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Von Helden und anderen Bestien

Quite new tales from Azeroth - Book 2
von

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"Dieses hin-und-her ist furchtbar.", zeterte Felim, nachdem der Treck nach Stunden wieder in Booty Bay am, immer noch notdürftig reparierten, Steg saß.

"Stör' dich nicht dran, Junge.", Runa wandte den Kopf und streckte sich genüßlich, "Wenigstens kommen wir so unbeschadet nach Kalimdor."

Die Schiffe fuhren wieder, auch wenn die Goblins eine, nach ihrer Definition geringe, Gebühr verlangten, um die Kosten zur Beseitigung der Schäden zu decken. Aber das war immer noch besser, als sich wieder mit dem Kommandanten im Lager oder den Wachen von Menethil anlegen zu müssen, um über das große Meer zu kommen.

Pakuna und Morgan waren noch in der Stadt, um Besorgungen zu machen, Mulligan döste friedlich an Runa's Schulter und Halvard und Sathiel machte die Taverne unsicher.

Gedankenverloren streichelte die Magierin dem Jungapotheker durch die Haare: "Was meinst du, Felim...?"

Der Priester schaute fragend auf.

"...Was hat der Junge verbockt?"

"Mulligan? Was meinst du?"

"Na ja...Die Mitglieder der königlichen Apothekervereinigung sind eigentlich nicht dafür bekannt, dass sie viel in der Weltgeschichte umherwandern."

"Ach, verstehe. Wenn Faranell jemanden bis hier runter schickt, kann er ihn nicht unbedingt mögen. Wahrscheinlich weil Mulligan ein kleiner Angsthase ist."

"Sag doch so was nicht. Mulligan ist vielleicht nicht der mutigste, aber der Elf ist doch wohl schlimmer."

Felim nickte:

"Was Mull wohl früher war...?"

"Eh?"

"Na ja...war er Priester, Magier, Krieger oder was weiß ich, bevor er starb, auferstand und zu den Apothekern kam."

"Keine Ahnung...Wohl eher Priester...wie du...aber..."

"Aber?"

"Na ja...da ist noch was...meine Intuition sagt mir, dass das nicht alles ist."

"Ach...wir sollten uns eigentlich nicht einmischen. Jetzt ist er jedenfalls Apotheker, das ist sicher."

Runa verzog die Lippen zu einem Schmollen:

"Felim, so geht's ja nicht. Du hast mich neugierig gemacht, jetzt will ich das wissen."

Vorsichtig stupste die Magierin den schlafenden Blondschopf an.

"Hey, Mulligan...", der Angesprochene blinzelte müde und Runa fuhr fort, "Was warst du bevor du untot geworden bist?"

Mulligan rieb sich verschlafen die Augen:

"Pa...Paladin...warum?"
 

~
 

"Vater! Ich werde das nicht auf mir sitzen lassen!"

Schäumend vor Wut stampfte Lady Prestor um die kleine Illusion herum, über die sie mit ihrem berühmt-berüchtigten Vater in Kontakt stand.

"Ruhig Blut, meine Liebe. Ruhig Blut. Du wirst doch nicht wegen ein paar lausigen Dieben die Nerven verlieren."

"Vater. Das waren soweit ich es erkennen konnte Untote. Wie steht die Wahrscheinlichkeit, dass die aus Jux und Dollerei von Lordaeron bis hier her reisen und eine derartige Farce inszenieren?"

"Untote? Soso...", die Erscheinung schwieg kurz, "Warum sagtest du nicht sofort, dass es Untote sind, Kind? Nimm mit deinem Bruder Kontakt auf. Er berichtete mir erst kürzlich von einem Buchdiebstahl durch Untote in Ironforge."

Das Bild verschwand und Lady Prestor schnaubte vor Wut.

Schlimm genug das ein paar lebende Leichen sie bestohlen hatten; Jetzt musste sie auch noch ihren Bruder kontaktieren.

Das Verhältnis zwischen den beiden noch als Geschwisterliebe zu bezeichnen wäre zu viel des guten Willens...

"Na, Schwesterherz?", das Bild von Nefarians menschlicher Form grinste, "Gibt's Ärger mit den kleinen Menschlein?"

"Sei bloß ruhig.", fauchte die Lady, "Vater sagt, du weißt etwas über einen Diebstahl in Ironforge."

"Zwei Fragen: Warum interessiert dich das? Und warum weißt du noch nichts davon?"

"Erstens geht es nur mich was an, was mich wann warum interessiert. Und zum zweiten kann man schätzen, dass es den Zwergen einfach zu peinlich ist, in der Welt herum zu posaunen, dass sie von Untoten bestohlen wurden."

"Soweit weißt du also doch Bescheid, Schwesterchen. Na ja, mehr kann ich dir auch nicht sagen. Es sind nur Gerüchte, die besagen, dass ein paar Untote vor ein paar Tagen in Ironforge eingeschlichen sind und Bücher aus der Bibliothek entwendet haben. Wie gesagt, nur Gerüchte."

"Diese Gerüchte haben mir meinen Silberstreiffeuer aus dem Zepter geklaut."

Nefarian schaute kurz sprachlos, warf dann den Kopf in den Nacken und lachte lauthals:

"Dann wird wohl was dran sein. Und du bist nicht besser als die Zwerge und lässt dich beklauen..."

Wütend langte Lady Prestor nach der Erscheinung und beendete das Gespräch damit.

"Idiot.", grollte sie erbost, "Dann kümmere ich mich halt allein darum."

Plötzlich klopfte es.

"Lady Prestor, ihr werdet erwartet.", scholl die Stimme einer Dienerin von draussen.

Die Angesprochene seufzte auf, holte Luft und zupfte ihr Kleid zurecht, um sich wieder den ,dummen Abenteurern' zu widmen, die ihren Rat suchte. Sie bezeichnete diese Treffen liebevoll als einen Blick auf die Speisekarte werfen.
 

~
 

Die Tage verstrichen.

Keiner der Gruppe konnte so recht glauben, das der blonde Apotheker früher mal Paladin gewesen sein soll.

Und Mulligan schien es peinlich, dass er es überhaupt verraten hatte.

Morgan und Runa versuchten die ganze Zeit sich vorzustellen, wie er wohl als Mensch ausgesehen hatte, kamen aber zu keinem vernünftigen Ergebnis.

"Land in Sicht!"

Die Sonne stand hoch am Himmel als die Meldung des Ausgucks kam.

Endlich. Ratchet war in Sichtweite.

Runa kramte noch einmal einen kleinen Zettel aus der Tasche ihres Reiseumhangs.
 

Zehn verzauberte Blutbernsteinbarren (kaltverhüttet)

Ein Silberstreiffeuer

Drei Harpyenringe (?)

Zwei Citrine

Ein Arkanitkristall

Zwei leere Seelensplitter

Dickes Leder
 

Mit einem Seufzer las die Magierin die Liste der Komponenten immer und immer wieder durch.

Die Liste ging noch ein ganzes Stück weiter.

Und nicht einmal die Hälfte der ,Zutaten' war etwas, das leicht zu beschaffen gewesen wäre.

"Runa, träumst du?", Felim lächelte als seine Begleiterin aus ihren Gedanken hoch schreckte, "Wir haben angelegt."

Minuten später stand die ganze Gruppe versammelt an Land.

Pakuna streckte sich genüßlich.

Endlich wieder festen Boden unter den Hufen zu haben kann beizeiten so gut tun.

"Brachland, Ashenvale, Felwood, Winterspring, hatten wir gesagt, oder?"

Morgan nickte Mulligan zu und wandte den Blick zu der Magierin, die gerade auf ihr Pferd kletterte, "Harpyenringe gibt es in Feralas, oder?"

"Ich weiß noch nicht mal, was Harpyenringe sind.", kam zur Antwort.

"Das wird doch wohl der Schmuck dieser geflügelten Biester sein, oder?"

"Wäre das nicht etwas zu leicht, Zwerg?", Runa wandte ihr Pferd.

Halvard schnaubte: "Ich wusste doch ihr seit zu nichts zu gebrauchen..."

"Sei still Zwerg, oder trag die Konsequenzen.", zischte die Untote zur Antwort.

An diesem Punkt gingen Mulligan und Sathiel dazwischen.

"Bitte, nicht schon wieder streiten.", begann der Elf, "Dafür haben wir wirklich nicht die Zeit."

Mulligan nickte zustimmend: "Ja, wer weiß wer inzwischen alles hinter uns her ist."

Halvard und Runa seufzten.

>Onyxia und Kel'thuzad, wenn's hochkommt...<, ging es Runa durch den Kopf.

Langsam setzte sich der Trupp in Bewegung.

"Wir sollten vielleicht jemanden aufsuchen, der uns etwas über diese Ringe erzählen kann.", warf Pakuna ein, als Crossroads schließlich in Sichtweite war.

"Hab ich auch schon dran gedacht.", die Magierin schüttelte den Kopf, "Nur wen?"

"Ein Jäger.", schlug Mulligan vor und nach kurzer Stille nickten alle zustimmend.

Morgan begann wieder auf ihren Haaren zu kauen:

"Jemanden, der der Welt bekannt ist, können wir nicht fragen, wir haben schon genug Ärger."

"Dann müssen wir jemanden finden, der als Jäger schon alles gesehen hat und der schon überall war.", führte Sathiel den Gedankengang fort.

Runa und Felim schauten sich an.

Da kannten sie doch wen.

Auch wenn dem Priester nicht ganz wohl bei dem Gedanken an die verflixte Hyäne war.

Die Magierin stoppte ihr Reittier und zog einen Kommunikationskristall aus einer der Gürteltaschen.

"Oke...Oke, meld' dich."

Einige Augenblicke später flackerte das Bild des Trolls auf:

"Ey, lange nich' geseh'n."

"Oke, ich muss dich was fragen..."

"Is' grad mehr als schlecht, Mann. Wo bist'n grad?"

"Kurz vor Crossroads. Weißt du was Harpyenringe sind?"

"Tu ich. Ich hab hier aber Probleme mit diesen Käfern, wa. Kannst nach Gadget komm'? Ich erklär das dann."

Runa drehte sich zu der Truppe und dann wieder zu zum Bild des Trolles:

"Liegt zwar nicht direkt auf unserem Weg, aber wenn du helfen kannst, kommen wir gerne."

Die Erscheinung nickte und verschwand.

"Ich hoffe ihm geht's gut."

"Das wird schon, Runa."

Der Priester lächelte und der Trupp wandte sich nach Süden.

Pakuna's Blick wanderte noch einmal unruhig Richtung Ratchet.

Der Wind, der über das Meer kam, hatte begonnen böse zu flüstern.



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