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Die Höllenprinzessin

von

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Wahre Halluzinationen

In der tiefsten Hölle gibt es ein paar interessante Begegnungen....
 

Viel Spass beim Lesen!
 


 

12. Wahre Halluzinationen
 

Das siebente Siegel der Hölle wurde vom Bürgermeister eigenhändig für Inuyasha, Jaken und Miroku geöffnet. Sie sprangen in den nur zu bekannten Schacht.

Als sie gelandet waren, sahen sie sich irritiert um. Die Luft hier war dick, anders war das kaum zu benennen, drückte auf ihre Schultern und machte das Atmen schwer.

"Was ist denn hier los?" Der Hanyou sprang auf, die Hand vorsorglich an Tessaiga. Um sie lag eine leere Ebene, die sich bis zum Horizont dehnte. Keine Bäume, keine Berge, nichts.

Jaken drehte sich um die eigene Achse, ehe er besorgt meinte: "Inuyasha-sama...ich fürchte, es gibt hier ein Problem."

"Ach. Und welches?"

"Hier ist eine eigene Magie am Werk, soweit ich das mitbekomme. Bestimmte Sachen gehen nicht. Ich bin sicher, ich kann den Kopfstab nicht aktivieren."

"Er hat Recht." Miroku trat zu ihnen: "Hier ist ein Zauber am Werk, der verhindert, dass man bestimmte Fähigkeiten einsetzen kann. Darum hat wohl auch Sesshoumaru Probleme gehabt. Vielleicht auch, weil wir hier wirklich am Ende der Zeit sind. - Funktioniert Tessaiga wenigstens?"

Gute Frage, dachte Inuyasha und zog sein Schwert. Die Klinge verbreiterte sich: "Sieht so aus. Aber wo wohnt jetzt diese Sayuki?"

"Dort." Jaken deutete seitwärts. Tatsächlich flimmerte in dieser Richtung die Luft.

"Was soll das denn? Wie kommst du auf die Idee?"

"Ein Bannkreis, ein Schutz", erklärte der Mönch, der wusste, dass der Hanyou nicht gerade viel von Magie verstand: "Wie sieht jetzt dein Plan aus?"

"Plan?" fragte Inuyasha irritiert zurück.

"Nun, ich dachte, du hast Kagome und Sango mit der Party beauftragt, um Sayuki abzulenken? Willst du dich als Bote ausgeben, oder..." Miroku brach entgeistert ab: "Du hattest gar keinen Plan."

"Doch schon." Der Hanyou hätte nie zugegeben, keinen zu haben. "Jetzt gehen wir mal."

Auch dem Mönch war nun klar, dass es kein zurück mehr gab. Warum musste ausgerechnet er mit einem höllenliebenden Hanyou unterwegs sein?
 

Als sie näher kamen, wich der Bannkreis vor ihnen zurück. Er war nur erschaffen worden, um zu verhindern, dass jemand sich aus dem Schloss entfernte, nicht, dass Besucher kamen. Vor ihnen erhob sich nun deutlich ein großes Gebäude. Auf der ihnen zugewandten Seite befand sich ein Tor, das offenkundig in eine Halle führte, sicher die Haupthalle des Schlosses. Inuyasha dachte nicht weiter nach. Da musste Sayuki drin sein. So blieb er knapp vor dem Tor stehen.

"Was jetzt?" erkundigte sich Jaken aufgeregt. Irgendwo dort musste doch Sesshoumaru-sama zu finden sein. Hoffentlich lebte er noch. Hoffentlich hatte der Hanyou einen guten Plan, hoffentlich...

"Na, was schon." Inuyasha zog Tessaiga: "Wir klopfen mal an."
 

Sowohl Sayuki als auch Sesshoumaru zuckten unwillkürlich zusammen, als die gesamte Vorderfront der Halle mit lautem Krachen einstürzte. Beide starrten fassungslos in die Staubwolken, aus denen sich zwei Gestalten lösten, eine kleine grüne und eine größere rot-weiße.
 

Sesshoumaru schloss die Augen. Jetzt hatte es Sayuki also geschafft. Jetzt war er wahnsinnig geworden. Er blickte wieder hin, aber die Vision war noch immer da. Der Staub legte sich langsam. Jaken, dass er sich diesen vorstellte, konnte er ja irgendwo noch verstehen, seinen loyalen Begleiter der letzten Jahrhunderte. Aber warum musste er an seinen Halbbruder denken?

Immerhin schien diese Sinnestäuschung sich ein wenig an die Realität zu halten, denn die kleine grüne Ausgeburt seiner Phantasie raste mit Tränen in den Augen auf ihn zu.

"Sesshoumaru-sama, Ihr lebt....."

Dieser Jaken wirkte fast wie greifbar. Sesshoumaru betrachtete ihn kurz, ehe er zu der rot-weißen Gestalt sah, die gerade Tessaiga lässig über die Schulter legte, ihm einen Blick zuwarf.

"Na, du siehst vielleicht aus, Sesshoumaru. - Du bist also Sayuki, die Höllenprinzessin? Ich soll dir was ausrichten, von Anubis."

Auch Sayuki war sich nicht ganz so sicher, was hier Einbildung und was Realität war. So brachte sie hervor: "Bist du der Fremde, von dem mir berichtet wurde? Was willst du hier? Und was war mit Anubis...und wieso bist du hier...?"

Also sah sie das gleiche, was er sah. Sesshoumaru schloss noch einmal kurz die Augen, ehe er erneut hinüber zu seinem Halbbruder blickte. Das war dann also wirklich? Jaken und Inuyasha und das auch noch gemeinsam hier in der Hölle?

Dieser nickte: "Ja, in der Höllenstadt in der Ebene hier drüber findet demnächst eine Party statt und er würde sich gern da mit dir treffen. - Ach ja. Und ich bin eigentlich gekommen, weil ich Sesshoumaru wieder mitnehmen will."

"Sesshoumaru?" Die Prinzessin war noch immer mehr als verwirrt: "Wieso denn das?" Dann beschloss sie sich erst einmal daran zu halten. Das mit der Party und Anubis musste sie überdenken: "Oh, ich verstehe. Du bist sein Bruder. Erstaunlich, dass du bis hierher gekommen bist. Aber diese Ketten kannst du ihm nicht lösen. Das heißt, nur unter einer Bedingung. Du musst dich als Austausch anbieten. Wenn sich jemand vor ihn stellt, und ihn gern genug hat, um sich für ihn zu opfern, wird der magische Austausch erfolgen." Sie betrachtete ihn: "Und du bist stark...ich wäre damit schon einverstanden...oh, ein Mönch ist ja auch dabei..."

Miroku, der nun zum ersten Mal Beachtung fand, fühlte sich nicht sonderlich wohl unter ihrem abschätzenden Blick.

Sesshoumaru stellte fest, dass er bislang zwar noch nicht verrückt geworden war, das in dieser Situation aber leicht werden konnte. Er hatte Inuyasha immer schon für etwas verdreht gehalten, aber was redete der da? Er war in die Hölle gekommen, um ihn, seinen ungeliebten Halbbruder herauszuholen? Mit seiner gesamten Menschenbande? Aber warum nur? Und was sollte das Gerede von einer Party? In der Hölle?

"Sesshoumaru-sama..."

Das ließ ihn nach unten blicken. Jaken. Auch er war durch die Hölle gekommen? Hatte er es etwa geschafft, Inuyasha zu überreden?

Der kleine Krötenyoukai dachte nicht weiter nach. Die Höllenprinzessin hatte ihm den Weg gewiesen und er würde ihn nutzen. "Ich biete mich für Euch an!" sagte er in wildem Heldenmut.

Im gleichen Moment erleuchtete ein helles Licht den Saal. Sayuki fuhr herum, ebenso wie Inuyasha.

"Was...?" brachte die Höllenprinzessin hervor, ehe sie erkannte, dass ihr Gefangener ohne Ketten stand, während ein kleiner grüner Frosch an der Wand hing. Eine Kröte, um genau zu sein. Sie quietschte unwillkürlich. Ihre Vorstellungen von starken, gut aussehenden Kriegern schlossen solche Youkai nicht ein. "Bist du verrückt geworden?!" schrie sie auf. Woher kam denn diese Kröte auf einmal? Und wieso konnte der magische Austausch stattfinden?

Inuyasha sah seitwärts. Jaken. Klar: er hatte ja schon gesagt, er würde für Sesshoumaru alles tun. Wobei der Himmel wissen mochte, wieso der Typ solche Ergebenheit auslöste.
 

Der ältere Halbbruder betrachtete den kleinen Krötenyoukai. Jaken, dachte er. Ich hatte nicht geglaubt, dass du dazu fähig wärst. "Jaken..." Das klang fast sanft. Er wandte sich ab, um sich rasch anzuziehen, die Schwerter aufzunehmen. Jetzt war er die magischen Fesseln los, und die einzige Art, wie ihn Sayuki noch einmal in ihre Gewalt bekommen würde, wäre in Stücken.

"Verzeiht, Hoheit..." Miroku fand es an der Zeit hier mal ein Wort der Vernunft anzubringen: "Wenn ich die Lage so recht betrachte, könnt Ihr Euch nun mit Jaken als Gefangenem vergnügen, oder mit dem Anführer der Höllendämonen auf einer Party, die zu Euren Ehren arrangiert wird. Wäre es nicht in Eurem Sinn, diesen harmlosen Youkai freizugeben?"
 

Die Höllenprinzessin setzte sich. Irgendwie hatte sie in ihrem ganzen Leben noch keine solch chaotische Lage erlebt und sie musste ihre Gedanken erst einmal ordnen. Aber dieser Mensch hatte Recht, das konnte sie nicht leugnen. Sesshoumaru war ohne Ketten und sein Bruder würde ihm sicher helfen. Wenn der bis hierher gelangen konnte, wäre er sicher ebenso stark wie der Hundeyoukai. Kampf würde Ärger bringen. Und ihren Vater auf den Plan rufen. Dieser wäre sicher nicht sonderlich glücklich über ihr Verhalten, vor allem, dass sie die Höllenwächter für ihre privaten Spiele eingesetzt hatte. Er würde sie bestimmt bestrafen. Das wäre also schlecht. Diese Kröte da war auch keine hübsche Wanddekoration und die schiere Vorstellung, ihn überhaupt berühren zu sollen...Sie schauderte. Und wie war das mit Anubis? Der Herr der Heerscharen hatte für sie eine Party arrangiert, weil er sich mit ihr treffen wollte? Sie starrte Inuyasha an: "Anubis will sich mit mir treffen? Warum?"

"Nun, er mag dich und findet einmal zusammen essen, tanzen und so nett."

"Er...er mag mich?"

"Er sagte, er findet dich entzückend, bis auf das Folterhobby."

"Entzückend?" Sayuki fasste es nicht. Es gab jemanden, der sie mochte? Noch dazu, aus der Hölle? "Aber...er hat nie was gesagt..."

"Er wollte wohl nicht an der Wand landen", erwiderte Miroku höflich und deutete vage auf Jaken.

Die Höllenprinzessin seufzte ein wenig, blickte zu Sesshoumaru. Dieser war wieder vollkommen angekleidet und bewaffnet, offenbar wieder fit. Schade, dachte sie, dass ich ihn wohl nicht behalten kann. Aber Anubis...Sie hob die Hand, bewegte die Finger. Die magischen Ketten öffneten sich sofort und Jaken fiel zu Boden, sprang aber hastig auf, um sich vor seinem Herrn niederzuwerfen:

"Sesshoumaru-sama! Seid Ihr in Ordnung?"

"Natürlich." Er sah zu Inuyasha. Was auch immer dieser verrückte Hanyou da ausgebrütet hatte: immerhin war er jetzt ohne Ketten und bewaffnet. Wer war dieser Anubis? Doch, ja, er erinnerte sich, der Anführer der Höllenwächter. Er würde sicher gut zu diesem...dieser Prinzessin passen.

Sayuki atmete tief durch. Ihr gesamtes Weltbild, eher Höllenbild, war gerade auf den Kopf gestellt worden: "Noch einmal, Fremder. In der Stadt findet eine Feier statt, weil Anubis sie für mich möchte?"

"Ja. Und zwei Menschenmädchen sorgen gerade dafür, dass das ein sehr romantisches Treffen wird. Und dafür lässt du uns dann alle nach Hause gehen, in Ordnung?" Inuyasha betrachtete sie. Doch, Anubis hatte Recht, sie sah eigentlich ganz nett aus. Aber als er hereingekommen war, hatte er Sesshoumaru entdeckt - und er gab sich zu, dass er seinen arroganten, stolzen Halbruder noch nie so derangiert gesehen hatte. Was sie wohl mit ihm angestellt hatte? Jetzt stand er allerdings kühl wie immer in der Gegend rum, ignorierte den armen Jaken, der neben ihm war und ihn anstrahlte.

Sayuki schüttelte leicht den Kopf: "Romantisches Treffen? Mit Anubis..?"

"Ja, und du solltest hingehen, Tochter."

"Vater?!!" Sie fuhr herum.

Auch ihre Gäste entdeckten mit gewissem Erschrecken die große schwarze Gestalt, die aus den Schatten des hinteren Saales trat: "Eine gute Idee, eine solche Party. Das hatten wir schon lange nicht mehr. - Du bist also Inuyasha."

"Äh, ja..." Der Hanyou nahm sein Schwert mal vorsorglich von der Schulter.

Der Höllenfürst nickte: "Von dir hört man ja Sachen. Wirklich unterhaltsam. Also schön. Gehen wir in die Stadt." Er schien nur in die Hände zu klatschen, aber im nächsten Augenblick befanden sie sich auf dem Marktplatz der Stadt.

Die dortigen Höllenwächter warfen sich hastig zu Boden, als sie ihren Herrn und dessen Tochter erkannten.

"Inuyasha!" Kagome kam heran: "Gott sei..." Sie verschluckte den Satz hastig: "Ich freue mich dich zu sehen. - Oh, Sesshoumaru ist auch dabei."

Dieser betrachtete mit ausdruckslosem Gesicht die Laternen, die Girlanden an den Häusern und die Höllenwächter. Er hatte im Stillen beschlossen, sich hier und heute über überhaupt nichts mehr zu wundern. Vielleicht würde er in hundert Jahren verstehen, was abgelaufen war. Im Moment war sein Geist zu müde.

"Inuyasha."

Sein Name ließ den zum Höllenfürsten blicken: "Was ist?"

"Sind das alle deine Leute?"

"Ja."

"Dann schicke ich euch nach Hause. Aber sei gewiss, dass dein Name mir bekannt ist. Wenn du mal wieder vorbeikommst, besuche mich. So eine kurzweilige Zeit wie mit den Berichten über dich und deinen Ideen hatte ich seit Jahrtausenden nicht."

"Äh, danke." Selbst der Hanyou hatte ein etwas eigentümliches Gefühl bei dieser Einladung. Aber er meinte: "Ich habe ja auch nette Leute hier getroffen."

Seine Freunde und sein Halbbruder bewahrten mit Mühe die gleichen Gesichter.

Der Höllenfürst nickte: "Und dein Bruder..."

Sesshoumaru wandte ihm die Augen zu.

"Ich überlasse es dir. Soll ich meine Tochter für ihre, hm, Hobbys bestrafen?"

Der Hundeyoukai brauchte nicht nachzudenken. "Natürlich nicht. Sie hat ja nichts getan." Soweit würde es noch kommen, dass er öffentlich zugeben würde, in Bedrängnis gewesen zu sein. Soviel Stolz besaß er doch noch.

Sayuki atmete etwas auf, was keinem der Lebenden entging. Aber sie konnten das alle verstehen. Vom Höllenfürsten persönlich bestraft zu werden, war sicher alles andere als eine reine Freude. Um abzulenken meinte die Höllenprinzessin: "Das hier wird also eine ...Party? Das ist ein Fest?"

"Ja, Hoheit." Der Bürgermeister raffte sich ein wenig auf: "Und der Herr der Heerscharen will auch kommen. - Diese Menschenmädchen haben für Eure Hoheit und ihn dort hinten eine Taube angerichtet."

"Eine Laube, du Vollidiot," fauchte Kagome, sah hastig zum Höllenfürsten. Hoffentlich war der jetzt nicht ärgerlich auf sie. Sie sollte sich wirklich ein wenig besser unter Kontrolle halten.

Aber dieser nickte nur: "Eine Laube ist sehr romantisch, Sayuki. Und ich sehe, ihr habt sogar Kirschblütenzweige besorgt. - War das auch deine Idee, Menschenmädchen?"

"Ja, Herr." Wie sprach man den wohl richtig an?

"Das erinnert mich an deine Mutter, Sayuki..." Der Höllenfürst betrachtete ein wenig nachdenklich den Zweig, nahm sich dann aber zusammen: "Inuyasha."

"Ja?"

"Fasst euch nun alle bei den Händen."

Der Hanyou ergriff sofort die Finger seines Halbbruders, da er keinen Augenblick annahm, dieser würde mit einem Menschen oder Jaken Händchen halten wollen. Sesshoumaru warf ihm einen eigentümlichen Blick zu, schwieg jedoch weiterhin. Mit der anderen Hand fasste Inuyasha nach Kagome, diese Sango. Miroku hatte sich schon Jaken buchstäblich zur Brust genommen, ergriff nun die Hand der Dämonenjägerin.

Sie hörten noch, wie jemand sagte: "Gute Reise", dann wurde es dunkel um sie. Vielleicht konnte nur der Hundeyoukai etwas von diesem Trip erfassen. Kurz darauf befanden sie sich neben dem Höllentor, durch das sie vor sechs Tagen gesprungen waren.

Inuyasha ließ seinen Halbbruder hastig los.

Sesshoumaru schloss für einen Moment die Augen. Er hatte nicht mehr damit gerechnet, das hier je wieder zu sehen, je wieder diese Witterungen in die Nase zu bekommen. Aber er sah sich um: "Jaken?"

Der befreite sich hastig aus Mirokus Arm und kam herangeeilt: "Sesshoumaru-sama?"

"Wo ist Rin?"

"In dem Dorf, in dem Inuyasha für gewöhnlich lebt. Sie ist da in Sicherheit, ich wollte sie doch nicht mit in die Hölle..."

"Wo ist Ah-Un?" wurde er unterbrochen.

"Äh, hier im Dorf, gleich in der Nähe."

"Hol ihn und flieg zu Rin."

"Äh...ja, Sesshoumaru-sama." Das bedeutete, dass dieser erst einmal nicht mitkommen würde.

"Wir gehen dann auch", sagte Sango, die nicht einen Moment annahm, der Hundeyoukai würde sich bei ihnen bedanken: "Kiara ist ja ebenfalls dort."

Auch Miroku und Kagome wandten sich ab, da sie glaubten, falls Sesshoumaru sich bedanken würde, wäre das erstens das achte Weltwunder und zweitens würde er das höchstens bei seinem Halbbruder tun.

Inuyasha sah kurz zu seinem älteren Bruder: "Alles in Ordnung mit dir", sagte er und darin lag keine Frage.

"Natürlich."

Der Hanyou wollte seinen Freunden hinterher gehen. Was hatte er auch erwartet? Dass sein Halbbruder ihm um den Hals fallen würde?

"Inuyasha."

"Ja?" Er drehte doch noch den Kopf.

"Wenn du der Einladung des Höllenfürsten Folge leisten willst, solltest du zuvor mich fragen."

Der Hanyou starrte ihn kurz an, begriff dann, dass das eine Art von Lob oder Danke war, sein Halbbruder bereit wäre, mit ihm da hinzugehen. So sagte er: "Ich habe nicht die Absicht. Einmal Hölle und zurück langt." Und sprang seinen Freunden hinterher.

Sesshoumaru blickte ihm nach: "Mein kleiner Bruder Inuyasha..." dachte er, ehe er sich abwandte.

Die vergangenen Tage waren ermüdend gewesen und er würde ein wenig Ruhe benötigen. Falls ihn jemand dabei stören würde, wäre das mit Sicherheit dessen letzte Tat.
 

"Ich hasse dich!" fauchte Sayuki die Seele an, die neben ihr stand.

Diese zuckte bedauernd die Schultern: "Wie Ihr wisst, Hoheit, soll ich Euch auf Befehl des Höllenfürsten beibringen, wie man den schendit bügelt. Euer zukünftiger Gemahl Anubis ist nun einmal aus der ägyptischen Götterwelt und trägt diesen Schurz sehr gern."

"Aber warum ist dieser dämliche Schurz in so viele Falten gelegt! Das ist ja eine Qual, das zu bügeln!"

"So lautet mein Befehl. Ihr wollt Euch doch nicht dem Befehl des Höllenfürsten und dem Wunsch Eures zukünftigen Gemahls widersetzen?"

"Natürlich nicht." Sayuki bückte sich und fasste erneut ein Stück Stoff: "Aber warum nur ausrechnet so viele Falten!"

Sie warf einen Blick in die Ecke, wo bereits ihre vergeblichen Versuche aufgetürmt lagen. Aber laut ihrem Vater durfte sie Anubis erst heiraten, wenn ihr das Bügeln des engplissierten schendit perfekt gelungen war. Seufzend startete sie einen neuen Versuch. Warum nur trug dieser Idiot keinen Kimono wie jeder normale Japaner. Das konnte noch Jahrzehnte dauern. Eine wirklich fiese Idee ihres Vaters....Nun ja, was hätte sie auch erwarten sollen. Das war ebenso wie mit dem Bierbrauen nach ägyptischer Art und dem Kochunterricht. Dies alles war seine Retourkutsche für ihre Entführungen von lebendigen Kriegern und der unerlaubten Beschäftigung der Höllenwächter. Bei all dem war sie so noch gut davon gekommen und sie wusste, dass sie sich nicht beklagen durfte.

Aber bei der Hölle, sie hasste es!!!
 


 

*************************************************
 

Die nächsten Jahrzehnte ist sie sicher beschäftigt....*g*
 

Ein kleiner Hinweis in eigener Sache:

Mörder frei Haus hat noch drei Kapitel. In der Woche zwischen dem dritten und vierten Advent werde ich anfangen, die dritte Staffel von Hundeyoukai hochzuladen. Sie trägt den Titel "Hundeyoukai jenseits des Meeres - Sesshoumaru, Shiro und der Hundeclan in neuen Abenteuern."
 

Bis dann
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (45)
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Von:  Helena1702
2013-10-16T20:16:07+00:00 16.10.2013 22:16
Wunderbar!!!
Habe selten soooo gelacht. Besonders die letzten Kapitel waren einfach toll. Du hast einen tollen Schreibstil und den Chaoten InuYasha einfach toll in Szene gesetzt!
Wollte Dir einfach mal eine Rückmeldung geben, da ich in den letzten Tagen bereits mehrere Abenteuer von Dir gelesen habe!
Jetzt werde ich mich mal an Deine Krimis wagen - bin ja ein großer Krimifan. Solltest Du hier Deinem Schreibstil treu bleiben, bin ich mir sicher, dass ich viel Freude an Deinen Krimis haben werde...
Antwort von:  Hotepneith
17.10.2013 08:13
Danke.
Nun, Kriis sind ein wenig ernster, wobei ich mich zum einen immer bemühe auch einige aüsantere Sachen mit hineinzuziehen, zum zweiten natürlich gerade bei den Mitratekrimis erst Erfahrung sammeln musste. Ich würde den ersten daher deutlich holperiger nennen als den vierzehnten und so weiter... Danke für das Lb
hotep
Von:  Teilchenzoo
2011-11-03T23:40:26+00:00 04.11.2011 00:40
Und schon wieder eine Geschichte, die ich jetzt nochmal gelesen habe. Die hier habe ich immer sehr gemocht. Sayuki und Anubis sind einfach ein tolles Paar.
Achja. Tolle Geschichte. Und ich muss dringend ins Bett, kann schon nicht mehr richtig gucken. Aber das hier zu Ende lesen musste sein *Suchtie*.

Lg
Von:  Lizard
2009-05-23T09:46:22+00:00 23.05.2009 11:46
Nachdem diese Geschichte jetzt auch noch in die YUAL gewählt worden ist, kann ich es mir ja nicht verkneifen noch einen weiteren Kommentar hierzu zu schreiben....

Mag sein, dass du diese Fanfiction nicht als eine deiner besten erachtest (weil du sie ja nur so nebenbei geschrieben hast) und dich deswegen über die Nominierung in die YUAL wunderst, aber ich finde es sehr passend. 'Die Höllenprinzessin' strahlt nämlich eine Lockerheit und Leichtigkeit aus, die diese Story sehr sympathisch macht. Schließlich will man beim Lesen oft einfach Spaß haben. Und dafür ist eine komplexe Geschichte mit ausufernden Erzählstil und perfekten Formulierungen eher hinderlich.
Einfach und 'nebenbei' ist da manchmal eben viel besser!

Eine Bitte zum Schluss:
Hör niemals auf zu schreiben!
Von: abgemeldet
2008-12-07T22:18:16+00:00 07.12.2008 23:18
Konbanwa,

sieht so aus, als hättest du auch gelegentlich Vergnügen daran einem gewissen arroganten Hundeyoukai das Leben schwer zu machen. ^^

Ich find's toll, dass Jaken mal eine etwas größere Rolle bekommt, als nur die des nebensächlichen Fußabtreters - auch wenn er in der Hölle selbst nur einmal wirklich groß rauskommt. Frag mich allerdings, ob Sesshoumaru ihm das wirklich so zu danken weiß...

Wie der "Chaotentrupp", sprich InuYasha und Co., die Hölle auf den Kopf stellen und am Ende auch noch für die Veranstaltung eines Festes sorgen, war schön zu lesen. Allerdings scheint mir diese Hölle eher eine Art Abenteuerspielplatz zu sein, als ein Ort an dem Angst und Schrecken herrschen. O.o

Die einzige Sache, die ich so im Nachhinein wirklich gern noch wissen würde (aus reiner Neugierde), wie kam Anubis in die japanische Hölle? - Ob er sich nach dem Untergang des ägyptischen Reiches einfach nur gelangweilt hat? Ich mein, die ganze Zeit Mumien zu balsamieren, Herzen zählen und Münder öffnen, ist ja nun auch nicht das Wahre... ;)

Mir fällt gerade ein: Wenn Shippou und Rin häufiger ihre Zeit zusammen verbringen, weil sie wieder mal auf ihre "Altvorderen" warten müssen, die sich irgendwo herumschlagen, würde es sich fast lohnen eine Geschichte über die Abenteuer von Rin und Shipppou zu schreiben. ^^

lG

Zwiebel
Von: abgemeldet
2008-04-27T14:34:42+00:00 27.04.2008 16:34
GENIAL!!!
Die Stelle is klasse, vor allem wenn man sie so unvorbereitet liest: "Eine Laube, du Vollidiot," fauchte Kagome.

LG element_dragongirl
Von:  Vanillaspirit
2007-10-22T19:49:20+00:00 22.10.2007 21:49
*kicher*
Seit Jahren keine Inu Yasha-Fic gelesen und dann so eine gute. Sie ist zwar stellenweise etwas langatmig, aber es hat auch viele humorvolle Momente. Anubis ist ein nettes Gimmick, eine frische Idee. Die Charaktere sind gut getroffen und man merkt, dass du dich wirklich in der Serie auskennst. Es war ein erfüllter Abend. Danke dafür.

LG
Vs
Von:  don-kun
2007-03-18T09:08:43+00:00 18.03.2007 10:08
Eine tolle Geschichte. Und zum Ende so irrwitzig, einfach genial. Da hat Inuyasha die Hölle mal ordentlich auf den Kopf gestellt.
Von:  Shio-chan
2006-12-11T18:12:43+00:00 11.12.2006 19:12
oh wow, du schreibst echt sooooooooo genial *begeistert ist*

Die gesamte Geschichte ist einmalig! Kein einziger Chara ist ooc und ich hab keinen einzigen Rechtschreib- oder Grammatikfehler entdeckt!

Die Story ist perfekt! Einfach nur perfekt! Obwohl sessy wirklich ein bisschen öfter hätte vorkommen können,... aber das hast du ja eh schon angesprochen ^^ (Ich weiß, immer diese Sess-Fanatiker.... ^___^')

Am besten fand ich diese kleinen Anekdoten die du eingebaut hast, wie zB. die Wärmeflasche, da hab ich Tränen gelacht; oder das mit der Party und Anubis, große Klasse!

Die Hintergrundstory, dass Inu Sess retten kommt, an ihn denkt und sogar durch die Hölle für ihn geht, find ich auch sowas von kawaii ^///^

Ach, und mir gefällt einfach alles!
Schreib unbedingt weiter so super tolle fanfics,

Dein Fan Shio
Von:  SUCy
2006-11-07T12:22:02+00:00 07.11.2006 13:22
hi ^^
deine ff is echt genial am anfang waren manchee stellen etwas naja fad aber das hat sich schnell gelegt und ich musste ständig lachen XDDD
die kampfszenen hast du auch gut beschrieben ^^
hat mir also sehr gut gefallen b^o^b
Von: abgemeldet
2006-08-25T16:10:16+00:00 25.08.2006 18:10
Die Geschichte ist schön geworden.

Das Ende fand ich ehrlich gesagt zu schnell.
Es schien fast du hast keine Lust mehr gehabt dich mit diesem Thema zu befassen.


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