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Invisible Sun

von

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you got me

So, endlich kann ich jetzt wieder ein Kapitel hochladen! Der Titel ist mal wieder ein Songtitel von den Roots...

Ich weiß noch nicht, wann ich wieder nach Hause komme, aber ich überlege mir,

ob ich nicht das nächste Chap auf meiner E-mail-addy speichern kann und von dort aus herkopieren kann. Ich weiß noch nicht. Ich lass mir was einfallen ^^.

Danke für eure lieben Kommis!! Hat mich wirklich gefreut. Also, bis -hoffentlich- bald!

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Sie sitzen gemeinsam in der kleinen Felsenhöhle. Es ist Abend. Das Mädchen friert. Der Junge zieht sein Hemd aus und gibt es dem Mädchen. ,Danke, Koon.' Es stutzt. ,Koon, was hast du da?' Mit dem Finger fährt es sacht über einen großen Bluterguss, der sich quer über seine Brust zieht. Vorsichtig berührt es drei kleine frische Brandwunden. Der Junge kann ein schmerzerfülltes Stöhnen nicht verhindern. Das Mädchen sieht sein verzerrtes Gesicht. Es beginnt zu weinen. ,Koon, es tut mir leid, ich wollte dir nicht wehtun. Niemand darf dir wehtun...' Plötzlich hat es eine Idee. ,Koon, ich werde dich beschützen. Ich passe auf dich auf.' Es nimmt seine Hand und blickt ihn voller Kampfgeist an. Unwillkürlich beginnt der Junge zu lächeln. Das Mädchen sagt: ,Koon, ich hab dich so lieb. Fast so sehr wie Sho-chan...'
 

Als Ren erwachte, war es heller Morgen. Fröstelnd stand er auf und ging ins Bad, um sich zu waschen. Danach zog er sich eine Jeans und ein schlichtes weißes T-Shirt über. Er trat zum Fenster, öffnete es und blickte hinaus. Nebel stieg vom Ashi-no-ko auf und verhüllte die Berglandschaft. Wie es sich für das Domizil der wichtigsten japanischen Künstleragentur gehörte, konnte man bei schönem Wetter den Fuji sehen, aber auch seine symmetrischen Umrisse waren heute morgen verdeckt. Ren blieb einen Moment stehen und sog die frische, kalte Luft ein. Von weit her drang das Dröhnen eines Automotors zu ihm. Die Villa lag fernab der vielverwendeten Straßen, damit die Stars, die hier hin und wieder wohnten, nicht bemerkt wurden. Ren lächelte ironisch. So war das jetzt. Ziemlich erbärmlich. Er versteckte sich vor der Welt. Es gab keinen Ort mehr, an den er hätte gehen können. Wohin er sich auch wandte, alle erkannten in ihm den ,Ren Tsuruga' aus dem Fernsehen oder dem Kino. Sie sahen ihn gar nicht. Sie sahen nur diese Illusion eines Menschen, die er selbst geschaffen hatte. Niemand wollte wissen, wer er wirklich war. Es war egal, ob 100 Leute um ihn herum waren oder niemand, er war immer allein. ,Habe ich sie deshalb gestern angerufen?' fragte er sich, ,weil sie mich kennt, so wie ich früher war... und vielleicht immer noch bin.' Nachdem er das Fenster geschlossen hatte, wandte er sich um. Solche Gedanken führten nirgendwohin. In der Küche brühte er sich Kaffee auf. Langsam ging er dann in das Wohnzimmer zurück. Unschlüssig machte er den Fernseher an, schaltete ihn aber sofort wieder aus, als er sein eigenes Gesicht sah. Kein Laut durchdrang nun die Stille. Ren trank einen Schluck des starken, heißen Kaffees. ,Ich darf nicht über so etwas nachdenken.' Eine Menge Menschen waren abhängig von seinem Erfolg. Er war eine Marke geworden, ein Produkt. Und er hatte sich nie dagegen gewehrt oder es auch nur angezweifelt. ,Es gibt keinen Weg zurück. Keinen Ort, an den ich heimkehren könnte. Deswegen muss ich bei dieser verrückten Show mitspielen. Die Ren-Tsuruga-Show. Bis sie mich irgendwann nicht mehr sehen wollen.' Ren Tsuruga trank noch einen Schluck Kaffee und stellte seine Tasse auf den gläsernen Wohnzimmertisch. Er blieb noch einen Moment sitzen. In diesem Augenblick läutete die Türklingel. Leicht verwirrt stand er auf und ging zur Tür. Weder ließ er sich Post zustellen noch hatte er jemanden eingeladen. Dementsprechend verblüfft war er, als er die Person sah, die vor der Tür stand und ihn verlegen anlächelte.

"Was willst du denn hier?" rutschte ihm bedeutend unfreundlicher als beabsichtigt heraus. Sofort verfinsterte sich das Gesicht seines Gegenübers. "Ich habe mir Sorgen um Sie gemacht, aber das war wohl völlig unnötig! Ihnen geht es anscheinend wunderbar, Sie sind grob wie immer!" Ren unterdrückte ein Schmunzeln. Es faszinierte ihn immer wieder, wie schnell die Stimmung dieses Mädchens umschlagen konnte. "Entschuldige, ich wollte nicht unfreundlich sein." Die zierliche junge Frau blinzelte ihn misstrauisch an. Sie war es nicht gewohnt, dass er so schnell nachgab. Er trat einen Schritt zurück und machte eine einladende Geste. "Willst du nicht hereinkommen und mir erzählen, wieso du hier bist, Mogami-san?" Vorsichtig trat sie in das Vorzimmer der Villa. Sie setzte sich auf die kleine Stufe, die diesen Bereich von der eigentlichen Wohnfläche trennte und zog die Turnschuhe aus, die sie zu ihrer engen Jeans trug. Als sie danach aufstand, bemerkte sie etwas verunsichert, dass er jeder ihrer Bewegungen mit den Augen folgte. Mit einem undurchschaubaren Gesichtsausdruck ging er an ihr vorbei. "Komm mit ins Wohnzimmer, dort ist es gemütlicher." Kyoko nickte und folgte ihm durch den Flur. Zurückhaltend blieb sie in der Tür zum Wohnzimmer stehen. "Was ist denn los?" Mit einem fragenden Blick drehte sich Ren zu ihr um. "Nichts! Nichts... der Raum ist nur irgendwie seltsam..." Sie blickte sich zögernd um. Ren meinte trocken "Ach, es gefällt dir nicht? Du magst das Haus wohl nicht?" Erschrocken schüttelte Kyoko den Kopf und begann hektisch, sich zu entschuldigen: "Nein, nein, nein, so hab ich das doch nicht gemeint, es ist doch nur, das Haus ist so groß und ..." In diesem Moment bemerkte sie ein amüsiertes Glitzern in seinen Augen. "Sie machen sich über mich lustig!" stellte sie empört fest und bedachte ihn mit einem Blick, der ihn eigentlich einschüchtern sollte, ihn aber nur zu einem breiten Grinsen veranlasste. "Willst du dich nicht erst mal setzen?" Er deutete zum Sofa. "Wenn du willst, bringe ich dir einen Kaffee." Kyoko nickte und ging zu dem Sofa, nicht ohne ihn vorher mit einem weiteren - wie sie hoffte - mörderischen Blick anzusehen. Ren drehte sich lächelnd um und ging in die angrenzende Küche, wo er eine Tasse aus dem Wandschrank holte und ihr Kaffee eingoss. Als er mit dem Kaffee in der einen und Zucker und Milch in der anderen Hand durch die Tür zum Wohnzimmer trat, blieb sein Blick einen Moment an der schmalen Gestalt Kyoko's hängen. Gerade aufgerichtet saß sie auf dem Sofa, die Hände übereinandergefaltet, die Füße ordentlich nebeneinander gestellt. Ohne es zu bemerken, drückte sie mit ihrer ganzen Haltung die altmodische Erziehung aus, die sie genossen hatte, und erinnerte ihn an den Unterschied zwischen ihnen beiden. Er stellte den Kaffee vor ihr auf den Tisch und platzierte Milch und Zucker daneben. "Bedien dich." Sie neigte den Kopf zu einer angedeuteten Verbeugung. "Danke." Ren beobachtete, wie sie mit einer unbewusst eleganten, selbstverständlichen Bewegung Zucker und Milch in die Tasse gab und mit dem kleinen Löffel umrührte. ,Wie bei einer Teezeremonie.' dachte er. "Warum sehen Sie mich denn so an?" Misstrauisch sah Kyoko ihn an. "Darf ich ein hübsches Mädchen wie dich nicht anschauen?" Kyoko seufzte. "Machen Sie sich schon wieder über mich lustig." Es war eine Feststellung, keine Frage. Er lächelte. "Nein, das meine ich ernst." Etwas verunsichert blickte Kyoko ihn an und entschied, nicht weiter darauf einzugehen. "Haben Sie heute schon etwas gegessen?" fragte sie stattdessen mit der finsteren Miene eines Polizeibeamten, der gerade den hartgesottenen Hauptverdächtigen im Fall eines 7-fachen Raubmordes zu einem Geständnis bringen will. ,Ihre Ausdrucksvielfalt ist wirklich beeindruckend.' dachte er und schmunzelte unmerklich. "Haben dich Yashiro oder der Chef geschickt, damit ich auch ja ordentlich esse?" Bedächtig schüttelte sie den Kopf. "Ich habe mir Sorgen um Sie gemacht..." Vorsichtig fügte sie hinzu: "Sie klangen gestern abend am Telefon so seltsam... und es passt auch nicht zu Ihnen, eine Nummer zu verwechseln... " Ren schwieg, was Kyoko noch nervöser machte. "Und da dachte ich ... ich seh mal nach ihnen..." Kyoko stockte und betrachtete seine undurchdringliche Miene. "Es tut mir leid, wenn ich sie störe..." fügte sie leise hinzu. Ren blickte sie kurz an. "Du störst nicht." Ein gezwungenes Lächeln trat auf seine Lippen. "Es ist sehr nett, dass du dir Sorgen um mich gemacht hast." sagte er und fügte hinzu: "Aber das ist wirklich völlig unnötig, mir geht es wunderbar." "Sie lügen." Kyoko blickte ihn mit einem Gesichtsausdruck der Sorte ,Leugnen zwecklos' an. "Sie sind noch dünner als früher. Ich wette, Sie haben heute noch nichts gegessen. Außerdem..." "Außerdem?" ,Außerdem habe ich noch nie so einen erschöpften Ausdruck in Ihren Augen gesehen... als ob Ihnen alles zuviel geworden wäre...' dachte Kyoko, ohne den Blick von ihm abzuwenden. Laut sagte sie: "Nichts. Also, Sie haben heute wirklich noch nichts gegessen, oder?" Ren nickte schicksalsergeben. Kyoko sah auf die große Uhr, die an der Wand hing. Es war fast 12 Uhr mittags. "Für ein Frühstück ist es jetzt sowieso zu spät. Ich werde Ihnen Mittagessen machen. Worauf haben Sie Lust, Tsuruga-san?" Er zuckte mit den Schultern. "Egal." Kyoko seufzte. "Was haben Sie denn an Zutaten da?" "Ich weiß nicht, die Agentur hat den Kühlschrank gefüllt." "Und was haben Sie die letzten Tage gegessen?" "... Sie haben einen Vorrat Cupnoodles dagelassen."
 

Mit zusammengezogenen Augenbrauen stapfte Kyoko in die Küche. "Es ist komplett unverantwortlich, diesen Menschen allein hier wohnen zu lassen. Takarada-san hätte das wissen müssen. Cupnoodles! Ha! Das ist doch kein Essen!" grummelte sie vor sich hin. Ihre Laune besserte sich etwas, als sie die Vorräte sah. Daraus ließ sich etwas machen. "Soll ich dir helfen?" Ren war ihr gefolgt. "Nein... das geht schneller, wenn ich es alleine mache." antwortete sie mit einem entschuldigenden Lächeln und wandte sich wieder den Zutaten zu. Bevor er die Küche verließ, verharrte sein Blick einen Moment lang auf ihrem Rücken.
 

Der Junge beobachtet das Mädchen. Es sitzt auf dem Boden der Höhle und betrachtet völlig gefesselt einen kleinen Vogel, der in vielleicht 2 Meter Entfernung nach Krümeln auf dem Boden pickt. Da muss das Mädchen plötzlich niesen. Der Vogel fliegt davon.
 

Ren drehte sich um und ging ins Wohnzimmer zurück. Er schaltete den Fernseher an. "... zieht der Taifun in Richtung der Hakone-Region weiter. Bitte halten Sie Türen und Fenster geschlossen und gehen Sie nur in Notfällen ins Freie." Mit ausdrucksloser Miene informierte die Nachrichtensprecherin die Zuschauer über die Situation. "Für die nächsten Stunden sind mit starken Schauern und Windböen zu rechnen." Ren schaltete den Fernseher aus, trat zum Fenster und betrachtete den wolkenverhangenen Himmel.
 

Regen prasselt auf die Höhle. Es ist feucht und kalt. Der Junge und das Mädchen sitzen eng beieinander, sie wärmen sich gegenseitig. "Koon, ich habe Hunger..." flüstert das Mädchen. Er sucht in seiner Hosentasche, findet aber nur ein Bonbon und gibt es ihr. "Ich habe nichts anderes mehr."



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2007-09-19T14:27:52+00:00 19.09.2007 16:27
Toll,
ich liebe,
LIEBE,
deinen Schreibstil!
Mann, mann, zu süß wie die beiden sich necken und ren die oberhand hat. Die Erinnerungsrückblenden sind sehr schön, stylistisch und sachlich gesehen^^
ich finde, du hast hier eine wirklich geniale ff geschaffen. X>
Von: abgemeldet
2007-02-16T16:16:57+00:00 16.02.2007 17:16
Wow, echt sher sb-authentisch geschrieben. Es hat auch eine wirklich schöne Melancholie. Gefällt mir sher gut! *zum nächsten Chap hüpft*
Von: abgemeldet
2005-10-24T19:28:17+00:00 24.10.2005 21:28
wow!Pori ist ja klasse!XD Mensch die geschichte so so spannend!Man weiß nie was passieren wird!!*hibbel*Und "dein"Ren gefällt mir sehr sehr gut!*ihn dir klau* Und Kyoko ist soo süß!>////<
Ich fand besonder den einen satz am anfang dieses kaptels wo die kleine Kyoko sagt"Koon ich mag dich sehr, fast so sehr wie sho-chan"(oder so ähnlich) geil!!!!!!!!!XDMach weiter so!Ich bin begeistert!*anfeuer*
Von:  DarkEye
2005-10-16T18:02:39+00:00 16.10.2005 20:02
GENIAL.. heist das das kyoko nicht nach hause kann...und es ist soo süüüssss das sie sich um ihn kümmert""

dark
Von:  -BlackRoseNici-
2005-10-16T16:26:09+00:00 16.10.2005 18:26
Ein neues Chap^^ *freu*
Ist das süß,dass Kyoko extra den langen Weg auf sich macht um Ren etwas zukochen^^
Also meine Vermutung...ich sag nur Taifun^^Würde mich interessieren ob ich recht habe^^
Hoffentlich kommt bald ein neues Chap raus,wir warten alle darauf!!!
*knuff*
Von:  Streuner
2005-10-16T13:34:58+00:00 16.10.2005 15:34
Hallo du,

deine FF wird einfach immer besser. Diese Zwischensequenzen aus der Vergangenheit passen wirklich super. Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Mach nur weiter so ;)

Streuner


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