dieser stelle fragt man sich doch, wie sie dort hingekommen sind bzw. was sie dort machen (okay~ letzteres kann man sich ganz schnell selbst beantworten XP) was ich sagen will, ist, dass ich den übergang zwischen kapitel 26 und 28 nicht so flüssig finde. ansonsten war es aber wieder sehr gut ^^

LG und fröhliche ostern schon im voraus
sherry
Von:  SayuriKon
2008-03-11T14:56:40+00:00 11.03.2008 15:56
Ich finde das Kapitel sehr schön und auch sehr interesant, da die Gründe von Ran endlich offen liegen :)
Das Kapitel Lovers hätte ich auch gern gelesen, aber du hast ja anscheinend deine Gründe :)

Bis dann!
MFG
SayuriKon
Von:  ShinichiKudo_017
2008-03-10T12:20:25+00:00 10.03.2008 13:20
So da bin ich auch mal wieder! ^^

Und ich muss sagen die beiden Kaps sind wirklich klasse.
Das Gespräch zwischen Ran und Shinichi und das zwischen Shinichi und Shinji . *nick*
Auch die kleine Ungereimtheit konnten wir ja aus dem Weg räumen... *nick* Und wies aussieht ist das auch gar nciht mal jemanden (oder nciht vielen) aufgefallen....
Aber wieder zurück: Rans Erklärung war auch klasse. Jetzt bin ich schon gesapnnt auf das nächste Kapitel. Und ich will hoffen dass ich mich verlesen habe! *kciher* Nur noch 2 Kaps? *schief* Das willst du uns doch nciht antun! *siemitgroßenkulleraugenanseh*

Naja... aber ich bin überzeugt dass das Finale klasse wird. Also bis dann! *wink* ShinichiKudo_017
Von: abgemeldet
2008-03-10T08:10:07+00:00 10.03.2008 09:10
So ich bin es nochmal habe mir dein Kapitel durchgelsen fad es wieder echt toll ich finde auch das Shinje da zu weit gegangen ist mit seinem Kommentar. Allerdings hätte ich Ran nicht so schnell verzeihen denk ich ich meine ihre Gründe sind nicht gerade so verständlich. Aber ich freue mich das die Zwei endlich zusammmen sidn kann mir schon vorstellen der Shinje wird bestimmt im zimmer auf und ab tanzen vor Freude wenn er das erfährt. Zu deinem Schreibstiel fand ich wieder super ist auch sehr leserlich damit mein ich das man ohne zu überlegen jeden einzelnen Satz versteht und sehr gut ausgedrückt ist. Ich freue mich auf den nächten Tail. Lg meer
Von: abgemeldet
2008-03-10T06:48:19+00:00 10.03.2008 07:48
Pfau also ich bin eine treue Leserin aber das sit unfair ich bin 17 und nicht 18 :( ich kann den verschlüsselten Teil nicht lesen snif snif wie gemein kann man da nicht was machen :)))))?????


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